DE19850401A1

DE19850401A1 - Extrusionsanlage zum Herstellen von Rohr- bzw. Kanalauskleidungen

Info

Publication number: DE19850401A1
Application number: DE1998150401
Authority: DE
Inventors: Werner Toepler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-05-09
Filing date: 1998-11-02
Publication date: 2000-05-04

Abstract

Bei der Erfindung handelt es sich um eine transportable Extrusionsanlage, mit der in rohrförmigen Öffnungen vor Ort Auskleidungen mit Plast- oder evtl. Sinterwerkstoffen hergestellt werden können. DOLLAR A Dabei ist es möglich, z. B. Abwasserleitungen, Wasserleitungen, Gasleitungen, die tragfähig, aber undicht sind, genauso auszukleiden wie schadhafte Leitungen, deren Tragfähigkeit nur noch bedingt gegeben ist. DOLLAR A Bei diesen Leitungen wird die Wandstärke des extrudierten Rohres entsprechend den Erfordernissen ausgelegt.

Description

Es ist bekannt, daß Rohrleitungen durch Alterung und Verschleiß schadhaft werden. Um diese Leitungen von innen zu sanieren, werden heute verschiedene Verfahren angeboten. Das älteste Verfahren (US Patent 3,103.235) ist das Injektionsverfahren, das für die Behebung von partiellen Schäden, wie z. B. die Beseitigung von undichten Stellen an Rohrmuffen, eingesetzt wird. Es eignet sich nicht für die Beseitigung großflächiger Rohrschäden. In DE 39 31 775 A1 wird ein Gerät beschrieben, mit dem eine komplette Innenbeschichtung von Rohrleitungen mit einem pumpfähigen Spezialmörtel möglich ist. Das in der Rohrleitung befindliche Gerät arbeitet derart, indem mittels Druckmedium im Außendurchmesser unterschiedliche Luftkammern erzeugt werden, zwischen die der Spezialmörtel mit außerhalb des Gerätes liegenden Druckerzeugern gedrückt wird, wobei das Druckmedium nicht unmittelbar auf die Beschichtung wirkt. Die Ausformung der Auskleidung geschieht durch Materialaustritt aus dem einstellbaren Spalt zwischen Luftkammer mit kleinem Außendurchmesser und vorhandenem Rohr.

Beiden Verfahren ist gemeinsam, daß sie nicht für die großflächige Auskleidung mit Plast- oder Sinterwerkstoffen vorgesehen und geeignet sind.

Das in DE 39 31 775 A1 beschriebene Gerät ist zur Beschichtung vorgesehen. Beschichten bedeutet, daß ein tragfähiger Untergrund, in dem speziellen Falle ein tragfähiges Rohr, vorhanden sein muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Rohr- bzw. Kanalauskleidungen mit Plast- oder Sinterwerkstoffen, vor Ort, d. h., in der vorhandenen Rohrleitung, herzustellen.

Die Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen der Patentansprüche mit einer transportablen Extrusionsanlage, die sich innerhalb einer vorhanden Rohrleitung befindet und bewegen kann, gelöst. Dabei kann die Anlage fest stehen und das Rohr wandern oder, was die Regel ist, das Rohr fest stehen und die Anlage entsprechend dem Fertigungsstand wandern.

Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß mit der Anlage Rohrleitungen, die z. B. undicht, aber noch tragfähig sind, ausgekleidet werden können oder daß Rohr leitungen die in absehbarer Zeit ihre Tragfähigkeit verlieren werden durch neue, trag fähige Leitungen, ersetzt werden können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung, Fig. 1 dargestellt und wird in der Folge näher beschrieben:
Die Fig. 1 stellt eine 2-teilige Anlage dar, die sich in einer Rohrleitung 8 mit extrudiertem Rohr 9 befindet.

Die 2-Teiligkeit hat den Vorteil, daß die Anlage abgewinkelt werden kann, was z. B. beim Enfädeln aus Schächten in Rohrleitungen oder in Rohrbögen von Vorteil sein kann.

Die Anlage besteht aus den mit Gelenk 3 verbundenen Körpern 11 und 12 mit Formkopf 6. Diese Körper besitzen Bohrungen, in denen mit Antrieben 7 und 10 gekoppelte Förderschnecken 2 und 5 gelagert sind, denen über die Leitung 0, das Materialförderrohr 1 das Auskleidungsmaterial, z. B. Granulat, plastifizierter Werkstoff usw., zugeführt wird. Durch die Einzugszone A gelangt das Auskleidungsmaterial in den Schneckenkanal 13 der Förderschnecke 2, wird durch diese weiter transportiert und erreicht über den Kanal 4 und die Einzugszone B die Förderschnecke 5. Das Auskleidungsmaterial verläßt in plastifiziertem Zustand den Schneckenkanal 14, wird durch den ringförmigen Material förderkanal 15 gedrückt und verläßt den Formkopf 6 als extrudiertes Rohr 9, wobei es durch die Abstütz- und Kühleinrichtung 17 so weit abgekühlt wird, daß es eine definierte Festigkeit erreicht.

Die am Formkopf 6 angebrachten Segmente 16 sind beweglich und im Außendurch messer veränderbar.

Um den erforderlichen Plastifizierungsgrad des Werkstoffes zu erreichen, können in die Bauteile 6, 11, 12 und evtl. 2 und 5, Heizelemente eingebracht werden. Die Extrusionsgeschwindigkeit wird so eingestellt, daß die Festigkeit des extrudierten Rohres 9 nach passieren der Abstütz- und Kühleinrichtung 17 ausreichend groß ist, um sich und auftretende Zusatzlasten zu tragen.

Die Anlage kann einteilig und auch mehr als zweiteilig ausgeführt werden. Die einzelnen Teile der Anlage können mit Vorrichtungen zur Druckmessung, Temperaturmessung usw. ausgerüstet sein.

Die Extrusionsanlage erhält beidseitig Anhängevorrichtungen 19, mit denen sie einer seits durch die rohrförmige Öffnung gezogen und anderseits im Störfall aus dieser gezogen werden kann. Am Außendurchmesser der Körper 11 und 12, sind in bestimmten Abständen Gleitkufen 20 angeordnet.

Die Abstütz- und Kühleinrichtung 17 wird über den Energiezuführungskanal 21 und oder evtl. über Kanäle in den Bauteilen 10 und 5 mit Energie versorgt.

Bezugszeichen

0

flexible Leitung

1

Materialförderrohr

2

Förderschnecke

3

Gelenk

4

Kanal

5

Förderschnecke

6

Formkopf

7

Antrieb

8

rohrförmige Öffnung

9

extrudiertes Rohr/Rohrkanal

10

Antrieb

11

Körper

12

Körper

13

Schneckenkanal

14

Schneckenkanal

15

ringförmiger Materialförderkanal

16

Segment

17

Abstütz- und Kühleinrichtung

18

Rohr/flexible Leitung

19

Anhängevorrichtung

20

Gleitkufe

21

Energiezuführungskanal
A Einzugszone
B Einzugszone

Claims

1. Extrusionsanlage zum Herstellen von Rohr- bzw. Kanalauskleidungen gekennzeichnet durch, in rohrförmigen Öffnungen 8 und 9 bewegbare, mit Gelenk 3 verbundene Körper 11 und 12, in denen sich mit Antriebe 7 und 10 gekoppelte Förderschnecken 2 und 5 befinden, deren Schneckenkanäle 13 und 14, die durch den Materialförderkanal 4 und die Ein zugszone B miteinander verbunden sind, im Formkopf 6, in den ringförmigen Förderkanal 15 übergehen, anschließend im Rohrkanal 9, den innen die am Formkopf 6 angebrachte Abstütz- und Kühleinrichtung 17 und außen das vor handene Rohr 8 bilden, weiter geführt wird und am Ausgang der Abstütz- und Kühleinrichtung 17 endet.

2. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie ein- oder mehrteilig sein kann. Bei einteiligen Anlagen sind die Teile Förder schnecke 2, Gelenk 3, Antrieb 7 und Körper 11 nicht Bestandteile der Anlage.

3. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß bei einteiligen Anlagen das Materialförderrohr 1 mit flexibler Leitung 0 an dem Kanal 4 angesetzt sind.

4. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Formkopf 6 auswechselbare und bewegliche Segmente 16 besitzt.

5. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe 7 und 10 elektrische, hydraulische, pneumatische oder andere sein können.

6. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie beidseitig mit Anhängevorrichtungen 22, einschließlich Zugmittel, z. B. Seilen, ausgestattet ist.

7. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen des Außendurchmessers der Abstütz- und Kühleinrichtung 17 und des Förderkanales 15 mit einer Antihaftbeschichtung versehen sein können oder aus Material mit derartigen Eigenschaften bestehen können.

8. Extrusionsanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß in die Abstütz- und Kühleinrichtung 17, in die Antriebe 7 und 10 sowie in die Förderschnecken 2 und 5 Energiezuführungskanäle 21 eingebracht werden können.

9. Extrusionsverfahren zur Herstellung von Rohr- bzw. Kanalauskleidungen dadurch gekennzeichnet, daß sich die Anlage innerhalb einer rohrförmigen Öffnung 8 befindet und be wegen kann und der Extrusionsvorgang vor Ort abläuft, wobei der Extrusions anlage das Auskleidungsmaterial, wie z. B. Granulat, plastifizierter Kunststoff, Sintermetall usw., bei Rohr 1, das bei einteiligen Anlagen an Kanal 4 angebracht ist, zugeführt und mittels Förderschnecken 2 und 5 bzw. nur 5 und z. B. in Körper 11 und 12 eingebrachte Heizelemente, zu verarbeitungsfähigem Material aufbereitet wird, das anschließend den Formkopf 6 verläßt und danach im Rohrkanal 9 durch die Abstütz- und Kühleinrichtung 17 in Form gehalten und so weit abgekühlt wird, daß es sich selbst und Zusatzlasten tragen kann.

10. Extrusionsverfahren nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die Materialzuführung bei 1 aus Magazinen, über flexible Leitungen 0, Förder schnecken, Quetschschläuche, Beschickungswagen usw. oder bei Granulat und z. B. Pulver, auch direkt in der hergestellten Auskleidung in einem, z. B. Luftstrom, in dem Materialteile schweben, erfolgen kann.

11. Extrusionsverfahren nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß das extrudierte Rohr 9 als tragendes Rohr ausgebildet werden kann.

12. Extrusionsverfahren nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage durch die rohrförmigen Öffnungen 8 bzw. 9 gezogen wird oder sich durch den Druck, der sich in axialer Richtung im Formkopf 6 aufbaut, teilweise oder ganz von selbst bewegt.