DE4039756C2 - Verfahren zur Herstellung von Rohren mit Abzweigen und einer Innenauskleidung aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Rohren mit Abzweigen und einer Innenauskleidung aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel­ lung von Rohren mit Abzweigen und einer Innenaus­ kleidung aus einem thermoplastische Kunststoff­ material, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Rohre mit einer aus Kunststoff bestehenden Innen­ auskleidung sind unabhängig von dem Werkstoff der Rohre nach außen gas- und wasserdicht und außerdem gegen nachteilige Einflüsse des in den Rohren fließenden Mediums auf dem Werkstoff der Rohre ge­ schützt, weil der für die Auskleidung verwendete Kunststoff praktisch inert ist. Das erfindungs­ gemäße Verfahren eignet sich deswegen zur Herstel­ lung von Rohrleitungen für Gase oder Flüssigkeiten mit Abzweigen. Insbesondere ist das neue Verfahren für erdverlegte Rohrleitungen geeignet, worunter neben Erdgas- und Erdölleitungen Wasserleitungen und auch Abwasserleitungen fallen. Das neue Verfah­ ren läßt sich unabhängig von der Länge der Rohre durchführen und kann deswegen auf Rohre oder Rohr­ leitungen angewandt werden, die bereits verlegt sind. In diesen Fällen besteht der Innenzylinder der Rohre, der zur Anlage des Kunststoffmaterials dient, meistens aus dem Werkstoff, aus dem das ganze Rohr besteht. Bei solchen Rohrleitungen wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise zur Sanierung angewandt, d. h. wenn die erforderliche Dichtigkeit nicht mehr gegeben ist. Sanierungs­ bedürftig sind vor allem Abwasserleitungen, insbe­ sondere die Abwasserleitungen der kommunalen Abwas­ serentsorgung. Das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung geeignete erfindungs­ gemäße Vorrichtung werden daher im vorliegenden an­ hand dieses Anwendungsbeispieles der Erfindung näher erläutert.
Die Sanierung solcher Abwasserleitungen ist beson­ ders schwierig. Das ist einerseits eine Folge der mannigfaltigen Schäden, die sich in ihrer Art und Ausdehnung voneinander unterscheiden, andererseits aber der Tatsache, daß die Sanierung einer Haupt­ leitung dann nicht ausreicht, wenn die Sanierung nicht auch die Zweigleitungen erfaßt, die in die Hauptleitung einmünden, wie das bei normalen Abwas­ serleitungen wegen ihrer zahlreichen Abzweige und Hausanschlüsse die Regel ist. Die Sanierung solcher Leitungen ist einem vollständigen Neubau der Lei­ tung vorzuziehen, wenn die Rohre zwar beschädigt, aber noch hinreichend standfest sind und daher lediglich abgedichtet werden müssen.
Hierzu ist ein Verfahren bekannt (PCT-A-WO 90/03 260), das von einem Schlauch ausgeht, der mit einem Mantel aus einer faserigen Matrix umgeben ist, durch die mit Hilfe einer Aufweitvorrichtung Kunstharze von innen nach außen gepreßt werden, sobald die Aufweitung den Schlauch dem Innenzylin­ der des Rohres angelegt hat. Dieses vorbekannte Verfahren verursacht in der Praxis bereits durch das Aufweiten des Schlauches erhebliche Probleme, die u. a. durch die Rückstellfähigkeit des Schlauch­ kunststoffes hervorgerufen werden. Es kommt hinzu, daß der Innenzylinder des Rohres in den seltensten Fällen als glatte durchgehende Fläche angetroffen wird. Sanierungsbedürftige Rohrleitungen zeigen im Inneren häufig abgeplatzte Bereiche, Risse, beschä­ digte Ringdichtungen und auch Rückstände aus Scher­ ben oder Teilen des Rohrmaterials. In diesen Fällen wird der Schlauch häufig beschädigt oder erreicht den Innenzylinder nicht, so daß zwischen Innenzy­ linder und Schlauch ein Zwischenraum verbleibt, der die Quelle neuer Beschädigungen und sogar Ver­ stopfungen durch abgelöstes Schlauchmaterial bil­ det. Es ist außerdem häufig schwierig, den Schlauch über lange Rohrstrecken vorschriftsmäßig einzu­ ziehen, so daß sie in einem folgenden Verfahrens­ schritt faltenfrei aufgeweitet und dem Rohrzylinder angelegt werden kann.
Eine weitere Schwierigkeit besteht an den erwähnten Abzweigen der Rohrleitung. Diese werden durch den eingezogenen Schlauch verschlossen. Wird der Ab­ zweig geöffnet, so besteht die Gefahr, daß sich an dieser Stelle das Schlauchmaterial löst und zwi­ schen Schlauch und Rohrinnenzylinder Fremdstoffe eindringen.
Ein anderes vorbekanntes Verfahren (DE-PS 39 31 616) geht von der Sanierung mit Hilfe von thermoplastischen Kunststoffrohren aus. Diese Rohre werden in den Abwasserkanal eingeführt, wobei sie die Abzweige zunächst überdecken. Es kann dann aller­ dings nicht vermieden werden, daß mangels Anlage der thermoplastischen Kunststoffrohre an den Innen­ zylinder des Abwasserkanals zwischen den Rohren und der Kanalwand offene Räume verbleiben, die die Quelle von weiteren Beschädigungen nach der Sanie­ rung bilden. Bei dem vorbekannten Verfahren werden jedoch auch die Abzweige mit dem thermoplastischen Rohrmaterial ausgekleidet. Dazu ist vorgesehen, an der Abzweigstelle mit Hilfe einer in den Abzweig eingeführten, und an ihrem vorderen Ende zugespitz­ ten Koppelstange die Wandung des Kunststoffrohres zu durchstoßen und dann mit einem kugelförmigen Verformungskörper zu verbinden, der beheizbar ist. Beim Zurückziehen der Koppelstange wird das plasti­ fizierte Rohrmaterial mit der Koppelstange in die Zweigleitung verformt, wodurch sich der Schlauch­ stutzen bildet, der in das Zweigleitungsrohr ragt und diesem als Auskleidung angelegt wird. Im Ergeb­ nis besteht der Schlauchstutzen aus dem Material der Innenauskleidung des Hauptrohres, ragt in den Abzweig hinein und kleidet diesen aus, wobei er jedoch mit der Auskleidung des Hauptrohres zusammen­ hängt. Dadurch kann umläufiges Wasser zwischen der Innenauskleidung des Hauptrohres und den Rohrzylin­ dern der Rohre verhindert werden. Andererseits ist der technische Aufwand relativ hoch, weil zur Durchführung des Verfahrens die Koppelstange und ein Wagen zum Vorfahren des Verformungskörpers er­ forderlich ist.
Es ist allerdings auch bekannt (DE-PS 34 46 201), mit Hilfe einer Kombination aus einer Tunnelvor­ triebs- und Kunststoffrohrfertigungsmaschine ein fortlaufend extrudiertes Kunststoffrohr dem von der Vortriebsmaschine freigelegten Gebirgsstoß anzulegen. Hierbei wird durch eine der Kunst­ stoffrohrfertigungsmaschine nachlaufende Abdichtung ein Druckraum geschaffen. Der in diesem Raum aufge­ baute Druck dient dazu, die Maschinenkombination vorzutreiben und die noch weichen Kunststoffrohre im Sinne einer Auskleidung an den Gebirgsstoß anzu­ pressen. Das Problem der Auskleidung von Abzweigen läßt sich auf diese Weise aber nicht lösen.
Obwohl es auch bekannt ist, daß sich zur Sanierung in Abwasserkanälen an Ort und Stelle (insitu) her­ gestellte Kunststoffrohre in Abzweige hinein ver­ formen, hat man trotz der Gefahr der Bildung von umläufigem Wasser auch die verformten Bereiche nachträglich abgefräst. Durch Formteile und das Auftragen von Kunststofflaminat soll bei begehbaren Abwasserkanälen die Umläufigkeit des Wassers ver­ hindert werden. Im nicht begehbaren Nennweitenbe­ reich muß dagegen der Anschlußbereich in der Regel durch Injektion abgedichtet werden (DE-B Dietrich Stein, Wilhelm Niederehe, Instandhaltung von Kanali­ sationen, 1987, S. 227, 231, 258 und 259).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf ein­ fache Weise eine zur Sanierung von Abwasserleitungen geeignete Verfahrensweise zu schaffen, welche unabhängig von dem Zustand des Rohrinneren vor der Sanierung die Herstellung einwandfreier Innenaus­ kleidungen an den Abzweigen der Rohrleitungen und in den Zweigleitungen ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Zweckmäßige Aus­ führungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß man mit Hilfe von Stützluft den zunächst plastifizierten Mündungsverschluß in die Mündung der Zweigleitung ausbeult, geschieht dies mit geschlossener Beule, da erst danach diese zum Platzen gebracht wird. Dadurch wird das plastifi­ zierte Material gestreckt, bevor es wiederum mit Hilfe der Stützluft zur Anlage gebracht wird, nach­ dem die Beule zum Platzen gebracht worden ist. Da das Plastifikat anders als ein kaltgestreckter Kunststoff keine Rückstellkräfte entwickelt, ermög­ licht die Erfindung die Vermeidung ausgedehnter Hohlräume zwischen der Auskleidung und der Kanal­ wand. Der im wesentlichen zylindrische Verlauf bleibt auch nach Auskleidung über beliebige Zeiträume erhalten.
Zur Fertigstellung der Auskleidung des Zweigrohres schlägt die Erfindung die Merkmale des Anspruches 2 vor. Hierbei wird durch das Ausbeulen des plastifi­ zierten Kunststoffmaterials in die Mündung des Ab­ zweigrohres im Hauptleitungsrohr ein Startpunkt eingerichtet, von dem aus das Zweigrohr mit dem zunächst plastifizierten Kunststoff ausgekleidet wird. Dabei wird das Kunststoffmaterial zur Anlage an die Mündung und den Innenzylinder des Rohr­ stutzens gebracht, der aus dem Beulenmaterial der Auskleidung des Hauptrohres besteht. Das Plastifi­ kat der Innenauskleidung des Zweigleitungsrohres überdeckt den Innenzylinder des Rohrstutzens und beide Materialien werden dabei miteinander ver­ schweißt.
Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah­ rens macht es möglich, das Kunststoffmaterial, aus dem die Innenauskleidung des Zweigrohres besteht, in Form eines Granulates einzubringen, was Störun­ gen vermeidet, die ein zusammenhängendes Gebilde beim Einbringen in das Zweigrohr bei seiner Aufwei­ tung bis zur Anlage und zur Befestigung am Rohr­ inneren hervorruft. Durch das plastifizierte Kunst­ stoffmaterial paßt sich der extrudierte Schlauch allen Unebenheiten des Rohrzylinders und anderen Unregelmäßigkeiten im Rohrinneren an, verbindet sich aber auch gleichzeitig mit zunehmender Erstar­ rung mit dem Innenzylinder des Zweigrohres. Da er­ findungsgemäß dieses Verfahren außerdem so geführt wird, daß die durch das Extrudieren erfolgende Schlauchbildung und die damit in enger zeitlicher und örtlicher Verbindung stehende Anlage des Pla­ stifikates des Schlauches an den Innenzylinder des Rohres fortlaufend, d. h. ausgehend von dem erwähn­ ten Startpunkt durch das Rohr erfolgt, ist das Ver­ fahren relativ einfacher als das normale Extrudie­ ren von Schläuchen oder Rohren, die normalerweise durch eine Kalibriervorrichtung in ein Kühlbett laufen müssen. Bei der Erfindung werden diese Vor­ gänge mit der Anlage des Schlauches an den Innenzy­ linder des Rohres und durch fortlaufendes Extrudie­ ren des Kunststoffmaterials ersetzt. Dadurch können alle Unebenheiten des Rohrzylinders und sogar etwa nach einer vorausgehenden Rohrreinigung liegen gebliebene Verunreinigungen die Abdichtung der Zweigrohrleitungen mit Hilfe ihrer Innenauskleidung nicht beeinträchtigen. Das Verfahren läßt sich un­ abhängig von der Leitungslänge der Zweigleitung ohne Unterbrechung durchführen.
Das zur Herstellung des Rohrstutzens erforderliche Druckgefälle zwischen Haupt- und Zweigleitungsrohr läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf unterschiedliche Weise erzeugen. Mit den Merkmalen des Anspruches 3 wird der Vorgang des Öffnens der Beule mit dem Anlegen des die Beule bildenden Aus­ kleidungsmaterials an die Mündung und das an­ schließende Ende des Zweigleitungsrohres zeitlich eng verbunden, so daß das Beulenmaterial in der Hitze des Plastifikats bis zur Fertigstellung der Auskleidung des Abzweiges verarbeitet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Aus­ führungsform einer zu ihrer Durchführung geeigneten Vorrichtung näher erläutert, die in den Figuren der Zeichnung wiedergegeben ist; es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung den Vorgang des Ausbeulens mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Gerätes in Seitenansicht,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 nach dem Öffnen der Ausbeulung, wobei in einer vergrößerten Darstellung der Verlauf der Auskleidung wie­ dergegeben ist,
Fig. 3 die Herstellung der Innenauskleidung in dem Zweigleitungsrohr, wobei in einer vergrößer­ ten Teildarstellung der Anschluß der Innen­ auskleidung an die Auskleidung des Hauptlei­ tungsrohres wiedergegeben ist und
Fig. 4 schematisch und in einer Schnittdarstellung das Prinzip eines Extruders, der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Her­ stellung der Innenauskleidung verwendet wird.
Die Darstellungen der Fig. 1 bis 3 zeigen eine Draufsicht. Dabei ist die Darstellung der Fig. 2 teilweise abgebrochen.
Gemäß der Darstellung in der Fig. 1 wird eine un­ terhalb der Erdoberfläche verlegt Abwasserrohrlei­ tung (2) mit je einer Baugrube (3, 4) vorgerichtet. Die Sohle (5) der Baugrube (3) ist ebenso wie die Sohle der Baugrube (4) mit dem unteren Bogen der zylindrischen Rohrleitung (2) niveaugleich. Die Baugrube dient zur Montage eines nicht dargestell­ ten Extruders, der in die Rohrleitung eingebracht wird. Ein solcher Extruder wird auch für die Zweigleitung benutzt und ist deswegen in der Dar­ stellung der Fig. 3 in der Zweigleitung (1) darge­ stellt. Danach ist der Extruder (6) allgemein rohr­ förmig. Er hat einen Kopf (7), hinter dem ein Form­ werkzeug angebracht ist, das in der Fig. 4 schema­ tisch wiedergegeben ist. Der Kopf zeigt in das Innere der Rohrleitung (2) und bei Auskleidung der Rohrleitung (2) in das Innere der Baugrube (3). Das Extruderrohr ist mit einem Gleitwerk versehen, wel­ ches einen vorderen und einen rückwärtigen Kufen­ stern (8 bzw. 9) aufweist und sich deshalb jeweils auf Sektoren des Innenzylinders der betreffenden Rohrleitung abstützen kann. Die Kufensterne (8 bzw. 9) sind so bemessen, daß sich der Extruder etwa längs der Mittelachse der jeweiligen Rohrleitung fortbewegen kann, die im Fall der Fig. 3 mit (10) bezeichnet ist.
Am rückwärtigen Ende des Extruders befindet sich ein Seilwirbel (11) zum Anschluß eines Zugseiles (12), welches von einer nicht dargestellten mobilen Seilwinde aufgetrommelt wird. Eine reibungsarme Seilführung wird durch einen Rollenbock (15), der in einer Baugrube (14) zum Aufschluß der Zweiglei­ tung (1) niveaugleich mit dieser hergestellt ist, oberhalb der Rohrleitung (1) angeordnet, wobei das Zugseil aus der Baugrube heraus und der Seilwinde zugeleitet wird, die auf der Erdoberfläche aufge­ baut wird.
Dem Extruder wird Granulat eines zur Auskleidung der Zweigleitung (1) geeigneten thermoplastischen Kunststoffes durch eine Förderleitung (19) zuge­ führt. Die Förderleitung besteht aus einem flexi­ blen Schlauch, welcher über Rollen des Rollenbockes (15) und über nicht dargestellte weitere Rollen eines anderen Rollenbockes, der ebenfalls in der Baugrube (4), jedoch an derem oberen Ende angeord­ net ist, aus der Rohrleitung und der Baugrube nach oben geführt wird. Der Schlauch läuft über eine Schlauchtrommel, von der der Schlauch abgewickelt werden kann, wenn der Extruder angeschlossen werden soll und die den Schlauch vorzugsweise automatisch, d. h. entsprechend der Bewegung des Extruders durch die Rohrleitung (1) aufwickelt.
In der Schlauchtrommel wird das Kunststoffgranulat aus einem Fülltrichter mit darüber liegendem Silo fortlaufend zugeführt. Dazu dient eine Zellenrad­ schleuse, die das Granulat in die von einem Gebläse angesaugte Förderluft einstreut. Diese Teile sind ebenfalls auf der Erdoberfläche in der Nähe der Baugrube (14) aufgebaut.
Zu dem Extruder gehört ferner ein Drucklufterzeuger, der mit Hilfe einer Schlauchleitung (28) mit dem Extruder verbunden ist, so daß dieser mit Stützluft versorgt ist.
Die schematische Darstellung der Fig. 4 zeigt, daß gemäß dem Ausführungsbeispiel der Extruder im Inne­ ren eine Förderschnecke (29) aufweist, mit der das Granulat (30) in das Schneckenrohr (31) zunächst gefördert und schließlich über eine Heizung (32) plastifiziert wird. Am Ende der Förderschnecke wird das Material mastifiziert und gelangt in das Form­ werkzeug (33), dem die Stützluft bei (34) zugeführt wird. Aus dem Kopf (7) tritt dann ein folienartig dünner Kunststoffschlauch (35) aus, dessen freies Ende bei (36) abgebunden wird. Im Schlauchinneren bei (37) herrscht ein Überdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck, welcher bei (27) in der Rohrleitung (1) aufrechterhalten wird. Infolgedes­ sen legt sich der Schlauchmantel dem Rohrinnen­ zylinder (38) der Rohrleitung (1) an, sobald die Seilgeschwindigkeit mit der Granulatmenge gesteuert wird, welche über die nicht dargestellte Schleuse in die Förderleitung eingestreut wird. Auf diese Weise wird das im Rohrinneren in den Extruder ange­ brachte Kunststoffgranulat als Schlauch extrudiert und mit Hilfe der Stützluft zur Anlage gebracht, wobei die Verbindung mit dem Rohrzylinder (38) und mit dem beim Extrudieren entstehenden Plastifikat hergestellt wird. Dies erfolgt fortlaufend ausge­ hend von dem Abzweig (40) bis zur Baugrube (14) über die gesamte Länge des Rohres (1).
Wird dieses Verfahren in der Hauptleitung (2) durchgeführt, so beginnt das Extrudieren und Anle­ gen des Schlauches im Anschluß an die Baugrube (3) und endet an der Baugrube (4) mit dem Ergebnis einer fertigen Innenauskleidung (41) in der Haupt­ leitung (2). Dabei hat das beschriebene Verfahren den Vorteil, daß der Extruder die fertige Innenaus­ kleidung der Rohrleitung (2) nicht berührt, weil er zurückgezogen wird und sich auf dem Material der Rohrleitung (2 bzw. 1) abstützt, nicht aber auf der Innenauskleidung (38 bzw. 41). Da man mit Hilfe des gesteuerten Druckes der Stützluft eine allseitige Anlage des extrudierten Schlauches gewährleisten kann, läßt sich im allgemeinen mit dem atmosphäri­ schen Druck in der Rohrleitung (1 bzw. 2) auskom­ men. In bestimmten Fällen kann es jedoch zweckmäßig sein, die Rohrleitung an der Baugrube (4 bzw. 14) zu verschließen und im Inneren der Rohrleitung einen Unterdruck von ca. 0,5 bar aufzubauen, um das Anlegen des Schlauches (35) an den Rohrzylinder zu begünstigen.
Wenn das beschriebene Verfahren in der Hauptleitung (2) abgeschlossen und die Innenauskleidung (41) fertiggestellt ist, bildet sich an der Mündung (40) des Zweigleitungsrohres (1) eine aus dem Ausklei­ dungskunststoff bestehende Haut (43), welche in­ folge des Überdruckes der Stützluft des Extruders uhrglasförmig in das Innere der Zweigleitung (1) ausgebeult ist. Sie verschließt die Öffnung zur Mündung (40) des Zweigleitungsrohres zunächst.
Mit Hilfe eines allgemein mit (44) bezeichneten Gerätes wird das weitere Verarbeitungsverfahren durchgeführt. Das Gerät ist rohrgängig, d. h. es verfügt über zwei Gleitwerke (45, 46), die das Gestell des Gerätes auf Sektoren des Innenzylinders der Rohrleitung (2) abstützen. Das Gerät hat eine Strahlungsheizplatte (47), die sich über einen Sek­ tor des Rohrquerschnittes erstreckt, welcher minde­ stens die Größe der Öffnung (48) aufweist, die das hauptleitungsseitige Ende des Zweigleitungsrohres (1) bildet. Ferner weist das Gestell einen Fühler (49) auf, welcher im dargestellten Ausführungsbei­ spiel mechanisch wirkt. Er tastet die Innenseite der Auskleidung (41) ab und stellt daher die uhrglasförmige Ausbeulung (43) fest. Sobald der Fühler (49) in seine Normalstellung zurückgelangt, nimmt das Gerät seine aus Fig. 1 ersichtliche Stel­ lung ein, in der die Bewegung des Gerätes (44) zum Stillstand gebracht und die Strahlungsheizung (47) eingeschaltet wird.
Die Bewegung des Gerätes erfolgt über ein Schlepp­ seil (50), welches über einen Rollenbock (51), der in der Baugrube (4) befestigt ist, zur Erdoberflä­ che und dort auf die Trommel einer Winde geleitet ist, die das Gerät (44) durch das Hauptleitungsrohr (2) schleppt. Ferner ist mit dem Gerät (44) ein Stromversorgungskabel (52) verbunden, das ebenfalls über den Rollenbock (51) zur Erdoberfläche geleitet und dort an eine Schaltstation angeschlossen ist. Die Stromversorgung schließt die Strahlungsheizung und die elektrische bzw. elektronische Regelung über den Fühler (49) ein.
In der in Fig. 2 dargestellten weiteren Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die uhrglasför­ mige Beule (43) nach Plastifizierung des sie bil­ denden Häutchens weiter ausgebeult. Dies geschieht, nachdem beide Enden des Hauptleitungsrohres (2) mit luftdichten Deckeln (52, 53) verschlossen worden sind. Der Deckel (53) in der Baugrube (3) trägt eine ihn durchdringende Druckluftzuführungsleitung (54). Sobald über die Leitung (54) der Rohrinnen­ raum (55) des Hauptleitungsrohres (2) unter Über­ druck gesetzt ist, wird durch das Druckgefälle zwi­ schen den bei (56) dargestellten Punkten im Haupt­ leitungsrohr (2) und im Zweigleitungsrohr (1) das plastifizierte Häutchen weiter ausgebeult und schließlich zum Platzen gebracht. Die Abrißstelle ist in der Teildarstellung der Fig. 2 bei (57) dar­ gestellt. Sie liegt innerhalb des Endes (58) des Zweigleitungsrohres (1) und bildet derart einen zylindrischen Schlauchansatz (59), welcher sich dem Rohrinnenzylinder anlegt und infolge der Plastifi­ zierung eines Kunststoffmaterials mit diesem ver­ bindet. Es entsteht dadurch eine ununterbrochene Innenauskleidung, in der die Innenauskleidung (41) mit dem Ansatz (59) verbunden ist.
Das beschriebene Verfahren kann auch dadurch wei­ tergebildet werden, das entsprechend dem Rohrver­ schluß (52) in der Baugrube (14) vor dem Einbringen des Extruders (6) der Zweigleitung (1) verschlossen und ein Unterdruck angelegt wird, so daß sich ein vergrößertes Druckgefälle zwischen (37 und 27) aus­ bildet.
Die durch die Beule (43) geschaffene Auskleidung (59) wird nun in einer weiteren Phase des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens, welche in Fig. 3 darge­ stellt ist, durch das Zweigleitungsrohr fortge­ setzt. Dies geschieht, wie bereits beschrieben, mit Hilfe der Blase (35), wodurch die Auskleidung (60) im Innenzylinder des Rohres (1) angelegt wird, die sich durch die gesamte Zweigleitung (1) bis zur Baugrube (14) fortsetzt. Sobald die Auskleidung (60) fertiggestellt ist, befindet sich der Extruder in der Baugrube (14). Danach wird der Verschluß (36) geöffnet, wodurch sich ein zylindrischer An­ satz (61) bildet, der an seiner Innenkante (62) ab­ geschnitten wird. Der Ansatz (61) überdeckt den Schlauchstutzen (59) und verbindet sich mit diesem infolge der Wärme des Plastifikates. Dadurch ergibt sich eine Verstärkung an der Mündung (40), die er­ wünscht ist, um dort Beschädigungen vorzubeugen, die zu umläufigem Wasser führen könnten.

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung von Rohren mit Abzwei­ gen und einer Innenauskleidung aus einem thermo­ plastischen Kunststoffmaterial, wobei eines der Rohre eine Teillänge einer Hauptleitung und das andere Rohr den Anfang bzw. das Ende einer Zweigleitung bildet, deren Mündung im Rohr der Hauptleitung ausgespart ist, wobei der Innen­ zylinder der Rohre als Anlage für das Kunst­ stoffmaterial der Auskleidung dient und mit der Innenauskleidung des Hauptleitungsrohres die Mündung des Zweigleitungsrohres verschlossen, darauf der Mündungsverschluß plastifiziert und daraus ein Schlauchstutzen gebildet wird, der durch die Mündung in das Zweigleitungsrohr ragt und diesem als Auskleidung angelegt wird, mit der die Auskleidung des Zweigrohres verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß der plastifi­ zierte Mündungsverschluß mit Hilfe von Stützluft in die Mündung der Zweigleitung ausgebeult und zur Herstellung eines zylindrischen Schlauch­ stutzens zum Platzen gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß im Inneren des Zweigleitungsrohres das als Granulat eingebrachte Kunststoffmaterial der Innenauskleidung in Form eines Schlauches extru­ diert, mit Hilfe von Stützluft auf dem Innen­ zylinder des Hauptleitungsrohres zur Anlage ge­ bracht und mit dem Rohrzylinder mit Hilfe des beim Extrudieren entstehenden Plastifikats ver­ bunden wird, wobei an der Mündung des Abzweiges das diese überspannende Plastifikat ausgebeult und nach Anlegen an den Schlauchstutzen das Zweigleitungsrohr beginnend von der Mündung aus­ gekleidet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß das Ausbeulen, Zum- Platzen-Bringen und Anlegen des Plastifikates der Beule durch Anlegen eines Überdruckes an der zuvor druckdicht verschlossenen Hauptleitung er­ folgt und/oder durch Herstellen eines Unter­ druckes in der zuvor druckdicht verschlossenen Zweigleitung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß das zur Anlage an die Mündung und an den Innenzylinder des Zweigrohres gebrachte Beulenmaterial mit dem Plastifikat der Innenauskleidung des Zweigleitungsrohres über­ deckt wird und beide Materialien dabei mitein­ ander verschweißt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch luftdichte Deckel (52, 53) zum Ver­ schließen der Enden des Hauptleitungsrohres (2), von denen der eine eine ihn durchdringende Druckluftzuführungsleitung (54) trägt, welche die Stützluft zuführt, die zur Herstellung des Rohrstutzens dient.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen in die Zweigleitung (1) einbringba­ ren und durch die Zweigleitung (1) schleppbaren Extruder, aus dessen Kopf (7) ein folienartig dünner Kunststoffschlauch (35) austritt, dem bei abgebundenem Ende (36) Stützluft in Form von von außen zugeführter Druckluft durch die Zweiglei­ tung (28) zuführbar ist, um die Folie dem Zweigleitungsrohr anzulegen und eine Blase (35) am verschlossenen Ende (36) zu bilden, die sich mit dem Rohrstutzen verbindet.
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