DE19849361A1

DE19849361A1 - Fahrzeug zur Beförderung von Personen und Lasten auf der Basis eines Tretrollers

Info

Publication number: DE19849361A1
Application number: DE1998149361
Authority: DE
Inventors: Alexander Riest
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-10-27
Filing date: 1998-10-27
Publication date: 1999-08-05
Anticipated expiration: 2018-10-28
Also published as: DE19849361B4

Description

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Rahmen mit Trittbrett vorgese hen ist, welches an der Vorderseite mindestens ein lenkbares Rad und an der Hinterseite min destens ein Rad besitzt. Idealerweise besitzt der Roller vorne oder hinten zwei Räder. Der Rol ler wird dadurch zu einem drei bzw. vierrädrigen Fahrzeug. Es existieren also 4 Varianten:
Typ A: Zwei Räder vorne, ein Rad hinten
Typ B: Ein Rad vorne, zwei Räder hinten
Typ C: Zwei Räder vorne, zwei Räder hinten
Typ D: Ein Rad vorne, ein Rad hinten.

Der Einfachheit halber werden alle in der Folge geschilderten Vorteile der Erfindung an den Typen A und B erläutert. Auch die Abbildungen (Fig. 1-8) beziehen sich darauf. Dies bedeutet jedoch nicht, daß diese Vorteile nicht auch bei den beiden anderen Typen einsetzbar wären.

Die zur Anwendung kommenden mehrrädrigen (zweirädrigen) Achsen (1, 7) mit jeweils zwei einzeln befestigten Rädern sind ausreichend breit um zu verhindern, daß der Roller im Stand umkippt. Um trotzdem bei Kurvenfahrten Schräglagen des Rollers zu ermöglichen, sind diese Achsen mit einem Gelenk (20) drehbar an der Lenksäule (19) bzw. am Trittbrett (8) befestigt (Fig. 1). Die Achsen sind gerade so weit drehbar, wie es die für Kurvenfahrten notwendigen Schräg lagen erfordern. Durch Verwendung von Federn kann erreicht werden, daß sich der Roller unbelastet aufrichtet. Alternativ dazu kann die notwendige Drehbarkeit der Achsen durch den Einsatz von elastischen, verwindbaren Materialien zum Beispiel im Bereich des Rahmens bzw. Trittbrettes erreicht werden. Die Drehbarkeit kann für gewisse Anwendungszwecke bloc kiert werden.

Um sich mit dem Roller kraftsparend fortzubewegen ist eine idealerweise ausklappbare Stütze (4) in Kniehöhe vorgesehen, welche das Gewicht des Fahrers aufnimmt und dem Fahrer ein genügend tiefe Position ermöglicht, um sich effektiv abzustoßen (Fig. 2). Der Fahrer kniet mit einem Bein auf dieser Stütze. Dabei nimmt der Unterschenkel der Person eine Position parallel zum Trittbrett ein. Ober- und Unterschenkel bilden etwa einen rechten Winkel. Eine Variante besteht dann, daß die Person mit stark nach vorne gebeugtem Knie auf dem Trittbrett steht. Das Körpergewicht der Person wird dann anteilig von Kniestütze und Trittbrett getragen. Dies ermöglicht dem Fahrer eine genügend tiefe Position ohne eigenen Kraftaufwand. Da der Fuß des Standbeines des Fahrers dabei Kontakt zum Trittbrett hat, ist an dieser Stelle das Trittbrett idealerweise nach vorne angewinkelt, um dem Fuß eine ergonomische Position zu ermöglichen. Die Kniestütze, auf welcher der Fahrer mit einem Bein kniet, ist idealerweise federnd ausge führt. Dies dient dazu Stöße abzufangen. Des weiteren wird dadurch der Bewegungsablauf un terstützt.

Für den Einsatz des Rollers als Gehrad oder Gehhilfe ist auf dem Roller eine Befestigungsmög lichkeit für einen Sattel (3) vorhanden, welcher es gestattet, sich sitzend mit einem oder beiden Beinen abzustoßen (Fig. 5). Alternativ dazu kann auch ein schmaler Sitz gewählt werden, worauf die Person mit einer Körperhälfte sitzt. Die andere Körperhälfte dient dann der Absto ßung.

Bei Menschen mit halbseitigen Erkrankungen am Bewegungsapparat sind auf der betroffenen Seite zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten und/oder Fußrasten (11) vorgesehen, um das kranke Bein zu fixieren. Um ein Umkippen des Rollers in Richtung der affektierten Seite zu ver hindern, ist für diesen Anwendungszweck die Drehbarkeit der mehrrädrigen Achsen in dieser Richtung blockiert. Aus dem gleichem Grund wird idealerweise die Achse (23) oder die Achsen (Typ C) auf der affektierten Seite halbseitig so weit verlängert, wie es aus Stabilitätsgründen erforderlich ist. Dies dient dazu ein Umkippen auf die Seite des betroffenen Beines zu verhin dern (Fig. 5).

Idealerweise befinden sich auf dem Trittbrett Befestigungsmöglichkeiten beispielsweise in Form von Lochungen, um speziell dafür vorgesehene Aufsätze wie etwa Warenkörbe dort paßgenau und haltbar zu befestigen. Am Trittbrett können Ausleger befestigt werden, die im Bedarfsfalle die zum Transport zur Verfügung stehende Fläche vergrößern.

Um größere Waren mit dem Roller transportieren zu können, ist es möglich zusätzliche Ele mente gegebenenfalls mit eigenen Stützrädern seitlich am Roller zu befestigen (Seitenwagen) (Fig. 4).

Das Verstauen des Rollers auf engstem Raum, kann durch Einklappen der Lenksäule (19) durch ein am unteren Ende der Lenksäule befindliches Gelenk (10) zum Trittbrett hin ermöglicht werden. Dadurch wird ferner ermöglicht, den Roller zusammengeklappt auf der zweirädrigen Vorderachse hinter sich herzuziehen (Trollyfunktion). Durch die am Vorderbau angebrachten Stützen (22), ist es möglich den Roller aufrecht zu stellen (Fig. 3).

Um Personen oder Waren hinter sich herzuziehen oder um einen Roller von einem zweiten Roller ziehen zu lassen, kann die Lenksäule nach vorne vom Trittbrett weggeklappt werden. Die Lenksäule kann dabei in jeder Position arretiert werden (Fig. 6).

Um den Transport von Waren zu erleichtern sind an der Lenksäule verschiedene Befesti gungsmöglichkeiten für Taschen (12), Rucksäcke, Tüten, Körbe etc. vorgesehen (Fig. 4). Zu sätzliche Befestigungsmöglichkeiten ergeben sich durch eine am Heck des Rollers vorgesehe nen Gepäckhalter (13), der mittels eines Gelenkes (21) am Trittbrett befestigt, ebenso nach innen geklappt werden kann (Fig. 1).

Die Verwendung einer Dreisternradachse ermöglicht einen leichten Transport des Rollers und Lasten über Treppen hinweg (Fig. 7, 8).

Durch die Blockierung der Drehbarkeit dieser Dreisternradachse in verschiedenen Positionen ergeben sich weitere Vorteile. So ist der Roller besser lenkbar, wenn nur ein Rad auf beiden Seiten Bodenkontakt hat und die restlichen beiden nicht. Beim Aufrichten des Rollers (Fig. 3) kann der Roller nun auf zwei Räder gestellt werden. Die sonst erforderlichen Stützen (22) kön nen dann entfallen. Der Roller ist dann auch im aufgestellten Zustand beweglich. Er steht dann aufrecht auf 2×2 Rädern.

Durch Anbringung einer anhebbaren Transportfläche (17) am Vorderbau des Rollers kann die ser als fahrbare Sackkarre eingesetzt werden (Fig. 7, 8). Dabei ist sinnvollerweise die Trans portfläche an der beweglichen Lenksäule angebracht. Der Fahrer kann die Ware rollerfahrend (Fig. 7) transportieren oder in zusammengeklappten Zustand den Roller als konventionelle Sackkarre benutzen (Fig. 8). Das Anheben der Ware mit der Transportfläche kann dabei ein fachst durch Betreten des Trittbrettes durch den Fahrer erfolgen (Fig. 7).

Der Roller kann motorisiert werden.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den in den Zeichnungen darge stellten Ausführungsbeispielen.

Bezugszeichenliste

1

Neigbare mehrrädrige, lenkbare Achse vorne

2

konventionelle Einradlenkung vorne

3

Sattel

4

Kniestütze

5

Lenkstange

6

Feststehendes Hinterrad

7

Neigbare mehrrädrige Achse hinten

8

Trittbrett

9

Lager für Lenkung

10

Gelenk zum Kippen der Lenksäule

11

Fußraste um Auflegen des Fußes

12

An Lenksäule befestigte Tasche

13

Am Heck befindlicher, klappbarer Gepäckhalter

14

Am Trittbrett eingelängtes Element zur Vergrößerung der Transportfläche mit eigenem Rad (Seitenwagen)

15

Transportgut

16

Verbindung zwischen dem Heck des einen und der Lenkstange eines zweiten Rollers

17

Anhebbare Transportfläche zur Beförderung von Lasten (Sackkarrenfunktion)

18

Dreiradsternachse

19

Lenksäule

20

Gelenk für Möglichkeit der Seitenneigung des Rollers

21

Gelenk für Gepäckhalter

22

Stützen um Roller aufrecht zu stellen

23

Halbseitige Achsverlängerung

Claims

1. Tretroller dadurch gekennzeichnet, daß ein Rahmen vorgesehen ist, an dem vorne min destens ein lenkbares Rad und hinten mindestens ein Rad befestigt ist.

2. Roller nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß an der Lenkstange eine Klingeln Hupe und/oder ein oder zwei Bremshebel für an den Vorderrädern oder an den Hinter rädern angeordneten Bremsvorrichtungen vorgesehen sind.

3. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen mehrrädrigen Achsen (1, 7) drehbar (Rotationsachse in Fahrtrichtung) am Rahmen befestigt sind.

4. Roller nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbarkeit der mehrrädrigen Achsen durch den Einsatz eines Gelenkes (20) erreicht wird.

5. Roller nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbarkeit der mehrrädrigen Achsen durch Verwendung von elastischen, verwindbaren Materialien im Bereich des Rahmens bzw. Trittbrettes erreicht wird.

6. Roller nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß eine Federkraft die mehrrädrigen Achsen wieder in Mittelstellung bringt.

7. Roller nach einem der Ansprüche 3 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbarkeit der mehrrädrigen Achsen nach einer oder beiden Seiten blockiert werden kann.

8. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die mehrrädrigen Achsen in einer oder beiden Richtungen verlängert werden kann (23).

9. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Lenksäule (19) mittels eines Gelenkes (10) nach vorne und hinten geklappt und dabei in jeder Stellung arretiert werden kann.

10. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der Roller um ca. 90° angewinkelt auf einer der mehrrädrigen Achsen und einer zusätzlich angebrachten Stütze (22) aufrecht stehen kann.

11. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß an der Lenkstange, Lenksäule und/oder am Heck Befestigungsmöglichkeiten für Taschen, Tü ten, Körbe, Aktenkoffer und Ähnlichem vorgesehen sind.

12. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß auf das Trittbrett ein Sattel (3) montiert ist.

13. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß auf das Trittbrett ein Sitz montiert ist.

14. Roller nach Anspruch 12 und 13 dadurch gekennzeichnet, daß für ein oder beide Beine und/oder Füße Befestigungspunkte und/oder Fußrasten (11) vorgesehen sind, mit deren Hilfe ein oder beide Beine fixiert werden können.

15. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß eine Kniestütze (4) auf dem Trittbrett vorgesehen ist, worauf der Fahrer mit einem oder bei den Beinen knien kann. (Fuß hat kein Trittbrettkontakt)

16. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß eine Kniestütze vorgesehen ist, die es dem Fahrer ermöglicht mit nach vorn gebeugten Knie kraftlos auf dem Trittbrett zu stehen. (Fuß hat Trittbrettkontakt)

17. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß an ei ner Achse insgesamt sechs (3 auf jeder Seite) Räder sternförmig (2 Dreisternräder) (18) befestigt sind.

18. Roller nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung der Dreisternrad- Achse in beliebigen Positionen blockiert werden kann.

19. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das Trittbrett durch seitlich anzubringende eventuell mit Rädern versehenen Flächen (14) vergrößert werden kann.

20. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß Heck und Lenkstange von derartiger Gestalt sind, welche es erlauben den Roller mit nach vorne geklappter Lenkstange an das Heck eines zweiten Rollers zu hängen, um von diesem gezogen zu werden (16).

21. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorderseite und/oder der Rückseite des Rollers eine idealerweise ausklappbare Fläche zum Anheben und Transport von Lasten (17) ähnlich einer Sackkarre vorgesehen ist.

22. Roller nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß dieser durch Elektromotor oder Verbrennungsmotor oder andere Antriebsaggregate motorisiert ist, wobei die Kraftübertragung auf die Hinterräder bzw. das Hinterrad und/oder die Vor derräder bzw. das Vorderrad erfolgt.