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Die Erfindung betrifft ein konfigurierbares Beförderungsmittel zur Beförderung mindestens einer Person und/oder einer Last mit mindestens zwei Rädern, mindestens einem elektrischen Antrieb und mit mindestens einer konfigurierbaren mechanischen Funktionskomponente, wie Lenker, Fahrersitz, Lastenträger, wobei die Funktionskomponente derart konfigurierbar ausgeführt ist, dass diese mindestens zwei Stellungsmodi einnehmen kann, wie Sitzmodus oder Stehmodus.
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Durch verbesserte elektrische Antriebe, leistungsfähigere aufladbare Batterien sowie ein verbessertes Umweltbewusstsein der Bevölkerung und Modetrends werden Beförderungsmittel, wie Elektroroller, Elektrofahrräder, Tretroller mit Elektroantrieb und vergleichbare Vorrichtungen immer beliebter.
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Für unterschiedliche Anwendungen, wie das legale Fahren im Straßenverkehr, das Fahren auf einem Bürgersteig oder in einer Fußgängerzone, benötigt der Anwender verschiedene Beförderungsmittel, beispielsweise einerseits einen Elektroroller mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit und andererseits einen Tretroller oder ein selbstbalancierter Skooter, der eventuell eine gedrosselte Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h aufweisen kann.
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Aus der
WO 2015055875 A1 ist ein dreirädriges konfigurierbares Fahrzeug der gattungsgemäßen Art bekannt mit vier Modi bekannt. Die erste Konfiguration ist ein Transportmodus, bei dem das Fahrzeug zusammengeklappt ist und z.B. in einem Kofferraum transportiert werden kann. Die zweite Konfiguration ist ein Fahrmodus, bei dem ein stehendes Fahren in Fußgängerzonen möglich ist. Die dritte Konfiguration erlaubt ein sitzendes Fahren.
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Dieses Beförderungsmittel hat konfigurierbare mechanische Funktionskomponente, wie Lenker, Fahrersitz, Lastenträger, wobei mindestens eine Funktionskomponente derart konfigurierbar ausgeführt ist, dass diese mindestens zwei Stellungsmodi einnehmen können, wie Sitzmodus oder Stehmodus. Eine mobile Einrichtung, wie beispielsweise ein Smartphone, erlaubt das Umschalten von Geschwindigkeiten.
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Aus der
FR 2735080 A1 ist ein Elektroroller bekannt, bei dem verschiedene Höchstgeschwindigkeiten eingeschaltet werden können. Eine erste Höchstgeschwindigkeit erlaubt eine normale Anwendung im Straßenverkehr. Eine zweite Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h soll das Manövrieren des Rollers erleichtern, wenn eine Person ausgestiegen ist, z.B. beim Einparken. Das eingesetzte System erkennt anhand des Rollergewichts, ob eine Person auf dem Roller sitzt bzw. welche Höchstgeschwindigkeit vorgegeben werden muss.
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Die
US 649112 B2 zeigt und beschreibt ein Behindertenfahrzeug mit Elektroantrieb, drei Rädern und mit zwei Handgriffen. Dieser erlaubt unterschiedliche Modi mit unterschiedlichen Höchstgeschwindigkeiten und zwar 5 mph, d.h. ca. 8 km/h, und 8 mph, d.h. knapp 13 km/h, durch manuelles Betätigen eines Schalters. Beim Antrieb werden Sensoren eingesetzt, die einen Lenkwinkel des Lenkers zum Kurvenfahren erfassen und die aus Stabilitätsgründen die Geschwindigkeit begrenzen können, damit das Fahrzeug nicht umkippt, wenn es zu schnell in eine Kurve fährt. Das Fahrzeug ist nämlich konstruktionsbedingt nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt.
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Die
US 8978791 offenbart einen selbst-balancierten Transporter/Scooter mit zwei nebeneinander stehenden Rädern, bei dem eine Person stehend fahren kann. Er umfasst ein Solarmodul. Der Transporter hat Höchstgeschwindigkeiten von 9,6 km/h und 20 km/h.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beförderungsmittel zu schaffen, das flexibel einsetzbar ist und gesetzliche Auflagen, wie eine Straßenzulassung, erfüllen kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein konfigurierbares Beförderungsmittel nach Anspruch 1 gelöst.
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Durch die Erfindung ist garantiert, dass gesetzliche Auflagen eingehalten werden. Baut der Anwender das Vehikel vom Straßenroller zum Fußgängerzonen-Fahrzeug durch Klappen vom Lenker usw. um, so wird die Höchstgeschwindigkeit automatisch von 45 km/h auf 6 km/h gedrosselt. Dies bewahrt nicht nur vor einem möglichen Bußgeld, sondern verhindert auch Unfälle durch fahrlässiges Handeln.
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Eine erfindungsgemäße Drosselung ist außerdem vorteilhaft, wenn Lasten befördert werden, wie zum Beispiel im Fall einer Sackkarren- oder Gepäckwagenfunktion. Ohne geeignete Geschwindigkeitsdrosselung könnte das erfindungsgemäße Transportmittel dem Bediener durch den Elektroantrieb davonfahren und Gegenstände beschädigen oder Personen verletzen.
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Durch die Erfindung wird ein sogenanntes „Electric Personal Assistant Device“ geschaffen, das auf der Straße mit 45 km/h und z.B. auf Bürgersteigen im entsprechenden Modus legal betrieben werden kann.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass verschiedene physikalische Anordnungen von Komponenten, die eine Änderung eines Winkels oder eine Änderung einer Nutzrichtung herbeiführen, als Grundlage für eine Geschwindigkeitsanpassung dienen können. Eine Positionsänderung einer Funktionskomponente kann mit einem Schalter oder Sensor erfasst werden.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zwangsläufige Positionsänderungen von Funktionskomponenten zum automatischen Umschalten der Höchstgeschwindigkeit zu nutzten.
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Sollten bestimmte Vehikelformen mit einer Beschränkung der Leistung anstatt der Geschwindigkeit gesetzlich festgelegt sein, so kann ohne weiteres anstatt der Höchstgeschwindigkeit auch die Leistung gedrosselt sein. Auch eine gleichzeitige Drosselung beider Parameter ist möglich.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Stellungsmodus vorhanden, der einen Rollermodus mit Straßenzulassung darstellt. In diesem Modus ist eine, insbesondere entsprechend einer Straßenzulassungsverordnung oder einer vergleichbaren Vorschrift, begrenzte erste Höchstgeschwindigkeit von vorzugsweise 45 km/h vorhanden. Hierbei ist ein Sitz als Funktionskomponente für eine zu befördernde Person, bzw. ein Fahrersitz in dem Rollermodus in einer entsprechenden Position vorhanden bzw. ist in eine entsprechende Position bringbar. Weiterhin ist ein Lenker, vorzugsweise in bekannter Weise mit zwei Handgriffen, im Rollermodus vorhanden bzw. entsprechend zu einer Rollerposition konfigurierbar ausgeführt bzw. in eine entsprechende Position bringbar. Der Roller ist günstig in der Versicherung, bleibt in den meisten Ländern steuerfrei und kann meistens schon ab 16 Jahren im Straßenverkehr gefahren werden.
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Damit der Roller auch von älteren Personen gefahren werden kann oder ohne teure gyroskopische Steuerungen auch im Stehen bzw. im entsprechenden Funktionsmodus „stehendes Fahren“ gefahren werden kann, ist eine Ausführung als dreirädriger Roller vorteilhaft.
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Ein Stellungsmodus bzw. Stehmodus mit Gehweg-Autorisierung erfüllt einen starken Modetrend, der auch von jüngeren Personen führerscheinfrei auf Fußgängerzonen gefahren werden kann. In diesem Modus ist eine, vorzugsweise entsprechend einer Verordnung begrenzte, zweite Höchstgeschwindigkeit von vorzugsweise 6 km/h vorgegeben. So kann das erfindungsgemäße Vehikel in Fußgängerzonen oder auf Gehwegen legal gefahren werden. Der Lenker ist in eine entsprechende Position bzw. Stehposition konfigurierbar bzw. ist in eine aufrechte Position bringbar.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beförderungsmittels ist vorgesehen, dass ein Stellungsmodus ein Sackkarrenmodus mit Elektroantriebunterstützung zur Beförderung einer Last ist. In diesem Modus wird die Höchstgeschwindigkeit auf vorzugsweise 6 km/h begrenzt. Der Lenker ist in eine entsprechende Position bzw. Sackkarren-Position konfigurierbar bzw. steht aufrecht, wie im vorher beschriebenen Steh-Modus. Im Sackkarrenmodus können schwere Lasten, wie Waschmaschinen oder Kühlschränke, mühelos durch die vorhandene Elektroantriebs-Unterstützung über Treppen befördert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des Beförderungsmittels ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellungsmodus ein Gepäck- oder Lastentransportmodus und zwar vorzugsweise analog zu Flughafengepäckwagen, Einkaufswagen usw. ist. Hier ist auch die Elektroantriebunterstützung zur Beförderung einer Last vorhanden. Die Last wird nicht gekippt wie im Sackkarrenmodus, sondern hat einen festen Transportwinkel. Hier ist auch die zweite Höchstgeschwindigkeit von vorzugsweise 6 km/h vorhanden, damit ein Schritttempo nicht überschritten wird und die Last - vor einem - ohne Kraftanstrengung geschoben werden kann. Ein Lenker ist in die entsprechende Position bringbar und das Vehikel somit als Gepäckwagen konfigurierbar. In dieser Funktion können Getränkekisten od. dgl. leicht transportiert werden, ohne dass der Wagen stets festgehalten werden muss. Denkbar ist in dieser Funktion sogar eine Fernsteuerung über ein mobiles elektronisches Gerät (z.B. ein Smartphone oder einen Tablet-PC) od. dgl.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass eine der Funktionskomponenten ein Lenker, ein Sitz und/oder ein Gepäckträger ist, der in verschiedene Winkelpositionen entsprechend den Stellungsmodi, z.B. Roller, Stehmodus, Sackkarre, Gepäckwagen, um eine quer zu einer Antriebsrichtung liegenden Achse ausgeführt ist.
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So z.B. kann automatisch erkannt werden, dass dann, wenn der Lenker stark in einer horizontalen Position geneigt ist, wenn ein Sitz in einer Gebrauchsstellung herausgeklappt ist und wenn ein Gepäckträger für große Lasten nicht im Gebrauch ist, eine Rollerfunktion eingestellt wird. Dann kann die Geschwindigkeitsdrosselung z.B. auf 45 km/h automatisch eingestellt werden.
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Wenn dagegen der Sitz eingeklappt ist, der Lenker nahezu aufrecht steht und kein Gepäckträger verwendet wird, so kann dann automatisch die Steh-Fahrfunktion für Fußgängerzonen mit der maximalen Geschwindigkeit von 6 km/h eingestellt werden.
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Mit hochgestelltem Lenker, eingeklapptem Sitz und eingestelltem bzw. verwendetem Gepäck- bzw. Lastenträger kann die zu der Sackkarrenfunktion korrespondierende Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h automatisch eingestellt sein.
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Mit nahezu waagrechtem Lenker, eingeklapptem Sitz und verwendeten Gepäck- bzw. Lastenträger kann die zu der Einkaufswagenfunktion korrespondierende Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h automatisch eingestellt werden.
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Somit ist es vorteilhaft, wenn eine der Funktionskomponenten ein Gepäck- oder Lastenträger ist, der in mindestens eine Sackkarrenposition und/oder Gepäckwagenposition bringbar ist. Diese Funktionen ersparen dem Anwender einerseits eine zusätzliche Anschaffung von Sackkarren oder anderen Wagen zum Lastentransport und erleichtern andererseits den Lastentransport durch Elektrounterstützung.
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Um die entsprechenden Modi in einfacher und sicherer Weise zu erkennen, ist es zweckmäßig, dass mindestens ein Stellungsmodus-Erkennungsmittel, insbesondere ein Stellungssensor oder Positionsschalter, vorhanden ist. Dieser gibt ein Verarbeitungssignal aus, um den physikalischen Parameter, insbesondere die Höchstgeschwindigkeit, modusabhängig, bzw. in Abhängigkeit der eingestellten Konfiguration der Fahrzeugkomponente, mittels einer Steuerungs- bzw. Regelungseinheit festzusetzen. Der Sensor kann ein Taster, ein Reed-Kontakt, ein Abstandssensor nach dem Induktionsprinzip oder ähnliches sein.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen konfigurierbaren Beförderungsmittels in einem Rollermodus,
- 2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen konfigurierbaren Beförderungsmittels in einem Steh-Modus,
- 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen konfigurierbaren Beförderungsmittels in einem Sackkarrenmodus,
- 4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen konfigurierbares Beförderungsmittels in einem Einkaufswagenmodus,
- 5 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen konfigurierbaren Beförderungsmittels, von oben gesehen in dem Rollermodus und ohne Person, und
- 6 ein Blockdiagramm wesentlicher Elemente der Steuerungselektronik des elektromotorischen Antriebes des Beförderungsmittels.
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Konfiguration
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Das in den 1 bis 4 gezeigte konfigurierbare Beförderungsmittel 1 dient zur Beförderung mindestens einer Person 2, wie die 1 und 2 zeigen, oder einer Last 3 bzw. L, G, wie die 3 und 4 zeigen. Das Beförderungsmittel 1 ist im Grunde ein Vehikel bzw. ein Elektro-Fahrzeug und ein Lastenträger mit elektromotorischer Antriebshilfe. Dieses ist mit drei Rädern 4, 5, 6 und zwar zwei hinteren Rädern 4, 5 und einem vorderen Rad 6 versehen. Die Räderreihenfolge kann aber auch umgekehrt sein mit zwei vorderen Rädern und einem einzigen hinteren Rad.
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Das Beförderungsmittel umfasst einen elektrischen Antrieb mit z.B. 250 W, 750 W bis vorzugsweise max. 4 kW. Dieses ist mit konfigurierbaren mechanischen Funktionskomponenten versehen und zwar einen positionsveränderbaren Lenker 7, einem positionsveränderbaren Fahrersitz 8, und einem positionsveränderbaren Lastenträger 9 versehen. Jede dieser Funktionskomponenten ist derart konfigurierbar ausgeführt ist, dass diese mindestens zwei Stellungsmodi einnehmen kann.
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Der Lenker 7 mit einer Lenksäule 12 und zwei Handgriffen 10, 11 (vgl. die 1 und 5) kann in eine nahezu waagerechte Position, wie die 1 und 4 zeigen, oder in eine nahezu senkrechte Position gebracht werden, wie die 2 und 3 zeigen.
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Der Fahrersitz 8 kann einklappbar oder abnehmbar sein, weil er in den Modi gemäß 2 bis 4 nicht benötigt wird.
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Beide Räderanordnungen, und zwar die hintere und die vordere, sind jeweils mit einer Gabel oder Radhalterung versehen, die an mindestens einem Rahmenelement 13, 14 (1) bzw. 13a, 13b, 14a, 14b (5) befestigt ist. Die Rahmenelemente 13, 14 können um eine Achse A zusammengeklappt werden, die sich an oberen Enden der Rahmenelemente 13, 14 befindet, so dass entweder ein Winkel W (2) von z.B. 30° bis 60° vorhanden ist (1, 2, 4) oder beide Rahmenelemente 13, 14 im Wesentlichen parallel verlaufen (3). Der Lenker 7 ist um die Achse A schwenkbar und in den entsprechenden Positionen arretierbar. Zum Lenken ist er auch um eine Lenkachse schwenkbar.
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Mindestens eines der Rahmenelemente 13, 14, und zwar vorzugsweise ein vorderes Rahmenelement 14, kann, z.B. teleskopartig, längenveränderbar ausgeführt sein, wozu dieses in mindestens zwei Rahmenabschnitte 15, 16 aufgeteilt ist. Zwar ist dieses Element 14 in 4 hinten gezeigt, dies aber nur, weil in einem Einkaufswagenmodus das Beförderungsmittel 1 im Grunde rückwärts gefahren wird.
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Der Lastenträger 9 kann, wie die 1 und 2 zeigen, nicht genutzt werden oder vollständig entfernt werden oder sogar als Sitz verwendet werden, wie in 1 dargestellt. Er kann außerdem höhenverstellbar sein, wie die 1 und 2 zeigen.
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Wie 1 veranschaulicht, nimmt das Beförderungsmittel mit Sitz 8 in Gebrauchsstellung, nach vorne geschwenktem Lenker 7 und aufgeklappten Rahmenelementen 13, 14 einen Rollermodus an, der im Straßenverkehr mit 45 km/h zugelassen ist. Dabei ist der Sitz 8 höhenverstellbar. Dieser Stellungsmodus ist ein Rollermodus mit Straßenzulassung mit einer begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Der Fahrersitz 8 stellt eine Funktionskomponente für die zu befördernde Person 2 dar. Der Lenker 7 befindet sich im Rollermodus, bzw. ist entsprechend konfigurierbar.
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Wie in 2 gezeigt, implementiert das Beförderungsmittel 1 mit nicht genutztem Sitz 8, nach oben geschwenktem Lenker 7 und aufgeklappten Rahmenelementen 13, 14 eine Vehikelfunktion, in der stehend gefahren wird. Im Straßenverkehr ist dieses Vehikel nicht zugelassen, so dass seine Höchstgeschwindigkeit auf 6 km/h begrenzt ist. Dieser Stellungsmodus stellt einen Stehmodus mit Gehweg-Autorisierung dar. Der Lenker 7 kann in die entsprechende Position gebracht werden bzw. ist in die „Stehposition“ konfigurierbar.
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Wie 3 zeigt, nimmt das Beförderungsmittel 1 mit als Transportstütze genutztem Sitz 8 bzw. mit eingesetzter Transportplatte od. dgl., nach oben geschwenktem Lenker 7 (bis dieser in einer Linie mit beiden Rahmenelementen 13, 14 verläuft) und eingeklappten Rahmenelementen 13, 14 eine Sackkarrenfunktion ein. Damit kann beispielsweise eine Waschmaschine oder ähnliches mit der Antriebshilfe sogar Treppen hochsteigen, wie 3 zeigt. Die Geschwindigkeit der Sackkarre mit Antriebshilfe ist ebenfalls auf 6 km/h begrenzt. Hier ist ein Stellungsmodus bzw. ein Sackkarrenmodus mit Elektroantriebunterstützung zur Beförderung der Last L vorgesehen. Der Lenker 7 ist in die entsprechende Position bzw. Sackkarren-Position konfigurierbar. In dieser Position stehen alle drei Räder 4 bis 6 nebeneinander.
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Wie 4 zeigt, nimmt das Beförderungsmittel 1 mit als Gepäckträger genutztem Sitz 8 oder mit einem Gepäckträgerteil nach vorne geschwenktem Lenker 7 und aufgeklappten Rahmenelementen 13, 14 eine Einkaufswagenfunktion ein. Dieser Wagen wird dann in der Regel rückwärts gefahren. Seine Höchstgeschwindigkeit ist auf 6 km/h begrenzt ist. Hier ist ein Stellungsmodus bzw. ein Gepäck- oder Lastentransportmodus analog zu Flughafengepäckwagen, Einkaufswagen etc. vorhanden, jedoch mit Elektroantriebunterstützung. Zur Beförderung einer Last mit festem Transportwinkel wird die Höchstgeschwindigkeit entsprechend begrenzt. Der Lenker 7 ist in die entsprechende Position bzw. zu einem Gepäckwagen konfigurierbar. In dieser Konfiguration ist zusätzliche Begrenzung der Leistung sinnvoll.
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Erfindungsgemäß ist das Beförderungsmittel für Personen oder Lasten derart ausgeführt, dass mindestens ein physikalischer Parameter, wie Höchstgeschwindigkeit des Beförderungsmittels oder Höchstleistung des Antriebes, automatisch in Abhängigkeit der eingestellten Konfiguration der Fahrzeugkomponente eingestellt wird.
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Vorhandene Sensoren 20, 21 melden nämlich an eine Steuereinheit 22 signifikante Positionen des Lenkers 7, der Rahmenelemente 13, 14, des Sitzes 8 und/oder anderer mechanischer Komponenten, so dass in Abhängigkeit dieser Signale entweder die Höchstgeschwindigkeit auf 6km/h oder 45 km/h begrenzt wird. Nötig ist also mindestens ein Stellungsmodus-Erkennungsmittel, insbesondere ein Stellungssensor oder Positionsschalter, der ein Verarbeitungssignal ausgibt, um den physikalischen Parameter, insbesondere die Höchstgeschwindigkeit, modusabhängig, bzw. in Abhängigkeit der eingestellten Konfiguration der Fahrzeugkomponente, mittels einer Steuerungs- bzw. Regelungseinheit 22 festzusetzen.
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Dies bedeutet, dass dann, wenn das Beförderungsmittel die in 1 gezeigte Position einnimmt, aufgrund der entsprechenden Sensorsignale und mittels der Steuereinheit 22 automatisch eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ermöglicht werden kann.
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Wenn die Sensoren 20, 21 dagegen eine der in den 2 bis 4 gezeigte Position erkennen, dann wird durch die Steuereinheit 22 nur eine Höchstgeschwindigkeit von vorzugsweise 6 km/h ermöglicht.
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Wesentliche Funktionskomponenten sind Lenker 7, der Sitz 8 und/oder der Gepäckträger, die in verschiedene Winkelpositionen entsprechend den verschiedenen Stellungsmodi um eine vorzugsweise quer zu einer Antriebsrichtung liegenden Achse schwenkbar ausgeführt sind.
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Eine der Funktionskomponenten kann ein separater Gepäck- oder Lastenträger sein, der in mindestens eine Sackkarrenposition und/oder Gepäckwagenposition bringbar ist. Der Gepäck- oder Lastenträger kann, wie gezeigt, durch den Sitz ausgeführt sein.
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Das Beförderungsmittel 1 ist mit einem Frontscheinwerfer, einem Rücklicht, Fahrtrichtungsanzeigern, einer Hupe, einem Tacho, Fußstützen, einer Lizenzplatte (EU44/21014), einem Bremssystem (ECE 78) nach ECE-Normen ausgeführt. Es kann als Mofa mit 25 km/h und einer Leistung von weniger als 750 W oder als Roller mit 45 km/h ausgeführt sein.
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Bremsfunktion
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In der Konfiguration nach 1 oder 4 kann ein rechter Handgriff für „Gasgeben“ und Bremsen ausgeführt sein, wobei ein Drehen zum Fahrer hin Gasgeben und vom Fahrer weg regeneratives Bremsen, also mit Energierückgewinnungsfunktion, bedeutet.
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Vorzugsweise ist bei der Funktion „Gasgeben“ in den Modi nach 2 bis 4 die Leistung geringer als in der Rollerfunktion. Dabei kann auch je nach Stellungsmodus eine unterschiedliche Empfindlichkeit des Handgriffes bzw. ein unterschiedliches Ansprechverhalten vorgesehen sein, so dass bei einem Stellungsmodus mit niedrigerer Höchstgeschwindigkeit etwa ein größerer Drehwinkel erforderlich ist, um eine bestimmte Beschleunigungs- oder Bremswirkung zu erreichen. Das kann erreicht werden durch umstellbare mechanische oder elektronische Mittel zur Anpassung der Empfindlichkeit des Handgriffes. Beispielsweise kann ein solches Mittel durch verschiedene Programmierungen oder Kalibrierungen einer elektronischen Steuerung realisiert werden, die in Abhängigkeit von den Stellungsmodi aktiviert werden.
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Es können auch zwei Handgriffe verwendet werden, wobei einer für Gasgeben (z.B. rechts) und der andere für regeneratives Bremsen (z.B. links) ausgeführt sind.
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Zusätzlich kann mindestens ein üblicher Bremshebel (links, rechts oder beidseitig), z.B. mit einem Seilzug, zum Bremsen mittels Reibung oder Vollbremsungen vorhanden sein.
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Es ist mindestens ein drehbarer Lenker-Handgriff 10, 11 (5) zur Geschwindigkeits- und/oder Bremssteuerung des Beförderungsmittels vorhanden. Dies erfolgt durch Veränderung des Griffwinkels. Der Griff kann mindestens eine Energierückgewinnungs-Bremsposition aufweisen. Das regenerative Bremsen kann so ausgestaltet sein, dass je stärker der Griff gedreht wird, desto stärker die Bremswirkung ist.
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Das Beförderungsmittel hat somit vorzugsweise einen drehbaren Lenker-Handgriff 10, 11 zur Bremssteuerung des Beförderungsmittels durch Veränderung des Griffwinkels, der mindestens eine Energierückgewinnungs-Bremsposition aufweist
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Vorhandene Sensoren 23, 24 an den Griffen 10, 11, zumindest an einem Griff 11, erfassen einen Sollwert für Gasgeben oder regeneratives Bremsen, der von der Steuerung 22 nach 6 verarbeitet wird. Die von der Batterie 25 zu einem Elektromotor 26 gelieferte Energie und umgekehrt kann so gesteuert werden.
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Der Motor 26 kann ein Gleichstrommotor, ein bürstenloser Motor oder ein beliebiger anderer Elektromotor sein. Die Batterie 25 kann ein Li-Ionen Akku oder ein anderer Akku sein. Die Batterie 25 kann fest oder abnehmbar sein. Der Antrieb kann ein Ketten-, ein Kardanantrieb, ein Zahnradantrieb oder ein im mindestens einem Rad 4 bis 6 integrierter Antrieb (in der Radnabe integrierter Motor) sein.
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Durch die regenerative Bremsfunktion kann die Reichweite des Fahrzeuges durch gezieltes Bremsen im Energierückgewinnungsmodus erhöht werden. Das hier beschriebene regenerative Bremsen kann auch auf andere Fahrzeuge angewendet werden.
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Alternativen
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Denkbar sind beispielsweise auch Vehikel mit zwei (Motorradtyp) oder vier Rädern (Quad-, ATV-Typ).
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Möglich ist auch eine Ausführung für zwei oder drei Personen (z.B. Quad mit Dreipersonen-Zulassung). Denkbar ist auch ein zusätzlicher Pedalantrieb. Der Lastenträger 9 kann alternativ einklappbar ausgeführt sein.
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Das Beförderungsmittel 1 kann auch als Fahrrad, Moped oder Scooter mit Elektroantrieb, z.B. auch nach anderen Normen, wie US-Normen mit 32km/h, 750 W, einer max. Sitzhöhe von 660 mm, min. 11"-Reifen oder als Rollstuhl mit maximal 13 km/h ausgeführt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beförderungsmittel
- 2
- Person
- 3
- Last
- 4 - 6
- Räder
- 7
- Lenker
- 8
- Fahrersitz
- 9
- Lastenträger
- 10, 11
- Handgriffe
- 12
- Lenksäule
- 13, 14
- Rahmenelement
- 15, 16
- Rahmenabschnitte
- 20,21
- Sensoren
- 22
- Steuerungs- bzw. Regelungseinheit
- 23, 24
- Sensoren
- 25
- Batterie
- 26
- Elektromotor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015055875 A1 [0004]
- FR 2735080 A1 [0006]
- US 649112 B2 [0007]
- US 8978791 [0008]