DE19845679A1 - Brems-, Warn-, Rettungsleuchten-, Informations- und Leuchtensystem - Google Patents
Brems-, Warn-, Rettungsleuchten-, Informations- und LeuchtensystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Leuchtensystem an Kraftfahrzeugen mit mindestens einer Bremsleuchte 1, 2, 3 zur Signalisierung der Bremsung für nachfolgende Fahrzeuge, wobei die mindestens eine Bremsleuchte 1 abhängig von der Bremsstärke und/oder Verzögerung unterschiedliche Lichtsignale abgibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Leuchtensystem für Kraftfahrzeuge mit den weite
ren Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs 1.
Bremsleuchten an Kraftfahrzeugen dienen als Erkennungsmittel für nach
folgende Fahrzeuge zur einfacheren Wahrnehmung der Bremsung des vor
ausfahrenden Fahrzeugs. An einem Auto befinden sich üblicherweise zwei
Bremsleuchten, welche mittels Bremspedalbedienung durch einen Brems
lichtschalter geschaltet werden und sodann ein rotes Dauerlicht abgeben.
Die üblichen Bremslichtsysteme sprechen bereits bei Pedalberührung ohne
Fahrzeugverzögerung an. Zur intensiveren Bremswahrnehmung ist außer
dem eine dritte Bremsleuchte bekannt, welche im Bereich der Heckscheibe
oder des Heckspoilers angebracht wird. Diese dritte Bremsleuchte besteht
üblicherweise aus mehreren, auf einer Leiste hintereinander angeordneten
Lämpchen. Diese dritte Bremsleuchte wird zeitgleich mit den anderen bei
den Bremsleuchten geschaltet und gibt ebenfalls ein rostes Dauerlicht ab.
Bei einer Notbremsung warnen einige Fahrer die nachfolgenden Fahrzeuge
durch intermittierende Betätigung des Bremspedals (Stotterbremse), wo
durch das nachfolgende Fahrzeug durch das (fast) zeitgleiche Takten der
Bremsleuchte gewarnt wird. Bei einem plötzlich auftretenden Stau, z. B. auf
der Autobahn, ist es allgemein üblich, die Warnblinkanlage (gelbes Licht)
einzuschalten, um die mit hoher Geschwindigkeit nachfolgenden Fahrzeuge
rechtzeitig zu warnen und eine Notbremsung zu verhindern.
Mit Einführung von Bremskraftreglern und ABS und inzwischen auch au
tomatischen Bremshilfen (z. B. Bremsassistent von Daimler) ist zwar die
wirkungsvollste Notbremsung die Vollbremsung mit erheblich verkürztem
Bremsweg, jedoch ohne zusätzliche Warnung des Folgeverkehrs.
Nachteile des bekannten Bremssystems sind daher Auffahrunfälle, da die
Stärke der Abbremsung bzw. die Verzögerung (negative Beschleunigung)
durch das Aufleuchten des stets gleichen Bremslichts nicht eingeschätzt
werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Leuchtensystem mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 derart weiterzubil
den, daß die nachfolgenden Fahrzeuge die Stärke der Verzögerung des vor
ausfahrenden Fahrzeugs erkennen und rechtzeitig die Fahrgeschwindigkeit
in angepaßter Bremsung bzw. Verzögerung reduzieren können bzw. im Not
fall auf eine andere Fahrspur ausweichen können.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Leuchtensystems erge
ben sich aus den Unteransprüchen 2-23.
Als Kern der Erfindung wird es angesehen, daß die zwei in ihrer Funktion
identischen Bremsleuchten eines Kraftfahrzeuges ihre Funktion beibehalten
und bei einer Bremsung aufleuchten und zusätzlich abhängig von der
Bremsstärke bzw. Verzögerung unterschiedliche Lichtsignale abgeben. Bei
einem Motorrad reicht gegebenenfalls eine geringere Anzahl von Leuchten
aus, die jedoch ebenfalls nach Art der Bremsung unterschiedliche optische
Signale abgibt. Die durch optische Signale voneinander abgesetzten Brems
kategorien vermitteln dem nachfolgenden Fahrzeug die Gefahrintensität des
vorausfahrenden, bremsenden Fahrzeugs, so daß der Fahrer des nachfolgen
den Fahrzeugs sein Fahr- bzw. Bremsverhalten entsprechend anpassen kann.
Durch das kontinuierliche Anpassen an den Verkehrsfluß werden auch die
Insassen geschont. Auch der Beifahrer kann durch die verbesserte Ver
kehrsinformation in entspannterer Weise das Verkehrsgeschehen beobach
ten. Neben den Komfortverbesserungen für die Insassen ergeben sich auch
ökonomische bzw. umweltbezogene Vorteile. Die situationskonforme
Fahrweise führt zu Treibstoffersparnis, Reduzierung des Reifen- sowie
Bremsenverschleisses und zur Geräuschreduzierung durch angepaßten Ver
kehrsfluß.
Schließlich wird durch das situationsangepaßte Bremsen eine hohe Fahrsi
cherheit erzielt. Einem monotonen Bremsleuchten und einem damit verbun
denen Abstumpfen im Kolonnenverkehr wird entgegengewirkt. Bei Konzen
trationsmangel und Müdigkeit ist eine verbesserte Wahrnehmung der
Bremsstärke des vorausfahrenden Fahrzeugs möglich.
Zweckmäßigerweise können zwei in ihrer Signalabgabe identische Brems
leuchten vorgesehen sein, welche in bekannter Weise als Heckbremsleuch
ten in einer Einheit mit den in ihrer Funktion unterschiedlichen Heckleuch
ten, wie z. B. Blinklichter oder Rückleuchten angebracht sind.
Um eine deutliche Einteilung der Bremskategorien zu erreichen, kann eine
weitere Bremsleuchte vorgesehen sein, die erst ab einer bestimmten Verzö
gerung zuschaltbar ist. Diese weitere bzw. dritte Bremsleuchte ist üblicher
weise im Bereich der Heckscheibe oder am Heckspoiler angebracht und er
möglicht eine intensivere Bremswahrnehmung des Fahrers des nachfolgen
den Fahrzeugs. Statt der zusätzlichen, leistenartigen dritten Bremsleuchte
können auch zwei leistenförmige Bremsleuchten am rechten und linken
Rand der Heckscheibe vorgesehen sein. Ebenso kann auch bei einem Motor
rad eine weitere, zusätzliche Bremsleuchte über der ersten Bremsleuchte an
gebracht sein.
Da die zwei in ihrer Signalabgabe identischen Bremsleuchten eines Fahr
zeugs analog der ersten Bremsleuchte eines Motorrads funktionieren, ist die
folgende Beschreibung lediglich auf den Betrieb eines Automobils bzw.
Lastkraftwagens beschränkt.
Das erfindungsgemäße Leuchtensystem kann dergestalt ausgelegt sein, daß
die zwei in ihrer Signalabgabe identischen Bremsleuchten bis ca. ein Drittel
der maximalen Verzögerung ein rotes Dauerlicht abgeben. In diesen Verzö
gerungsbereich fällt auch die Motorbremsung, welche auch bei Nichtbetäti
gung des Bremspedals zum Tragen kommt. Besonders bei hoher Ge
schwindigkeit kann die (in-)direkte Motorbremsung (weder Gas- noch
Bremspedalbetätigung) zu einer erheblichen Reduzierung der Geschwindig
keit und somit zu einer Gefahr für das nachfolgende Fahrzeug führen.
Ab ca. ein Drittel bis ca. zwei Drittel der maximalen Verzögerung kann die
weitere bzw. dritte Bremsleuchte mit ebenfalls rotem Dauerlicht zuschaltbar
sein. Der nachfolgende Fahrer erhält somit die Information einer verstärkten
Bremsung bzw. Intensivbremsung des vorausfahrenden Fahrzeugs und kann
dementsprechend reagieren.
Ab ca. zwei Drittel der maximalen Verzögerung, d. h. bei einer Extrem- oder
Notbremsung kann es vorgesehen sein, daß die weitere Bremsleuchte in
termittierend, in definierten schnellen Intervallen aufleuchtet.
Bei maximaler Verzögerung kann es schließlich vorgesehen sein, daß alle
Bremsleuchten intermittierend blinken und somit das nachfolgende Fahr
zeug entsprechend warnen.
Ebenso kann bei einer Vollbremsung, deren Verzögerung unterhalb der
maximalen Verzögerung liegt (z. B. durch Sraßenglätte jeder Art), die dritte
Bremsleuchte (oder alle Bremsleuchten) intermittierend blinken, damit der
Folgeverkehr die reduzierte Traktion erkennen kann (hohe Bremskraft, Pedal
durchgetreten).
Bei Reduzierung der Bremsung in eine niedrigere Bremskategorie schaltet
das Leuchtensystem auf die Leuchtsignale der entsprechenden Verzögerung
zurück, wobei z. B. die dritte Bremsleuchte auf Dauerlicht umschaltet oder
vollständig abschaltet.
Ferner kann das Leuchtensystem derart konzipiert sein, daß bei einer Not
bremsung mit anschließendem Stillstand (z. B. Stau) automatisch das rote
Blinklicht der Bremsleuchten eingeschaltet bleibt sowie das Blinklicht der
Warnleuchten einschaltet. Die zu lange Verzögerung einer manuellen Ein
schaltung der Warnblinklichtanlage, z. B. bei plötzlich auftretendem Stau
und/oder bei Hindernisberührung, könnte demnach verhindert werden.
Bei einem Unfall (Aufprall) kann es zur eindeutigen Unfallsignalisierung
vorgesehen sein, daß das rote Blinklicht der dritten Bremsleuchte automa
tisch auf ein gelbes Blinklicht umschaltet, wobei zusätzlich die üblichen
Warnleuchten blinken.
Darüber hinaus können die Warnleuchten sowie das Blinklicht der dritten
Bremsleuchte (ausschließlich) zur Signalisierung von Rettungsbedarf oder
eines Notfalls z. B. als SOS-Signal, rot/gelb blinken. So können beispiels
weise auch in das Fahrzeug eingeschlossene Unfallverletzte oder abseits der
Fahrbahn Hilfsbedürftige auf sich aufmerksam machen (z. B. bei Körperat
tacken (Anfällen) mit Bewegungseinschränkungen).
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform wird erreicht, wenn die Blink
frequenz der mindestens einen intermittierend leuchtenden Bremsleuchte als
optisches Signal zur Auslösung automatischer Bremssysteme der nachfol
genden Fahrzeuge dient. Bei Extrembremsungen ist die Reaktionszeit des
nachfolgenden Fahrers meist zu lang, um rechtzeitig die Bremse zu betäti
gen. Diese Ausführungsvariante würde daher zu einer erheblichen Gefahren
reduzierung beitragen.
Das Leuchtensystem kann ferner mit einem Abstandsradarsystem zur Mes
sung des Abstandes zum vorausfahrenden Fahrzeug kombiniert sein. Bei
Unterschreitung eines gewissen Abstandes zum Vordermann schalten sich
die Brems- bzw. Informationsleuchten in gewisser Weise ein, so daß dem
nachfolgenden Fahrer signalisiert wird, daß das vor ihm fahrende Fahrzeug,
bezogen auf die Geschwindigkeit, einen zu geringen Abstand aufweist. Der
nachfolgende Fahrer bekommt somit die Information, seinen Abstand zu
vergrößern, da der Vordermann zu wenig Abstand hält.
Als zusätzliche Brems- und Informationsleuchten können zusätzlich zu den
herkömmlichen Bremsleuchten LED-Bremsleuchten vorgesehen sein, wel
che eine im Vergleich zu Glühlampen um ca. 0,2 s kürzere Einschaltge
schwindigkeit haben, womit eine noch bessere und schnellere Frühwarnung
möglich ist.
Die Bremsleuchten können auch als Entladungsröhren ausgebildet sein,
welche eine noch schnellere Einschaltgeschwindigkeit als LEDs aufweisen.
Damit gewinnt der nachfolgende Fahrer noch mehr Reaktionszeit.
Die mindestens eine weitere bzw. dritte Bremsleuchte kann auch als alpha
numerische Bremsleuchte bzw. als alphanumerisches Display ausgebildet
sein, um z. B. Warnsymbole bestimmter Art anzuzeigen. So kann beispiels
weise bei plötzlich auftretendem Stau der nachfolgende Fahrer mit dem Wa
renzeichen "STAU" auf die konkrete Gefahr aufmerksam gemacht werden.
Vorteilhafterweise kann ein Wahlschalter in dem erfindungsgemäßen
Leuchtensystem integriert sein, welcher der Anpassung an unterschiedliche
Leuchten zugelassener Nutzungsarten in verschiedenen Ländern dient.
Zur Messung der Bremskraft und der damit verbundenen Verzögerung kann
in das Leuchtensystem ein Verzögerungssensor integriert sein, um die ver
schiedenen Bremskategorien zu bestimmen. Bei einer Bremsung dient der
Verzögerungssensor sodann der Auswahl des jeweiligen Brems-Lichtsignals
bzw. als Aufprallsensor (z. B. durch Kontakt zur Airbagauslösung).
Zur Auslösung des Blinklichts kann mindestens ein Blinkgeber vorgesehen
sein, welcher z. B. zwischen Bremskraftsensor und Bremsleuchte zwischen
geschaltet ist. Es kann auch ein negativer Beschleunigungssensor
(Verzögerungssensor) vorgesehen sein, welcher die Auswahl der Bremska
tegorie entsprechend der Geschwindigkeitsverzögerung bestimmt. Der ne
gative Beschleunigungssensor ist dabei mit einer Neigungskorrektureinrich
tung gekoppelt, um eine objektive vergleichbare Messung in allen Nei
gungslagen des Fahrzeugs (hervorgerufen durch Beladung oder Straßennei
gung) zu ermöglichen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Nebelsensor zur
Anzeige von Nebel vorgesehen. Der Nebelsensor kann das Nebel-
Signalleuchtensystem automatisch zu- und abschalten. Dabei kann über po
tentialgetrennte Doppelkontakte ein paralleler Strompfad freigegeben wer
den, der bei ansonsten gleichen Systemfunktionen manuell oder automatisch
zusätzliche Leuchtkraft zuschaltet, wodurch von einem Grundlichtzustand
(mit normaler Leuchtkraft) auf einen Starklichtzustand (mit verstärkter
Leuchtkraft) umgeschaltet wird und/oder separate Nebelleuchten aktiviert
werden.
Die Erfindung ist anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele in den Zeich
nungsfiguren näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 Lichtsignale des erfindungsgemäßen Leuchtensystems in
Abhängigkeit von der Bremsverzögerung und von ver
schiedenen Stillstandssituationen,
Fig. 2 ein schematisches Prinzipschaltbild des erfindungsgemä
ßen Leuchtensystems sowie
Fig. 3 eine Legende und tabellarische Erläuterung zum Schaltbild
nach Fig. 2.
Das Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen Leuchtensystems an Kraft
fahrzeugen zur Signalisierung der Bremsung für nachfolgende Fahrzeuge ist
in Fig. 1 dargestellt. Das erfindungsgemäße Leuchtensystem zeichnet sich
dadurch aus, daß mindestens eine Bremsleuchte 1, 2, 3 abhängig von der
Bremsstärke bzw. Verzögerung des Fahrzeugs unterschiedliche Lichtsignale
abgibt. Der nachfolgende Fahrer erhält somit eine Information über den
Grad der Bremsverzögerung des vorausfahrenden Fahrzeugs und kann ent
sprechend reagieren bzw. seine Bremsstärke anpassen.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind zwei in ihrer Signalabgabe identische
Bremsleuchten 1, 2 vorgesehen, wie sie in üblicher Weise an einem Auto
mobil angebracht sind. Eine dritte Bremsleuchte 3 ist im Bereich der Heck
scheibe oder im Bereich des Heckspoilers vorgesehen, welche jedoch erst ab
einer definierten Verzögerung zugeschaltet wird. Außerhalb der beiden
Bremsleuchten 1, 2 sind in bekannter Weise die Warnleuchten 9, 10 ange
bracht.
Entsprechend dem Ausführungsbeispiel geben die in ihrer Signalabgabe
identischen Bremsleuchten 1, 2 bis ca. ein Drittel der maximalen Verzöge
rung ein Dauerlicht ab, während die dritte Bremsleuchte 3 gar kein Licht
aussendet. Die weitere Bremsleuchte ist im einem Bereich von ca. ein Drit
tel bis ca. zwei Drittel der maximalen Verzögerung mit einem roten Dauer
licht zuschaltbar und warnt den nachfolgenden Fahrer somit vor einer erhöh
ten Bremsung. Ab ca. zwei Drittel der maximalen Verzögerung ist schließ
lich die dritte Bremsleuchten 3 mit einem Blinklicht, also intermittierend
betreibbar.
Alternativ hierzu können jedoch auch alle Bremsleuchten 1, 2, 3 intermittie
rend betrieben werden. Der nachfolgende Fahrer wird damit auf ein Not
bremsung des vorausfahrenden Fahrzeugs vorbereitet. Bei Kenntnis des
Leuchtensystems kann also der nachfolgende Fahrer entsprechend der
Bremsung des vorausfahrenden Fahrzeugs reagieren. Bei Reduzierung der
Bremsung in eine niedrigere Bremskategorie schaltet das Leuchtensystem
automatisch in die entsprechende Signalabgabe der jeweiligen Verzögerung
um.
Zweckmäßigerweise ist das Leuchtensystem derart ausgelegt, daß sich bei
maximaler Verzögerung mit anschließendem Stillstand, z. B. bei einem
plötzlich auftretendem Stau, automatisch das rote Blinklicht der dritten
Bremsleuchten 3 sowie die Blinklichter der Warnleuchten 9, 10 einschalten.
Ist das Fahrzeug in einen Unfall verwickelt, schalten sich sowohl die Warn
leuchten 9, 10 als auch die dritte Bremsleuchte mit einem gelben Blinklicht
ein. Bei einem Notfall können schließlich manuell die Warnleuchten 9, 10
sowie ein rotes/gelbes Blinklicht der dritten Bremsleuchte 3 eingeschaltet
werden.
Ein besonderes Plus an Sicherheit wird dann gewährleistet, wenn die Blink
frequenz der intermittierend betriebenen Bremsleuchte 1, 2 oder 3 als opti
sches Sendesignal zur Auslösung automatischer Leuchtensysteme der nach
folgenden Fahrzeuge dient.
Als Bremsleuchten 1, 2 oder 3 sind Leuchtstoffröhren vorgesehen, welche
sich durch eine besonders hohe Einschaltgeschwindigkeit auszeichnen.
Die Bremsleuchten 1, 2, 3 können jedoch auch als LED-Bremsleuchten aus
gebildet sein, welche sich gegenüber Glühlampen ebenfalls mit einer kürze
ren Einschaltgeschwindigkeit abgrenzen.
Die weitere Bremsleuchte 3 kann auch als alphanumerisches Display aus
gebildet sein, um eindeutige Warnsignale anzuzeigen.
Das Funktionsprinzip des Leuchtensystems ist in Fig. 2 dargestellt. Bei Be
tätigen des Bremspedals 4 bis zu ein Drittel der maximalen Verzögerung
bzw. bei Motorbremsung (Kontakt 2 des Verzögerungssensors 5) wird der
Kontakt 6 geschlossen und die Bremsleuchten 1, 2 leuchten mit Dauerlicht
auf. Ein Verzögerungssensor 5 wählt ab ein Drittel bis zwei Drittel der ma
ximalen Verzögerung (Kontakt 3) die erste Stufe der Signalabgabe, indem
die dritte Bremsleuchte 3 mit Dauerlichtbetrieb hinzugeschaltet wird.
Bei einer Not- bzw. Extrembremsung (ab ca. zwei Drittel der maximalen
Verzögerung, Kontakte 4 und 6) wird auf die zweite Stufe umgeschaltet,
wobei ein Blinkgeber 7" angesteuert wird, welcher die Bremsleuchte 3 in
termittierend betreibt.
Der Blinkgeber 7 kann auch derart eingebaut sein, daß er alle Bremsleuchten
1, 2, 3 intermittierend betreibt. Bei maximaler Verzögerung mit anschlie
ßendem Stillstand des Fahrzeuges werden über den Blinkgeber 7' sowohl
die dritte Bremsleuchte 3 als auch die Warnleuchten 9, 10 intermittierend
betrieben.
Ein Wahlschalter 8 dient der Auswahl auf zugelassene Nutzungsarten, wo
bei die Funktion der Verzögerungssensors 5 auch ausgeschaltet werden
kann.
Wenn der Nebelsensor 12 anspricht, wird über parallele Strompfade (durch
Strichpunktierung angedeutet) zusätzliche Leuchtkraft für das gesamte
Leuchtensystem aktiviert. Die zusätzliche Leuchtkraft kann auch manuell
zugeschaltet werden.
Der jeweils aktivierte Leuchtzustand des Systems wird über das Halterelais
11 gehalten.
Der negative Beschleunigungssensor zur Messung der Verzögerung
(Verzögerungssensor 5) löst die unterschiedlichen Lichtsignale in Abhän
gigkeit von der Verzögerung aus. Der negative Beschleunigungssensor wirkt
dabei vorzugsweise, mit einer Neigungskorrektureinrichtung zusammen, um
in allen Neigungslagen des Fahrzeugs eine vergleichbare Messung zu er
möglichen. Statt des Verzögerungssensors 5 kann auch ein Bremskraftsen
sor verwendet werden.
Die Fig. 1 und 2 sind lediglich Ausführungsbeispiele, welche in alternativen
Ausführungsvarianten, z. B. hinsichtlich der Stufenanwahl bzw. der Brems
lichtkategorien, unterschiedlich gestaltet werden können. Aus der tabellari
schen Übersicht nach Fig. 3 gehen neben den bereits beschriebenen auch
weitere Funktionsstufen 1-9 (linke Spalte) des Schaltbilds nach Fig. 2 her
vor.
1
,
2
,
3
Bremsleuchte
4
Bremspedal
5
Verzögerungssensor
7
,
7
',
7
" Blinkgeber
8
Wahlschalter
9
,
10
Warnleuchte
11
Halterelais
12
Nebelsensor
Claims (23)
1. Brems-, Wam-, Rettungs- und Informationsleuchtensystem an Kraft
fahrzeugen mit mindestens einer Bremsleuchte zur Signalisierung der
Bremsung für nachfolgende Fahrzeuge, bei welchem die mindestens ei
ne Bremsleuchte (1) abhängig von der Bremsstärke und/oder Verzöge
rung unterschiedliche Lichtsignale abgibt.
2. Leuchtensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei in ihrer Signalabgabe identische Bremsleuchten (1, 2) vorgesehen
sind.
3. Leuchtensystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine weitere Bremsleuchte (3) vorgesehen ist, die erst ab
einer bestimmten Verzögerung zuschaltbar ist.
4. Leuchtensystem nach einem der beiden vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste bzw. die zwei in ihrer Signalabgabe identischen Bremsleuch
ten (1, 2) bis ca. ein Drittel der maximalen Verzögerung ein Dauerlicht
abgeben.
5. Leuchtensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens weitere Bremsleuchte (3) ab ca. ein Drittel bis ca. zwei
Drittel der maximalen Verzögerung mit Dauerlicht zuschaltbar ist.
6. Leuchtensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
ab ca. zwei Drittel der maximalen Verzögerung die mindestens eine
weitere Bremsleuchte (3) intermittierend (mit Blinklicht) betreibbar ist.
7. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3-6,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei maximaler Verzögerung alle Bremsleuchten (1, 2, 3) intermittierend
(mit Blinklicht) betreibbar sind.
8. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremsleuchten (1, 2, 3) bei Reduzierung der Bremsstärke auf die
Lichtsignalabgabe der jeweiligen Verzögerungskategorie umschalten.
9. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei maximaler Verzögerung mit anschließendem Stillstand automatisch
das Blinklicht der mindestens einen weiteren Bremsleuchte (3) einge
schaltet bleibt sowie die Warnleuchten (9, 10) einschalten, die bei
Weiterfahrt automatisch ausgeschaltet werden.
10. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich bei maximaler Verzögerung mit anschließendem Aufprall (Unfall)
die Warnleuchten (9, 10) sowie ein gelbes Blinklicht in der mindestens
einen weiteren Bremsleuchte (3) einschaltet.
11. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das gelbe Blinklicht der mindestens einen weiteren Bremsleuchte ma
nuell nicht einschaltbar, sondern nur abschaltbar ist und damit automa
tisch der Unfallsignalisierung vorbehalten bleibt.
12. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine weitere Bremsleuchte (3) manuell in ein alternie
rend rotgelbes Blinklicht einschaltbar ist.
13. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blinkfrequenz der mindestens einen intermittierend betriebenen
Bremsleuchte (1) als optisches Sendesignal zur Auslösung automati
scher Bremssysteme der nachfolgenden Fahrzeuge dient.
14. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Abstandsradarsystem zur Messung des Abstandes zum vorausfah
renden Fahrzeug.
15. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Bremsleuchte (1, 2, 3) als LED-Bremsleuchte aus
gebildet ist.
16. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Bremsleuchte (1, 2, 3) als Entladungröhre ausge
bildet ist.
17. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine weitere Bremsleuchte (3) als alphanumerisches
Display ausgebildet ist.
18. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Wahlschalter (8) zur Auswahl auf zugelassene Nutzungsarten inte
griert ist.
19. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Bremskraftsensor integriert ist.
20. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Auslösung des intermittierenden Lichts (Blinklicht) mindestens
ein Blinkgeber (7) vorgesehen ist.
21. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Messung der Verzögerung ein negativer Beschleunigungssensor
mit einer Neigungskorrektureinrichtung vorgesehen ist.
22. Leuchtensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Nebelsensor (12) zur Anzeige von Nebel vorgesehen ist.
23. Leuchtensystem nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Leuchtensystem insbesondere beim Vorhandensein von Nebel
(automatisch) von einem Grundlichtzustand (mit normaler Leucht
kraft) auf einen Starklichtzustand (mit verstärkter Leuchtkraft) um
schaltbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998145679 DE19845679A1 (de) | 1998-10-05 | 1998-10-05 | Brems-, Warn-, Rettungsleuchten-, Informations- und Leuchtensystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998145679 DE19845679A1 (de) | 1998-10-05 | 1998-10-05 | Brems-, Warn-, Rettungsleuchten-, Informations- und Leuchtensystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19845679A1 true DE19845679A1 (de) | 2000-04-20 |
Family
ID=7883357
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998145679 Ceased DE19845679A1 (de) | 1998-10-05 | 1998-10-05 | Brems-, Warn-, Rettungsleuchten-, Informations- und Leuchtensystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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