DE19839388A1 - Isolierhohlkörper - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Isolierhohlkörper mit einheitlich kontinuierlichem Querschnitt mit mindestens zweischichtigem Aufbau für elektrische, vorzugsweise für Hochspannungsanwendungen. Der vorgeschlagene Isolierhohlkörper 10' hat einen kreisrunden Querschnitt, eine Gesamtwanddicke W und eine lichte Weite D. Er besteht im wesentlichen aus einem vernetzten, thermoplastischen Isolierwerkstoff 12 mit einer inneren 11' und einer äußeren Leitschicht 13. Die innere Leitschicht 11' des Isolierhohlkörpers ist mit einer integrierten Verstärkungsschicht 7 versehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Isolierhohlkörper mit vorzugsweise einheitlich kontinuierlichem
Querschnitt mit mindestens zweischichtigem Aufbau für elektrische, vorzugsweise für
Hochspannungsanwendungen.
Speziell bei der Verbindungstechnik von Starkstromkabeln aber auch bei Sammelschienen
in Schaltanlagen sind relativ kurze Stücke elektrotechnisch zu isolieren, wobei zur Steue
rung des Feldes ein mehrschichtiger Werkstoffverbund eingesetzt wird. Neben einer reinen
hochisolierenden Materialkomponente werden zur Feldsteuerung in der Regel durch Ruß
zusätze geringfügig leitende Modifikationen dieser Komponenten eingesetzt (sog. halblei
tende Materialien oder Schichten).
Materialtechnisch ist weitgehend bekannt, als Basis für isolierende wie halbleitende
Schichten oder Teile Elastomerwerkstoffe einzusetzen. Je nach Anwendungsfall werden
zur Herstellung dieser Teile überwiegend diskontinuierliche Verfahren wie Preß- oder
Spritzgießverfahren eingesetzt. Für elektrische Verbindungselemente (Muffen) werden
dabei häufig die getrennt gefertigten Feldsteuerelemente beim letzten Arbeitsschritt in die
Werkzeuge eingesetzt und zum Endelement gefertigt.
Bei stromleitenden Teilen wird zusätzlich der auf Endmaß abgesetzte metallene Leiter bzw.
Vorformling in die entsprechende Form eingesetzt und mit den Isoliermaterialien auf Ela
stomerbasis umhüllt. Speziell für Verbindungsmuffen im Spannungsbereich bis 30 kV sind
auch Anwendungen bekannt, aus den dem Stand der Technik entsprechenden Elastomer
materialien kontinuierlich gefertigte Mehrschichtisolierungen herzustellen, die anschließend
für den Anwendungsfall abgelängt, vorbereitet und mit bekannten Montagetechniken wie
z. B. der Kalt- oder Warmschrumpftechnik aufgesetzt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, für die beschriebenen Anwendungsfälle, speziell für kontinu
ierlich gefertigte, montagefähige Mehrschichtisolierungen, Werkstoffe auf thermoplastischer
Basis einzusetzen.
Die Lösung der Aufgabe findet sich im 1. Patentanspruch. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung beansprucht.
Als Isolierwerkstoff ist dies Polyethylen, das peroxidisch, silan- oder strahlenvernetzt ist. Als
halbleitende Materialien sollen ebenfalls die aus der Kabeltechnik bekannten Compounde
schwerpunktmäßig auf Basis copolymerer Derivate des Polyethylens eingesetzt werden.
Leitschichten können durch Rußfüllung mit einem elektrischen Widerstand im Bereich von
108 bis 1010 Ω cm erzeugt werden. Für bestimmte Anwendungen kommen Leitschichten als
resistiv steuernde Schichten in Frage.
Es ist Vorteil der Erfindung, daß für montagefähige Hochspannungsisolierungen die aus
der Kabeltechnik bekannten Verfahren und Materialien mit großtechnisch nachgewiesener
Eignung für elektrische Isolierungen angewandt werden können. Der Isolierhohlkörper läßt
sich kontinuierlich mit vorzugsweise einheitlichem Querschnitt in beliebigen Längen herstel
len. Das Innenprofil kann dem Querschnitt eines elektrischen Leiters angepaßt sein. Als
Anwendungen kommen die Isolation von Stromsammelschienen oder von Kabelspleißen - als
Muffenkörper - in Frage. Die innere Oberfläche des Isolierhohlkörpers sollte glatt sein, so
daß insbesondere bei Hochspannungsanwendungen keine Hohlräume beim Aufschrump
fen auf elektrische Leiter entstehen.
Ein montagefähiger Isolierhohlkörper als Hochspannungsisolierung besteht mindestens
aus zwei, vorzugsweise aber drei vorzugsweise durch Koextrusion erzeugte Werkstoff-
Schichten; eine innere und/oder äußere halbleitende Schicht mit einer Dicke von vorzugs
weise dünner als 1 mm. Der Isolierhohlkörper sollte einheitlichen kontinuierlichen Quer
schnitt haben, beispielsweise rund oder sektorförmig mit radialer - vorzugsweise zylindri
scher - Symmetrie. Mindestens eine Schicht besteht aus einem halbleitendem Polyethylen
oder copolymeren Derivat.
In einer beispielhaften Ausführung wird die innere Leitschicht des Isolierhohlkörpers
mechanisch verstärkt ausgebildet. Es sollte eine druckbeständige und flexible Schicht sein.
Die Schicht besteht vorzugsweise aus beschichtetem hochfestem Gewebe, Geflecht oder
Gestrick aus Metall, Glasfasern oder aus Kunststoff, wobei die Verstärkerschicht den ther
mischen und mechanischen Anforderungen bei der Beschichtung und Vernetzung des Iso
lierwerkstoffs entsprechend ausgesucht ist oder mit dem Material der Innenschicht identisch
ist. Insbesondere für die Herstellung in einer Kettenlinie, muß die Verstärkerschicht Längs
kräfte aufnehmen können. Die Verstärkerschicht geht bei der Herstellung mit der untersten
Isolierschicht eine innige Verbindung ein. Es können auch metallbeschichtete Kunststoffa
sern eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Gewebe, die auch nach Integration in die
innere Leitschicht eine bestimmte Flexibilität oder Dehnbarkeit beibehalten.
Versuche haben gezeigt, daß auch die bei Elastomeren bekannte Warmschrumpftechnik
ebenfalls bei Thermoplasten - speziell bei vernetztem Polyethylen, anwendbar ist. Man
kann für Anwendungszwecke Gebrauchslängen abtrennen und diese bei Temperaturen
knapp oberhalb der Kristallitschmelzpunkt auf einen Dehnkörper mit bis zu zweifachem
Durchmesser gegenüber dem Herstelldurchmesser des Isolierhohlkörpers aufspannen. Es
kommt hierbei ein Bereich der Aufweitung von etwa dem 1,2fachen bis zum 2fachen
in Frage. Bei der anschließenden Abkühlung behält der Isolierhohlkörper etwa den aufgewei
teten Durchmesser bei und läßt sich vom Dehnkörper herunternehmen.
Der abgekühlte, aufgeweitete Isolierhohlkörper kann dann auf einen zu isolierenden Leiter
mit einem dem Innenprofil des Isolierhohlkörpers angepaßten Querschnitt montiert werden,
wobei der Leiter einen Außendurchmesser hat, der vorzugsweise größer ist als der Her
stelldurchmesser des Isolierhohlkörpers und nur etwas kleiner ist als der aufgeweitete
Durchmesser.
Durch kurze Erwärmung des Isolierhohlkörpers auf etwa Kristallitschmelztemperatur werden
die Rückstelleffekte aktiviert und der Isolierhohlkörper umhüllt bei der folgenden Abkühlung
durch Schrumpf und Schwindung den elektrischen Leiter äußerst fest.
Bei diesem Verfahren wird eine möglicherweise vorhandene dünnwandige metallene
Innenschicht Teil des elektrischen Metallquerschnittes.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der einzigen Figur dargestellt. Sie zeigt einen
Querschnitt durch einen Isolierhohlkörper mit Verstärkungsschicht.
Der Isolierhohlkörper 10' hat einen kreisrunden Querschnitt, eine Gesamtwanddicke W und
eine lichte Weite D. Er besteht im wesentlichen aus einem vernetzten, thermoplastischen
Isolierwerkstoff 12 mit einer inneren 11' und einer äußeren Leitschicht 13. Die innere Leit
schicht 11' des Isolierhohlkörpers ist mit einer integrierten Verstärkungsschicht 7 versehen.
Claims (10)
1. Isolierhohlkörper (10') für elektrische Anwendungen mit mindestens zweischichtigem Aufbau - innen
eine Leitschicht (11') und darauf eine Isolierschicht (12), bestehend aus vernetztem,
thermoplastischem Werkstoff.
2. Isolierhohlkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierhohlkörper (10')
einen einheitlich kontinuierlichen Querschnitt hat.
3. Isolierhohlkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff ver
netztes Polyethylen (VPE) oder ein vernetztes copolymeres Polyethylen-Derivat ist.
4. Isolierhohlkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Leitschicht (11') durch Rußfüllung des Werkstoffs gebildet ist.
5. Isolierhohlkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Leitschicht (11')
einen elektrischen Widerstand im Bereich von 108 bis 1010 Ω cm hat.
6. Isolierhohlkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Leitschicht (11') verstärkt (7) ausgebildet ist.
7. Isolierhohlkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung (7) als
Gewebe, Geflecht oder Gestrick aus Metall, Glasfasern oder aus Kunststoff ausgebildet ist.
8. Isolierhohlkörper nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung (7) aus
metallbeschichteten Kunststoffasern besteht.
9. Isolierhohlkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innenprofil dem Querschnitt eines elektrischen Leiters angepaßt ist.
10. Isolierhohlkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Gegenstand in vorbestimmter Länge von einem kontinuierlich hergestellten Isolierhohlkörper (10')
abgetrennt und auf ein Maß bis zum doppelten des ursprünglichen Innendurchmessers (D) gedehnt
ist.
Priority Applications (4)
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- 1999-08-27 DE DE29914999U patent/DE29914999U1/de not_active Expired - Lifetime
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