DE19836066A1 - Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
Offenend-SpinnvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung (1) mit einem Spinnrotor (3), dessen Spinntasse mit hoher Drehzahl in einem besaugbaren, durch eine Faserkanalplatte verschließbaren Rotorgehäuse (2) umläuft. Die OE-Spinnvorrichtung besitzt einen zwischen einer Faserbandauflöseeinrichtung (26) und der Spinntasse angeordneten Faserleitkanal (14), der einen Wandungsabschnitt mit erhöhtem Reibungskoeffizienten aufweist. DOLLAR A Erfindungsgemäß besitzt der Faserleitkanal (14) Kanalabschnitte (29, 30), deren Wandungen jeweils eine unterschiedliche Rauhtiefe aufweisen. Die Wandung des eingangsseitigen Faserleitkanalabschnittes (29) besitzt dabei eine deutlich größere Rauhtiefe (R¶t¶) als die Wandung des ausgangsseitigen Faserleitkanalabschnittes (30).
Description
Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Offenend-Spinnvorrichtungen mit einem derartig ausgebildeten
Faserleitkanal sind beispielsweise in dem gattungsbildenden
deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 92 18 361 beschrieben.
Beim Offenend-Spinnen wird bekanntlich ein in Spinnkannen
bevorratetes Faserband mittels einer sogenannten Auflösewalze
in seine Einzelfasern zerlegt und diese über einen
Faserleitkanal pneumatisch auf die Rutschfläche eines mit hoher
Drehzahl in einem Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotors
aufgespeist.
Die erzielbaren Garnqualitäten hängen dabei unter anderem auch
davon ab, wie viele der Einzelfasern bei ihrer Aufspeisung auf
die Rutschfläche des Spinnrotors eine gestreckte Ausrichtung
aufweisen bzw. wie viele dieser Fasern in einer gestreckten
Ausrichtung in die Rotorrille gelangen. Der Faserleitkanal
derartiger OE-Spinnvorrichtungen ist deshalb üblicherweise so
konstruiert, daß während des Fasertransportes eine
Beschleunigung der Transportluftströmung stattfindet, was zu
einer Streckung der in der Luftströmung schwimmenden
Einzelfasern führt.
Bei Offenend-Spinnvorrichtungen sind allerdings sowohl die
Geschwindigkeit, mit der die Einzelfasern in den Faserleitkanal
eintreten, als auch die maximale Austrittsgeschwindigkeit, mit
der die Einzelfasern den Faserleitkanal verlassen sollten,
durch bestimmte physikalische Gegebenheiten derartiger
Spinnvorrichtungen beziehungsweise durch spinntechnologische
Notwendigkeiten weitestgehend vorgegeben.
Die Eintrittsgeschwindigkeit der Einzelfasern in den
Faserleitkanal ergibt sich beispielsweise durch die
Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalzengarnitur. Diese
Umfangsgeschwindigkeit sollte im Interesse einer guten Faser-Ver
einzelung und ausreichenden Reinigung des Vorlagefaserbandes
einen bestimmten Wert nicht unterschreiten. Bei zu hohen
Umfangsgeschwindigkeiten der Auflösewalzengarnituren besteht
allerdings die Gefahr, daß es zu Faserschädigungen bzw. daß es
im Bereich der Schmutzaustrittsöffnung zu unerwünschten
Ausscheidungen sogenannter "Gut"-Fasern kommt.
Die maximale Austrittsgeschwindigkeit der Einzelfasern aus dem
Faserleitkanal wird durch die Umfangsgeschwindigkeit des
Faserauftreffpunktes auf der Rutschfläche des Spinnrotors
begrenzt. Um zu vermeiden, daß Einzelfasern beim Auftreffen auf
eine langsamer laufende Rutschfläche gestaucht werden, muß
sichergestellt sein, daß die Aufspeisgeschwindigkeit der
Einzelfasern zumindest nicht über der Umfangsgeschwindigkeit
ihres Auftreffpunktes auf der Rutschfläche des Spinnrotors
liegt.
Bei dem gattungsbildenden DE-GM 92 18 361 gleiten die
Einzelfasern vor ihrer Aufspeisung auf die Rutschfläche des
Spinnrotors über eine Art Faserbremsfläche.
Das heißt, diese bekannte Offenend-Spinnvorrichtung weist einen
Faserleitkanal auf, dessen Mündungsbereich durch Sandstrahlen
aufgerauht wurde, so daß eine Bremsfläche für die aus dem
Faserleitkanal austretenden Einzelfasern gegeben ist.
Mit dieser Faserbremsfläche soll erreicht werden, daß die aus
dem Faserleitkanal austretenden Einzelfasern, die zuerst mit
ihrem Faseranfang in den Wirkungsbereich einer mit dem
Spinnrotor umlaufenden Luftströmung gelangen und dabei einer
Beschleunigung unterworfen werden, gleichzeitig an ihrem
Fadenende durch die Bremsfläche mechanisch verzögert und
dadurch gestreckt werden.
Praktische Versuche haben allerdings gezeigt, daß eine solche
durch Sandstrahlen aufgerauhte Bremsfläche im Bereich der
Faserleitkanalmündung nicht zu den erhofften, verbesserten
Garnwerten führt, sondern im Gegenteil eine Reihe von
Schwierigkeiten bereitet.
Das heißt, die Einzelfasern bleiben zum Teil an der
aufgerauhten Bremsfläche hängen und bilden dort in kurzer Zeit
Faserbündel, die beim anschließenden Ablösen zu Garnfehlern
beziehungsweise zu Garnbrüchen führen. Des weiteren trifft ein
Teil der Einzelfasern mit ihrem Faseranfang zuerst auf die
Bremsfläche. Diese Fasern überschlagen sich dann in der Regel
und werden in einer völlig undefinierten Lage auf die
Rutschfläche des Spinnrotors aufgespeist.
Ausgehend von Offenend-Spinnvorrichtungen der vorstehend
beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Offenend-Spinnvorrichtungen, insbesondere deren Faserleitkanal,
zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Faserleitkanales hat den
Vorteil, daß die Einzelfasern beim Verlassen des
Faserleitkanales einerseits noch eine weitestgehend gestreckte
Ausrichtung aufweisen, andererseits die
Austrittsgeschwindigkeit dieser Fasern ausreichend weit unter
der Umlaufgeschwindigkeit ihres Auftreffpunktes auf der
Rutschfläche des Spinnrotors liegt.
Das heißt, die von der Auflösewalze abgelösten Einzelfasern
werden im eingangsseitigen Faserleitkanalabschnitt aufgrund der
dort relativ hohen Rauhtiefe der Kanalwandung zunächst deutlich
weniger beschleunigt als in konventionellen Faserleitkanälen
bzw. an der relativ rauhen Kanalwandung sogar etwas gebremst.
Einzelfasern, die im eingangsseitigen Faserleitkanalabschnitt
noch nicht vollständig gestreckt bzw. wieder etwas gestaucht
wurden, werden anschließend im ausgangsseitigen
Faserleitkanalabschnitt, dessen Kanalwandung eine wesentlich
geringere Rauhtiefe aufweist, vorschriftsmäßig ausgerichtet, da
die Transportluft in diesem Kanalbereich aufgrund der
konstruktiven Ausbildung des Faserleitkanals ausreichend
beschleunigt wird.
Insgesamt sinkt bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Faserleitkanal die Austrittsgeschwindigkeit der Fasern
gegenüber einem konventionell gestalteten Faserleitkanal
deutlich. Das bedeutet, es kommt zu einer Vergrößerung der
Relativgeschwindigkeit zwischen den aufzuspeisenden Fasern und
der rotierenden Rutschfläche des Spinnrotors.
Diese Vergrößerung der Relativgeschwindigkeit führt insgesamt
zu einer verbesserten Streckung der Fasern der aufgespeisten
Fasern und damit zu besseren Garnwerten.
Wie im Anspruch 2 dargelegt, ist in bevorzugter Ausführungsform
vorgesehen, daß die Rauhtiefe der Kanalwandung des
eingangsseitigen Faserleitkanalabschnittes < 4 µm, vorzugsweise
4 bis 6 µm beträgt. Die Rauhtiefe liegt damit deutlich
unterhalb des Durchmessers einer Baumwollfaser (≈ 10 µm), so
daß einerseits Faseranlagerungen an der Kanalwandung
zuverlässig vermieden werden können, andererseits führt eine
solche Rauhtiefe bereits zu einer verminderten Beschleunigung
der Fasern in diesem Faserleitkanalabschnitt und damit zu einer
Verminderung der Transportgeschwindigkeit der Einzelfasern.
In bevorzugter Ausführungsform ist der eingangsseitige
Faserleitkanalabschnitt Bestandteil eines separaten
Leitkanaleinsatzes. Der Leitkanaleinsatz ist dabei, wie
bekannt, in einer entsprechenden Ausnehmung des
Auflösewalzengehäuses festlegbar.
Der Leitkanaleinsatz kann in einem Dispersionsbad entsprechend
der gewünschten Rauhtiefe beschichtet werden, wobei in die
vorzugsweise Nickeldispersionsschicht Hartstoffkörner
eingelagert werden (Anspruch 3).
Bei diesen Hartstoffkörnern kann es sich, wie im Anspruch 4
dargelegt, beispielsweise um Diamantkörner handeln oder, wie im
Anspruch 5 beschrieben, um Körner aus einem technischen
Keramikwerkstoff, zum Beispiel aus Silizium-Karbid.
In bevorzugter Ausführungsform ist, wie im Anspruch 6
beschrieben, der eingangsseitige Kanalabschnitt Bestandteil
eines Faserleitkanaleinsatzes, der im Betriebszustand in einer
Bohrung des Auflösewalzengehäuses festlegbar ist. Das heißt,
der innerhalb des Faserleitkanaleleinsatzes befindliche
Kanalabschnitt kann durch Beschichtung in einem Dispersionsbad
problemlos behandelt und damit die Kanalwandung leicht mit der
gewünschten Rauhtiefe versehen werden.
Der ausgangsseitigen Faserleitkanalabschnitt weist eine
Rauhtiefe unterhalb 4 µm, vorzugsweise auf 2 bis 3 µm auf
(Anspruch 7). Die in diesem Kanalabschnitt aufgrund der
konstruktiven Gestaltung des Kanalabschnittes sowie der sehr
glatten Kanalwandung erfolgende relativ starke Beschleunigung
der Transportluftströmung führt anschließend zu einer Streckung
der Einzelfasern. Die Transportgeschwindigkeit der
Einzelfasern bleibt dabei deutlich unter der
Transportgeschwindigkeit in herkömmlichen Faserleitkanälen und
ausreichend unter der Umlaufgeschwindigkeit des
Faserauftreffpunktes der Fasern auf der Rutschfläche des
Spinnrotors.
Der sich durch die Verminderung der Transportgeschwindigkeit
der Einzelfasern zwischen Fasern und Auftreffpunkt gegebene
Geschwindigkeitsunterschied führt dazu, daß alle Einzelfasern
die beim Auftreffen auf die Rutschfläche des Spinnrotors
beschleunigt und dabei auch Fasern, die bislang keine
Strecklage aufwissen, gestreckt werden.
Diese Verbesserung der Strecklage der Einzelfasern macht sich
anschließend beim gesponnenen Faden durch verbesserte
Garnwerte, insbesondere durch eine höhere Reißfestigkeit,
positiv bemerkbar.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die
Mittellängsachsen der beiden Faserleitkanalabschnitte unter
einem Winkel α zueinander angeordnet (Anspruch 8). Auch diese
konstruktive Maßnahme führt dazu, daß die Einzelfasern vor
ihrem Eintritt in den ausgangsseitigen Faserleitkanalabschnitt
zunächst etwas abgebremst werden und in der Folge bei ihrem
Austritt aus dem ausgangsseitigen Faserleitkanalabschnitt eine
gegenüber herkömmlichen Faserleitkanälen niedrigere
Austrittsgeschwindigkeit aufweisen.
In bevorzugter Ausführungsform ist der ausgangsseitige
Faserleitkanalabschnitt, wie im Anspruch 9 beschrieben,
Bestandteil eines auswechselbaren Kanalplattenadapters. Eine
solche Ausbildung hat den Vorteil, daß die Rauhtiefe des
ausgangsseitigen Kanalabschnittes bei Bedarf problemlos
variierbar ist. Um den ausgangsseitigen Faserleitkanalabschnitt
mit einer anderen Rauhtiefe zu versehen, kann der betreffende
Kanalplattenadapter leicht gegen einen Kanalplattenadapter mit
der gewünschten Rauhtiefe ausgetauscht werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend
anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
Es zeigt:
Fig. 1 in Seitenansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung mit
einem Faserleitkanal, dessen Kanalabschnitte
unterschiedliche Rauhtiefen aufweisen, teilweise im
Schnitt,
Fig. 2 eine Vorderansicht auf das Deckelelement der Offenend-Spinn
vorrichtung gemäß Fig. 1, mit dem
erfindungsgemäßen Faserleitkanal, ebenfalls teilweise
im Schnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung trägt
insgesamt die Bezugszahl 1.
Die Spinnvorrichtung verfügt dabei, wie bekannt, über ein
Rotorgehäuse 2, in dem die Spinntasse eines Spinnrotors 3 mit
hoher Drehzahl umläuft. Der Spinnrotor 3 ist mit seinem
Rotorschaft 4 im Lagerzwickel einer Stützscheibenlagerung 5
abgestützt und wird durch einen maschinenlangen
Tangentialriemen 6, der durch eine Andrückrolle 7 angestellt
wird, beaufschlagt. Die axiale Fixierung des Rotorschaftes 4
erfolgt beispielsweise über ein permanentmagnetisches
Axiallager 18.
Wie üblich, ist das nach vorne an sich offene Rotorgehäuse 2
während des Spinnbetriebes durch ein schwenkbar gelagertes
Deckelelement 8 mit einer (nicht näher dargestellten)
Kanalplatte, in die eine Dichtung 9 eingelassen ist,
verschlossen. Das Rotorgehäuse 2 ist außerdem über eine
Absaugleitung 10 an eine Unterdruckquelle 11 angeschlossen, die
den im Rotorgehäuse 2 für den Spinnprozeß notwendigen
Unterdruck erzeugt.
Im Deckelelement 8 bzw. in der Kanalplatte ist ein
auswechselbarer Kanalplattenadapter 12 angeordnet, der die
Fadenabzugsdüse 13 sowie den Mündungsbereich des
Faserleitkanales 14 aufweist. An die Fadenabzugsdüse 13
schließt sich ein Fadenabzugsröhrchen 15 an.
Außerdem ist am Deckelelement 8, das um eine Schwenkachse 16
begrenzt drehbar gelagert ist, ein Auflösewalzengehäuse 17
festgelegt. Das Deckelelement 8 weist des weiteren rückseitig
Lagerkonsolen 19, 20 zur Lagerung einer Auflösewalze 21
beziehungsweise eines Faserbandeinzugszylinders 22 auf. Die
Auflösewalze 21 wird im Bereich ihres Wirtels 23 durch einen
umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen 24 angetrieben,
während der Antrieb des Faserbandeinzugszylinders 22
vorzugsweise über eine (nicht dargestellte)
Schneckengetriebeanordnung erfolgt, die auf eine maschinenlange
Antriebswelle 25 geschaltet ist.
Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht auf des Deckelelement 8 der
Offenend-Spinnvorrichtung 1. Der Bereich des
Faserleitkanales 14 ist dabei im Schnitt dargestellt. Wie
ersichtlich, besteht der Faserleitkanal 14 aus einem
eingangsseitigen Faserleitkanalabschnitt 29 sowie einem
ausgangsseitigen Faserleitkanalabschnitt 30.
Der eingangsseitige Faserleitkanalabschnitt 29 ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel Bestandteil eines separaten
Kanaleinsatzes 36, der in eine entsprechende Aufnahme 37 des
Auflösewalzengehäuse 17 eingelassen ist.
Der ausgangsseitige Faserleitkanalabschnitt 30 ist Bestandteil
eines Kanalplattenadapters 12, der auswechselbar in einer
entsprechenden Ausnehmung einer (nicht näher dargestellten)
Kanalplatte festgelegt ist, die ihrerseits am Deckelelement 8
verschraubt ist.
Erfindungsgemäß weist die Wandung des eingangsseitigen
Kanalabschnittes 29 eine größere Rauhtiefe Rt auf als die
Wandung des ausgangsseitigen Kanalabschnittes 30. Die erhöhte
Rauhtiefe Rt des eingangsseitigen Kanalabschnittes 29 ergibt
sich dabei durch Einlagerung von Hartstoffkörnern 35 in eine
z. B. Nickeldispersionsschicht. Als Hartstoffkörner 35 eignen
sich beispielsweise Diamantkörner, Silizium-Karbidkörner oder
dergleichen.
Die Rauhtiefe Rt der Faserleitkanalabschnitte 29, 30 liegt mit
vorzugsweise 4 bis 6 µm (Kanalabschnitt 29) beziehungsweise
vorzugsweise 2 bis 3 µm (Kanalabschnitt 30) dabei deutlich
unter dem Durchmesser der im Faserleitkanal 14 zu
transportierenden Baumwoll-Einzelfasern 32, deren Durchmesser
etwa bei 10 µm liegt.
Ein in einer (nicht dargestellten) Spinnkanne bevorratetes
Faserband 31 wird über einen Faserbandverdichter 28 in eine
Faserbandauflöseeinrichtung 26 eingeführt.
Das heißt, das zwischen einer Speisemulde 27 und einem
Faserbandeinzugszylinder 22 geklemmte Faserband 31 wird durch
den langsam in Richtung r umlaufenden
Faserbandeinzugszylinder 22 einer mit relativ hoher Drehzahl in
Richtung R rotierenden Auflösewalze 21 vorgelegt. Durch die
Auflösewalzengarnitur wird das Faserband 31 dabei sukzessive in
seine Einzelfasern 32 zerlegt, die anschließend von der
Auflösewalzengarnitur auf deren Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigt werden.
Die Einzelfasern 32 lösen sich unter dem Einfluß der
auftretenden Fliehkräfte sowie den im Eingangsbereich des
Faserleitkanales 14 anstehenden Unterdruck von der
Auflösewalzengarnitur und treten mit etwa der
Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalzengarnitur in den
eingangsseitigen Kanalabschnitt 29 des Faserleitkanales 14 ein.
Aufgrund der relativ großen Rauhtiefe (Rt < 4 µm) der
Kanalwandung im Kanalabschnitt 29 hält sich die aufgrund der
düsenartigen Ausbildung des Faserleitkanals zwangsläufig
stattfindende und für die Streckung der Einzelfasern auch
notwendige Beschleunigung der Fasern jedoch in Grenzen.
Das heißt, die große Rauhtiefe der Kanalwandung im
Kanalabschnitt 29 führt dazu, daß die Fluggeschwindigkeit der
Einzelfasern 32 in diesem Kanalabschnitt deutlich unter der
Fluggeschwindigkeit liegt, die die Einzelfasern in einem
Kanalabschnitt ohne diese erfindungsgemäße, große Rauhtiefe
aufweisen würden.
An den Kanalabschnitt 29 schließt sich, vorzugsweise unter
einem Winkel α, ein Kanalabschnitt 30 an, dessen Wandung eine
deutlich geringere Rauhtiefe (Rt < 4 µm) aufweist.
Die Einzelfasern 32, deren Fluggeschwindigkeit im Bereich des
abgewinkelten Überganges der beiden Kanalabschnitte 29, 30
etwas vermindert wird, werden anschließend innerhalb des
ausgangsseitigen Kanalabschnittes 30 aufgrund der sehr glatten
Kanalwandung (Rt 2 bis 3 µm) sowie des sich konisch verengenden
Kanalquerschnittes mit der Transportluftströmung beschleunigt
und erhalten dabei eine weitestgehend gestreckte Ausrichtung.
Da die Geschwindigkeit, mit der die Einzelfasern 32 den
Faserleitkanal 14 verlassen, deutlich unter der
Umlaufgeschwindigkeit ihres Auftreffpunktes auf der
Rutschfläche des Spinnrotors liegt, werden die mit ihrem
Faseranfang zuerst auf die schnellere Rutschfläche des
Spinnrotors auftreffenden Fasern vom Spinnrotor weiter
beschleunigt. Dabei werden auch solche Einzelfasern, die
bislang noch nicht vollständig gestreckt sind, in eine
Strecklage überführt und gleiten in diesem Zustand in die
Rotorrille, wo sie an den abzuziehenden Faden angesponnen
werden.
Claims (9)
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor, dessen
Spinntasse mit hoher Drehzahl in einem besaugbaren, durch
eine Faserkanalplatte verschließbaren Rotorgehäuse umläuft,
sowie einem zwischen einer Faserbandauflöseeinrichtung und
der Spinntasse angeordneten Faserleitkanal, der einen
Wandungsabschnitt mit erhöhtem Reibungskoeffizienten
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung des eingangsseitigen Kanalabschnittes (29)
des Faserleitkanales (14) eine größere Rauhtiefe (Rt)
aufweist als die Wandung des ausgangsseitigen
Faserleitkanalabschnittes (30), wobei die Rauhtiefe (Rt) im
Bereich beider Kanalabschnitte (29, 30) kleiner ist, als
der durchschnittliche Einzelfaserdurchmesser, der ca. 10 µm
beträgt.
2. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung des eingangsseitigen
Faserleitkanalabschnittes (29) eine Rauhtiefe (Rt) < 4 µm,
vorzugsweise 4 bis 6 µm, aufweist.
3. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung des eingangsseitigen
Kanalabschnittes (29) eine Nickeldispersionsbeschichtung
mit eingelagerten Hartstoffkörnern (35) aufweist.
4. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Hartstoffkörner (35) Diamantkörner
Verwendung finden.
5. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hartstoffkörner (35) aus
Silizium-Karbid bestehen.
6. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der eingangsseitige
Faserleitkanalabschnitt (29) in einem Faserleitkanalelement
(36) angeordnet ist, das in einer Bohrung (37) des
Auflösewalzengehäuses (17) festgelegt ist.
7. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung des ausgangsseitigen
Faserleitkanalabschnittes (30) eine Rauhtiefe (Rt) < 4 µm,
vorzugsweise 2 bis 3 µm, besitzt.
8. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellängsachse
(34) des Faserleitkanalabschnittes (30) bezüglich der
Mittellängsachse (33) des Faserleitkanalabschnittes (29) um
einen Winkel (α) geneigt angeordnet ist.
9. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgangsseitige
Faserleitkanalabschnitt (30) Bestandteil eines
auswechselbar angeordneten Kanalplattenadapters (12) ist.
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