DE19835933B4

DE19835933B4 - Verfahren und Anlage zur Herstellung von endlosen Furnierschichtplatten

Info

Publication number: DE19835933B4
Application number: DE19835933.0A
Authority: DE
Inventors: Friedrich B. Bielfeldt; Matthias Graf
Original assignee: Dieffenbacher GmbH Maschinen und Anlagenbau
Current assignee: Dieffenbacher GmbH Maschinen und Anlagenbau
Priority date: 1998-08-08
Filing date: 1998-08-08
Publication date: 2014-01-23
Anticipated expiration: 2018-08-09
Also published as: FI122688B; CA2278899A1; DE19835933A1; FI19991680A

Abstract

Verfahren zur Herstellung von endlosen Furnierschichtplatten aus einem Furniertafelstrang von mehreren Schichten über- und hintereinander zusammengelegten Furniertafeln mittels Verleimen und Verpressen in einer kontinuierlich arbeitenden Presse, sowie ggf. der Furniertafelstrang vor dem Eintritt in die kontinuierlich arbeitende Presse eine Vorpresse mit Vorwärmeinrichtung durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Furniertafeln der herstellbaren Breite nebeneinander überlappend zusammengeführt und an den Verbindungsrändern zu überbreiten Furniertafeln vernäht werden, anschließend mehrere dieser überbreiten Furniertafeln in Schichten über- und hintereinander zu einem Furniertafelstrang zusammengelegt und in die Heißpresse eingebracht zu einem Furnierschichtplattenstrang verleimt und verpreßt werden.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von endlosen Furnierschichtplatten aus einem Furniertafelstrang von in mehreren Schichten über- und hintereinander zusammengelegten Furniertafeln mittels Verleimen und Verpressen in einer beheizten kontinuierlich arbeitenden Presse, wobei der Furniertafelstrang vor dem Eintritt in die kontinuierlich arbeitende Presse eine Vorpresse mit Vorwärmeinrichtung durchläuft und auf eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Ein solches Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, ist mit der DE-OS 196 27 024 bekannt geworden. Diesem Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde, automatisch aus großflächigen Furniertafeln (oder -folien) Schichtpakete kontinuierlich zu einer ausreichenden mechanischen Verknüpfung zusammenzuführen, so daß mit dem späteren kontinuierlichen Preßvorgang diese Furnierpaketübergangsstellen in den fertigen Furnierschichtplatten quasi die gleichen physikalischen Festigkeitseigenschaften aufweisen, wie die nach dem bisherigen in Sandwich-Bauweise zusammengefügten Furnierschichtpaketen gefertigten Furnierschichtplatten. Mit diesem Verfahren können Furnierschichtplatten in guter Qualität hergestellt werden, wenn alle Fertigungs- bzw. Herstellungsparameter optimal aufeinander abgestimmt sind und die Anlage dementsprechend arbeitet. Als Nachteil ist anzusehen, daß nur verhältnismäßig schmale Furniertafeln von circa 1,2 m (4 Fuß) Breite herstellbar sind und somit der Ausstoß an fertigen LVL-Platten bzw. Furnierschichtplatten pro Anlage klein ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem bei der Herstellung von Furnierschichtplatten eine größere Durchsatzleistung zu ermöglichen ist und eine Anlage zu schaffen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Lösung dieser Aufgabe für das Verfahren geht aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und für die Anlage aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 4 hervor.
Die Lösung der gestellten Aufgabe für das Verfahren besteht darin, daß mehrere Furniertafeln der herstellbaren Breite nebeneinander überlappend zusammengeführt und an den Verbindungsrändern zu überbreiten Furniertafeln vernäht werden, anschließend mehrere dieser Furniertafeln in Schichten über- und hintereinander zu einem Furniertafelstrang zusammengelegt und in die kontinuierlich arbeitende Heißpresse eingebracht zu einem Endlos-Furnierschichtplattenstrang verleimt und verpreßt werden.
Die Anlage gemäß Anspruch 4 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus Leimauftragsmaschine für die Furniertafeln, Rollbändern, Furniertafel-Legeeinrichtung und kontinuierlich arbeitende Presse und ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von überbreiten Furniertafeln vor der Furniertafel-Legeeinrichtung eine Einfädeleinrichtung mit Nähmaschine und nach der kontinuierlich arbeitenden Presse Längsbesäum- und Mittenschnittsägen entsprechender Anzahl angeordnet sind.
Das Zusammenfügen mittels Nähnaht der überlappt nebeneinanderliegenden sowie das über- und hintereinanderlegen der 1,2 m (4 Fuß) breiten Einzelfurniertafeln zu einem überbreiten Furniertafelstrang ergibt den Vorteil, daß nach dem Verpressen unmittelbar hinter der kontinuierlich arbeitenden Presse die 2 × 4 oder 3 × 4 Fuß breiten Furnierschichtplatten an den Nähten wieder so getrennt werden, daß die mittigen Trennschnittstreifen = R im Vergleich zu den äußeren Längsbesäumschnittstreifen = S wesentlich kleiner ist. In der Praxis ergibt das in etwa ein Viertel von S, das heißt R ist ungefähr ≤ ¼ S. Daraus ergibt sich folgender Vorteil: Bei einer endlos hergestellten Furnierschichtplatte aus 2 × 4 Fuß breiten mit einer mittigen Nähnaht für 8 Fuß Breite, die nach dem Verpressen über den Mittentrennschnitt R aufgetrennt wird ergibt sich somit nur ein Verschnitt von VT_m: VT_m = [(2.S) + (1.R)] = 2¼ S.
Dieser Vorteil läßt sich bei einer 3 × 4 Fuß breiten Furnierschichtplatte mit zwei Furniermittelnähten weiter steigern. Die entsprechende Formel lautet dann: VT_m = [(2.S) + (1.R)] = 2½ S.
Wenn man davon ausgeht, daß in der Sperrholz- und LVL-Furnierpraxis Furniertafelbreiten von 4 Fuß geschält bzw. hergestellt werden können, kann man durch das Übereinanderlegen an den Rändern für eine Nähnaht 2 × 4 oder auch 3 × 4 Fuß breite Furniertafelstränge im Endlosstrang herstellen. Daß bedeutet, daß kontinuierlich arbeitende Presse für Furnierschichtplatten entsprechend einer Breite von 8 Fuß bzw. 12 Fuß zum Einsatz kommen können. Im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik von LVL-Pressen mit 4 Fuß Plattenbreite. Daraus ergibt sich bei gleichem Preßfaktor (Durchlaufgeschwindigkeit und Durchsatzleistung) eine Steigerung in der Leistung um das zwei- bis dreifache, wobei eine größere Breite in Hinblick auf die Gesamtanlage weniger in die Herstellungskosten eingeht als der Einsatz von 2 oder 3 Einzelanlagen-Pressenlinien nebeneinander. Damit ist sowohl das Produkt durch den geringeren Verschnitt kostengünstiger herstellbar als auch die Anlagenkosten für eine zwei- oder dreifache Produktionsmenge erheblich gesenkt werden können im Verhältnis zu zwei- oder drei Anlagen entsprechend 4 Fuß Breite. Die angeführten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen auch zum tragen, wenn statt der kontinuierlich arbeitenden Presse in der Anlage, eine Ein- oder Mehretagenpresse eingesetzt ist.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
Es zeigen:
1 die erfindungsgemäße Anlage in Seitenansicht zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung,
2 zeigt den Furnierpaketaufbau mit Furniertafellänge H, Furniertafelüberstand L und Furniertafelüberlappung y,
3 einen überbreiten Furniertafelstrang mit einer Nähnaht,
4 einen Schnitt G-G nach 3 und
5 einen überbreiten Furniertafelstrang mit zwei Nähnähten.
Die 1 zeigt in einer Gesamtübersicht und perspektivischer Darstellung die erfindungsgemäße Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
Gemäß der Längeneinteilung der Anlage nach 1 bedeuten die Anlagenabschnitte:

A: Furniertafelbeleimungseinrichtung,
B: Furniertafelnäheinrichtung
C: Furniertafellege- und Verknüpfungseinrichtung,
D: Vorpresse mit Vorwärmeinrichtung,
E: kontinuierlich arbeitende Presse und
F: Furnierschichtplatte (Endkonfektionierung).

Anlagenabschnitt A:
Die Furniertafeln 1 aus Furnierblättern mit Furnierdicken beispielsweise von 1 mm bis circa 4,6 mm sowie flächigen Abmessungen von z. B. 4' × 8' bzw. 3' × 6' Fuß (etwa 1,2 × 2,4 m) laufen mit hoher Geschwindigkeit von Furniertafelstapeln (nicht dargestellt) durch die Leimauftragsmaschine 2 und werden dem Übergabeband 3 zugeführt, wobei allerdings jeweils nur die Oberseite der Furniertafeln 1 beleimt wird, wodurch eine gute Transportfähigkeit auf den Bändern und Rollgängen über den gesamten Anlagenabschnitt B bis einschließlich Anlagenabschnitt E ermöglicht wird. Lediglich die oberste Furniertafel m eines Furnierpaketes 9, 10 oder 11 wird nach 2 nicht beleimt. Eine Haftung ist jeweils durch Beleimung der darunterliegenden Furniertafel n gegeben. Der Schichtaufbau eines Stranges wird numerisch im Durchlauf der Streckenabschnitte A, B und C erfaßt, in dem in der Zuführung zu den Leimauftragsmaschinen 2 die Furniertafeln 1 entsprechend gezählt.
Anlagenabschnitt B:
Aus der 3 und 4 geht hervor, daß vor dem Zusammenlegen eines Furniertafelstranges 28 in der Furniertafellegeeinrichtung 33 und Einführung in die kontinuierlich arbeitende Presse 18 jeweils 4 Fuß (A und B) breite Furniertafeln 1 und 1' mit einer Nähnaht 30 mit einer Nähmaschine 32 zu einer überbreiten Furniertafel 34 zusammengenäht und mit dem Beschickband 6 in die Furniertafellegeeinrichtung 33 eingeführt werden. Die 5 zeigt anschaulich die Vernähung dreier Furniertafeln 1, 1' und 1'' zu einer überbreiten Furniertafel 34. 4 zeigt weiter den günstigen Mittentrennschnitt R im Verhältnis zum breiteren Besäumungsschnitt S nach dem Pressen in der kontinuierlich arbeitende Presse 18, dabei werden die Längskanten der Furnierschichtplatte 31 egalisiert und die Nähnaht 30 entfernt.
Anlagenabschnitt C:
Die Beschickung, das Zusammenlegen und das Zusammenführen der Furniertafeln 1 in der Furniertafellegeeinrichtung 33 geht aus dem Stand der Technik nach DE-OS 196 27 024 hervor. Die 2 zeigt den verknüpften bzw. den eingefädelten Aufbau der Furniertafeln 1 zu mehreren Furnierpaketen 9, 10 und 11 zu einem Furniertafelstrang 28, wobei die einzelnen Furniertafeln 1 nach dem Einfädeln mechanisch durch die Furnierüberlappung y zu den korrespondierenden Furniertafeln m, n, o, p eines Furnierpaketes 9, 10 oder 11 verklebt werden. Dabei ergibt die stetige Betriebsgeschwindigkeit und die gleichen geometrischen Lagen von Furniertafellänge H, Furniertafelüberstand L und Furniertafelüberlappung y stets die gleiche Furnierpaketsituation, das heißt der Fixierung der Furniertafeln 1 im Paketstrang zueinander.
Anlagenabschnitt D:
Dieser Abschnitt mit Vorpresse und Vorwärmeinrichtung kann in die Anlage wahlweise eingeordnet sein. Der kontinuierlich gebildete Furniertafelstrang 28 wird von dem Rollgang 7 übernommen und dem Einlaufwalzenstuhl 14 und der Vorpresse mit Vorwärmung 15 zugeführt. Diese Vorpresse 15 besteht aus Einlaufwalzenstuhl 14 mit einer integrierten Vorwärmung, die beispielsweise durch ein UHF- oder Mikrowellenfeld oder einer Konvektionsheizung- oder Strahlungsheizung erzeugt werden kann.
Anlagenabschnitt E:
Dieser Abschnitt betrifft irgendeine Art einer kontinuierlich arbeitenden Presse 18 zum Verleimen und Verpressen des Furniertafelstranges 28. Die oben und unten umlaufenden Stahlbänder 27 stützen sich gegenüber den beheizten Preß-/Heizplatten, ggf. mittels Rollstangen, ab.
Anlagenabschnitt F:
Nach dem Verlassen der kontinuierlich arbeitenden Presse 18 wird die kontinuierlich und endlos austretende Furnierschichtplatte 31 einer Endkonfektionierung zugeführt, das heißt die endlose Furnierschichtplatte 31 wird zu entsprechenden Konstruktionselementen, Balken und Stützelementen für den Fertighausbau aufgeteilt.
Bezugszeichenliste

1 1' 1'': Furniertafel
2: Leimauftragsmaschine
3: Übergabeband
4
5
6: Beschickband
7: Rollgang
8
9: Furnierpaket = m, n, o, p
10: Furnierpaket = m', n', o', p'
11: Furnierpaket = m'', n'', o'', p''
12
13
14: Einlaufwalzenstuhl
15: Vorpresse mit Vorwärmung
16
17
18: kontinuierlich arbeitende Presse
19
20
21
22
23
24
25
26
27: Stahlbänder oben/unten
28: Furniertafelstrang
29
30: Nähnaht
31: Furnierschichtplatte
32: Nähmaschine
33: Furniertafellegeeinrichtung
34: überbreite Furniertafel
A: Furniertafelbeleimungseinrichtung
B: Furniertafelnäheinrichtung
C: Furniertafellege- und Verknüpfungseinrichtung
D: Vorpresse mit Vorwärmeinrichtung
E: kontinuierlich arbeitende Presse
F: Furnierschichtplatte (Endkonfektionierung)
H: Furniertafellänge
L: Furniertafelüberstand
R: Mittentrennschnitt
S: Längsbesäumschnitt
y: Furniertafelüberlappung

Claims

Verfahren zur Herstellung von endlosen Furnierschichtplatten aus einem Furniertafelstrang von mehreren Schichten über- und hintereinander zusammengelegten Furniertafeln mittels Verleimen und Verpressen in einer kontinuierlich arbeitenden Presse, sowie ggf. der Furniertafelstrang vor dem Eintritt in die kontinuierlich arbeitende Presse eine Vorpresse mit Vorwärmeinrichtung durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Furniertafeln der herstellbaren Breite nebeneinander überlappend zusammengeführt und an den Verbindungsrändern zu überbreiten Furniertafeln vernäht werden, anschließend mehrere dieser überbreiten Furniertafeln in Schichten über- und hintereinander zu einem Furniertafelstrang zusammengelegt und in die Heißpresse eingebracht zu einem Furnierschichtplattenstrang verleimt und verpreßt werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Furnierschichtplattenstrang nach dem Verpressen durch einen oder mehrere Mittentrennschnitte „R” und durch Längsbesäumen der Randstreifen „S” in mehrere endlose Furnierschichtplattenstrange aufgeteilt wird.
Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Furniertafeln eine Breite von vier Fuß aufweisen.
Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus Leimauftragsmaschine, Rollbändern, Furniertafel-Legeeinrichtung zum Legen eines endlosen Furniertafelstranges und ggf. eine Vorpresse mit Vorwärmeinrichtung sowie eine kontinuierlich arbeitende Presse, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von überbreiten Furniertafeln (34) vor der Furniertafellegeeinrichtung (33) eine Einfädeleinrichtung mit Nähmaschine (32) und nach der kontinuierlich arbeitenden Presse (18) Längsbesäum- und Mittenschnittsägen entsprechender Anzahl angeordnet sind.
Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor der kontinuierlich arbeitende Presse (18) ein Einlaufwalzenstuhl (14) vorgesehen ist.