DE19833751A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren FahrzeugtürschlossesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung mit einer sicheren und kostengünstigen Öffnungsfunktion bei einem drohenden Ausfall der Spannungsversorgung des Fahrzeugs anzugeben. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Versorgungsspannung des Fahrzeugs überwacht und eine automatische Öffnung des Türschlosses (10, 20) bei einem Abfall der Versorgungsspannung unter einen vorgebbaren Spannungswert initiiert wird. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die erfindungsgemäße Vorrichtung entsprechende Einrichtungen zur Überwachung der Versorgungsspannung und zum automatischen Öffnen (11, 21) sowie Mittel (4, 5, 6) zur Erfassung der Lage, Geschwindigkeit und Bewegung des Fahrzeugs auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlos
ses gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und 8.
Aus der DE 40 26 217 A1 ist ein elektrisch betätigbares Tür
schloß bekannt, das in einer Schloßaufnahmesäule einer
Kraftfahrzeugtür angeordnet ist. An dem elektrisch betätig
baren Türschloß sind Betätigungshebel angeordnet, die mit
am Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür verlaufenden Gestän
gen als Betätigungselemente für eine Zentralverriegelungs
einrichtung verbunden sind.
Bei einem Ausfall der Spannungsversorgung des Fahrzeugs,
insbesondere nach einem Crash, ist die Zentralverriegelung
nicht mehr automatisch betätigbar. Es sind daher bei elek
trisch betätigbaren Türschlössern dieser Gattung entweder
Notstromaggregate oder zusätzliche, mechanisch bedienbare
Betätigungselemente vorgesehen, um die Türschlösser auch
bei Ausfall der Spannungsversorgung öffnen zu können.
Darüber hinaus sind mechanische Mittel zur Notbetätigung
einsetzbar.
Ein großer Nachteil der oben beschriebenen Vorrichtung zur
Notöffnung eines elektrisch betätigbaren Türschlosses ist
die aufwendige und kostenintensive Herstellung und Montage.
Des weiteren ist diese Vorrichtung zur Notöffnung insbeson
dere im Crashfall von Nachteil. Ersthelfer am Unfallort kön
nen geschlossene Kraftfahrzeugtüren mit verriegelten Tür
schlössern meist nicht öffnen, da die Notbetätigung nicht
im Eingriff ist. Die Kraftfahrzeugtüren müssen daher aufge
brochen werden, wozu Spezialgeräte notwendig sind, die erst
an den Unfallort transportiert werden müssen. Dies kostet
Zeit, in der ein schwerverletzter Fahrzeuginsasse seinen
Verletzungen erlegen könnte.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines
elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses mit einer si
cheren und kostengünstigen Öffnungsfunktion bei einem dro
henden Ausfall der Spannungsversorgung des Fahrzeugs anzuge
ben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der Erkenntnis aus,
daß eine sichere und automatische Öffnung eines elektrisch
betätigbaren Fahrzeugtürschlosses dadurch erzielt wird, daß
die Versorgungsspannung des Fahrzeugs überwacht und bei
einem Abfall der Versorgungsspannung unter einem vorgebba
ren Spannungswert sofort die automatische Öffnung initiiert
wird. Der Spannungswert ist dabei derart bemessen, daß die
Versorgungsspannung noch für die automatische Öffnung des
elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses ausreicht.
Nachfolgend wird unter "Türschloß" stets ein elektrisch
betätigbares Fahrzeugtürschloß verstanden.
Mit diesem Verfahren ist eine sichere und automatische Öff
nung des Türschlosses bei einem drohenden Ausfall der
Spannungsversorgung gewährleistet. Besonders von Vorteil
ist, daß eine mechanische Vorrichtung zur Notöffnung nicht
mehr notwendig ist. Dies spart Herstellungs- und Montageko
sten. Darüber hinaus ermöglicht das erfindungsgemäße Verfah
ren ein leichtes Öffnen der Fahrzeugtür nach einem Crash.
Eine geschlossene Fahrzeugtür mit einem verriegelten Tür
schloß muß nicht mehr von außen aufgebrochen werden, es sei
denn, daß die Fahrzeugtür sich beim Crash verklemmt hat.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Lage, die Geschwindigkeit und/oder die
Bewegung des Fahrzeugs erfaßt. Bei Feststellung eines
Crashfalles wird die automatische Öffnung des Türschlosses
vorbereitet, das heißt, daß alle Verfahrensschritte einge
leitet werden, um die automatische Öffnung des Türschlosses
zu initiieren bzw. durchzuführen.
Das Türschloß wird vorzugsweise nach einer vorgegebenen
Zeitspanne nach dem Unterschreiten des vorgegebenen Span
nungswertes und/oder Feststellen eines Crashfalles geöff
net. Dies ist deshalb von Vorteil, da das Fahrzeug sich
beispielsweise nach einem Crash aufgrund der Crashkräfte
noch weiter bewegt, bis das Fahrzeug durch den Fahrer oder
auf sonstige Weise gebremst oder sogar gestoppt wird. Würde
das Türschloß noch vor dieser Abbremsung geöffnet, so
bestünde eine große Gefahr, daß Fahrzeuginsassen aus dem
Fahrzeug während der Bewegung des Fahrzeugs herausfallen
und sich verletzen könnten. Es ist daher vorteilhaft, das
Türschloß erst nach einer vorgegebenen Zeitspanne, bei
spielsweise nach 5 bis 10 Sekunden, zu öffnen, in der das
Fahrzeug abbremsbar ist.
Nach einer Initiierung oder Vorbereitung der Öffnung des
Türschlosses ist vorzugsweise vorgesehen, daß das Türschloß
erst nach dem Unterschreiten einer vorgegebenen Geschwindig
keit des Fahrzeugs automatisch geöffnet wird. Auf diese
Weise ist sichergestellt, daß kein Fahrzeuginsasse aus
einem sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden Fahrzeug
herausfallen und sich verletzen kann. Vielmehr wird die
vorgegebene Geschwindigkeit derart gewählt, daß die Verlet
zungsgefahr bei einem Herausfallen eines Fahrzeuginsassen
fast gänzlich vermieden wird. Beispielsweise erfolgt die
automatische Öffnung des Türschlosses erst bei Stillstand
des Fahrzeugs.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird die Belegung von sich im
Fahrzeug angeordneten Sitzen erfaßt. Es werden dann nur die
Türschlösser automatisch geöffnet, die nicht in einer einem
belegten Fahrzeugsitz zugeordneten Fahrzeugtür angeordnet
sind. Alternativ dazu ist es auch möglich, nur das Tür
schloß einer Fahrzeugtür automatisch zu öffnen, das einem
belegten Fahrzeugsitz zugeordnet ist.
Auch die Neigung und die Neigungsrichtung des Fahrzeugs
werden vorzugsweise erfaßt. Das Türschloß der Fahrzeugtür
wird hier nur dann automatisch geöffnet, wenn die Neigung
des Kraftfahrzeugs abwärts in Richtung der Fahrzeugtür
einen vorgegebenen Wert unterschreitet. Es kommt nach einem
Crash nämlich häufig vor, daß sich das Fahrzeug zur Seite
neigt. Damit Fahrzeuginsassen nicht ungewollt aus dem
Fahrzeug herausfallen, wird das Türschloß der Fahrzeugtür
nur dann automatisch geöffnet, wenn die Neigung in Richtung
der Fahrzeugtür gering ist bzw. wenn bewußt diese durch
einen Fahrzeuginsassen oder einen Dritten, beispielsweise
der Ersthelfer am Unfallort, herbeigeführt wird.
Des weiteren ist vorgesehen, das Türschloß mindestens einer
Fahrzeugtür zu öffnen, wenn die Versorgungsspannung Null
ist und/oder die Fahrzeugbatterie von den elektrischen Sy
stemen des Kraftfahrzeugs abgetrennt wird. Dies ist insbe
sondere bei Reparaturarbeiten am Fahrzeug von Vorteil. Es
kommt nämlich häufig vor, daß die Fahrzeugbatterie zur
Reparatur oder zum Austausch eines elektrischen Systems des
Fahrzeugs von den elektrischen Systemen abgetrennt werden
muß. Sollten die Türschlösser vor der Abtrennung geschlos
sen sein, so könnte man nur dann in den Fahrzeuginnenraum
gelangen, wenn man die Fahrzeugbatterie wieder mit den elek
trischen Systemen verbindet. Die Öffnungsfunktion dieses
Verfahrensschrittes vermeidet dies, da das Türschloß minde
stens einer Fahrzeugtür bei Abtrennung der Fahrzeugbatterie
bzw. bei Versorgungsspannung Null automatisch geöffnet
wird.
Diese Öffnungsfunktion ist allerdings nur dann aktiv, wenn
das Türschloß entriegelt ist. Falls die Türschlösser des
Kraftfahrzeugs aber vollständig verriegelt sein sollten und
sich das Kraftfahrzeug in einer Parkposition befindet, dann
werden die Türschlösser nicht geöffnet. Auf diese Weise
wird verhindert, daß Unbefugte Zugang zu dem Fahrzeug erhal
ten.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere zur Durch
führung des oben beschriebenen Verfahrens, ist durch die
Merkmale des Anspruchs 8 charakterisiert.
Wie das erfindungsgemäße Verfahren geht die erfindungsge
mäße Vorrichtung von der Erkenntnis aus, daß eine sichere
und automatische Öffnung eines Türschlosses dadurch erzielt
wird, daß die Versorgungsspannung des Fahrzeugs überwacht
und bei einem Abfall der Versorgungsspannung unter einem
vorgebbaren Spannungswert sowie bei Feststellung eines
Crashfalles sofort die automatische Öffnung des Türschlos
ses initiiert wird bzw. erfolgt. Der Spannungswert ist da
bei derart bemessen, daß die Versorgungsspannung noch für
die automatische Öffnung des Türschlosses ausreicht.
Hinsichtlich der Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird auf die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwiesen. Nachfolgend werden nur noch besondere Ausgestal
tungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgeführt.
Zur Steuerung und Überwachung des Türschlosses ist vorzugs
weise eine Steuerungs- und Überwachungseinheit in der das
Türschloß aufweisenden Fahrzeugtür angeordnet. Dadurch
sind das Türschloß und die Steuerungs- und Überwachungsein
heit nah beieinander angeordnet, so daß Platz eingespart
wird. Darüber hinaus verkürzen sich alle Leitungswege, was
wiederum Platz einspart sowie zu einer Verringerung des
Montageaufwands führt. Bei dieser Ausführungsform ist für
jedes Türschloß eine eigene Steuer- und Überwachungseinheit
vorgesehen. Alternativ dazu ist auch eine einzelne, zentra
le Steuer- und Überwachungseinheit für sämtliche Türschlös
ser der Fahrzeugtüren denkbar.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist mindestens ein Beschleunigungssensor und/oder
mindestens einen Geschwindigkeitssensor vorgesehen. Mit
diesen Sensoren ist es möglich, die Beschleunigung bzw. die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu erfassen. Diese erfaßten
Größen werden für die Steuerung der Öffnung des Türschlos
ses herangezogen, wie weiter oben beschrieben.
Neben dem Beschleunigungssensor bzw. dem Geschwindigkeits
sensor weist die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens
einen Neigungssensor zur Ermittlung der Neigung des Fahr
zeugs in Richtung der Fahrzeugtür auf. Darüber hinaus ist
mindestens ein Sitzbelegungssensor zur Ermittlung der
Sitzbelegung durch Fahrzeuginsassen vorgesehen. Die ermit
telten Größen werden ebenfalls zur Steuerung der Öffnung
des Türschlosses herangezogen.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiels soll der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke
näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrich
tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für den Betrieb elektrisch betätigba
rer Türschlösser von Kraftfahrzeugtüren;
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild einer weite
ren Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig.
1;
Fig. 3 ein Flußdiagramm zum Betrieb der elektrisch
betätigbaren Türschlösser des Kraftfahrzeugs.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Blockschaltbilder von Ausfüh
rungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Nachfolgend wird
zunächst auf diese Ausführungsformen der Vorrichtung einge
gangen, bevor anhand der Fig. 3 das erfindungsgemäße Ver
fahren näher erläutert wird. Dabei wird unter "Türschloß"
stets ein elektrisch betätigbares Türschloß verstanden, das
durch ferngesteuerte und elektrische Betätigungselemente au
tomatisch geöffnet und geschlossen wird.
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild einer ersten Ausführungs
form der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für den Betrieb der in den Kraftfahrzeugtüren 1
und 2 angeordneten Türschlösser 10 und 20. Die Türschlös
ser 10 und 20 sind mit einer gemeinsamen Versorgungsein
heit 3 verbunden, die sowohl die beiden Türschlösser 10 und
20 als auch weitere, hier nicht dargestellte Einheiten des
Kraftfahrzeugs mit einer Versorgungsspannung versorgt.
Die Kraftfahrzeugtüren 1 und 2 weisen jeweils eine Steuer- und
Überwachungseinheit 11 und 21 auf, die mit dem jeweili
gen Türschloß 10 bzw. 20 der Kraftfahrzeugtüren 1 bzw. 2
verbunden sind. Die Steuer- und Überwachungseinheiten 11
und 21 steuern das Öffnen und Schließen der Türschlösser 10
und 20. Des weiteren dienen sie als Überwachungseinheit für
die Versorgungsspannung der beiden Türschlösser 10 und 20.
Dazu sind die Steuer- und Überwachungseinheiten 11 und 21
mit der Versorgungseinheit 3 verbunden.
Den Kraftfahrzeugtüren 1 bzw. 2 ist jeweils ein hier nicht
dargestellter Kraftfahrzeugsitz zugeordnet, an dem ein Sitz
belegungssensor 12 bzw. 22 angeordnet ist. Mit Hilfe der
Sitzbelegungssensoren 12 bzw. 22 ist feststellbar, ob auf
den den Kraftfahrzeugtüren 1 und 2 zugeordneten Kraft fahr
zeugsitzen Personen sitzen. Die durch die beiden Sitzbele
gungssensoren 12 und 22 generierten Signale werden an die
mit den Sitzbelegungssensoren 12 und 22 verbundenen Steuer- und
Überwachungseinheiten 11 und 21 weitergeleitet, worauf
weiter unten noch näher eingegangen wird.
Die Steuer- und Überwachungseinheiten 11 und 21 sind des
weiteren mit einem für beide Kraftfahrzeugtüren 1 und 2
vorgesehenen, gemeinsamen Geschwindigkeitssensor 4 zur Er
mittlung der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, mit einem
gemeinsamen Neigungssensor 5 zur Bestimmung der Neigung des
Kraftfahrzeugs und mit einem gemeinsamen Crashsensor 6 zur
Sensierung eines Crashs verbunden. Alternativ dazu ist
vorgesehen, jeder Kraftfahrzeugtür 1 bzw. 2 einen eigenen
Geschwindigkeitssensor 4, einen Neigungssensor 5 und einen
Crashsensor 6 zuzuordnen. Jeder der hier genannten Sensoren
gibt Signale an die Steuer- und Überwachungseinheiten 11
und 21 weiter, worauf weiter unten näher eingegangen wird.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Vorrichtung, die sich von der in Fig. 1 dargestell
ten Vorrichtung nur dadurch unterscheidet, daß für die bei
den in den Kraftfahrzeugtüren 1 und 2 angeordneten Tür
schlösser 10 und 20 eine gemeinsame Steuer- und Überwa
chungseinheit 100 vorgesehen ist, die mit den Türschlös
sern 10 und 20, der Versorgungseinheit 3 sowie den Sensoren
(Sitzbelegungssensoren 12 und 22, Geschwindigkeitssensor 4,
Neigungssensor 5, Crashsensor 6) verbunden ist. Auf diese
Weise wird in den Kraftfahrzeugtüren 1 und 2 Montageplatz
eingespart sowie das Gewicht der Kraftfahrzeugtüren 1 und 2
reduziert.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eignen sich zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb der
Türschlösser 10 und 20 der Kraftfahrzeugtüren 1 und 2. Das
Verfahren wird nachfolgend für den Betrieb des Türschlos
ses 10 der Kraftfahrzeugtür 1 anhand der Fig. 3 für einen
Crashfall näher erläutert.
Das Verfahren geht von dem Zustand 30 aus, in dem die Kraft
fahrzeugtür 1 bzw. das Türschloß 10 verschlossen ist, bei
spielsweise während der Fahrt des Kraftfahrzeugs. In diesem
Zustand 30 ist das Türschloß noch automatisch durch den
Fahrzeuginsassen bedienbar. Im Crashfall generiert der
Crashsensor 6 ein Signal und sendet dies an die Steuer- und
Überwachungseinheit 11 des Türschlosses 10 (Schritt 31). Es
wird dann die automatische Öffnung des Türschlosses 1
vorbereitet, das heißt, daß alle Verfahrensschritte einge
leitet werden, um die automatische Öffnung des Türschlos
ses 1 zu initiieren bzw. durchzuführen.
Dabei wird durch die Steuer- und Überwachungseinheit 11 zu
nächst überprüft, ob der Crash einen Abfall der Versorgungs-
Spannung UV des Kraftfahrzeugs unter eine vorgegebene
Grenzspannung UG verursacht hat (Schritt 32). Sollte die
Versorgungsspannung UV die Grenzspannung UG überschreiten,
so ist die Versorgungsspannung UV noch derart ausreichend
groß, daß die automatische Öffnung des Türschlosses 10 je
derzeit von dem Fahrzeuginsassen initiierbar ist. Eine so
fortige Notöffnung ist in diesem Fall nicht unbedingt not
wendig. Das Verfahren kehrt daher zum Schritt bzw. Zu
stand 30 zurück.
Für den Fall, daß die Versorgungsspannung UV aber kleiner
als die Grenzspannung UG ist, wird die automatische Öffnung
des Türschlosses 1 weiter vorbereitet, wie nachfolgend er
läutert.
Zunächst wird in den Schritten 33 und 34 überprüft, ob der
der Kraftfahrzeugtür 1 zugeordnete Kraftfahrzeugsitz von
einem Fahrzeuginsassen besetzt ist. Sollte dies nicht der
Fall sein, so wird das Verfahren in Schritt 35 gestoppt, da
das Türschloß 10 dieser Kraftfahrzeugtür 1 nicht notwendi
gerweise geöffnet werden muß. Somit wird gewährleistet, daß
die zur Verfügung stehende Versorgungsspannung UV
ausreicht, um die Versorgung weiterer, im Fahrzeug angeord
neter Sicherheitseinrichtungen sicherzustellen.
Falls der Kraftfahrzeugsitz von einem Fahrzeuginsassen be
setzt ist, so wird im Schritt 36 zunächst eine mögliche
Neigung NF und die dazugehörige Neigungsrichtung des Kraft
fahrzeugs ermittelt. Danach wird überprüft, ob die Neigung
NF des Kraftfahrzeugs in Richtung der Kraftfahrzeugtür 1
ausgehend von der Kraftfahrzeugmitte einen vorgegebenen
Wert NG von 30° nicht überschreitet. Es ist aber auch ein
anderer Wert durchaus vorgebbar.
Sollte die Neigung NF den vorgegebenen Wert NG überschrei
ten, so ist die Gefahr, daß der auf dem Kraftfahrzeugsitz
sitzende Fahrzeuginsasse nach einer Öffnung des Türschlos
ses 10 bzw. der Kraftfahrzeugtür 1 aus dem Kraftfahrzeug
herausfällt. Um dieses zu vermeiden, wird das Türschloß 10
nicht geöffnet und das Verfahren gestoppt (Schritt 38).
Für den Fall, daß die Neigung NF des Kraftfahrzeugs den vor
gegebenen Wert von 30° nicht überschreitet, so wird in den
Schritten 39 und 40 die Geschwindigkeit VF des Kraftfahr
zeugs ermittelt und überprüft, ob die Geschwindigkeit VF
einen bestimmte, vorgegebene Grenzgeschwindigkeit VG nicht
überschreitet. Diese Grenzgeschwindigkeit VG ist derart be
messen, daß selbst bei einem Herausfallen des Fahrzeugin
sassen aus dem Kraftfahrzeug bei einem sich plötzlich
öffnenden Türschloß 10 bzw. Kraftfahrzeugtür 1 die Verlet
zungsgefahr für den Fahrzeuginsassen recht niedrig ist. In
diesem Fall beträgt die Grenzgeschwindigkeit VG 10 km/h. Es
ist aber auch eine Grenzgeschwindigkeit VG von nahezu 0 km/h
denkbar.
Falls die Geschwindigkeit VF des Kraftfahrzeugs kleiner als
die Grenzgeschwindigkeit VG ist, so wird in Schritt 42 das
Türschloß 10 automatisch geöffnet. Sollte die Geschwindig
keit VF größer als die Grenzgeschwindigkeit VG sein, so
wird in Schritt 41 zunächst abgewartet, bis die Geschwindig
keit VF unter die Grenzgeschwindigkeit VG gesunken ist, bei
spielsweise durch Abbremsen des Kraftfahrzeugs durch den
Fahrer. Erst dann wird das Türschloß 10 der Kraftfahrzeug
tür 1 automatisch geöffnet.
Bei einer hier nicht dargestellten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, das Tür
schloß 1 nach einer vorgegebenen Zeitspanne von 10 Sekunden
nach dem Unterschreiten der Grenzspannung UG sofort zu öff
nen. Diese Variante ist mit der in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform durchaus auch kombinierbar.
Das hier beschriebene Verfahren weist zahlreiche Vorteile
auf. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
sichere, automatische Öffnung des Türschlosses 10 zur Verfü
gung gestellt, bevor der Abfall der Versorgungsspannung UV
des Kraftfahrzeugs derart groß ist, daß ein automatisches
Öffnen nicht mehr möglich wäre. Darüber hinaus wird ein
leichtes Öffnen der Kraftfahrzeugtür 1 nach einem Crash si
chergestellt. Unfallhelfer müssen das Türschloß 10 bzw. die
Kraftfahrzeugtür 1 nicht mehr von außen mit Gewalt aufbre
chen, es sei denn, daß die Kraftfahrzeugtür 1 sich beim
Crash verklemmt hat.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist aber nicht nur für die automatische Öffnung
des Türschlosses 1 bei einem Crashfall geeignet. Es eignet
sich auch bei Abtrennung der Fahrzeugbatterie von den elek
trischen Systemen des Kraftfahrzeugs. Auf diese Weise ist
immer eine automatische Öffnung des Türschlosses 1 sicherge
stellt.
Claims (12)
1. Verfahren zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren
Fahrzeugtürschlosses, insbesondere eines Kraftfahrzeug
türschlosses,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versorgungsspannung (UV) des Fahrzeugs über
wacht und eine automatische Öffnung des Türschlos
ses (10, 20) bei einem Abfall der Versorgungsspannung
(UV) unter einen vorgebbaren Spannungswert (UG) initi
iert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lage, Geschwindigkeit (VF) und/oder Bewegung des
Fahrzeugs erfaßt und bei Feststellung eines Crashfalles
die automatische Öffnung des Türschlosses (10, 20) vor
bereitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Türschloß (10, 20) nach einer vorgegebenen
Zeitspanne nach dem Unterschreiten des vorgegebenen
Spannungswertes (UG) und/oder Feststellen eines Crash
falles geöffnet wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer Initiie
rung oder Vorbereitung einer Öffnung des Türschlosses (10, 20)
das Türschloß (10, 20) nach dem Unterschreiten
einer vorgegebenen Geschwindigkeit (VG) des Fahrzeugs
automatisch geöffnet wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Türschloß (10,
20) bei Stillstand des Fahrzeugs automatisch geöffnet
wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Belegung der
Fahrzeugsitze erfaßt und nur das Türschloß (10, 20)
mindestens einer Fahrzeugtür (1, 2) automatisch geöff
net wird, die keinem belegten Fahrzeugsitz zugeordnet
ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung (NF)
und die Neigungsrichtung des Fahrzeugs erfaßt werden
und das Türschloß (10, 20) nur dann automatisch geöff
net wird, wenn die Neigung (NF) des Fahrzeugs abwärts
in Richtung der Fahrzeugtür (1, 2) einen vorgegebenen
Wert (NG) unterschreitet.
8. Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren
Fahrzeugtürschlosses, insbesondere eines Kraftfahrzeug
türschlosses,
gekennzeichnet durch
Einrichtungen (11, 21, 100) zur Überwachung der Versor
gungsspannung (UV) des Fahrzeugs und/oder Mittel (4, 5,
6) zur Erfassung der Lage (NF), Geschwindigkeit (VF)
und/oder Bewegung des Fahrzeugs sowie eine Einrichtung
(11, 21, 100) zum automatischen Öffnen des Türschlosses
(10, 20) bei einem Abfall der Versorgungsspannung (UV)
unter einen vorgebbaren Spannungswert (UG) und Feststel
lung eines Crashfalles.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine
in einer Fahrzeugtür (1, 2) angeordnete Steuerungs- und
Überwachungseinheit (11, 21, 100).
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet
durch mindestens einen Beschleunigungssensor und/oder
mindestens einen Geschwindigkeitssensor (4).
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis
10, gekennzeichnet durch mindestens einen Neigungssen
sor (5).
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis
11, gekennzeichnet durch mindestens einen Sitzbele
gungssensor (12, 22).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833751A DE19833751B4 (de) | 1998-07-16 | 1998-07-16 | Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833751A DE19833751B4 (de) | 1998-07-16 | 1998-07-16 | Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19833751A1 true DE19833751A1 (de) | 2000-01-27 |
DE19833751B4 DE19833751B4 (de) | 2004-08-12 |
Family
ID=7875449
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833751A Expired - Fee Related DE19833751B4 (de) | 1998-07-16 | 1998-07-16 | Vorrichtung zum Betrieb eines elektrisch betätigbaren Fahrzeugtürschlosses |
Country Status (1)
Country | Link |
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