DE10029617A1 - Verfahren zum Betreiben eines Verriegelungssystems - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines VerriegelungssystemsInfo
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Abstract
Um bei einer automatischen Entriegelung eines Zentralverriegelungssystems eines Fahrzeugs nach dem automatischen Entriegeln für jede Verriegelungseinrichtung des Verriegelungssystems den ursprünglichen, vor der Verriegelung des Fahrzeugs, vorliegenden Verriegelungsstatus zu erhalten, wird vorgeschlagen, vor dem automatischen Verriegeln den Verriegelungsstatus jeder Verriegelungseinrichtung zu speichern und beim automatischen Entriegeln für jede Verriegelungseinrichtung ein Verriegelungssignal zu generieren, welches dem gespeicherten ursprünglichen Verriegelungsstatus entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Verriegelungssystems eines
Fahrzeugs gemäß dem Anspruch 1.
Bei vielen Fahrzeugen wird in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Fahrzeugs eine
automatische Verriegelung der Verriegelungseinrichtungen des Verriegelungssystems,
z. B. des Zentralverriegelungssystems des Fahrzeugs, bewirkt. Zum Beispiel kann eine
automatische Verriegelung nach dem eigentlichen Losfahren des Fahrzeugs, mit dem
Einlegen eines Ganges oder der Wahl einer bestimmten Automatikstufe sowie
gegebenenfalls beim Überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeitsschwelle
erfolgen.
Die Maßnahme der automatischen Verriegelung hat insbesondere den Sinn, daß
während der Fahrt von innen das Fahrzeug nicht geöffnet werden kann, z. B. aus
Unachtsamkeit oder durch Kinder. Des weiteren soll auch vermieden werden, daß bei
einem Stopp an einer Kreuzung oder an einer Raststelle oder dergleichen auf das
Fahrzeug durch Fremde und nicht autorisierte Personen von außen zugegriffen wird.
Bei derartigen, automatischen Verriegelungsmechanismen ist es oftmals vorgesehen, bei
einem anderen Betriebszustand des Fahrzeugs, z. B. nach dem Ausschalten der
Zündung, dem Einlegen des Leerlaufs, dem Unterschreiten einer bestimmten
Geschwindigkeitsgrenze oder auch nach dem Abziehen des Zündschlüssels, dem Öffnen
der Fahrertür oder dergleichen eine automatische Entriegelung vorzunehmen. Dabei
werden dann alle Türen entriegelt.
Das hat den Nachteil, daß, unabhängig davon, welcher ursprüngliche Zustand den
einzelnen Türen oder Klappen am Fahrzeug vor dem automatischen Verriegeln zu eigen
war, nach dem automatischen Entriegeln sämtliche Türen und/oder Klappen des
Fahrzeugs in einem entriegelten, quasi geöffneten Zustand vorliegen. Dies ist dann oft
ein Zustand, den der Benutzer bewußt so nicht beabsichtigt hatte, weil er z. B. eine
Türeinzelöffnung im Sinn hatte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines
Verriegelungssystems eines Fahrzeugs zu schaffen, durch welches beim automatischen
Entriegeln nach einem automatischen Verriegeln aufgrund eines Fahrzustandes des
Fahrzeugs kein genereller, entriegelter Zustand der Fahrzeugtüren oder -klappen erzeugt
wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Betreiben eines
Verriegelungssystems eines Fahrzeugs mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Gegenstand der abhängigen Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Verriegelungssystems
eines Fahrzeugs mit einer Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen ist vorgesehen, daß
zunächst der aktuelle Betriebszustand des Fahrzeugs bestimmt und mit mindestens
einem vorgegebenen Vergleichszustand für das Fahrzeug verglichen wird. Falls der
aktuelle Betriebszustand den Vergleichszustand erreicht oder in irgendeiner Form
überschritten hat, wird für jede Verriegelungseinrichtung der Gesamtheit
Verriegelungseinrichtungen des Fahrzeugs der aktuell vorliegende Verriegelungsstatus -
entriegelt, außen- und/oder innenverriegelt - bestimmt und gespeichert und darüber
hinaus ein erstes Verriegelungssignal generiert und an die Gesamtheit
Verriegelungseinrichtungen weitergeleitet, durch welches die Gesamtheit
Verriegelungseinrichtungen in einen verriegelten Zustand überführbar ist. Dann wird
nachfolgend - gegebenenfalls wiederholend - wiederum der aktuelle Betriebszustand
des Fahrzeugs bestimmt und mit dem Vergleichszustand verglichen und beim Verlassen
oder Unterschreiten des Vergleichszustandes ein zweites Verriegelungssignal generiert
und an die Gesamtheit der Verriegelungseinrichtungen weitergeleitet, durch welches
Signal die Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen in einen Verriegelungszustand
überführbar ist, welcher für jede Verriegelungseinrichtung der Gesamtheit dem jeweiligen
gespeicherten Verriegelungsstatus entspricht, welcher insbesondere vor dem
automatischen Verriegeln vorlag.
Es ist somit eine Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens, vor dem automatischen
Verriegeln aufgrund eines bestimmten Betriebszustandes des Fahrzeugs zunächst
festzustellen, in welchem Verriegelungsstatus sich die einzelnen
Verriegelungseinrichtungen des Fahrzeugs überhaupt befinden. Der Status jeder
Verriegelungseinrichtung vor dem gesamten Verriegeln wird gespeichert. Nach
Annehmen eines anderen Betriebszustandes, aufgrund dessen dann eine eigentlich
automatische Gesamtentriegelung nach dem Stand der Technik erfolgen würde, wird
dann entsprechend dem Status, d. h. also dem ursprünglichen Verriegelungszustand
jeder Verriegelungseinrichtung, für jede Verriegelungseinrichtung ein eigenes
Verriegelungssignal generiert und weitergeleitet, so daß durch das Rückgängigmachen
des automatischen Verriegelns der ursprünglich vor dem automatischen Verriegeln
vorliegende Zustand jeder Verriegelungseinrichtung wieder eingenommen wird.
Durch diese erfindungsgemäße Vorgehensweise ist dem Benutzer sichergestellt, daß er
nach dem automatischen Verriegeln des Fahrzeugs nach Abstellen des Fahrzeugs oder
des Motors sämtliche Fahrzeugtüren oder -klappen im ursprünglichen Zustand
wiederfindet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
vorgesehen, daß als erstes und/oder zweites Verriegelungssignal für jede
Verriegelungseinrichtung ein Signal generiert wird, durch welches die jeweilige
Verriegelungseinrichtung in einen entriegelten, innenverriegelten und/oder
außenverriegelten Verriegelungszustand überführbar ist.
Im Rahmen dieser Erfindung wird unter einem Verriegelungszustand ein Zustand
verstanden, bei dem sich eine Tür oder eine Klappe des Fahrzeugs gar nicht oder nur
von innen und/oder nur von außen öffnen läßt. Ein Verriegelungszustand ist somit ein
entriegelter, innenverriegelter und/oder außenverriegelter Zustand der Klappe oder der
Fahrzeugtür.
Bei einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es vorgesehen, daß der gespeicherte Verriegelungsstatus, also insbesondere der
ursprüngliche Verriegelungszustand, während des Betriebs jeweils für jede
Verriegelungseinrichtung einzeln, gruppenweise und/oder insgesamt, insbesondere von
extern, geändert werden kann. Durch diese Maßnahme gestaltet sich das
erfindungsgemäße Verfahren besonders flexibel, weil der Fahrer oder eine andere
autorisierte Person während der Fahrt oder während des Betriebs des Fahrzeugs
entscheiden kann, welche Türen oder Klappen des Fahrzeugs nach dem Ausschalten
des Motors oder dem Verlassen des allgemeinen Vergleichszustandes des Fahrzeugs
dann entriegelt oder innen-/außenverriegelt sein sollen.
Bei einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es vorgesehen, daß zur Charakterisierung des Betriebs- und/oder des
Vergleichszustandes des Fahrzeuges mindestens ein Betriebsparameter verwendet wird,
insbesondere eine Fahrtgeschwindigkeit, ein Zündungszustand, eine Gangwahl und/oder
dergleichen. Es kann z. B. daran gedacht werden, daß beim Überschreiten einer
gewissen Geschwindigkeitsschwelle automatisch der Verriegelungsvorgang einsetzt und
daß dann bei Unterschreiten dieser Geschwindigkeitsschwelle oder auch einer anderen
Geschwindigkeitsschwelle die automatische Entriegelung mit Wiederherstellung des
Ursprungszustands der Verriegelungseinrichtungen ausgeführt wird. Grundsätzlich ist
auch immer eine Kombination verschiedener Betriebsparameter möglich.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es vorgesehen, daß ein erstes, verriegelndes Verriegelungssignal nur für ursprünglich
nicht verriegelte Verriegelungseinrichtungen generiert wird und daß ein zweites,
entriegelndes Verriegelungssignal ebenfalls nur für die ursprünglich nicht verriegelten
Verriegelungseinrichtungen generiert wird, wobei insbesondere die ursprünglich
verriegelten Verriegelungseinrichtungen überhaupt nicht betätigt werden. Diese
Vorgehensweise hat den Vorteil, daß in der Speichereinrichtung in der Regel nur wenige
Statusangaben zu einzelnen Fahrzeugtüren oder -klappen gespeichert werden müssen.
Darüber hinaus müssen auch in der Regel nur wenige Verriegelungssignale generiert
und entsprechende Verriegelungsbefehle ausgeführt werden. Wird z. B. vor dem Starten
des Fahrzeugs ausschließlich die Fahrertür geöffnet, so ist es im Rahmen der eben
beschriebenen bevorzugten Ausführungsform nicht notwendig, den Status sämtlicher
anderen verriegelter Türen oder Klappen des Fahrzeugs zu speichern und mit
entsprechenden, den ursprünglichen Verriegelungsstatus wiederherstellenden
Verriegelungssignalen zu beaufschlagen. Es reicht in diesem Fall völlig aus, sich den
Verriegelungsstatus der einzig geöffneten Tür, nämlich hier der Fahrertür, zu merken,
dann ausschließlich die Fahrertür automatisch zu ver- und zu entriegeln.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer schematischen Zeichnung auf der
Grundlage einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigt die einzige Figur ein Blockdiagramm dieser
bevorzugten Ausführungsform.
Im Schritt S0 wird das gesamte Verriegelungssystem, z. B. ein
Zentralverriegelungssystem eines Kfz, initialisiert. Im Schritt S1 wird der
Betriebszustand des Fahrzeugs bestimmt und im Schritt S2 mit einem vorgegebenen
Vergleichszustand für den Betrieb des Fahrzeugs verglichen. Stimmen der
Betriebszustand und der Vergleichszustand überein oder wird durch den Betriebszustand
in irgendeiner Form der Vergleichszustand überschritten, so fährt die Verarbeitung des
erfindungsgemäßen Verfahrens fort; anderenfalls erfolgt ein Rücksprung zum Schritt S1
zum ständigen Überprüfen des Betriebszustands des Fahrzeugs.
Im Schritt S3, wenn nun also festgestellt wurde, daß der Betriebszustand den
Vergleichszustand erreicht oder überschritten hat, werden die Statusangaben zu den
einzelnen Verriegelungseinrichtungen des Verriegelungssystems ermittelt und
gespeichert. Nachfolgend wird im Schritt S4 ein erstes Verriegelungssignal generiert und
an die einzelnen Verriegelungseinrichtungen des Verriegelungssystems weitergeleitet.
Im Schritt S5 wird, identisch zum Schritt S1, wiederum der aktuelle Betriebszustand
ermittelt. Dieser aktuelle Betriebszustand wird dann im Schritt S6 in ähnlicher Weise wie
im Schritt S2 mit dem Vergleichszustand verglichen. Das Bestimmen und das
Vergleichen des aktuellen Betriebszustands erfolgt durch Rücksprung zum Schritt S5 so
lange, wie der Betriebszustand den Vergleichszustand oder diesen in irgendeiner Form
überschritten hat. Findet ein Unterschreiten des Betriebszustandes statt, so wird nicht
verzweigt, und die Verarbeitung erfolgt mit dem nachfolgenden Schritt S7.
Im Schritt S7 werden die Statusinformationen, die zuvor vor dem Verriegeln im Schritt S3
ermittelt und gespeichert wurden, aufgerufen, um dann im Schritt S8 in das Erzeugen
und Weiterleiten des zweiten Verriegelungssignals einzufließen, um den ursprünglichen
Verriegelungszustand, der beim Schritt S3 vorlag, nach dem automatischen Entriegeln
wiederzuerzeugen.
Nach dem Schritt S8 liegt der Betriebszustand des Fahrzeugs unterhalb des
Vergleichszustands des Fahrzeugs, und es erfolgt ein Rücksprung zum Schritt S1.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betreiben eines Verriegelungssystems eines Fahrzeugs mit einer
Gesamtheit von Verriegelungseinrichtungen, mit den Schritten:
- - Bestimmen und Vergleichen eines aktuellen Betriebszustandes des Fahrzeugs mit mindestens einem vorgegebenen Vergleichszustand,
- - Bestimmen und Speichern des aktuellen Verriegelungsstatus der Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen und Generieren und Weiterleiten eines ersten Verriegelungssignals an die Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen, falls der Betriebszustand dem Vergleichszustand entspricht und/oder diesen überschritten hat, wobei durch das erste Verriegelungssignal die Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen in einen verriegelten Zustand überführbar sind, und
- - nachfolgendes Bestimmen und Vergleichen des aktuellen Betriebszustandes des Fahrzeugs mit dem Vergleichszustand und Generieren und Weiterleiten eines zweiten Verriegelungssignals an die Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen, falls der Betriebszustand nicht mehr dem Vergleichszustand entspricht und/oder diesen unterschreiten hat, wobei durch das zweite falls der Betriebszustand nicht mehr dem Vergleichszustand entspricht und/oder diesen unterschreitet Verriegelungssignal die Gesamtheit Verriegelungseinrichtungen in einen zweiten Verriegelungszustand überführbar ist, welcher für jede Verriegelungseinrichtung dem jeweiligen gespeicherten Verriegelungsstatus entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als erstes und/oder zweites Verriegelungssignal für jede
Verriegelungseinrichtung ein Signal generiert wird, durch welches die jeweilige
Verriegelungseinrichtung in einen entriegelten oder innen- und/oder
außenverriegelten Zustand überführbar ist.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der gespeicherte Verriegelungsstatus während des Betriebs jeweils für jede
Verriegelungseinrichtung einzeln, gruppenweise und/oder insgesamt, insbesondere
von extern, geändert werden kann.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Charakterisierung des Betriebs- und/oder Vergleichszustandes des
Fahrzeugs mindestens ein Betriebsparameter verwendet wird, insbesondere eine
Fahrtgeschwindigkeit, ein Zündungszustand, eine Gangwahl und/oder dergleichen.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes, verriegelndes Verriegelungssignal nur für ursprünglich nicht verriegelte Verriegelungseinrichtungen generiert wird und
daß ein zweites, entriegelndes Verriegelungssignal nachfolgend nur für die ursprünglich nicht verriegelten Verriegelungseinrichtungen generiert wird,
wobei insbesondere die ursprünglich verriegelten Verriegelungseinrichtungen jeweils nicht betätigt werden.
daß ein erstes, verriegelndes Verriegelungssignal nur für ursprünglich nicht verriegelte Verriegelungseinrichtungen generiert wird und
daß ein zweites, entriegelndes Verriegelungssignal nachfolgend nur für die ursprünglich nicht verriegelten Verriegelungseinrichtungen generiert wird,
wobei insbesondere die ursprünglich verriegelten Verriegelungseinrichtungen jeweils nicht betätigt werden.
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