DE19829685C2 - Kastenmöbelstück mit Tragleisten - Google Patents
Kastenmöbelstück mit TragleistenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kastenmöbelstück mit Traglei
sten nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bei Kastenmöbeln bekannt, in die Seitenwände ver
tikale Lochreihen einzubohren, deren Löcher fest vorgege
bene Abstände haben. In die Löcher der Lochreihen sind die
Zapfen von Fachbodenträgern direkt eingesetzt und der ver
stellbare Boden liegt auf den Fachbodenträgern auf. Durch
diese Lochreihen werden die Seitenwände zwar nur wenig
geschwächt, die Belastung der Lochränder durch die Zapfen
der Fachbodenträger ist jedoch sehr hoch, so daß es häufig
zu Ausbrüchen kommt.
Bei einer weiteren bekannten Fachbodenaufnahme bei
Kastenmöbeln der im Oberbegriff des Patentanspruchs als
bekannt vorausgesetzten Art ist eine extrudierte Klemmlei
ste in eine durchgehende, vertikale Aufnahmenut auf der In
nenseite der Seitenwände eingelassen. Die Leiste besitzt an
ihrem Boden mit Abstand angeordnete Vertiefungen, in die
sich die frontseitigen Enden der Fachbodenträgerzapfen ein
legen. Die Vertiefungen können nur sehr flach ausgebildet
sein, weil die Rückwand der Klemmleisten nur vergleichs
weise dünn ausgebildet ist, so daß zwischen Fachbodenträ
gerzapfen und Auflagebereich der Vertiefung eine nur kurze
Kontaktfläche entsteht. Damit ist die abtragbare Last nur
vergleichsweise gering. Die Seitenwände werden durch die
durchgehenden, tiefen Aufnahmenuten in ihrer Stabilität ge
schwächt, so daß sie zum Schüsseln neigen. Dies gilt insbe
sondere bei Spanplatten mit einer nicht ausreichenden Fe
stigkeit.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, ein Kastenmöbelstück mit
Tragleisten zu schaffen, bei dem die Verbindung zwischen
Fachbodenträger und Möbelseitenwänden die Abtragung ei
ner erhöhten Last von den Fachböden zuläßt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
Die von den Fachbodenträgerzapfen ausgeübten Kräfte
werden von den Hülsen auf die Innenwand der Aufnahme
bohrung verteilt, so daß Belastungsspitzen abgebaut wer
den. Durch die Tragleiste wird die ausgeübte Belastung auf
mehrere Hülsen verteilt.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Nachstehend werden zwei bevorzugte Ausführungsfor
men der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Aus
führungsform einer Tragleiste;
Fig. 2 eine Frontansicht der Tragleiste nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Tragleiste nach Fig. 1 mit
Blickrichtung in Fig. 2 von rechts;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang Schnittebene IV-IV in
Fig. 3;
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt der Frontansicht der
Tragleiste nach Fig. 2;
Fig. 6 eine Frontansicht einer zweiten Ausführungsform
einer Tragleiste im Ausgangszustand;
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Schnittebene VII-VII der
Fig. 6;
Fig. 8 die geschnittene Tragleiste nach Fig. 7 im Einbau
zustand;
Fig. 9 einen Querschnitt durch die Tragleiste der zweiten
Ausführungsform mit geschnittener Hülse in eingebautem
Zustand;
Fig. 10 einen Schnitt durch die Tragleiste entsprechend
Fig. 4 mit eingesetztem und verriegeltem Bodenträger;
Fig. 10a einen Schnitt durch die Tragleiste gemäß Fig. 9
mit einem passenden, eingesetzten und verriegelten zugehö
rigen Bodenträger;
Fig. 11 eine Darstellung entsprechend Fig. 10 mit entrie
geltem Bodenträger;
Fig. 11a eine Darstellung entsprechend Fig. 10a mit en
triegeltem Bodenträger;
Fig. 12a bis 12f verschiedene Ausführungsformen von
Bodenträgern bzw. Bodenträgerteilen, die bei der ersten
Ausführungsform verwendbar sind;
Fig. 13a bis 13f verschiedene Ausführungsformen von
Bodenträgern bzw. Bodenträgerteilen, die bei der zweiten
Ausführungsform verwendbar sind.
Die beiden unterschiedlichen Ausführungsformen unter
scheiden sich in erster Linie dadurch, daß bei der ersten
Ausführungsform die Tragleiste 1 ungeteilt ausgebildet ist,
während bei der zweiten Ausführungsform die Tragleiste 1'
in Längsrichtung geteilt ist. Darüber hinaus unterscheiden
sich die beiden dargestellten Ausführungsformen jedoch
auch dadurch, daß bei der ersten Ausführungsform eine ba
jonettartige Verriegelung der Bodenträgerzapfen gegen ein
unbeabsichtigtes Ausziehen im hinteren Teil von Hülsen 1d
erfolgt, während bei der zweiten Ausführungsform die Ver
riegelung der Bodenträgerzapfen am Frontbereich der Trag
leiste 1' erfolgt. Die unterschiedlich mögliche Anordnung
der Verriegelungsstellen kann unabhängig davon gewählt
werden, ob die Tragleiste in Längsrichtung geteilt oder un
geteilt ausgeführt ist.
Die Tragleiste 1 besitzt eine Deckleiste 1a, die eine Ausneh
mung 1b umfaßt, in der eine Reihe von Vertiefungen 1c an
geordnet sind. Mit der Tragleiste 1 sind Hülsen 1d einstüc
kig ausgebildet, in denen sich die Vertiefungen 1c fortset
zen. Die Vertiefungen 1c weisen über die gesamte Länge der
Tragleiste 1 gleiche Abstände zueinander auf. Auf der Un
terseite der Deckleiste 1a ist eine Verstärkungsleiste 1i ange
ordnet. Die Hülsen 1d sind an ihrem von der Verstärkungs
leiste 1i abgewandten Ende mit einer Fase 1h versehen, die
das Einbauen der Deckleiste 1 in eine Möbelseitenwand 3
erleichtert.
Zur Aufnahme der Hülsen 1d ist die Möbelseitenwand 3
mit einer Reihe von Aufnahmebohrungen 3a versehen, von
denen Fig. 4 eine Aufnahmebohrung 3a zeigt. Die Verstär
kungsleiste 1i wird in eine Längsnut 3c versenkt, so daß die
Deckleiste 1a auf der Oberfläche 3b der Möbelseitenwand 3
aufliegt. Von der Innenwand der Vertiefungen 1c stehen Ver
riegelungsbereiche 1e vor, die die Bodenträger 2 gegen Aus
ziehen sichern.
In der vergrößerten Frontansicht der Tragleiste 1 in Fig. 5
ist die Form der Verriegelungsbereiche 1e erkennbar. Die
Verriegelungsbereiche 1e werden durch zwei Stege gebildet,
die in die Vertiefung 1c auf gegenüberliegenden Seiten hin
einragen und die zwischen sich einen parallel zur Längsrich
tung der Tragleiste 1 verlaufenden Schlitz freilassen.
Zur Herstellung als Spritzgußteil ist in der zweiten Aus
führungsform die Tragleiste 1' gemäß Fig. 6 in Längsrich
tung geteilt ausgeführt. Die Teilungsebene verläuft durch
die Hülsenachsen, so daß sich zwei Hülsenhälften 1d und
1d", zwei Deckleistenhälften 1a' und 1a" sowie zwei Verstär
kungsleistenhälften 1i' und 1i" ergeben. Die Hülsenhälften
1d' und 1d" sind an ihrem freien Ende durch Filmscharniere
1g miteinander verbunden.
An den Trennflächen der Hülsenhälften 1d' und 1d" sind
Rastbereiche 1f vorgesehen, die die Tragleiste 1, wie Fig. 8
zeigt, in zusammengefügtem Zustand zur Montage bereit
halten.
In eingebautem Zustand, der in Fig. 9 dargestellt ist, un
terschiedet sich die Tragleiste 1' nur teilweise von der Trag
leiste 1 der ersten Ausführungsform. Die Deckleistenhälften
1a' und 1a" liegen auf der Oberfläche 3b der Möbelseiten
wand 3 auf. Die Verstärkungsleistenhälften 1i' und 1i" sind
in einer Längsnut 3c angeordnet und die Hülsenhälften 1d"
und 1d" werden durch die Aufnahmebohrung 3a zusammen
gepreßt.
In Fig. 10 ist ein Bodenträger 2 für die erste Ausführungs
form dargestellt, der mit seinem Zapfenbereich 2a in eine
Vertiefung 1c einer Tragleiste 1 eingesetzt ist. Der einge
schnürte Bereich 2b und der erweiterte Bereich 2c am Ende
des Zapfenbereichs 2a bilden zusammen mit den Verriege
lungsbereichen 1e einen Bajonettverschluß. Der Bodenträ
ger 2 ist in der in Fig. 11 dargestellten Drehlage in die Ver
tiefung 1c einführbar und daraus entnehmbar. Er wird durch
eine 90 Grad Drehung in der Vertiefung 1c verriegelt. Der
Bodenträger 2 weist eine Rastnase 2d auf, die beim Verrie
geln des Zapfenbereichs 2a über die Deckleiste 1a gleitet
und in die Ausnehmung 1b einrastet. Auf diese Weise ist die
Verriegelung gegen unabsichtliches Entriegeln gesichert.
In Fig. 10a und 11a sind die zu der zweiten Ausführungs
form der Tragleiste passenden Bodenträger 21 in zu Fig. 10
und 11 analoger Darstellung sichtbar. An einen Tragbereich
des Bodenträgers 2' schließt sich ein eingeschnürter Bereich
2b' an, der mit den Verriegelungsbereichen 1e' der Tragleiste
1' zusammenwirkt. Der eingeschnürte Bereich 2b' und der
sich anschließende erweiterte Bereich 2c' bilden mit den
Verriegelungsbereichen 1e' einen Bajonettverschluß.
In den Fig. 12a bis 12d sind verschiedene Ausführungs
formen von Fachbodenträgern für die ersten Ausführungs
form der Tragleiste dargestellt, welche identische Zapfenbe
reichen 2a aufweisen, die an ihrem Ende eine Sicherung ge
gen Herausziehen tragen. Der Bodenträger gemäß Fig. 12a
weist eine Senk- oder Gewindebohrung 2e auf, in der Siche
rungsstifte gemäß Fig. 12e oder gemäß Fig. 12f zur Befesti
gung von Zwischenböden an den Bodenträgern 2 aufgenom
men werden. Der Bodenträger gemäß Fig. 12b kann zur
Aufnahme von Drahtböden od. dgl. dienen. Mit Hilfe eines
Distanzelements 2f kann der Bodenträger nach Fig. 12d
auch zum Einbau von Innenschubladen verwendet werden.
Der Bodenträger kann auch mit einer rutschfesten Auflage
2g beschichtet sein, um das Verschieben eines unbefestigt
aufliegenden Zwischenbodens zu verhindern, Sämtliche
dargestellten Bodenträgerarten sind geeignet, mit den Trag
leisten 1 und 1' zusammenzuwirken.
In den Fig. 13a bis 13d sind mit den entsprechenden Bo
denträgern der Fig. 12 korrespondierende Bodenträger für
die zweite Ausführungsform der Tragleiste dargestellt. Die
Bodenträger der Fig. 13 unterscheiden sich von denen der
Fig. 12 lediglich durch eine andere Ausbildung der Zapfen
bereiche 2a', sind im übrigen jedoch unverändert gegenüber
den analogen Ausführungsformen der Fig. 12.
Claims (9)
1. Kastenmöbelstück mit Tragleisten (1; 1'), welche in
vertikaler Ausrichtung in die Innenseite einer Möbel
seitenwand (3) eingesetzt sind und voneinander beab
standete Vertiefungen (1c) zur Aufnahme von horizonta
len Zapfenbereichen (2a) eines Bodenträgers (2) aufwei
sen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (1c) durch einstückig an die Trag
leiste (1; 1') angeformte Hülsen (1d; 1d', 1d")gebildet
sind, die in Aufnahmebohrungen (3a) der Möbelseitenwand
(3) eingesetzt sind, wodurch Kontakte zwischen den Hül
sen (1d; 1d'; 1d") und den Innenwänden der Aufnahmeboh
rungen (3a) geschaffen werden, welche die von den Zap
fenbereichen (2a) der Bodenträger (2) ausgeübten Kräfte
über mehrere Hülsen (1d; 1d'; 1d") der Tragleiste
(1; 1') auf die Innenwände der entsprechenden Aufnahme
bohrungen (3a) verteilen.
2. Kastenmöbelstück nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in die Hülse (1d) eingreifenden
Zapfenbereiche (2a) darin gegen Ausziehen gesichert
festgelegt sind.
3. Kastenmöbelstück nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zapfenbereiche (2a) und die
Hülse (1d) bajonettverschlußartig ineinandergreifen.
4. Kastenmöbelstück nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Bajonettverschluß durch einen
auf der Innenseite der Hülse (1d) nach innen vorsprin
genden Verriegelungsbereich (1e) und einen an die
freie Stirnfläche der Zapfenbereiche (2a) angrenzen
den, eingeschnürten Zapfenbereich (2b) gebildet ist,
der über einen Umfangsbereich mindestens einen der
artig erweiterten Bereich (2c) aufweist, daß er in einer
Einsetzlage an dem vorspringenden Verriegelungsbe
reich (1e) vorbeischiebbar ist und in einer hierzu ver
drehten Lage diesen Verriegelungsbereich (1e) hinter
greift.
5. Kastenmöbelstück nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragleiste (1') in ihrer Längsrichtung geteilt ist und aus
einander ergänzenden Hälften besteht.
6. Kastenmöbelstück nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Hälften der Tragleiste (1') über ein Filmschar
nier (1g) miteinander verbunden sind, das am stirnsei
tigen Ende der Hülse (1d, 1d") vorgesehen ist.
7. Kastenmöbelstück nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Hälften der Tragleiste (1') mittels angeformter
Rastbereiche (1f) in zusammengefügter Einsetzlage
miteinander verrastet sind.
8. Kastenmöbelstück nach einem oder mehreren der
Anspruche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragleiste (1; 1') eine auf der Oberfläche (3b) der Mö
belseitenwand (3) aufliegende Deckleiste (1; 1a', 1a")
aufweist, an der die Hülsen (1d; 1d', 1d") einstückig an
gespritzt sind.
9. Kastenmöbelstück nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragleiste (1) ein auf der Oberfläche (3b) der Möbelsei
tenwand (3) aufliegende Deckleiste (1a; 1d', 1a") auf
weist und eine in die Seitenwand (3) versenkbare Ver
stärkungsleiste (1i; 1i', 1i"), an der die Hülsen (1d; 1d',
1d") einstückig angespritzt sind.
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