DE19828961C1 - Elektrodenanordnung an einem elektrisch nicht leitenden Unterwasserschiff zur Vermeidung dessen biologischen Bewuchses - Google Patents
Elektrodenanordnung an einem elektrisch nicht leitenden Unterwasserschiff zur Vermeidung dessen biologischen BewuchsesInfo
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- B63B59/00—Hull protection specially adapted for vessels; Cleaning devices specially adapted for vessels
- B63B59/04—Preventing hull fouling
Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektrodenanordnung an einem elektrisch nichtleitenden Unterwasserschiff (4) zur Vermeidung eines biologischen Bewuchses desselben. Hierzu wird unter Verwendung des das Unterschiff (4) umgebenden Wassers als Elektrolyt praktisch die gesamte dem Wasser zugewandte Oberfläche des Unterschiffes (4) als rings um die verlaufende flächenhafte Elektrolytzelle gestaltet, deren beiden Elektroden (10, 12) zum einen in unmittelbarer Nachbarschaft des Wasserspiegels und zum anderen am tiefsten Punkt des Unterschiffes (4), wie eines Kiels (8), umlaufend angeordnet sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektrodenan
ordnung an einem elektrisch nichtleitenden Unterwasserschiff
zur Vermeidung eines biologischen Bewuchses des Unterwasser
schiffs, insbesondere in Meerwasser.
Es bestehen vielfache Ansätze, zur Vermeidung eines
biologischen Bewuchses eines Unterwasserschiffs dessen dem
Wasser zugewandte Oberfläche in einer bestimmten Weise zu
gestalten und dabei auch Elektroden einzusetzen. Bei
bekannten derartigen Anordnungen wird teilweise erheblicher
Aufwand betrieben. Auch hat man versucht, für den Bewuchs
schädliche Ionen zu produzieren oder teilweise recht
komplizierte elektrische Wechselfelder gegen den biologischen
Bewuchs einzusetzen. Bei nichtleitenden Unterwasserschiffen
hat man entweder eine leitfähige Oberflächenbeschichtung
vorgesehen oder einen oft auch für den Menschen oder für
Tiere schädlichen antibiologischen Deckanstrich. Schließlich
hat man bei Verwendung von Elektroden oder unmittelbaren
Einfluß nehmenden Stromquellen relativ hohe Spannungen oder
relativ hohe Ströme in Kauf genommen, was für Mensch und Tier
eine Gefährdung darstellen kann.
Verschiedener derartiger Stand der Technik ist in
der DE 28 22 814 A1 aufgeführt. Die DE 28 22 814 A1 betrifft,
anders als die Erfindung, speziell die Aufgabenstellung, eine
elektrisch leitende Oberfläche, insbesondere eine elektrisch
leitende Oberfläche eines Unterwasserschiffs, durch Stromfluß
im Meerwasser zwischen einer solchen elektrisch leitenden
Oberfläche und einer Elektrode von Bewuchs freizuhalten.
Mit einer Elektrodenanordnung an einem elektrisch
nichtleitenden Unterwasserschiff zur Vermeidung eines
biologischen Bewuchses des Unterwasserschiffs, insbesondere
in Meerwasser, befaßt sich bereits die US 3 241 512. Diese
bekannte Elektrodenanordnung weist zwei Elektroden auf, die
zwischen sich eine gleichstromgespeiste elektrolytische
Stromzelle bilden, deren beiden Elektroden zu beiden Seiten
eines Kiels eines Unterwasserschiffs längs der Unterkante des
Kiels verlaufen. Die elektrolytische Stromzelle erzeugt dabei
Gasblasen, welche längs des Unterwasserschiffs nach oben
steigen und dabei das Unterwasserschiff von Bewuchs
freihalten sollen.
Die Erfindung befaßt sich speziell mit der Vermei
dung eines biologischen Bewuchses eines nichtleitenden Unter
wasserschiffes, beispielsweise eines solchen aus Holz oder
einem Kunststoff, wie beispielsweise mit Verstärkung durch
Glasfaser oder Kohlenstoffaser.
Der Erfindung liegt speziell die Aufgabe zugrunde,
mit besonders einfachen sowie für Mensch und Tier unschädli
chen Mitteln das nichtleitende Unterwasserschiff dauerhaft
von biologischem Bewuchs freizuhalten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
Die Erfindung ist dadurch ausgezeichnet, daß die
dem Wasser zugewandte Oberfläche des elektrisch nichtleiten
den Unterwasserschiffes vom Wasserspiegel an bis zum tiefsten
Punkt des Schiffrumpfes als flächenhafte Elektrolytzelle oder
eine in Umfangsrichtung des Schiffes aufeinander folgende
Hintereinanderanordnung derartiger flächenhafter Elektrolyt
zellen gestaltet wird, bei denen das Umgebungswasser des Un
terwasserschiffes das Elektrolyt bildet.
Konstruktiv ist in diesem Sinne die (jeweils) obere
Elektrode sinngemäß nicht auf den den Pegelstand
beschreibenden Wasserspiegel selbst zu beziehen, sondern auf
einen konstruktiv vorgegebenen Wasserpass oder allgemeiner
die Schwimmwasserlinie bzw. die Linie des geringstmöglichen
Tiefgangs.
Es hat sich gezeigt, daß man mit relativ kleinen
Betriebsspannungen und relativ kleinen Stromdichten, die bio
logisch unschädlich sind, dauerhaft einen Bewuchs des Unter
wasserschiffes vermeiden kann.
Der Aufwand ist dabei relativ klein, weil lediglich
zwei sich jeweils um das Unterwasserschiff herum erstreckende
Elektroden, oder eine Folge derartiger Elektroden, zusammen
mit einer Schwachstromversorgung benötigt werden. Gerade
dann, wenn Meerwasser als Elektrolyt verwendet wird, ist der
Spannungs- und Strombedarf wegen der hohen Ionenkonzentration
in der elektrolytischen Zelle äußerst gering.
Die Erfindung schließt nicht aus, nur an Teilberei
chen des Unterwasserschiffes eingesetzt zu werden. Vorzugs
weise wird sie jedoch im Sinne von Anspruch 2 rings um das
Schiff eingesetzt.
Die Erfahrung hat ergeben, daß ein Bewuchs des Un
terwasserschiffes insbesondere durch Schaffung einer alkali
schen Umgebung gehindert werden kann. Deswegen wird vorzugs
weise wie im Anspruch 3 die Elektrodenpolung so vorgenommen,
daß die positive Elektrode jeweils oben und die negative
Elektrode jeweils unten angeordnet ist, wobei im Bereich der
negativen Elektrode in besonders kritischen unteren Bereichen
die alkalische Umgebung des Unterwasserschiffes erzeugt wird.
Ferner kann man in diesen unteren Bereichen die
Wirksamkeit der elektrolytischen Zelle gegen Bewuchs noch da
durch relativ verstärken, indem man die unten liegende Elek
trode in ihrer Längserstreckung wesentlich kürzer als die
oben liegende Elektrode gestaltet. Das führt zu einer größe
ren Stromdichte im Bereich der unten liegenden Elektrode, wo
auch die höchste Stromdichte benötigt wird. Man kommt daher
mit minimalen elektrolytischen Strömen in der elektrolyti
schen Zelle aus. Dies erhält man besonders dann, wenn die je
weilige untere Elektrode an einem Kiel des Unterwasserschif
fes angeordnet ist und dieser Kiel jedenfalls an seinem unte
ren Ende eine wesentlich geringere Längserstreckung und im
allgemeinen auch eine wesentlich geringere Breite als das
sonstige weiter oben liegende Unterwasserschiff hat (vgl.
insbesondere Ansprüche 7 und 8).
Die Elektroden können in jeder bekannten Weise ge
staltet sein. Im Hinblick auf ihre Dauerbetriebsfähigkeit be
vorzugt ist die Verwendung von auf das Unterwasserschiff auf
gebrachter Metallfolie, vorzugsweise von Legierungen auf Kup
fer- oder Eisenbasis, im letzteren Fall beispielsweise V2A-
Stahl oder noch besser V4A-Stahl.
Bevorzugt werden die elektrolytischen Schwachstrom
zellen im Dauerbetrieb mit Gleichstrom betrieben, so daß wäh
rend des ganzen Betriebs des Schiffes ein Bewuchs des Unter
wasserschiffs vermieden wird. Dabei kann man im Grenzfall
diesen Dauerbetrieb auf die ganze Zeit ausdehnen, in der das
Schiff im Wasser liegt und sich nicht gerade in einer
Trockenwerft befindet. Man kann aber auch den Betrieb der
einzigen sich rings um das Schiff befindlichen Elektrolyt
zelle oder einer Reihe von derartigen rings um das Schiff an
geordneten Elektrolytzellen intervallweise machen und den
Gleichstrom vorübergehend ausstellen, wenn etwa die Strom
quelle für andere Zwecke benötigt wird oder die Umstände so
sind, daß das Entstehen von Bewuchs sehr langsam erfolgt und
durch intervallweisen Betrieb der erfindungsgemäßen Elektro
denanordnung hinreichend bekämpft werden kann. Ebenso könnte
man daran denken, den Gleichstrom regelmäßig oder unregelmä
ßig kontinuierlich zu pulsen.
Als Stromquellen kommen übliche Trockenbatterien
oder Akkus in Frage, zu deren jeweiliger Neuaufladung oder
auch Daueraufladung die Bordbatterie und/oder eine Solarzelle
oder eine Anordnung mehrerer Solarzellen dienen oder minde
stens mit herangezogen werden können, wenn nicht etwa Land
strom zur Verfügung steht, der dann entsprechend in Schwach
strom zu untersetzen ist. Es zeigt sich, daß ohne großen Auf
wand selbst bei einer kleineren Segelyacht durch eine relativ
kleine Solarzelle der erforderliche Betriebsstrom der erfin
dungsgemäßen Elektrodenanordnung tags erzeugt und sonst in
einem Akku oder einer Trockenbatterie für die Nacht gespei
chert werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer sche
matischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel noch näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt schematisch eine Seitenan
sicht einer Segelyacht mit dem unteren Bereich der Aufbauten
des Bootsrumpfes.
Die Figur betrifft eine Segelyacht aus GFK.
Das Oberschiff 2 ist vom Unterschiff 4 durch den
Wasserpaß 6 abgeteilt, welcher die Eintauchtiefe der Segel
yacht in das Wasser begrenzt.
Zu dem Unterschiff 4 gehört ein Kiel 8, der sich
mitschiffs nur über eine kleine Länge des oben liegenden Be
reichs des Unterschiffs 4 erstreckt. Im konkreten Fall ist am
unteren Ende des Kiels die Länge im Bereich zwischen einem
Drittel und einem Fünftel der Länge des oberen Bereichs des
Unterschiffs. Knapp unterhalb des Wasserpasses 6 erstreckt
sich rings um den oberen langgestreckten Bereich des Unter
schiffs 4 eine ringsum geschlossene positive Elektrode 10.
Rings um das unterste Ende des Kieles 8 erstreckt sich eine
negative Elektrode 12. Beide Elektroden 10 und 12 bestehen
aus auf das Unterschiff aufgeklebter Metallfolie, hier eine
Legierung auf Kupferbasis.
Die Länge der negativen Elektrode 12 ist nicht nur
dadurch gegenüber der Länge der positiven Elektrode herabge
setzt, daß sie sich nur über einen Teil der Länge des Unter
schiffs 4 erstreckt, sondern auch dadurch, daß der untere Be
reich des Kiels 8, an dessen unterem Ende die negative Elek
trode 12 angeordnet ist, auch in Breitenrichtung viel schma
ler ist als die Breite des Bereichs des Unterschiffs 4, an
dem die positive Elektrode 10 angeordnet ist.
Die beiden Elektroden 10 und 12 liegen zusammen mit
dem das Unterschiff 4 unterhalb des Wasserpasses 6 umgebenden
Wasser, hier Meerwasser, eine praktisch die ganze Oberfläche
des Unterschiffs einnehmende einzige Elektrolytzelle, deren
Elektrolyt das umgebende Meerwasser selbst ist. Für den Be
trieb dieser Elektrolytzelle benötigt man lediglich eine
gleichstrommäßige Stromversorgung in Schwachstromtechnik.
Im Rahmen der Erfindung wird unter biologischem Be
wuchs des Unterwasserschiffs alles das verstanden, was sich
während des in das Wasser eingetauchten Zustandes des Unter
wasserschiffs an diesem ablagert. Dazu gehören außer pflanz
lichen Ablagerungen oder Teilen von abgelagerten Pflanzen
auch sich ausbildende Ansätze anderer biologischer Herkunft,
insbesondere tierischer Herkunft, wie von Muscheln, Krebsen
o. dgl. Die erfindungsgemäße Reinhaltung des Unterschiffs von
derartigen Ablagerungen kann dabei noch mit wirksam sein,
auch anorganische Ablagerungen mit zu entfernen, die sich in
den biologischen Bewuchs der angesprochenen Art mit einla
gern.
Der Wasserpaß 6 ist bei höherwertigen Schiffen am
Bootsrumpf dargestellt und kann bei anderen Schiffen durch
die Lage des Wasserspiegels beschrieben werden. In beiden
Fällen könnte man auch von der (Schwimm-)Wasserlinie
sprechen.
Claims (12)
1. Elektrodenanordnung an einem elektrisch nichtlei
tenden Unterwasserschiff (4) zur Vermeidung eines biologi
schen Bewuchses des Unterwasserschiffs (4), insbesondere in
Meerwasser,
mit folgenden Merkmalen:
- 1. mindestens eine gleichstromgespeiste flächenhafte elektrolytische Schwachstromzelle ist an der dem Wasser zugewandten Oberfläche des Unterwasserschiffs (4) mit dem Umgebungswasser des Unterwasserschiffs (4) als Elektrolyt und mit einer negativen Elektrode (12) und einer positiven Elektrode (10) ausgebildet;
- 2. die eine Elektrode erstreckt sich (jeweils) längs des am tiefsten ins Wasser eintauchenden Bereichs des Unterwasserschiffs (4);
- 3. die andere Elektrode (10) erstreckt sich (jeweils) längs des Unterwasserschiffs (4) knapp unterhalb der Schwimmwasserlinie.
2. Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die positive Elektrode (10) und/oder die
negative Elektrode (12) sich jeweils rings um das Unterwas
serschiff (4) erstreckt bzw. erstrecken.
3. Elektrodenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die knapp unterhalb der
Schwimmwasserlinie angeordnete(n) Elektrode(n) (jeweils) eine
positive Elektrode (10) ist bzw. sind.
4. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die positive Elektrode (10)
und/oder die negative Elektrode (12) (jeweils) von einer auf
das Unterwasserschiff (4) aufgebrachten Metallfolie, vorzugs
weise auf Kupfer- oder Eisenbasis, gebildet ist.
5. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytische Schwach
stromzelle (jeweils) von einer Stromquelle mit nicht mehr als
24 Volt, vorzugsweise 12 Volt, Nennspannung gespeist ist.
6. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstärke in der jewei
ligen elektrolytischen Schwachstromzelle auf höchstens 50 mA
beschränkt ist.
7. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die sich (jeweils) längs des
am tiefsten ins Wasser eintauchenden Bereichs des Unterwas
serschiffs (4) erstreckende(n) Elektrode(n) am unteren Ende
eines Schiffskiels (8) angeordnet ist bzw. sind.
8. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß in der jeweiligen elektrolyti
schen Schwachstromzelle die sich längs des Unterwasserschiffs
(4) knapp unterhalb der Schwimmwasserlinie erstreckende
Elektrode eine größere Längenerstreckung in Umfangsrichtung
des Unterwasserschiffs (4) als die sich längs des am tiefsten
ins Wasser eintauchenden Bereichs des Unterwasserschiffs (4)
erstreckende Elektrode hat.
9. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige elektrolytische
Schwachstromzelle mit einem Dauergleichstrom betrieben ist.
10. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige elektrolytische
Schwachstromzelle mit einem gepulsten Gleichstrom betrieben
ist.
11. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, gekennzeichnet durch eine Trockenbatterie oder einen Akku
als Stromquelle.
12. Elektrodenanordnung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Aufladung des Akkus oder der Trocken
batterie die Bordbatterie und/oder eine Solarzelle vorgesehen
ist bzw. sind.
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