<Desc/Clms Page number 1>
Anode, insbesondere handbetätigbare oder bewegliche
Anode zum Verchromen von Gegenständen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anode, insbesondere auf eine handbetätigbare oder bewegliche Anode zum Verchromen von Gegenständen, mit einem elektrisch leitenden Körper aus einem galvanischen Bade unlöslichen oder praktisch unlöslichem Material, vorzugsweise aus Blei oder Bleilegierungen.
Es ist ein Handgalv'anisierapparat bekannt, bei dem Anode, Elektrolyt und Stromquelle zu einer Einheit zusammengeschlossen sind, wobei ein Anodenkopf vorgesehen ist, in welchem eine gegen ein Sieb abgestützte Filzeinlage das unmittelbar an die Umhüllung grenzende Metallpulver elastisch gegen die zu überziehende Ware drückt. Die Umhüllung besteht hiebei aus Filz.
Eine andere Art von handbetätigbarer Anode bestelt aus einem Stabkörper aus Hartgummi oder einem andern gleichartigen Material, die zu einer am äussersten Ende abgeflachten Spitze ausläuft, wobei die- ser Körper aussen mit einem elektrisch leitenden Material, wie z. B. Kupfer, Nickel, Silber od. dgl. überzogen ist, welches aussen noch mit einem Filzstreifen überzogen ist, der mittels eines elastischen Ringes in einer Ringnut am Körper der Elektrode festgehalten wird.
Ausserdem ist noch eine handbetätigbare Elektrode bekannt, wobei der Metallkörper mit einem saugfähigen isolierenden Stoff z. B. einem Überzug aus mikroporösem Gummi mit glatter Oberfläche verse han ist. Dieser Gummi ist mit einer dünnen, glattwandigen Schicht mit Vorspannung auf dem Metallkörper der Anode befestigt.
Bei den bekannten derartigen Anoden handelt es sich um solche, bei welchen die Anode aus einem löslichen Material besteht, das auf dem zu überziehenden Gegenstand niedergeschlagen werden soll, wah- rend man zum Verchromen ein solches Anodenmaterial benötigt, das aus einem im Elektrolyten unlösli- chen Metall oder einer Metall-Legierung besteht. Ausserdem sind die genannten Anoden für den erfindungsgemässcn Zweck noch deshalb untauglich, weil in den saugfähigen Stoffen, wie Filz oder porösem Gummi od. dgl., ein Teil der entstehenden Gase eingeschlossen bleibt. Diese Gaseinschlüsse aber behindern die Wanderung der Metallteilchen in gewissen Bereichen und behindern weiters eine regelmässige Bewegung des Elektrolyten, sie stellen also die Ursache für die Passivierung der Anode dar.
Gegenüber dem Bekannten besteht also das wesentliche Kennzeichen der Erfindung darin, dass auf dem Körper der Elektrode Abstandhalter in Form von in Abständen voneinander angeordneten Fäden aus einem nicht leitenden, säure- und sauerstoffbeständigen Kunststoff vorgesehen sind, auf denen eine Hülle aus einem flüssigkeitsdurchlässigen, nicht porösen, isolierenden, säure-) ünd sauerstoffbeständigen Kunststoffgewebe aufgeschoben ist.
Dadurch wird die hinderliche, für einen einwandfreien Niederschlag schädliche Gasbildung vermieden, die Passivierung der Anode hintangehalten, eine Verminderung der Stromdichte vermieden und die Bewegung der Ionen nicht behindert. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass mit solchen Anoden auch bei relativ hohen, für diese Zwecke notwendigen Spannungen auch verhältnismässig grosse Stromstärken angewendet werden können.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung, u. zw. stellt Fig. 1 eine Seitenansicht teilweise im Schnitt einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Elektrode dar, während Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der genannten Elektrode und Fig. 2a einen Schnitt nach der Linie A - A teilweise im Schnitt der Fig. 2 veranschaulicht. Fig. 3 veranschaulicht in schaubildlicher Darstellung die Anwendung einer der obigen Elektroden für die Innenauskleidung von rohrförmigen
<Desc/Clms Page number 2>
Körpern. Fig. 4 zeigt in schaubildlicher Ansicht die Anwendung einer der vorgeschlagenen Elektroden (Anoden für den Auftrag einer metallischen Gleit-, Schutz-bzw.
Ausbe serungsschicht) bzw. einer Schicht für die Veredelung der Oberfläche einer Form. Fig. 5 zeigt in schaubildlicher Ansicht zwei an sich nicht bewegliche Elektroden als Anoden für einen Metallauftrag auf einen Fräser und Fig. 5a einen Schnitt nach der Linie B - B der Fig. 5.
Mit Bezug auf die obigen Zeichnungen besteht die erfindungsgemässe Anode, in der Ausführung nach Fig. l aus einer drehbaren Lamelle 1 aus Blei-oder einer Bleilegierung, die eine Reihe von gleichförmig verteilten Öffnungen 2 aufweist. Die Lamellendicke kann, je nach den ins Auge gefassten Anwendungszwecken, zwischen 0, 5. und 12 mm schwanken. Die Lamelle ist auf einen Kupferbolzen 3 aufgeschweisst, der mit einem Leiter4in Verbindung steht, welch letzterer in einem rohrförmigen Handgriff 5 aus isolierendem Material enthalten ist. An der Aussenfläche der Lamelle 1 sind-in regelmässigen Abständen voneinander, synthetische Fäden (aus Polytetrafluoräthylen oder Polyisopropylen) vorgesehen, die mit 6 bezeichnet sind und vom Elektrolyten nicht angegriffen worden können.
Im besonderen können die genanntenFäden in der Längsrichtung kleine Wellungen aufweisen, die dazu dienen, den Aufstieg d. h. die Austrittsbewegung der sich im Laufe des elektrogalvanischen Niederschlags entwickelnden Gase zu begünstigen.
Die Beseitigung der heissen Gase wird durch das Vorhandensein der Perforationen begünstigt. Dadurch wird eine Ansammlung des Sauerstoffs über den Anoden und deren Passivierung verhindert.
Die Elektrode wird des weiteren mit einer Hülle 7 aus unangreifbarem synthetischen Gewebe (aus Polyisopropylen oder Polytetrafluoräthylen) verkleidet, die zweckmässig im Abstand angeordnet ist, um die Zirkulation des Elektrolyten an der Oberfläche des Körpers 1 mit Hilfe der mehr oder weniger gewellten, über die Oberfläche des genannten Körpers 1 verteilten Fäden 6 zu begünstigen. Die Dicke des erwähnten Gewebes 7 kann etwa 3 mm bis mehrere Zehntel mm betragen. Die Hülle 7 behindert nicht den Stromdurchgang begünstigt den Niederschlag.
Die Fig. 2 und 2a zeigen eine andere Ausführung des Erfindungsgegenstandes. Hier besitzt die Anode wieder einen Stromzuführungsleiter 4, einen isolierenden Handgriffe und einen Kupferbolzen 3, der an einer biegsamen Lamelle 8 aus Blei-'oder einer Bleilegierung verschweisst ist, deren freies Ende wieder mit einem rohrförmigen Körper 9 verschweisst erscheint, an dem die Öffnungen 2 vorgesehen sind. Am rohrförmigen Körper 9 sind die gewellten Fäden 6 vorgesehen, die als Distanzhalter wirken und zur Abführung der Gase dienen. die sich im Laufe des Niederschlags entwickeln. Auch in'diesem Falle ist die Elektrode von einer nicht dargestellten Hülle aus synthetischem Material, z. B. aus Polyisopropylen oder Polytetrafluoräthylen umgeben.
In Fig. 3 ist eine der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Elektroden veranschaulicht, die dazu dient, die Innenfläche eines rohrförmigen Körpers 14 an einer Halterung 14a auszukleiden, der als Kathode wirkt und in ein Becken aus unangreifbarem Material 15 getaucht ist, in dem der Elektrolyt 16 enthalten ist.
EMI2.1
4Chromschicht auf die Innenfläche einer Form 17, die in einem im Becken 19 enthaltenen Elektrolyten 18 getaucht ist. Es ist klar, dass die genannte Form 17 als Kathode wirkt.
In Fig. 5 und 5a dienen die Art der beschriebenen Elektroden dazu, auf einen Fräser 20 eine Metallschicht aufzutragen. Der Fräser 20 ist auf einem Halter 21 aufgespannt, der an seinem nach aussen zu ge- legenen Ende mit einem Aussengewinde 23 versehen ist. Der Trog 24 mit dem Elektrolyten 22 weist oben am Rande einen festen Gabelhalter 25 auf, der zum lösbaren Befestigen des Halters 21 zwischen zwei Klemmuttern 26 und 27 dient, wobei noch ein Handgriff 28 aufgeschraubt ist. Die Klemmutter 27 dient zum Anschluss des Minuspoles.
. Die Elektroden sind in diesem Falle fest vorgesehen und besitzen einen starren Leiter 12, der in Rillen am Rande des Troges 24 eingelegt werden kann. Jeder starre Leiter 12 ist mit Plättchen 13 aus Blei oder einer Bleilegierung versehen, wobei diese Plättchen die Löcher 2 aufweisen, an welchen die gewell- tenFäden6 angeordnet sind, welche mit einer nicht gezeichneten, aus synthetischem Material bestehenden Hülle umgeben sind.
An jeder Seite des Troges 24 ist ein starrer Leiter 12 vorgesehen, die mit dem Pluspol der Stromquelle verbunden werden.
Erfindungsgemäss ist es ausserdem möglich, beim Auftragen von partiellen oder Ausbesserungsschutzverkleidungen auf grössere bzw. nicht ausbaubar Stücke, an dem Stück selbst, im Bereich der auszubessernden oder zu verkleidenden Stelle, ein kleines Becken mit säurebeständigem Material vorzusehen, in das ein geeigneter Elektrolyt sowie eine der erfassbaren Anoden gemäss Fig. 1 und 2 eingeführt werden kann. Dagegen können die in den vorgehenden Figuren gezeigten Elektroden so ausgeführt werden, dass
<Desc/Clms Page number 3>
sie eine in die Anoden, z. B. in den Körper 9 einmündende Rinne aufweisen, die dazu bestimmt ist, den Elektrolyt in den Bereich des Auftrags zu führen. In diesem Fall kann auf das Becken für den Elektrolyt verzichtet werden.
Die im vorstehenden angegebenen Anoden haben sich in der Praxis bestens bewährt und dienen zur Ausbesserung von Formen, wobei die Möglichkeit gegeben ist, Chrom auf Chrom aufzutragen, wobei sowohl Dekorationsaufträge als auch dicke Schichten hergestellt werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anode, insbesondere handbetätigbare oder bewegliche Anode zum Verchromen von Gegenständen, mit einem elektrisch leitenden Körper aus einem in dem galvanischen Bade unlöslichen oder praktisch unlöslichen Material, vorzugsweise aus Blei oder Bleilegierungen, dadurch gekennzeichnet, dass auf diesem Körper Abstandhalter in Form von in Abständen voneinander angeordneten Fäden aus einem nicht leitenden, säure- und sauerstoffbeständigen Kunststoff vorgesehen sind, auf denen eine Hülle aus einem flüssigkeitsdurchlässigen, nicht porösen, isolierenden säure-und sauerstoffbeständigen Kunststoff aufgeschoben ist.