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Handanode Bei den bisher bekannten Handanoden zur Herstellung elektrolytischer
Niederschläge besteht der den Elektrolyt aufnehmende Elektrolytträger gewöhnlich
aus Faserstoffen, z. B. aus Filz oder Tuch. Derartige Elektrolytträger haben zunächst
den Nachteil, daß sie auf der Anode meist nicht glatt sitzen, sondern sich leicht
zusammenschieben und, zumal bei fortschreibender Auflösung der Anode, diese so ungleichmäßig
überdecken, daß der Widerstand zwischen den Elektroden. nicht überall gleich, sondern
an den einzelnen Stellen verschieden ist. Infolge der ungleichmäßigen Stromdichte
wird der elektrolytische Niederschlag unregelmäßig, da an den Stellen zu hoher Stromdichte
das Metall in schwammiger Form abgeschieden und an den Stellen niedriger Stromdichte
die Plattierung nicht stark genug wird. Ein weiterer Nachteil der aus Faserstoffen,
wie Filz oder Tuch, bestehenden Elektrolytträger liegt darin, daß die Lebensdauer
des Elektrolytträgers wegen der Empfindlichkeit gegen Reibung nur gering ist und
sich von der rauhen Oberfläche leicht Fasern oder Fäden absondern, die bei Plattierung
z. B. von rauhen Flächen an diesen leicht hängenbleiben, isolierend wirken und die
Plattierung an diesen Stellen verhindern. Ähnliche Nachteile zeigen sich auch bei
den ebenfalls bereits bekannten Handanoden mit einem Überzug aus, porösem Gummi.
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Die neue Handanode unterscheidet sich von den bisher bekannten Ausführungen
erfindungsgemäß zunächst dadurch, daß der saugfähige isolierende überzug der Anode
aus mikroporösem Gummi mit glatter Oberfläche besteht, wodurch der Vorteil erzielt
wird, daß der Elektrolytträger gegen Reibung besonders widerstandsfähig ist und
seine Oberfläche sich nur langsam abnutzt. Der Elektrolytträger kann infolgedessen
besonders dünn gehalten werden, wodurch sich der weitere Vorteil ergibt, daß der
Spannungsabfall im Elektrolytträger besonders gering ist und die Metallionen einen
besonders kurzen Weg erhalten, so daß auch das Konzentrationsgefälle der wirksamen
Metallionen zwischen Anode und Kathode gegenüber den bekannten Handanoden wesentlich
verringert wird. Schließlich bietet ein Elektrolytträger aus mikroporösem Gummi
den Vorteil, daß er auf der Anode besonders glatt sitzt und selbst bei fortschreitender
Auflösung der Anode dieser überall dicht anliegt, zumal wenn der mikroporöse Gummi
in dünner, glattwandiger Schicht auf dem Metallkörper der Anode mit Vorspannung
befestigt ist.
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Die im wesentlichen flache Anode ist vorzugsweise mit aufgebogenen
Rändern versehen und besitzt für gleitende Bearbeitung eine wannenartige oder ähnliche
Form, welche sowohl im Boden als auch in den Randwänden Kapillarkanäle aufweist,
so daß einerseits eine stets genügende Nachlieferung von Elektrolytflüssigkeit erfolgt
und andererseits die Elektrolytflüssigkeit durch die Kapillarwirkung nicht auslaufen
kann. Außerdem wird durch diese Ausbildung der Anode ermöglicht,
auch
deren Ränder zum Galvanisieren zu benutzen und beispielsweise Stoßfugenund Kanten
einwandfrei zu plattieren. Die Durch gangskanäle können-sowohl senkrecht als a'Eie
4a@ sämtlich oder zum Teil zur Anodenoberflä schräg gerichtet sein.
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Infolge dieser Ausbildung der Anode Form einer Wanne, deren Wandung
Kapillar: kanäle aufweist, welche nach außen in eine verhältnismäßig dünne, glattwandige
Schicht von mikroporösem Gummi enden, braucht die überwiegende Menge der Elektrolytflüssigkeit
nicht von dem überzugstoff aufgesaugt zu werden, sondern kann in der Wanne bzw.
in deren Rinnen und Kanälen enthalten sein.
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Weitere Merkmale der Handanode gehen aus der Beschreibung der Zeichnung
hervor; welche drei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
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Bei der Ausführung gemäß Fig. i ist die erfindungsgemäß mit einem
Elektrolytträger a aus mikroporösem Gummi mit glatter Oberfläche versehene Anode
c mit aufgebogenen Rändern versehen und wannenartig ausgebildet. Der Elektrolytträger
ist mit einem Gummiband oder einem Bügel d gegebenenfalls mit Vorspannung in einer
Rinne e des Außenrandes befestigt. Sowohl der Boden als auch der aufgebogene Rand
der Anode ist mit Kapillarkanälen b durchsetzt, welche die Wirkung haben, daß auch
bei schräger Stellung der-Anode die Elektrolytflüssigkeit in den Kanälen stehenbleibt
und nicht ausläuft. Außerdem wird erreicht, daß in unmittelbarer Nähe der zu plattierenden
Oberfläche ständig die zum Ersatz erforderliche Menge Elektrolytflüssigkeit zur
Verfügung steht und auch stets eine genügend große Menge vorhanden ist, wodurch
verhindert wird, daß die Anode sich durch Abscheidung von Salzen infolge Übersättigung
des Elektrolyts passiviert.
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Die Kanäle b können auch eine zur unteren Begrenzungsfläche der Anode
nicht senkrechte, sondern schräge Richtung besitzen, und zwar können die Kanäle
entweder alle eine zueinander parallele Richtung oder gruppenweise verschiedene
Richtungen besitzen.
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Fig. 2 zeigt ein solches Ausführungsbeispiel im Schnitt. Die schrägen
Kanäle/ sind einander parallel, besitzen aber eine andere Richtung als die einander
parallelen Kanäle g.
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Bei dieser Ausführungsform können die Kanäle f und g auch einen größeren
Durchmesser besitzen als die Kanäle b, dabei schräger -oder senkrechter Stellung
der Anode in der einen Gruppe der Kanäle die Elektrolytflüssigkeit durch die Schwerkraft
am unbeabsichtigten Ausfließen gehindert wird und die aus den Kanälen der anderen
Gruppe ausfließende Elektrolytflüssigkeit in die Kanäle der ersten Gruppe einfließt.
Arbeitet man nicht mit vollgefüllter Anode, so kann auf die wannenförmige Form der
Anode verzichtet werden. Zur besseren Führung der aus der keeiten Gruppe der Kanäle
bei Schräg- oder @krechtstellung der Anode austretenden und die Kanäle der ersten
Gruppe eintretenden Flüssigkeit können auf der Oberseite der Anode Führungsrinnen
angebracht werden.
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Fig.3 zeigt ein Ausführungsbeispiel hierfür. Die Kanäle/ der ersten
Gruppe stehen durch die Rinnen k mit den Kanälen g der zweiten Gruppe in Verbindung.
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Um auch an weniger zugänglichen Stellen arbeiten zu können, sind die
Handanoden c mit einem Griff i z. B. durch ein Kugelgelenk oder-durch ein in Fig.
i dargestelltes, `mit .einer Flügelschraube feststellbares Flachgelenk k gelenkig
verbunden. Dadurch, daß auch die seitlichen Wände hochgezogen sind und ebenfalls
vom Elektrolytträger überdeckte Kanäle tragen, können auch diese Seitenflächen zum
Galvanisieren benutzt werden. Dadurch ist es leicht möglich, auch Stoßfugen und
Kanten einwandfrei mit Handanoden zu plattieren.
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Bei der Innengalvanisierung von Hohlkörpern, z. B. bei Milchkannen,
bedeutet es einen wesentlichen Vorteil, .daß man den Abstand zwischen Handgriff
und der Anode je nach der Größe des zu galvanisierenden Körpers verändern kann.
Gemäß Fig. q. geschieht das dadurch, daß der Handgriff i von der Anode c abnehmbar
ist und ein oder mehrere außen isolierte Zwischenstücke m, h vorgesehen sind,
die nach Bedarf z. B. durch Verschraubungen o oder auch nach Art von Bajonettverschlüssen
oder auf sonstige Weise zwischengeschaltet werden. Die Teilbarkeit dieser Zwischenstücke
macht sich insbesondere dann vorteilhaft bemerkbar, wenn man sämtliche Geräte, die
zur Galvanisierung mittels Handanoden dienen, gemeinsam in einem leicht transportablen
Kasten unterbringen will.