DE19827759A1 - Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion in Trocknungsanlagen der Bauindustrie - Google Patents
Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion in Trocknungsanlagen der BauindustrieInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion in Trocknungsanlagen, in denen Baustoffe mit heißer Luft oder Dampf durch Wasseraustreibung getrocknet werden, z. B. in modernen Ziegelwerken, der Kalksteinindustrie sowie bei Betonherstellern. Die Aufgabe bestand in der Entwicklung eines Verfahrens, daß einen einfach zu handhabenden Korrosionsschutz, eine Minimierung der Korrosionswirkung und eine erhebliche Erhöhung der Lebensdauer aller metallischen Anlagenteile gewährleistet. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß den Trocknungsanlagen dampfflüchtige Inhibitoren zugeführt werden, die sich während des Trocknungsprozesses als Dampf- und/oder Heißluftbestandteile in den Räumen gleichmäßig fein ausbreiten und an den Innenflächen der Anlagenteile korrosionsbeständige Beläge bilden und daß die dampfflüchtigen Inhibitoren mit dem Dampf und/oder der Heißluft und/oder mit dem Anmachwasser der Baustoffe und/oder mit dem Speisewasser oder dem Speisewasserdampf in Kanäle und/oder Trocknungsräume eingebracht werden. Vorteile des Verfahrens sind erhebliche Kostenminimierungen bei der Herstellung, Wartung und Reparatur von Trocknungsanlagen sowie Minimierung der damit verbundenen Produktionsausfälle.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion
in Trocknungsanlagen wie Trocknungskammern, Kanal-Trocknern, Autoklaven
und dergleichen in der Baustoffindustrie.
In Trocknungskammern und Kanal-Trocknern moderner Ziegelwerke, in
Autoklaven der Kalksteinindustrie sowie in Betonbetrieben, werden
beispielsweise Tonmassen, Kalkstein und Porenbeton mit heißer Luft oder
Dampf getrocknet, wobei das in den Baustoffen enthaltene Wasser ausgetrieben
wird. Dabei setzen unterschiedliche Wasserbestandteile wie Chloride, Schwefel
etc. in Verbindung mit der Luft und der feuchten Atmosphäre in den
verschiedenen Bereichen der Trocknungsanlagen ein aggressives Medium frei,
was zur Korrosion an den metallischen Einbauteilen führt.
Zur Verminderung dieser Korrosionserscheinungen sind Schutzmaßnahmen
bekannt, wie das Verzinken der metallischen Einbauteile, Korrosionanstriche,
Beschichtungen mit Epoxidharz etc., die zeitaufwendig kostspielig und von
begrenzter Wirkungsdauer sind. Infolge der begrenzten Effektivität der
bekannten Verfahren, ist bereits nach Laufzeiten von 1 bis 2 Jahren der
Austausch der metallischen Einbauteile erforderlich, was mit Zeit- und
kostenaufwendigen Großreparaturen und Produktionsstillstand verbunden ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Schutz metallischer
Bauteile vor Korrosion zu entwickeln, daß einen einfach zu handhabenden
Korrosionsschutz, eine Minimierung der Korrosionswirkung und eine erhebliche
Erhöhung der Lebensdauer aller metallischen Anlagenteile gewährleistet.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor
Korrosion in Trocknungsanlagen der Baustoffindustrie mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die direkte Zuführung dampfflüchtiger Inhibitoren in Trocknungsmedien
wie Dampf oder Heißluft, in die Kanäle der Trocknungsanlagen oder in das
Anmach- oder Speisewasser der Baustoffe gemäß Anspruch 1 werden durch
Adsorption der Inhibitoren an den metallischen Oberflächen der
Trocknungsanlagen sowie Bindung schädlicher Ionen korrosionsbeständige
Deckschichten gebildet, die die Korrosion an metallischen Oberflächen
besonders beim Durchleiten feuchter Luftströme erheblich minimieren.
Von großem Vorteil ist dabei die direkte Zuführung der dampfflüchtigen
Inhibitoren in die Kanäle und/oder direkt in den Heißluft- oder Dampfstrom
gemäß Anspruch 2. Die Inhibitoren vermischen sich so mit den
Trocknungsmedien, und gelangen als Gemisch in die Trocknungskammern oder
Autoklaven, wo sie mit dem Dampf oder der heißen Luft an den
Metalloberflächen die korrosionshemmenden Beläge bilden.
Vorteilhaft ist auch die Beimischung der Inhibitoren in das Anmachwasser von
Tonmassen oder in das Speisewasser oder den Dampf zur Beheizung von
Tonmassen, Kalksteinmassen sowie von Beton nach Anspruch 3. Die Inhibitoren
können sich einerseits mit dem ausgetriebenen Anmachwasser oder dem Dampf
zur Beheizung der Baustoffe verteilen. Andererseits wirkt sich die Dosierung der
Inhibitoren in Form aliphatischer Amine gemäß Anspruch 4 und 5
qualitätsverbessernd auf Baustoffe wie Ton, Kalkstein oder Porenbeton aus. Sie
zeigen eine günstigere Grenzflächenaktivität, ein besseres Trocknungsverhalten
und weisen eine geringere Rißempfindlichkeit auf.
Schließlich zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch einen einfach
zu handhabenden Korrosionsschutz aus, der erhebliche Material und
Reparaturkosteneinsparungen, eine längere Lebensdauer der metallischen
Anlagenteile sowie eine Minimierung der durch Anlagenstillstand bedingten
Produktionsausfälle mit sich bringt. Die kostengünstigere Herstellung der
Anlagen durch Wegfall der bisherigen aufwendigen Korrosionsschutz
maßnahmen ist eine weitere positive Folge des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
beschrieben. Dabei zeigt die Zeichnung in
Fig. 1 eine schematische Darstellung für die direkte Dosierung von Inhibitoren in
den Luftkanal einer Trocknungskammer.
Im Ausführungsbeispiel strömt in einen Luftkanal 2 einer Trocknungsanlage 1
Luft ein. Die einströmende Luft wird mit einem Brenner 4 erhitzt. Gleichzeitig
wird direkt in den Luftkanal 2 vorzugsweise durch eine Dosierlanze 5
aliphatisches Amin eingesprüht, wobei das in einem Behälter 8 angesetzte
aliphatische Amin über eine Verbindungsleitung 7 und beispielsweise eine
Membrankolbenpumpe 6 der Dosierlanze 5 zugeführt wird. Zur Gewährleistung
eines sicheren Korrosionsschutzes wurde vorzugsweise eine Konzentration an
aliphatischen Aminen in der wässrigen Phase des Luftstroms von 0,1 bis 150 mg/kg
vorgegeben. Der mit dem aliphatischen Amin angereicherte und erhitzte
Luftstrom wird in eine Trocknungskammer 3 geleitet, in der beispielsweise
feuchte Ziegel zum Trocknen gelagert sind. Der erhitzte Luftstrom treibt das
Wasser aus den Ziegeln. Die aliphatischen Amine werden über den mit dem
ausgetriebenen Wasser angereicherten Heißluftstrom in der Trocknungskammer
3 und den folgenden in der Zeichnung nicht näher beschriebenen Anlagenteilen
gleichmäßig und fein verteilt und bilden an den metallischen Oberflächen eine
korrosionsbeständige Schicht.
Claims (5)
1. Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion in
Trocknungsanlagen (1), in denen Baustoffe mit heißer Luft oder Dampf durch
Wasseraustreibung getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet, daß den
Trocknungsanlagen (1) dampfflüchtige Inhibitoren zugeführt werden, die sich
während des Trocknungsprozesses als Dampf- und/oder Heißluftbestandteile in
den Räumen gleichmäßig fein ausbreiten und an den Metallflächen der
Anlagenteile korrosionsbeständige Beläge bilden, wobei die dampfflüchtigen
Inhibitoren mit dem Dampf und/oder der Heißluft und/oder mit dem
Anmachwasser der Baustoffe und/oder dem Speisewasser oder dem
Speisewasserdampf in Kanäle (2) und/oder Trocknungsräume (3) der
Trocknungsanlagen (1) eingebracht werden.
2. Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die dampfflüchtigen Inhibitoren direkt in die
Kanäle (2) und/oder in den Heißluft- oder Dampfstrom eingesprüht werden und
als Dampf-Inhibitorengemisch und/oder Heißluftluft-Inhibitorengemisch in die
Trocknungsräume (3) strömen.
3. Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die dampfflüchtigen Inhibitoren dem
Speisewasser und/oder dem Anmachwasser zudosiert, mit dem Wasser den
Baustoffen beigegeben, mit den feuchten Baustoffen in die Trocknungsräume (3)
eingebracht und beim Trocknungsprozeß mit dem Wasser aus den Baustoffen
ausgetrieben werden.
4. Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die dampfflüchtigen Inhibitoren aliphatische
Amine der Kettenlänge < C 12 und < C 21 sind.
5. Verfahren zum Schutz metallischer Bauteile vor Korrosion nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der aliphatischen Amine 0,1
bis 150 mg/kg in der Naßkomponente der Luft beträgt.
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