DE19826848A1 - Aus Leichtmetallegierungen gegossene Werkstücke - Google Patents
Aus Leichtmetallegierungen gegossene WerkstückeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft aus Leichtmetallegierungen gegossene Werkstücke, insbesondere für die die Kraftfahrzeug-Industrie, beispielsweise Leichtmetallräder sowie Bauteile für Radaufhängungen, mit insbesondere durch an- und abschwellende dynamische Biege- und Torsionsspannungen belasteten Querschnitten. Zwecks Materialeinsparung und gleichzeitiger Verbesserung des Widerstandsmomentes im Verhältnis zum eingesetzten Material ist im Bereich der belasteten Querschnitte mindestens ein verlorener Kern (4) aus einem Material bzw. einer Materialkombination mit gegenüber dem Gießwerkstoff geringerem spezifischen Gewicht eingegossen.
Description
Die Erfindung betrifft aus Leichtmetallegierungen, z. B. Aluminium- oder
Magnesium-Legierungen, gegossene Werkstücke, insbesondere für die
Kraftfahrzeug-Industrie, beispielsweise Leichtmetallräder sowie Bauteile für
Radaufhängungen, mit insbesondere durch an- und abschwellende
dynamische Biege- und Torsionsspannungen belasteten Querschnitten.
Derartige aus Leichtmetallegierungen gegossene Werkstücke sind in vielen
Ausgestaltungen bekannt, insbesondere für die Kraftfahrzeug-Industrie. Es
handelt sich hierbei hauptsächlich um Leichtmetallräder sowie um Bauteile für
Radaufhängungen, wie Längs- und Querlenker, Fahrschemelteile und viele
Arten von Streben. Diesen Bauteilen ist gemeinsam, daß sie bei ihrem Einsatz
durch an- und abschwellende dynamische Biege- und Torsionskräfte belastet
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Belastbarkeit derartiger,
aus Leichtmetallegierungen gegossener Werkstücke bei gleichzeitiger
Gewichtsreduzierung zu erhöhen.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der belasteten Querschnitte mindestens ein
verlorener Kern aus einem Material bzw. einer Materialkombination mit
gegenüber dem Gießwerkstoff geringerem spezifischen Gewicht eingegossen
ist.
Durch diesen im Bereich der belasteten Querschnitte eingegossenen
verlorenen Kern wird nicht nur das Gewicht des Werkstückes reduziert, weil
der Kern aus einem Material bzw. einer Materialkombination mit gegenüber
dem Gießwerkstoff geringerem spezifischen Gewicht besteht, sondern auch
das Widerstandsmoment im Bereich der belasteten Querschnitte relativ erhöht
im Vergleich zum eingesetzten Material. Der erfindungsgemäße Vorschlag
führt somit zu einer Materialeinsparung und einer gleichzeitigen Verbesserung
des Widerstandsmoments der aus einer Leichtmetallegierung gegossenen
Werkstücke im Bereich der belasteten Querschnitte.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht der verlorene Kern aus
einem hitzebeständigen, bei Gießtemperatur wasserfreiem Material. Ein
derartiges Material kann beispielsweise eine bisher als Isoliermasse
verwendete Trockenmasse mit 73% SiO2, 7% Al2O3, 4% CaO, 5% MgO,
3,5% FeO und 7,5% anderen Bestandteile sein. Außerdem ist es möglich, ein
ursprünglich als Filtermaterial mit poröser Schaumstruktur verwendetes
Material einzusetzen, dessen Oberfläche zumindest soweit geschlossen ist,
daß das Leichtmetall nach 1 bis 2 mm Eindringtiefe erstarrt. Ein solches
keramisches oder nichtkeramisches Material mit Schaumstruktur hat ein sehr
geringes spezifisches Gewicht.
Alternativ kann der verlorene Kern aus einem luftgefüllten Hohlkörper
bestehen, der beispielsweise aus Metall entsprechend der jeweils
gewünschten Form hergestellt ist.
Sofern es sich bei dem Werkstück um ein aus Felge und Radschüssel oder
Radstern bestehendes Leichtmetallrad handelt, wird mit der Erfindung
vorgeschlagen, einen ringförmigen Kern im Bereich des äußeren Felgenhornes
einzugießen. Dieser ringförmige Kern führt nicht nur zu einer erheblichen
Gewichtsreduzierung, sondern vermindert an dieser hochbelasteten Stelle, an
der die Felge mit der Radschüssel bzw. dem Radstern verbunden ist, durch
Verbesserung des Widerstandsmomentes die spezifische Belastung durch
an- und abschwellende dynamische Biege- und Torsionsspannungen.
Bei einem aus Felge und Radstern bestehenden Leichtmetallrad kann
erfindungsgemäß alternativ oder zusätzlich ein sternförmiger Kern im Bereich
des Radsternes eingegossen sein. Schließlich ist es erfindungsgemäß möglich,
bei einem Leichtmetallrad, das aus einer Felge und einem durch eine Mehrzahl
von Speichen gebildeten Radstern besteht, jeweils einen länglichen Kern im
Bereich jeder Radspeiche einzugießen.
Mit der Erfindung ergibt sich nicht nur eine Gewichtseinsparung für die aus
Leichtmetallegierungen gegossenen Werkstücke, weil das für die verlorenen
Kerne verwendete Material leichter und preisgünstiger als die jeweils
verwendete Leichtmetallegierung ist, sondern auch eine Erhöhung der
Festigkeit in den durch an- und abschwellende dynamische Biege- und
Torsionsspannungen belasteten Querschnitten, weil durch eine hohle
Ausbildung in diesem Bereich das Widerstandsmoment im Verhältnis zum
Materialeinsatz erhöht wird.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen
Werkstückes dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Leichtmetallrad mit einem im Bereich
des äußeren Felgenhornes eingegossenen Kern und
Fig. 2 einen entsprechenden Querschnitt unter Verwendung einer anderen
Ausführungsform des verlorenen Kernes.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Leichtmetallrad umfaßt eine Felge 1 und
einen Radstern 2 und wird einstückig aus einer Leichtmetallegierung,
beispielsweise einer Aluminium- oder Magnesium-Legierung gegossen.
Im Bereich des äußeren Felgenhornes 3, in dem der Radstern 2 in die Felge 1
übergeht, ist ein verlorener Kern 4 eingegossen, der aus einem Material bzw.
einer Materialkombination besteht, die gegenüber dem jeweils verwendeten
Gießwerkstoff ein geringeres spezifisches Gewicht hat.
Durch diesen verlorenen Kern 4 wird einerseits Gewicht und teures
Gießmaterial eingespart. Andererseits führt dieser verlorene Kern 4 - wie in
den Fig. 1 und 2 deutlich erkennbar - im Bereich der größten Materialdicke
und des am höchsten belasteten Querschnittes bezüglich des Gießwerkstoffes
zur Ausbildung eines Hohlraumes, der zwar mit dem verlorenen Kern 4
ausgefüllt ist, sich bezüglich des Gießwerkstoffes jedoch wie ein ringförmiger
Hohlraum verhält. Hierdurch werden nicht nur örtliche Materialanhäufungen
vermieden, die zu unerwünschten Lunkern führen können, sondern in dem
Bereich, in dem die an- und abschwellenden dynamischen Biege- und
Torsionskräfte vom Radstern 2 in die Felge 1 eingeleitet werden, ein erhöhtes
Widerstandsmoment im Verhältnis zum eingesetzten Material erzielt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist der verlorene Kern 4 beispielsweise
aus einer asbestfreien Isoliermasse hergestellt, die hitzebeständig und bei
Gießtemperatur wasserfrei ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird der
verlorene Kern 4 aus einem luftgefüllten, torusförmigen Hohlkörper gebildet,
der beispielsweise aus Metall hergestellt ist.
1
Felge
2
Radstern
3
äußeres Felgenhorn
4
verlorener Kern
Claims (6)
1. Aus Leichtmetallegierungen, z. B. Aluminium- oder Magnesium-
Legierungen gegossene Werkstücke, insbesondere für die Kraftfahrzeug-
Industrie, beispielsweise Leichtmetallräder sowie Bauteile für
Radaufhängungen, mit insbesondere durch an- und abschwellende
dynamische Biege- und Torsionsspannungen belasteten Querschnitten,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der belasteten Querschnitte mindestens ein verlorener
Kern (4) aus einem Material bzw. einer Materialkombination mit
gegenüber dem Gießwerkstoff geringerem spezifischen Gewicht
eingegossen ist.
2. Werkstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verlorene
Kern (4) aus einem hitzebeständigen, bei Gießtemperatur wasserfreien
Material besteht.
3. Werkstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verlorene
Kern (4) aus einem luftgefüllten Hohlkörper besteht.
4. Werkstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in Form eines aus Felge
und Radschüssel oder Radstern bestehenden Leichtmetallrades, dadurch
gekennzeichnet, daß ein ringförmiger Kern (4) im Bereich des äußeren
Felgenhornes (3) eingegossen ist.
5. Werkstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Form eines aus Felge
und Radstern bestehenden Leichtmetallrades, dadurch gekennzeichnet,
daß ein sternförmiger Kern im Bereich des Radsternes (2) eingegossen
ist.
6. Werkstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Form eines aus Felge
und durch eine Mehrzahl von Speichen gebildeten Radsternes
bestehenden Leichtmetallrades, dadurch gekennzeichnet, daß ein
länglicher Kern im Bereich jeder Radspeiche eingegossen ist.
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