DE19826848C2 - Leichtmetallrad für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Leichtmetallrad für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein aus einer Leichtmetallegierung, insbesondere Aluminium-
oder Magnesiumlegierung gegossenes, aus Felge und Radschüssel oder Rad
stern bestehendes Leichtmetallrad für Kraftfahrzeuge.
Derartige aus Leichtmetallegierungen gegossene Leichtmetallräder sind in vielen
Ausgestaltungen bekannt. Sie werden bei ihrem Einsatz durch an- und abschwel
lende dynamische Biege- und Torsionskräfte belastet.
Ein Leichtmetallrad der eingangs genannten Art ist in der DE 44 30 489 C1 be
schrieben. Das in dieser Druckschrift offenbarte Rad enthält einen mehrere Hohl
speichen umfaßenden, gegossenen Radstern. Der Radstern ist über eine
Schweißung mit einem Felgenring verbunden und die Hohlspeichen weisen im
Bereich des Außenumfangs Kernöffnungen für einen Sandkern auf. Als Schweiß
verbindung zwischen dem gegossenen Radstern und dem Felgenring wird eine
Reibschweißung bevorzugt. Das aus dieser Druckschrift bekannte Rad ist somit
zweiteilig ausgeführt, wobei die beiden Einzelteile, nämlich der Radstern und der
Felgenring miteinander über eine Reibschweißung formschlüßig verbunden sind.
Der Radstern wird unter Verwendung eines verlorenen Sandkerns mit Hohlspei
chen gegossen. Über Kernöffnungen wird der Sandkern aus dem Gußteil entfernt
und schließlich wird der Felgenring mit dem Radstern über eine Reibschweißung
derart verbunden, daß der Bereich der Kernöffnung durch den Felgenring über
deckt ist.
Die DE 40 11 948 beschreibt ein Verbundgußverfahren zur Herstellung von insbe
sondere aus Leichtmetall bestehenden, durch Einlagen verstärkten Gußteilen.
Eine Einlage, z. B. aus faserförmigen oder offenporigen Werkstoffen wird als Vor
formling in ein Metallschmelzbad getaucht, um den Vorformling zu verstärken.
Schließlich wird der Vorformling in ein zu erstellendes Gußteil eingegossen. Als mit
den verschiedenen Verfahren herstellbare Gußteile sind insbesondere Motoren
teile, wie beispielsweise Kolben, Zylinder, Zylinderköpfe und Motorblöcke von
Maschinen vorgesehen.
Ein Bauteil mit einem Kern aus einem Metallschaum, bei welchem der Metall
schaum-Kern mit einem metallischen Gußwerkstoff umgossen und mit dem Guß
werkstoff stoffflüßig verbunden ist, ist in der DE 196 50 613 A1 beschrieben.
Die DE 39 03 310 C2 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem
porösen, nachträglich auslösbaren Einlegeteil zu versehenden Formgußteils aus
insbesondere Aluminium. Bei diesem Verfahren wird das poröse Einlegeteil in eine
Gießform eingelegt, anschließend mit Schmelze umgossen, wobei die Schmelze
nicht oder zumindest in Teilbereichen nicht in die Poren des Einlegeteils eindringen
soll. Aus der DE-PS 402 444 ist ein Verfahren zur Herstellung von Lenkrädern für
Automobile bekannt. Ein Lenkrad wird dabei durch Guß aus einem Stück gefertigt,
wobei zur Erhöhung der Festigkeit und Verringerung des Gewichts in den
Lenkradkranz ein Stahlrohr eingegossen wird.
Ein Erzeugnis aus Leichtmetallegierungsguß, in dessen Metallmatrix ein oder
mehrere Verstärkungselemente integriert sind, ist aus der DE 42 12 558 A1 be
kannt. Bei dem Erzeugnis gemäß dieser Druckschrift sind das bzw. die Verstär
kungselemente aus Porenkeramikwerkstoffen gebildet und an einer oder mehreren
vorbestimmten Positionen in der Metallmatrix integriert, an denen eine Verstärkung
zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Metallegierung erforder
lich ist. Als Erzeugnis wird ein derart hergestellter Bremssattel für eine Scheiben
bremse angegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leichtmetallrad der eingangs
genannten Art anzugeben, welches ein geringes Gewicht aufweist, sich durch eine
hohe Belastbarkeit auszeichnet und kostengünstig herstellbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch ge
kennzeichnet, daß das Leichtmetallrad einstückig gegossen ist und mindestens ein
eingegossenes Einlegeteil aus einem Material bzw. einer Materialkombination mit
gegenüber dem Gießwerkstoff geringerem spezifischen Gewicht enthält, wobei
das Einlegeteil im Bereich des äußeren Felgenhornes eingegossen ist.
Durch dieses im Bereich der belasteten Querschnitte eingegossene Einlegeteil
wird nicht nur das Gewicht des Leichtmetallrades reduziert, weil der Kern aus
einem Material bzw. einer Materialkombination mit gegenüber dem Gießwerkstoff
geringerem spezifischen Gewicht besteht, sondern auch das Widerstandsmoment
im Bereich der belasteten Querschnitte relativ erhöht im Vergleich zum eingesetz
ten Material. Der erfindungsgemäße Vorschlag führt somit zu einer Materialeinspa
rung und einer gleichzeitigen Verbesserung des Widerstandsmoments des aus
einer Leichtmetallegierung gegossenen Leichtmetallrades im Bereich der belaste
ten Querschnitte. Das im Bereich des äußeren Felgenhorns eingegossene Einle
geteil führt nicht nur zu einer erheblichen Gewichtsreduzierung, sondern vermin
dert an dieser hochbelasteten Stelle, an der die Felge mit der Radschüssel bzw.
dem Radstern verbunden ist, durch Verbesserung des Widerstandsmomentes die
spezifische Belastung durch an- und abschwellende dynamische Biege- und Tor
sionsspannungen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht das Einlegeteil aus einem
hitzebeständigen, bei Gießtemperatur wasserfreiem Material. Ein derartiges Mate
rial kann beispielsweise eine bisher als Isoliermasse verwendete Trockenmasse
mit 73% SiO2, 7% AL2O3, 4% CaO, 5% MgO, 3,5% FeO und 7,5% anderen
Bestandteile sein. Außerdem ist es möglich, ein ursprünglich als Filtermaterial mit
poröser Schaumstruktur verwendetes Material einzusetzen, dessen Oberfläche
zumindest soweit geschlossen ist, daß das Leichtmetall nach 1 bis 2 mm Eindring
tiefe erstarrt. Ein solches keramisches oder nichtkeramisches Material mit
Schaumstruktur hat ein sehr geringes spezifisches Gewicht.
Alternativ kann das Einlegeteil aus einem luftgefüllten Hohlkörper bestehen, der
beispielsweise aus Metall entsprechend der jeweils gewünschten Form hergestellt
ist.
Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, ein ringförmiges Einlegeteil im
Bereich des äußeren Felgenhornes einzugießen.
Bei einem aus Felge und Radstern bestehenden Leichtmetallrad kann erfindungs
gemäß zusätzlich ein sternförmiger Kern im Bereich des Radsternes eingegossen
sein. Schließlich ist es erfindungsgemäß möglich, bei einem Leichtmetallrad, das
aus einer Felge und einem durch eine Mehrzahl von Speichen gebildeten Rad
stern besteht, jeweils ein längliches Einlegeteil im Bereich jeder Radspeiche ein
zugießen.
Mit der Erfindung ergibt sich nicht nur eine Gewichtseinsparung für die aus
Leichtmetallegierungen gegossenen Leichtmetallräder, weil das für die Einlegeteile
verwendete Material leichter und preisgünstiger als die jeweils verwendete
Leichtmetallegierung ist, sondern auch eine Erhöhung der Festigkeit in den durch
an- und abschwellende dynamische Biege- und Torsionsspannungen belasteten
Querschnitten, weil durch eine hohle Ausbildung in diesem Bereich das
Widerstandsmoment im Verhältnis zum Materialeinsatz erhöht wird.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen
Werkstückes dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Leichtmetallrad mit einem im Bereich des
äußeren Felgenhornes eingegossenen Kern und
Fig. 2 einen entsprechenden Querschnitt unter Verwendung einer anderen
Ausführungsform des verlorenen Kernes.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Leichtmetallrad umfaßt eine Felge 1 und einen
Radstern 2 und wird einstückig aus einer Leichtmetallegierung, beispielsweise
einer Aluminium- oder Magnesium-Legierung gegossen.
Im Bereich des äußeren Felgenhornes 3, in dem der Radstern 2 in die Felge 1
übergeht, ist ein Einlegeteil 4 eingegossen, der aus einem Material bzw. einer
Materialkombination besteht, die gegenüber dem jeweils verwendeten Gießwerk
stoff ein geringeres spezifisches Gewicht hat.
Durch dieses Einlegeteil 4 wird einerseits Gewicht und teures Gießmaterial
eingespart. Andererseits führt dieses Einlegeteil 4 - wie in den Fig. 1 und 2 deutlich
erkennbar - im Bereich der größten Materialdicke und des am höchsten belasteten
Querschnittes bezüglich des Gießwerkstoffes zur Ausbildung eines Hohlraumes,
der zwar mit dem Einlegeteil 4 ausgefüllt ist, sich bezüglich des Gießwerkstoffes
jedoch wie ein ringförmiger Hohlraum verhält. Hierdurch werden nicht nur örtliche
Materialanhäufungen vermieden, die zu unerwünschten Lunkern führen können,
sondern in dem Bereich, in dem die an- und abschwellenden dynamischen Biege-
und Torsionskräfte vom Radstern 2 in die Felge 1 eingeleitet werden, ein erhöhtes
Widerstandsmoment im Verhältnis zum eingesetzten Material erzielt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist das Einlegeteil 4 beispielsweise aus einer
asbestfreien Isoliermasse hergestellt, die hitzebeständig und bei Gießtemperatur
wasserfrei ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird das Einlegeteil 4 aus
einem luftgefüllten, torusförmigen Hohlkörper gebildet, der beispielsweise aus
Metall hergestellt ist.
1
Felge
2
Radstern
3
äußeres Felgenhorn
4
Einlegeteil
Claims (6)
1. Aus einer Leichtmetallegierung, insbesondere Aluminium- oder Magnesium
legierung gegossenes, aus Felge (1) und Radschüssel oder Radstern (2)
bestehendes Leichtmetallrad für Kraftfahrzeuge,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieses einstückig gegossen ist und mindestens ein eingegossenes Ein
legeteil (4) aus einem Material bzw. einer Materialkombination mit gegenüber
dem Gießwerkstoff geringerem spezifischen Gewicht enthält, wobei das Ein
legeteil (4) im Bereich des äußeren Felgenhornes (3) eingegossen ist.
2. Leichtmetallrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einle
geteil (4) ringförmig ausgebildet ist.
3. Leichtmetallrad nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Einlegeteil (4) aus einem Hohlkörper besteht.
4. Leichtmetallrad nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Einlegeteil (4) aus einem hitzebeständigen, bei Gießtemperatur
wasserfreien Material mit gegenüber dem Gießwerkstoff geringerem spezifi
schen Gewicht besteht.
5. Aus Felge und Radstern bestehendes Leichtmetallrad nach einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein sternförmiges Einlegeteil
im Bereich des Radsternes (2) eingegossen ist.
6. Aus Felge und durch eine Mehrzahl von Speichen gebildetem Radstern be
stehendes Leichtmetallrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein längliches Einlegeteil im Bereich jeder Radspeiche
eingegossen ist.
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- 1998-06-16 DE DE1998126848 patent/DE19826848C5/de not_active Expired - Fee Related
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