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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schutz gegen sich einem Objekt
nähernde
oder auf diesem aufsetzende geformte Ladungen gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1, 3 bzw. 8.
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Die Überlebensfähigkeit
gepanzerter Fahrzeuge hängt
entscheidend von ihrem Schutzvermögen gegen Bedrohungen ab, die
von oben oder von der Seite kommen. Zu Bedrohungen, die von oben kommen,
zählen
in erster Linie so genannte Bomblets, die aus Artilleriegranaten
oder Gefechtsköpfen über dem
Gefechtsfeld ausgestoßen
werden und die letzte Flugstrecke im freien Fall, zumeist mit einer einfachen
aerodynamischen Stabilisierung versehen, zurücklegen. Das Entsichern erfolgt
bei oder nach dem Ausstoßen
aus dem Gefechtskopf durch aerodynamische und mechanische Hilfsmittel.
Die Zündung
des Bomblets wird zumeist durch die ruckartige Verzögerung bei
dem Aufschlag auf die Zieloberfläche
ausgelöst.
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Der
eigentliche Wirkteil solcher Ladungen besteht aus so genannten Hohlladungen
mit kegeliger oder trompetenförmiger
Einlage, die eine über ihre
Höhe gleiche
oder veränderliche
Wandstärke
besitzen kann, weiche dann jeweils als degressive oder progressive
Hohlladung bezeichnet wird. Damit die Hohlladungen ihre volle Leistung
entfalten können, ist
eine hohe Fertigungssymmetrie bei entsprechenden dynamischen Materialeigenschaften
eine Grundvoraussetzung.
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Aus
der Praxis ist es bekannt, dass bereits sehr kleine Störungen,
bedingt durch Fertigungsungenauigkeiten, Inhomogenitäten im Sprengstoff
oder leicht asymmetrisch verlaufende Zündverläufe oder eine nicht vollkommen
regelmäßige Durchdetonation des
Sprengstoffs, zu einer derart entscheidenden Leistungsminderung
führen,
dass der sich aus der Einlage sich bildende Hohlladungsstrahl oder
Hohlladungsstachel sich nicht vollkommen achsensymmetrisch ausbreitet
oder streckt.
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In 1 ist eine geformte Ladung
in Form eines Bomblets 1 zum Zeitpunkt des Auftreffens
auf die Oberfläche 10 eines
zu schützenden
Objekts schematisch dargestellt. Das Bomblet 1 besteht
im Wesentlichen aus einem Gehäuse 2,
welches mit Sprengstoff 3 derart gefüllt ist, dass dieser Sprengstoff 3 eine
sich nach unten öffnende
Einlage 4 aus einem Material wie beispielsweise Kupfer
umgibt. Der von einem Zünder 6 aus
durchdetonierende Sprengstoff 3 drückt die Einlage 4 mit
hoher Geschwindigkeit zusammen, sodass sich aus dem Spitzenbereich
der Einlage 4 heraus ein Hohlladungsstrahl oder Strahl 5 bildet.
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Die
Einlage 4 wird also über
die Detonation des Sprengstoffs 3 zu dem Strahl 5 umgeformt,
der sich unter kontinuierlicher Streckung auf die Oberfläche 10 zu
bewegt und in diese eindringt. Die Spitzengeschwindigkeiten der
den Strahl 5 ausbildenden Partikel liegen dabei zwischen
5 und 8 km/s, wobei der Durchmesser des gebildeten Strahls 5 im
Millimeterbereich liegt. Bei vollkommener Präzision werden in homogenen
Stahlpanzerungen Eindringtiefen erreicht, die zwischen dem Vier-
bis Achtfachen des größten Einlagendurchmessers
liegen. Die mechanische Aufschlagzündung erfolgt in der Regel
dadurch, dass sich eine Zündnadel 7 aufgrund
ihrer Trägheit
in einem Kanal 8 beim Auftreffen auf dem Objekt auf den
Zünder 6 zu
bewegt und diesen ansticht, wodurch das Bomblet 1 gezündet wird.
Der Zünder 6 bringt
dabei den Sprengstoff 3 zur Detonation.
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Die
Leistungsfähigkeit
des Bomblets 1 hängt im
Wesentlichen von der Streckung des Strahls 5 ab. Diese
wird dadurch erreicht, dass der zu dem Zeitpunkt seiner Entstehung
ursprünglich
quasihomogene Strahl gestreckt und dabei partikuliert wird. Eine Tiefenwirkung
ergibt sich dann aus der Addition der Einzelleistungen der einzelnen
den Strahl 5 bildenden Partikel, die absolut präzise hintereinander
eindringen müssen.
Die Streckung des Strahles 5 erfolgt kontinuierlich, wobei
der Abstand zwischen den Partikeln von der Spitze in Richtung des
Bomblets 1 stetig abnimmt. Für eine gewünschte Durchschlagsleistung
ist eine bestimmte Dehnungsstrecke 9 notwendig, welche
allgemein als Stand-Off bezeichnet wird. Der Stand-Off 9 wird
von dem Abstand der unteren Kegelbegrenzung der Einlage 4 bis
zu der Oberfläche 10 gebildet.
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Bei
Aufschlagzündern,
die eine ausreichende Verzögerung
zu ihrer Funktionstüchtigkeit
benötigen,
ist der Stand-Off 9 im Vergleich zum Durchmesser der Einlage 4 des
Bomblets 1 konstruktionsbedingt klein ausgebildet (vgl.
z.B. 11, Bei Gefechtsköpfen mit
Annäherungszünder oder
bei elektrischer Zündung
kann der Stand-Off 9 entsprechend größer (ca. 2-facher Durchmesser
der Einlage) ausgebildet sein.
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Zum
Schutz gegen Bomblets sind aus dem Stand der Technik bereits verschiedene
Systeme bekannt.
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So
offenbart zum Beispiel die
DE
26 01 562 A eine dichte Anordnung von starren Metallstangen auf
einer Panzerplatte. Die Hohlladung setzt dann mit ihrer Unterkante
auf mehreren Stangen auf, sodass eine vorzeitige Explosion des Bomblets
in Abstand von der Panzerplatte bewirkt wird.
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R.P.
Hunnicutt beschreibt in „Sherman:
A History of the American Medium Tank", Presidio Press, September 1994, Seiten
224–225,
ebenfalls eine Anordnung starrer Störkörperstangen. Da diese Störkörper hier
weniger dicht angeordnet und dünner ausgebildet
sind, besteht unter Umständen
die – allerdings
eher unwahrscheinliche – Möglichkeit,
dass eine Hohlladung nicht auf ihnen aufsetzt, sondern einige von
ihnen ins Innere der geformten Ladung eindringen und so den Hohlladungsstrahl
stören.
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Die
DE 688 526 zeigt eine Panzerplatte
mit Prismenkörpern
von beliebigem Querschnitt zum Ablenken von KE-Geschossen. Die Prismenkörper sind dabei
quer zur Bedrohungsrichtung ausgerichtet und so eng bestückt, dass
ein Geschoss mindestens einen Körper
berührt
und abgelenkt wird. Da die Störkörper sehr
eng gesetzt sind, würde
auch hier eine geformte Ladung auf sie aufsetzen, anstatt erst auf die
Oberfläche
der Panzerplatte aufzusetzen.
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Aus
der
FR 2,727,506 A ist
als Anordnung zum Schutz gegen geformte Ladungen ein aufblasbarer
Sack bekannt, der bei Detektion einer Bedrohung aufgeblasen wird,
um eine Explosion der Sprengladung in Abstand von der Oberfläche des Objekts
zu erzielen. Diese aufgeblasenen Säcke als Störkörper sind derart groß, dass
sie keinesfalls in den Innenbereich einer Hohlladung eindringen
können.
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Weiter
offenbart die
DE 20
31 658 B eine Schutzanordnung für Panzerungen, bei der in Kammern
in der Panzerung eine Sprengladung vorgesehen ist, die bei Durchdringung
der Kammerabdeckung durch ein auftreffendes Geschoss zündet und das
auftreffende Geschoss zurückschleudern
soll. Es handelt sich hierbei um keine von der Oberfläche vorstehenden
Störkörper.
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Schließlich beschreibt
die
FR 2,771,490 A eine
Schutzanordnung, die aus einer auf der Panzerung aufgebrachten nachgiebigen,
vorzugsweise fließfähigen Füllschicht
besteht, die beim Eindringen einer Hohlladung in diese Schicht in
den Innenbereich der Einlage beschleunigt. Diese bekannte Anordnung
entspricht der in
12 dargestellten Schutzanordnung,
die später
als Vergleichsbeispiel beschrieben wird.
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Die
Schutzwirkung all dieser bekannten Anordnungen gegen sich einem
Objekt nähernde
oder auf diesem aufsetzende geformte Ladungen wie Bomblets ist jedoch
begrenzt bzw. nur begrenzt sichergestellt.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine wirksamere
Anordnung zum Schutz gegen geformte Ladungen, vornehmlich Bomblets, zu
schaffen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch
eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Störkörper sind
in Höhe
und Breite jeweils kleiner als die Höhe bzw. die Breite des Innenbereichs
der Einlage oder des Stand-Off – Bereichs
der geformten Ladung ausgebildet und außerdem elastisch ausgebildet
und/oder elastisch gelagert.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die obige Aufgabe
durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Die
Störkörper sind
in diesem Fall spröde
ausgebildet.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die obige Aufgabe
durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Die
Störkörper sind
hier elastisch und/oder spröde ausgebildet
und außerdem
in einer nachgiebigen Matrix eingebettet.
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Das
gemeinsame Prinzip der Anordnung nach der Erfindung beruht darauf,
die Ausbildung des symmetrischen Strahls eines Bomblets zu verhindern und
damit dessen Leistung ganz entscheidend zu reduzieren. Dies geschieht
durch das sichere Einbringen von mindestens einem Störkörper oder
Teilen davon in den Innenbereich der Hohlladungseinlage und/oder
in den Bereich der Einlagenöffnung
durch die spezielle Ausbildung und/oder Lagerung der Störkörper.
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Durch
das Einbringen des Störkörpers in
den Innenbereich oder wenigstens in den unteren Zentralbereich der
geformten Ladung kann der Strahl bereits zu Beginn seiner Streckung
und bevor sich der Strahl voll ausgebildet hat in besonders vorteilhafter Weise
derart gestört
werden, dass die endballistische Leistungsfähigkeit der Hohlladung bis
auf einen Bruchteil ihrer maximalen Leistungsfähigkeit reduziert wird. Vergleichbare
Leistungsminderungen sind mit keiner anderen aus der Praxis bekannten
zielseitigen Maßnahme,
auch nicht mit modernsten dynamischen Verfahren, erreichbar.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der jeweiligen Unteransprüche.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Komponenten
einer geformten Ladung in Form eines Bomblets für den Angriff auf ein zu schützendes
Objekt von oben;
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2 die
Einteilung unterschiedlicher Wirkzonen einer derartigen Ladung;
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3 unterschiedliche
Positionen von Störkörpern;
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4 eine
Zone A mit weiteren verschieden ausgeformten Störkörpern;
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5 eine
Zone B mit weiteren Beispielen für
verschieden ausgeformte Störkörper;
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6 die
Zonen B und C mit weiteren Beispielen für verschieden ausgeformte Störkörper;
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7a bis 7c eine
schematisierte Darstellung der Abweichung des Strahls von seiner
Ideallinie in Abhängigkeit
von der Position des in die Einlage eingebrachten Störkörpers;
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8 mehrere
Störkörper, welche
mit einer Abdeckung versehen sind;
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9a und 9b einen
versenkten bzw. teilweise ausgefahrenen Störkörper;
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10a und 10b die
Freigabe von Störkörpern durch
Zurückweichen
einer Oberfläche;
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11a bis 11d Beispiele
für einen
in eine Matrix eingebetteten Störkörper bzw.
eine Matrix, welche mit Störkörpern versehen
ist;
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12a und 12b ein
Eindringen von sich auf der Oberfläche des zu schützenden
Objekts befindlichen Zielmateriales in den Innenbereich einer geformten
Ladung (nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung);
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13a und 13b bewegliche,
schlanke Störkörper;
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14a bis 14c eine
schematisiert dargestellte Verankerung unterschiedlicher, beweglicher schlanker
Störkörper;
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15a und 15b ein
Lochblech, welches mit Störkörpern versehen
ist, sowie ein an eine Panzerung angepasstes und daran befestigtes
Lochblech;
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16 eine
schematisierte Darstellung, wobei ein Störkörper eine die Einlage schützende Hülle durchstößt;
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17 Störkörper, welche
mittels einer Folie befestigt sind;
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18a und 18b eine
schematisierte Darstellung von gitterartigen Belegungen der Oberfläche des
zu schützenden
Objekts von oben;
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19 eine
sich an die Störkörper anschließende optimierte
Panzerung;
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20a bis 20c einen
Vergleich unterschiedlicher Schutzprinzipien;
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21 Störkörper tragende
Schutzmodule mit Verbindungsgliedern;
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22 Schutzmodule
mit beweglichen Abdeckungen und federnd ausgebildeten Störkörpern;
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23a und 23b eine
dünne Oberflächenstruktur
mit strahlstörenden
Eigenschaften,
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24 modulare
Elemente zur Aufnahme von Störkörpern;
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25a bis 25c Gitter
mit Knoten zur Aufnahme von Störkörpern und
einen Knoten in vergrößerter Ansicht;
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26 benachbarte
Module mit Rand- und Fugenschutz durch Störkörper;
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27 benachbarte
Module mit fugenüberbrückenden
Elementen mit Störkörpern;
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28a und 28b mittels
eines Balges ausfahrbare Störkörper, wobei
der Balg in der Panzerung bleibt;
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29a und 29b mittels
des Balges ausfahrbare Störkörper, wobei
der Balg die Panzerung überragt;
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30 teleskopartig
ausgebildete Störkörper;
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31 mittels
eines Balges aus- und wieder einfahrbare Störkörper;
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32 den
Einfluss des Störabstandes
von der Oberfläche
des zu schützenden
Objekts;
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33 über einen
Annäherungssensor
gesteuerte ausfahrbare Störkörper; und
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34 eine
aktive Anordnung zum Schutz gegen sich nähernde Bedrohungen als Vergleichsbeispiel.
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Zur
Erläuterung
der einzelnen Wirkungsweisen und Möglichkeiten der hier beschriebenen
Anordnung erfolgt eine Unterteilung des Bereichs der Einlage 4 einschließlich des
Stand-Off 9 in drei Zonen. In 2 sind diese
mit Zone A für
den unteren Kegelbereich und den Stand-Off 9, Zone B für den Mittelbereich
der Einlage 4 und Zone C für den Spitzenbereich der Einlage 4,
welcher auf der dem Zünder 6 zugewandten
Seite der Einlage 4 angeordnet ist, bezeichnet.
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In 3 ist
ein Bomblet 1, welches auf der Oberfläche eines Objekts (Panzerung) 10 angeordnet
ist, dargestellt. Dabei sind mehrere Wirkungsschwerpunkte 14A, 14B, 14C, 14D, 14E, 14F möglicher
Störkörper in
charakteristischen Positionen in einem Innenbereich 129 der
Einlage 4 eingezeichnet. Die Wirkungsschwerpunkte der Störmassen
oder Störkörper sind
bei den verschiedenen geometrischen Ausgestaltungen der Störkörper nicht
identisch mit den tatsächlichen
Massenschwerpunkten. Diese bezeichnen vielmehr den Ort, an dem ein
Störkörper seine
größte Strahlstörung bewirkt.
Die Verbindung zwischen den Wirkungsschwerpunkten 14A bis 14F und
der Oberfläche
der Panzerung 10 des zu schützenden Objekts erfolgt entweder über eine
besondere Einrichtung oder jeweils durch die Störkörper 16 selbst. Zur
Orientierungshilfe sind die Bewegungsrichtung des Bomblets 1,
seine Symmetrieachse 11, der Kollapspunkt 12 und
die sich ausbildende Strahlspitze 13 mit dargestellt. Der
bereits umgeformte Teil der Einlage 4 ist mit 4A bezeichnet, Bei den
in 3 dargestellten und somit hervorgehobenen Positionen 14A bis 14F der
verschiedenen Wirkungsschwerpunkte befindet sich die Hauptstörposition 14A an
der Innenwandung der Auskleidung (Einlage) 4. Bei der Position 14B des
Wirkungsschwerpunktes ragt der Störkörper bis in den oberen Bereich der
Einlage 4, bei der Position 14C in den mittleren Bereich
der Einlage 4 außerhalb
der Symmetrieachse 11 hinein. Entsprechend ist der Störkörper bei
der Position 14D in dem unteren zentralen Bereich der Einlage 4 nahe
der Symmetrieachse 11 angeordnet und bei der Position 14E wirkt
der Störkörper im
Bereich des Stand-Off 9. Einen Sonderfall stellt die Position 14F des
Wirkungsschwerpunkts dar. Hier durchstößt oder deformiert der Störkörper die
Einlage 4 mechanisch.
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In 4 sind
der Bereich der Einlage 4 des Bomblets 1 sowie
die Zone A schematisch dargestellt sowie beispielhafte Störkörper 16.
Dabei sind die Störkörper 16 als
verschiedene geometrische Körper ausgebildet.
Im Einzelnen sind die Störkörper 16 (von links
nach rechts in 4) zylindrisch, stiftförmig, kugelförmig, zylindrisch
mit einer Kegelstumpfspitze, zylindrisch mit abgerundeter Spitze,
als ein Spitzkegel bzw. als ein stumpfer Kegel ausgeführt. Alle
aufgeführten
rotationssymmetrischen Störkörper 16 können auch
eckig ausgeführt
werden, beispielsweise als Quader oder Pyramidenstümpfe, falls
sich dies aus Gründen
des Signaturverhaltens (z.B. Radarerfassung) als vorteilhaft erweist.
Es liegt im Ermessen des Fachmannes, die in 4 dargestellten
Ausführungsformen
eines Störkörpers 16 ebenso
für die
in 3 schematisiert dargestellten gewünschten
Wirkungsschwerpunkte 14D und 14E der Störkörper zu verwenden.
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5 zeigt
einige Ausführungen
von Störkörpern 16,
welche eine derartige Länge
aufweisen, dass diese in Zone B der Einlage 4 hinein ragen.
Dabei ist ein erster Störkörper 16 als
ein Hohlzylinder ausgebildet, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit einem Medium 17 gefüllt
ist. Der Störkörper 16 kann
auch einfach als Hohlkörper
ohne Füllmedium
ausgebildet sein. Der zweite Störkörper 16 ist stiftförmig ausgebildet
und kann ebenfalls einen Hohlraum 17 und/oder auch eine
Spitze 18 aufweisen.
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Der
erste Störkörper 16 kann
in einer weiteren, vom vorliegenden Beispiel abweichenden Ausführungsform
massiv und ohne Spitze ausgebildet sein.
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Ein
in 5 dargestellter dritter Störkörper 16 ist zylindrisch
und mit einer abgerundeten Spitze 18 ausgebildet, wobei
der zylindrische Grundkörper über einen
Zapfen 19 mit der abgerundeten Spitze 18 verbunden
ist. Ein vierter Störkörper 16 ist
als ein stumpfer Kegel ausgestaltet, der beispielsweise mittels
eines Zapfens 20 in der Oberfläche (Panzerung) 10 des
zu schützenden
Objekts als Trägerstruktur befestigt
ist.
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Der
erste Störkörper 16 stellt
eine spezielle Ausführungsform
der in 3 dargestellten Wirkungsschwerpunkte 14C und 14D dar.
Gleiches gilt für
den zweiten Störkörper 16,
welcher eine spezielle Form der Wirkungsschwerpunkte 14B und 14C nach 3 darstellt.
Der dritte Störkörper 16 stellt
eine spezielle Ausführungsform
des Wirkungsschwerpunktes 14D nach 3 und der
vierte Störkörper 16 eine
solche für
den Wirkungsschwerpunkt 14A nach 3 dar. Selbstverständlich sind
die Übergänge zwischen
den einzelnen dargestellten Ausführungsformen
der Störkörper fließend, und
es ist eine Vielzahl von Kombinationen derselben denkbar.
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In 6 ist
die Zone C der Einlage 4 dargestellt, wobei ein erster
stiftförmiger
Störkörper 16 derart
ausgebildet ist, dass er bis in die Zone C hinein ragt und in seiner
prinzipiellen Ausgestaltung dem Wirkungsschwerpunkt 14B nach 3 entspricht. Darüber hinaus
ist die Kombination eines stiftförmigen
Störkörpers 16 mit
einem kegelförmig
ausgebildeten Basisstörkörper 23 beispielhaft
aufgezeigt. Diese Kombination beinhaltet gleichzeitig Störungen des
Strahls 5 in den Zonen A, B und C, wie es schematisch in 3 durch
die Wirkungsschwerpunkte 14B, 14D und 14E dargestellt
ist.
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Ein
besonders interessanter Störfall
ist in 6 dargestellt. Dieser in dem vorliegenden Beispiel
als zylindrischer Störkörper ausgebildete
Störkörper 16 (rechts
in 6) durchdringt die auf die Objektoberfläche der
Panzerung 10 auftreffende Einlage 4 des Bomblets 1.
Dadurch wird eine größere verformte
oder gestörte
Zone 22 gebildet, die bei der Durchdetonation des Sprengstoffs 3 zu
besonders ausgeprägten
Störungen
des Strahls 5 führt.
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Es
soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die dargestellten
Beispiele für
Störkörper nicht
nur die ihren Wirkungsschwerpunkten zugedachten Strahlstörungen bewirken,
sondern dass auch die Verbindungen zur Oberfläche der Panzerung 10 wie
Stege, Hülsen
etc., eine weitere, zum Teil sich über einen großen räumlichen
Bereich erstreckende Störung
bewirken.
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Die 7a bis 7c zeigen
drei Beispiele von typischen Strahlstörungen entsprechend den Positionen
der Wirkungsschwerpunkte 14A, 14B, 14C, 14D, 14E.
Die in 7a dargestellte Strahlstörung, welche
durch die gestrichelte Linie 24A wiedergegeben wird, wird
durch die Position des Wirkungsschwerpunkts 14B ausgelöst. Dabei
ist der Wirkungsschwerpunkt 14B des Störkörpers stark schematisiert als
schwarzer Kreis wiedergegeben, welcher das in den Innenbereich 129 der
Einlage 4 hinein reichende Ende des Störkörpers wiedergibt.
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Da
der untere schnelle Teil des Strahls, welcher den höchsten Leistungsbeitrag
bei dem Durchschlagen der Panzerung des zu schützenden Objekts erbringt, von
der Spitze der Einlage 4 gebildet wird, ist in diesem Teil,
d.h. in der Zone C die Störung durch
einen Störkörper am
größten. Zusätzlich zu den
bereits aufgeführten
Störungen
durch die Verbindungen der Störkörper und
Panzerung 10 setzt sich aufgrund von Stoßwellenreflexionen
im Sprengstoff und im Bereich der Einlage 4 die eingebrachte
Störung
auch noch in den nachfolgenden Bereichen fort, sodass die Störung des
Strahls nicht nur auf diesen Bereich beschränkt bleibt. Diese Überlegung
gilt übrigens
für alle
weiteren gezeigten und beschriebenen Beispiele.
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Die
in 7b dargestellte Strahlstörung, welche durch die gestrichelte
Linie 24B graphisch wiedergegeben ist, wird durch die in
den Innenbereich 129 der Einlage 4 eingebrachten
Störkörper mit den
Wirkungsschwerpunkten 14A und 14C verursacht.
Es ergibt sich eine weite Auslenkung des mittleren Teils des Strahls 5.
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Die
in 7c dargestellte Strahlauslenkung gemäß einer
gestrichelten Linie 24C wird durch das Einbringen der Störkörper mit
den Wirkungsschwerpunkten 14D, 14E in den Innenbereich 129 der
Einlage 4 verursacht. Die Störungen bei der Ausbildung des
Strahls 5 bleiben hier vornehmlich auf den hinteren Strahlteil
konzentriert, während
der Störkörper mit
dem Wirkungsschwerpunkt 14D aufgrund seiner symmetrieachsennahen
Lage noch zusätzliche
Störungen
in den vorderen Strahlteilen erwarten lässt. Selbstverständlich ergeben
sich aus den unterschiedlichsten Kombinationen der Lage sowie Ausgestaltung
der äußeren Form
sowie der Länge
der Störkörper entsprechende
Strahlstörungen,
die sich in der Regel addieren, da sie grundsätzlich die Asymmetrie unterstützen.
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Sollen
robuste oder relativ einfach strukturierte Oberflächen realisiert
werden, so wird man kurze, dicke Störkörper mit Wirkung im Bereich
der Zone A einsetzen. Mit diesen können z.B. begehbare Oberflächen realisiert
werden. Derartige Maßnahmen
entsprechen dem in 7C dargestellten Beispiel, wobei
sich die Wirkung aus mehreren Faktoren zusammensetzt, wenn gleichzeitig
mehrere Störkörper in
dem Innenbereich eines auftreffenden Bomblets 1 platziert
werden können
oder wenn ein zentraler Störkörper zu
einer gleichzeitigen asymmetrischen Störung des sich streckenden Hohlladungsstrahls
führt.
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Sollen
ebene Oberflächen
des zu schützenden
Objekts realisiert werden, sind beispielsweise in 8 dargestellte
und als stumpfe Kegel ausgeführte
Störkörper 16 mit
einer Abdeckung 25 denkbar. Es ist dann lediglich darauf
zu achten, dass diese Abdeckung 25 nicht das weitere Absinken
der Ladung bis zu deren Zündung
verhindert, also nicht entsprechend massiv ausgeführt ist.
Ebenso ist es möglich, die
Abdeckung 25 abnehmbar zu gestalten, sodass diese erst
im Ernstfall entfernt wird.
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Derartige
Abdeckungen sind dann von besonderem Interesse, wenn ein bestimmtes
Signaturverhalten der Oberfläche
gewünscht
wird. Es ist auch möglich,
durch bestimmte Formen und Materialien der störkörpertragenden Oberfläche der
Panzerung 10 eines Objekts ein günstiges Signaturverhalten einzustellen.
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In
den 9a, 9b und 10a, 10b werden Störzonen
nach Bedarf dynamisch aufgebaut. So können in dem in 9a, 9b dargestellten
Beispiel Störkörper 16 aus
der Oberfläche 26 eines
entsprechend ausgeführten
Ziels ausgefahren oder herausgeschoben werden. Dabei ist in 9a der
Störkörper 16 in
eingefahrenem und in 9b in teilweise ausgefahrenem
Zustand dargestellt.
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Die 10a und 10b zeigen
ein zu den 9a und 9b alternatives
Beispiel, wobei eine den Störkörper 16 ursprünglich abdeckende
Oberfläche 26 in
der dargestellten Pfeilrichtung (10a) zurückweicht
und dadurch den Störkörper 16 freigibt (10b).
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In
den 11a bis 11d sind
einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit den oben genannten Schutzeigenschaften gezeigt,
wobei auf der Oberfläche
der Panzerung (Rest- oder Folgepanzerung) 10 des zu schützenden
Objekts Störkörper 16 aufgebracht
sind, die die gewünschte
Strahlstörung verursachen.
So zeigen die 11a bis 11d Beispiele
für Störkörper 16,
die in eine relativ weiche, nachgiebige Matrix 30 eingebettet
sind. In 11a ist beispielsweise ein kegeliger
Störkörper 16 in
einem derartigen Werkstoff definiert positioniert. In 11b befinden sich kugelförmige Störkörper 16 in regelmäßiger oder
unregelmäßiger Verteilung
in der Matrix 30. In 11c ist
eine Kombination der in den 11a bis 11d dargestellten Ausführungsformen der Störkörper 16 wiedergegeben.
In 11d ist die Matrix 30 als
Positionierungs- oder Einbettungsschicht für einen kugeligen Störkörper 16,
der nicht vollständig
von der Matrix 30 umhüllt
ist, ausgebildet. Eine derartige Matrix 30 kann z.B. aus
einem aufgeschäumten
Material oder einem verformbaren polymeren Stoff bestehen.
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In 12 (Vergleichsbeispiel) besteht eine der
Oberfläche 10 des
zu schützenden
Objekts vorgelagerte Schicht 32 aus einem Werkstoff, der
nachgiebig genug ausgeführt
ist, um während
des Eindringens des Bomblets 1 in diese Schicht 32 in
Richtung der Einlage 4, wie durch einen Pfeil 33 dargestellt, beschleunigt
zu werden. Dadurch wird in den Innenbereich 129 der Einlage 4 ein
Störkörper 16 bestehend
aus dem Material der Schicht 32 zur Störung der Strahlausbildung eingebracht.
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Wie
bereits ausgeführt,
sind Störungen
im Bereich der Zone C, d.h. dem Spitzenbereich der Einlage 4,
grundsätzlich
besonders wirksam. Um die Zone C während des Auftreffens des Bomblets 1 zu erreichen,
werden in einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung
schlanke Störkörper 16,
wie sie auch in 6 dargestellt sind, verwendet.
In den 13a und 13b sind
solche Störkörper 16 dargestellt.
Das sich in 13a der Oberfläche der
Panzerung 10 des zu schützenden Objekts,
welche mit den Störkörpern 16 besetzt
ist, nähernde
Bomblet 1 schiebt einen (wie dargestellt) oder mehrere
(nicht dargestellt) Störkörper 16 in
Abhängigkeit
der Verteilungsdichte in den Innenbereich 129 der Einlage 4 und
biegt den Störkörper 16 in
eine bei 36 dargestellte Form.
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In
den 14a und 14b sind
zwei weitere Ausführungsbeispiele
gezeigt, wie mittels schlanker Störkörper 16 der Spitzenbereich
der Einlage 4 eines auftreffenden Bomblets 1 erreicht
werden kann. Der in 14a dargestellte Zustand entspricht
dem in 13b dargestellten Beispiel.
Der Störkörper 16 ist
biegsam ausgebildet, sodass er in die bei 36 dargestellte
Form gebracht werden kann. Gemäß 14b ist der Störkörper 16 fest,
wie bei 37 dargestellt, in der Oberfläche der Panzerung 10 montiert.
Alternativ zu der biegsamen Ausgestaltung 36 kann der Störkörper 16 auch
starr ausgebildet und mittels einer Dreheinrichtung 39 beweglich
in der Oberfläche
der Panzerung 10 gelagert und in die Auslenkpositionen 38 bringbar
sein.
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Die
Dreheinrichtung 39 kann, wie beispielsweise in 14c dargestellt, aus einem z.B. mit elastomerem
Werkstoff gefüllten
Gehäuse 40 bestehen, welches
in die Oberfläche
der Panzerung 10 eingebettet ist.
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Grundsätzlich kann
die die Störkörper tragende
Schicht modular aufgebaut sein. Es kann auch von Vorteil sein, gekrümmte Oberflächen mit
derartigen Störschichten
zu belegen. 15a zeigt beispielhaft ein Lochblech 41,
in dem Störkörper 16 befestigt
sind. Dabei sind zwei grundsätzliche
Störkörperformen
dargestellt, einmal eine schlanke Ausführung gemäß einem Störkörper nach 4 oder
einem Störkörper nach 5 und
eine konische Ausführungsform
gemäß einem
Störkörper von 4.
In 15b besteht eine Trägerschicht 44 aus
einer Hohlstruktur, die die Störkörper 16 trägt. Diese
Struktur ist, der Krümmung
der Trägerpanzerung 43 folgend,
mittels eines nicht dargestellten Befestigungselements oder einer
schematisch dargestellten Befestigungsschicht 45 mit der
Trägerpanzerung 43 verbunden.
-
In
einer besonderen Ausgestaltung kann eine derartige Schutzfläche auch
aus Lochblechstreifen mit einer oder mehreren Reihen von Störkörpern bestehen.
-
Da
es auch denkbar ist, dass die Einlage 4 eines auftreffenden
Bomblets 1 mit einer Abdeckung 46 versehen ist,
ist es durchaus möglich.
mit einem entsprechend aus geführten
Störkörper 16,
der prinzipiell dem Störkörper nach 6 entspricht,
die Abdeckung 46 zu durchstoßen und in den Innenbereich 129 der
Einlage 4 einzudringen. Dies ist prinzipiell in 16 dargestellt.
-
Ein
Beispiel einer aus mehreren Störkörpern 16 gebildeten
Störschicht
zeigt 17. Dabei sind die Störkörper 16 auf
einer Trägerplatte 49 mittels Bohrungen 48 fixiert
und von einer Hüllschicht 50 umgeben,
die z.B. mittels Unterdruck wie eine Tiefziehfolie auf die Störkörper 16 aufgebracht
wird.
-
Die 18a und 18b zeigen
jeweils eine Belegung der Oberfläche
der Panzerung 10 mit Störkörpern 16,
wobei diese derart angeordnet sind, dass ein oder mehrere Störkörper 16 gleichzeitig
in den Innenbereich eines Bomblets, welches schematisch durch die
Kreise angedeutet ist. eindringen können.
-
19 zeigt
ein Beispiel für
eine günstige Folgestruktur
nach einer Schicht mit Störkörpern 19. Ein
exakt ausgerichteter Hochleistungsstrahl ist durch dynamisch besonders
wirksame Einrichtungen wie etwa Beulstrukturen wesentlich leichter
zu stören als
ein bereits stark aufgefächerter
Strahl. Es ist daher sinnvoll, den mittels einer vorgeschalteten
Störzone 53 gestörten Strahl
in einer ballistisch besonders wirksamen Folgepanzerung 54 wie
etwa hochfestem Stahl oder Keramik abzufangen. Die Folgepanzerung
oder Schicht 54 kann dann z.B. über eine Dämmschicht 55, welche
auch zur weiteren Verteilung von evtl. noch hinter der Schicht 54 austretenden
Reststrahlteilen geeignet ist, auf einer Trägerpanzerung 56 befestigt
sein.
-
In
den 20a bis 20c sind
vergleichend drei Zielaufbauten dargestellt. So zeigt 20a eine homogene Stahlpanzerung 57,
die von dem Bomblet 1 gerade noch durchdrungen wird (Grenzdurchschlag).
Die Referenzmasse und die Referenzhöhe H1 betragen hier jeweils
100%, welche dem Wert 1 entsprechen.
-
In 20b durchschlägt
das gleiche Bomblet 1 gerade noch eine hochwertige Sonderpanzerung 58 herkömmlicher
Struktur. Deren Höhe
H2 entspricht noch etwa der Höhe
der massiven Panzerung 57, wobei ihre Masse nur noch ein
Drittel beträgt.
In 20c sind zwei schutzleistungsgleiche Panzerstrukturen 59A und 59B mit
Störkörpern dargestellt. Ihre
Gesamthöhe
H3 soll die Hälfte
der Höhe
H1 der homogenen Panzerung betragen. Bei einem angenommenen Verhältnis von
Störbereichshöhe zu Folgepanzerung
von 1:4 für
das rechte Beispiel (relativ massive Störkörper) ergibt sich im Mittel
ein Viertel der Masse des homogenen Stahlziels. Bei dem linken Beispiel
werden schlanke, dünne
Störkörper verwendet,
die ein Verhältnis
der Störbereichshöhe/Folgepanzerung
von 2:1 erlauben. Dadurch reduziert sich die Masse auf ein Sechstel
der Masse des homogenen Stahlziels.
-
Üblicherweise
wird die Leistungsfähigkeit
einer Schutzanordnung mittels des Produkts aus Masseneffizienz,
die dem Verhältnis
durchdrungene Zielmasse einer Stahlpanzerung im Grenzdurchschlag zu
durchdrungener Zielmasse des betrachteten Ziels entspricht, und
Raumeffizienz, welche wiederum dem Verhältnis der Dicke der im Grenzdurchschlag durchdrungenen
Stahlpanzerung zur Dicke des betrachteten Ziels entspricht, angegeben.
Das in 20a dargestellte Beispiel ergibt
als Referenz ein Produkt von 1, wogegen die Sonderpanzerung 58 gemäß 20b ein Produkt von drei und die mit Störkörpern versehene
Struktur gemäß 20c ein Produkt von 8 für das rechte Beispiel und von
12 für
das linke Beispiel ergibt. Derartige Gesamtwirksamkeiten werden
von keiner anderen aus dem Stand der Technik bekannten inerten Panzerung
auch nur annähernd
erreicht.
-
Obige
vergleichende Betrachtung führt
dann zu noch erheblich höheren
Bewertungszahlen, wenn die Störstruktur
mit weit in die Einlage 4 hinein reichenden, schlanken
Störkörpern arbeitet,
oder wenn die Störkörper weit
gesetzt sind und/oder eine geringe Masse besitzen. Da die Störung des
Strahls je nach Position des Störkörper mit
praktisch jedem Werkstoff erreicht werden kann, ist eine Vielzahl
extrem masseeffizienter Lösungen
möglich.
-
Zwischenzeitlich
durchgeführte
experimentelle Studien lassen den Schluss zu, dass hochwirksame
Störungen
auch dann erreicht werden können, wenn
der Massenschwerpunkt der Störkörper sich etwa
zwischen dem oberen Drittel und der Mitte der Einlage 4 befindet.
Dies vereinfacht den Aufbau optimal wirkender Strukturen mit Störkörpern.
-
Es
kann oft zweckmäßig sein,
eine Schutzstruktur der vorgeschlagenen Art modular aufzubauen.
Ein derartiges Beispiel ist in 21 dargestellt. Auf
der linken Seite sind Störkörper 16 auf
einer Oberfläche 10 des
zu schützenden
Objekts montiert. Auf der rechten Seite sollen Störkörper 16 und
die Oberfläche 10 des
zu schützenden
Objekts einstückig
ausgebildet sein. Die einzelnen die Schutzfläche bildenden Module sind über Verbindungsglieder 61 verbunden,
die auch eine bestimmte Beweglichkeit des so erzeugten Verbundes
erlauben.
-
Eine
besondere technische Lösung
des hier vorgeschlagenen Prinzips stellen bezüglich ihrer Höhe variable
Störkörper dar,
wie sie etwa in 22 beispielhaft dargestellt
sind. In einem entsprechend gestalteten Trägerelement 62 befinden
sich federartige Störkörper 16,
die mittels einer beweglichen Abdeckung 65 in einer Kammer 66 gehalten
werden. Werden die Abdeckungen 65 von der Kammer 66 entfernt,
wird der Störkörper 16 entlastet
und dehnt sich aus. So ist in 22 ein
entlasteter Störkörper 63 dargestellt.
Um eine effizientere Störung
des Strahls durch einen günstigeren
Wirkungsschwerpunkt zu bewirken, kann der Störkörper 16 mit einer zusätzlichen,
an seinem von dem Trägerelement 62 abgewandten
Ende angeordneten Störmasse 64 versehen
sein.
-
Dieses
Prinzip eines höhenveränderlichen Störkörpers kann
auf unterschiedliche Weise realisiert werden. So sind auch gummiartige
Störkörper denkbar,
die balgartig gefaltet sein können.
Auch Metallfedern erfüllen
diese Aufgabe. Die Variation der Höhe kann auch durch ein Umlegen
von federnden Störkörpern erreicht
werden, die bei Bedarf federnd aufgerichtet werden.
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Zwei
weitere technisch interessante Ausführungsformen der Anordnung
sind in den 23a und 23b dargestellt.
Hier wird die strahlstörende Oberfläche mittels
dünner
Strukturen realisiert. In 23a trägt die Oberfläche der
Panzerung 10 des zu schützenden
Objekts eine dünne
Struktur, die Störkörper 16 zur
frühen
Strahlstörung
enthält.
Derartige Strukturen können
beispielsweise aus relativ dünnen,
metallischen Blechen, aus glasfaserverstärkten Kunststoffen oder Polymeren
gegossen, tiefgezogen, gestanzt, geschmiedet oder gedrückt werden. 23b zeigt ein weiteres Oberflächenprofil 16, wobei
Störkörper unterschiedlicher
Längen
und Formen vorgesehen sind. Es ist auch denkbar, in dem oberen Bereich
der Störkörper 16 zusätzliche
Massen zur Verbesserung der Störwirkung
einzubringen.
-
Für die Anwendung
können
auch Einrichtungen interessant sein, die modular aufgebaut sind
und in die die gewünschten
Störkörper eingesetzt
werden können. 24 zeigt
zwei Module 68 mit entsprechenden Aufnehmern 69.
Hierbei kann es sich sowohl um metallische Trägermodule als auch um solche
aus Kunststoff, Gummi, glasfaserverstärktem Kunststoff oder dgl.
handeln. Nicht ebenen Oberflächen
kann entweder durch modulare Gestaltung oder über biegsame Trägermaterialien
Rechnung getragen werden.
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In
den 25a bis 25c ist
das oben geschilderte Prinzip hinsichtlich einer flexibleren Gestaltung
weiter ausgeführt.
Es handelt sich hierbei um eine gitterartige Trägerstruktur 70, die
vorzugsweise in den Knoten Aufnehmer 69 für Störkörper aufweist. 25b zeigt einen Aufnehmer 69 eines Knotens
in Draufsicht in einer vergrößerten Darstellung.
Ein eingesetzter Störkörper 16 ist
gemäß 25c über
einen Zapfen 73 in dem Aufnehmer 69 befestigt.
Ein derartiges Prinzip eignet sich zur Aufnahme beliebig geformter
Störkörper der
unterschiedlichsten Materialien oder auch zum Austauschen von Störkörpern z.B.
gegen unterschiedliche Bedrohungen.
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Es
ist auch denkbar, dass die in den 12, 23, 24 und 25 dargestellten Beispiele für Störstrukturen
oder Trägerschichten
für Störkörper derart dünn oder
weich ausgeführt
werden, dass sie ausgeprägt
dämpfende
Eigenschaften besitzen. Dadurch ist es durchaus denkbar, auch mit
relativ hoher Geschwindigkeit oder Fallgeschwindigkeit auftreffende Bedrohungen
oder Bomblets derart weich oder federnd aufzufangen, dass eine Zündung der
Bomblets überhaupt
nicht erfolgt.
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Ein
weiterer Vorteil relativ nachgiebiger dicker Stör- oder Trägerschichten für Störkörper kann darin
bestehen, Bedrohungen vor deren Zündung relativ tief eintauchen
zu lassen. Dies ist dann von Vorteil, wenn das Bomblet mit einem
Splittermantel versehen ist, der gleichzeitig mit der Ausbildung
des Hohlladungsstrahls über
den detonierenden Sprengstoff in lateraler Richtung Splitter beschleunigt.
Diese werden dann, zumindest im eingetauchten Teil, von der Stör- oder
Trägerschicht
aufgenommen.
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Ein
besonderer Vorteil der hier beschriebenen Anordnung zur Störung von
Hohlladungsstrahlen während
ihrer Ausbildung besteht darin, dass hiermit insbesondere Schwachpunkte
von Schutzstrukturen vermieden werden können. Dies wird durch die in den
im Folgenden beschriebenen Figuren dargestellten Ausführungsformen
von Störkörpern verdeutlicht.
-
So
zeigt 26 vier Schutzmodule 68.
Die Störkörper 16 sind
hier grundsätzlich
so angeordnet, dass ein kritischer Randbereich oder Stoßbereich zwischen
den Schutzmodulen 68 gestärkt wird. Dies kann dadurch
erfolgen, dass die einzelnen Schutzmodule 68 in ihrem Randbereich
Störkörper aufweisen,
oder dadurch, dass Störkörper direkt
in den Stoßbereich
integriert werden. Dies wird beispielhaft in 26 durch
den Schnitt X-X dargestellt. Dieser zeigt eine zwischen den Schutzmodulen 68 eingebrachte
Leiste 76, welche entsprechende Störkörper 16 enthält, die
mittels Stegen 75 mit der Leiste 76 verbunden
sind. Diese Leiste 76 kann auch als Pufferelement zwischen
den Schutzmodulen 68 dienen oder sonstige Zweitfunktionen
(wie z.B. Fixierungen) übernehmen. 26 zeigt
auch ein Beispiel, wie mittels eines zentralen Störkörpers 16 im
Stoßbereich mehrerer
Schutzmodule 68 eine entscheidende Schutzleistungssteigerung
erreicht werden kann.
-
In 27 sind
weitere Beispiele für
das Vermeiden von Schwachstellen modularer Panzerungen mittels Störkörpern aufgezeigt.
So können
die Randbereiche der Schutzmodule 68 entweder durch eine einseitige,
Störkörper tragende
Kantenleiste oder Lasche 78, zwei Module zusammenfassende
und die Randbereiche derselben überdeckende
Leisten oder Laschen 79, 80 oder den Stoßbereich
mehrerer Schutzmodule 68 überdeckende, Störkörper tragende
Stoßbleche 81 im
Schutz verstärkt
werden.
-
Die
Kantenleiste oder Lasche 78 ist dabei speziell für den Außenbereich
der Trägerschichten vorgesehen,
an welche sich keine weitere Trägerschicht
anschließt.
Die Leiste oder Lasche 79 ist relativ breit ausgeführt und
weist zwei nebeneinander angeordnete Reihen von Störkörpern auf.
Alternativ hierzu ist die Leiste oder Lasche 80 ausgebildet,
welche nur eine Reihe von Störkörpern aufweist.
Das Stoßblech 81 ist
von quadratischer oder runder Grundform und Träger von z.B. vier Störkörpern. Grundsätzlich können die
Störkörper je
nach Bedarf von beliebiger geometrischer Form wie beispielsweise
kugelförmig,
zylindrisch, kegelig oder pyramidenförmig und in ihrer Länge verschieden
hoch ausgeführt
sein. Die Störkörper können aus metallischen Materialien,
polymeren Stoffen, Glas oder Keramik, aus glasfaserverstärkten Kunststoffen,
aus Presskörpern,
gegossenen Körpern
und/oder aus aufgeschäumten
Materialien bestehen.
-
Anhand
der 9 und 10 wurde
der Fall aufgezeigt, dass Störzonen
dynamisch aufgebaut werden können.
Die 28a bis 31 zeigen
hierzu eine Reihe von technischen Lösungsansätzen. So ist in 28a in eine Panzerung 10 eine Anordnung zum
Schutz gegen geformte Ladungen integriert, wobei bei Bedarf mittels
eines Balges 84 und einer Trägerplatte 85 Störkörper 16 aus
einem Raum 83 ausgefahren werden können. Eine geschlossene Abdeckung 93 des
Schutzsystems erfolgt hier über
eine gelochten Platte 91, deren Bohrungen 92 den
Störkörpern 16 zugeordnet
sind. Als äußere Abdeckung 93 kann
eine dünne
Platte oder Folie dienen, die z.B. von den Störkörpern 16 durchstoßen werden
kann. Eine derartige Abdeckung 93 kann auch spezielle Funktionen
hinsichtlich der Signatur wahrnehmen.
-
Der
Balg 84 schließt
zusammen mit der Trägerplatte 85 einen
Druckraum 86 ein. Wird z.B. über ein Gas erzeugendes Element 87,
welches über
eine Leitung 88 angesteuert wird, ein Arbeitsgas freigesetzt,
so werden die Störkörper 16 aus
der Oberfläche
der Schutzstruktur herausgeschoben. Es ist auch möglich, dass
das Arbeitsgas direkt über
eine Bohrung 89 in den Druckraum 86 geleitet wird.
-
In
dem in den 28a und 28b gezeigten
Ausführungsbeispiel
wird die Bewegung der Störkörper 16 mittels
der Platte 91 begrenzt. Es sind jedoch auch Ausführungen
denkbar, bei denen aus relativ flachen Schutzanordnungen mittels
beweglicher Plattformen Störkörper relativ
weit herausgeschoben werden können.
Die 29a und 29b zeigen hierfür ein Ausführungsbeispiel.
In Anlehnung an die 28a und 28b erfolgt
das Ausfahren von Störkörpern 16 aus
einem Modul 94 wieder über
einen Balg 84. Das Modul 94 ist mittels einer
Schicht 96 verschlossen. Bei Bedarf kann mit dieser Anordnung
in den Druckraum 86 ein Arbeitsmedium wie z.B. ein Arbeitsgas
eingeleitet werden, sodass das Volumen 86A des Druckraums 86 erheblich
vergrößert wird
und der Balg 84 wie in 29b dargestellt, ausgefahren
wird. Hierbei können
relativ große
Hubhöhen
HuH 97 erreicht werden.
-
In 30 ist
der Fall dargestellt, dass aus einer Schutzstruktur 98 einzelne
Störkörper ausgefahren
werden können.
Auf der linken Seite wird über
einen Überdruck
in der Zuleitung 102 und der Bohrung 103 ein Störkörper 16 in
einem Kolben 99 bewegt. Das Bodenstück 101 dient als Dichtung
und Hubbegrenzung. Die Höhe
des Störkörpers 16 bestimmt
dabei in erster Linie die erreichbare Hubhöhe HuH bei 97. Es
ist auch denkbar, dass bei einer derartigen Anordnung über einen Überdruck
oder Unterdruck der Störkörper 16 aus-
bzw. eingefahren wird.
-
Auf
der rechten Seite in 30 werden teleskopartige Störkörper 16 ausgefahren.
Hierbei wird über
den Kolben 99 ein zweiter Kolben 105 bewegt, in
welchem seinerseits sich ein Endkörper 100 bewegt. Die
Zufuhr des Arbeitsgases erfolgt über
die Bohrungen 103 und 103A. Mit diesem Teleskopprinzip
ist eine relativ große
Hubhöhe
HuH bei 97A zu erreichen.
-
31 zeigt
eine technische Ausführung zum
Ausstoßen
von einzelnen Störkörpern 16 aus
einer Schutzstruktur 98, die entweder offen oder mittels einer
Schicht 106 abgedeckt ist, Entsprechend den vorhergehenden
beiden Beispielen und alternativ zu 22 erfolgt
das Aus- und Einfahren des Störkörpers 16 durch
ein Arbeitsgas. Ein Balg 109 ist dabei in eingefahrenem
Zustand Lind bei 109A in ausgefahrenem Zustand dargestellt.
-
Ganz
allgemein wird die Leistung geformter Ladungen, wie eingangs erwähnt, durch
den Stand-Off 9, also den Abstand der Unterkante der Einlage
von der Oberfläche
der zu schützenden Struktur
bestimmt. Ladungen für
den Angriff von oben, die sog. Bomblets 1, zeichnen sich
in der Regel dadurch aus, dass sie bereits bei einem kleinen Stand-Off
die gewünschte
Durchschlagsleistung erzielen. Aber auch ihre Durchschlagsleistung
wächst bei
Vergrößerung des
Stand-Off. Das hier vorgeschlagene Wirkprinzip der Störung der
Strahlausbildung oder der Strahlstörung noch im Bereich der Einlage
ist in besonderer Weise dafür
geeignet, die endballistische Leistung geformter Ladungen auch bei größeren Stand-Offs
entscheidend zu vermindern. Die Ursache hierfür ist in 32 dargestellt.
Betrachtet werden ein relativ kleiner Stand-Off 113A des Bomblets 1 zur
Oberfläche
der Panzerung 10 des zu schützenden Objekts im Vergleich
zu einem relativ großen
Abstand 113B. Es wird davon ausgegangen, dass der Wirkungsschwerpunkt 112 des
Störkörpers den
sich ausbildenden Strahl derart stört, dass er bei Erreichen der
relativ nahen Oberfläche
des zu schützenden
Objekts bereits eine laterale Ablenkung 114A aufweist.
Wie bereits ausgeführt,
wird dabei aufgrund der Auslenkung der Strahlpartikel aus der Achse
die Eindringtiefe 117A bereits sehr stark vermindert unter
Vergrößerung des
Kraterdurchmessers 116A.
-
Befindet
sich die Oberfläche
der Panzerung 10 bei gleicher Störung in einem erheblich größeren Abstand 113B,
so wird der Strahl 114A gestreckt und erfährt auch
eine größere laterale
Ablenkung 114B. Dies führt
zu einer weiteren erheblichen Reduzierung der Eindringtiefe 117B bei
gleichzeitiger Vergrößerung des
Kraterdurchmessers 116B. Da in beiden gezeigten Beispielen
die verdrängten
Kratervolumina 115A, 115B aus energetischen Gründen vergleichbar sind,
ergibt sich damit eine physikalisch schlüssige Erklärung für die Verminderung der Eindringtiefe.
-
Es
ist auch durchaus vorstellbar, dass Störkörper entsprechend der vorgeschlagenen
Lösung mittels
eines Sensors und entsprechender Einrichtungen bei Annäherung einer
Bedrohung aus der Oberfläche
einer Panzerung 10 ausgefahren werden. 33 zeigt
ein Beispiel für
eine derartige "aktive" Lösung. Hierbei
wird das sich nähernde
Bomblet 1 über
einen Nahbereichssensor 118 detektiert, wie mit einem gestrichelten
Doppelpfeil 119 dargestellt. Dieser Sensor 118 gibt
einen Impuls über
eine Leitung 120 an eine Steuereinheit 121 ab,
die ihrerseits z.B. über
eine Verbindung 122 mit einer gasgetriebenen Einrichtung
oder dem Druckraum 86 nach den 28a, 28b oder 29a, 29b verbunden ist. Selbstverständlich kann das Ausfahren auch über andere
Techniken erfolgen. Als Beispiele können elektromagnetische Einrichtungen
oder auch einfache mechanische Einrichtungen wie Federn dienen.
-
34 zeigt
ein weiteres Vergleichsbeispiel für eine aktive Schutzeinrichtung
zum Ausstoßen
von Störkörpern gegen
sich nähernde
Bedrohungen wie Hohlladungen. Bei diesem Ausführungsbeispiel enthält eine
Zielstruktur 123 einzelne Beschleunigungskammern 98,
welche mit einer Abdeckung versehen sind, entsprechend der Beschreibung
von 31. Ein Nahbereichssensor 118 ist mit
einzelnen oder mit Gruppen von Abwehreinrichtungen über das
Steuerelement 121 verknüpft
und erfasst sich nähernde
Bedrohungen wie z.B. Bomblets 1 in Bereichen, welche bei 125 dargestellt
sind. Die ausgestoßenen
und in diesem Beispiel die Zielstruktur verlassenden Störkörper 16 fliegen
auf einer relativ kurzen Strecke, deren Richtung durch den Pfeil 127 gekennzeichnet
ist, durch die Bohrung oder Aufnahme der Beschleunigungskammer 98,
dem Bomblet 1 entgegen. Auf diese Weise ist es möglich, über eine
entsprechende Zusammenfassung von Gruppen von Störkörpern zu gewährleisten,
dass immer mindestens ein Störkörper in
die sich nähernde
Bedrohung (Bomblet 1) eindringt und die Ausbildung des
Strahls entscheidend stört.
-
An
ihrem von der Oberfläche
der Panzerung 10 des zu schützenden Objekts abgewandten
Ende können
die Störkörper aller
zuvor angeführten
Ausführungsbeispiele
konkav, konvex, eben oder spitz ausgebildet sein. Ebenso können ihre
Flanken rechtwinklig oder unter einem spitzen Winkel geradlinig gegenüber der
Oberfläche
der Panzerung 10 ausgebildet sein. Ebenfalls ist eine gekrümmte Oberfläche der
Flanken der Störkörper möglich.
-
Um
eine möglichst
effiziente Strahlstörung zu
garantieren und das Gewicht des zu schützenden Objekts so niedrig
wie möglich
zu halten, ist eine optimale Massenverteilung bei der Ausgestaltung
der Störkörper zu
berücksichtigen.
Prinzipiell ist es günstig
für die
Strahlstörung,
wenn die Störkörper im
Wesentlichen der Form der Einlage, weiche zumeist kegel- oder trompetenförmig ausgebildet
ist, angepasst sind. Das bedeutet, je weiter die Störkörper in
den Innenbereich der Einlage 4 eintreten oder hineinragen, desto
weniger Masse wird besonders im Endbereich des Störkörpers für eine effektive
Störung
der Strahlbildung benötigt.
Im Bereich der Oberfläche
des zu schützenden
Objekts wird mehr Masse zur Störung der
Strahlausbildung benötigt,
sodass sich im Wesentlichen bei einem masse- und wirkungsoptimierten
Störkörper, ein
Profil ähnlich
der Gauß'schen Normalverteilungskurve
ergibt.
-
In
einer weiteren, nicht näher
dargestellten Ausführungsform
der Schutzanordnung kann es vorgesehen sein, dass die Störkörper beweglich
in Gleitschienen angeordnet sind, die ein Verschieben der Störkörper an
der Oberfläche
des zu schützenden Objekts
ermöglichen.
Damit kann eine große
Fläche mit
wenigen Störkörpern effektiv
geschützt
werden. Die Anordnung der Störkörper könnte ebenfalls über einen
an der Oberfläche
des zu schützenden
Objekts angeordneten Bewegungsmelder oder Sensor gesteuert werden.
-
Die
Störkörper können mit
der Oberfläche der
Panzerung 10 des zu schützenden
Objekts mittels Klebung, Lötung,
Schweißung
oder Presspassung fest verbunden sein.
-
Alternativ
dazu besteht die Möglichkeit,
die Störkörper mit
der Oberfläche
der Panzerung 10 des zu schützenden Objekts lösbar mittels
Verschraubung oder einer Steckverbindung zu verbinden.
-
Die
Störkörper können in
einer besonderen Ausgestaltung aus einer Kombination von metallischen,
glasfaserverstärkten
Kunststoffen, Glas oder Keramik, polymeren Stoffen und/oder aufgeschäumten Materialien
bestehen.
-
Die
Wandstärken
metallisch ausgebildeter Störkörper können in
der Größenordnung
der Wandstärke
der Einlage 4 an der Störstelle
liegen, wobei aber auch Wandstärken
der Störkörper vorgesehen sein
können,
die von der Wandstärke
der Einlage 4 abweichen. Die mittleren Durchmesser der
Störkörper können etwa
das Zwei- bis Fünffache
der Wandstärken
der Einlage 4 an der Störstelle
betragen.
-
Bei
länglichen
Störkörpern wie
beispielsweise schlanken Zylindern oder Federn o.ä. kann der Durchmesser
der Störkörper in
einer besonderen Ausgestaltung der mittleren Wandstärke der
Einlage 4 entsprechen. Sind die Störkörper aus nicht metallischen
Materialien gebildet, so kann die Störmasse im Störzentrum
etwa der Masse der sich an dieser Stelle befindenden Masse der Einlage 4 entsprechen.
-
- 1
- Bomblet
- 2
- Gehäuse des
Bomblets
- 3
- Sprengstoff
- 4
- Einlage
- 4A
- bereits
umgeformter Teil der Einlage 4
- 5
- Strahl
- 6
- Zünder
- 7
- Zündnadel
- 8
- Kanal
- 9
- Stand
off
- 10
- Oberfläche des
Objektes oder nur Panzerung
- 11
- Symmetrieachse
des Bomblets
- 12
- Kollapspunkt
- 13
- Strahlspitze
- 14A–14E
- Wirkungsschwerpunkte
der Störkörper
- 16
-
- 18
- Spitze
- 19
- Zapfen
- 20
- Zapfen
- 22
- gestörte Zone
- 23
- Basisstörkörper
- 24A–24C
- gestrichelte
Linien
- 25
- Abdeckung
- 26
- Oberfläche
- 30
- Matrix
- 32
- Schicht
- 33
- Pfeil
- 36
- gebogene
Form der Störkörper
- 37
- feste
Verbindung
- 38
- Auslenkposition
- 39
- Dreheinrichtung
- 40
- Gehäuse der
Dreheinrichtung 39
- 41
- Lochblech
- 43
- Trägerpanzerung
- 44
- Trägerschicht
- 45
- Befestigung
- 46
- Abdeckung
der Einlage
- 48
- Bohrungen
- 49
- Trägerplatte
- 50
- Hüllschicht
- 53
- Störzone
- 54
- Folgepanzerung
- 55
- Dämmschicht
- 56
- Trägerpanzerung
- 57
- homogene
Stahlpanzerung
- 58
- Sonderpanzerung
- 59A
und 59B
- Panzerstrukturen61
- 61
- Verbindungsglieder
- 62
- Trägerelement
- 63
- entlasteter
Störkörper
- 64
- Störmasse
- 65
- bewegliche
Abdeckung
- 66
- Kammer
- 68
- Module
- 69
- Aufnehmer
- 70
- gitterartige
Trägerstruktur
- 75
- Steg
- 76
- Fugenleiste
- 78
- Kantenleiste
- 79
- Leiste
(Lasche)
- 80
- Leiste
(Lasche)
- 81
- Stoßblech
- 83
- Raum
- 84
- Balg
- 85
- Trägerplatte
- 86
- Druckraum
- 86A
- vergrößertes Volumen
des Druckraumes
- 87
- Gas
erzeugendes Element
- 88
- Leitung
- 89
- Bohrung
- 91
- gelochte
Platte
- 92
- Bohrungen
- 93
- Abdeckung
(äußere)
- 94
- Modul
- 96
- Schicht
- 97
- Hubhöhe HuH
- 97A
- Hubhöhe HuH bei
Teleskopanordnung
- 98
- Beschleunigungskammer
- 99
- Kolben
- 101
- Bodenstück
- 102
- Zuleitung
- 103
- Bohrung
- 103A
- Bohrung
- 105
- Kolben
- 106
- Abdeckung
der Schutzstruktur
- 107
- Schutzstruktur
- 109
- Balg
in eingefahrenem Zustand
- 109A
- Balg
in ausgefahrenem Zustand
- 112
- Wirkungsschwerpunkt
- 113A
- kleiner
Stand-Off
- 113B
- großer Stand-Off
- 114A
- gestörter Strahl
bei kleinem Abstand
- 114B
- gestörter Strahl
bei großem
Abstand
- 115A
und 115B
- Kratervolumina
- 116A
und 116B
- Kraterdurchmesser
- 117A
und 117B
- Eindringtiefe
- 118
- Nahbereichssensor
- 119
- Detektorstrahl
von 118
- 120
- Leitung
(Signalübertragung)
- 121
- Steuereinheit/Signalverarbeitung
- 122
- Leitung
(Signalübertragung)
- 123
- Zielstruktur
- 125
- Detektionsbereich
des Sensors
- 127
- Pfeil
(Bewegungsrichtung von 110)
- 129
- Innenbereich
der Einlage 4
- A
- Zone
- B
- Zone
- C
- Zone