DE19822993C2 - Anlage zur Aufbereitung von Reststoff - Google Patents
Anlage zur Aufbereitung von ReststoffInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B03B—SEPARATING SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS
- B03B9/00—General arrangement of separating plant, e.g. flow sheets
- B03B9/04—General arrangement of separating plant, e.g. flow sheets specially adapted for furnace residues, smeltings, or foundry slags
Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Aufbereitung von Rest
stoff, welcher aus einer thermischen Abfallentsorgungsanlage
abgegeben wird und der einen brennbaren, kohlenstoffhaltigen
sowie einen nicht brennbaren Anteil aufweist, wobei eine
erste Vorrichtung zur weitgehenden Abtrennung des brennbaren
Anteils vom nicht brennbaren Anteil vorgesehen ist.
Aus ökologischen sowie aus ökonomischen Gesichtspunkten wird
bei thermischen Abfallentsorgungsanlagen, insbesondere bei
Pyrolyseanlagen, der bei der thermischen Behandlung anfal
lende Reststoff sortiert und nach Möglichkeit wiederverwen
det.
Aus der EP 0 302 310 A1 und aus der Firmenschrift "Die Schwel-
Brenn-Anlage, eine Verfahrensbeschreibung", Herausgeber Sie
mens AG, Berlin und München, 1996, ist als Pyrolyseanlage
eine sogenannte Schwel-Brenn-Anlage bekannt, bei der im we
sentlichen ein zweistufiges Verfahren durchgeführt wird. In
der ersten Stufe wird der angelieferte Abfall in eine Schwel
trommel (Pyrolysereaktor) eingebracht und verschwelt
(pyrolisiert). Bei der Pyrolyse entstehen in der Schweltrom
mel Schwelgas und Pyrolysereststoff. Das Schwelgas wird zu
sammen mit brennbaren Teilen des Pyrolysereststoffs in einer
Hochtemperatur-Brennkammer bei Temperaturen von ca. 1200°C
verbrannt. Die dabei entstehenden Abgase werden anschließend
gereinigt.
Der Pyrolysereststoff weist neben den brennbaren Teilen auch
einen großen Anteil von nichtbrennbaren Teilen auf. Die
nichtbrennbaren Anteile setzen sich im wesentlichen aus einer
Inertienfraktion, die Glas, Steine und keramische Teile um
faßt, sowie aus einer Metallfraktion zusammen. Letztere läßt
sich in eine Nichteisen- und in eine Eisenfraktion aufteilen.
Die nichtbrennbaren Anteile werden als Reststoffe aussortiert
und einer Wiederverwertung zugeführt. Im Hinblick auf ökolo
gische Gesichtspunkte, die sich auch in gesetzlichen Vorgaben
widerspiegeln, sollte der Kohlenstoffanteil der nichtbrennba
ren Anteile möglichst gering sein. Insbesondere die Klein
teilfraktion der Inertienfraktion kann mit einem hohen Anteil
an kohlenstoffhaltigen Partikeln versehen sein. Es empfiehlt
sich daher, die Kleinteilfraktion abzutrennen, um den Kohlen
stoffanteil im verbleibenden Rest der Inertienfraktion zu
verringern.
Die Kleinteilfraktion weist neben Inertien und den kohlen
stoffhaltigen Partikeln weitere Verunreinigungen, insbeson
dere in Form von kleinen Drähten, Drahtgewöllen oder Drahtfa
ser, auf. Diese können bei der Trennung der leichten, koh
lenstoffhaltigen Fraktion von der schwereren Fraktion der
Inertien einen äußerst störenden Einfluß nehmen und die kon
tinuierliche und störungsfreie Aufbereitung der Kleinteil
fraktion behindern.
In der EP 0 144 535 A2 ist ein Abscheider für eine kohlen
stoffhaltige Fraktion beschrieben. Jedoch ist dabei nicht
sichergestellt, dass in der abgetrennten Schwerfraktion ent
haltene kohlenstoffhaltige Anteile weiter abgetrennt werden.
Aus der DE 44 26 503 A1 ist eine Gewöllabtennungsvorrichtung
bekannt.
Die DE 36 18 050 C2 zeigt eine Vorrichtung zum Entfernen von
stabförmigen Teilen.
Im Stand er Technik findet sich jedoch keine Lösung, mit
welcher Reststoff derart trennbar ist, dass insbesondere
brennbare Anteile sicher abgeschieden werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Anlage zur Aufbereitung von Reststoff anzugeben, bei der, be
sonders im Hinblick auf ökologische Kriterien, der im Rest
stoff enthaltene brennbare Anteil zuverlässig und in einem
kontinuierlichen Betrieb abgeschieden wird.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Anlage zur
Aufbereitung von Reststoff gelöst, welcher aus einer ther
mischen Abfallentsorgungsanlage abgegeben wird und der einen
brennbaren, kohlenstoffhaltigen sowie einen nicht brennbaren
Anteil aufweist, wobei eine erste Vorrichtung zur weitgehen
den Abtrennung des brennbaren Anteils vom nicht-brennbaren
Anteil vorgesehen ist, wobei eine zweite Vorrichtung zur Ab
trennung einer Kleinteilfraktion aus dem nicht-brennbaren An
teil vorgesehen ist, wobei die Kleinteilfraktion noch kohlen
stoffhaltigen Feststoff sowie Inertien und drahtartige Antei
le aufweist, wobei weiterhin eine Einrichtung zur Abscheidung
der drahtartigen Anteile sowie ein der Einrichtung nachge
ordneter Schwerteilsichter zur Abscheidung der kohlenstoff
haltigen Feststoffe vorgesehen ist.
Mit der Einrichtung zur Abscheidung der drahtartigen An
teile D wird in einer vorteilhaften Weise sichergestellt, daß
dem Schwerteilsichter keine drahtartigen Anteile D aufgegeben
werden, die zu einer Störung des Betriebs des Schwerteilsich
ters führen könnten.
Bevorzugt weist der Schwerteilsichter ein von Luft durch
strömbares Gehäuse auf, in dem im wesentlichen quer zur Strö
mungsrichtung ein Gitter angeordnet ist, an dessen gegenüber
liegenden Enden ein erster Auslaß für eine abgeschiedene
Leichtfraktion und ein zweiter Auslaß für eine abgeschiedene
Schwerfraktion vorgesehen sind.
Bei dem Schwerteilsichter wird durch das Gitter von unten
Luft durchgeblasen, so daß die aufgegebenen Feststoffe über
dem Gitter schweben. Die Leichtfraktion schwebt dabei über
der Schwerfraktion, ist also von ihr getrennt.
Eine alternative Methode zu der sogenannten trockenen Ab
scheidung mit einer Luftströmung ist die Sink-Schwimm-Sich
tung, bei der die Leichtfraktion in einem flüssigen Medium
schwimmt, und bei der die Schwerfraktion absinkt. Nachteilig
ist hierbei, daß ein Schlamm erhalten wird, der getrocknet
werden muß, und daß die Flüssigkeit gereinigt werden muß. Bei
dem dargestellten mit Luft durchströmten Schwerteilsichter,
der auf einer trockenen Abscheidung beruht, entfällt in vor
teilhafter Weise eine Nachbehandlung der abgeschiedenen Frak
tionen.
Für die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Schwer
teilsichters ist die vorhergehende Abscheidung der drahtarti
gen Anteile D von entscheidender Bedeutung, da sich diese in
dem Gitter verhaken können und somit die Gitteröffnungen ver
stopfen würden.
Zur automatischen Trennung der Leichtfraktion von der Schwer
fraktion ist das Gitter gegen die Horizontale geneigt, so daß
die Leichtfraktion zu dem tiefer gelegenen Ende des Gitters
gleitet, wohingegen die Schwerfraktion zu dem höher gelegenen
Ende gelangt.
Die Einrichtung zur Abscheidung von Draht umfaßt in einer
vorteilhaften Ausgestaltung einen Drahtabscheider, der eine
um seine Längsachse drehbare Trommel umfaßt, an deren Innen
wand Mitnehmer angeordnet sind, und in deren Innenraum eine
Austragsvorrichtung vorgesehen ist, die sich in Richtung der
Längsachse erstreckt.
Mit den Mitnehmern werden insbesondere Drahtgewölle in einer
vorteilhaften Weise von den übrigen Feststoffteilen getrennt
und emporgehoben. Am oberen Umkehrpunkt fallen die Drahtge
wölle aufgrund ihres Eigengewichts von den Mitnehmern herun
ter und gelangen auf die Austragsvorrichtung, mit der sie
entfernt werden.
Bevorzugt weist die Austragsvorrichtung eine Schwingrinne
auf, an die sich ein Sieb anschließt, so daß durch die
Schwingbewegung der Schwingrinne am Drahtgewölle haftender
feiner Feststoff vom Drahtgewölle zunächst gelöst und an
schließend vom Sieb abgetrennt wird.
Das Sieb umfaßt dabei bevorzugt Lamellen, die sich in Förder
richtung überlappen, wobei zwischen zwei sich überlappenden
Lamellen ein vorzugsweise schräg verlaufender Spalt ausgebil
det ist, durch den die abgetrennten kleinen Feststoffteile
fallen können, wohingegen das Gewölle über die Lamellen hin
weg gleitet.
In einer vorteilhaften Ausbildung weist die Einrichtung zur
Abscheidung von Draht eine Siebvorrichtung für langgestreckte
drahtartige Anteile D auf, die sich bevorzugt an den
Drahtabscheider anschließt. Die Siebvorrichtung dient zur Ab
trennung von im Feststoff noch enthaltenen langgestreckten
kleinen Drahtstücken, wie z. B. kleine Litzendrähte oder
Drahtfasern.
Die Siebvorrichtung weist in einer bevorzugten Ausgestaltung
einen Schwingboden mit einer Anzahl sich in Förderrichtung
erstreckender Längsrillen auf, an die sich Sieböffnungen zum
Abscheiden der langgestreckten Feststoffteile anschließen,
wobei die Rillentiefe der Längsrillen in Förderrichtung ab
nimmt.
Ausführungsbeispiele sowie weitere Details und bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen jeweils in einer schematischen
Darstellung:
Fig. 1 ein Schaubild einer Anlage zur Aufbereitung einer
Kleinteilfraktion,
Fig. 2 einen Drahtabscheider,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Drahtabscheider,
Fig. 4 eine Siebvorrichtung für langgestreckte Feststoff
teile und
Fig. 5 einen Schwerteilsichter.
Gemäß Fig. 1 wird als Kleinteilfraktion ein Feststoff F zu
nächst einer Einrichtung 2 zur Abscheidung von drahtartigen
Anteilen D zugeführt. Die Einrichtung 2 umfaßt einen
Drahtabscheider 4 und eine Siebvorrichtung 6 für langge
streckte Drahtteile. An die Einrichtung 2 schließt sich ein
Schwerteilsichter 8 an, der von Luft L durchströmt wird. Die
aus dem Schwerteilsichter 8 abgeführte Luft L wird in einem
Filter 10 gereinigt, bevor sie entweder dem Schwerteilsich
ter 8 erneut zugeführt wird oder beispielsweise als Verbren
nungsluft für eine nicht näher dargestellte Brennkammer einer
Pyrolyseanlage verwendet wird.
Im Schwerteilsichter 8 wird der von den drahtartigen Antei
len D befreite Feststoff F in eine Schwerteilfraktion I, die
hauptsächlich Inertien aufweist, und in eine Leichtfrak
tion C, die hauptsächlich kohlenstoffhaltige Anteile auf
weist, getrennt. Die Leichtfraktion C wird zusammen mit einer
aus dem Filter 10 als Filterstaub abgeschiedenen Leichtfrak
tion C einem Vorratssilo 12 zugeführt und von dort zu einer
Mühle 14 geleitet. Die in der Mühle 14 auf Korngrößen mit ei
nem Durchmesser von vorzugsweise einigen Millimetern zerklei
nerte Leichtfraktion C wird beispielsweise als Brennstoff ei
ner nicht näher dargestellten Brennkammer zugeführt.
Der der Anlage aufgegebene Feststoff F umfaßt insbesondere
Inertien, kohlenstoffhaltige Feststoffe und drahtartige An
teile D und weist bevorzugt Partikelgrößen von einigen Zenti
metern auf. Der Feststoff F stammt beispielsweise aus einer
Inertienfraktion, die bei einem Pyrolyseprozeß aus dem dabei
erhaltenen Pyrolysereststoff abgetrennt wurde.
Im Drahtabscheider 4 werden diejenigen drahthaltigen Anteile,
die ein Gewölle G bilden, abgeschieden, und in der Siebvor
richtung 6 werden anschließend langgestreckte Drahtteile,
insbesondere Drahtlitzen, abgeschieden. Die Einrichtung 2 ge
währleistet eine nahezu vollständige Abscheidung von jegli
chen drahtartigen Anteilen D aus dem Feststoff F. Dies wird
durch die vorteilhafte Kombination des Drahtabscheiders 4 mit
der Siebvorrichtung 6 erreicht.
Der drahtfreie Feststoff F, der nunmehr nur noch als Schwer
fraktion I die Inertien und als Leichtfraktion C die kohlen
stoffhaltigen Anteile aufweist, wird dem Schwerteilsichter
zugeführt. Im Schwerteilsichter 8 erfolgt die Abtrennung der
kohlenstoffhaltigen Leichtfraktion C, so daß die inertienhal
tige Schwerfraktion I nahezu kohlenstoffrei ist und bei
spielsweise im Straßenbau eingesetzt werden kann.
Gemäß Fig. 2 ist der Drahtabscheider 4 als eine um seine
Längsachse 16 drehbare Trommel 18 ausgestaltet, an deren In
nenwand beispielsweise hakenförmig ausgebildete Mitnehmer 20
angeordnet sind. An den Mitnehmern 20 verhaken sich nur Ge
wölle G, die mit den Mitnehmern 20 mitgenommen und angehoben
werden. Die restlichen Anteile des Feststoffs F fallen bei
der Drehbewegung von den Mitnehmern 20 herunter. Am oberen
Umkehrpunkt fällt das Gewölle G auf eine Austragsvorrich
tung 22 herab. Die Austragsvorrichtung 22 ist im Innenraum 28
der Trommel 18 angeordnet und erstreckt sich in Richtung der
Längsachse 16.
Die Austragsvorrichtung 22 ist, wie in Fig. 3 dargestellt,
bevorzugt schräg zur Längsachse 16 der Trommel 18 angeordnet,
und insbesondere als Schwingrinne mit in Förderrichtung 26
angeschlossenem Sieb 27, das bevorzugt aus einzelnen Lamel
len 28 gebildet ist. Durch die Schwingbewegung der Schwing
rinne werden an dem Gewölle G haftende Feststoffteile F vom
Gewölle getrennt und in Richtung auf das Sieb 26 weiter
transportiert.
Die Lamellen 28 sind gebogen und insbesondere etwa als ein
liegendes "L" ausgebildet. Sie überlappen sich gegenseitig,
so daß zwischen den einzelnen Lamellen 28 jeweils ein
Spalt 30 gebildet ist. Der von dem Gewölle G abgetrennte
Feststoff F kann durch den Spalt 30 hindurch fallen, während
das Gewölle G über das Sieb 27 hinweg gleitet. Der abgeschie
dene Feststoff F fällt wieder in die Trommel 18 zurück.
In Fig. 4 ist eine als Fingersieb bezeichnete Siebvorrich
tung 6 zum Abscheiden von länglichen Drahtstücken darge
stellt. Gemäß Fig. 4 erstreckt sich ein Schwingboden 32 von
einem Aufgabebereich 34 für den vom Gewölle befreiten Fest
stoff F in Förderrichtung 36 bis zu einem Abscheidebe
reich 38. Dieser weist eine Anzahl von in Förderrichtung 36
V-förmig verlaufenden Sieböffnungen 40 auf, von denen zwei
dargestellt sind. In die Sieböffnungen 40 mündet jeweils eine
Längsrille 42 des Schwingbodens 32. Die Sieböffnungen 40
schließen sich demnach in Förderrichtung 36 an die Längsril
len 42 an und weiten sich von diesen ausgehend bis zu dem
Ende 44 der Abscheidevorrichtung kontinuierlich auf. Die Ril
lentiefe der Längsrillen 42 nimmt zu den Sieböffnungen 40 hin
ab. Der Schwingboden 32 weist insbesondere ein sägezahnarti
ges oder ein wellenförmiges Profil auf. Die Längsrillen 42
sind durch die Erhebungen und Senkungen des profilierten
Schwingbodens 32 gebildet.
Die beiden seitlichen Ränder der jeweiligen Sieböffnungen 40
sind elastisch, insbesondere als elastische Lappen 46, ausge
bildet. Die Lappen 46 sind in etwa dreieckförmig ausgebildet,
so daß die V-förmige Aufweitung der Sieböffnungen 40 durch
die beiden angebrachten Lappen 46 gebildet ist.
Der Feststoff F wird im Aufgabebereich 34 auf den Schwingbo
den 32 aufgegeben. Aufgrund der Schwingungen des Schwingbo
dens 32 wird der Feststoff F in Förderrichtung 36 transpor
tiert. Die Schwingungen des Schwingbodens 32 führen zudem
dazu, daß sich langgestreckte Feststoffteile 48, insbesondere
Drahtfasern oder Litzendrähte, in den Längsrillen 42 in För
derrichtung 36 ausrichten. Der Schwingboden 32 bewirkt daher
eine Förderung der Feststoffe F und zugleich eine Ausrichtung
von langgestreckten Feststoffteilen 48. Die Schwingungen wer
den mit Hilfe eines Rüttelantriebs, beispielsweise ein Exzen
terantrieb, erzeugt.
Es genügt, wenn die Längsrillen 42, bevor sie in die Sieböff
nungen 40 übergehen, nur noch eine geringe Rillentiefe auf
weisen, die ausreicht, die einmal ausgerichteten länglichen
Feststoffteile 48 in Förderrichtung 36 ausgerichtet weiterzu
führen. Der Schwingboden 32 kann daher im Bereich unmittelbar
vor den Sieböffnungen 40 nahezu eben ausgeführt sein. Durch
die abnehmende Rillentiefe werden flächige Feststoffteile 50
flach und im wesentlichen parallel zur Schwingbodenebene aus
gerichtet. Das Flachlegen von flächigen Feststoffteilen 50
wird durch die Rüttel- oder Schwingbewegung des Schwingbo
dens 32 unterstützt.
Die ausgerichteten länglichen Feststoffteile 48 fallen durch
die Sieböffnung 40 hindurch und werden somit von dem übrigen
Feststoff F abgeschieden. Demgegenüber werden flächige Fest
stoffteile 50 zwar zunächst ebenfalls von den Längsrillen 42
ausgerichtet, dann jedoch aufgrund der abnehmenden Rillen
tiefe flachgelegt, so daß sie über die Sieböffnungen 40 bis
ans Ende 44 der Abscheidevorrichtung gleiten.
In der Fig. 4 sind ferner in den beiden Sieböffnungen 40 je
weils ein Zinken 52 eines nicht näher dargestellten Reini
gungsrechens gezeigt. Die Zinken 52 werden von unten im Be
reich nahe der Längsrillen 42 in die Sieböffnungen 40 einge
führt und in Förderrichtung 36 in diesen entlanggeführt. Da
bei schieben sie ein unter Umständen verklemmtes Feststoff
teil F in Förderrichtung 36 weiter, so daß dieses gelöst wird
und aufgrund der Aufweitung der Sieböffnung 40 durch diese
hindurch fällt. Wegen der elastischen Ausbildung der Ränder
der Sieböffnungen 40 kann sich ein Feststoffteil F nur mit
einer relativ geringen Kraft festklemmen, so daß die Bean
spruchung der Zinken 52 und damit des Reinigungsrechens eben
falls relativ gering ist. Nachdem der Reinigungsrechen 54 in
Förderrichtung 36 durch die Sieböffnungen 40 bis zum Ende 44
der Abscheidevorrichtung geführt wurde, wird er aus den Sieb
öffnungen 40 herausgezogen und zu seiner Ausgangsposition am
Beginn der Sieböffnungen 40 zurückgefahren, wo die Zinken 52
erneut in die Sieböffnungen 40 eingeführt werden können.
In Fig. 5 ist eine besonders bevorzugte Ausführung des
Schwerteilsichters 8 dargestellt. Gemäß dieser Ausführungs
form wird dem Schwerteilsichter 8 über einen Kanal 60 von un
ten Luft L zugeführt. In Strömungsrichtung der Luft L weitet
sich der Kanal 60 und bildet einen in etwa V-förmigen Kör
per 62, auf dem ein Gitter 64 angeordnet ist, welches von der
Luft L durchströmt wird. Die Luft wird von einer Abzugsein
richtung 66 abgeleitet, die in etwa ebenfalls V-förmig ausge
bildet ist und mit der Öffnung über das Gitter 64 gestülpt
ist. Die Abzugseinrichtung 66 mündet in einen Abzugskanal 68.
Abzugseinrichtung 66 und Körper 62 bilden im wesentlichen das
Gehäuse 69 des Schwerteilsichters 8. Die Aufgabe von Fest
stoff F erfolgt über eine Aufgabevorrichtung 74, die seitlich
an die Abzugsvorrichtung 66 angeordnet ist.
Das Gitter 64 ist gegenüber der Horizontalen schräg geneigt.
An seinem tiefer liegenden Ende ist zwischen ihm und der Ab
zugsvorrichtung 66 ein erster Auslaß 70 für eine Leichtfrak
tion C und an seinem höher gelegenen Ende ein zweiter Aus
laß 72 für eine Schwerfraktion I angeordnet. Die Schwerfrak
tion I ist im wesentlichen kohlenstoffrei und weist nahezu
ausschließlich Inertien auf. Die Leichtfraktion C ist demge
genüber sehr kohlenstoffreich.
Aufgrund der Luftströmung entsteht unmittelbar oberhalb des
beispielsweise als Lochblech ausgestalteten Gitters 64 ein
Luftpolster. Das Lochblech weist hierfür beispielsweise Lö
cher mit einem Durchmesser im Millimeter-Bereich auf. Auf dem
Luftpolster schwebt die Schwerfraktion I sowie die Leicht
fraktion C, wobei letztere oberhalb der Schwerfraktion I
schwebt und auf dieser mehr oder weniger schwimmt, so daß die
beiden Fraktionen voneinander getrennt sind. Durch die
schräge Anordnung des Gitters gelangt die Leichtfraktion C
zum tiefer gelegenen ersten Auslaß 70 und die Schwerteilfrak
tion I zu dem höher gelegenen zweiten Auslaß 72.
Mit dem Schwerteilsichter 8 wird in einfacher Weise eine na
hezu vollständige Trennung der kohlenstoffhaltigen Leicht
fraktion C von der Inertienfraktion I erreicht. Man erhält
daher eine Leichtfunktion C mit einem hohen Kohlenstoffanteil
und demnach mit einem hohen Brennwert. Die Leichtfraktion C
wird bevorzugt in einer Brennkammer thermisch verwertet. Die
zuverlässige Abscheidung der Leichtfraktion C in einem konti
nuierlichen Betrieb wird durch die besonders vorteilhafte
Kombination von Drahtabscheider 4, Siebvorrichtung 6 und
Schwerteilsichter 8 ermöglicht.
Claims (7)
1. Anlage zur Aufbereitung von Reststoff, der aus einer ther
mischen Abfall-Entsorgungseinrichtung abgegeben wird und der
einen brennbaren, kohlenstoffhaltigen sowie einen nicht
brennbaren Anteil aufweist, wobei eine erste Vorrichtung zur
weitgehenden Abtrennung des brennbaren Anteils vom nicht-
brennbaren Anteil vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß eine zweite Vorrichtung zur Abtrennung einer Klein teilfraktion aus dem nicht-brennbaren Anteil vorgesehen ist, wobei die Kleinteilfraktion noch kohlenstoffhaltigen Feststoff sowie Inertien und drahtartige Anteile aufweist,
- b) daß weiterhin eine Einrichtung (2) zur Abscheidung der drahtartigen Anteile (D) sowie
- c) ein der Einrichtung (2) nachgeordneter Schwerteilsichter (8) zur Abscheidung der kohlenstoffhaltigen Feststoffe vorgesehen ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, bei der der Schwerteilsichter (8)
ein von Luft (L) durchströmbares Gehäuse (69) aufweist, in
dem im wesentlichen quer zur Strömungsrichtung ein Git
ter (64) angeordnet ist, an dessen gegenüberliegenden Enden
ein erster Auslaß (70) für eine abgeschiedene Leichtfrak
tion (C) und ein zweiter Auslaß (72) für eine abgeschiedene
Schwerfraktion (I) vorgesehen sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, bei der das Gitter (64) gegen die
Horizontale geneigt ist.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der
die Einrichtung (2) zur Abscheidung von drahtartigen Anteilen
einen Drahtabscheider (4) aufweist, der eine um seine Längs
achse (16) drehbare Trommel (18) umfaßt, an deren Innenwand
Mitnehmer (20) angeordnet sind, und in deren Innenraum (23)
eine Austragsvorrichtung (22) vorgesehen ist, die sich in
Richtung der Längsachse (16) erstreckt.
5. Anlage nach Anspruch 4, bei der die Austragsvorrich
tung (22) eine Schwingrinne (24) aufweist, an die sich ein
Sieb (27) anschließt.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der
die Einrichtung (2) zur Abscheidung von Draht eine Siebvor
richtung (6) für langgestreckte drahtartige Anteile aufweist.
7. Anlage nach Anspruch 6 und 4 oder 5, bei der die Siebvor
richtung (6) dem Drahtabscheider (4) nachgeordnet ist.
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