DE19822991C2 - Anlage zur Reststoffbehandlung - Google Patents
Anlage zur ReststoffbehandlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Reststoffbe
handlung von inhomogenem Reststoff aus einer thermischen Ab
fallentsorgungsanlage, insbesondere aus einer Pyrolyseanlage.
Aus der EP 0 302 310 A1 und aus der Firmenschrift "Die Schwel-
Brenn-Anlage, eine Verfahrensbeschreibung", Herausgeber Sie
mens AG, Berlin und München, 1996, ist als Pyrolyseanlage
eine sogenannte Schwel-Brenn-Anlage bekannt, bei der im we
sentlichen ein zweistufiges Verfahren durchgeführt wird. In
der ersten Stufe wird der angelieferte Abfall in eine Schwel
trommel (Pyrolysereaktor) eingebracht und verschwelt
(pyrolisiert). Bei der Pyrolyse entstehen in der Schweltrom
mel Schwelgas und Pyrolysereststoff. Das Schwelgas wird zu
sammen mit brennbaren Teilen des Pyrolysereststoffs in einer
Hochtemperatur-Brennkammer bei Temperaturen von ca. 1200°C
verbrannt. Die dabei entstehenden Abgase werden anschließend
gereinigt.
Der Pyrolysereststoff weist zu einem großen Teil nichtbrenn
bare Anteile auf, die sich im wesentlichen aus einer Inert
fraktion, wie Glas, Steine oder Keramik, sowie aus einer Me
tallfraktion zusammensetzen. Letztere umfaßt eine Eisenfrak
tion und eine Nichteisen-Fraktion. Es ist bekannt, die ein
zelnen Fraktionen des nichtbrennbaren Anteils voneinander zu
trennen, und sie nach Möglichkeit weitgehend sortenrein einer
Wiederverwertung zuzuführen. Für die Trennung und Sortierung
des Reststoffs ist eine Anlage zur Reststoffbehandlung not
wendig, die in der Lage ist, den beim Pyrolyseprozeß anfal
lenden, stark inhomogenen Pyrolysereststoff in einem kontinu
ierlichen Prozeß zu trennen. Aufgrund der starken Inhomogeni
tät des Reststoffs, der hinsichtlich seiner stofflichen Zu
sammensetzung, seiner Größe und der Geometrie seiner Rest
stoffteile große Unterschiede aufweist, ist es wesentlich,
daß die einzelnen Komponenten der Anlage aufeinander abge
stimmt sind, um einen kontinuierlichen und sicheren Betrieb
der Anlage zu gewährleisten, und um einen Ausfall der Anlage
durch eventuell verstopfte Komponenten zu vermeiden.
Aus der DE 41 23 277 C1 ist zur Aufbereitung von Müllverbren
nungsschlacken bekannt, die Rohschlacke zunächst vorzuklas
sieren, beispielsweise mittels eines Stangenrosts, und an
schließend die abgeschiedenen Kleinteile zur Leichtgutabtren
nung einem Sichter, beispielsweise einem Zick-Zack-Sichter,
zuzuführen. Ein Zick-Zack-Sichter wird beispielsweise in der
DE 11 35 841 C beschrieben. Es besteht jedoch das Problem,
daß mit dem Zick-Zack-Sichter nur ein unvollständiges Trennen
des Leichtguts vom schwereren Gut erreicht wird, beispiels
weise wenn Leichtgutteile an Schwergutteilen haften.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Anlage zur Reststoffbehandlung von inhomogenem Reststoff an
zugeben, die eine sichere und kontinuierliche Trennung des
Reststoffs gewährleistet, ohne daß Verstopfungen von einzel
nen Komponenten auftreten.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Anlage
zur Reststoffbehandlung von inhomogenem Reststoff aus einer
thermischen Abfallentsorgungsanlage, insbesondere aus einer
Pyrolyseanlage,
- a) mit einem Grobsieb, dem der inhomogene Reststoff zuführbar ist,
- b) mit einem Windsichter für einen im Grobsieb vom Grobrest stoff des inhomogenen Reststoffs abgetrennten Reststoff, wobei der Windsichter dem Grobsieb nachgeordnet ist und einen zick-zack-förmigen, von Luft durchströmbaren Kanal mit einem oberen Ausgang für leichten Reststoff und mit einem unteren Ausgang für schweren Reststoff aufweist, und
- c) mit einer von Luft durchströmbaren Windsichttrommel, die um ihre Längsachse drehbar gelagert ist, an deren Innenwand Mitnehmer angeordnet sind, und die mit dem unteren Ausgang verbunden ist.
Das Grobsieb dient zur Abtrennung von Grobreststoff aus dem
inhomogenen Reststoff. Der verbleibende feine Reststoff wird
im Windsichter, der auch als Zick-Zack-Sichter benannt wird,
in einen leichten Reststoff und in einen schweren Reststoff
getrennt. Die vorhergehende Abtrennung des Grobreststoffs ist
für die Funktionsfähigkeit des Windsichters von enormer Be
deutung, da Grobeststoff sich in dem Kanal des Windsichters
verklemmen kann. Der in den Zick-Zack-Sichter eingebrachte
feine Reststoff weist eine weitgehend homogene Größenvertei
lung auf. In der Windsichttrommel wird der schwere Reststoff
durchwühlt, so daß noch anhaftender leichter Reststoff gelöst
wird. Die Windsichttrommel wird zum unteren Ausgang des Zick-
Zack-Sichters hin von Luft durchströmt, so daß die leichten
Reststoffteile mitgenommen und im Zick-Zack-Sichter nach oben
mitgetragen werden.
Zur Trennung des schweren Reststoffs vom leichten Reststoff
wird beim Zick-Zack-Sichter der Kanal vom unteren Ausgang zum
oberen Ausgang hin von Luft mit einer geeigneten Strömungsge
schwindigkeit durchströmt. In Abhängigkeit der Strö
mungsgeschwindigkeit und des spezifischen Gewichts der
einzelnen Reststoffteile werden die leichten Reststoffteile
zum oberen Ausgang hin von der Luft mitgetragen, wohingegen
die schweren Reststoffteile nach unten fallen. Ein
entscheidender Vorteil der zick-zack-förmigen Ausgestaltung
liegt darin, daß selbst flächig ausgebildete, schwere
Reststoffteile, wie beispielsweise Kronkorken, abgetrennt
werden. Denn diese werden unter Umständen von dem Luftstrom
ebenfalls nach oben getragen, prallen jedoch im Bereich der
durch die zick-zack-förmigen Ausgestaltung gebildeten
Knickstellen an den Kanal, drehen sich dabei relativ zum
Luftstrom und fallen dann zum unteren Ausgang herunter.
Um in dem Grobsieb ein besonders sicheres Abtrennen von gro
ben Reststoffteilen ohne die Gefahr einer Verstopfung zu ge
währleisten, weist das Grobsieb bevorzugt eine zu einer Spi
rale gewundene Stange auf, die sich in Richtung ihrer Spi
ralachse erstreckt und um diese drehbar ist. Zusätzlich weist
er vorteilhafterweise eine Ausrichtvorrichtung zur Ausrich
tung von langgestreckten Feststoffteilen auf, die vor der
Spirale angeordnet ist und die in deren Innenraum mündet. Die
Ausrichtvorrichtung ist insbesondere als eine Trommel ausge
staltet. Ein derart ausgestaltetes Grobsieb wird als Spiral
sieb bezeichnet.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Anlage ist mit dem
oberen Ausgang ein Wirbelsieb verbunden, bei dem in einem Ge
häuse ein Rotor und zwischen Rotor und Gehäuse ein flächig
ausgebildetes Sieb angeordnet sind.
Aufgrund der Rotationsbewegung des Wirbelsiebs werden die ihm
zugeführten leichten Reststoffteile durch die Zentrifugalbe
schleunigung nach außen in Richtung auf das Sieb geschleu
dert. Durch das Sieb wird eine Trennung in zwei Fraktionen
unterschiedlicher Korngrößen erreicht. Um in dem Wirbelsieb
ein Zerkleinern von Reststoffteilen zu ermöglichen, sind auf
dem Rotor vorteilhafterweise Leisten befestigt.
Bevorzugt weist das Wirbelsieb eine Verkugelungszone und eine
Mahlzone auf, wobei das flächige Sieb im Bereich der Mahlzone
um den Rotor herum angordnet ist. Die Mahlzone ist der Ver
kugelungszone insbesondere nachgeordnet. Sowohl die Verkuge
lungs- als auch die Mahlzone weisen in einer vorteilhaften
Ausgestaltung Leisten auf. In der Verkugelungszone werden
beispielsweise flächige Aluminiumfolien zu kleinen Kugeln ge
formt, so daß ein Zusetzen von Sieblöchern des Siebs mit
flächigen Aluminiumfolien vermieden ist. In der Mahlzone
werden mit Hilfe der Leisten insbesondere kohlenstoffhaltige
Anteile zerkleinert, die dann durch das Sieb hindurch treten
können.
Ein wesentlicher Vorteil der Kombination von Grobsieb, Zick-
Zack-Sichter und Wirbelsieb besteht darin, daß ein großer
Teil der kohlenstoffhaltigen Reststoffanteile abgetrennt
wird, die beispielsweise in einer Brennkammer thermisch ver
wertet werden.
Weiterhin ist vorteilhafterweise mit dem unteren Ausgang und
insbesondere im Anschluß an die Windsichttrommel eine Trenn
vorrichtung zur Trennung des Reststoffs in eine Inertienfrak
tion sowie in eine Eisen- und Nichteisenfraktion verbunden.
Der Trennvorrichtung wird der schwere Reststoff zugeführt,
welcher durch die vorgeschalteten Komponenten von kohlen
stoffhaltigen Staubanteilen weitgehend befreit ist, so daß
nunmehr eine nahezu sortenreine Sortierung möglich ist.
Eventuell noch enthaltene kohlenstoffhaltige Reststoffe sind
hauptsächlich in der Inertienfraktion enthalten. Um die ver
bliebenen Kohlenstoffanteile zu gewinnen, weist in einer be
vorzugten Ausgestaltung die Trennvorrichtung einen Inertien
sieb zur weiteren Siebung der Inertienfraktion auf. Mit die
sem wird eine feine und relativ kohlenstoffreiche Fraktion
abgetrennt, die beispielsweise einer weiteren Inertienreini
gung zur Abtrennung des noch vorhandenen Kohlenstoffs zuge
führt wird.
Als Intertiensieb wird in einer bevorzugten Ausführung ein
als Kettensieb bezeichnetes Sieb eingesetzt.
Das Kettensieb weist ein
um mindestens zwei Umlenkrollen umlaufendes Laufband auf, auf
dem voneinander beabstandete Querlaschen befestigt sind, die
in Querrichtung zur Förderrichtung des Laufbands verlaufen,
wobei zwischen den Querlaschen Durchfallöffnungen für den
Feststoff gebildet sind. Bevorzugt ist dabei zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Querlaschen wenigstens eine Längslasche
angeordnet, die an der einen Querlasche befestigt ist und bis
zu der anderen Querlasche reicht.
Weitere Ausführungsbeispiele, zusätzliche Details und vor
teilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils in schematischen
Darstellungen:
Fig. 1 ein Schaubild der Anlage zur Reststoffbehandlung,
Fig. 2 ein als Spiralsieb ausgebildetes Grobsieb,
Fig. 3 ein Wirbelsieb,
Fig. 4 eine Windsichttrommel,
Fig. 5 ein als Kettensieb ausgestaltetes Inertiensieb.
Gemäß Fig. 1 wird in einer Anlage zur Reststoffbehandlung
ein inhomogener Reststoff IR einem Grobsieb 2 aufgegeben. Der
inhomogene Reststoff IR ist bevorzugt Pyrolysereststoff aus
einer Pyrolyseanlage. Im Grobsieb 2 wird der inhomogene Rest
stoff IR in einen Reststoff R und einen Grobreststoff GR ge
trennt. Dessen grobe Reststoffteile sind beispielsweise grö
ßer als 200 mm ausgebildet, werden gesammelt und bei Bedarf
abtransportiert. Das Grobsieb 2 ist bevorzugt als ein Spiral
sieb ausgebildet, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.
Nachdem die sperrigen Anteile abgeschieden sind, wird der
Reststoff R über eine Zellradschleuse 4 und über eine Aufga
beleitung 18 einem als Zick-Zack-Sichter 6 bezeichneten Wind
sichter zugeführt. Der Zick-Zack-Sichter 6 ist als ein sich
im wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckender, zick-
zack-förmiger Kanal 8 ausgebildet, der mehrere Knickstel
len 10 aufweist. Der Zick-Zack-Sichter 6 besitzt einen unte
ren Ausgang 12 für schweren Reststoff SR und einen oberen
Ausgang 14 für leichten Reststoff LR. Er wird von seinem un
teren Ausgang 12 zu seinem oberen Ausgang 14 hin von Luft L
durchströmt. Die Zellradschleuse 4 verhindert, daß über die
Aufgabeleitung 18 ein Luft-Leckagestrom aus dem Zick-Zack-
Sichter 6 zum Grobsieb 2 hin abzweigt.
Durch die Luftströmung wird der leichte Reststoff LR zum obe
ren Ausgang 14 mitgenommen, wohingegen sich der schwere Rest
stoff SR zum unteren Ausgang 12 hin absetzt. An den Knick
stellen 10 erfolgt jeweils eine abrupte Richtungsänderung der
Strömungsrichtung der Luft L, so daß der von der Luft L mit
geführten Reststoff R radialen Kräften ausgesetzt ist. Da
durch prallen schwere Reststoffteile SR in der Regel gegen
die Wände des Kanals 8. Insbesondere flächige, schwere Rest
stoffteile SR, deren Flachseite zunächst zur Luftrichtung
ausgerichtet ist und die daher von der Luft L trotz ihres zu
großen spezifischen Gewichts zunächst mitgetragen werden, än
dern dabei an den Knickstellen 10 ihre Ausrichtung zur strö
menden Luft L und fallen nach unten.
Mit dem Zick-Zack-Sichter 6 werden insbesondere staub- und
kohlenstoffhaltige Anteile als leichter Reststoff LR abge
schieden. Als Verunreinigungen weist der leichte Reststoff LR
noch leichte Metall- oder Aluminiumplättchen sowie Flusen
oder Drahtfasern auf. Der leichte Reststoff LR wird in einem
Zyklon 20 von der Luft L abgeschieden. Diese wird anschlie
ßend in einem Abluftfilter 22 gereinigt und kann dann an die
Umgebung abgegeben werden oder als Verbrennungsluft für eine
in der Pyrolyseanlage vorgesehene Brennkammer eingesetzt wer
den.
Der im Zyklon 20 abgeschiedene leichte Reststoff LR wird über
eine weitere Zellradschleuse 4 einem Wirbelsieb 24 zugeführt.
In diesem werden die Verunreinigungen von den kohlenstoffhal
tigen Staubanteilen abgetrennt und einer Windsichttrommel 26
zugeführt. Im Wirbelsieb 24 werden zudem größere kohlenstoff
haltige Reststoffanteile zerkleinert und zusammen mit den
kohlenstoffhaltigen Staubanteilen als Feinreststoff FR zusam
men mit dem aus dem Abluftfilter 22 gewonnenen Feinrest
stoff FR abgeleitet und beispielsweise als Brennstoff einer
Brennkammer zugeführt.
In der Windsichttrommel 26, die an den unteren Ausgang 12 des
Zick-Zack-Sichters 6 angeschlossen und mit dem Wirbelsieb 24
verbunden ist, wird der schwere Reststoff SR umgewälzt, so
daß an den schweren Reststoffteilen haftende leichte Rest
stoffanteile LR abgetrennt werden. Die Windsichttrommel 26
wird in Richtung zum Zick-Zack-Sichter 6 von Luft L durch
strömt, die die leichten und abgetrennten Reststoffanteile LR
mit in den Zick-Zack-Sichter 6 nimmt.
Der schwere Reststoff SR aus der Windsichttrommel 26 wird ei
ner Trennvorrichtung 28 zugeführt. In dieser wird eine Tren
nung in eine Eisenfraktion FE, eine Inertienfraktion I sowie
in eine Nichteisenfraktion NE vorgenommen. Die Inertienfrak
tion I wird einem Inertiensieb 30 zugeführt, in dem sie in
eine grobe Inertienfraktion GI und in eine feine Inertien
fraktion FI getrennt wird. Die Inertien der feinen Inertien
fraktion FI weisen beispielsweise eine Größe bis zu einigen
Zentimetern auf, und sind unter Umständen sehr kohlen
stoffreich. Die feine Inertienfraktion FI wird bevorzugt ei
ner weiteren Inertienreinigung zugeführt, in der die kohlen
stoffhaltigen Anteile abgeschieden werden. Das Inertien
sieb 30 ist insbesondere als Kettensieb, wie es in Fig. 5
dargestellt ist, ausgebildet.
Die beschriebene Anlage zur Reststoffbehandlung von inhomoge
nem Pyrolysereststoff IR ermöglicht durch die spezielle Aus
gestaltung der einzelnen Komponenten und durch deren äußerst
zweckmäßige gegenseitige Anordnung eine weitgehende Abtren
nung der kohlenstoffhaltigen Teile vom verbleibenden Rest
stoff, welcher mit hoher Reinheit und sortenrein in eine
Inertienfraktion I, eine Eisenfraktion FE und in eine
Nichteisenfraktion NE getrennt werden kann. Diese Wertstoffe
können ohne eine weitere Reinigung in geeigneter Weise wie
derverwertet werden.
Fig. 2 zeigt ein als Spiralsieb ausgebildetes Grobsieb 2,
das eine Ausrichtvorrichtung in Form einer Trommel oder eines
Drehrohrs 32 umfaßt. Dieses ist gegenüber der Horizontalen
geneigt. An seinem einem Ende ist eine Aufgabevorrichtung 36
für Reststoff R angeordnet und an seinem gegenüberliegenden
Ende ist eine spiralförmig gewickelte Stange 38 befestigt,
die eine Spirale 40 bildet. Die Spirale 40 fluchtet in etwa
mit dem Drehrohr 32, so daß der Durchmesser des Drehrohrs 32
und der der Spirale 40 etwa gleich sind. Zugleich fällt die
Längsachse 41 des Drehrohrs 32 mit der Spiralachse 42 der
Spirale 40 zusammen.
Das Drehrohr 32 ist drehbar gelagert und kann über einen
nicht näher dargestellten Antrieb in Rotation versetzt wer
den. Zusammen mit ihm rotiert auch die an ihm befestigte Spi
rale 40. Diese weist gemäß Fig. 2 fünf Windungen auf. Der
Abstand zwischen zwei benachbarten Windungen beträgt vorzugs
weise etwa 180 mm. Die spiralförmig gewickelte Stange 38 be
steht aus einem robusten Material und ist insbesondere metal
lisch. Sie ist beispielsweise ein Rundeisen oder ein Stahl
rohr. Die Spirale 40 ist nur einseitig, und zwar an dem Dreh
rohr 32, befestigt. Ihr dem Drehrohr 32 abgewandtes Spiral
ende ist frei von Befestigungsmitteln und wird nicht abge
stützt. Die Spirale 40 wird sich daher zu ihrem unbefestigten
Ende hin aufgrund ihres Eigengewichts krümmen. Die Spirale 40
kann auch beidseitig befestigt sein, wichtig ist, daß sie
eine Krümmung aufweist.
Der inhomogene Reststoff IR wird über die Aufgabevorrich
tung 36 aufgegeben und aufgrund der Neigung des Drehrohrs 32
sowie aufgrund der Drehbewegung in Förderrichtung 44 zur Spi
rale 40 hin transportiert. In dieser wird der Grobrest
stoff GR vom verbleibenden Reststoff R abgetrennt, indem nur
der Grobreststoff GR von der Spirale 40 weiter transportiert
wird. Ein wesentlicher Vorteil des Grobsiebs 2 mit der Spi
rale 40 ist darin zu sehen, daß selbst schwer fließender
Grobreststoff GR durch die Drehbewegung in einfacher Weise in
Förderrichtung 44 transportiert wird.
Aufgrund der Drehbewegung des Drehrohrs 32 richten sich lang
gestreckte Reststoffteile 46 in Förderrichtung 44 aus, so daß
sie etwa parallel zur Spiralachse 42 in den Innenraum der
Spirale 40 geführt werden. Dadurch wird sicher vermieden, daß
langgestreckte Reststoffteile 46 senkrecht zur Spiralachse 42
in die Spirale 40 gelangen und durch die Spirale durchfallen.
Durch diese kann daher nur feiner Reststoff R durchfallen,
der in einem ersten Sammelbehälter 47 gesammelt und gegebe
nenfalls abtransportiert wird. Grobreststoff GR wird durch
die Spirale 40 hindurchgeführt und fällt an ihrem Ende in ei
nen zweiten Sammelbehälter 48 und wird ebenfalls bei Bedarf
abtransportiert. Anstelle der Sammelbehälter 47, 48 können
auch Fördervorrichtungen, wie Transportbänder oder -schnec
ken, vorgesehen sein, um den Reststoff R, GR kontinuierlich
abzutransportieren.
Ein wesentlicher Aspekt des Grobsiebs 2 ist die Krümmung der
Spirale 40, durch die sich der Abstand zwischen zwei aufein
anderfolgenden Windungen während der Drehbewegung ändert. Ein
Reststoffteil R, das sich in der Spirale 40 verklemmt hat,
dreht sich mit der Spirale 40 und wird angehoben. Zugleich
weitet sich der Abstand zwischen den Windungen, so daß das
Reststoffteil R herabfallen kann. Das Spiral- oder Grobsieb 2
ist demnach weitgehend selbstreinigend ausgebildet.
In Fig. 3 ist ein Wirbelsieb 24 dargestellt. Es weist einen
um eine Rotationsachse 50 drehbaren Rotor 52 auf, der in ei
nem Gehäuse 54 angeordnet ist. Über eine Aufgabeöffnung 56
wird dem Wirbelsieb 24 von oben der im Zyklon 20 abgeschie
dene leichte Reststoff LR zugeführt.
Der Rotor 52 ist im oberen Bereich zunächst zylinderförmig
ausgebildet und verjüngt sich anschließend konusartig nach
unten. Auf dem Rotor 52 sind schräg zur Rotationsachse 50
Leisten 58 angeordnet.
Um den Rotor 52 herum ist ein Innengehäuse 60 angeordnet, das
sich in etwa der Geometrie des Rotors 52 anpaßt. Das Innenge
häuse 60 ist im Bereich des konusartig ausgebildeten Ro
tors 52 als Sieb 61 mit Sieblöchern 62 ausgebildet.
Der zugeführte leichte Reststoff LR wird durch die Drehbewe
gung des Rotors 52 und durch Leitbleche 64, die auf der der
Aufgabeöffnung 56 zugewandten Stirnseite des Rotors 52 ange
bracht sind, radial nach außen abgelenkt. Von dort strömt der
leichte Reststoff LR in dem zwischen Rotor 52 und Innenge
häuse 60 gebildeten Spalt nach unten. Er durchläuft dabei
eine Verkugelungszone 66, die im Bereich der zylinderförmigen
Ausgestaltung des Rotors 52 gebildet ist und an die sich eine
Mahlzone 68 anschließt.
Der leichte Reststoff LR weist in der Regel kohlenstoffhal
tige Reststoffteile mit einer Größe von wenigen Millimetern
auf. Er kann jedoch auch größere kohlenstoffhaltige Fest
stoffteile bis zu einer Größe von einigen zehn Millimetern
aufweisen sowie mit leichten flächigen Metallteilen, Flusen
und feinen Litzendrähten verunreinigt sein. In der Verkuge
lungszone 66 werden die Verunreinigungen durch die Rotations
bewegung und die Leisten 58 zu kleinen kugelartigen Partikeln
geformt oder zerkleinert. In der Mahlzone 68 werden insbeson
dere die größeren kohlenstoffhaltigen Reststoffteile zermah
len. Die aufgegebenen kleinen Anteile des leichten Rest
stoffs LR werden zusammen mit den aufgemahlenen kohlenstoff
haltigen Anteilen nach außen durch die Sieblöcher 62 abge
trennt und verlassen als kohlenstoffhaltiger Feinreststoff FR
das Wirbelsieb 24. Die verkugelten Verunreinigungen sind im
wesentlichen kohlenstoffrei, weisen größere Abmessungen als
die Sieblöcher 62 auf und verlassen das Wirbelsieb 24 als
leichter Reststoff LR.
Der entscheidende Vorteil des Wirbelsiebs 24 ist darin zu se
hen, daß durch die Verkugelungszone 66, und insbesondere
durch die Zerstörung von länglichen Flusen, ein Zusetzen des
Siebs 61 verhindert wird, und daß eine kohlenstoffhaltige
Fraktion als Feinreststoff FR wirksam abgeschieden wird.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch eine Windsichttrommel 26.
Die Windsichttrommel 26 ist um eine Trommelachse 70 rotierbar
und weist an der Innenwand ihrer Trommel 72 beispielsweise
hakenförmig ausgebildete Mitnehmer 74 auf. Mit den Mitneh
mern 74 wird der in die Windsichttrommel 26 aufgegebene
schwere Reststoff SR emporgehoben, der anschließend wieder
herunterfällt. Dadurch lösen sich leichte Reststoffe LR, die
an den schweren Reststoffteilen SR haften, von diesen und
werden von der die Windsichttrommel 26 durchströmenden Luft
zum Zick-Zack-Sichter 6 mitgenommen.
Fig. 5 zeigt ein als Kettensieb ausgebildetes Intertien
sieb 30 in einer perspektivischen Darstellung. Es weist zwei
voneinander beabstandete Umlenkrollen 82 auf, um die zwei
parallel zueinander verlaufende Laufbänder 84 umlaufen. Die
Laufrichtung der Laufbänder 84 entspricht der Förderrich
tung 86 für einen auf das Inertiensieb 30 aufgegebenen Rest
stoff R, insbesondere für die in der Trennvorrichtung 28 ab
geschiedene Inertienfraktion I. Quer zur Förderrichtung 86
sind senkrecht auf den Laufbändern 84 Querlaschen 88 ange
bracht. Sie sind jeweils an ihren stirnseitigen Enden auf den
schmalbandigen Laufbändern 84, beispielsweise durch eine
Schweißverbindung, befestigt. Zwischen zwei aufeinanderfol
genden Querlaschen 88 sind Längslaschen 90 angeordnet, von
denen lediglich drei beispielhaft gezeigt sind. Die Längsla
schen 90 sind bevorzugt senkrecht zu den Querlaschen 88 ange
ordnet und in zwei aufeinanderfolgenden Querlaschen 88 einge
paßt. An einer dieser beiden Querlaschen 88 sind die Längs
laschen 90 befestigt. Auf der den Laufbändern 84 abgewandten
Stirnseite der Längslaschen 90 sind Leisten 92 angeordnet.
Sie sind stufenförmig ausgebildet, wobei aufeinanderfolgende
Leisten 92 sich überlappen.
Querlaschen 88 und Längslaschen 90 bilden auf den Laufbän
dern 84 Erhebungen, wobei die Höhe der Längslaschen 90 und
die der Querlaschen 88 einander im wesentlichen entsprechen.
Die auf den Längslaschen 90 angebrachten Leisten 92 überragen
die Querlaschen 88.
Die Umlenkrollen 82 sind gemäß Fig. 5 als Walzen ausgebil
det. Alternativ kann für jedes Laufband 84 ein separates Paar
von Umlenkrollen 82 vorgesehen sein. Die Umlenkrollen 82 sind
für einen möglichst schlupffreien Antrieb beispielsweise als
Zahnräder ausgebildet, die in entsprechende Zahnöffnungen im
Laufband greifen. Das Laufband 84 ist beispielsweise aus
Kunststoff und bevorzugt als eine Kette mit metallischen Ket
tengliedern ausgebildet.
Da die Laufbänder 84 schmalbandig und nicht flächig ausgebil
det sind, sind zwischen den Laufbändern 84 Durchfallöffnun
gen 94 gebildet, die im wesentlichen von den Querlaschen 88
und den Längslaschen 90 begrenzt werden. Die von den Querla
schen 88 und den Längslaschen 90 aufgespannte Fläche wirkt
als Sieböffnung oder als Siebfläche 96.
Der Reststoff R wird in einem Aufgabebereich aufgegeben und
in Förderrichtung 86 transportiert. Im Aufgabebereich ist di
rekt unterhalb des oberen Teilstücks der Laufbänder 84 ein
undurchlässiger Boden 98 angeordnet. An den Boden 98 schließt
sich eine erste Fördervorrichtung 100 für eine abgetrennte
feine Inertienfraktion FI an, die als eine schräg verlaufende
Rutsche dargestellt ist. Alternativ kann sie als eine aktive
Fördervorrichtung in Form eines Förderbands oder einer Trans
portschnecke ausgebildet sein.
Unterhalb der Laufbänder 84, insbesondere am Umkehrpunkt der
vorderen Umlenkrolle 82, ist ein Reinigungsrechen 102 mit
Zinken 104 vorgesehen. Der Reinigungsrechen 102 ist um seine
Längsachse drehbar gelagert, wie durch den Pfeil 106 schema
tisch angedeutet ist.
Der auf das Inertiensieb 30 aufgebrachte Reststoff R wird in
einen feinen Inertienanteil FI und in einen groben Inertien
anteil GI getrennt. Die maximale Größe des feinen Inertienan
teils FI entspricht dabei der maximalen Ausdehnung der Sieb
flächen 96. Er sammelt sich wegen der Anordnung des undurch
lässigen Bodens 98 im Auftragsbereich zunächst in einer Art
Siebkasten, der von den Längslaschen 90, den Querlaschen 88
und vom Boden 98 gebildet ist. Der angesammelte feine Inerti
enanteil FI wird von den Querlaschen 88 bis zum Ende des Bo
dens 98 geschoben, wo er durch die Durchfallöffnungen 94 auf
die dort angeordnete erste Fördereinrichtung 100 fällt. Grobe
Inertienteile GI, deren Abmessungen größer sind als die der
Siebflächen 96, bleiben auf den Längs-, und Querlaschen 88,
90 liegen, werden bis zum Ende des Inertiensiebs 30 weiter
transportiert und fallen dort beispielsweise in eine nicht
näher dargestellte zweite Fördervorrichtung.
Reststoffteile R, die eine ungünstige Abmessung aufweisen,
können zwischen zwei aufeinanderfolgenden Querlaschen 88 ver
klemmen. Sobald diese Querlaschen 88 zu der endseitigen Um
lenkrolle 82 gelangen, weitet sich der Abstand zwischen den
beiden Querlaschen 88 auf, und das verklemmte Reststoffteil
fällt heraus. Das Inertiensieb 30 entfernt also aufgrund der
Ausgestaltung mit den umlaufenden Laufbändern 84 zwischen
Querlaschen 88 festgeklemmte Reststoffteile R selbsttätig.
Zwischen den Längslaschen 90 ist ein Verklemmen nicht mög
lich, da die auf den Längslaschen 90 angebrachten Leisten 92
die Längslaschen 90 überlappen. Der Abstand zwischen zwei
Leisten 92 ist daher geringer als der zwischen zwei Längsla
schen 90, so daß sich Reststoffteile R nur zwischen den Lei
sten 92 verklemmen können. Ein zwischen zwei nebeneinander
angeordneten Leisten 92 festgeklemmtes Reststoffteil R wird
bis zum Reinigungsrechen 102 mitgeführt und dort mit Hilfe
der Zinken 104 gelöst. Die Zinken 104 greifen hierbei in die
von den Längslaschen gebildeten Zwischenräume ein. Das Inertiensieb
30 ist demnach auch für zwischen den Leisten 92 ver
klemmten Reststoffteilen R selbstreinigend ausgebildet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung und zur Schonung des
Reinigungsrechens 102 schwenkt dieser von den Laufbändern 84
weg, sofern auf ihn eine kritische Kraft einwirkt. Dies kann
dann auftreten, wenn ein Reststoffteil R besonders fest zwi
schen zwei Leisten 92 verklemmt ist. Sobald dieser Fall ein
tritt und der Reinigungsrechen 102 wegschwenkt, kann ein au
tomatisches Abschalten des Inertiensiebs 30 vorgesehen wer
den. Das festgeklemmte Reststoffteil R kann in diesem Fall
manuell entfernt werden. Bei einer robusten Ausgestaltung des
Reinigungsrechens 102 wird dieser Fall jedoch äußerst selten
auftreten, so daß mit dem Inertiensieb 30 ein kontinuierli
cher und zuverlässiger Betrieb gewährleistet ist.
Claims (6)
1. Anlage zur Reststoffbehandlung von inhomogenem Rest
stoff (IR) aus einer thermischen Abfallentsorgungsanlage,
insbesondere aus einer Pyrolyseanlage,
- a) mit einem Grobsieb (2), dem der inhomogene Reststoff (IR) zuführbar ist,
- b) mit einem Windsichter für einen im Grobsieb (2) vom Grobreststoff (GR) des inhomogenen Reststoffs (IR) abge trennten Reststoff (R), wobei der Windsichter (6) dem Grobsieb (2) nachgeordnet ist und einen zick-zack-förmigen sowie von Luft (16) durchströmbaren Kanal (8) mit einem oberen Ausgang (14) für leichten Reststoff (LR) und mit einem unteren Ausgang (12) für schweren Reststoff (SR) aufweist, und
- c) mit einer von Luft (L) durchströmbaren Windsichttrom mel (26), die um ihre Längsachse drehbar gelagert ist, an deren Innenwand Mitnehmer (74) angeordnet sind, und die mit dem unteren Ausgang (12) verbunden ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, bei der mit dem oberen Aus
gang (14) ein Wirbelsieb (24) verbunden ist, bei dem in einem
Gehäuse (54) ein Rotor (52) und zwischen Rotor (52) und Ge
häuse (54) ein Sieb (61) angeordnet sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, bei der auf dem Rotor (52) Lei
sten (58) befestigt sind.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, bei der das Wirbelsieb (24)
eine Verkugelungszone (66) und eine Mahlzone (68) aufweist,
wobei das Sieb (61) im Bereich der Mahlzone (68) um den Ro
tor (52) herum angeordnet ist.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der
mit dem unteren Ausgang (12) eine Trennvorrichtung (28) zur
Trennung des Reststoffs (R) in eine Inertienfraktion (I) so
wie in eine Metallfraktion verbunden ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, bei der die Metallfraktion eine
Eisen- (FE) und eine Nichteisenfraktion (NE) umfaßt.
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