DE19822873A1 - Hubtor - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Hubtor bestehend aus mindestens einem den Torkörper bildenden Wandelement, welches in Führungen und mittels Antriebsaggregat aus einer unteren Schließlage in eine obere Offenlage bewegbar ist, wobei dem Torkörper mindestens ein Zug- oder Hubelement sowie mindestens ein Gegengewicht zugeordnet ist.

Hubtore sind allgemein bekannt und dienen dazu, Gebäude bzw. Garagen zu verschließen. Die Torkörper sind dabei entweder als einteiliges, flächiges Element wie z. B. Garagentore oder als mehrteiliger Rollkörper ausgebildet. Ein Antrieb für ein Garagenhubtor ist beispielsweise aus der DE 41 23 571 A1 bekannt. Der Antrieb ist bei dieser Ausführung mit der Torbewegung bewegbar in einer Führung ausgebildet.

Weiterhin sind Schiebetore für Grundstücke oder Gebäude bekannt, bei denen der Antrieb ortsfest an einer Haltesäule für das Tor angeordnet ist und der Torkörper über eine Rollenführung und z. B. ein Zahngestänge bewegt wird. Ein solches Tor ist beispielsweise aus der DE 94 18 079  U1 bekannt. Außerdem sind elektromechanisch bewegbare Flügeltore bekannt.

Die genannten Tore haben durch ihre Bauart und ihr Antriebskonzept den gemeinsamen Nachteil, daß die Öffnungs- und Schließzeit relativ lang ist. Grundstücke werden häufig nachts durch langsam verfahrbare Schiebetore gesichert. Zusätzlich sind Schrankenanlagen erforderlich, die tagsüber ein schnelleres Passieren für PKW oder LKW ermöglichen.

Der Erfindung liegt ausgehend von dem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine wirksame Absicherung durch eine Toranlage bei schnellen Öffnungs- und Schließzeiten des Tores zu ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung gemäß Anspruch 1 ein Hubtorkonzept vor, bei dem die Führungen für den Torkörper rechts- und linksseitig als hohlprofilartig ausgebildete Führungssäulen ausgebildet sind, von denen mindestens eine Säule zur Aufnahme eines Antriebsaggregats, eines Zug- oder Hubelementes und des Gegengewichtes ausgebildet ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Ansprüchen.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß das Hubtor bedingt durch das erfindungsgemäß ausgestaltete Antriebskonzept schnell in die Offen- bzw. Schließlage bewegbar ist. Der Antrieb ist vorteilhaft im unteren Bereich der Führungssäule angeordnet, wobei der Torkörper an einem als Tragelement ausgebildeten Zahnriemen befestigt ist, der umlaufend über eine im oberen Bereich der Säule gelagerte nachspannbare Umlenkrolle geführt ist. Das Gewicht des Torkörpers wird durch n den Führungssäulen angeordnete Gegengewichte ausgeglichen, deren Gewicht zusammen dem Eigengewicht des Torkörpers entspricht oder geringfügig größer ist. Ist das Gewicht der Gegengewichte größer ausgelegt, bewegt sich der Torkörper bei Antriebsausfall langsam in die obere Offenlage und kann auf keinen Fall nach unten fallen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung gezeigt und wird im folgenden näher beschrieben:

Fig. 1 Das erfindungsgemäße Hubtor mit den Führungssäulen,

Fig. 2 die Anordnung des Hubtores zwischen zwei Gebäuden,

Fig. 3 bis 6 verschiedene Anordnungen des erfindungsgemäßen Hubtores,

Fig. 7 die Antriebseinheit des Hubtores als Einzelheit,

Fig. 8 und 9 die Sicherheitsbremse für das Hubtor.

Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Hubtor in der Schließlage. Das Hubtor besteht aus mindestens einem den Torkörper (1) bildenden Wandelement. Der Torkörper (1) wird in seitlich angeordneten Führungssäulen (2) mittels eines im unteren Bereich der Säule (2) angeordneten Antriebsaggregats (3) bewegt. Dem Torkörper (1) ist ein Zug- oder Hubelement (4) sowie mindestens ein Gegengewicht (5) in einer oder beiden Führungssäulen (2) zugeordnet.

Dazu sind die Führungssäulen (2) für den Torkörper (1) hohlprofilartig ausgebildet und in den Abmessungen zur Aufnahme eines Antriebsaggregats (3), eines Zug- oder Hubelementes (4) und des Gegengewichtes (5) ausgelegt. Die Führungssäule (2) weist im oberen Bereich eine Kopfplatte (6) auf, an der eine Tragplatte (7), welche die Umlenkrolle (8) für das Zugelement (4) trägt angeordnet ist. Die Tragplatte (7) ist gegenüber der Kopfplatte (6) einstellbar, so daß das Zugelement (4) nachgespannt werden kann. Das Antriebsaggregat (3) ist im unteren Bereich der Säule (2) angeordnet und das Zugelement (4) ist umlaufend, im oberen Bereich der Säule (2) über die nachspannbare Umlenkrolle (8) geführt. Wird das Hubtor über zwei jeweils in den Führungssäulen (2) angeordnete Antriebsaggregate (3) bewegt sind beide Antriebsaggregate (3) synchron ansteuerbar ausgebildet. Als Antriebsaggregat (3) ist ein Motor (9) mit Reibradgetriebe (10) sowie mit einem Kupplungsmechanismus vorgesehen.

Das Zugelement (4) ist als Tragelement für den Torkörper (1) und das Gegengewicht (5) ausgebildet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Zahnriemen mit einer Stahleinlage vorgesehen, an dem der Torkörper (1) sowie auf Gegenlage der Gewichtskörper (5) befestigt ist. Es können aber auch andere Tragelemente verwendet werden. Der Zahnriemen ist so breit ausgeführt, daß er als zusätzliche unfallverhütende Maßnahme den Spalt der Führungssäule (2), in dem das Torblatt (1) geführt wird in jeder Position des Torblattes (1) verschließt. Der Torkörper (1) ist zwischen den Führungssäulen (2) derart geführt, daß das Eigengewicht des Torkörpers (1) durch je ein innerhalb der Säulen (2) angeordnetes Gegengewicht (5) ausgeglichen ist. Die beiden Gegengewichte (5) sind zusammen gleich schwer oder schwerer als der Torkörper (1) ausgebildet, damit der Torkörper (1) bei Antriebsausfall nicht nach unten fallen kann. Ist das Gewicht der Gegengewichte (5) geringfügig größer ausgelegt, bewegt sich der Torkörper (1) bei Antriebsausfall in die obere Offenlage.

Fig. 2 zeigt die Anordnung des erfindungsgemäßen Hubtores zwischen zwei Gebäuden. Neben dem Hubtor kann zusätzlich eine Tür für das separate Passieren von Personen vorgesehen sein. Fig. 3 bis 6 zeigen verschiedene Anordnungen des Hubtores. Eine besondere Anordnung zeigt die Fig. 4. Durch die Ausbildung der Führungssäulen (2) mit dem darin integrierten Antriebssystem (3) ist eine Anordnung des Hubtores auch in Hanglagen möglich.

Fig. 7 zeigt die im unteren Bereich der Führungssäule (2) angeordnete Antriebseinrichtung (3). Der Antriebsmotor (9) ist mit einem Vorgelege auf einer an der Säule (2) gelagerten Wippe (11) angeordnet. Das Umlenkrad (12) für den Zahnriemen (4) ist auf einer Grundplatte (13) der Führungssäule (2) gelagert. Das Drehmoment des Antriebsmotors (9) wird direkt am Umlenkrad (12) des Reibradantriebs (10) eingeleitet. Das Motorgewicht sowie das Gewicht der Wippe (11) erzeugen die Anpreßkraft an den Reibrädern. Beim Hochfahren des Torkörpers (1) erhöht das Drehmoment des Motors (9) die Anpreßkraft an den Reibrädern und beim Senken des Torkörpers (1) wird die Anpreßkraft verringert.

Die Motorwippe (11) kann für Wartungsarbeiten mittels Hebelgestänge (14), welches auf der Grundplatte (13) befestigt ist, aus der Betriebsposition in eine Wartungsposition angehoben werden. In der angehobenen Position sind die Reibräder nicht mehr im Eingriff und der Torkörper (1) kann manuell bewegt werden.

Fig. 8 und 9 zeigen eine Doppelklinke (15) als Sicherheitsbremse, die den Torkörper (1) im Notfall mechanisch mit den Säulen (2) verriegelt und so die Krafteinwirkung auf den Zahnriemen (4) und den Motor (9) verringert. Die Sicherheitsbremse ist mit der Torbewegung mitfahrend ausgebildet. Die Doppelklinke (15) greift im Notfall formschlüssig in Aussparungen (16) an den Führungssäulen (2) ein. Die Sicherheitsbremse löst durch ein elektrisches Signal aus. Die Hebelmechanik wird mittels der Feder (17) nach außen gedreht. In das Blech, welches den Führungsspalt in der Säule (2) verschließt, sind in regelmäßiger Teilung Löcher gestanzt, in die die Bremsflügel (18) eingreifen. Die Bremskraft wird so direkt in die Säule eingeleitet. Die Bewegungsenergie des Hubtores wird durch zwei Stoßdämpfer aufgenommen.

Claims (16)

1. Hubtor bestehend aus mindestens einem den Torkörper bildenden Wandelement, welches in Führungen und mittels Antriebsaggregat aus einer unteren Schließlage in eine obere Offenlage bewegbar ist, wobei dem Torkörper mindestens ein Zug- oder Hubelement sowie mindestens ein Gegengewicht zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen für den Torkörper (1) rechts- und linksseitig als hohlprofilartig ausgebildete Führungssäulen (2) ausgebildet sind, von denen mindestens eine Säule (2) zur Aufnahme eines Antriebsaggregats (3), eines Zug- oder Hubelementes (4) und des Gegengewichtes (5) ausgebildet ist.

2. Hubtor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat (3) im unteren Bereich der Säule (2) angeordnet ist und das Zugelement (4) umlaufend, im oberen Bereich der Säule (2) über eine Umlenkrolle (8) geführt ausgebildet ist.

3. Hubtor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Säule (2) jeweils ein Antriebsaggregat (3), ein Zugelement (4), ein Gegengewicht (5) sowie eine Umlenkrolle (8) angeordnet sind, wobei das Zugelement (4) jeweils umlaufend, im oberen Bereich der Säule (2) über eine Umlenkrolle (8) geführt ausgebildet ist.

4. Hubtor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Antriebsaggregate (3) synchron ansteuerbar ausgebildet sind.

5. Hubtor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsaggregat (3) ein Motor (9) mit Reibradgetriebe (10) sowie mit einem Kupplungsmechanismus vorgesehen ist.

6. Hubtor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hubelement in mindestens einer Führungssäule (2) ein Hydraulikzylinder angeordnet ist.

7. Hubtor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (4) als Tragelement für den Torkörper (1) ausgebildet ist.

8. Hubtor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Tragelement ein Zahnriemen (4) vorgesehen ist an dem der Torkörper (1) befestigt ist.

9. Hubtor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Torkörper (1) zwischen den Führungssäulen (2) derart geführt ist, daß das Eigengewicht des Torkörpers (1) durch je ein innerhalb der Säulen (2) angeordnetes Gegengewicht (5) ausgeglichen ist, wobei die beiden Gegengewichte (5) zusammen gleich schwer oder schwerer als der Torkörper (1) ausgebildet sind.

10. Hubtor nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sicherheitsbremse derart ausgebildet und angeordnet ist, daß sie den Torkörper (1) im Notfall mechanisch mit den Säulen (2) verriegelt und so die Krafteinwirkung auf den Zahnriemen (4) und den Motor (9) verringert.

11. Hubtor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsbremse als mit der Torbewegung mitfahrende Doppelklinke (15) ausgebildet ist, welche im Notfall formschlüssig in Aussparungen (16) an den Führungssäulen (2) eingreift.

12. Hubtor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsbremse durch ein elektrisches Signal auslöst.

13. Hubtor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (9) mit einem Vorgelege derart auf einer Wippe (11) angeordnet ist, daß das Drehmoment direkt am Umlenkrad (12) des Reibradantriebs (10) eingeleitet wird und das Motorgewicht sowie das Gewicht der Wippe (11) die Anpreßkraft an den Reibrädern erzeugt.

14. Hubtor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment des Motors (9) beim Hochfahren des Torkörpers (1) die Anpreßkraft an den Reibrädern erhöht und beim Senken des Torkörpers (1) verringert.

15. Hubtor nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsmechanismus im Antrieb integriert ist.

16. Hubtor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Motorwippe (11) für Wartungsarbeiten mittels Hebelgestänge (14) aus der Betriebsposition in eine Wartungsposition anhebbar ist.