Die Erfindung betrifft ein hydraulisch aufsteuerbares Rück
schlagventil für die Ausbauhydraulik in Bergbau-Untertagebetrie
ben, mit einem im Ventilgehäuse angeordneten, von einer Schließ
feder in Schließrichtung belasteten Ventilkörper, der zur Druck
entlastung der Hochdruckseite des Hydrauliksystems von einem im
Ventilgehäuse angeordneten, durch einen hydraulischen Steuer
druck beaufschlagbaren Steuerkolben gegen die Rückstellkraft der
Schließfeder von seinem Ventilsitz abhebbar ist, wobei der Steu
erkolben mit einem gegen den Ventilkörper auf dessen Abström
seite wirkenden Kolbenstößel versehen ist.
Ein hydraulisch entsperrbares Rückschlagventil dieser Art ist
aus der DE 34 07 878 C1 bekannt. Das Rückschlagventil dient im
Schließzustand zur Absicherung des oder der zugeordneten, im
Setzzustand befindlichen Hydraulikstempel des Schreitausbaus und
in Verbindung mit eingangsseitig an die hydraulische Druck- und
Rücklaufleitung des Strebbetriebs angeschlossenen Steuerventilen
als Setzventil und auch als Raubventil, wobei es in seiner Funk
tion als Raubventil über den hydraulischen Steuerkolben gegen
seine Federkraft aufgesteuert wird, um die Verbindung des oder
der unter dem hohen Betriebsdruck stehenden Stempeldruckräume
mit dem Rücklauf herzustellen. Die Aufsteuerung des Rückschlag
ventils beim Raubvorgang erfolgt also über den Steuerkolben, der
dabei von dem hohen hydraulischen Druck der zentralen Streb
druckleitung beaufschlagt wird, mit dem beim Setzvorgang die hy
draulischen Stempel des Schreitausbaus gesetzt werden. Um schäd
liche Schwingungen und Flatterbewegungen des für den Raubvorgang
geöffneten Ventilkörpers des Rückschlagventils zu vermeiden, ist
in der Verbindung zwischen der Rückseite des Ventilkörpers und
der mit den Stempeldruckräumen verbundenen Anschlußseite des
Rückschlagventils ein federbelasteter Drosselkörper vorgesehen.
Bei der Aufsteuerung des Rückschlagventils stellt sich auf der
Abströmseite seines Ventilkörpers zunächst der hohe Betriebs
druck ein, der in den Stempeldruckräumen vorliegt und im allge
meinen etwa 350-450 bar beträgt. Dieser Druck wirkt in Rück
stellrichtung auf den Steuerkolben bzw. dessen Stößel, was zu
Schwingungen und Flatterbewegungen des Steuerkolbens führen
kann. Um diese Schwingungen und Flatterbewegungen zu unter
drücken, muß der Steuerkolben einen großen Durchmesser erhalten
und von einem entsprechend hohen Steuerdruck beaufschlagt wer
den.
Die Erfindung geht aus von dem hydraulisch entsperrbaren Rück
schlagventil der vorgenannten Ausführung. Aufgabe der Erfindung
ist es vor allem, dieses Rückschlagventil für die Ausbauhydrau
lik bei hoher Funktionssicherheit so auszugestalten, daß bei der
hydraulischen Aufsteuerung des Rückschlagventils mittels des
Steuerkolbens unerwünschte, zu Ventilbeschädigungen oder sogar
Ventilzerstörungen führende Schwing- und Flatterbewegungen des
Steuerkolbens und auch des Ventilkörpers unterdrückt werden und
somit eine exakte Arbeitsweise des Rückschlagventils gewähr
leistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Ven
tilgehäuse des Rückschlagventils ein durch den Steuerkolben ge
gen seine Federschließkraft aufsteuerbares Vorentlastungsventil
angeordnet ist, und daß der mit dem hydraulischen Steuerdruck
beaufschlagbare Steuerkolben bezüglich seiner vom Steuerdruck
beaufschlagbaren Kolbenfläche so bemessen ist, daß der Ventil
körper des Rückschlagventils erst bei einer durch das geöffnete
Vorentlastungsventil bewirkten vorgegebenen Vorentlastung des
Betriebsdrucks auf der Hochdruckseite, die mindestens 20-50%
dieses Betriebsdrucks entspricht, durch den Steuerkolben von
seinem Ventilsitz abhebbar ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Rückschlagventil ist demgemäß dem
durch den Steuerkolben aufsteuerbaren Ventilkörper ein Vorent
lastungsventil zugeordnet, das den am Rückschlagventil bzw. sei
nem Ventilkörper anstehenden hohen hydraulischen Betriebsdruck,
der dem Druck in den Stempeldruckräumen entspricht, auf einen
Druckwert abbaut, bei dem dann über den Steuerkolben der Ventil
körper des Rückschlagventils gegen die Rückstellkraft seiner
Schließfeder vom Ventilsitz abgehoben werden kann. Der Steuer
kolben ist hierbei also so ausgelegt, daß er den Ventilkörper
des Rückschlagventils bei dem hohen Betriebsdruck, der im all
gemeinen etwa 350-450 bar beträgt, nicht aufzusteuern in der
Lage ist, sondern vielmehr erst dann, wenn dieser Betriebsdruck
durch das zuvor aufgesteuerte Vorentlastungsventil auf einen
bestimmten Druckwert abgesenkt worden ist, wobei dieser Druck
wert mindestens etwa 20-25% des Betriebsdrucks entspricht. Damit
ist eine exakte Arbeitsweise des entsperrbaren Rückschlagventils
ohne durch den vollen Betriebsdruck bedingte schädliche Schwing-
und Flatterbewegungen des Ventilkörpers und auch seines Steuer
kolbens erreichbar. Der Steuerkolben kann einen Durchmesser
erhalten, der kleiner ist als der Außendurchmesser des Ventil
körpers des Rückschlagventils. Die vom Steuerdruck beauf
schlagbare Kolbenfläche des Steuerkolbens kann kleiner bemessen
werden als die vom Betriebsdruck in Schließrichtung des Rück
schlagventils vom hydraulischen Hochdruck beaufschlagte Fläche
des Ventilkörpers.
Es versteht sich, daß das dem Rückschlagventil zugeordnete Vor
entlastungsventil zur Herabsetzung des an ihm anstehenden Be
triebsdrucks vergleichsweise kleine Durchflußquerschnitte auf
weisen kann und daher mit entsprechend kleinen Abmessungen aus
führbar ist. In bevorzugter Ausführung ist das Vorentlastungs
ventil mit seinem Schließglied im Inneren des Ventilkörpers des
Rückschlagventils angeordnet und mit einem gegen den Stößel des
Steuerkolbens gerichteten Anschlagbolzen od. dgl. versehen, der
eine auf der Abströmseite des Ventilkörpers mündende Öffnung
desselben durchgreift und in seinem Schließzustand gegenüber der
Abströmseite des Ventilkörpers des Rückschlagventils zum Stößel
des Steuerkolbens hin vorspringt, wobei der das Vorsteuerventil
aufnehmende Innenraum des Ventilkörpers an den mit der Hoch
druckseite verbundenen Hydraulikanschluß des Rückschlagventils
angeschlossen ist, so daß der hohe hydraulische Betriebsdruck in
Schließrichtung auf das Schließglied des Vorentlastungsventils
wirkt. Im Schließzustand des Rückschlagventils ragt demgemäß der
Anschlagbolzen od. dgl. um ein vorgegebenes geringes Maß, das nur
einige wenige Millimeter betragen kann, abströmseitig über den
Ventilkörper des Rückschlagventils axial vor, so daß bei der
Steuerbewegung des Steuerkolbens dieser zunächst auf den An
schlagbolzen stößt und damit das Vorentlastungsventil öffnet und
solange geöffnet hält, bis sich der Betriebsdruck an der Hoch
druckseite des Rückschlagventils (Stempeldruck) auf den vorgege
benen Wert abgesenkt hat, bei dem nun der Steuerkolben in der
Lage ist, den Ventilkörper gegen die Federrückstellkraft aufzu
stoßen und damit beim Raubvorgang den größeren Abflußquerschnitt
zum Rücklauf hin zu öffnen. Das erfindungsgemäße Rückschlagven
til kann nicht nur in seiner Funktion als Raubventil eingesetzt
werden, sondern auch als Setzventil, wie dies an sich bekannt
ist.
Beim Setzvorgang kann der Ventilkörper, wie bekannt, ohne Betä
tigung des Steuerkolbens allein durch den hohen Setzdruck der
Druckflüssigkeit vom Ventilsitz abgehoben werden. Andererseits
ist beim Setzvorgang aber auch ein Öffnen des Rückschlagventils
mit Hilfe des hydraulisch betätigten Steuerkolbens möglich. Wie
an sich bekannt, kann in der hydraulischen Verbindung zwischen
dem Hochdruckanschluß am Ventilgehäuse des Rückschlagventils und
der Rückseite seines Ventilkörpers und dem hier befindlichen
Vorentlastungsventil ein Drosselkörper vorgesehen werden, um
möglichst schwingungsfreie Arbeitsbewegungen des stößelbetätig
ten Vorentlastungsventils und/oder des ebenfalls stößelbetätig
ten Ventilkörpers zu erreichen.
Weitere vorteilhafte Gestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen
entsperrbaren Rückschlagventils sind in den einzelnen Ansprüchen
angegeben und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
des in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels, wobei in
der Zeichnung ein erfindungsgemäßes entsperrbares Rückschlagven
til im Schnitt dargestellt ist.
Zum Verständnis der Erfindung wird Bezug genommen auf die ein
gangs genannte DE 34 07 878 C1, deren Offenbarungsinhalt zum In
halt der vorliegenden Erfindungsbeschreibung gemacht wird.
Das dargestellte hydraulisch aufsteuerbare Rückschlagventil
weist ein Ventilgehäuse 1 in Gestalt einer etwa rechteckigen me
tallenen Gehäuseplatte auf, die in einer axialen Innenbohrung 2
die verschiedenen Komponenten des Ventils als auswechselbare
Einbauteile enthält, wobei die Innenbohrung 2 endseitig durch
einen Verschlußstopfen 3 od. dgl., der auch als Schraubstopfen
ausgeführt sein kann und eine Dichtung 4 aufweist, verschlossen
ist. Das Ventilgehäuse 1 weist quer zur axialen Innenbohrung 2
angeordnete Anschlüsse 5, 6 und 7 auf, die innenseitig in die
axiale Innenbohrung 2 einmünden und an denen in bekannter Weise
die hydraulischen Anschlußschläuche angeschlossen werden können.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die von gestuften Bohrun
gen gebildeten Anschlüsse 5, 6 und 7 jeweils paarweise einander
gegenüberliegend am Ventilgehäuse 1 bzw. an dessen Gehäuseplatte
vorgesehen, so daß die Anschlußverbindungen an beiden Seiten
oder wahlweise an der einen oder anderen Seite des Ventilgehäu
ses hergestellt werden können. Das Ventilgehäuse 1 kann, wie be
kannt, Bestandteil eines Ventilblocks sein, der die einzelnen
Arbeitsventile der Ausbauhydraulik in Baueinheit umfaßt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Ventilgehäuse 1
in seiner axialen Innenbohrung 23 jeweils aneinanderliegende
und umfangsseitig gegenüber der Innenbohrung durch Dichtungen
abgedichtete Einsatzstücke 8, 9 und 10 auf, welche die Ven
tilkomponenten enthalten. Das mittlere Einsatzstück 9 ist Trä
ger des Ventilsitzes 11 des Rückschlagventils und weist eine
oder mehrere radiale Anschlußbohrungen 12 auf, die die hydrau
lischen Verbindungen zu dem oder den Anschlüssen 6 herstellen,
wobei die Anschlußbohrungen 12 innenseitig in den Innenraum
des hülsenförmigen Einsatzstücks 9 einmünden. Das andere Ein
satzstück 8 ist etwa topfförmig ausgebildet und weist in seiner
zum Ventilsitz 11 hin offenen zylindrischen Innenöffnung den
Ventilkörper 13 des Rückschlagventils auf, der als zylindrischer
Hohlkörper ausgeführt ist und sich unter Abdichtung in der In
nenöffnung des Einsatzstücks 8 in Schließ- und Öffnungsrichtung
des Ventils führt, wobei der zylindrische Innenraum 14 des Ven
tilkörpers 13 zu der seinen Ventilkegel bildenden Seite gegen
überliegenden Seite hin offen ist. Das Einsatzstück 8 ist mit
mehreren über seinen Umfang verteilten Anschlußbohrungen 15
versehen, welche die hydraulische Verbindung zu dem bzw. den
Anschlüssen 5 herstellen und die innenseitig vor dem konischen
Ventilsitz 11 und der konischen Ventilsitzfläche des Ventilkör
pers 13 im Innenraum des Einsatzstücks 8 einmünden. Außerdem
weist das Einsatzstück 8 an seinem Außenumfang eine umlaufende
Einziehung 16 auf, in die die Anschlußbohrungen 15 einmünden.
Das auf der gegenüberliegenden Seite des mittleren Einsatzstücks
9 befindliche hülsenförmige Einsatzstück 10 weist in seiner
durchgehenden Innenbohrung in axiale Ausrichtung zu dem Ventil
körper 13 einen in dieser Bohrung unter Abdichtung geführten hy
draulischen Steuerkolben 17 auf, der einen eine Axialbohrung des
Einsatzstücks 9 und dessen Innenraum durchgreifenden, gegen den
Ventilkörper 13 gerichteten Stößel 18 trägt. Auf der innenlie
genden Ringseite des gestuften Steuerkolbens 17 ist in der
Innenbohrung des Einsatzstücks 10 eine Rückstellfeder 19 ange
ordnet, die sich einerseits gegen die auf der Stößelseite lie
gende Ringfläche des Steuerkolbens 17 und andererseits gegen die
Stirnfläche des mittleren Einsatzstücks 9 abstützt und den Steu
erkolben 17 in die gezeigte Rückstellposition drückt. Der Steu
erkolben 17 ist auf seiner der Rückstellfeder gegenüberliegenden
Kolbenfläche mit dem von den Anschlüssen 7 gebildeten hydrau
lischen Steueranschluß für seine hydraulische Ansteuerung ver
bunden, so daß er auf seiner vollen Kolbenfläche gegen die
Rückstellkraft seiner Feder 19 hydraulisch verstellbar ist, um
den Ventilkörper 13 vom Ventilsitz 11 abzuheben und damit das
Rückschlagventil aufzusteuern. Die Steuerung des Steuerkolbens
17 kann mit einem hydraulischen Steuerdruck erfolgen, der er
heblich kleiner ist als der maximale hydraulische Betriebsdruck,
der dem in den Stempeldruckräumen der Hydraulikstempel des
Schreitausbaus herrschenden Druck entspricht. Der hydraulische
Steuerdruck liegt daher zweckmäßig in der Größenordnung von etwa
100-150 bar. Andererseits kann der Steuerdruck aber auch höher
liegen, z. B. in der Größenordnung des hydraulischen Betriebs
drucks im Stempelsystem. Die vom hydraulischen Steuerdruck be
aufschlagte Kolbenfläche des Steuerkolbens 17 ist mit 17' be
zeichnet.
Dem mit Hilfe des Steuerkolbens 17 hydraulisch aufsteuerbaren
Rückschlagventil ist in axialer Ausrichtung zu dem Stößel 18 ein
Vorentlastungsventil zugeordnet, das in dem Innenraum 14 des als
zylindrischer Hohlkörper ausgebildeten Ventilkörpers 13 angeord
net ist. Dieses Vorentlastungsventil weist ein als Ventilkegel
ausgebildetes Schließglied 20 auf, das sich im Schließzustand
gegen einen entsprechend konischen Ventilsitz 21 am Boden des
Innenraums 14 des Ventilkörpers 13 legt und von einer Schließfe
der 22 in Schließstellung am Ventilsitz 21 gedrückt wird. Die
Schließfeder 22 befindet sich in dem Innenraum 14 des Ventilkör
pers 13 und stützt sich auf der dem Schließglied 20 gegenüber
liegenden Seite am Boden 23 des etwa topfförmigen Einsatzstücks
8 ab. Es ist erkennbar, daß die gegen das Schließglied 20 wir
kende Schließfeder 22 zugleich den Ventilkörper 13 des Rück
schlagventils in Schließrichtung belastet, d. h. gegen seinen
Ventilsitz 11 drückt. Das Vorentlastungsventil mit dem Schließ
glied 20 und das Rückschlagventil mit dem Ventilkörper 13 weisen
also eine gemeinsame, gegen das Schließglied 20 wirkende
Schließfeder 22 auf.
Mit dem Schließglied 20 ist an dessen Abströmseite in axialer
Ausrichtung zu dem Stößel 18 des Steuerkolbens 17 ein Stift oder
Anschlagbolzen 24 fest verbunden, der, wie dargestellt, eine auf
der Abströmseite des Ventilkörpers 13 mündende Bohrung oder Öff
nung 25 in der Mitte des Ventilkegels des Ventilkörpers 13
durchgreift und im gezeigten Schließzustand des Vorentlastungs
ventils mit seinem äußeren freien Ende 24' geringfügig, z. B. um
einige wenige Millimeter über das abströmseitige Ende des Ven
tilkörpers 13 in den Innenraum des Einsatzstücks 9 vorspringt,
so daß bei hydraulischer Steuerdruckbeaufschlagung der Kolben
fläche 17' des Steuerkolbens 17 dessen Stößel 18 zunächst auf
das vorspringende Ende 24' des Anschlagbolzens 24 stößt und da
mit das Schließglied 20 des Vorentlastungsventils gegen die
Rückstellkraft der Schließfeder 22 öffnet, bevor dann der Stößel
18 mit seinem freien Ende gegen das abströmseitige Ende des Ven
tilkegels des Ventilkörpers 13 stößt und diesen ebenfalls gegen
die Rückstellkraft der Schließfeder 22 von seinem Ventilsitz 11
abhebt.
Der das Vorsteuerventil aufnehmende Innenraum 14 des Ventilkör
pers 13 ist ebenfalls an den oder die Anschlüsse 5 hydraulisch
angeschlossen, im gezeigten Ausführungsbeispiel über die umlau
fende Einziehung 16 und mindestens eine mit dieser hydraulisch
verbundene radiale Querbohrung 26, die im Schließzustand des
Rückschlagventils hinter dem Ventilkörper 13 in Nähe des Bodens
23 in den Innenraum des Einsatzstücks 8 einmündet und über die
sen in Verbindung mit dem Innenraum 14 des Ventilkörpers 13
steht, so daß der im Betriebseinsatz am Anschluß 5 anstehende
hohe Betriebsdruck (Stempeldruck) einerseits in Schließrichtung
auf den Ventilkörper 13 und andererseits in Schließrichtung auf
das Schließglied 20 des Vorentlastungsventils wirkt, das somit
durch die Kraft der Schließfeder 22 und durch den am Anschluß 5
wirkenden Betriebsdruck in Schließrichtung belastet wird.
Der vom hydraulischen Steuerdruck über den oder die Anschlüsse 7
beaufschlagbare Steuerkolben 17 ist bezüglich seiner vom Steuer
druck beaufschlagten Kolbenfläche 17' so bemessen, daß er den
Ventilkörper 13 des Rückschlagventils erst dann von seinem Ven
tilsitz 11 gegen die in Schließrichtung wirkenden Kräfte abzu
heben in der Lage ist, wenn zuvor durch Öffnen des Vorent
lastungsventils der am Anschluß 5 anstehende hohe Betriebs
druck (Druck im Stempeldruckraum), der z. B. 300-450 bar beträgt,
auf einen erheblich verminderten Druckwert abgesenkt worden ist,
der zweckmäßig mindestens 20-50% dieses Betriebsdrucks ent
spricht. Es ist ersichtlich, daß der Steuerkolben 17 einen Kol
bendurchmesser aufweist, der kleiner ist als der Außendurch
messer des zylindrischen Ventilkörpers 13. Die vom hydrauli
schen Steuerdruck beaufschlagbare Kolbenfläche 17' des Steuer
kolbens 17 ist kleiner als die vom Betriebsdruck am Anschluß 5
in Schließrichtung des Rückschlagventils beaufschlagte Fläche
des Ventilkörpers 13.
Es sei angenommen, daß das dargestellte entsperrbare Rückschlag
ventil mit seinem Anschluß 5 an den hohen Betriebsdruck auf der
Hochdruckseite des hydraulischen Systems angeschlossen ist, bei
einem hydraulischen Schreitausbau also an den oder die hydrauli
schen Stempeldruckräume, während der Anschluß 6 des Rückschlag
ventils mit der hydraulischen Rücklaufleitung verbunden ist, die
im allgemeinen zu einem Sammeltank führt. Der Anschluß 7 des
Rückschlagventils ist, wie beschrieben, an eine hydraulische
Steuerdruckleitung angeschlossen. Wird nun über den Anschluß 7
der Steuerkolben 17 auf seiner vollen Kolbenfläche 17' vom hy
draulischen Steuerdruck beaufschlagt, so bewegt sich der Steuer
kolben 17 gegen die Rückstellkraft seiner Feder 19, wobei sein
Stößel 18 zunächst gegen das vorspringende freie Ende 24' des
Anschlagbolzens 24 stößt und damit das Schließglied 20 des Vor
entlastungsventils gegen die Rückstellkraft der Schließfeder 22
von seinem Sitz 21 abhebt. Dadurch wird die Verbindung zwischen
den Anschlüssen 5 und 6 des Rückschlagventils hergestellt, so
daß die über die Querbohrung oder über eine sonstige hydrauli
sche Verbindung in den Innenraum 14 des Ventilkörpers 13 ein
strömende Druckflüssigkeit über das geöffnete Vorentlastungs
ventil und den Innenraum des Einsatzstücks 9 zum Anschluß 6 und
zum Rücklauf abfließen kann, wodurch der am Anschluß 5 stehende
Betriebsdruck auf den erheblich verminderten Druckwert abgesenkt
wird. Erst wenn dies geschehen ist, kann der im Öffnungszustand
des Vorentlastungsventils an der abströmseitigen Stirnfläche des
Ventilkegels des Ventilkörpers 13 anliegende Stößel 18 den Ven
tilkörper 13 gegen die Rückstellkraft der Schließfeder 22 von
seinem Ventilsitz 11 abheben, wodurch der größere Abflußquer
schnitt zwischen dem Anschluß 5 und dem Anschluß 6 geöffnet wird
und folglich der hohe Betriebsdruck am Anschluß 5 abgebaut wird.
In dieser Schaltposition kann somit der hydraulische Stempelaus
bau geraubt werden. In jedem Fall sind aber die vom hydrauli
schen Druckmedium beaufschlagten Flächen des Ventilkörpers 13
und des Steuerkolbens 17 so aufeinander abgestimmt, daß der
Steuerkolben den Ventilkörper 13 nicht von seinem Ventilsitz 11
abzuheben vermag, solange der am Anschluß 5 anstehende hohe hy
draulische Betriebsdruck durch Betätigung des Vorentlastungs
ventils nicht auf einen vorgegebenen Druck abgesenkt worden ist.
Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, daß die Anschlüsse
5 und 6 am Ventilgehäuse 1 des Rückschlagventils jeweils wahl
weise mit der hydraulischen Rücklaufleitung oder der hydrauli
schen Hochdruckleitung verbunden werden können. Beispielsweise
ist es möglich, über das Rückschlagventil die hydraulischen
Stempel des Schreitausbaus in Ausschubrichtung zu beaufschlagen,
also zu setzen. Hierbei wird die hydraulische Hochdruckflüssig
keit über den oder die Anschlüsse 6 zugeführt, wobei durch den
Druck der Hochdruckflüssigkeit der Ventilkörper 13 gegen die
Rückstellkraft der Ventilfeder 22 vom Ventilsitz 11 abgehoben
wird, so daß die Hochdruckflüssigkeit über den Anschluß 5 zu dem
oder den Stempeldruckräumen gelangen kann. Beim Setzvorgang ist
es nicht unbedingt erforderlich, daß der Ventilkörper 13 des
Rückschlagventils vom Steuerkolben 17 aufgesteuert wird, obwohl
dies auch möglich ist.
Der Anschlagbolzen 24 am Schließglied 20 des Vorentlastungsven
tils weist zweckmäßig in seiner Achsrichtung verlaufende, über
seinen Umfang verteilte Längsnuten auf, welche im Öffnungszu
stand des Vorentlastungsventils die hydraulische Verbindung zwi
schen dem Innenraum des Einsatzstücks 9 und dem Innenraum 14 des
Ventilkörpers 13 und damit dem Anschluß 5 herstellen. In der
vorstehend erwähnten Querbohrung 26, welche die hydraulische
Verbindung zwischen dem Anschluß 5 und dem Innenraum des Ventil
körpers 13 herstellt, kann, wie bekannt, einen Drosselkörper an
geordnet sein, um beim Öffnen des Vorentlastungsventils und/oder
des Ventilkörpers 13 des Rückschlagventils einen gedrosselten
Abfluß der hydraulischen Druckflüssigkeit über die Querbohrung
26 zum Anschluß 5 hin zu erreichen, wodurch eine schwingungs
freie Arbeitsweise dieser Ventile beim Öffnungsvorgang erreich
bar ist.
Es versteht sich, daß die Erfindung auf das vorstehend beschrie
bene Ausführungsbeispiel nicht beschränkt ist, dieses vielmehr
Änderungen erfahren kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu ver
lassen.