DE19810237C2 - Auswerfereinrichtung an bogenführenden Zylindern in Druckmaschinen - Google Patents

Auswerfereinrichtung an bogenführenden Zylindern in Druckmaschinen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Auswerfereinrichtung an einem einer Wendetrommel vorgeord­ neten bogenführenden Zylinder in einer Druckmaschine zum Abheben von Bogen, wobei die Druckmaschine wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck einsetzbar ist und im Schön- und Widerdruck der Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung ge­ wendet wird.
Derartige Auswerfereinrichtungen, auch als Bogenabweiser bezeichnet, sind bekannt. Aus der Patentschrift DD 26 197 ist z. B. ein Bogenheber an einem heb- und senkbaren Druckzylinder, z. B. an einer Zweitourenschnellpresse, bekannt. Der Bogenheber, der auf ei­ ner separaten Welle angeordnet ist und durch ein Getriebe gesteuert wird, hat die Aufgabe, den Bogen an der Vorderkante vom Druckzylinder abzuheben und der Greifereinrichtung eines Transportsystems zuzuführen. Der Bogenheber überbrückt somit für den Bogen den Abstand zwischen Druckzylinder und Transporteinrichtung. Nachteilig an diesem Bogenhe­ ber ist, dass ein separates Getriebe zur Steuerung des Bogenhebers benötigt wird. Dadurch wird der Bogenheber teuer und seine Steuerung muss mit der Steuerung der Druckzylinder­ greifer in Übereinstimmung gebracht werden. Dadurch ist ein hoher manueller Einstell­ aufwand notwendig.
Die Druckschrift DE 26 45 624 A1 beschreibt einen Bogenabweiser an einem bogenführen­ den Zylinder, für dessen Steuerung kein separates Getriebe erforderlich ist. Dazu ist der unter den vorderen Bereich eines Bogens steuerbare Bogenabweiser fest an einem mit einem Grei­ fer gemeinsamen um eine Achse schwenkbaren Tragteil angeordnet, so dass der Bogen beim Öffnen des Greifers in seinem vorderen Bereich vom Zylinder abgehoben und einem Leitele­ ment zugeführt wird.
Für die Steuerung des Bogenabweisers ist zwar kein separates Getriebe erforderlich, aber als Nachteil an diesem Bogenabweiser ist, dass er sich auf einer Kreisbahn bewegt.
Aus der DE 44 24 972 A1 ist ein Bogenabweiser an einem Zylinder bekannt, der mit dem Greifersystem angetrieben wird. Der eigentliche Auswerfer ist in einer Geradführung dreh- und kippfest gelagert. Der Auswerfer wird durch einen auf der Greiferwelle fest angeordneten Klemmring mit Gabelausbildung und dem Auswerfer zugeordneten und befestigten Stift an­ getrieben.
Mehrere nicht angetriebene Auswerfer werden über einen Mitnehmer mit einem angetriebe­ nen Auswerfer verbunden.
Nachteilig an einem derartigen Antrieb für einen Auswerfer ist, daß die Krafteinleitungsstelle für den Antrieb des Auswerfers bezogen auf die Wirkrichtung und die Geradführung räumlich getrennt und axial versetzt ist. Damit treten Störungen durch Verkanten des Auswerfers in den Geradführungen und Verschleiß an den Kanten der Führungen wechselseitig auf. Bei Ausfall eines Auswerfers/Auswerferantriebes werden benachbarte und mit dem Mitnehmer verbundene Stößel blockiert, so daß Maschinenschäden und Störungen des Greifersystems am Bogenführungszylinder auftreten können.
Ausgehend von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, den Antrieb für eine Auswerfereinrichtung verschleißarm auszubilden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des ersten Patentanspruches ge­ löst.
Die Auswerfereinrichtung gewährleistet die funktionelle und räumlich getrennte Anordnung der Gleitführung und die Drehsicherung für den Auswerfer, wobei die Gleitführung nahe der Wirkstelle des Auswerfers unterhalb der Peripherie des Druckzylinders angeordnet ist. Die Führungsfläche ist im Bereich der Krafteingabestelle und gegenüber der Kraftrichtung des Antriebes vorgesehen. Die Führungsfläche ist somit den Antriebselementen zugeordnet und wirkt gleichzeitig als Drehsicherung.
Die Krafteinleitung des Antriebes erfolgt mittig zur Bewegungsrichtung des Auswerfers. Der Bewegungsbereich des Auswerfers ist vorzugsweise symmetrisch zur Mittelstellung der An­ triebselemente aufgeteilt. Als Gleitflächenpaarung zum vorzugsweise runden Auswerfer­ oberteil kann die Gleitführung des Auswerfers als Bohrung oder rechteckig, z. B. mit Qua­ dratquerschnitt ausgeführt werden. Störungen der Auswerferfunktion bei Verschmutzung des Greifersystems werden bei rechteckiger Ausbildung der Gleitführung vermieden. Das Spiel in der Gleitführung ist größer als das Spiel zwischen Führungsfläche und der als Drehsicherung dienenden eckigen Außenkontur des Auswerferunterteiles. Die Konstruktion ist einfach im Aufbau.
Gegenüber dem Stand der Technik ist die Erfindung in einer besseren, vereinfachten Kon­ struktion des Antriebes des Auswerfers zu sehen.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben wer­ den. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1: Auswerfereinrichtung an einem einer Wendetrommel vorgeordneten Zylinder, hier als Druckzylinder ausgebildet, zur Bestimmung des technologischen Standortes
Fig. 2: Auswerfereinrichtung am Druckzylinder in Seitenansicht
Fig. 3: Auswerfereinrichtung in Blickrichtung B gemäß Fig. 2
Fig. 4: Schnitt gemäß Linie A nach Fig. 3
Fig. 4.1: Eine andere Führung für das Auswerferoberteil. Schnitt gemäß Linie A nach Fig. 3
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung zur Verdeutlichung des technologischen Standortes eine Auswerfereinrichtung im Kanal 1 an einem einer Wendetrommel 4 vorgeordneten Zylin­ der 2, der hier als Druckzylinder 2 ausgebildet ist. Der Einsatz der Auswerfereinrichtung ist jedoch nicht auf diesen Zylinder beschränkt. Die Auswerfereinrichtung ist überall dort ein­ setzbar, wo es notwendig ist, von einem bogenführenden Zylinder einen Bogen 12 abzuwei­ sen.
Dem Druckzylinder 2 sind ein Bogenführungszylinder 3 vor- und die Wendetrommel 4 nach­ geordnet, an der in bekannter Weise (s. DD-PS 54 703) zwei sich gegenüberliegende, jeweils korrelativ zusammenwirkende Sauger- und Greifersysteme 5, 6 angeordnet sind.
Unterhalb des Druckzylinders 2 ist eine Leitrakel 7 vorgesehen, die den Druckzylinder 2 tan­ giert. Dem Druckzylinder 2 zugeordnete Gummi- und Plattenzylinder sind nicht dargestellt. Erkennbar ist weiterhin der von der Auswerfereinrichtung in der Betriebsart Schön- und Widerdruck abzuweisende Bogen 12.
Fig. 2 zeigt in Seitenansicht die Auswerfereinrichtung am Druckzylinder 2 und in Fig. 3 ist die Ansicht in Blickrichtung B, nach Fig. 2 ohne Greifer 9 dargestellt. Aus Fig. 1 und Fig. 2 ist der an einer Greiferwelle 8 befestigte Greifer 9 erkennbar. An der Greiferwelle 8 ist außer­ dem ein Klemmring 10 fest angeordnet, der einen Mitnehmerbolzen 11 aufnimmt. Der Mit­ nehmerbolzen 11 ist einem Langloch 13 eines Auswerferunterteils 14.1 zugeordnet. Der Auswerfer 14 besteht aus dem Auswerferunterteil 14.1 und einem Auswerferoberteil 14.2. Auswerferunter- und -oberteil 14.1; 14.2 sind fest verbunden. Der Auswerfer 14 ist unter ei­ nem Winkel α zur Normalen im Druckzylinder 2 angeordnet. Der Winkel α beträgt ca. 15°. Das Auswerferoberteil 14.2 ist in einer am Druckzylinder 2 befestigten Gleitführung 15 gela­ gert und dem Auswerferunterteil 14.1 ist eine Führungsfläche 16 zugeordnet. Die Führungs­ fläche 16 ist gemäß Ausführungsbeispiel an einer Seite dem Auswerferunterteil 14.1 zugeord­ net. Es ist jedoch auch möglich, eine Führungsfläche 16 beidseitig dem Auswerferunterteil 14.1 zuzuordnen. In diesem Fall sind die beiden Führungsflächen 16 einander parallel zuge­ ordnet.
Fig. 4 und 4.1 zeigen zwei Varianten der Zuordnung des Auswerferoberteils 14.2 zur Gleit­ führung 15. Gemäß Ausführung nach Fig. 4 ist die Gleitführung 15 rechteckig ausgeführt und gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 4.1 weist die Gleitführung 15 zur Aufnahme des Aus­ werferoberteils 14.2 eine Bohrung auf. In beiden Ausführungen ist jedoch der Funktionsspalt S1 für eine Gleitführung des Auswerferoberteils 14.2 erkennbar.
Das Auswerferunterteil 14.1 weist zur Führungsfläche den Funktionsspalt S2 für den Antrieb und als Drehsicherung auf. Die Funktionsspalte S1, S2 sind derart ausgelegt, dass S1 größer ist als S2.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende. In der Betriebsart Schön- und Widerdruck wird auf dem Druckzylinder 2 der Schöndruck aufgebracht. Danach durchläuft der Bogen 12 mit seiner Vorderkante voran den Tangenten­ punkt t2,4 von Wendetrommel 4 und vorgeordnetem Druckzylinder 2 bis kurz vor Erreichen der Leitrakel 7. Hier öffnet der Greifer 9 des Druckzylinders 2, d. h., der Bogen 12 wird an seiner Vorderkante freigegeben, über die Leitrakel 7 gehoben und an dieser entlanggeführt, bis er im hinteren Bereich vom Saugersystem 5 der Wendetrommel 4 ergriffen, dem Greifer­ system 6 übergeben und gewendet dem nachfolgenden, nicht dargestellten Druckzylinder zwecks Aufbringung des Widerdrucks zugeführt wird.
Die Steuerung des Auswerfers 14 erfolgt mit der Steuerung des Greifers 9 des Druckzylinders 2. Beim Schwenken der Greiferwelle 8 zwecks Greiferöffnung wird der Klemmring 10 und damit der Mitnehmerbolzen 11, der dem Auswerferunterteil 14.1 im Langloch 13 zugeordnet ist, mit bewegt, so daß der Auswerfer 14 mit seinem oberen Teil über die Peripherie des Druckzylinders 2 bewegt wird und den Bogen 12 vom Druckzylinder 2 abhebt, so daß dieser unter die Unterseite der Leitrakel 7 geführt wird. Bei der Übernahme des nachfolgenden Bo­ gens 12 wird der Auswerfer 14 wieder mit seinem oberen Teil in den Druckzylinder 2 zu­ rückgeführt.
Durch die Anordnung der Führungsfläche 16 und der Gleitführung 15 mit der entsprechenden Ausbildung der Funktionsspalte S1, S2 wird ein Verkanten des Auswerfers 14 und damit Stö­ rungen an der Auswerfereinrichtung wirksam vermieden.
Die bei der Steuerung (Bewegung) auf den Auswerfer 14 wirkenden Kräfte werden mittig zur Wirkrichtung eingeleitet und durch die zugeordnete Führungsfläche 16 aufgenommen. Das Funktionsspiel S1 zwischen Auswerferoberteil 14,2 und Gleitführung 16 und die räumliche Trennung vom Funktionsspalt Auswerferunterteil/Drehsicherung S2 begünstigt eine leicht­ gängige und präzise Führung des Auswerfers 14 über den gesamten Arbeitsbereich.
Bezugszeichenaufstellung
1
Kanal
2
Druckzylinder
3
Bogenführungszylinder
4
Wendetrommel
5
Saugersystem
6
Greifersystem
7
Leitrakel
8
Greiferwelle
9
Greifer
10
Klemmring
11
Mitnehmerbolzen
12
Bogen
13
Langloch
14
Auswerfer
14.1
Auswerferunterteil
14.2
Auswerferoberteil
15
Gleitführung
16
Führungsfläche
S1
Funktionsspalt Auswerferoberteil/Gleitführung
S2
Funktionsspalt Auswerferunterteil/Drehsicherung
T2,4
Tangentenpunkt
α Winkel

Claims (8)

1. Auswerfereinrichtung an einem einer Wendetrommel (4) vorgeordneten bogenführenden- Zylinder (2), vorzugsweise Druckzylinder, in einer wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck einsetzbaren Druckmaschine zum Abheben eines in der Wende­ phase an der Vorderkante geführten Bogens (12), wobei ein im bogenführenden Zylinder (2) geführter und über eine Greiferwelle (8) gesteuerter, aus Ober- und Unterteil (14,2; 14,1) bestehender Auswerfer (14) vorgesehen ist, wobei das Auswerferoberteil (14.2) einer Gleitführung (15) und das Auswerferunterteil (14.1) einer Führungsfläche (16) zugeordnet ist und ein fest auf der Greiferwelle (8) gelagerter Klemmring (10) über einen Mitnehmerbolzen (11) dem Auswerferunterteil (14.1) zugeordnet ist.
2. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, wobei der Mitnehmerbolzen (11) in einem Langloch (13) des Auswerferunterteils (14.1) mittig angreift.
3. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei zwischen dem Auswerferoberteil (14.2) und der Gleitführung (15) ein erster Funktionsspalt (S1) vorgesehen ist.
4. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei zwischen dem Auswerferunterteil (14.1) und der Führungsfläche (16) ein zweiter Funktionsspalt (S2) vorgesehen ist.
5. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 3 und 4, wobei der erste Funktionsspalt (S1) größer als der zweite Funktionsspalt (S2) ist.
6. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Führungsfläche (16) beidseitig dem Auswerferunterteil (14.2) zugeordnet ist.
7. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Gleitführung (15) für das Auswerfer­ oberteil (14.2) als Bohrung ausgebildet ist.
8. Auswerfereinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Gleitführung (15) für das Auswerfer­ oberteil (14.2) rechteckig ausgeführt ist.
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