DE19807226A1 - Verfahren zur Desaktivierung eines Katalysators - Google Patents
Verfahren zur Desaktivierung eines KatalysatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Desaktivierung eines komplexen metallorganischen Kataly
sators (COC) von homogenen Prozessen (z. B. der Dimerisation von Ethylen in Buten
1 oder der Oligomerisation von Ethylen in lineare Alphaolefine C4-C30 (LAO)) und
dessen anschließende Isolierung aus der Reaktionsmasse.
Die Erfindung kann in der chemischen und petrochemischen Industrie angewendet
werden, d. h. in Anlagen, in denen z. B. Buten-1 oder LAO durch einen homogenen
katalytischen Prozeß unter Einsatz des COC hergestellt werden. Buten-1, das Produkt
der Ethylen-Dimerisation, wird als Ausgangsmaterial für die Synthese von kristallinen
Polybuten-1 -, Ethylen-Buten- und Propylen-Buten-Plasten (einschließlich linearen
Polyethylens niedriger Dichte) und von Elastomeren, Oligobuten-Ölen, butyl-aromati
schen Kohlenwasserstoffen, Butadien, Buten-Alphaoxid, Alpha- und Beta-Butanolen,
Ethylmethylketon, Dimeren und Codimeren von Buten-1 mit anderen Monomeren und
von anderen Produkten eingesetzt. LAO C4-C30, Produkte der Ethylen-Oligomerisa
tion, werden als Ausgangsmaterial für die Produktion von Haushaltreinigungsmitteln,
Flotationsmitteln, Emulgatoren, Komponenten von Schmierstoffen, Kühlmitteln und
Bohrflüssigkeiten, Weichmachern, verschiedenen Typen von Zusätzen, wenig fest
werdenden synthetischen Ölen, Polymeren und Copolymeren, Monomeren, passivie
renden Zusätzen für Erdöl und Erdölprodukte, höheren Alkylaminen, höheren alumini
umorganischen Verbindungen, Wärmeübertragungsmitteln, synthetischen Fettalko
holen und -säuren sowie für die Produktion von Komponenten von verschiedenen
Kompositen auf der Grundlage von LAO (C20-C30) - Kitten, Dichtmassen, Anstrichen -
eingesetzt.
In US-PS 3 879 485, 3 911 942, 3 969 429, GB-PS 1 447 811,1 447 812 und in
DE-PS 22 74 583, 2 462 771 werden Verfahren für die Ethylen-Dimerisation in Buten-1
beschrieben, bei denen mit einem Katalysator, der Titantetrabutoxid und Triethyla
luminium in einem organischen Lösungsmittel (Hexan, Heptan, Benzin, Benzol, To
luol, Ethylchlorid, Ether- Diethyl, Dibutyl, Diisopropyl, Methyl-Isoamyl, Methylphenyl,
Tetrahydrofuran und deren Gemische) enthält, bei 20 bis 80°C und Ethylendrücken
von 0,1 bis 1,6 MPa gearbeitet wird.
Nach den Erfindungen, die in dem UdSSR-Erfinder-Zertifikat 1 042 701 A, der nicht
akzeptierten italienischen Patentanmeldung 24 498 A/79 und den deutschen Paten
ten 4 338 414 und 4 338 416 beschrieben werden, wird die Ethylen-Oligomerisation in
LAO C4-C30 in einem organischen Lösungsmittel bei 60 bis 80°C und bei einem Ethy
lendruck von 2,0 bis 4,0 MPa ausgeführt. Toluol, Benzol oder Heptan werden als Re
aktionsmedium eingesetzt.
Nach diesen Dokumenten wird die Ethylen-Oligomerisation in LAO unter Verwendung
eines COC durchgeführt, der ein Zr-Salz einer organischen Säure -ClmZr(OCOR) 4-m
oder ClmZr(OSO3R') 4m- und eine aluminiumorganische Verbindung (AOC)-
(C2H5)nAlCl(3-n) enthält, wobei R und R' Alkyl, Alken oder Phenyl sind und n glatt von 1
bis 2 variiert.
Unter optimalen Bedingungen sind die Ethylendi- und -oligomerisation homogene
Prozesse, es werden keine Ablagerungen des Katalysators gebildet, und der Gehalt
an löslichen Produkten der Ethylenumwandlung (insbesondere von Polyethylen) ist
nicht signifikant. Bei kontinuierlichen Mischreaktoren enthält die Reaktionsmasse am
Ausgang des Reaktors ein Gemisch aus einem Lösungsmittel und den Produkten der
Ethylenumwandlung (Buten-1 bzw. LAO für die Di- bzw. Oligomerisation) mit gelöstem
nicht-umgewandelten Ethylen, Komponenten des Katalysators, aktiven Zentren und
den Produkten von deren spontaner Thermodesaktivierung.
Wenn die Di- oder Oligomerisation unter der Wirkung von lebenden aktiven Zentren
außerhalb des Reaktors unkontrolliert (und in einigen Fällen aufgrund von Drosse
lung) erfolgt, nimmt die Ethylenkonzentration ab, die Temperatur steigt drastisch an
(oder verringert sich im Falle einer Drosselung), und die relative Konzentration von
Buten-1 bzw. an LAO steigt an.
Das Vorhandensein von lebenden aktive Zentren, eine geringe Konzentration oder
das Fehlen von Ethylen und eine relativ hohe Konzentration von Buten-1 oder LAO in
der Lösung (bis zu 8 Mol/l) führen zu Sekundärreaktionen von Buten-1 und LAO, ins
besondere zur Isomerisation von Buten-1 in cis- und trans-Buten-2; zur Isomerisation
von anderen LAO in Olefine mit einer Doppelbindung zwischen den intramolekularen
Kohlenstoffatomen; zur gleichzeitigen Di-, Tri- und Oligomerisation von Buten-1 oder
LAO, zu deren Umwandlung in Isoolefine.
Die Dauer des Kontaktes des LAO-haltigen Oligomerisats mit dem "lebenden" Kataly
sator bei Fehlen von Ethylen scheint der entscheidende Faktor zu sein. Tabelle 1
zeigt, daß LAO R-CH = CH2 beim Fehlen von Ethylen unter der Wirkung des Kataly
sators oligomerisiert, um Isoolefine zu bilden. Das wird durch eine Abnahme des Ge
halts an Doppelbindungen in der Reaktionsmasse und durch die Bildung von öligen
Oligomeren mit einer durchschnittlichen relativen Molekülmasse von 350 bis 800 be
stätigt. Der Grad der Umwandlung von Olefinen mit Vinyl-Doppelbindungen erhöhte
sich mit zunehmender Dauer des LAO-Kontaktes mit dem "lebenden" Katalysator.
Die Katalysatoren enthalten AOC (C2H5)nAlCl3-n, die starke Lewis-Säuren sind. Bei
den hier in Betracht kommenden Systemen kommt es leicht zur Bildung von kationi
schen aktiven Zentren an der AOC. Diese aktiven Zentren sind für die Isomerisation,
Di-, Tri- und Oligomerisation der LAO sowie für das Alkylieren des aromatischen Lö
sungsmittels verantwortlich.
Die Diffusion von Wasser und von Spuren von Alkohol in die Reaktionsmasse, welche
die LAO und den "lebenden" Katalysator enthält, verursacht eine beachtliche Erwär
mung der Reaktionsmasse und eine drastische Beschleunigung der kationischen Pro
zesse unter Beteiligung der LAO. Unter quasistationären Bedingungen treten die
kationischen Reaktionen und die Erwärmung der Reaktionsmasse in einem Frontal
modus auf.
Alle die obengenannten Sekundärreaktionen von Buten-1 und LAO laufen mit hoher
Geschwindigkeit ab.
Vorrichtungen zur Ethylendrosselung, Kollektoren für die Reaktionsmasse und Kolon
nen für die Isolierung von engen Fraktionen von Buten-1 und LAO aus der Reakti
onsmasse schaffen vorteilhafte Bedingungen für Sekundärreaktionen von Buten-1
und der LAO unter der Wirkung des "lebenden" Katalysators.
Die Sekundärreaktionen von Buten-1 oder der LAO gehen einher mit dem Verbrauch
von Olefinen mit Vinyl-Doppelbindungen und mit der Kontamination von Buten-1 und
der LAO durch Produkte ihrer Umwandlung. Das setzt die Selektivität des Katalysa
tors und des Prozesses herab.
Es ist also offensichtlich, daß Sekundärreaktionen von Buten-1 oder der LAO nicht
wünschenswert sind. Um die Sekundärreaktionen zu verhindern, ist es notwendig,
den "lebenden" Katalysator unmittelbar nach der Entfernung aus dem Reaktor zu
desaktivieren.
Bekannt sind Verfahren zur Desaktivierung eines Katalysators, der
ClmZr(OCO-iso-C3H7)4-m und (C2H5)nAlCl3-n enthält, durch den Zusatz einer stöchio
metrischen Menge an Carbonsäure (US-PS 4 486 615, DE-PS 43 38 415).
Das erstgenannte Verfahren (US-PS 4 486 615) ist gekennzeichnet durch die Bildung
einer erheblichen Menge an HCl, was zu einer intensiven Korrosion der Apparate
führt. Außerdem wird während der Isolierung des desaktivierten Katalysators aufgrund
des Gegenstromwassers zum Spülen des Oligomerisats eine erhebliche Menge an
chemisch kontaminiertem Abwasser gebildet.
Nach dem letztgenannten Verfahren (DE-PS 43 38 415) werden Zr- und Al-haltige
Produkte der Desaktivierung von Katalysatoren durch Carbonsäuren dadurch aus der
Reaktionsmasse isoliert, daß diese durch eine Lage eines Adsorptionsmittels
(Kieselsäuregel, Kaolin, Aluminiumoxide, Zirconiumdioxide, Sägemehl) geleitet wird.
In diesem Fall führt die Desaktivierung des Katalysators durch Alkohole ebenfalls zur
Bildung einer beachtlichen Menge an HCl, was wiederum zur Korrosion der Apparate
führt. Außerdem geht das Verfahren mit der Bildung einer großen Menge an Abwas
ser während der Regenerierung des Adsorptionsmittels einher. Die Regenerierung
des Adsorptionsmittels erfordert einen komplizierten technologischen Aufbau, da sie
bei 600°C ausgeführt wird, was die Auswahl der für die Adsorber geeigneten Materia
lien eingeschränkt.
Verfahren, bei denen Wasser-Alkali- oder Wasser-Ammoniak-Lösungen als Desakti
vierungssysteme eingesetzt werden, ähneln den vorgeschlagenen: Anmeldung N 3-
220 135 vom 24.01.1990. Japan; R.Zh.Khim, 1993. 15Al7P. Diese Lösungen werden
ebenfalls für die Isolierung des desaktivierten Katalysators aus dem Oligomerisat an
gewendet. An die Wasser-Alkali- oder Wasser-Ammoniak-Isolierung aus dem desakti
vierten Katalysator schließt sich das zusätzliche Spülen des Oligomerisats mit entmi
neralisiertem Wasser an.
Alkali und Ammoniak sind in erster Linie zum Neutralisieren des HCl vorgesehen, das
während der Hydrolyse von Cl-haltigen Produkten bei COC-Reaktionen gebildet wird.
Auch dieses Verfahren geht mit der Bildung von beachtlichen Mengen an chemisch
kontaminiertem Abwasser einher.
Andererseits verursacht das langsame und ineffektive Mischen von Wasser- und or
ganische Phasen in mit einem Rührwerk ausgestatteten Vorrichtungen oder in den
weitverbreiteten statischen Mischern die Bildung von kationischen aktiven Zentren, die
kationische Oligomerisation der LAO und die Toluol-Alkylierung mit linearen Alphaole
finen. Bei allen bekannten Verfahren werden die Desaktivierung und die Isolierung
des desaktivierten Katalysators in zwei Stufen vor der Trennung des Oligomerisats in
enge Fraktionen ausgeführt.
Das Ziel dieser Erfindung ist es, die Reinheit der LAO zu erhöhen, d. h. die Selektivität
des Katalysators und der Prozesse der Dimerisation und der Oligomerisation von
Ethylen zu steigern. Ein anderer Zweck der Erfindung ist es, die Phase der Desakti
vierung und der Isolierung des Katalysators zu vereinfachen und Abwässer zu ver
meiden, um so zur ökologischen Sicherheit beizutragen.
Erreicht werden diese Ziele von Verfahren mit den Schritten des Anspruchs 1 und
denen der Unteransprüche. Günstig ist das Mischen der Reaktionsmasse mit einer
Alkali-Lösung aus Metallhydroxid in einem protonischen Lösungsmittel und die Isolie
rung des desaktivierten Katalysators aus der organischen Phase in einem Schritt bei
60 bis 100°C und einem Ethylendruck von 2 bis 4 MPa.
Dieser Temperaturbereich wird gewählt, weil die Desaktivierung des "lebenden" Kata
lysators sowie die Di- und Oligomerisation unter ähnlichen Bedingungen ablaufen.
Nach der Erfindung ist die Desaktivierung des Katalysators durch eine Lösung aus
Metallhydroxid in einem protonischen Lösungsmittel nur schwach temperatur-sensitiv,
die Desaktivierungsrate und die Selektivität gegenüber den LAO sind von der Tempe
ratur beinahe unabhängig. Es ist jedoch ein erhöhter Ethylendruck erforderlich, um die
Selektivität des Prozesses gegenüber den LAO zu verbessern.
Der ausgewählte Bereich des Ethylendrucks (2 bis 4 MPa) gewährleistet eine hohe
Selektivität und eine hohe Rate der COC-Desaktivierung. Die Desaktivierungsrate und
die Selektivität gegenüber den LAO sind stark von der Effektivität des Mischens ab
hängig. Daher wird der mechanische Mischvorgang vorteilhaft mit einer Ultraschallbe
handlung des Gemischs aus der Metallhydroxidlösung mit der organischen Phase in
dem protonischen Lösungsmittel kombiniert, wobei ein dreidimensionales Gitter mit
einem magnetostriktiven Element verwendet wird, das in den Mischer eingesetzt und
mit einem Ultraschallgenerator UZG-2.5 verbunden wird. Die Ultraschallbehandlung
gewährleistet eine starke Zunahme in der Dispersion der flüssigen Tröpfchen bis hin
zur vollständigen Homogenisierung des Gemischs (N. N. Kruglitzki u. a "Ultrasound
in chemical technology" (Ultraschall in der chemischen Technik), Kiew. UKRINITY,
1970; Collection of papers "Thermal and salt stability of dispersed systems"
(Sammlung von Beiträgen "Thermische und Salzstabilität von dispergierten Syste
men"), Kiew. Naukowa Dumak, 1971). Das effizientere Mischen und die hohe Stabili
tät des resultierenden dispergierten Gemischs aus Oligomerisat und Wasser-Alkali-
Lösung gewährleisten eine höhere Rate der Desaktivierung des Katalysators und eine
verbesserte Selektivität des Prozesses.
Das protonische Lösungsmittel wird anschließend durch Rektifikation und adsorptives
Reinigen aus der Reaktionsmasse isoliert, während der desaktivierte Katalysator in
der organischen Phase verbleibt. Das isolierte protonische Lösungsmittel wird zur
Herstellung der Alkali-Lösung zurückgeführt. Dadurch wird die Bildung von Abfall ver
hindert, was zur ökologischen Sicherheit des Verfahrens beiträgt.
Zur Herstellung der Alkali-Lösungen für die COC-Desaktivierung werden in der Regel
Wasser, Alkohol oder Ammoniak als protonisches Lösungsmittel eingesetzt.
Der Alkali-Gehalt variiert zwischen 1 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und
10 Gew.-%. Als Alkalien werden Hydroxide verwendet, die aus der Gruppe der
Lithium-, Natrium-, Kalium-, Beryllium-, Magnesium-, Calcium-, Ammoniak- oder Alu
miniumhydroxide ausgewählt werden. Das letztere ist wasserunlöslich und wird daher
in Form einer Suspension eingesetzt. Trotz großer Anstrengungen, die Reaktionen
zwischen den COC-Komponenten während der Ethylendi- oder -oligomerisation und
unter Modellbedingungen zu untersuchen, ist die Zusammensetzung der Produkte
immer noch nicht bekannt. Der Mechanismus der Desaktivierung des Katalysators
kann daher nicht exakt beschrieben werden. Die verfügbaren Daten gestatten es,
Vermutungen über den möglichen Mechanismus des Prozesses zu unterbreiten. Es
ist bekannt, daß die aktiven Zentren der Ethylen-Oligomerisation eine organische Zr-Ver
bindung einschließen, die eine Zr-Kohlenstoff-Sigmabindung enthält, beispiels
weise → Zr-CH2-CH3. Die Alkohol-, Wasser- oder Ammoniak-Alkali-Desaktivierung
des "lebenden" COC geht mit der Alkoholyse oder Hydrolyse dieser Bindungen ein
her:
→ Zr-CH2-CH3 + H2O → → Zr-OH + C2H6
Da in dem COC nur wenig aktive Zentren vorhanden sind, wird das Desaktivierungs
mittel vorwiegend in Reaktionen mit COC-Komponenten verbraucht. Es soll der wahr
scheinliche Mechanismus der Wasser-Alkali-Desaktivierung von COC betrachtet wer
den, der Zr(OCO-iso-C3H7)4 und (C2H5)1,5Al Cl1,5 (Al/Zr = 13) einschließt. Wenn man
die Ergebnisse von Modellexperimenten zur Hydrolyse der Komponenten in Toluol in
Betracht zieht, kann der Mechanismus vorläufig folgendermaßen beschrieben wer
den:
Zr(OCO-iso-C3H7)4 + 4NaOH → Zr(OH)4 + 4NaOCO-iso-C3H7
13(C2H5)1,5AlCl1,5 + 19,5H2O → 19,5C2H6 + 13(HO)1,5AlCl1,5
13(HO)1,5AlCl1,5 + 19,5NaOH → 13Al(OH)3 + 19,5NaCl
13Al(OH)3 + 13NaOH → 13NaAlO2 + 26H2O.
13(C2H5)1,5AlCl1,5 + 19,5H2O → 19,5C2H6 + 13(HO)1,5AlCl1,5
13(HO)1,5AlCl1,5 + 19,5NaOH → 13Al(OH)3 + 19,5NaCl
13Al(OH)3 + 13NaOH → 13NaAlO2 + 26H2O.
Durch Summieren des linken und des rechten Teils dieser Gleichungen erhält man
folgende Gesamtreaktion:
Zr(OCO-iso-C3H7)4 + 13(C2H5)1,5AlCl1,5 + 36,5NaOH →
→ Zr(OH)4 + 4NaOCO-iso-C3H7 + 19,5C2H6 + 19,5NaCl +
13NaAlO2 + 6,5H2O.
Diese Gleichung zeigt, daß im Desaktivator eine Stöchiometrie der Reaktionen auftritt.
Das hauptsächliche Desaktivierungsmittel ist Natriumhydroxid. Um eine vollständige
Desaktivierung zu gewährleisten, ist es sinnvoll, mit einer um 10 bis 20% über dem
stöchiometrischen Gleichgewicht liegenden Menge an Natriumhydroxid zu arbeiten.
Wasser wird während der COC-Desaktivierung nicht verbraucht, es ist daher nur eine
minimale Menge an Wasser erforderlich, um das Natriumhydroxid aufzulösen. Da
durch wird es möglich, den Energieverbrauch für die Trocknung der Reaktionsmasse
zu senken.
Nach der Isolierung des protonischen Lösungsmittels enthält die organische Phase
kohlenwasserstoff-unlösliches Natriumhydroxid, Natriumchlorid, Natriumaluminat, Na
triumzirconat, Aluminium- und Zirconhydroxychlorid, Aluminium- und Zirconhydroxid,
Aluminiumoxid, Zircondioxid und Natriumisobutyrat in Form einer stark dispergierten
Suspension. Diese können entweder vor der Trennung der organischen Phase in
enge Fraktionen durch Filtration und Trägheit-Schwerkraftsedimentation oder nach
deren Trennung durch atmosphärische Vakuumdestillation in mehreren Kolonnen bei
60 bis 300°C isoliert werden.
Untersuchungen unter Modell- und Betriebsbedingungen zeigen, daß die LAO in
einem Bereich von 60 bis 300°C selbst bei Anwesenheit von Produkten der Alkohol-,
Wasser- oder Ammoniak-Alkali-COC-Desaktivierung stabil sind. Diese Erkenntnis
bildet den Hintergrund für die Erfindung.
Während der atmosphärischen bzw. Vakuumdestillation der organischen Phase er
höht sich die Konzentration des desaktivierten Katalysators (in Form einer Suspen
sion) allmählich um einen Faktor von 10 bis 20. Nach Abschluß der Destillation ge
langt der desaktivierte Katalysator zusammen mit Spuren von Polyethylen und even
tuell mit wachsartigen LAO in die Sumpfphase der abschließenden Destillation.
Erfindungsgemäß werden die Desaktivierungsprodukte des Katalysators durch Ex
traktion abgetrennt. Wachsartige Olefine aus der Sumpfphase werden durch ein nied
rigsiedendes Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel extrahiert, das aus der folgenden
Gruppe ausgewählt wird: Hexan, Heptan, Benzin, Benzol, Toluol, Buten-1, Hexen-1,
Octen-1, während die Produkte der Desaktivierung des Katalysators mit dem gleichen
Lösungsmittel gespült und in Form einer Suspension in einen Absetztank, Filter oder
eine Zentrifuge gegeben werden, wo sie von dem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
getrennt werden.
Aus wirtschaftlichen Gründen kann das Lösungsmittel, das eingesetzt oder während
der Oligomerisation gebildet wird, als Extraktionsmittel verwendet werden. Von den
obengenannten Lösungsmitteln weist Toluol das beste Extraktionsvermögen gegen
über wachsartigen LAO auf.
Dann werden die isolierten unlöslichen Produkte der Desaktivierung des Katalysators
in einer Sprühtrocknungskammer (Flamme) kalziniert (oxidative Hochtemperatur-Mi
neralisierung). An das Kalzinieren schließt sich die Rückgewinnung von Natrium, Alu
minium und Zirkonium an. Die Rückgewinnung von Zr in einem metallurgischen Ver
fahren ist vor allem dann angezeigt, wenn dessen Gehalt in der Trockenmasse über
3 Gew.-% liegt, wie das beim beschriebenen Verfahren der Desaktivierung des Kataly
sators der Fall ist.
Der Extrakt wird zusammen mit der Kohlenwasserstoff-Spüllösung einer Destillation
unterzogen, um die wachsartigen LAO zu isolieren. Das Kohlenwasserstoff-Lösungs
mittel wird zur Extraktion der wachsartigen LAO aus der Sumpfphase zurückgeführt,
während die wachsartigen LAO der Nutzung zugeführt oder gelagert werden.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Diagramm der Schritte zur Desaktivierung eines
"lebenden" Katalysators und zur Isolierung der Desaktivierungsprodukte aus dem Oli
gomerisat. Sie schließt die folgenden Einheiten ein:
1.1 eine Einheit zur Herstellung der alkalischen Lösung von NaOH in H2O
1.2, 1.3 eine Einheit zur COC-Desaktivierung, die mit einem Ultraschallgenerator (1.3) ausgerüstet ist
1.4 eine Einheit zur Isolierung des protonischen Lösungsmittels (Schwerkraftabscheidung)
1.5 eine Einheit zur Trennung des Oligomerisats in enge LAO-Fraktionen (Destillative Zerlegung)
1.6 eine Einheit zur extraktiven Trennung der wachsartigen LAO und der Produkte der COC-Desaktivierung
1.7 eine Sedimentierzentrifuge oder ein Druckfilter
1.8 eine Einheit zur Isolierung der gereinigten wachsartigen LAO (Destillative Zerlegung)
1.9 ein Sprüh-Flammen-Trockner
1.10 ein Zyklon-Staubextraktor.
1.1 eine Einheit zur Herstellung der alkalischen Lösung von NaOH in H2O
1.2, 1.3 eine Einheit zur COC-Desaktivierung, die mit einem Ultraschallgenerator (1.3) ausgerüstet ist
1.4 eine Einheit zur Isolierung des protonischen Lösungsmittels (Schwerkraftabscheidung)
1.5 eine Einheit zur Trennung des Oligomerisats in enge LAO-Fraktionen (Destillative Zerlegung)
1.6 eine Einheit zur extraktiven Trennung der wachsartigen LAO und der Produkte der COC-Desaktivierung
1.7 eine Sedimentierzentrifuge oder ein Druckfilter
1.8 eine Einheit zur Isolierung der gereinigten wachsartigen LAO (Destillative Zerlegung)
1.9 ein Sprüh-Flammen-Trockner
1.10 ein Zyklon-Staubextraktor.
Ein alternative Variante schließt die folgenden Einheiten ein (Fig. 2):
2.1 eine Einheit zur Herstellung der Alkalilösung von NaOH in H2O
2.2, 2.3 eine Einheit zur Wasser-Alkali-COC-Desaktivierung, die mit einem Ultra schallgenerator (2.3) ausgestattet ist
2.4 eine Einheit zur Isolierung des protonischen Lösungsmittels (Schwerkraftabscheidung)
2.5 eine Einheit zur Isolierung des desaktivierten COC, mittels einer Sedi mentierzentrifuge oder eines Druckfilters
2.6 eine Einheit zur oxidativen Hochtemperatur-Mineralisierung (Sprüh- Flammen-Trockner)
2.7 ein Zyklon-Staubextraktor
2.8 eine Einheit zur Trennung der organische Phase in schmale LAO-Frak tionen (Destillative Zerlegung).
2.1 eine Einheit zur Herstellung der Alkalilösung von NaOH in H2O
2.2, 2.3 eine Einheit zur Wasser-Alkali-COC-Desaktivierung, die mit einem Ultra schallgenerator (2.3) ausgestattet ist
2.4 eine Einheit zur Isolierung des protonischen Lösungsmittels (Schwerkraftabscheidung)
2.5 eine Einheit zur Isolierung des desaktivierten COC, mittels einer Sedi mentierzentrifuge oder eines Druckfilters
2.6 eine Einheit zur oxidativen Hochtemperatur-Mineralisierung (Sprüh- Flammen-Trockner)
2.7 ein Zyklon-Staubextraktor
2.8 eine Einheit zur Trennung der organische Phase in schmale LAO-Frak tionen (Destillative Zerlegung).
Eine weitere Variante schließt die folgenden Einheiten ein, die Fig. 3 zeigt:
3.1 eine Einheit zur Herstellung der Alkalilösung von NaOH in H2O
3.2 eine Einheit zur COC-Desaktivierung, wobei 3.2 - Mischer-Desaktivator
3.3 Trennkessel
3.4, 3.5 eine Einheit zur Extraktion der Salze aus dem Oligomerisat mit Wasser (3.4 - Mischer; 3.5 - Trennkessel)
3.6 eine Einheit zur Trocknung des Oligomerisats
3.7 eine Einheit zur atmosphärischen bzw. Vakuumtrennung des Oligomeri sats in Komponenten und enge Fraktionen (Destillative Zerlegung)
3.8 eine Einheit zur Neutralisierung des Abwassers z. B. durch Kohlensäure
3.9 eine Sedimentier- oder Filtrierzentrifuge
3.10, 3.11 eine Einheit zur Schlammaufbereitung, wobei 3.10 ein Sprüh-Flammen-Trockner ist und 3.11 ein Multizyklon
3.12 eine Einheit zur Isolierung von Kohlenwasserstoffen, die im Abwasser gelöst sind (Stripper).
3.1 eine Einheit zur Herstellung der Alkalilösung von NaOH in H2O
3.2 eine Einheit zur COC-Desaktivierung, wobei 3.2 - Mischer-Desaktivator
3.3 Trennkessel
3.4, 3.5 eine Einheit zur Extraktion der Salze aus dem Oligomerisat mit Wasser (3.4 - Mischer; 3.5 - Trennkessel)
3.6 eine Einheit zur Trocknung des Oligomerisats
3.7 eine Einheit zur atmosphärischen bzw. Vakuumtrennung des Oligomeri sats in Komponenten und enge Fraktionen (Destillative Zerlegung)
3.8 eine Einheit zur Neutralisierung des Abwassers z. B. durch Kohlensäure
3.9 eine Sedimentier- oder Filtrierzentrifuge
3.10, 3.11 eine Einheit zur Schlammaufbereitung, wobei 3.10 ein Sprüh-Flammen-Trockner ist und 3.11 ein Multizyklon
3.12 eine Einheit zur Isolierung von Kohlenwasserstoffen, die im Abwasser gelöst sind (Stripper).
Die Diagramme zeigen die Richtung der hauptsächlichen Materialströme.
Der Vergleich dieser Diagramme zeigt, daß das vorgeschlagene Verfahren durch
einen weniger komplizierten technologischen Aufbau gekennzeichnet und frei von
Abwasser ist. Es benötigt zur Desaktivierung eine um das Zehnfache geringere
Menge an Alkalihydroxidlösungen. Außerdem werden kein entmineralisiertes Wasser
(zum Spülen des Oligomerisats) und keine gasförmige Kohlensäure zur Neutralisie
rung der Abprodukte gebraucht. Das sind sehr wichtige Vorteile des Verfahrens.
Das zu patentierende Verfahren kann bei der homogenen Di- oder Oligomerisation,
Telomerisation, dem Hydrieren und Alkylieren unter Einsatz löslicher COC angewandt
werden, die Titan, Zircon, Hafnium, Nickel, Molybdän, Wolfram und andere Über
gangsmetalle enthalten.
1.1 Die Ethylen-Oligomerisation wurde an einem System Zr(OCO-iso-C3H7)4
(0,382 mMol) (0,0348 g Zr) + (C2H5)1,5AlCl1,5(Al/Zr = 13) in Toluol (0,25 l) bei 80°C
und einem Ethylendruck von 2,0 MPa für die Dauer von 60 min ausgeführt. Es wurden
187,5 g Ethylen verbraucht und etwa 250 ml an LAO gebildet.
1.2 Die Desaktivierung des Katalysators im Oligomerisat (etwa 500 ml) wurde mit
einer Wasser-Alkali-Lösung, die 15 ml Wasser und 3,4 g Natriumhydroxid (18,5 Gew.-%)
enthielt, in einem Reaktor unter den obengenannten Bedingungen bei intensivem
Rühren des Oligomerisats und der Desaktivierungslösung über 20 min durchgeführt,
wobei mit einem abgeschirmten elektromagnetischen Rührwerk und einem Ultra
schallgenerator im Boden des Reaktors gearbeitet wurde. Zwanzig Minuten nach der
Einführung der Alkali-Wasser-Lösung in den Reaktor wurden Stichproben des Oligo
merisats für verschiedene Analysen entnommen. Die Reaktionsmasse kühlte auf 20
bis 25°C ab, und es wurde eine Ethylendrosselung vorgenommen. Während der
Drosselung wurde fast die gesamte Menge des gebildeten Butens-1 zusammen mit
dem Ethylen aus dem Reaktor entnommen. Dann wurde die Reaktionsmasse aus
dem Reaktor abgeleitet. Es wurde keine Schichtung der Reaktionsmasse in organi
sche und Wasserphasen beobachtet.
1.3 Die gewonnene Reaktionsmasse (etwa 500 ml), welche die Produkte der Des
aktivierung des Katalysators enthielt, wurde in den Destillierteil einer hoch effektiven
Säule für die Destillation des Oligomerisats gefüllt. Zunächst wurde die azeotrope
Trocknung des Oligomerisats bei 60 bis 70°C vorgenommen. Der Destillationsvorlage
wurden 14,2 ml Wasser entnommen, was etwa 94,6 Gew.-% der Ausgangsmenge
des Wassers entspricht, die in den Reaktor eingeführt worden ist.
1.4 Nach dem Trocknen wurden die Hexen-1-, Toluol-, Octen-1-, Decen-1- und C12-C18-LAO-Frak
tionen aus dem Oligomerisat isoliert. Nach Abschluß der Destillation
wurden 30 g an heißen, milchig-weißen Bodensätzen aus dem Destillierteil der Ko
lonne entnommen. Die isolierten Bodensätze enthielten wachsartige LAO, Zr- und Al
haltige Verbindungen, Natriumchlorid und Natriumisobutyrat.
1.5 Die Bodensätze (etwa 30 g) wurden in einen Glasreaktor mit Thermostatmantel
gegeben, der mit einem spiralförmigen, mechanischen Rührwerk ausgestattet war. In
diesen wurden 280 ml Toluol gegeben. Nachdem die Masse 20 Minuten lang bei 80°C
gemischt worden war, erhielt man eine Lösung von wachsartigen LAO und eine Sus
pension der Produkte der Desaktivierung des Katalysators. Nach dem Absetzen
wurde durch Dekantieren aus der Lösung der wachsartigen LAO ein Niederschlag
abgetrennt. Dann wurden dem Niederschlag 100 ml frisches Toluol zugesetzt. Die
resultierende Suspension wurde unter den gleichen Bedingungen 20 Minuten lang
gerührt. In der Zentrifuge wurde der Niederschlag von der Spüllösung getrennt, das
so gewonnene Zentrifugat wurde mit der vorher abgetrennten LAO-Toluol-Lösung
vereinigt.
1.6 Die Produkte der Desaktivierung des Katalysators wurden an Luft bei 300°C für
die Dauer von 60 Minuten getrocknet. Man erhielt 3,82 g Fällung. Um die Zr-Analyse
vorzunehmen, wurde eine Probe von 0,0111 g der Fällung genommen und in 3 ml der
analytischen Standardlösung aufgelöst. Das kalorimetrische Verfahren zeigte, daß
0,0111 g Fällung 95 × 10-6 Zr enthalten, d. h. 3,82 g der Fällung enthalten 0,0327 g an
Zr (94 Masse-% im Verhältnis zum Zr-Ausgangsmaterial (0,0348 g), das als Zr(OCO-
iso-C3H7)4 in den Reaktor eingeführt worden war). Der Zr-Verlust beträgt aufgrund der
hohen Adhäsion von Zr-Hydroxid, das an den Wänden von Reaktoren, Flaschen und
Pipetten haften bleibt, 6 Masse-%.
Die Analyse von Al und Cl zeigt, daß die Fällung 0,13 g Al (97,2 Masse-% im Verhält
nis zum Al-Ausgangsmaterial (0,1342 g), das als (C2H5)1,5AlCl1,5 in den Reaktor ein
geführt worden war) und 0,253 g Chlor enthält (95,6 Masse-% im Verhältnis zum
Chlor-Ausgangsmaterial (0,266 g), das als (C2H5)1,5AlCl1,5 in den Reaktor eingeführt
worden war).
1.7 Die vereinigte Lösung der wachsartigen LAO in Toluol (etwa 370 ml) wurde in
den Destillierteil einer Atmosphären-Vakuum-Rektifikationskolonne eingeführt, und bei
111°C und Umgebungsdruck wurde das Toluol fast vollständig abdestilliert. Der Rest
des Toluols wurde im Vakuum aus den wachsartigen Olefinen abdestilliert, wobei ein
mit flüssigem Stickstoff gekühltes Auffanggefäß verwendet wurde. Insgesamt wurden
361 ml (95%) Toluol abdestilliert. Aus dem Destillierteil wurden 24,1 g der wachsarti
gen LAO entnommen (etwa 12,85 Masse-% im Verhältnis zu dem während der Oli
gomerisation verbrauchten Ethylen).
1.8 Tabelle 2 stellt die Zusammensetzung der LAO-Gruppe dar, die aus dem Oli
gomerisat isoliert wurde, die bei der Desaktivierung des Katalysators unter Ultra
schallbestrahlung der gemischten Flüssigkeiten und unter Referenzbedingungen
(ohne Ultraschallbestrahlung) gewonnen wurde. Die Tabelle zeigt, daß die Ultra
schallbestrahlung des Gemischs aus Oligomerisat und Natriumhydroxid-Wasser-Lösung
die Selektivität des Katalysators und des Verfahrens erhöht. Das wird durch
die Reduktion von Olefinen mit Gehalt an Vinylen- und Vinyliden-Doppelbindungen in
den LAO-Fraktionen und durch das vollständige Fehlen von Alkylierung bestätigt.
2.1 Die Ethylen-Dimerisation wurden an dem Ti(O-nC4H9)4-Al(C2H5)3-System in
Diethylether vorgenommen. In den Reaktor mit einem Volumen von 1,1 l wurden 0,2 l
Diethylether, 0,1875g (0,55 mMol) Titantetrabutoxid und 3,11 g (27,28 mMol) Tri
ethylaluminium (Al/Ti = 49,6) eingeführt. Über einen Zeitraum von 250 Minuten wur
den bei 40°C und einem Ethylendruck von 8,0 at 435 g (7,768 Mol) Ethylen ver
braucht. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Dimerisation betrug 8,5 g an
C2H4/l.min (0,52 kg C4H8/l.h). Die Ausbeute an Buten-1 beträgt 2,32 kg/g Ti(O-nC4H9)4
oder 14 100 Mol Buten-1 im Verhältnis zu einem Mol Ti(O-nC4H9)4. In den Produkten
waren weder cis- und trans-Buten-2 noch Polyethylen vorhanden. Neben Buten-1
wurden 9,1 g Hexene und Octene (2,1 Masse-% im Verhältnis zu Buten-1) gebildet.
2.2 Die Desaktivierung des Katalysators wurde in der Reaktionsmasse (etwa 900
ml) 20 Minuten lang mit einer Wasser-Alkali-Lösung, die 15 ml Wasser und 0,15 g
(3,75 mMol) Natriumhydroxid (0,99 Masse-% im Verhältnis zu Wasser) enthielt, im
Reaktor unter den gleichen Bedingungen vorgenommen, wobei die Reaktionsmasse
mit dem abgeschirmten elektromagnetischen Rührwerk intensiv gerührt und das re
sultierende Gemisch mit der Vorrichtung zur Bestrahlung mit Ultraschall bestrahlt
wurde, die im Boden des Reaktors installiert war. Zwanzig Minuten nach dem Einfüh
ren der Alkali-Wasser-Lösung in den Reaktor wurde eine Stichprobe der Gasphase
zur Chromatografie genommen.
2.3 Die Reaktionsmasse, die Diethylether, Buten-1, Hexene und Octene, Wasser
und Produkte des Katalysatorabbaus enthielt, wurde durch den Ethylendruck, der im
Reaktor vorhanden ist, in eine Destillationskolonne übergeleitet, die mit einem
Dephlegmator und einer Florentiner Flasche ausgerüstet war. Zuerst wurde bei 20 bis
30°C die Ethylen-Drosselung vorgenommen, dann bei 0 bis 5°C die azeotrope
Trocknung des Reaktionsgemischs. Aus der Florentiner Flasche wurden 11,0 ml
Wasser entnommen, das sind 73,3 Masse-% im Verhältnis zum eingeführten Wasser.
2.4 Dann wurden Buten-1, Diethylether und die Hexene isoliert. Nachdem die De
stillation abgeschlossen war, verblieben die Bodensätze, die Octene, eine geringe
Menge eines unbekannten harzartigen Produkts und die Produkte der Desaktivierung
des Katalysators (vermutlich Ti-, Al- und Na-Hydroxide sowie Natriumaluminate) im
Destillierteil der Kolonne.
2.5 In den Destillierteil der Kolonne wurden 100 ml n-Heptan eingeführt. Nachdem
das Gemisch bei 200°C 20 Minuten lang mit einem flexiblen Rührwerk, das durch eine
seitliche Muffe eingeführt wurde, gerührt worden war, bildeten sich eine Lösung von
harzartigen Produkten und eine Suspension der Produkte der Desaktivierung des
Katalysators. Der Niederschlag und die Lösung wurden in das Glas abgeführt. Die
Kohlenwasserstoffphase wurde durch Dekantieren abgetrennt, und die Fällung wurde
mit 40 ml n-Heptan gespült. Die Fällung wurde in der Zentrifuge von der Spüllösung
getrennt, das Zentrifugat wurde mit der vorher abgetrennten n-Heptan-Lösung kombi
niert.
2.6 Die Produkte der Desaktivierung des Katalysators wurden getrocknet und bei
600°C in Luft 60 Minuten lang in einer Muffel kalziniert. Man erhielt 1,53 g des Nieder
schlags, der 0,0246 g Ti (92,8 Masse-% im Verhältnis zu dem als Ti(O-nC4H9)4 zuge
führten Ti) und 0,70 g Al (95,1 Masse-% im Verhältnis zu dem als Al(C2H5)3 in den
Reaktor eingeführten Al) enthielt.
2.7 Die vereinigte n-Heptan-Lösung (etwa 130 ml) wurde bei 98°C und Umge
bungsdruck in die bei 2.3 beschriebene Destillationskolonne eingeführt. Der Rest des
n-Heptans wurde unter Verwendung eines Auffanggefäß, das mit flüssigem Stickstoff
gekühlt wurde, im Vakuum abdestilliert. Insgesamt wurden 128 ml (91,4%) n-Heptan
abdestilliert. Aus dem Destillierteil wurden 1,1 g einer heißen, öligen Substanz ent
fernt (0,25 Masse-% im Verhältnis zum verbrauchten Ethylen).
Die Bedingungen für Reagentien und das Ethylen bei der LAO-Oligomerisation waren
die gleichen wie im Beispiel 1. Der Katalysator im Oligomerisat wurde mit Wasser,
Alkohol und Ammoniak-Alkali-Lösungen direkt im Reaktor unter mechanischem Rüh
ren der Mischlösungen, bei zusätzlicher Homogenisierung der Lösung unter Verwen
dung von Ultraschall, ähnlich wie im Beispiel 1, desaktiviert.
In den Beispielen 3 bis 14 wurden das Lösungsmittel für das Alkali, der Ursprung und
die Konzentration des Alkalis geändert (Tabelle 3). Die anschließenden Schritte der
Trennung der Reaktionsmasse in Fraktionen, der Isolierung und Behandlung der Pro
dukte der Desaktivierung des Katalysators (Zr(OCO-iso-C3H7)4-(C2H5)1.5AlCl1,5 waren
denen in Beispiel 1 ähnlich. Tabelle 3 zeigt den Grad der Zr-, Al- und Cl-Isolierung im
Verhältnis zur Zuführung dieser Elemente als Komponenten des Katalysators. Obwohl
mehr Wasser aufgewendet wurde, wurden die Magnesium-, Calcium- und Beryllium
hydroxide nicht gänzlich aufgelöst, und das Al-Hydroxid war vollständig unlöslich. Sie
wurden als Suspension in den Reaktor eingeführt. Das läßt vermuten, daß Natrium
hydroxid-Wasser-Lösungen vorzuziehen sind.
Abschließend kann festgestellt werden, daß diese Daten den Beweis erbringen, daß
es das zu patentierte Verfahren erlaubt, den Katalysator zu desaktivieren, die Selekti
vität des Verfahrens zu erhöhen, den desaktivierten COC quantitativ aus dem Oligo
merisat zu isolieren, chemisch kontaminierten Abfall zu vermeiden, den technologi
schen Aufbau zu vereinfachen und die Umweltsicherheit zu gewährleisten.
- 1. US-Patent 3 879 485
- 2. US-Patent 3 911 942
- 3. US-Patent 3 969 429
- 4. Britisches Patent 1 447 811
- 5. Britisches Patent 1 447 812
- 6. Deutsches Patent 22 74 583
- 7. Deutsches Patent 24 62 771
- 8. UdSSR-Erfinder-Zertifikat 1 042 701 vom 19.06.1978. Byull. Izobret. 1983, N35
- 9. Italienische Patentanmeldung 24 498.79
- 10. Deutsches Patent 43 38 414 vom 10.11.1993, Icl C08 F 110/02
- 11. Deutsches Patent 43 38 416 vom 10.11.1993, Icl C08 F 4/642
- 12. US-Patent 4 486 615
- 13. Deutsches Patent 43 38 415 vom 10.11.1993, Icl C08 F 6/03
- 14. Japanische Patentanmeldung N 3-220 135 vom 24.01.1990. RZhKhim 1993 15A17
Einfluß der Dauer des LAO-Kontaktes mit dem "lebenden" Katalysator Zr(COC-iso-
C3H7)4-(C2H5)3Al2Cl3 bei Umgebungsdruck nach der Ethylendrosselung auf den Ge
halt an die Zusammensetzung von Olefinen in der Reaktionsmasse (dem Oligomeri
sat).
Temperatur +80°C, Zr(COC-iso-C3H7)4 - 1,17 mMol/l; Al/Zr = 17;
Ethylendruck 2,2 → 0,1 MPa; Olefinkonzentration im Oligomerisat - etwa 500 g/l
Temperatur +80°C, Zr(COC-iso-C3H7)4 - 1,17 mMol/l; Al/Zr = 17;
Ethylendruck 2,2 → 0,1 MPa; Olefinkonzentration im Oligomerisat - etwa 500 g/l
Claims (11)
1. Verfahren zur Desaktivierung des komplexen metallorganischen Katalysators von
homogenen Prozessen wie der Ethylen-Dimerisation oder -Oligomerisation in li
neare Alphaolefine und dessen Isolierung aus der organischen Reaktionsmasse,
welches das Mischen der Reaktionsmasse mit einer Lösung eines Metall
hydroxids in einem protonischen Lösungsmittel einschließt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Desaktivierung und die Isolierung des Katalysators aus der
organischen Phase in einem Schritt ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das mechanische Mischen der organi
schen Phase mit der Metallhydroxidlösung in dem protonischen Lösungsmittel
durch die Bestrahlung des Gemischs mit Ultraschall verstärkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das protonische Lösungsmittel
durch Destillation aus der Reaktionsmasse entfernt wird und der desaktivierte Ka
talysator in der organischen Phase verbleibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem der desaktivierte Kata
lysator von der organischen Phase aus der Sumpfphase der letzten Trennkolon
ne isoliert wird, die sowohl den desaktivierten Katalysator als auch wachsartige
lineare Alphaolefine enthalten, nachdem die Reaktionsmasse in Fraktionen ge
trennt worden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die Isolierung des
desaktivierten Katalysators aus der Sumpfphase das Extrahieren der wachs
artigen LAO mit dem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, die Trägheit-Schwer
krafttrennung des desaktivierten Katalysators aus dem Kohlenwasserstoff-Extrakt
und die anschließende oxidative Hochtemperatur-Mineralisierung des isolierten
desaktivierten Katalysators einschließt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem ein Kohlenwasser
stoff-Lösungsmittel aus der Gruppe, die Isopentan, Hexan, Heptan, Benzin, Ben
zol, Toluol, Buten-1, Hexen-1 und Octen-1 einschließt, als ein Kohlenwasserstoff-Lösungs
mittel für die Extraktion der wachsartigen linearen Alphaolefine aus den
Bodensätzen der letzten Trennkolonne verwendet wird, die den desaktivierten
Katalysator und wachsartige lineare Alphaolefine enthält, nachdem die Reakti
onsmasse in Fraktionen getrennt worden ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welchem Lösungen, die 1 bis
40 Masse-% an Metallhydroxid enthalten, für die Desaktivierung des Katalysators
eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem Metallhydroxide aus
der Gruppe, die Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Beryllium
hydroxid, Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid, Aluminiumhydroxid und Ammo
niumhydroxid einschließt, als Metallhydroxid für die Desaktivierung des Kataly
sators eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem die Desaktivierung
des Katalysators bei Temperaturen von 60 bis 80°C und bei einem Druck von 2,0
bis 4,0 MPa durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem die wachsartigen LAO
durch Destillation des Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels aus dem Extrakt, der ein
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel und die wachsartigen LAO enthält, isoliert wer
den.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welchem der desaktivierte
Katalysator vor der Trennung der LAO in Fraktionen von der organischen Phase
abgetrennt wird.
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Legal Events
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Owner name: LINDE AG, 65189 WIESBADEN, DE |
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Ipc: B01J 31/40 |
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Owner name: LINDE AG, 65189 WIESBADEN, DE SAUDI BASIC INDUSTRI |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE AKTIENGESELLSCHAFT, 80807 MUENCHEN, DE Owner name: SAUDI BASIC INDUSTRIES CORP. (SABIC), RIYADH, SA |
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R016 | Response to examination communication | ||
R016 | Response to examination communication | ||
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