DE19800055A1 - Lamellenwand, insbesondere für die Kühlluftzuführung zur Antriebsmaschine eines Fahrzeugs - Google Patents
Lamellenwand, insbesondere für die Kühlluftzuführung zur Antriebsmaschine eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lamellenwand gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Im bevorzugten Einsatzfall, nämlich im Rahmen der Kühlluftzuführung zu einer
flüssigkeitsgekühlten Kraftfahrzeug-Antriebsmaschine, ist diese Lamellenwand in an sich
bekannter Weise in Fahrtrichtung vor einem üblichen Kühlwasser-Luft-Wärmetauscher der
Maschine angeordnet. Die Erfindung ist jedoch auch in anderen Fällen einsetzbar,
beilspielsweise im Rahmen einer Frischluftzufuhr zu einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs.
Lamellenwände dieses Aufbaus sind aus der Patentliteratur in unterschiedlichen
Ausführungen bekannt. Hier seien nur die DE 23 40 497 C2, die DE 38 36 374 A1 und die
EP 0 500 430 B1 genannt. Diese Konstruktionen sind auch so getroffen, daß die einander
benachbarten Lamellen sich in ihren Schließstellungen im Bereich ihrer Längskanten
überlappen, wobei diese gegebenenfalls so profiliert sind, daß die Längskantenbereiche
dann gleichsam ineinander verlaufen und demgemäß die Lamellenwand eine glatte und
somit strömungsgünstige Oberfläche besitzt. Das Schwenken der Lamellen erfolgt über an
ihnen angreifende Schwenkarme, die mit einer längsverschiebbaren Antriebsstange in
Verbindung stehen, die ihrerseits von einem Servomotor betätigt wird, und zwar in
Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, der Temperatur des Antriebsmotors
desselben oder des Kühlwassers der Antriebsmaschine. Gemeinsam ist diesem Stand der
Technik ferner die Tatsache, daß alle Lamellen der Lamellenwand gleichsinnige
Schwenkbewegungen ausführen.
Bekannt sind auch - vergleiche die EP 0 206 299 B1 - Lamellenwände, in denen jeweils zwei
Lamellen im Bereich ihrer einander zugekehrten Längskanten scharnierartig verbunden sind
während die einander abgekehrten freien Längskanten dieser beiden Lamellen in einer
Längsführung laufen. Die maximale Luftdurchströmung wird dadurch eingestellt, daß die
Lamellenpaare durch Annähern ihrer freien Längskanten unter Ausnutzung der
scharnierartigen Verbindungen ihrer anderen Längskanten gleichsam zusammengeklappt
werden. Bei diesem Konstruktionsprinzip fehlen aber Schwenkachsen für die einzelnen
Lamellen im Bereich der Längsachsen derselben.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lamellenwand nach dem zuerst erläuterten
Konstruktionsprinzip das heißt mit individuellen längsachsennahen Schwenkachsen für die
einzelnen Lamellen. Insbesondere bei diesem Konstruktionsprinzip, das sich an sich durch
große Robustheit und Zuverlässigkeit auszeichnet und mit relativ geringen Verstellkräften
bedienbar ist, besteht aber die Gefahr, daß im Winterbetrieb, insbesondere bei längere Zeit
in ihren Schließstellungen befindlichen Lamellen, einander benachbarte Lamellen im Bereich
ihrer Längskanten durch Eisbildung relativ fest miteinander verbunden werden. Auch durch
Aufbringen größerer Verstell-, das heißt Schwenkkräfte auf die Lamellen ist die Entfernung
des Eises bzw. die Zerstörung dieses Zusammenhalts zwischen einander benachbarten
Lamellen deshalb nur schwer möglich, weil die einander zugekehrten Längskantenbereiche
der Lamellen sich zu Beginn der Entfernung voneinander praktisch linear zueinander
bewegen, nämlich tangential auf Kreisbögen um die jeweiligen Schwenkachsen. Eine
derartige Zugbewegung ist aber kaum geeignet, bei geringem Kraftaufwand eine
"Eisverbindung" zwischen den beiden Lamellen zu zerstören.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Lamellenwand unter
Wahrung ihrer vorteilhaften Eigenschaften zu schaffen, die ohne Vergrößerung der zur
Durchführung der definierten Schwenkbewegungen erforderlichen Verstellkräfte die
ebenfalls beschriebene Eisbildung relativ schnell wirkungslos macht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
der Patentansprüche 1 und 6, wobei darauf hingewiesen sei, daß die Maßnahmen des
Anspruchs 6 zwar in besonders vorteilhafter Weise in Kombination mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 Anwendung finden, jedoch auch dann eine günstige Wirkung hinsichtlich der
Lösung der definierten Aufgabe entfalten, wenn sie ohne die Gegenläufigkeit der
Schwenkbewegungen einander benachbarter Lamellen gemäß Anspruch 1 Einsatz finden.
Betrachtet man zunächst die Lösung gemäß Anspruch 1, so wird durch die Gegenläufigkeit
der Schwenkbewegungen der beiden jeweils einander benachbarten Lamellen eine
Relativbewegung zwischen ihren einander zugekehrten, gegebenenfalls durch Vereisung
verbundenen Längsbereichen erzielt, die auch eine nennenswerte Querkomponente, das
heißt in Richtung parallel zur Ebene der Lamellenwand, besitzt. Dadurch wird eine
eventuelle Eiszwischenlage zwischen beiden nicht nur auf Zug, sondern auf Biegung
beansprucht, das heißt "gebrochen". Diese Wirkung wird um so leichter erzielt, wenn
zugleich die Maßnahme des Anspruchs 6 Einsatz findet, also eine etwa vorhandene
Eisschicht durch Wärmezufuhr geschwächt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 perspektivisch schräg von vorn einen zur Aufnahme eines Motors nebst
Wärmetauscher bestimmten Vorderwagen eines Kraftfahrzeugs,
Fig. 2 die in Fig. 1 mit II-II bezeichnete Schnittansicht,
Fig. 3 die Ansicht von unten gemäß dem Pfeil III in Fig. 1 und
Fig. 4 eine Seitenansicht eines zur Übertragung der Schwenkkräfte verwendeten
Zahnriemens.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so fehlt in der Darstellung des Vorderwagens 1 die
Wiedergabe der Brennkraftmaschine nebst Wärmetauscher (Kühler), zu deren Aufnahme
der Raum 2 vorgesehen ist.
In Fahrtrichtung vor dem erwähnten Kühler ist die allgemein mit 3 bezeichnete
Lamellenwand angeordnet, die aus einer Vielzahl von in diesem Ausführungsbeispiel (aber
nicht notwendigerweise) senkrecht angeordneten Lamellen 4 besteht, denen individuelle
Schwenkachsen 5 zugeordnet sind. Diese Schwenkachsen 5 sind in einem Rahmen 6
drehbar gelagert, der seinerseits im Vorderwagen 1 ortsfest montiert ist.
Wie aus dem Schnitt II-II, also Fig. 2, hervorgeht, in der die Lamellen 4 in ihren
Schließstellungen gezeigt sind, sind die einander zugekehrten Längskantenbereiche
derselben so profiliert, daß sie ineinandergreifen, wobei jedoch die Profile so gewählt sind,
daß Schwenkbewegungen der Lamellen in Richtung der Pfeile in Fig. 2 nicht behindert
werden. Durch diese Profilierungen entstehen glatte und damit strömungsgünstige
Oberflächen der Lamellenwand 3, so daß ein strömungsgünstiger Verlauf erzielt ist.
Erfindungsgemäß werden die Lamellen 4 zum Zwecke der teilweisen oder vollständigen
Freigabe der Kühlluftzufuhr entsprechend den Pfeilen in Fig. 2 so verschwenkt, daß
einander benachbarte Lamellen gegensinnige Schwenkbewegungen ausführen. Die damit
verbundene Beanspruchung von Eisschichten im Bereich der einander zugekehrten
Längsseiten 6 führt auch bei geringer Schwenkkraft zur Zerstörung dieser Eisschichten und
damit zur Aufhebung einer unerwünschten Verbindung einander benachbarter Lamellen 4
durch die Eisschicht.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind in den Längskantenbereichen ferner Heizdrähte
7 untergebracht, die von der Bordbatterie des Fahrzeugs gespeist werden und dafür sorgen,
daß durch Wärmezufuhr die "Vereisung" einander benachbarter Lamellen 4 zumindest
geschwächt wird. Verständlicherweise können hier statt elektrischer Heizdrähte auch andere
Heizeinrichtungen Einsatz finden, beispielsweise Wärmespeichermaterialien, wobei jedoch
der Aufwand für elektrische Heizeinrichtungen der geringste sein wird.
Der Schwenkantrieb für die Lamellen 4 enthält beispielsweise einen elektrischen
Antriebsmotor; es können jedoch auch Druckmittelantriebe Einsatz finden. Entsprechende
Lösungen sind dem Fachmann beispielsweise aus der zitierten Patentliteratur bestens
bekannt. In der Darstellung der Fig. 3 und 4 ist ein Drehantrieb mit der Abtriebsachse 8
angenommen, der, wie der Doppelpfeil andeutet, zwei gegenläufige Drehrichtungen besitzt,
nämlich eine zum Verschwenken der Lamellen 4 aus ihrer Schließlage und eine zum
Schwenken der Lamellen in ihre Schließlage. Zur Übertragung der Verstellkräfte von der
Abtriebsachse 8 des Antriebsmotors dient in diesem Ausführungsbeispiel der doppelseitige,
das heißt sowohl auf seiner Innen- als auch auf seiner Außenseite mit Zähnen 9 (Fig. 4)
versehene endlose Zahnriemen 10. Er umschlingt auf abwechselnden Seiten
Umfangsbereiche von Zahnscheiben oder Zahnrädern 11, die drehfest mit den
Schwenkachsen 5 verbunden sind, die ihrerseits schwenkfest mit jeweils einer der Lamellen
4 gekoppelt sind. Dadurch ist, wie auch die Pfeile in Fig. 3 andeuten, die Gegenläufigkeit
der Schwenkbewegungen einander benachbarter Lamellen 4 erreicht.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind ferner Zahnscheiben 11 mit unterschiedlichen
Durchmessern angenommen, so daß bei einander benachbarten Lamellen 4
unterschiedliche Schwenkgeschwindigkeiten und Schwenkwinkel erreicht werden. Dies
erleichtert das Freikommen benachbarter Lamellen zu Beginn der Schwenkbewegungen.
Verständlicherweise sind auch andere Übertragungsmittel für die Verstellbewegungen des
Verstellmotors auf die Schwenkachsen denkbar, beispielsweise kämmende Zahnräder, von
denen das in Fig. 3 am weitesten rechts befindliche mit einem Zahnrad auf der
Abtriebswelle 8 des Antriebsmotors kämmt. Die Verwendung eines Riemens, insbesondere
eines Zahnriemens, bietet jedoch Vorteile hinsichtlich der Freiheit der verschiedenen
Abmessungen.
Wenn im Rahmen der bisherigen Beschreibung die Lamellenwand stets als Einrichtung zur
Beeinflussung einer Luftdurchströmung beschrieben wurde, so ist evident, daß sie auch die
Wirkung einer Verringerung der Schallabstrahlung hat.
Mit der Erfindung ist demgemäß mit einfachsten Mitteln eine gattungsgemäße
Lamellenwand geschaffen, die selbsttätig eine sonst störende Vereisung im Bereich der
einander zugekehrten Längskanten benachbarter Lamellen zerstört.
Claims (6)
1. Lamellenwand zur Einstellung unterschiedlicher Luftdurchströmungen, insbesondere für
die Kühlluftzuführung zur Antriebsmaschine eines Fahrzeugs, mit mehreren Lamellen,
die mittels im Bereich der Lamellenlängsachsen angreifender individueller, paralleler
und in einem starren Rahmen gelagerter Schwenkachsen und eines den Lamellen
gemeinsamen Schwenkantriebs zwischen maximalen Öffnungsstellungen - dann
existieren zwischen einander benachbarten Lamellen Strömungsspalte maximaler
Spaltweite - und Schließstellungen - dann existieren zwischen einander benachbarten
Lamellen keine Strömungsspalte - in dem Rahmen schwenkbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb (8) in bei einander benachbarten Lamellen (4)
gegensinnige Schwenkbewegungen hervorrufender Wirkverbindung mit den Lamellen
(4) steht.
2. Lamellenwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einander benachbarte
Lamellen (4) sich in ihren Schließstellungen etwas überlappen.
3. Lamellenwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (4) in ihren
Überlappungsbereichen zur Erzielung einer glatten Oberfläche der Lamellenwand (3)
ineinandergreifend profiliert sind.
4. Lamellenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb ein Drehantrieb (8) ist, der über einen doppelseitigen Antriebsriemen (10),
vorzugsweise Zahnriemen, einander benachbarten Lamellen (4) zugeordnete
Riemenscheiben (11) in wechselnder Folge an entgegengesetzt weisenden
Umfangsbereichen mit Schwenkmomenten beaufschlagt.
5. Lamellenwand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheiben (11)
einander benachbarter Lamellen (4) unterschiedliche Durchmesser haben.
6. Lamellenwand zur Einstellung unterschiedlicher Luftdurchströmungen, insbesondere für
die Kühlluftzuführung zur Antriebsmaschine eines Fahrzeugs, mit mehreren Lamellen,
die mittels im Bereich der Lamellenlängsachsen angreifender individueller, paralleler
und in einem starren Rahmen gelagerter Schwenkachsen und eines den Lamellen
gemeinsamen Schwenkantriebs zwischen maximalen Öffnungsstellungen - dann
existieren zwischen einander benachbarten Lamellen Strömungsspalte maximaler
Spaltweite - und Schließstellungen - dann existieren zwischen einander benachbarten
Lamellen keine Strömungsspalte - in dem Rahmen schwenkbar sind, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einzelne
Lamellen (4) an zumindest einer Längskante (6) mit einer Heizeinrichtung (7),
vorzugsweise einem Heizdraht, ausgerüstet sind.
Priority Applications (2)
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DE19800055A DE19800055A1 (de) | 1998-01-02 | 1998-01-02 | Lamellenwand, insbesondere für die Kühlluftzuführung zur Antriebsmaschine eines Fahrzeugs |
Publications (1)
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Country Status (2)
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