DE19751335C1 - Verfahren zur Herstellung einer dichten Sohle aus Hochdruckinjektionskörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer dichten Sohle aus HochdruckinjektionskörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Abdichtungssohle für Baugruben
im Grundwasser nach dem Hochdruckinjektionsverfahren.
Bei Baugruben im Grundwasser gibt es unterschiedliche Techniken zur Herstellung einer
dichten Baugrubensohle. Zu den teuersten Techniken gehört die Herstellung einer
Unterwasserbetonsohle. Der Aushub, der unter Wasser durchgeführt werden muß, sowie
die Herstellung der Auftriebssicherungselemente von Pontons aus machen dieses Verfah
ren sehr teuer.
Eine preiswertere Lösung ist die Herstellung einer Abdichtungssohle mit Hilfe des Hoch
druckinjektionsverfahrens. Hierzu werden in einem Raster Bohrungen abgeteuft und über
ein rotierendes Gestänge mit einer horizontal gerichteten Düse am Gestängeende zahlrei
che sich überschneidende Hochdruckinjektionskörper gedüst (vgl. DE 196 04 523 A1).
Dabei handelt es sich im wesentlichen um einzelne Säulen, die im Abstand so nahe
zueinander angeordnet werden, daß sie sich unter Einbeziehung von Bohrungenau
igkeiten dennoch ausreichend überlappen und infolgedessen zwischen den einzelnen
Säulen möglichst keine Zwickel entstehen, in denen sich noch Boden befindet. Etwaige
Zwickel mit Bodeneinschlüssen sind in der Regel die Ursachen für undichte Sohlplatten.
Die bisher nach dem Stand der Technik ausgeführten Hochdruckinjektionssohlen werden
so hergestellt, daß zunächst eine Reihe von Säulen hergestellt wird und dann unmittelbar
an diese bereits hergestellten Säulen eine neue Säulenreihe angeordnet wird. Dazu
werden die einzelnen Säulen einer Reihe "naß in naß" geschnitten, d. h. man wartet nicht
ab, bis einzelne Säulen erhärtet sind. Dies ist verfahrenstechnisch auch schwer realisier
bar, da sonst das Bohrgerät, welches die Injektionsbohrungen herstellt, wesentlich
größere Fahrstrecken zurücklegen müßte, was zu einer Verteuerung des Verfahrens
führen würde.
Führt man nun das Hochdruckinjektionsverfahren zur Herstellung einer Sohlplatte nach
der bekannten Technik durch, so werden alle Säulen bevorzugt in einer Ebene und mit
der gleichen Höhe hergestellt. Erfahrungen haben dabei gezeigt, daß Fehlstellen bevor
zugt an den Zwickeln auftreten, an denen sich drei Säulen schneiden. So eine charakteri
stische Fehlstelle ist in Fig. 3 dargestellt. Insbesondere dann, wenn die im vorher
gegangenen Arbeitsgang hergestellten Säulen schon erhärtet sind, ist ein Einschneiden
in die vorher hergestellten Säulen nicht mehr möglich. Auf diese Weise entsteht nur ein
Körper, wie er schraffiert in Fig. 3 eingetragen ist. Wenn auf diese Weise Einschlüsse
entstehen, so stellen diese eine direkte Verbindung von Bereichen unterhalb der Sohle
mit Bereichen oberhalb der Sohle dar (Schnitt in Fig. 3).
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Dichtigkeit einer Abdich
tungsssohle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu erhöhen.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die Aufgabe entsprechend dem Anspruch 1.
Die Lösung wird anhand der Fig. 1 und 2 erläutert.
Fig. 1 zeigt den Grundriß eines Säulenfeldes, welches im erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wird.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Säulenfeld.
Fig. 3 zeigt einen Grundriß eines Säulenfeldes und einen Schnitt durch ein Säulenfeld,
welches nach dem gegenwärtigen Stand der Technik hergestellt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren (siehe Fig. 1) wird zunächst eine Säulenreihe A
hergestellt, bei der die einzelnen Säulen die üblichen Überschneidungswerte besitzen.
Anschließend wird eine zur Säulenreihe A beabstandete Säulenreihe B hergestellt, bei
der wiederum die üblichen Überschneidungswerte eingehalten werden. Je nach Größe
der Baustelle kann es zweckmäßig sein, noch weitere Reihen N im gleichen Abstand
herzustellen. Der Abstand der beiden Säulenreihen wird dabei zweckmäßigerweise mit
X = 2 × a gewählt, wobei a kleiner als 3/4 × d ist; d entspricht dabei dem zugrundegelegten
Säulendurchmesser einer HDI-Säule.
Zu einem Zeitpunkt, an dem wenigstens ein Teil der Säulen der Reihe A und B mit dem
Abbinden begonnen haben, wird zwischen den beiden Säulenreihen A und B eine Säulen
reihe C ausgeführt. Diese Säulenreihe C besteht aus Säulen 3, die mit ihrer Unterkante
um einen Betrag t unter die Unterkante der vorher hergestellten Säulen 1 der Reihen A
und B reichen.
Da im Tiefenbereichen t keine weichen oder erhärteten Säulen liegen, sondern sich hier
noch unberührter Boden befindet, kann sich ein Säulendurchmesser einstellen, welcher
mit einer freistehend gedüsten Säule vergleichbar ist.
Die Herstellung der Säulen 3 erfolgt so, daß diese Säulen über eine Länge von t + T
gedüst werden. Durch die kontinuierliche Herstellung dieser Säulen 3 entstehen unterhalb
der vorher hergestellten Säulen 1 der Reihen A und B im wesentlichen kreisrunde Schei
ben, welche direkt an die Unterkante bzw. Unterfläche der bereits hergestellten Säulen 1
anschließen. Auf diese Weise verlängern sich die Sickerwege nach Erhärten des Gesamt
systemes oder zumindest werden Wegigkeiten unterbrochen, insbesondere in Bereichen
von Fehlstellen 2, die aufgrund von Bodeneinschlüssen bei der Herstellung der Säulen im
Bereich T entstehen. Auf diese Weise erhöht sich die Dichtigkeit des gesamten Sohl
systems.
Eine weitere erfindungsgemäße Verfahrensform sieht vor, daß die Düsparameter im
Bereich t beim Herstellen der Säulen in der Reihe C verändert werden, d. h. durch Ände
rung der bekannten Düsparameter wie Düsendurchmesser, Drehzahl, Düsendruck,
Ziehzeit oder zusätzliche Zugabe von Luft wird der Säulendurchmesser d' im Bereich t
größer als der Säulendurchmesser d der bereits fertigen Säulen 1 der Reihen A, B, N und
folgender.
Der Zeitpunkt, zu dem die Saulenreihen C ausgeführt werden, wird zweckmäßigerweise
so gewählt, daß die Säulen der im ersten Arbeitsgang hergestellten Säulenreihen A, B, N
und ff. schon wenigstens teilweise mit dem Abbinden beginnen. Für das Verfahren ist es
jedoch nicht zwingend, daß diese zuerst hergestellten Säulenreihen schon abgebunden
sind. Abgebundene Säulen haben den Vorteil, daß bei einer Unterschneidung im Bereich t
keine Suspension in die neue Säule hineinlaufen kann. Wenn die Suspension in die
unterschneidende Säule hineinläuft, ist dies zwar nicht unbedingt erwünscht, aber auch
für das erfindungsgemäße Verfahren kein Nachteil, da die fehlende Suspension beim
Weiterdüsen im Bereich T wieder nachgefüllt wird. Zweckmäßiger ist es dennoch, wenn
wenigstens Teilbereiche der Säulenreihen A, B, N schon fest sind oder im Begriff sind
abzubinden. Dieser Zustand erhöht die Sicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens
noch zusätzlich. Der Bereich t erstreckt sich bevorzugterweise auf eine Tiefe von 20 bis
50 cm, um im wirtschaftlichen Rahmen zu bleiben. Bei üblichen Sohldicken von T = 1 m
bis 1,50 m bewegt sich somit die Tiefe t in einem Bruchteil der Strecke T.
Der Achsabstand zwischen den Säulenreihen A, B, N und ff. wird mit X festgelegt. Dieses
Maß X entspricht zweimal dem Wert von a, wobei a der Abstand der Säulenreihe C zu
den vorher hergestellten Säulenreihen A, B, N und folgender ist. Zweckmäßigerweise wird
der Abstand X größer als der Säulendurchmesser d gewählt und wiederum wird der
Abstand X kleiner als 1,5 d gewählt, da sonst aus den Hochdruckinjektionssäulen keine
geschlossene Fläche gebildet werden kann, d. h. sonst gibt es keine ausreichenden
Überschneidungen.
Wird der Abstand X kleiner als der Säulendurchmesser gewählt, so führt dies zu einer
unwirtschaftlichen Lösung, da die Säulenreihen C bei beibehaltenen Düsparametern eine
viel zu kleine Fläche bestreichen, was zu einer Materialverschwendung führen würde.
Die für die Hochdruckinjektion verwendeten Injektionsmaterialien bestehen in der Regel
aus den Hauptbestandteilen Wasser und Zement. Gegebenenfalls werden noch Chemika
lien zugesetzt oder, um größere Reichweiten im Boden zu erreichen, wird Druckluft
zugegeben. Prinzipiell läßt sich das Hochdruckinjektionsverfahren aber mit allen selbst
erhärtenden Medien ausführen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Abdichtungssohle für Baugruben im Grundwasser
nach dem Hochdruckinjektionsverfahren, gekennzeichnet durch folgende Verfahrens
schritte:
- 1. Herstellung von mindestens zwei parallelen Reihen (A, B, N) von Hochdruckinjek tionssäulen, deren Grundrißachsen zueinander um ein Maß (X) beabstandet sind, wobei das Maß (X) größer ist als der Säulendurchmesser (d),
- 2. Herstellung von Reihen (C) von Hochdruckinjektionssäulen (3) zwischen den im vorausgegangenen Arbeitsschritt hergestellten Reihen (A, B, N) von Hochdruckin jektionssäulen (1)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß (X) kleiner ist als
das 1,5fache des Säulendurchmessers (d), sofern die Säulendurchmesser (d) bei
gleichbleibenden Düsparametern bei den Säulen aller Reihen gleich groß sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulendurchmesser
(d') der dazwischen angeordneten Säulenreihen (C) unterhalb der fertigen Hoch
druckinjektionssäulen (1), d. h. im Bereich (t), durch Änderung der Düsparameter
größer ausgeführt werden als die Durchmesser (d) der fertigen Säulen (1).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsparameter nur im
Bereich (t) unterhalb der schon fertigen Hochdruckinjektionssäulen (1) verändert
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Herstellung der dazwischen angeordneten Säulenreihen (C) dann erfolgt, wenn die
schon fertigen Säulenreihen (A, B, N) erst teilweise begonnen haben abzubinden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997151335 DE19751335C1 (de) | 1997-11-19 | 1997-11-19 | Verfahren zur Herstellung einer dichten Sohle aus Hochdruckinjektionskörpern |
DE1998132935 DE19832935C1 (de) | 1997-11-19 | 1998-07-22 | Verfahren zur Herstellung einer dichten Sohle aus Hochdruckinjektionskörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997151335 DE19751335C1 (de) | 1997-11-19 | 1997-11-19 | Verfahren zur Herstellung einer dichten Sohle aus Hochdruckinjektionskörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19751335C1 true DE19751335C1 (de) | 1999-04-29 |
Family
ID=7849240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997151335 Expired - Lifetime DE19751335C1 (de) | 1997-11-19 | 1997-11-19 | Verfahren zur Herstellung einer dichten Sohle aus Hochdruckinjektionskörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19751335C1 (de) |
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- 1997-11-19 DE DE1997151335 patent/DE19751335C1/de not_active Expired - Lifetime
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