DE19737608A1 - Dachkonstruktion für ein Bauwerk - Google Patents
Dachkonstruktion für ein BauwerkInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit der Abdichtung einer Dachkonstruktion eines
Bauwerks.
Bei Bauwerken, die extremen Klimaverhältnissen und hoher Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt sind, beispielsweise Rottungshallen oder Kompostierhallen, wird
zur Konstruktion des Daches zunehmend auf imprägnierte Holzwerkstoffe
zurückgegriffen, da diese gegenüber Stahl den Vorteil haben, nicht zu rosten
und bei Klima- oder Feuchtigkeitsschwankungen im wesentlichen kein
Kondenswasser zu bilden. Bei vertretbarem Aufwand und relativ niedrigen
Kosten lassen sich mittlerweile Plattenbauteile aus Schichtholz, ins
besondere Furnierschichtholz, herstellen, die eine Länge von bis zu 20
Metern oder mehr und eine Breite von einigen Metern besitzen. Aus solchen
größtformatigen Holzplatten lassen sich ohne wesentliche zusätzliche
Schutz- oder Abdeckmaßnahmen ganze Dächer geschlossenflächig
eindecken. Die unter einer Mindestdachneigung von beispielsweise 3° zur
Horizontalen angeordneten Platten wirken als Regenwasserablauf und sind
ausreichend dicht gegen das Durchdringen von Feuchtigkeit. Eine beispiels
weise in einem Druckimprägnierkessel erfolgende Durchimprägnierung der
Holzplatten mit kupfer- oder borhaltigen Holzschutzmitteln gewährleistet
eine hohe Witterungsbeständigkeit der Holzdächer.
Vielfach sind Durchbrechungen in der Dachfläche erforderlich, beispiels
weise um ein Lüftungsrohr, eine Antenne, ein Fenster oder ein Wasser
ablaufrohr einsetzen zu können. Bei Dachkonstruktionen mit einer Dach
platte aus Stahlbeton oder einem anderen glatten Eindeckungsmaterial kann
von der Dachaußenseite her eine Dichtscheibe auf die Dachplatte aufgelegt
werden, die die Durchbrechung ringsum umschließt. Durch eine solche von
außen aufgelegte Dichtscheibe ist eine ausreichende Abdichtung möglich.
Bei einer Dachplatte aus Holz ist dies durch eine von außen aufgelegte
Dichtscheibe jedoch nicht ohne weiteres möglich. Speziell auf der der
Witterung ausgesetzten Außenseite der Dachplatte kann die Holzoberfläche
durch Witterungseinflüsse rauh werden, und es können Risse im Holzmate
rial entstehen. Wenngleich die Dachplatte weiterhin gegen das Durchdringen
von Feuchtigkeit dicht bleibt, so kann doch Wasser in die Risse eindringen
und eine von außen aufgelegte Dichtscheibe unterwandern. Dieses Wasser
kann im Bereich einer Durchbrechung aus dem Holzmaterial austreten und
zwischen der jeweils in die Durchbrechung eingesetzten Bauwerkskom
ponente und dem Rand der Durchbrechung in das Innere des Bauwerks
durchsickern.
Der Erfindung liegt demnach das technische Problem zugrunde, einen Weg
aufzuzeigen, wie auch bei Dachplatten aus Holz, insbesondere Schichtholz,
eine einwandfreie Abdichtung im Bereich von Durchbrechungen erreicht
werden kann.
Bei der Lösung dieser Problemstellung geht die Erfindung von einer
Dachkonstruktion für ein Bauwerk aus, umfassend eine von mindestens
einem Holz-Plattenbauteil gebildete Dachplatte, eine in eine Durchbrechung
in dem Plattenbauteil einzusetzende Bauwerkskomponente und Dichtmittel
zur Abdichtung der Bauwerkskomponente gegenüber der Dachplatte.
Erfindungsgemäß ist bei einer solchen Dachkonstruktion vorgesehen, daß
bei einem Plattenbauteil, das als aus mehreren flach aufeinanderliegenden
und flächig miteinander verklebten Holzschichten aufgebaute Schichtholz
platte, insbesondere Furnierschichtholzplatte, ausgebildet ist, deren
paarweise benachbarte Holzschichten zumindest zum Teil quer, ins
besondere etwa senkrecht, zueinander verlaufende Holzfaserrichtungen
haben, die Dichtmittel eine in Fallinienrichtung der Dachplatte zumindest
oberhalb der Bauwerkskomponente angeordnete Dichtplattenanordnung
umfassen, die bezogen auf die Fallinie sowohl oberhalb der Bauwerkskom
ponente als auch beidseits über diese hinaus in eine längs der Dachplatte,
jedoch unter geringerer Neigung zur Horizontalen verlaufende Schlitzanord
nung im Randbereich der Durchbrechung eingreift.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung greift die Dichtplattenanordnung in das
Holzmaterial des Plattenbauteils ein. Das von der Dachaußenseite her in das
Plattenbauteil eindringende und in den Rissen des Holzmaterials laufende
Wasser wird oberhalb der Bauwerkskomponente auf die Dichtplattenanord
nung geleitet. Die Dichtplattenanordnung führt das Wasser zur Außenseite
des Plattenbauteils heraus, wo es abläuft. In den Zwischenraum zwischen
der Bauwerkskomponente und dem Rand der Durchbrechung dringt kein
Wasser ein.
Von besonderem Vorteil ist die Erfindung dann, wenn als Plattenbauteil eine
Furnierschichtholzplatte verwendet wird, deren rundgeschälte Furnier
schichten eine zu Längsrissen führende Dicke haben. Beim Flachlegen der
Furnierschichten entstehen Längsrisse, die sich durch Witterungseinflüsse
vergrößern können. In diesen Längsrissen kann das Wasser in den einzelnen
Furnierschichten durch die gesamte Platte hindurchlaufen. Die Furnier
schichten weisen eine Dicke von 2 mm bis 5 mm, üblicherweise etwa
3 mm, auf. Bei solchen Furnierschichtholzplatten tritt das Problem des in
den äußeren Furnierschichten laufenden Wassers relativ stark auf.
Zur Bildung einer Dachplatte werden Schichtholzplatten in der Regel so
angeordnet, daß die Holzfasern der Deck-Holzschichten annähernd in
Fallinienrichtung der Dachplatte verlaufen. Da die witterungsbedingte
Rißbildung im wesentlichen längs der Holzfasern erfolgt, empfiehlt es sich,
daß die Dichtplattenanordnung bis zumindest unter die dachaußenseitige
Deck-Holzschicht in die Schichtholzplatte eingreift. Auf diese Weise kann
das in den Rissen und Spalten der dachaußenseitigen Deck-Holzschicht
laufende Wasser aufgefangen und an der Bauwerkskomponente vorbei
geleitet werden.
Insbesondere bei Furnierschichtholzplatten ist, es nicht unüblich, zwei oder
mehr Holzschichten mit gleichem Faserverlauf aufeinander zu legen. Auf
diese Weise können mechanische Spannungen in der Schichtholzplatte
reduziert werden, die beim Quellen und Schwinden des Holzmaterials
zwischen Holzschichten mit quer zueinander verlaufenden Fasern auftreten
können. Zweckmäßigerweise wird die Dichtplattenanordnung dann auch
mindestens einen Teil der unmittelbar unter der dachaußenseitigen Deck-Holz
schicht liegenden Holzschichten mit längs der Fallinienrichtung der
Dachplatte verlaufenden Holzfasern untergreifen. Auf diese Weise kann
auch in tieferen Bereichen der Schichtholzplatte rinnendes Wasser oberhalb
der Bauwerkskomponente auf die Dichtplattenanordnung geleitet werden.
Eine besonders gute Dichtigkeit ergibt sich, wenn die Dichtplattenanordnung
bis zumindest unter die von der Dachaußenseite her erste Holzschicht mit
quer zur Fallinienrichtung der Dachplatte verlaufenden Holzfasern in die
Schichtholzplatte eingreift. Da das Wasser vor allem in die äußeren
Holzschichten mit längs der Fallinienrichtung verlaufenden Holzfasern
eindringt und in diesen Holzschichten entlang der Dachplatte abläuft, muß
ab der ersten Holzschicht mit quer zur Fallinienrichtung verlaufenden
Holzfasern, wenn überhaupt, so doch nur noch mit geringen Wassermengen
gerechnet werden, die in die Durchbrechung durchsickern. Der Großteil des
Wassers, der in den äußeren Holzschichten mit längs der Fallinienrichtung
verlaufenden Holzfasern rinnt, wird jedenfalls von der Dichtplattenanord
nung aufgefangen.
Obwohl es in einigen Fällen ausreichen kann, wenn die Dichtplattenanord
nung bezogen auf die Fallinie lediglich oberhalb der Bauwerkskomponente
angeordnet ist, wird zur optimalen Abdichtung der Bauwerkskomponente
vorgeschlagen, daß die Dichtplattenanordnung bezogen auf die Fallinie auch
zu beiden Seiten der Bauwerkskomponente angeordnet ist und in die
Schlitzanordnung eingreift. Die Dichtplattenanordnung kann dann ohne
weiteres ringsum die Bauwerkskomponente angeordnet sein. Dies ist
besonders dann von Vorteil, wenn die Dichtplattenanordnung im Randbe
reich der Durchbrechung dicht mit der Bauwerkskomponente verbunden
werden soll, insbesondere durch Schweißen oder Löten. Hierdurch wird
verhindert, daß auf die Dichtplattenanordnung geleitetes Wasser, das
bezogen auf die Fallinie von oben her auf die Bauwerkskomponente trifft,
entlang der Bauwerkskomponente in das Bauwerksinnere durchsickert.
Bei einer Ausführungsform, die sich insbesondere für vergleichsweise
querschnittskleine Durchbrechungen eignet, kann die Dichtplattenanordnung
eine Dichtplatte umfassen, die bezogen auf die Fallinie sowohl oberhalb als
auch zu beiden Seiten der Bauwerkskomponente in einen Schlitz in dem
Plattenbauteil eingreift. Die Dichtplatte kann sogar die Bauwerkskomponente
ringsum umschließen und bezogen auf die Fallinie gewünschtenfalls auch
unterhalb der Bauwerkskomponente in den Schlitz eingreifen.
Zur Abdichtung größerer Bauwerkskomponenten, die in eine entsprechend
querschnittsgroße Durchbrechung eingesetzt werden, beispielsweise
Fenster, kann die Dichtplattenanordnung bezogen auf die Fallinie auf
mindestens einer Seite der Bauwerkskomponente, vorzugsweise auf beiden
Seiten, mehrere Dichtplatten umfassen, die in Fallinienrichtung zueinander
versetzt in je einen Schlitz eingreifen. Die einzelnen Schlitze können einen
größeren Schnittwinkel zur Dachplatte besitzen als ein einziger Schlitz, der
sich zumindest über einen Großteil des Randbereichs der Durchbrechung
hinweg erstreckt. Dies erleichtert die Herstellung der Schlitze. Dabei kann
wenigstens ein Teil der Dichtplatten einander in Fallinienrichtungen
schuppenartig überlappen, so daß Wasser, das von einer in Fallinienrichtung
höhergelegenen Dichtplatte herunterläuft, durch die in Fallinienrichtung
darunterliegende Dichtplatte wieder aufgefangen wird.
Die Dichtplatten der Dichtplattenanordnung können im wesentlichen
vollflächig in die Schlitzanordnung eingesetzt werden. Es ist aber auch
denkbar, daß die Dichtplattenanordnung mindestens eine Dichtplatte
umfaßt, welche mit einem bezogen auf die Fallinie unteren Randbereich aus
dem Plattenbauteil herausragt und flach zu dem Plattenbauteil hin abgewin
kelt ist.
Zur Fixierung der Dichtplattenanordnung und Optimierung ihrer Dicht
funktion kann sie in die Schlitzanordnung eingeklebt sein oder in eine
aushärtende Dichtmasse in der Schlitzanordnung eingebettet sein. Als
Dichtplatte kann eine Metallscheibe, beispielsweise aus Messingblech,
verwendet werden. Es versteht sich, daß die Dichtplatte auch aus
Kunststoff bestehen kann.
Die erfindungsgemäße Art der Abdichtung einer in eine Dachplatte
eingesetzten Bauwerkskomponente eignet sich nicht nur für extremen
klimatischen Bedingungen ausgesetzte Bauwerke, wie Rottungs- oder
Kompostieranlagen, sondern auch für Wohngebäude, landwirtschaftliche
Gebäude und beliebige andere Bauwerke mit Dachkonstruktionen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Dachplatte mit einem Lüftungsrohr,
gesehen entlang der Linie I-I der Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Dachplatte der Fig. 1, gesehen in Pfeilrich
tung II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Dachplatte mit einer Durchbrechung für ein
Fenster,
Fig. 4 eine Ansicht eines Teils der Dachplatte der Fig. 3, gesehen in
Pfeilrichtung IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 3 und
Fig. 6 eine Variante zu Fig. 4.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Dachkonstruktion mit einer Furnierschicht
holzplatte 1 als Teil einer schräg zur Horizontalen verlaufenden Dachplatte
und einem Lüftungsrohr 3, das durch eine Durchbrechung 5 in der
Furnierschichtholzplatte 1 hindurchgesteckt ist. Die Furnierschichtholzplatte
1 kann in Richtung der Fallinie der Dachplatte vom Höchstpunkt bis zum
Tiefstpunkt der Dachplatte ungestoßen durchgehen. Quer zur Fallinie kann
die Dachplatte von mehreren nebeneinanderliegenden Furnierschichtholz
platten gebildet sein. Die zwischen benachbarten Furnierschichtholzplatten
vorhandenen, längs der Fallinie verlaufenden Stoßfugen können beispiels
weise durch von oben aufgelegte Abdeckleisten abgedichtet sein, wobei
gewünschtenfalls zwischen den Abdeckleisten und den Furnierschichtholz
platten zusätzliche Dichtleisten aus elastischem Material, beispielsweise
Gummi, angeordnet sein können.
Die Furnierschichtholzplatte 1 ist aus einer Vielzahl flach aufeinanderliegen
der und vollflächig miteinander verklebter Furnierschichten aufgebaut. Zur
Dachaußenseite hin weist die Furnierschichtholzplatte 1 eine Deck-Fur
nierschicht 7 auf, deren Holzfasern längs der Fallinie der Dachplatte
verlaufen. Unmittelbar unter der Deck-Furnierschicht 7 ist eine weitere
Furnierschicht 9 mit längs der Fallinie der Dachplatte verlaufenden
Holzfasern angeordnet. Diese Furnierschicht 9 ist gefolgt von zwei
Furnierschichten 11, deren Holzfasern quer zur Fallinie der Dachplatte
verlaufen. Auf die Furnierschichten 11 folgen wiederum zwei Furnier
schichten 13 mit längs der Fallinie verlaufenden Holzfasern. Weitere, den
Schichtenverbund symmetrisch ergänzende Furnierschichten folgen. Durch
die wechselnde Faserrichtung bei einem Teil der paarweise benachbarten
Furnierschichten ergibt sich eine hohe Belastbarkeit der Furnierschichtholz
platte 1 in allen Richtungen. Die Gesamtzahl der Furnierschichten kann
unterschiedlich sein, wobei die Anzahl der Furnierschichten mit längs der
Fallinie der Dachplatte verlaufenden Fasern vorzugsweise größer als die
Anzahl der Furnierschichten mit quer zur Fallinie verlaufenden Fasern ist.
Hierdurch kann in Fallinienrichtung eine ausreichend hohe Bruchfestigkeit
der Platte erreicht werden.
Die Furnierschichten sind mit einer Dicke von 2 mm bis 5 mm, bevorzugt
ca. 3 mm, durch Rundschälen von Baumstämmen hergestellt. Beim
anschließenden Flachlegen des rundgeschälten Furniers bilden sich in dem
Furnier entlang der Holzfasern eine Vielzahl von Längsrissen, die auch nach
Verbindung der Furniere zur Furnierschichtholzplatte 1 durchgängig bleiben.
Witterungsbedingt und durch die Risse in den Furnierschichten unterstützt
bricht die Deck-Furnierschicht 7 nach einiger Zeit auf, so daß bei feuchtem
Niederschlag Wasser in die Furnierschichtholzplatte 1 eindringen kann. Das
Wasser breitet sich in den Längsrissen des Furniers aus, und zwar vor allem
in den oberen beiden Furnierschichten 7, 9. In die tieferen Bereiche der
Furnierschichtholzplatte 1 dringt das Wasser bei normaler Nässeeinwirkung
nicht oder nur zu einem geringen Teil ein, wobei die Furnierschichten 11 an
sich nicht kritisch sind, da die Risse in diesen Schichten quer zur Fallinie der
Dachplatte verlaufen und dementsprechend Wasser in diesen Schichten
nicht unmittelbar zur Durchbrechung 5 ablaufen würde. Dagegen läuft das
Wasser in den oberen beiden Furnierschichten 7, 9 direkt zur Durch
brechung 5 hin und würde bei nicht ausreichender Abdichtung des
Lüftungsrohrs 3 entlang desselben nach unten durchsickern.
Zur Abdichtung des Lüftungsrohrs 3 ist eine Dichtscheibe 15 in einen
Schlitz 17 in der Furnierschichtholzplatte 1 eingesetzt. Der Schlitz 17 ist
schräg in die Platte 1 eingearbeitet und verläuft in Fallinienrichtung unter
einem geringeren Winkel zur Horizontalen als die Platte 1. Bezogen auf die
Fallinie ist er von der Unterseite des Lüftungsrohrs 3 her eingearbeitet und
erstreckt sich nach oben hin über die gesamte Durchbrechung 5 und über
das Lüftungsrohr 3 hinaus. Die in den Schlitz 17 eingesetzte Dichtscheibe
15 untergreift bezogen auf die Fallinie mit ihrem oberhalb des Lüftungsrohrs
3 angeordneten oberen Endbereich 19 wenigstens die erste der Furnier
schichten 11 mit quer zur Fallinie verlaufenden Holzfasern, so daß das vor
allem in den äußeren beiden Furnierschichten 7 und 9 laufende Wasser auf
die Dichtscheibe 15 geleitet und zum unteren Rand 21 der Dichtscheibe 15
abgeführt wird. Die Dichtscheibe 15 weist eine dem Lüftungsrohr 3
annähernd querschnittsgleiche Durchbohrung 23 auf, durch die das
Lüftungsrohr 3 nach dem Einsetzen der Dichtscheibe 15 in den Schlitz 17
hindurchgesteckt wird. An seinem Außenumfang ist das Lüftungsrohr 3
ringsum mit der Dichtscheibe 15 verschweißt, wie durch eine Schweißnaht
25 angedeutet ist. Die mit dem Lüftungsrohr 3 verschweißte und oberhalb
des Lüftungsrohrs 3 die wasserführenden Furnierschichten 7, 9 unter
greifende Dichtscheibe 15 verhindert, daß Wasser zwischen dem Lüftungs
rohr 3 und dem Rand der Durchbrechung 5 durchsickert und in von der
Dachkonstruktion überdeckte Innenräume gelangt. In Fig. 2 erkennt man,
daß die Dichtscheibe 15 bezogen auf die Fallinie auch zu beiden Seiten des
Lüftungsrohrs 3 ein Stück weit in das Holzmaterial der Furnierschichtholz
platte 1 eingreift, wodurch auch seitlich des Lüftungsrohrs 3 das Wasser
aus den oberen beiden Furnierschichten 7, 9 herausgeführt und auf der
Dichtscheibe 15 an dem Lüftungsrohr 3 vorbeigeleitet wird.
Zur Herstellung des Schlitzes 17 eignet sich ein Kreissägeaggregat, auf
dessen Sägewelle zunächst ein Holzfräser und anschließend ein flanschloses
Kreissägeblatt angeordnet ist. Der Holzfräser hinterläßt im Material der
Furnierschichtholzplatte 1 eine Ausfräsung, die in den Fig. 1 und 2 bei 27
zu erkennen ist. Der Holzfräser dient lediglich dazu, der Sägewelle einen
Weg im Holzmaterial der Furnierschichtholzplatte 1 freizumachen, weswe
gen sein Durchmesser nicht wesentlich größer als der Sägewellendurch
messer sein muß. Um den Schlitz 17 unter dem gewünschten Winkel in die
Furnierschichtholzplatte 1 einarbeiten zu können, wird das Kreissägeag
gregat zweckmäßigerweise an einer auf der Dachplatte befestigten
Führungskonstruktion angebracht. Diese Führungskonstruktion umfaßt einen
das Kreissägeaggregat tragenden Schlitten, der auf Führungsschienen
geführt ist, die ihrerseits unter dem gewünschten Schnittwinkel des
Schlitzes 17 zur Platte 1 an dieser befestigt sind.
Die Dichtscheibe besteht bevorzugt aus Metall, beispielsweise Messing
blech, mit einer Dicke von 2 mm bis 3 mm. Es empfiehlt sich, die Dicht
scheibe 15 durch eine geeignete Dichtmasse oder einen Kleber in den
Schlitz 17 einzudichten.
Bei großen Durchbrechungen reduziert sich zwangsläufig der Schnittwinkel
des Schlitzes relativ zur Dachplatte. Dies wirft Schwierigkeiten bei der
Herstellung des Schlitzes auf. Diesen Schwierigkeiten kann man dadurch
begegnen, daß der Schlitz entsprechend tiefer in das Holzmaterial der
Dachplatte eingearbeitet wird, so daß er nicht nur unter die äußersten zwei
oder drei Furnierschichten reicht, sondern beispielsweise auch unter die
vierte oder fünfte Furnierschicht reicht. Diese Vorgehensweise ist jedoch in
der Regel nur bei entsprechend dicken Platten möglich, um eine Schwä
chung der Platten zu vermeiden. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
entlang des Rands der Durchbrechung mehrere Dichtplatten anzuordnen.
Diese Möglichkeit ist in den Fig. 3 bis 6 gezeigt. Bei der Erläuterung der Fig.
3 bis 6 wird, soweit es sich um gleiche oder gleichwirkende Komponenten
wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 handelt, auf gleiche
Bezugszeichen zurückgegriffen, die jedoch um einen Kleinbuchstaben
ergänzt sind. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird zur Erläuterung dieser
Komponenten auf die vorangehende Beschreibung der Fig. 1 und 2
verwiesen.
In Fig. 3 ist in Draufsicht eine Platte 1a mit einer rechteckigen Durch
brechung 5a für ein Dachfenster gezeigt. Seitlich der Durchbrechung
5a - bezogen auf die Fallinie - sind im Randbereich der Durchbrechung 5a
mehrere Dichtplatten 15a in je einen Schlitz 17a eingesetzt. Wie in Fig. 4
zu erkennen ist, sind die Dichtplatten 15a in Fallinienrichtung zueinander
versetzt. Dabei überlappen sie sich nach Art eines Schuppenmusters, so
daß die aufeinanderfolgenden Dichtplatten 15a in Blickrichtung der Fig. 3
eine geschlossene Dichtfläche entlang des Rands der Durchbrechung 5a
ergeben. Die Schlitze 17a werden zweckmäßigerweise vom Rand der
Durchbrechung 5a her eingearbeitet, wie durch eine Kreissäge 29 in Fig. 3
angedeutet ist. Bezogen auf die Fallinie oberhalb der Durchbrechung 5a ist
eine weitere Dichtplatte 15b angeordnet, die sich quer zur Fallinie über die
Durchbrechung 5a hinweg und seitlich darüber hinaus erstreckt. Die
Dichtplatte 15b ist ebenfalls in einen Schlitz 17b in der Platte 1a eingesetzt,
wobei dieser Schlitz 17b jedoch im Abstand vom oberen Rand der
Durchbrechung 5a in die Platte 1a eingearbeitet ist. Die Dichtplatte 15b ragt
mit einem in Fallinienrichtung unteren Endbereich 31b aus dem Schlitz 17b
heraus, wobei dieser untere Endbereich 31b zur Platte 1a hin abgewinkelt
ist und flach auf der Platte 1a aufliegt (siehe Fig. 5). An ihrem in Fallinien
richtung unteren Rand kann die Dichtplatte 15b wiederum mit einem in die
Durchbrechung 5a einzusetzenden Fensterrahmen dicht verbunden werden.
Fig. 6 zeigt schließlich eine Variante, bei der mehrere Dichtplatten 15c in je
einen Schlitz 17c in einer Platte 1c eingesetzt sind. Wie in Fig. 4 überlappen
die Dichtplatten 15c einander längs der Fallinie. Jedoch sind die Dichtplatten
15c - wie die Dichtplatte 15b in Fig. 5 - als Winkelplatten ausgebildet, die
mit ihrem in Fallinienrichtung unteren Endbereich 31c auf der Platte 1c von
außen her flach aufliegen.
Es versteht sich, daß in Fig. 3 in Fallinienrichtung auch unterhalb der
Durchbrechung 5a Dichtplatten angeordnet sein können, die die gezeigten
Dichtplatten 15a und 15b zu einer die Durchbrechung 5a ringsum um
schließenden Dichtplattenanordnung ergänzen.
Claims (13)
1. Dachkonstruktion für ein Bauwerk, umfassend
- - eine von mindestens einem Holz-Plattenbauteil (1) gebildete Dachplatte,
- - eine in eine Durchbrechung (5) in dem Plattenbauteil (1) ein zusetzende Bauwerkskomponente (3) und
- - Dichtmittel (15) zur Abdichtung der Bauwerkskomponente (3) gegenüber der Dachplatte,
2. Dachkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
dachaußenseitige Deck-Holzschicht (7) der Schichtholzplatte (1),
insbesondere auch mindestens eine unmittelbar darunterliegende
Holzschicht (9), annähernd in Fallinienrichtung der Dachplatte
verlaufende Holzfasern besitzt und daß die Dichtplattenanordnung
(15) bis zumindest unter die dachaußenseitige Deck-Holzschicht (7)
in die Schichtholzplatte (1) eingreift.
3. Dachkonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtplattenanordnung (15) auch mindestens einen Teil der un
mittelbar unter der dachaußenseitigen Deck-Holzschicht (7) liegenden
Holzschichten (9) mit längs der Fallinienrichtung der Dachplatte
verlaufenden Holzfasern untergreift.
4. Dachkonstruktion nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtplattenanordnung (15) bis zumindest unter die von der
Dachaußenseite her erste Holzschicht (11) mit quer zur Fallinienrich
tung der Dachplatte verlaufenden Holzfasern in die Schichtholzplatte
(1) eingreift.
5. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtplattenanordnung (15) bezogen auf die
Fallinie auch zu beiden Seiten der Bauwerkskomponente (3) an
geordnet ist und in die Schlitzanordnung (17) eingreift.
6. Dachkonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtplattenanordnung (15) ringsum die Bauwerkskomponente (3)
angeordnet ist.
7. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtplattenanordnung (15) im Randbereich
der Durchbrechung (5) dicht mit der Bauwerkskomponente (3)
verbunden ist, insbesondere verschweißt oder verlötet ist.
8. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtplattenanordnung (15) eine Dichtplatte
(15) umfaßt, die bezogen auf die Fallinie sowohl oberhalb als auch zu
beiden Seiten der Bauwerkskomponente (3) in einen Schlitz (17) in
dem Plattenbauteil (1) eingreift.
9. Dachkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtplatte (15) die Bauwerkskomponente (3) ringsum umschließt
und bezogen auf die Fallinie gewünschtenfalls auch unterhalb der
Bauwerkskomponente (3) in den Schlitz (17) eingreift.
10. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtplattenanordnung (15a, 15b) bezogen
auf die Fallinie auf mindestens einer Seite der Bauwerkskomponente,
vorzugsweise auf beiden Seiten, mehrere Dichtplatten (15a) umfaßt,
die in Fallinienrichtung zueinander versetzt in je einen Schlitz (17a)
eingreifen.
11. Dachkonstruktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Teil der Dichtplatten (15a) einander in Fallinienrich
tung schuppenartig überlappt.
12. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtplattenanordnung (15a, 15b) minde
stens eine Dichtplatte (15b) umfaßt, welche mit einem bezogen auf
die Fallinie unteren Randbereich (31b) aus dem Plattenbauteil (1a)
herausragt und flach zu dem Plattenbauteil (1a) hin abgewinkelt ist.
13. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtplattenanordnung (15) in die Schlitz
anordnung (17) eingeklebt ist oder in eine aushärtende Dichtmasse
in der Schlitzanordnung (17) eingebettet ist.
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EP0899395A3 (de) | 2000-09-27 |
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