DE19734381A1 - Dichtungsanordnung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abdichten des Einlasses einer rotierenden
Trommel für die Behandlung von Tabak mit einer die Trommel stirnseitig abschließenden
Stirnwand, welche eine zur Drehachse der Trommel konzentrische Einlaßöffnung für einzu
leitenden Tabak aufweist, und einer durch die Einlaßöffnung in die Trommel hineinragen
den stationären Zuführleitung, deren äußere Umfangsfläche zumindest im Bereich der
Einlaßöffnung zur Drehachse der Trommel konzentrisch verläuft und mit dem Rand der
Einlaßöffnung der rotierenden Stirnwand einen Ringspalt bildet.
Tabak wird vor der Verarbeitung zu Endprodukten wie Zigaretten, Zigarillos, Stumpen und
dergleichen stabförmigen Tabakartikeln gewöhnlich vorbehandelt oder konditioniert. Dazu
kann er in einer oder mehreren Behandlungsstufen in einer rotierenden Trommel mit einem
Behandlungsmedium in Kontakt gebracht oder bestimmten Umgebungseinflüssen ausge
setzt werden. Die Zufuhr des Tabaks in die Trommel erfolgt normalerweise durch eine sta
tionäre Zuführeinrichtung wie beispielsweise eine Rohrleitung oder eine Rutsche. Dabei
macht die Abdichtung des Trommelinneren gegen die Umgebung besonders im Grenzbe
reich zwischen der rotierenden Trommel und dem Ende der stationären Zuführein
richtung Schwierigkeiten.
Es sind bereits verschiedene Lösungen für diesen Problembereich vorgeschlagen worden,
die aber nicht voll befriedigen konnten. So zeigt die US 4 507 876 eine aus verschiedenen
zusammenwirkenden Komponenten bestehende Dichtungsanordnung, die in Strömungs
kanälen mit Luft unter erhöhtem Druck beaufschlagt wird. Die Druckluft hat die Aufgabe,
den Verschleiß zwischen den relativ zueinander bewegten Teilen zu reduzieren und zu
verhindern, daß in der Trommel enthaltene flüchtige Substanzen austreten können. Diese
Dichtungsanordnung ist kompliziert aufgebaut und erfordert die dauernde Zufuhr von
Druckluft.
Eine andere Dichtungsanordnung einer Behandlungstrommel der tabakverarbeitenden In
dustrie beschreibt die DE 195 00 251 A1 (entsprechend US 5 462 290). Die Trommel ist
eingangsseitig durch eine radiale Stirnwand mit einer zentralen, zur Drehachse der Trom
mel konzentrischen Einlaßöffnung geschlossen, durch welche das zylindrische Auslaßende
einer stationären Rutsche in die Trommel hineinragt. Zwischen der Stirnwand der Trommel
und dem zylindrischen Teil der stationären Rutsche ist ein ringförmiger Spalt gebildet, der
mit einem in der Trommel auf dem Auslaß der Rutsche angebrachten Dichtring verschlos
sen wird. Die Dichtung besteht aus einem das Auslaßende umgebenden Ring aus flexi
blem Schichtmaterial und wird mit Federstahlklammern gegen die Innenseite der rotieren
den Stirnwand der Trommel gedrückt. Diese Dichtung hat den Nachteil, daß sie im Innern
der Trommel liegt und daher für Wartungs- und Ersatzarbeiten nur schwer zugänglich ist.
Die Dichtung ist unmittelbar dem Einfluß des Tabaks und der zusätzlich zugeführten Sub
stanzen und Behandlungsmedien ausgesetzt. Durch Defekte oder Abrieb der Dichtung ge
langt das Dichtungsmaterial in den Tabak.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine weitere Dichtungsanordnung der eingangs
beschriebenen Art mit verbesserten Eigenschaften anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß auf der Umfangsfläche der Zu
führleitung eine außen an der Stirnwand der Trommel anliegende Stopfbuchsendichtung
mit einem den Ringspalt abdichtenden ringförmigen Dichtkörper angeordnet ist. Diese
Dichtung dichtet die Trommel zur Umgebung hin zuverlässig ab und ist für Einstell- und
Wartungsarbeiten leicht zugänglich. Sie stört nicht die Tabakbewegung im Innern der
Trommel, und es gelangen höchstens geringe Mengen des Dichtungsmaterials in die
Trommel. Vor der Einwirkung von Tabakstücken ist die Dichtung geschützt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besteht der Dichtkörper der Stopf
buchsendichtung aus Filz. Die Auswahl von Filz als Dichtungsmaterial hat den Vorteil, daß
es preiswert ist und von der Tabakindustrie toleriert wird. In weiterer Fortführung der Erfin
dung ist vorgesehen, daß der Dichtkörper mit einer Dichtungsmasse getränkt ist, wobei als
Dichtungsmasse vorzugsweise ein Silikonöl in Frage kommt. Das Tränken des Dichtrings
mit Silikonöl erhöht seine Dichtungswirkung und seine Standzeit.
Die weiteren Unteransprüche 5 bis 8 enthalten Merkmale einer bevorzugten Ausbildung der
Dichtungsanordnung nach der Erfindung. Diese Ausbildung erhöht ebenfalls ihre abdich
tende Wirkung und ermöglicht servicefreundlich eine optimale Einstellung des auf den
Dichtring wirkenden Drucks. So können die günstigsten Betriebsbedingungen für die Dich
tung eingestellt werden.
Insgesamt bietet die erfindungsgemäß vorgeschlagene Dichtungsanordnung die Vorteile,
daß bei einem Dichtungsdefekt oder durch Verschleiß entstehenden Abrieb nur geringe
Mengen des Dichtungsmaterials in den Tabak gelangen und daß dieses Dichtungsmaterial
in den nicht vermeidbaren geringen Mengen für die Tabakindustrie im Tabak tolerierbar ist.
Hinzu kommt, daß Filz als Dichtungsmaterial preiswert ist. Die Dichtungsanordnung ist
wartungsfreundlich und ermöglicht ein schnelles und problemloses Auswechseln des
Dichtungsmaterials. An der Dichtung kann sich kein Tabak ablagern, und sie ist vor der
mechanischen Einwirkung von Tabak geschützt. Mit einfachen und preiswerten Mitteln wird
also eine sehr wirksame und vorteilhafte Abdichtung einer rotierenden Behandlungstrom
mel für Tabak realisiert.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Trommel für die Behandlung
von Tabak mit einer Dichtungsanordnung nach der Erfindung
und
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Dichtungsanordnung.
In der Fig. 1 ist eine Trommel 1 für die Behandlung von Tabak dargestellt. Diese Trommel
weist eine Einlaßseite 2 und eine Auslaßseite 3 auf. Sie ist in bekannter, in der Zeichnung
nicht dargestellter Weise drehbar angeordnet.
Die Auslaßseite 3 der Trommel 1 liegt in einem stationären Gehäuse 4, in dem nicht dar
gestellte Einrichtungen zum Fördern oder für die Weiterbehandlung des die Trommel 1
verlassenden Tabaks vorgesehen sind.
Die Einlaßseite 2 der Trommel 1 weist eine radiale Stirnwand 6 mit einer zentralen konzen
trischen Einlaßöffnung 7 auf, durch welche eine stationäre Zuführleitung 8 zum Einleiten
von Tabak in die Trommel hineinragt. In die Zuführleitung 8 mündet ein Trichter 9 oder eine
andere Beschickungseinrichtung zum Zuführen von Tabak. Der Grenzbereich zwischen der
rotierenden Stirnwand 6 der Trommel 1 und der stationären Zuführleitung 8 ist mit einer
Dichtungsanordnung 11 abgedichtet.
Die beschriebene Trommelanordnung kann beispielsweise zum Lösen und Konditionieren
von schichtweise von Ballen abgenommenen Tabakblättern dienen. Derartige Trommeln
werden aber auch zur Behandlung von Schnittabak verwendet, der in diesen Trommeln
erhitzt, befeuchtet, getrocknet, vermischt, mit Zusatzstoffen versetzt und in sonstiger Weise
behandelt wird.
In Fig. 2 ist die Dichtungsanordnung 11 im einzelnen dargestellt. Die Trommel 1 weist ei
ne zylindrische Außenwand 12 auf und ist eingangsseitig durch die Stirnwand 6 geschlos
sen. In die Trommel 1 ragt eine zylindrischer Abschnitt 13 der Zuführleitung 8. Um die in
der Stirnwand 6 vorgesehene Einlaßöffnung 7 der Trommel 1 weitgehend an den Außen
durchmesser des zylindrischen Abschnitts 13 der Zuführleitung 8 anzupassen, ist ein die
Öffnung verkleinernder Anpassungsring 14 in die Einlaßöffnung 7 eingesetzt und mit der
Stirnwand 6 verbunden.
Zwischen der mit der Trommel rotierenden Stirnwand 6 bzw. dem Anpassungsring 14 und
dem stationären zylindrischen Abschnitt 13 der Zuführleitung 8 besteht ein Ringspalt 16,
der mit der Dichtungsanordnung 11 abgedichtet wird. Die Dichtungsanordnung 11 ist als
Stopfbuchsendichtung mit einem Dichtungskörper 17, vorzugsweise aus Filz, ausgebildet,
der mit einer Tränkmasse, vorzugsweise Silikonöl, getränkt ist. Der Dichtungskörper 17 ist
als Ring ausgebildet, der den zylindrischen Abschnitt 13 im Grenzbereich zwischen der
Stirnwand der Trommel und dem zylindrischen Abschnitt 13 ringförmig umgibt. Er ist in ei
nen Halte- und Druckring 18 eingefaßt, der ihn axial und radial in seiner vorgesehenen
Position vor dem Ringspalt 16 hält. Der Halte- und Druckring 18 hat einen etwa L-förmigen
Querschnitt mit einer auf eine Stirnseite des Dichtungskörpers wirkenden radialen Ringflä
che 24 und einer an der äußeren Umfangsfläche des Dichtkörpers anliegenden zylindri
schen Ringfläche 26. Der Halte- und Druckring 18 wird mit einstellbarem Druck gegen den
den Ringspalt 16 abdichtenden Dichtkörper 17 gedrückt. Dazu dient eine Einstelleinrich
tung 19 mit einer Stellschraube 21, die in einem auf der Zuführleitung 8 vorgesehenen
Ringflansch 22 gelagert ist und axial auf den Halte- und Druckring 18 wirkt. Am Umfang
können mehrere derartige Einstelleinrichtungen 19 vorgesehen sein, so daß am ganzen
Umfang ein gleichmäßiger Druck auf den Dichtungskörper 17 eingestellt werden kann.
Dadurch, daß diese Dichtungsanordnung 11 außen an der Trommel sitzt, sind auf einfache
Weise Wartungs- und Erneuerungsarbeiten möglich. Mit der Einstellung des Druckes durch
die Einstelleinrichtung 19 kann ohne großen Aufwand auf den Verschleiß des Materials des
Dichtungskörpers 17 reagiert werden, so daß immer optimale Abdichtungsverhältnisse er
halten bleiben. Die Auswahl von Filz als Dichtungsmaterial ist für die Tabakindustrie akzep
tabel, weil gegebenenfalls in den Tabak gelangende Teile des Dichtungsmaterials die
Qualität des Tabaks nicht nachhaltig beeinträchtigen. Allerdings ist durch die Anordnung
des Dichtungskörpers 17 außerhalb der Trommel vor dem schmalen Ringspalt 16 gewähr
leistet, daß höchstens geringe Mengen des Dichtungsmaterials in den Tabak gelangen
können.
Wird die Trommel 1 als Lösetrommel für von Tabakballen abgenommene Schichten von
Tabakblättern benutzt, die teilweise noch zusammenklumpen, so ist durch die Anordnung
der Dichtungsanordnung 11 außerhalb der Trommel sichergestellt, daß die Dichtung gegen
die Schlageinwirkung von größeren Tabak-Packstücken geschützt ist. Das hat positiven
Einfluß auf die Lebensdauer der Dichtung.
Claims (8)
1. Anordnung zum Abdichten des Einlasses einer rotierenden Trommel für die Be
handlung von Tabak mit einer die Trommel stirnseitig abschließenden Stirnwand, welche
eine zur Drehachse der Trommel konzentrische Einlaßöffnung für einzuleitenden Tabak
aufweist, und einer durch die Einlaßöffnung in die Trommel hineinragenden stationären Zu
führleitung, deren äußere Umfangsfläche zumindest im Bereich der Einlaßöffnung zur
Drehachse der Trommel konzentrisch verläuft, und mit dem Rand der Einlaßöffnung der
rotierenden Stirnwand einen Ringspalt bildet, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Um
fangsfläche der Zuführleitung (8, 13) eine außen an der Stirnwand (6, 14) der Trommel (1)
anliegende Stopfbuchsendichtung (11) mit einem den Ringspalt (16) abdichtenden ring
förmigen Dichtkörper (17) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkörper (17)
aus Filz besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkörper
(17) mit einer Dichtungsmasse getränkt ist.
4. Anordnung nach einem der Anspruche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtkörper (17) mit Silikonöl getränkt ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
etwa axial mit einer Andruckkraft beaufschlagbarer Druckring (18) den Dichtkörner (17)
axial gegen die Stirnwand (6, 14) der Trommel (1) drückt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckring (18) ei
nen etwa L-förmigen Querschnitt aufweist, wobei eine radiale Ringfläche (24) auf eine
Stirnseite und eine zylindrische Ringfläche (26) auf die äußere Umfangsfläche des Dicht
körpers (17) wirkt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am
Umfang der Zuführleitung (8, 13) ein radialer Stützflansch (22) vorgesehen ist, der
Druckorgane (19) zum Ausüben eines axialen Drucks auf den Dichtkörper (17) trägt.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckorgan (19)
Stellschrauben (21) vorgesehen sind.
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