DE19734225C2 - Radial anisotroper Sintermagnet auf SE-Fe-B-Basis, und Herstellverfahren für denselben - Google Patents
Radial anisotroper Sintermagnet auf SE-Fe-B-Basis, und Herstellverfahren für denselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen radial anisotropen Sintermagne
ten auf SE-Fe-B-Basis (SE ist mindestens ein Seltenerdele
ment einschließlich Y) zur Verwendung auf verschiedenen An
wendungsgebieten wie Motoren, Sensoren usw., und sie be
trifft ein Herstellverfahren hierfür.
Bei den bekannten Herstellverfahren für einen Sintermagneten
auf SE-Fe-B-Basis muss eine Pressform mit einer axialen Län
ge (Länge entlang der Achsenrichtung oder der Verdichtungs
richtung), die der axialen Länge (nachfolgend mit "L" be
zeichnet) eines Magneten entspricht, hergestellt werden. Da
her ist eine Pressform mit großer Abmessung in der Verdich
tungsrichtung erforderlich, wenn ein Magnet einen großen
Wert L aufweist. Eine große Abmessung der Pressform verur
sacht verschiedene Probleme wie schwieriges Handhaben der
selben beim Anbringen am oder Entnehmen aus der Verdich
tungsvorrichtung, und große Abmessungen der Verdichtungsvor
richtung aufgrund eines übermäßig großen Verdichtungshubs.
Radial anisotrope Sintermagnete auf SE-Fe-B-Basis (nachfolgend
als "rSE-Magnet" bezeichnet) wurden herkömmlicherweise
durch eine Verdichtungsvorrichtung mit einer einen Magnet
kreis bildenden Pressform hergestellt. Ein Beispiel für eine
derartige Verdichtungsvorrichtung ist in Fig. 1 dargestellt.
Eine zylindrische Pressform 9 besteht grundsätzlich aus
einem ferromagnetischen Abschnitt 1, einem durch eine untere
Spule 7 umgebenen unmagnetischen Abschnitt 2 und einem Kern
3 aus einem ferromagnetischen Material. In einen durch die
Außenumfangsfläche des Kerns 3, die Innenfläche des ferroma
gnetischen Abschnitts 1 und die Oberseite eines unteren, zy
lindrischen Stempels 5, der entlang der axialen Richtung
nach oben und unten beweglich ist, gebildeten Hohlraum 10
wird ein Ausgangspulver eingefüllt. Dann wird ein durch eine
obere Spule 6 umgebener oberer Stempel 4, der entlang der
axialen Richtung nach unten und oben verstellbar ist, in den
Hohlraum 10 hinein nach unten verstellt, um das Ausgangspul
ver zu verdichten, um einen ungebrannten Körper zu erzeugen,
der dann gesintert wird, um einen rSE-Magneten herzustellen.
Die Intensität des an den Hohlraum 10 angelegten Ausrich
tungsmagnetfelds (Bg) ist durch die folgende Formel (1) ge
geben:
Bg = d2 × σS/(4 × D × Lm) (1),
wobei d der Außendurchmesser des Kerns 3 ist, D der Innen
durchmesser der Pressform 9 ist, Lm die Länge des ferroma
gnetischen Abschnitts 1 in Verdichtungsrichtung (axiale
Richtung) ist und σS die Sättigungsmagnetisierung des Kerns
3 ist. Um einen rSE-Magneten mit einem großen Wert L herzu
stellen, muss der Wert des ferromagnetischen Abschnitts 1
vergrößert werden. Jedoch kann Lm nicht frei erhöht werden.
Da Bg ungefähr 0,5 T (Tesla) betragen sollte, um das Aus
gangspulver im Hohlraum 10 in der radialen Richtung magne
tisch auszurichten, und da σS im allgemeinen ungefähr 2 T
beträgt, ist der Wert von Lm durch die folgende Formel (2)
begrenzt:
Lm ≦ d2/D (2).
Aufgrund dieser Beschränkung von Lm war es schwierig, einen
rSE-Magneten mit einem Wert L über der obigen Grenze von Lm
durch einen einzelnen Verdichtungsvorgang herzustellen. Da
her wurde ein derartiger rSE-Magnet dadurch hergestellt,
dass mehrere rSE-Magnetteile gebündelt wurden, die unter
Verwendung einer Pressform mit einem kleinen, der Formel (2)
genügenden Wert Lm hergestellt wurden. Jedoch leidet dieses
Verfahren unter dem Mangel einer Verringerung des Gesamtma
gnetflusses aufgrund von Klebeschichten und/oder Behand
lungsschichten zwischen den rSE-Magnetteilen sowie unter ho
hen Herstellkosten aufgrund einer erhöhten Anzahl von Ver
bindungsschritten.
Um diesen Mangel zu überwinden, wurden im Stand der Technik
mehrere Verfahren vorgeschlagen. Das Dokument JP-A-2-281721
schlägt ein sogenanntes mehrstufiges Verdichtungsverfahren
vor. Bei diesem Verfahren wird ein Ausgangspulver im durch
den ferromagnetischen Abschnitt der Pressform umgebenen
Hohlraum zu einem ersten ungebrannten Körper verdichtet, der
dann in den Raum nach unten verschoben wird, der vom unma
gnetischen Abschnitt der Pressform umgeben ist, um den Hohl
raum zu leeren. In den leeren Hohlraum wird eine zweite Men
ge an Ausgangspulver eingefüllt, zum Herstellen eines zwei
ten ungebrannten Körpers auf dem ersten ungebrannten Körper
verdichtet und dann zusammen mit dem ersten ungebrannten
Körper nach unten verschoben, um den Hohlraum erneut zu lee
ren. So wird der Folgeprozess des Einfüllens des Pulvers,
des Verdichtens desselben und des Verschieben des ungebrann
ten Körpers nach unten die gewünschte Anzahl von Malen wie
derholt, um einen Stapel ungebrannter Körper zu erzeugen,
die durch ein bekanntes Verfahren gesintert werden, um einen
rSE-Magneten mit einem großen Wert L zu erhalten. Jedoch
haben beim vorgeschlagenen Verfahren, da die Verdichtungsschritte
beim selben Druck ausgeführt werden, die ungebrann
ten Körper dieselbe Dichte, was während des Sinterprozesses
zum Auftreten von Rissen im Verbindungsabschnitt zwischen
den ungebrannten Körpern führt. Außerdem erfordert das vor
geschlagene Verfahren eine erhöhte Anzahl von Verdichtungs
schritten zum Erzielen eines großen Werts L, da Lm zum Er
zeugen eines starken Ausrichtungs-Magnetfelds verringert
ist.
Das Dokument JP-A-6-13217 schlägt ein anderes Verfahren vor,
bei dem eine zweite Menge an Ausgangspulver in einem freien
Raum im Hohlraum eingefüllt wird, der durch Verdichten einer
ersten Menge an Ausgangspulver geschaffen wurde, ohne dass
ein ungebrannter Körper nach unten verschoben wird. Die Fol
geschritte des Einfüllens des Ausgangspulvers in den freien
Raum und des Verdichtens des Ausgangspulvers werden wieder
holt, bis der Stapel ungebrannter Körper den gewünschten
Wert L erreicht hat. Bei diesem Verfahren wird jeder Ver
dichtungsschritt so ausgeführt, dass ein ungebrannter Körper
eine Dichte von ungefähr 3 g/cm3 aufweist, und im abschlie
ßenden Verdichtungsschritt wird die Dichte des Stapels unge
brannter Körper auf ungefähr 4 g/cm3 erhöht. Obwohl mit die
sem vorgeschlagenen Verfahren Rissbildung vermieden werden
kann, wie sie beim Verfahren gemäß dem Dokument JP-A-2-
281721 auftritt, kann durch dieses Verfahren kein Stapel un
gebrannter Körper hergestellt werden, dessen Wert L größer
als die axiale Länge des ferromagnetischen Abschnitts der
Pressform ist.
Die Erfinder versuchten, die Rissbildung beim Verfahren ge
mäß dem Dokument JP-A-2-281721 durch Kombinieren der Verfah
ren gemäß diesem Dokument und dem Dokument JP-A-6-13217 zu
vermeiden, d. h., dass bei den mehrstufigen Verdichtungs
schritten gemäß dem erstgenannten Dokument die Dichte der
ungebrannten Körper auf 2 bis 3 g/cm3 eingestellt wurde und
sie im abschließenden Verdichtungschritt auf 4 g/cm3 erhöht
wurde, wie durch das zweitgenannte Dokument angegeben. Dann
war zwar Rissbildung vermieden, jedoch hatte der sich erge
bende Magnet schlechte Magneteigenschaften. Auch waren, wenn
die Länge Lm verringert wurde, um die Intensität des Aus
richtungs-Magnetfelds zu erhöhen, die Magneteigenschaften
des Magneten nicht entsprechend dem erhöhten Ausrichtungs-
Magnetfeld verbessert.
Das Dokument JP-A-7-161524 gibt an, dass Rissbildung während
des Sinterprozesses durch eine zwischen den ungebrannten
Körpern vorhandene Bindemittelschicht, die reich an Selten
erdelementen ist, vermieden werden kann. Jedoch hat der sich
ergebende Magnet aufgrund der großen Menge korrodierender
Seltenerdelemente innerhalb der Bindemittelschicht schlechte
Korrosionsbeständigkeit, und zwar selbst dann, wenn er einer
Oberflächenbehandlung zum Verbessern der Korrosionsbestän
digkeit unterzogen wurde.
Aus DE 30 47 701 A1 ist ein Verfahren mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen bekannt. Dort werden
mehrere einzeln hergestellte vorverdichtete Preßkörper mit
gewünschter Magnetisierung in einer unmagnetischen Preßform
zu einem fertig verdichteten Körper zusammengefügt.
Ein ähnliches Verfahren ist aus US 4,859,410 bekannt. Auch
dort werden einzelne vorverdichtete anisotrope Magnetscheiben
zu einem fertigen Magneten aufeinandergestapelt und fertig
verdichtet.
DE 39 11 655 C2 beschreibt die Herstellung eines einzelnen
zylindrischen Magneten durch Pressen in einem Magnetfeld.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines rSE-Magneten zu schaffen, bei dem Rißbil
dung während des Sinterprozesses vermieden und durch Verein
fachung des Verfahrens die Herstellkosten verringert werden
können.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 gekennzeichnet.
Ein nach diesem Verfahren herstellbarer radial anisotroper
Sintermagnet mit für den praktischen Einsatz günstigen Ma
gneteigenschaften ist in Anspruch 5 angegeben.
Die Erfinder stellten einen 5-fach-geschichteten ungesinter
ten Körper durch fünfmaliges Wiederholen des Zyklus des Ein
füllens des Ausgangspulvers in den Hohlraum, des Verdichtens
des Ausgangspulvers und des Nach-unten-Verschiebens des sich
ergebenden ungesinterten Körpers in den durch den unmagneti
schen Abschnitt der Pressform umgebenen Raum aus, während
die Dichte des ungebrannten Körpers bis zum vierten Verdich
tungsschritt auf 3 g/cm3 und im abschließenden (fünften)
Verdichtungsschritt auf 4 g/cm3 eingestellt wurde. Jedoch
waren, wie oben angegeben, die Magneteigenschaften des aus
dem Stapel ungebrannter Körper erhaltenen Magneten für den
praktischen Gebrauch unzureichend. In den vorliegenden Un
terlagen werden die Verdichtungsschritte vor dem abschlie
ßenden Schritt (abschließender Verdichtungsschritt als "Vor
verdichtungsschritte" bezeichnet, und der bei jedem Vorver
dichtungsschritt erhaltene ungebrannte Körper wird als "vor
verdichteter Körper" bezeichnet. Der Stapel ungebrannter
Körper nach dem abschließenden Verdichtungsschritt wird als
"abschließend (oder fertig) verdichteter Körper" bezeichnet.
Als Ergebnis intensiver Forschung im Hinblick auf die obigen
Aufgaben haben die Erfinder herausgefunden, dass die Magnet
eigenschaften des mehrstufigen Magneten und die Rissbildung
während des Sinterschritts stark durch die Dichte des vor
verdichteten Körpers und die Dichte des abschließend ver
dichteten Körpers beinflusst werden. Bei mehrstufiger Her
stellung wird der vorverdichtete Körper in den durch den un
magnetischen Abschnitt der Pressform umschlossenen Raum da
durch verschoben, dass die Pressform und der Kern nach oben
verstellt werden, während der obere und der untere Stempel
fixiert werden, oder dass der obere und der untere Stempel
nach unten verstellt werden, während die Pressform und der
Kern fixiert werden. Während des Verschiebens läuft der vor
verdichtete Körper in Reibungskontakt sowohl mit der Innen
fläche der Pressform als auch der Außenfläche des Kerns.
Wenn die Dichte des vorverdichteten Körpers 2 bis 3 g/cm3
beträgt, bewegen oder drehen sich die Pulverteilchen im vor
verdichteten Körper aufgrund der Reibung zwischen der Ober
fläche der Pressform und/oder des Kerns, da der vorverdich
tete Körper eine große Anzahl von Hohlräumen enthält. Daher
wird die Ausrichtung der Pulverteilchen in der Richtung der
Orientierung des Magnetfelds durch die Bewegung und Drehung
der Pulverteilchen gestört, wodurch die Magneteigenschaften
beeinträchtigt werden. Die Erfinder haben herausgefunden,
dass der vorverdichtete Körper in den durch den unmagneti
schen Abschnitt umgebenen Raum verschoben werden kann, ohne
dass eine Bewegung und Drehung der Pulverteilchen hervorge
rufen wird, wenn die Dichte des vorverdichteten Körpers
3,1 g/cm3 oder mehr beträgt.
Wenn die Dichtedifferenz zwischen dem vorverdichteten Körper
und dem abschließend verdichteten Körper klein ist, besteht
die Tendenz, dass während des Sinterschritts Rissbildung im
Verbindungsabschnitt auftritt. Die Erfinder haben herausge
funden, dass die Rissbildung dann wirkungsvoll vermieden
werden kann, wenn die Dichte des abschließend verdichteten
Körpers 0,2 g/cm3 oder mehr größer als diejenige des vorver
dichteten Körpers ist.
Die Erfindung wurde aufgrund der obigen Erkenntnisse bewerk
stelligt. Sie ist hinsichtlich eines Herstellverfahrens
durch die Lehre des beigefügten Anspruchs 1 gegeben, während
die hinsichtlich rSE-Sintermagneten durch die Lehren der
beigefügten unabhängigen Ansprüche 5 und 7 gegeben ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von durch Figuren
veranschaulichten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht, die eine Verdichtungsvor
richtung zum Erzeugen eines zylindrischen Stapels ungebrann
ter Körper zeigt;
Fig. 2A ist eine graphische Wiedergabe, die die Beziehung
zwischen dem Verbindungsabschnitt eines erfindungsgemäßen
rSE-Magneten und der Verteilung der Oberflächen-Magnetfluss
dichte zeigt;
Fig. 2B ist ein schematisches Diagramm, das die radiale ma
gnetische Ausrichtung des in Fig. 2A dargestellten rSE-Ma
gneten, gesehen aus der axialen Richtung, zeigt;
Fig. 3 ist eine schematische Ansicht, die Teststücke zeigt,
wie sie beim Bestimmen des Ausrichtungsgrads verwendet wer
den;
Fig. 4 ist eine graphische Wiedergabe, die die Abhängigkeit
des Auftretens von Rissbildung in einem rSE-Magneten von der
Dichte des vorverdichteten Körpers zeigt;
Fig. 5 ist eine graphische Wiedergabe, die die Abhängigkeit
des magnetischen Gesamtflusses des rSE-Magneten von der
Dichte des vorverdichteten Körpers zeigt; und
Fig. 6 ist eine graphische Wiedergabe, die die Abhängigkeit
des magnetischen Gesamtflusses des rSE-Magneten von der
Überlappungslänge zeigt.
Gemäß der Erfindung wird ein rSE-Magnet dadurch hergestellt,
dass ein Stapel ungebrannter Körper gesintert wird, der
durch ein mehrstufiges Verdichtungsverfahren unter Verwen
dung einer Verdichtungsvorrichtung, wie sie z. B. in Fig. 1
dargestellt ist, hergestellt wurde. Es wird eine Menge an
Ausgangspulver in den Hohlraum 10 eingefüllt, während der
untere Stempel 5 fixiert ist, so dass der durch die Innen
fläche der Pressform 9, die Außenfläche des Kerns 3 und die
Oberseite des unteren Stempels 5 gebildete Hohlraum 10 eine
axiale Länge aufweist, die mit der axialen Länge (Lm) des
ferromagnetischen Abschnitts 1 übereinstimmt oder geringfü
gig kleiner als diese ist. Dann wird der obere Stempel 4
nach unten verstellt, um das Ausgangspulver im Hohlraum 10
zu verdichten, um einen ersten vorverdichteten Körper herzustellen,
während ein Ausrichtungsmagnetfeld angelegt wird,
das durch einen durch die Spule 6, 7 fließenden impulsförmi
gen Strom erzeugt wird. Die Dichte des vorverdichteten Kör
pers beträgt 3,1 g/cm3 oder mehr, vorzugsweise 3,1 bis 4,2 g/cm3,
und das Ausrichtungsmagnetfeld wird so angelegt, dass
die Intensität desselben im Hohlraum 10 magnetischer Sätti
gung entspricht.
Dann wird der erste verdichtete Körper dadurch in den durch
den unmagnetischen Abschnitt 2 umgebenen Raum verschoben,
dass der obere und der untere Stempel 4 und 5 nach unten
verschoben werden, während die Pressform 9 und der Kern 3
fixiert sind, oder dass die Pressform 9 und der Kern 3 nach
oben verschoben werden, während der obere und der untere
Stempel 4 und 5 fixiert sind. Wenn die Oberseite des ersten
vorverdichteten Körpers tiefer als das untere Ende des fer
romagnetischen Abschnitts 1 liegt, wird der untere Teil der
nächsten Menge an Ausgangspulver im durch den unmagnetischen
Abschnitt 2 umgebenen Hohlraum verdichtet. Da das Ausrich
tungsmagnetfeld im durch den unmagnetischen Abschnitt 2 um
gebenen Hohlraum ziemlich schwach ist, wird das Ausgangspul
ver im Hohlraum kaum ausgerichtet, um einen schwach ausge
richteten Abschnitt zu bilden, was die magnetischen Eigen
schaften des sich ergebenden rSE-Magneten beeinträchtigt.
Um dieses Problem zu überwinden, sollte die Oberseite des
verschobenen, vorverdichteten Körpers mit demselben Niveau
wie das untere Ende des ferromagnetischen Abschnitts 1 oder
höher liegen. Bei der Erfindung wird ein Abschnitt des ver
schobenen, vorverdichteten Körpers, der im durch den ferro
magnetischen Abschnitt 1 umgebenen Hohlraum verblieben ist,
als "Überlappungsabschnitt" bezeichnet, und die Länge des
Überlappungsabschnitts in axialer Richtung (Verdichtungs
richtung) wird als "Überlappungslänge" bezeichnet. Eine
übermäßig große Überlappungslänge verhindert es, dass die
nächste Menge an Ausgangspulver ausreichend in radialer
Richtung ausgerichtet wird, da der Magnetfluss leichter
durch den ausgerichteten Überlappungsabschnitt als durch das
Ausgangspulver läuft, wodurch die effektive Stärke des Aus
richtungsmagnetfelds zum Ausrichten des Ausgangspulvers ver
ringert wird. Wie es beim Beispiel 3 beschrieben wird, zeig
te es sich, dass eine Überlappungslänge von bis zu 20% von
Lm (axiale Länge des ferromagnetischen Abschnitts 1) die ma
gnetischen Eigenschaften des rSE-Magneten nicht beeinträch
tigt.
Nach dem Verschieben des ersten vorverdichteten Körpers, wie
oben beschrieben, wird eine zweite Menge an Ausgangspulver
in den Hohlraum 10, auf den ersten vorverdichteten Körper,
gefüllt, und diese wird durch den oberen und unteren Stempel
4 und 5 verdichtet, um auf dem ersten vorverdichteten Körper
einen zweiten vorverdichteten Körper mit einer Dichte von
3,1 g/cm3 oder mehr herzustellen. Dann wird der vorverdich
tete Körper aus dem ersten und zweiten vorverdichteten Kör
per so verschoben, wie dies oben beschrieben ist. Der Abfol
geprozess des Einfüllens, Verdichtens und Verschiebens wird
die gewünschte Anzahl von Malen auf dieselbe Weise wie oben
angegeben wiederholt, um einen Stapel vorverdichteter Körper
herzustellen. Im abschließenden Verdichtungsschritt, nach
dem Verschieben des Stapels vorverdichteter Körper auf die
selbe Weise wie oben angegeben, wird die abschließende Menge
an Ausgangspulver in den Hohlraum 10 auf den Stapel vorver
dichteter Körper gegeben und durch den oberen und unteren
Stempel 4 und 5 verdichtet, um einen abschließend verdichte
ten Körper mit einer Dichte herzustellen, die um 0,2 g/cm3,
bevorzugter um 0,2 bis 1,5 g/cm3 über der des vorverdichte
ten Körpers liegt. Alternativ kann der abschließende Ver
dichtungsschritt dadurch ausgeführt werden, dass lediglich
der Stapel vorverdichteter Körper weiter verdichtet wird,
ohne dass eine abschließende Menge an Ausgangspulver eingefüllt
wird, um den abschließend verdichteten Körper mit der
oben definierten Dichte auszubilden. Der abschließend ver
dichtete Körper ist vorzugsweise ein Stapel aus mindestens
zwei verdichteten Körpern, d. h. ein Stapel mit mindestens
einem Verbindungsabschnitt.
Dann wird der abschließend verdichtete Körper der Verdich
tungsvorrichtung 11 entnommen und durch ein Verfahren gesin
tert, wie es allgemein bei der Herstellung von Seltenerd-
Sintermagneten verwendet wird. Z. B. erfolgt das Sintern in
einem Inertgas wie Ar, He usw., in Vakuum oder Wasserstoff
bei 1000 bis 1200°C für 1 bis 7 Stunden. Nach dem Sintern
kann der Sinterkörper für einige Stunden wärmebehandelt wer
den, z. B. in einer Inertatmosphäre bei 550 bis 950°C. Nach
der Wärmebehandlung, Bearbeitung, Beschichtung (Ni-Beschich
tung, Beschichtung mit Epoxidharz usw.) wird der Sinterkör
per abschließend in derselben Richtung wie der Ausrichtungs
richtung magnetisiert, um den erfindungsgemäßen rSE-Magneten
zu erhalten.
Wie oben angegeben, beträgt die Überlappungslänge des ver
schobenen vorverdichteten Körpers im ferromagnetischen Ab
schnitt 10 bis 20% der axialen Länge Lm des ferromagneti
schen Abschnitts 1. Dies bedeutet, dass die Tiefe des Hohl
raums 10 den Wert 0,8 × Lm bis 1 × Lm aufweist. Da die axia
le Länge zwischen benachbarten Verbindungsabschnitten (Zwi
schenverbindungsabschnitt) des rSE-Magneten proportional zur
Tiefe des eingefüllten Ausgangspulvers ist, die 0,8 × Lm bis
1 × Lm beträgt, reicht die axiale Länge jedes Zwischenver
bindungsabschnitts von 80 bis 100% der maximalen axialen
Länge des Zwischenverbindungsabschnitts. Die Zwischenverbin
dungsabschnitte des Magneten entsprechen den verdichteten
Körpern, wie sie im zweiten Verdichtungsschritt bis zum Ver
dichtungsschritt vor dem abschließenden Verdichtungsschritt
hergestellt wurden. Die Abschnitte an den beiden axialen
Enden des rSE-Magneten, die den verdichteten Körpern ent
sprechen, wie sie im ersten Verdichtungsschritt und im ab
schließenden Verdichtungsschritt hergestellt wurden, werden
bearbeitet, um die axiale Länge L des rSE-Magneten innerhalb
einer für den praktischen Gebrauch erwünschten Länge einzu
stellen. Daher beträgt beim erfindungsgemäßen rSE-Magneten
jede Länge der Zwischenverbindungsabschnitte, d. h. die
axiale Länge zwischen einem Verbindungsabschnitt und dem
nächsten benachbarten Verbindungsabschnitt, wie durch die
Bezugszahl 21 in Fig. 2A gekennzeichnet, 80 bis 100% der
maximalen Länge des Zwischenverbindungsabschnitts, wodurch
gewährleistet ist, dass sich ausreichende Magneteigenschaf
ten zeigen.
Wie oben angegeben, wird zwar die Stärke des Ausrichtungs
magnetfelds dadurch erhöht, dass die axiale Länge Lm verrin
gert wird, jedoch zeigt der durch das herkömmliche Verfahren
hergestellte rSE-Magnet im Zustand mit kleinem Wert Lm kei
nen erhöhten magnetischen Gesamtfluss, der der Zunahme der
Stärke des Ausrichtungsmagnetfelds entsprechen würde.
Die Oberflächen-Magnetflussdichte eines durch das mehrstufi
ge Verdichtungsverfahren hergestellten rSE-Magneten zeigt
eine Verteilung in axialer Richtung (Richtung L) wie in Fig.
2A dargestellt. Die Einschnitte in der Verteilungskurve ent
sprechen den durch gestrichelte Linien veranschaulichten
Verbindungsabschnitten 20. Ein Verbindungsabschnitt ist ein
Abschnitt, an dem ein vorverdichteter Körper während des ab
schließenden Verdichtungsschritts und/oder während des Sin
terprozesses einstückig mit dem benachbarten vorverdichteten
Körper verbunden wird, und er kann leicht als Einschnitt in
der Verteilungskurve der Oberflächen-Magnetflussdichte er
kannt werden.
Unter Verwendung derselben Pressform wurden, während die Anzahl
der Vorverdichtungsschritte geändert wurde, mehrere
rSE-Magnete mit verschiedenen Anzahlen von Zwischenverbin
dungsabschnitten hergestellt. Der Magnetfluss pro Einheits
länge in der Richtung L jedes so hergestellten rSE-Magneten
wurde gemessen. Im Ergebnis zeigte es sich, dass der Magnet
fluss pro Einheitslänge bei zunehmender Anzahl der Verdich
tungsschritte (Anzahl der Zwischenverbindungsabschnitte) ab
nahm.
Im Verlauf weiterer Untersuchungen haben die Erfinder be
merkt, dass ein magnetischer Gesamtfluss, der vergleichbar
mit dem ist, wie er bei einem rSE-Magneten erhalten werden
kann, der aus einer erhöhten Anzahl von Zwischenverbindungs
abschnitten besteht, selbst dann erzielt werden kann, wenn
die Anzahl der Verdichtungsschritte, d. h. die Anzahl der
Zwischenverbindungsabschnitte des rSE-Magneten dadurch ver
ringert wird, dass die axiale Länge des ferromagnetischen
Abschnitts (Lm) der Pressform erhöht wird. D. h., es zeigte
sich, dass ein rSE-Magnet mit ausreichenden Magneteigen
schaften selbst dann hergestellt werden kann, wenn Lm größer
als die durch die Gleichung (2) vorgegebene Begrenzung ist.
Auch zeigte es sich als Ergebnis einer Messung der B-H-Cha
rakteristik durch einen B-H-Gleichspannungsfühler, dass Lm
und der Ausrichtungsgrad des rSE-Magneten in enger Beziehung
zueinander stehen.
Der Ausrichtungsgrad eines rSE-Magneten in radialer Richtung
ist durch die folgende Gleichung (3) definiert:
Ausrichtungsgrad (%) = Br(r)/(Br(r) + Br(c)) × 100 (3),
wobei Br(r) die Restmagnetflussdichte in radialer Richtung
ist und Br(c) die Rest-Magnetflussdichte in Umfangsrichtung
ist.
Zwei verschiedenen mehrstufigen rSE-Magnete mit derselben
Größe und nahezu dem gesamten magnetischen Gesamtfluss, die
sich jedoch hinsichtlich der Anzahl der Verdichtungsschritte
(Anzahl der Zwischenverbindungsabschnitte) voneinander un
terschieden, wurden ein rechteckiges, massives Teststück,
wie durch X in Fig. 3 dargestellt, und ein anderes recht
eckiges, massives Teststück, wie durch Y in Fig. 3 darge
stellt, entnommen. Wie es aus Fig. 3 erkennbar ist, enthält
das Teststück X keinen Verbindungsabschnitt, und die axiale
Länge des Teststücks Y stimmt mit der axialen Länge (L) des
rSE-Magneten überein. Aus den Messergebnissen zur B-H-Cha
rakteristik ergab sich, dass das Teststück X aus dem rSE-
Magneten mit einer größeren Anzahl von Zwischenverbindungs
abschnitten (kürzerer Wert von Lm) einen Wert Br(r) und
einen Ausrichtungsgrad zeigte, die jeweils höher als die
beim Teststück X aus dem anderen rSE-Magneten waren. Jedoch
waren der Wert Br(r) und der Ausrichtungsgrad bei den Test
stücken Y aus den beiden rSE-Magneten nahezu gleich. Ferner
zeigte es sich als Ergebnis einer weiteren Untersuchung an
Teststücken X von mehreren rSE-Magneten, die durch Ändern
von Lm und der Anzahl der Verdichtungsschritte hergestellt
wurden, dass ein Teststück X mit einem Ausrichtungsgrad von
83 bis 93% starke Magneteigenschaften zeigt und dass insbe
sondere die Anzahl von Verdichtungsschritten verringert wer
den kann, während gute Magneteigenschaften beibehalten wer
den, wenn der Ausrichtungsgrad 83 bis 88% beträgt. Aus wie
derholten Messungen wurde klargestellt, dass der Ausrich
tungsgrad im Zwischenverbindungsabschnitt zwischen benach
barten Verbindungsabschnitten eines rSE-Magneten, der dem
Teststück X entspricht, dadurch innerhalb des Bereichs von
83 bis 88% eingestellt werden kann, dass Lm geeignet so ge
wählt wird, dass die Beziehung: d2/D < Lm ≦ 2,5 × d2/D er
füllt ist. Wenn Lm den Wert 2,5 d2/D überschreitet, nehmen
der Ausrichtungsgrad und der magnetische Gesamtfluss deut
lich ab. So kann beim erfindungsgemäßen Verfahren ein Wert
Lm verwendet werden, der größer als der herkömmlicherweise
verwendete ist, weswegen die Anzahl von Verdichtungsschrit
ten verringert werden kann, was seinerseits die Herstellkos
ten verringert.
Bei der Erfindung betragen der Innendurchmesser D der Press
form und der Außendurchmesser d vorzugsweise 10 bis 200 mm
bzw. 7 bis 150 mm. Die axiale Länge des ferromagnetischen
Abschnitts ist durch die Werte von d und D begrenzt, und
vorzugsweise gilt 0,2 × d2/D ≦ Lm ≦ 2,5 × d2/D (mm), wenn
ein Ausrichtungsgrad von 83 bis 93% vorgesehen ist, während
d2/D < Lm ≦ 2,5 × d2/D (mm) gilt, wenn ein Ausrichtungsgrad
von 83 bis 88% vorgesehen ist.
Der Außendurchmesser Φ des erfindungsgemäßen rSE-Magneten
beträgt vorzugsweise 10 bis 150 mm, bevorzugter 10 bis
100 mm. Es ist sehr schwierig, ein Ausrichtungsmagnetfeld Bg
mit ausreichender Stärke zum Gewährleisten magnetischer An
isotropie in industriellem Maßstab zu erzielen, wenn der
Außendurchmesser kleiner als 10 mm ist. Wenn der Außendurch
messer 150 mm übersteigt, wird die Handhabung der Magneten
schwierig. Das Verhältnis L/Φ zwischen der axialen Länge L
und dem Außendurchmesser Φ eines rSE-Magneten beträgt vor
zugsweise 1/3 oder mehr, bevorzugter 1/3 bis 10.
Der erfindungsgemäße rSE-Magnet ist ein Magnet auf SE-Fe-B-
Basis, vorzugsweise ein Magnet auf SE-Fe(Co)-B-M-Basis. SE
ist mindestens ein Seltenerdelement einschließlich Y, und es
kann mit 25 bis 35 Gewichts-% bezogen auf das Gesamtgewicht
des Magneten vorhanden sein. B (Bor) kann mit 0,8 bis 1,2
Gewichts-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Magneten vor
handen sein. M ist mindestens ein Element, das aus der aus
Al, Nb, Ti, V, Zr, Mo, W, Ga, Cu, Zn, Ge und Sn bestehenden
Gruppe ausgewählt ist, und es kann mit 5 Gewichts-% oder we
niger bezogen auf das Gesamtgewicht des Magneten enthalten
sein. Ein Teil des Rests in Form von Fe kann durch Co ersetzt
sein. Zu bevorzugten Ausführungsbeispielen gehören
Nd-Fe-B-Al-Nb, Nd-Fe-Co-B-Al-Nb, Nd-Fe-B-Al-Ga, Nd-Fe-Co-B-
Al-Ga, Nd-Dy-Fe-B-Al-Nb, Nd-Dy-Fe-Co-B-Al-Nb, Nd-Dy-Fe-B-Al-
Ga, Nd-Fe-Dy-Co-B-Al-Ga usw.
Das Ausgangspulver wird durch ein in der Technik bekanntes
Verfahren hergestellt. Z. B. wird eine in Inertatmosphäre
oder im Vakuum hergestellte SE-Fe-B-Legierung im allgemeinen
durch zwei Schritte einer Grobpulverisierung und einer Fein
pulverisierung in nicht-oxidierender Atmosphäre so pulveri
siert, dass eine mittlere Teilchengröße von 4,0 bis 5,0 µm
(F.S.S.S.) vorliegt.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die fol
genden Bezugsbeispiele und Beispiele beschrieben, die dahin
gehend gelesen werden sollen, dass sie verschiedene bevor
zugte Ausführungsformen der Erfindung veranschaulichen.
Es wurde ein Barren mit einer chemischen Zusammensetzung mit
32 Gewichts-% Nd, 1,1 Gewichts-% B und Fe als Rest mecha
nisch pulverisiert, um ein Ausgangspulver mit einer mittle
ren Teilchengröße von 4,5 µm (F.S.S.S.) herzustellen. Unter
Verwendung einer Pressform 9 mit einem Innendurchmesser von
30 mm und einem Wert Lm von 16 mm sowie einem Kern 3 mit
einem Außendurchmesser von 22 mm wurden die Vorverdichtungs
schritte vier Mal wiederholt, während das Ausgangspulver mit
einer Tiefe von 15 mm für jeden Vorverdichtungsschritt in
den Hohlraum 10 gegeben wurde, um einen vorverdichteten Kör
per in Form eines Vierfachstapels herzustellen. Nach dem
Verschieben des Stapels vorverdichteter Körper in den durch
den unmagnetischen Abschnitt 2 umschlossenen Raum wurde eine
abschließende Menge des Ausgangspulvers mit einer Tiefe von
15 mm in den Hohlraum 10 gefüllt und durch den oberen Stempel
4 verdichtet, um einen abschließend verdichteten Körper
herzustellen. Bei jedem Lauf des Herstellens des abschlie
ßend verdichteten Körpers wurde die Dichte der vorverdichte
ten Körper im Bereich von 2,9 g/cm3 bis 4,2 g/cm3 ausge
wählt. Die Dichte des abschließend verdichteten Körpers be
trug für jeden Lauf 4,2 g/cm3. Während der Verdichtungs
schritte wurde ein Ausrichtungsmagnetfeld für magnetische
Sättigung an das Ausgangspulver angelegt.
Die so erhaltenen abschließend verdichteten Körper (100 Kör
per bei jedem Lauf) wurden bei 1100°C für 2 Stunden in einem
Vakuum von 5 × 10-4 bis 7 × 10-4 Torr (1 Torr = 1,33 hPa)
gesintert. Nach dem Sintern wurde das Auftreten von Rissbil
dung an den Verbindungsabschnitten für jedes Sintererzeugnis
untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 4 dargestellt. Aus
Fig. 4 ist erkennbar, dass Rissbildung dann nicht auftritt,
wenn die Dichte des vorverdichteten Körpers 4,0 g/cm2 oder
weniger beträgt, d. h., dass Rissbildung dann nicht auf
tritt, wenn die Dichtedifferenz zwischen dem abschließend
verdichteten Körper und dem vorverdichteten Körper 0,2 g/cm3
oder mehr beträgt. Wenn die Dichte des vorverdichteten Kör
pers 4,0 g/cm3 überschreitet, d. h., wenn die Dichtediffe
renz kleiner als 0,2 g/cm3 ist, nimmt das Auftreten von Ris
sen stark zu. Insbesondere traten Risse bei 80% der Sinter
erzeugnisse auf, wenn die Dichte des vorverdichteten Körpers
und die Dichte des abschließend verdichteten Körpers gleich
waren. Aus den Ergebnissen wurde klargestellt, dass Rissbil
dung während des Sinterprozesses wirkungsvoll verhindert
werden kann, wenn die Dichte des abschließend verdichteten
Körpers mindestens 0,2 g/cm3 höher als die Dichte des vor
verdichteten Körpers ist.
Jedes von Sintererzeugnissen, wie es auf dieselbe Weise wie
beim Beispiel 1 erhalten wurde, wurde anschließend bei 900°C
für 2 Stunden sowie 600°C für 2 Stunden jeweils in Ar-Atmo
sphäre wärmebehandelt, geschliffen und durch eine Harzbe
schichtung oberflächenbehandelt. Die so behandelten Erzeug
nisse wurden magnetisiert, um rSE-Magnete (Außendurchmesser
25 mm, Innendurchmesser 19 mm, axiale Länge 30 mm) mit 8 Po
len an ihrer Außenumfangsfläche zu erhalten. Für jeden Ma
gneten wurde der magnetische Gesamtfluss gemessen, und die
Messergebnisse sind in Fig. 5 dargestellt. Wie es aus den
Ergebnissen erkennbar ist, zeigt ein rSE-Magnet hohen magne
tischen Gesamtfluss, wenn die Dichte des vorverdichteten
Körpers 3,1 g/cm3 oder mehr beträgt, d. h., wenn sich die
Dichte im durch die Erfindung spezifizierten Bereich befin
det. Wenn die Dichte kleiner als 3,1 g/cm3 war, war die ma
gnetische Gesamtflussdichte extrem niedrig, wie es in Fig. 5
dargestellt ist.
So zeigen die Ergebnisse der Beispiele 1 und 2 deutlich,
dass Rissbildung während des Sinterprozesses wirkungsvoll
verhindert werden kann und ein hoher magnetischer Gesamt
fluss erzielt werden kann, wenn die durch die Erfindung spe
zifizierten Bedingungen erfüllt sind, d. h. eine Dichte des
vorverdichteten Körpers von 3,1 g/cm3 oder mehr und eine
Dichtedifferenz (Dichte des abschließend verdichteten Kör
pers - Dichte des vorverdichteten Körpers) von 0,2 g/cm3
oder mehr.
Es wurde derselbe Ablauf wie beim Beispiel 1 wiederholt,
während die Überlappungslänge geändert wurde, um einen end
gültig verdichteten Körper in Form eines Fünffachstapels
herzustellen. Die Dichte der vorverdichteten Körper betrug
3,6 g/cm3, während die des abschließend verdichteten Körpers
4,1 g/cm3 betrug. Jeder abschließend verdichtete Körper wurde
auf dieselbe Weise wie beim Beispiel 2 gesintert, wärme
behandelt, bearbeitet, oberflächenbehandelt und magneti
siert, um jeweils einen rSE-Magneten mit einer Größe von
25 mm (Außendurchmesser) × 19 mm (Innendurchmesser × 30 mm
(axiale Länge) zu erhalten. Für jeden rSE-Magneten wurde der
magnetische Gesamtfluss gemessen, und die zugehörigen Ergeb
nisse sind in Fig. 6 dargestellt. Ein negativer Wert der
Überlappungslänge bedeutet, dass der untere Teil des einge
füllten Ausgangspulvers im Hohlraum lag, der vom unmagneti
schen Abschnitt der Pressform umschlossen war. Bei zunehmen
der Überlappungslänge in negativer Richtung nahm der magne
tische Gesamtfluss stark ab. Im Bereich, in dem die Überlap
pungslänge 3,2 mm überschritt, also größer als 20% von Lm
(16 mm) war, nahm der magnetische Gesamtfluss allmählich mit
zunehmender Überlappungslänge ab. So zeigt das Ergebnis,
dass die Überlappungslänge 20% oder weniger von Lm betragen
soll, um gute Magneteigenschaften zu erzielen.
Dasselbe Ausgangspulver wie beim Beispiel 1 wurde einer
mehrstufigen Verdichtung unterzogen, wobei ein Pressstempel
verwendet wurde, wie er in der Tabelle 1 angegeben ist. Wenn
Lm 16 mm betrug, wurde der Verdichtungsschritt fünf Mal wie
derholt, während die Einfülltiefe des Ausgangspulvers für
jeden Verdichtungsschritt 15 mm betrug. Wenn Lm 20 mm be
trug, wurde der Verdichtungsschritt vier Mal wiederholt,
während die Einfülltiefe des Ausgangspulvers für jeden Ver
dichtungsschritt 19 mm betrug. Die Dichte betrug für jeden
vorverdichteten Körper 3,6 g/cm3, während sie für den ab
schließend verdichteten Körper 4,1 g/cm3 betrug. Jeder ab
schließend verdichtet Körper wurde auf dieselbe Weise wie
beim Beispiel 2 gesintert, wärmebehandelt, bearbeitet, ober
flächenbehandelt und magnetisiert, um einen rSE-Magneten A
(Lm = 20 mm) und einen rSE-Magneten B (Lm = 16 mm) zu erhalten,
die jeweils eine Größe von 25 mm (Außendurchmesser ×
19 mm (Innendurchmesser) × 30 mm (axiale Länge) aufwiesen.
Für jeden rSE-Magneten wurde der magnetische Gesamtfluss ge
messen.
Aus dem Zwischenverbindungsabschnitt jedes rSE-Magneten wur
den ein Teststück X mit einer Größe von 4 mm in axialer
Richtung, 6 mm in Umfangsrichtung und 2,5 mm in radialer
Richtung sowie ein Teststück Y mit einer Größe von 30 mm in
axialer Richtung, 6 mm in Umfangsrichtung sowie 2,5 mm in
radialer Richtung entnommen, wie in Fig. 3 dargestellt. Die
B-H-Charakteristik jedes Teststücks in radialer Richtung und
in Umfangsrichtung wurden durch einen B-H-Gleichspannungs
fühler gemessen, um den Ausrichtungsgrad zu bestimmen. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Da Lm (20 mm) größer als d2/D (16,1 mm) war, erfüllte der
Pressstempel zum Herstellen des rSE-Magneten A die Gleichung
(2) nicht. Jedoch war der magnetische Gesamtfluss des rSE-
Magneten A nahezu derselbe wie der des rSE-Magneten B, der
mit einer Pressform hergestellt wurde, die die Gleichung (2)
erfüllte. Auch war der Ausrichtungsgrad im Zwischenverbin
dungsabschnitt des rSE-Magneten A kleiner als der im rSE-Ma
gneten B. Jedoch hatten der rSE-Magnet A und der rSE-Magnet
B nahezu denselben Ausrichtungsgrad hinsichtlich der vollen
Länge (L). So wurde klargestellt, dass gute Magneteigen
schaften selbst dann erhalten werden können, wenn Lm größer
als die durch die Gleichung (2) spezifizierte Grenze ist.
Dasselbe Ausgangspulver wie beim Beispiel 1 wurde einer
mehrstufigen Verdichtung unter Verwendung einer Pressform,
wie sie in der Tabelle 1 angegeben ist, unterzogen. Wenn Lm
45 mm betrug, wurde der Verdichtungsschritt drei Mal wiederholt,
während die Einfülltiefe des Ausgangspulvers für jeden
Verdichtungsschritt 44 mm betrug. Wenn Lm 33 mm betrug, wur
de der Verdichtungsschritt vier Mal wiederholt, während die
Einfülltiefe des Ausgangspulvers für jeden Verdichtungs
schritt 32 mm betrug. Die Dichte betrug für jeden vorver
dichteten Körper 3,8 g/cm3, während sie für den abschließend
verdichteten Körper 4,1 g/cm3 betrug. Jeder abschließend
verdichtete Körper wurde auf dieselbe Weise wie beim Bei
spiel 2 gesintert, wärmebehandelt, bearbeitet, oberflächen
behandelt und magnetisiert, um einen rSE-Magneten C (LM =
45 mm) und einen rSE-Magneten D (LM = 33 mm) zu erhalten,
von denen jeder eine Größe von 50 mm (Außendurchmesser) ×
39 mm (Innendurchmesser) × 46 mm (axiale Länge) aufwies. Für
jeden rSE-Magneten wurde der magnetische Gesamtfluss gemes
sen.
Aus dem Zwischenverbindungsabschnitt jedes rSE-Magneten wur
den ein Teststück X mit einer Größe von 10 mm in axialer
Richtung, 8 mm in Umfangsrichtung und 3 mm in radialer Rich
tung sowie ein Teststück Y mit einer Größe von 46 mm in axi
aler Richtung, 8 mm in Umfangsrichtung sowie 3 mm in radia
ler Richtung entnommen, wie in Fig. 3 dargestellt. Die B-H-
Charakteristik jedes Teststücks in radialer Richtung und in
Umfangsrichtung wurden durch einen B-H-Gleichspannungsfühler
gemessen, um den Ausrichtungsgrad zu bestimmen. Die Ergeb
nisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Da Lm (45 mm) größer als d2/D (33,75 mm) war, erfüllte der
Pressstempel zum Herstellen des rSE-Magneten C die Gleichung
(2) nicht. Jedoch war der magnetische Gesamtfluss des rSE-
Magneten C nahezu derselbe wie der des rSE-Magneten D, der
durch eine Pressform hergestellt wurde, die der Gleichung
(2) genügte. Auch war der Ausrichtungsgrad im Zwischenver
bindungsabschnitt des rSE-Magneten C kleiner als der im rSE-
Magneten D. Jedoch hatten der rSE-Magnet C und der rSE-Magnet
D nahezu denselben Ausrichtungsgrad hinsichtlich der
vollen Länge (L) des Magneten. So wurde klargestellt, dass
gute Magnetische Eigenschaften selbst dann erzielt werden
können, wenn Lm größer als die durch die Gleichung (2) spe
zifizierte Grenze ist. Auch kann durch Einstellen von Lm im
Bereich, der einen Ausrichtungsgrad von 83 bis 88% für den
Zwischenverbindungsabschnitt des Magneten gewährleistet, die
Anzahl von Verdichtungsschritten verringert werden, während
gute Magneteigenschaften beibehalten bleiben. Daher ist das
erfindungsgemäße Herstellverfahren auch hinsichtlich einer
Verringerung der Herstellkosten von Vorteil.
Dasselbe Ausgangspulver wie beim Beispiel 1 wurde unter Ver
wendung derselben Pressform verdichtet, wie sie beim Bei
spiel 5 (Lm = 33 mm) verwendet wurde, um einen ungebrannten
Körper mit einer Dichte von 4,1 g/cm3 herzustellen. Dieser
ungebrannte Körper wurde auf dieselbe Weise wie beim Bei
spiel 2 gesintert, wärmebehandelt, bearbeitet und oberflä
chenbehandelt, um ein Sintererzeugnis mit einer Größe von
50 mm (Außendurchmesser) × 39 mm (Innendurchmesser) × 11,5 mm
(axiale Länge) zu erhalten. Es wurden vier Sintererzeug
nisse aufeinandergestapelt und unter Verwendung eines Kle
bers miteinander verbunden, um ein Stapelerzeugnis mit einer
axialen Länge von 46 mm herzustellen, und dann wurde das
Stapelerzeugnis auf dieselbe Weise wie beim Beispiel 2 ma
gnetisiert, um einen Stapelmagneten zu erzeugen. Der am Ma
gneten gemessene magnetische Gesamtfluss und der an einem
Teststück X von 10 mm (axiale Richtung) × 8 mm (Umfangsrich
tung) × 3 mm (radiale Richtung), wie dem Magneten gemäß Fig.
3 entnommen, gemessen wurden, sind in der Tabelle 1 angege
ben. Obwohl der Ausrichtungsgrad derselbe wie der beim rSE-
Magneten D des Beispiels 5 war, war der magnetische Gesamt
fluss kleiner als der des rSE-Magneten D.
Auf dieselbe Weise wie bei der Herstellung des rSE-Magneten
A des Beispiels 4 wurde ein abschließend verdichteter Körper
dadurch hergestellt, dass die Verdichtungsschritte fünf Mal
wiederholt wurden, während die Einfülltiefe des Ausgangspul
vers auf 18,4 mm gehalten wurde, oder die Einfülltiefe wie
folgt geändert wurde: 19 mm für den ersten Schritt, 19,8 mm
für den zweiten Schritt, 18 mm für den dritten Schritt,
16,2 mm für den vierten Schritt und 19 mm für den fünften
Schritt. Dann wurde jeder der abschließend verdichteten Kör
per auf dieselbe Weise wie beim Beispiel 2 gesintert, wärme
behandelt, bearbeitet, oberflächenbehandelt und magneti
siert, um einen rSE-Magneten E (mit variabler Überlappungs
länge) bzw. einen rSE-Magneten F (mit fester Überlappungs
länge) mit jeweils einer Größe von 25 mm (Außendurchmesser)
× 19 mm (Innendurchmesser) × 54 mm (axiale Länge) zu erhal
ten. Der magnetische Gesamtfluss, wie er für jeden Magneten
gemessen wurde, ist in der Tabelle 1 angegeben.
Die Länge zwischen benachbarten Verbindungsabschnitten wurde
durch die Verteilungskurve der Oberflächen-Magnetflussdichte
in axialer Richtung bestimmt. Die Länge jedes Paars benach
barter Verbindungsabschnitte lag im Bereich von 7,2 bis
5,9 mm. Da die minimale Länge (5,9 mm) 82% der maximalen
Länge (7,2 mm) betrug, lag jede Länge zwischen 82 und 100%
der maximalen Länge. Obwohl die Länge der benachbarten Ver
bindungsabschnitte beim rSE-Magneten E variabel war, war der
magnetische Gesamtfluss nahezu derselbe wie beim rSE-Magne
ten F mit konstanter Länge.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines radial anisotropen Sin
termagneten auf SE-Fe-B-Basis, wobei SE mindestens ein Sel
tenerdelement einschließlich Y ist, wobei mehrere vorverdich
tete Körper aufeinander gestapelt und zu einem einstückigen
Körper fertig verdichtet werden, der gesintert und an seiner
Oberfläche magnetisiert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorverdichteten Körper
aufeinanderfolgend in einer Pressform (9) dadurch hergestellt
werden, daß
- a) eine erste Menge an Ausgangspulver in einen zylindri schen Hohlraum (10) eingefüllt wird, der einen ferroma gnetischen Abschnitt (1), einen an dessen untere Endflä che konzentrisch anschließenden unmagnetischen Abschnitt (2) und einen den ferromagnetischen und den unmagneti schen Abschnitt (1, 2) koaxial durchsetzenden Kern (3) aufweist,
- b) die erste Menge an Ausgangspulver in einem radialen Ma gnetfeld verdichtet wird,
- c) der so vorverdichtete erste Körper in den unmagnetischen Abschnitt (2) verschoben wird, und
- d) durch Wiederholen der Schritte (a) bis (c) mindestens ein weiterer vorverdichteter Körper auf den ersten vor verdichteten Körper gestapelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Körper auf eine Dichte von 3,1 g/cm3 oder mehr
vorverdichtet werden und der einstückige Körper auf eine um
mindestens 0,2 g/cm3 höhere Dichte fertig verdichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass nach Verschieben mehrerer vorverdichteter Körper in
den unmagnetischen Abschnitt (2) eine abschließende Menge des
Ausgangspulvers in den Hohlraum (10) eingefüllt und zusammen
mit den vorverdichteten Körpern verdichtet wird, um den fer
tig verdichteten einstückigen Körper herzustellen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehende Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des ferromagneti
schen Abschnitts (1) 2,5 × d2/D oder weniger beträgt, wobei d
der Außendurchmesser des Kerns (3) und D der Innendurchmesser
der Pressform (9) ist.
5. Radial anisotroper Sintermagnet auf SE-Fe-B-Basis, wobei
SE mindestens ein Seltenerdelement einschließlich Y ist, der
aus einem Stapel von mindestens zwei ungebrannten Körpern be
steht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt, der keinen
der Grenzfläche zwischen benachbarten Körpern entsprechenden
Verbindungsabschnitt enthält, einen Ausrichtungsgrad von 83
bis 88%, vorzugsweise bis zu 93%, aufweist, wobei der Aus
richtungsgrad durch die Gleichung
Ausrichtungsgrad (%) = Br(r)/(Br(r) + Br(c)) × 100,
definiert ist, in der Br(r) die Rest-Magnetflussdichte in ra dialer Richtung und Br(c) die Rest-Magnetflussdichte in Um fangsrichtung ist.
Ausrichtungsgrad (%) = Br(r)/(Br(r) + Br(c)) × 100,
definiert ist, in der Br(r) die Rest-Magnetflussdichte in ra dialer Richtung und Br(c) die Rest-Magnetflussdichte in Um fangsrichtung ist.
6. Sintermagnet nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass er aus einem Stapel von mindestens vier verdichteten
Körpern besteht und die axiale Länge zwischen jeweils benach
barten Verbindungsabschnitten 80 bis 100% der maximalen
axialen Länge zwischen benachbarten Verbindungsabschnitten
beträgt.
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