DE19730885A1 - Verfahren zur automatischen Erkennung von Oberflächenfehlern an Rohkarosserien und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur automatischen Erkennung von Oberflächenfehlern an Rohkarosserien und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Erkennung von
Oberflächenfehlern an Rohkarosserien nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
Rohbaukarosserien, die vom Karosserierohbau an die Lackieranlage wei
tergeleitet werden, haben regelmäßig Oberflächenfehler, die ohne Nachbe
arbeitung nach der Lackierung von einem Kunden als qualitätsmindernde
Fehler erkannt werden würden. Es ist daher erforderlich, solche Oberflä
chenfehler an Rohkarosserien festzustellen und nachzuarbeiten.
Bisher werden in der Serienproduktion relevante Oberflächenfehler subjek
tiv durch eine Prüfperson erkannt und beurteilt, insbesondere durch Füh
len mit Handschuhen, durch Visualisierung von verschiedenen Blickrich
tungen und ggf. durch Abziehen mit einem Schleifstein, wenn die Prüfper
son die Erfahrung hat, daß an bestimmten Stellen eines Rohkarosserien
typs oft Oberflächenfehler auftreten.
Solche Oberflächenfehler können Dellen/Beulen, Einfall/Eindrückungen,
Punktspritzer/Lötporen sowie Unebenheiten/Welligkeiten, etc. sein. Die
geometrischen Einflußgrößen bei der Beurteilung sind Tiefe, Ausdehnung,
Gradienten, Oberflächenkrümmungen, örtliche Frequenzen von Wellungen
und Positionen von Oberflächenfehlern. Die Beurteilung, ob ein Oberflä
chenfehler für eine Nachbearbeitung relevant ist, hängt regelmäßig von der
Beurteilung einer Kombination der vorstehend genannten Einflußgrößen
ab; z. B. wird eine Delle mit einer Tiefe 20 µm bei einer Ausdehnung von
50 mm leicht erkannt und muß nachgearbeitet werden, während eine Delle
mit gleicher Tiefe bei einer Ausdehnung von 200 mm regelmäßig nicht
mehr als qualitätsmindernder Oberflächenfehler erkannt wird und somit
keine Nacharbeit erforderlich ist. Solche Kombinationen und Relationen
von Einflußfaktoren werden bei der subjektiven Beurteilung durch eine
Prüfperson zwangsläufig durchgeführt, wobei zwischen den verschiedenen,
durch solche Kombinationen vorliegenden, relevanten Oberflächenfehlern
keine scharfen Grenzen bestehen.
Aufgrund der vorstehenden komplexen und unterschiedlichen Fehlermu
ster war bisher eine automatisierte, maschinelle Erkennung solcher rele
vanter Oberflächenfehler bisher nicht möglich.
Zudem ist die Oberfläche von Rohkarosserien aus dem Rohbau oft mit
einem Ölfilm überzogen, matt, diffus und verschmutzt, was die subjektive
Erkennung von Oberflächenfehlern durch eine Prüfperson und ebenso eine
automatisierte Erkennung erschwert. Nicht erkannte, relevante Oberflä
chenfehler an der Rohbaukarosserie werden dann erst nach der Grund
lackierung erkannt, wo eine weitere Überprüfung erforderlich ist. Ersicht
lich ist der Aufwand für eine Nacharbeit an Oberflächenfehlern um so grö
ßer, je weiter die Karosserie bereits im Herstellungsprozeß, insbesondere
im Lackierprozeß fortgeschritten ist.
Um den hohen Aufwand für die Erkennung von relevanten Oberflächenfeh
lern und für eine regelmäßige, späte Nachbearbeitung nach der Grund
lackierung zu reduzieren, wurden bereits eine Reihe von Anstrengungen
und Versuchen durchgeführt, um eine Erkennung von relevanten, eine
Nacharbeit benötigende Oberflächenfehler durch Meßeinrichtungen und
Maschinen zu automatisieren, wobei möglichst alle relevanten Oberflächen
fehler bereits vor der Lackierung erkannt werden sollen.
Bekannte Systeme arbeiten beispielsweise mit Streifenprojektionsverfahren
oder auf der Grundlage der Moiré/Interferometrie, wo mit Hilfe von Pha
senshift-Verfahren ausreichende Meßgenauigkeiten von ca. 10 µm erreich
bar sind. Allerdings benötigen diese Verfahren für die Erfassung und Aus
wertung einer Fläche von ca. 200 mm × 300 mm eine Zeit von
ca. 1 Minute. Damit sind diese Meßverfahren für die Serienproduktion er
heblich zu langsam, wo eine übliche Förderbandgeschwindigkeit für Roh
karosserien bei ca. 4 m pro Minute liegt.
Ein dazu alternatives, bekanntes Verfahren mit der Bezeichnung Retrore
flex-Verfahren wurde ebenfalls zur Erkennung von Oberflächenfehlern an
Rohkarosserien getestet. Bei diesem Verfahren strahlt ein Lichtbündel auf
die Oberfläche der Rohkarosserie. Die Strahlung wird im Einfallswinkel von
einem Retroreflektor reflektiert, der senkrecht zur Prüfoberfläche positio
niert ist. Durch mehrfache Reflexion des Lichtstrahls werden Oberflächen
fehler ausgeprägt dargestellt und sind dadurch mit relativ einfachen Bild
verarbeitungsfunktionen zu detektieren. Dieses Verfahren ist allerdings
nachteilig nur unter Einsatz eines Glanzmittels möglich. Dieses Glanzmit
tel ist vor der Erfassung und Erkennung auf die Oberfläche aufzutragen
und nach der Erkennung wieder abzuwaschen. Dies stellt einen aufwendi
gen, zusätzlichen Arbeitsgang mit Kosten für das Glanzmittel dar. Zudem
ist das Glanzmittel eine umweltschädliche Chemikalie mit dem Problem
der Entsorgung. Somit scheidet auch dieses Verfahren für den Einsatz in
der Serienproduktion aus.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur automatischen Erkennung
von Oberflächenfehlern, die einer Nacharbeit bedürfen, zu schaffen, das für
die Serienproduktion geeignet ist, sowie eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens zu schaffen.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird eine Rohkarosserie auf einem Fördermittel ge
steuert durch eine optische Meßvorrichtung transportiert. Diese optische
Meßvorrichtung umfaßt eine Projektionsvorrichtung, die einen etwa quer
zur Förderrichtung verlaufenden, scheibenförmigen Lichttunnel als Licht
vorhang erzeugt, durch den eine Rohkarosserie transportiert wird. Dabei
wird jeweils ein in einer Querebene der Rohkarosserie liegender Meßstrei
fen der Oberfläche bestrahlt.
Die Projektionsvorrichtung strahlt eine Gitterstruktur ab, so daß der Meß
streifen entsprechend mit einem definierten Gitterbild aus hellen und dunk
len Gitterpunkten, bevorzugt in schwarz-weiß, bestrahlt wird.
Weiter umfaßt die Meßvorrichtung eine Kameravorrichtung, die vom be
strahlten Meßstreifen reflektiertes Licht als Abbildung der Gitterbildpunkte
unter einem definierten Winkel erfaßt. Die von der Kameravorrichtung de
tektierte Lage und Gestalt der Abbildung der reflektierten Gitterbildpunkte,
die regelmäßig eine Verschiebung und Verzerrung gegenüber dem abge
strahlten Gitter darstellt, wird als Meßsignal einer Rechneranlage zuge
führt.
In der Rechneranlage werden auf der Grundlage des Meßsignals mit an
sich bekannten Triangulationsmethoden ggf. unter Berücksichtigung von
räumlichen Phasenverschiebungen Oberflächenunebenheiten bestimmt.
Durch Vergleich mit im Rechner abgelegten Fehlermustern werden solche
Oberflächenunebenheiten als relevante, eine Nacharbeit erfordernde Ober
flächenfehler erkannt.
Mit diesem Verfahren wird vorteilhaft beim Transport der Rohkarosserie
durch die optische Meßvorrichtung eine vollständige Erfassung der 3D-
Oberflächen der Rohkarosserie erreicht. Durch die verwendete Streifenpro
jektion und Auswertung eines Meßstreifens und den Einsatz einer Zeilen
kamera wird eine Online-Erfassung der 3D-Oberfläche unter den Betriebs
bedingungen und mit den Bandgeschwindigkeiten in der Serienproduktion
möglich. Anstelle von Normallicht kann ggf. auch ein Laser-Einstreifen-
Projektionsverfahren verwendet werden, bei dem ein Laserstrahl auf die
Oberfläche projiziert und mit Hilfe einer Zeilenkamera aufgenommen wird.
Damit wird vorteilhaft eine vollständige und genaue Oberflächenerkennung
vor der Lackierung möglich. Diese Fehler werden vorteilhaft mit den vor
geschlagenen Meßverfahren an Rohkarosserien erkannt, die unmittelbar
aus dem Rohbau kommen, wo die zu vermessenden Karosserieoberflächen
regelmäßig diffus, matt mit unterschiedlichen Farben und oft verschmutzt
sind. Durch die vollständige und genaue Erkennung von Oberflächenfeh
lern vor der Lackierung sind aufwendige Nacharbeiten beim oder nach dem
Lackierprozeß weitgehend reduziert, so daß insgesamt bei gesteigerter
Qualität geringere Kosten entstehen. Die anfallenden großen Datenmengen
sind insbesondere durch die Verwendung der Streifenprojektion und der
Zeilenkameras bei hohen Karosseriedurchgangsgeschwindigkeiten von bis
zu 5 m/min verarbeitbar.
Vorteilhaft bestehen die Projektionsvorrichtung aus mehreren den durch
gehenden Meßstreifen jeweils angrenzend bestrahlenden Strahlern und die
Kameravorrichtung aus mehreren den Meßstreifen angrenzend erfassenden
Zeilenkameras. Die Strahler und die Zeilenkameras werden dabei gemäß
Anspruch 2 im Abstand und Winkel zu dem gerade erfaßten Meßstreifen an
der Karosserieoberfläche so gesteuert, daß sie jeweils in einem Abstands
fenster zur Karosseriekontur liegen und/oder ein geeigneter Reflexionswin
kel gebildet wird.
Gemäß Anspruch 3 wird eine solche Steuerung vorteilhaft dadurch mög
lich, daß die Strahler und Zeilenkameras an seitlichen Portalstehern eines
Portals verschwenkbar angebracht sind und ein oberer Portalquerträger,
der ebenfalls Strahler und Zeilenkameras trägt, entsprechend der Höhen
kontur einer Rohkarosserie gesteuert verstellt wird.
Zweckmäßig wird für jeden Fahrzeugtyp und dessen Ausführung, z. B. mit
zwei Türen, einem Schiebedach, etc. ein Prüfplan in der Rechenanlage ab
gelegt, in dem insbesondere die Oberflächenkontur und ggf. systembeding
te Oberflächenfehler dieses Fahrzeugtypes berücksichtigt sind. Zur An
steuerung dieses Prüfplans wird gemäß Anspruch 4 vorgeschlagen, über
einen Sensor den Anfang der Rohkarosserie sowie aus einem Fahrzeugda
tenträger die entsprechenden Daten an die Rechenanlage zur Aktivierung
des zugeordneten Prüfplans zu geben.
Mit der optischen Meßvorrichtung werden Meßdaten der Oberflächenfehler,
wie Tiefe, Ausdehnung, örtliche Frequenz mehrerer, beieinanderliegender
Oberflächenfehler und die Lage der Oberflächenfehler an der Rohkarosserie
erfaßt. Diese Meßdaten werden gemäß Anspruch 5 mit den Daten für abge
legte Fehlermuster verglichen, wobei zusätzlich typische Oberflächenfehler
aus dem Bearbeitungsprozeß und zeitliche Häufigkeiten von Oberflächen
fehlern in den abgelegten Fehlermustern berücksichtigt werden. Erst durch
eine Relation und Kombination dieser Daten erfolgt eine Auswertung und
Bestimmung, ob es sich entsprechend einem abgelegten Fehlermuster um
einen relevanten, eine Nacharbeit erfordernden Oberflächenfehler handelt.
Ein einziger Grenzwert der vorstehend angegebenen Oberflächenfehler ist
für eine erforderliche Nacharbeit regelmäßig nicht aussagefähig.
Um der Rechenanlage die Möglichkeit zur Auswahl relevanter Oberflächen
fehler zu geben, wird mit Anspruch 6 vorgeschlagen, Oberflächenfehler, die
von einer Prüfperson als relevant erkannt werden, meßtechnisch zu erfas
sen und diese mit den Meßdaten entsprechend der vorstehenden Kriterien
im Rechner als ein Fehlermuster abzulegen. Nach einer Mehrzahl subjektiv
erfaßter Oberflächenfehler durch eine Prüfperson und die Übernahme der
entsprechenden objektiv erfaßten Daten als Fehlermuster in die Rechenan
lage wird dort ein Katalog von Fehlermustern aufgebaut, die durch das
Meßsystem in Verbindung mit der Rechenanlage objektiv erkannt werden.
Um die große Anzahl von anfallenden Daten in der kurzen, zur Verfügung
stehenden Zeit auswerten zu können, wird mit Anspruch 7 vorgeschlagen,
die Rechneranlage als Rechnerverbund aufzubauen, der aus einem Steuer
rechner, einem Meßrechner und einem Auswertungsrechner besteht, die
bevorzugt in einer Netzstruktur mit Glasfaserkabeln verbunden sind. Zu
dem wird gemäß Anspruch 8 eine Software vorgeschlagen, die auf der
Neuro-Fuzzy-Technik basiert, wobei Oberflächenfehler unscharf abgebildet,
klassifiziert und ggf. korrigiert werden. Weiter soll nach Anspruch 9 eine
lernfähige Software verwendet werden, so daß neue Fehlertypen als Feh
lermuster einfach ergänzt werden können oder in einem Selbstlernprozeß
selbsttätig aufgebaut werden.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens nach An
spruch 10 werden die ermittelten Koordinatendaten für als relevant er
kannte Oberflächenfehler nicht nur ausgegeben oder gespeichert, sondern
an eine, der Meßvorrichtung nachgeordnete Markiervorrichtung gegeben.
Dort wird über steuerbare Markierdüsen entsprechend der ermittelten Ko
ordinatendaten selbsttätig eine entsprechende Markierung der Oberflächen
fehler auf die Rohkarosserie aufgebracht. Anschließend können die so mar
kierten, relevanten Oberflächenfehler einfach nachgearbeitet werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird hinsichtlich der Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruch 11 gelöst.
Gemäß Anspruch 11 wird eine Vorrichtung zur automatischen Erkennung
von Oberflächenfehlern an Rohkarosserien in der Serienproduktion ver
wendet, die aus einem Fördermittel zum Transport von Rohkarosserien
und einer optischen Meßvorrichtung besteht, die das Fördermittel quer zu
dessen Förderrichtung mit einer Tragstruktur umgibt.
Die optische Meßvorrichtung besteht aus einer Projektionsvorrichtung aus
Strahlern und einer Kameravorrichtung aus Zeilenkameras, die an der
Tragstruktur angeordnet sind und die auf eine, durch die optische Meßvor
richtung transportierbare Rohkarosserie gerichtet sind, wobei die Strahler
den scheibenförmigen Lichttunnel als Lichtvorhang mit dem definierten
Gitterbild als Meßstreifen auf der Oberfläche der Rohkarosserie erzeugen.
Die Zeilenkameras erfassen entsprechend das reflektierte Licht als Abbil
dung der Gitterpunkte. Weiter besteht die Vorrichtung aus einer Rechenan
lage zur Bestimmung und Erkennung relevanter, eine Nacharbeit erfor
dernde Oberflächenfehler, wobei die Rechneranlage mit den Strahlern und
Zeilenkameras zur Signalübertragung verbunden ist. Mit einer solchen
Vorrichtung sind die vorstehend erwähnten Verfahren mit den dort aufge
zeigten Vorteilen durchführbar. Insbesondere ist eine solche Vorrichtung in
ihrer Anordnung relativ einfach und platzsparend ausführbar.
Wesentlich für die Genauigkeit des optischen Meßverfahrens ist unter an
derem ein erschütterungsfreier und kontinuierlicher Durchgang der Rohka
rosserie durch die optische Meßvorrichtung. Dazu wird mit Anspruch 12
als Transportmittel ein kontinuierlich stabil und ruhig laufendes Förder
band vorgeschlagen, das gemäß Anspruch 13 beidseitig je über eine fein
gliedrige Förderkette bewegbar ist.
Nach Anspruch 14 wird als Tragstruktur für die Anordnung der Strahler
und Zeilenkameras ein Portal mit wenigstens zwei Portalstehern und
einem oberen Portalquerträger vorgeschlagen, wodurch eine günstige
räumliche sowie stabile Anordnung erreicht wird. Bevorzugt werden dabei
jeweils ein Strahler und eine zugeordnete Zeilenkamera an den Portalste
hern und ein Strahler und eine zugeordnete Zeilenkamera in der Mitte des
Portalquerträgers angeordnet. Weiter werden jeweils ein Strahler und eine
zugeordnete Zeilenkamera in einem schräg zur Portalmitte hin angestellten
Seitenbereich des Portalquerträgers angeordnet. Für einen günstigen Refle
xionswinkel wird zudem mit Anspruch 15 vorgeschlagen, jeweils einen
Strahler und eine zugeordnete Zeilenkamera in gleicher Höhe und in För
derrichtung der Rohkarosserie versetzt am Portal anzubringen.
Für geeignete Meßabstände und Reflexionswinkel wird zudem mit An
spruch 16 vorgeschlagen, die Strahler und/oder Zeilenkameras gesteuert
schwenkbar und/oder Teile der Tragstruktur, bevorzugt den Portalquerträ
ger gesteuert verlagerbar anzuordnen. Die jeweilige Ansteuerung erfolgt
über den in der Rechneranlage abgelegten Prüfplan für den jeweiligen Ka
rosserietyp.
Nach Anspruch 17 umfaßt die Vorrichtung zudem Sensoren, z. B. optische
Sensoren zur Erfassung des Anfangs und der Lage der Rohkarosserie und
zur Erfassung von Karosseriedaten über einen Fahrzeugdatenträger. Diese
Sensoren sind mit der Rechenanlage verbunden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist der
optischen Meßvorrichtung eine Markiervorrichtung nachgeordnet, durch
die ebenfalls das Fördermittel führt. Die Markiervorrichtung umfaßt eine
ähnliche Tragstruktur wie die optische Meßvorrichtung, wobei diese
Tragstruktur ebenfalls als Portal mit zwei seitlichen Portalstehern und we
nigstens einen über die Rechneranlage gesteuert höhenverstellbaren Por
talquerträger ausgeführt ist. An der Tragstruktur sind gesteuert bewegbare
und auslösbare Markierdüsen angebracht, die mit wasserlöslicher Farbe
zur Markierung von relevanten Oberflächenfehlern beschickt werden.
Für einen variablen Einsatz der gesamten Vorrichtung wird mit Anspruch
19 vorgeschlagen, das Fördermittel und die optische Meßvorrichtung
und/oder die Markiervorrichtung als Containereinheit auszubilden. Damit
kann diese Einheit in der Prozeßkette sowie in unterschiedlichen Ferti
gungswerken variabel eingesetzt und einfach transportiert werden.
Da möglicherweise Streulicht die Meßergebnisse verfälschen kann, wird
gemäß Anspruch 20 wenigstens im Bereich der optischen Meßvorrichtung
eine diese umgebende Abdeckung, bevorzugt ein lichtundurchlässiger Vor
hang angebracht. Im Ein- und Austrittsbereich der Rohkarosserien sind
entsprechend große Öffnungen freizuhalten.
Die Vorrichtung wird nach Anspruch 21 bevorzugt in der Prozeßkette zwi
schen Rohbau-Fein-Finish und Grundlackierung, ggf. vor oder nach einer
Wascheinrichtung eingeschaltet. Damit wird sichergestellt, daß schon vor
der Lackierung relevante Oberflächenfehler automatisiert erkannt und aus
gebessert werden, und zudem keine Verunreinigungen, wie Schleifreste,
etc. in die Lackierung eingebracht werden.
Anhand einer Zeichnung wird eine Ausführungsform der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Flußdiagramm des Verfahrens, und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer entsprechenden Vorrichtung.
In der Fig. 1 ist ein Flußdiagramm eines Verfahrens zur automatischen
Erkennung von Oberflächenfehlern an Rohkarosserien gezeigt, bei dem
eine Rohkarosserie auf einem Fördermittel gesteuert durch eine Vorrich
tung zur Durchführung dieses Verfahrens (Fig. 2) transportiert wird.
Wie dem Flußdiagramm zu entnehmen ist, wird zuerst eine Fahrzeugiden
tifikation vorgenommen. Dabei werden die auf einem an der Rohkarosserie
befestigten Fahrzeugdatenträger enthaltenen Karosseriedaten bezüglich
des jeweiligen Fahrzeugtyps und dessen Ausführung über einen Sensor
einer Sensoreinrichtung erfaßt. Im Anschluß daran oder aber auch gleich
zeitig mit der Fahrzeugidentifikation wird im Rahmen einer Karosserieposi
tionierung über einen weiteren Sensor der Sensoreinrichtung der Anfang
der Rohkarosserie bestimmt. Diese Daten werden schließlich einer Rechen
anlage zugeführt und dadurch ein auf den jeweiligen Fahrzeugtyp abge
stimmter Prüfplan, der in der Rechenanlage abgelegt ist, aktiviert.
Dieser Prüfplan ist Teil einer Datenbasis der Rechneranlage, die zur Aus
wertung einer in kurzer Zeit anfallenden, großen Datenmenge als Rechner
verbund aus Steuerrechner, Meßrechner und Auswertungsrechner aufge
baut ist.
An die Karosseriepositionierung schließt sich eine Online-Oberflächenerfas
sung an. Diese wird mit Hilfe einer optischen Meßvorrichtung durchgeführt
und dient der vollständigen Erfassung der 3D-Oberflächen der Rohkarosse
rie. Dazu umfaßt die optische Meßvorrichtung eine Projektionsvorrichtung
mit mehreren Strahlern und eine Kameravorrichtung mit mehreren Zeilen
kameras.
Im einzelnen wird hierbei durch die Strahler ein quer zur Förderrichtung
verlaufender, scheibenförmiger Lichttunnel als Lichtvorhang erzeugt,
durch den die Rohkarosserie transportiert wird. Dabei wird durch die
Strahler jeweils ein in einer Querebene der Rohkarosserie liegender Meß
streifen der Oberfläche der Rohkarosserie bestrahlt. Die Strahler strahlen
eine Gitterstruktur ab, so daß der Meßstreifen der Oberfläche der Rohka
rosserie mit einem definierten Gitterbild aus helleren und dunkleren Git
terbildpunkten bestrahlt wird. Das vom bestrahlten Meßstreifen reflektierte
Licht wird als Abbildung der Gitterbildpunkte unter einem definierten
Winkel von den Zeilenkameras erfaßt. Die von den Zeilenkameras ermittel
te Lage und Gestalt der Abbildung der reflektierten Gitterbildpunkte, die in
der Regel eine Verschiebung und Verzerrung gegenüber dem abgestrahlten
Gitter darstellt, wird der Rechneranlage als Meßsignal zugeführt.
Für geeignete Meßabstande und Reflexionswinkels ist es hierbei erforder
lich, daß die Strahler und Zeilenkameras jeweils einen vorbestimmten Ab
stand und Winkel zur Karosseriekontur aufweisen. Dazu werden sie über
die Rechneranlage konturgesteuert verstellt. In der Rechneranlage können
dann auf der Grundlage dieses Meßsignals mit an sich bekannten Triangu
lationsmethoden, ggf. unter Berücksichtigung von räumlichen Phasenver
schiebungen evt. Oberflächenunebenheiten ermittelt und über entspre
chend zugeordnete Flächenkoordinaten auf der Rohkarosserie lokalisiert
werden.
Die Auswertung dieser ermittelten Oberflächenunebenheiten und damit die
Feststellung, ob es sich um einen nachzuarbeitenden Oberflächenfehler
handelt, erfolgt im Rahmen einer auf die Online-Datenerfassung folgenden
Erkennung. Dort werden durch einen Vergleich mit im Rechner abgelegten
Fehlermustern eines Fehlerkatalogs bestimmte Oberflächenunebenheiten
als eine Nacharbeit erfordernde Oberflächenfehler erkannt.
Im einzelnen werden dabei die mit der optischen Meßvorrichtung erfaßten
Meßdaten der Oberflächenunebenheiten, wie Tiefe, Ausdehnung, örtliche
Frequenz mehrerer, beieinanderliegender Oberflächenunebenheiten und
die Lage der Oberflächenunebenheiten an der Rohkarosserie mit den ent
sprechenden Daten für die abgelegten Fehlermuster verglichen. Außerdem
werden in den Daten für abgelegte Fehlermuster zusätzlich typische Ober
flächenfehler aus dem Bearbeitungsprozeß und zeitliche Häufigkeiten von
Oberflächenfehlern berücksichtigt und damit dem Vergleichs- und Auswer
tungsprozeß zugrundegelegt. Erst nachdem dieser Datenvergleich erfolgt
ist, werden bestimmte Oberflächenunebenheiten als eine Nacharbeit erfor
dernde Oberflächenfehler ermittelt. Ein einziger Grenzwert der vorstehend
angegebenen Oberflächenfehler ist für eine erforderliche Nacharbeit in der
Regel nicht aussagefähig.
Zur Zusammenstellung eines derartigen Fehlerkatalogs werden von einer
Prüfperson als relevant erkannte Oberflächenfehler meßtechnisch erfaßt
und in der Rechneranlage als Fehlermuster abgelegt. Nach einer Mehrzahl
subjektiv erfaßter Oberflächenfehler durch eine Prüfperson und die Über
nahme der entsprechenden objektiv erfaßten Daten als Fehlermuster in die
Rechenanlage wird dort schließlich ein Katalog von Fehlermustern aufge
baut, die durch das Meßsystem in Verbindung mit der Rechenanlage objek
tiv erkannt werden.
Die Software zur Fehlererkennung basiert auf der Neuro-Fuzzy-Technik,
die Oberflächenfehler unscharf abbildet, klassifiziert und ggf. korrigiert.
Dabei wird die Stärke der Fuzzy-Theorie in der Lösung von komplexen
Entscheidungsproblemen ausgenutzt. Wesentlich sind dabei die unscharfen
Mengen, sog. Fuzzy-Sets, von Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen,
und die Verknüpfung, die eine fließende Klassifizierung für die Beurteilung
ermöglicht.
Weiter wird eine lernfähige Software verwendet, so daß neue Fehlertypen
als Fehlermuster einfach ergänzt werden können oder in einem Selbstlern
prozeß selbsttätig aufgebaut werden. Eine derartige Lernfähigkeit des Sy
stems ermöglicht die Technik der neuronalen Netze. Anhand der z. B. von
einer Prüfperson erkannten Oberflächenfehler werden die Fehler quantifi
ziert, analysiert und klassifiziert. Die Menge der eingelernten Beispiele
trägt zu einer Zunahme des Wissenstands bei, so daß das System immer
intelligenter wird. Die Realisierung eines Neuro-Fuzzy-Systems unterteilt
sich dabei in der Teilschritte der Extraktion der Merkmale der Oberflächen
fehler, der Konzeption der Fehlerklasse, der Lernphase und schließlich der
Integration.
Während der Realisierung der Software werden die typischen Oberflächen
fehler der Karosserietypen erfaßt. Die Merkmale dieser Oberflächenfehler
werden analysiert, so daß eine grobe Klassifizierung des Fehlerspektrums
entsteht. Nach der Installation der Software folgt die Lernphase, bei der die
Oberflächenfehler von mehreren Karosserien vorerst von verschiedenen
Prüfpersonen markiert werden. Das System nimmt die Fehler auf, analy
siert sie und ergänzt den Fehlerkatalog des Typs. Danach werden weitere
Karosserien vom System inspiziert und von den Prüfpersonen nachgeprüft.
Dabei werden die nicht relevanten Fehler nochmals markiert und dem Sy
stem mitgeteilt. Dies dient zur Optimierung der Klassifizierung. Damit
können nach der Integration des Systems neue Fehlertypen eingelernt
werden. Die Fehler werden dabei nach Häufigkeit sortiert, so daß oft auftre
tende Fehler schneller erkannt werden.
Die Position der erkannten Fehler wird nach dem Erkennungsprozeß über
die Rechneranlage an eine der Meßvorrichtung nachgeordnete Markiervor
richtung weitergegeben. Dort wird über steuerbare Markierdüsen entspre
chend der ermittelten Fehlerkoordinatendaten eine entsprechende Markie
rung der Oberflächenfehler auf die Rohkarosserie aufgebracht. Die Markie
rung erfolgt dabei mit wasserlöslicher Farbe.
Die so markierten Oberflächenfehler können nunmehr in einer der Markie
rungseinheit nachgeschalteten Stufe auf einfache Weise nachgearbeitet
werden. Sobald eine Rohkarosserie die optische Meßvorrichtung durchlau
fen hat, wird die dieser nachfolgende Rohkarosserie mittels der Meßvor
richtung auf die gleiche Art und Weise auf Oberflächenfehler hin unter
sucht.
Durch die in diesem Verfahren verwendete Streifenprojektion und Auswer
tung eines Meßstreifens sowie den Einsatz einer Zeilenkamera ist eine On
line-Oberflächenerfassung unter den Betriebsbedingungen und mit den
Bandgeschwindigkeiten in der Serienproduktion möglich.
Eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 1 zur Durchführung eines
Verfahrens zur automatischen Erkennung von Oberflächenfehlern an Roh
karosserien 2 ist in der Fig. 2 dargestellt.
Diese Vorrichtung 1 umfaßt im wesentlichen ein Förderband 3 zum Trans
port von Rohkarosserien 2, eine Sensoreinrichtung 27, eine optische Meß
vorrichtung 4, eine Rechneranlage 5 sowie eine Markierungseinrichtung
32.
Für die Genauigkeit des optischen Meßverfahrens ist ein erschütterungs
freier und kontinuierlicher Durchgang der Rohkarosserie 2 durch die opti
sche Meßvorrichtung 4 notwendig. Dazu ist das Förderband 3 kontinuier
lich, stabil und ruhig laufend ausgebildet und beidseitig je über eine fein
gliedrige Förderkette, die hier nicht dargestellt ist, bewegbar.
Der optischen Meßvorrichtung 4 ist eine Sensoreinrichtung 27 vorgeordnet,
die einen Sensor 29 zur Erfassung des Anfangs der Rohkarosserie 2 und
einen Sensor 28 zur Erfassung von Karosseriedaten über einen Fahrzeug
datenträger 30 umfaßt. Diese Sensoren 28, 29 sind mit der Rechneranlage
5 verbunden, die als Rechnerverbund aufgebaut ist und große Datenmen
gen in kurzer Zeit verarbeitet. Im einzelnen umfaßt die Rechneranlage 5
einen Steuerrechner, einen Meßrechner und einen Auswertungsrechner, die
in einer Netzstruktur mit Glasfaserkabeln verbunden sind.
An die Sensoreinrichtung 27 schließt sich in Förderrichtung des Förder
bandes 3 die optische Meßvorrichtung 4 an. Diese umgibt das Förderband 3
quer zu dessen Förderrichtung mit einem Portal 7 als Tragstruktur. Das
Portal 7 umfaßt jeweils einen zu beiden Seiten des Förderbandes 3 ange
ordneten Portalsteher 8, 9 und einen über die Rechneranlage 5 gesteuert
höhenverstellbaren, oberen Portalquerträger 10, der an den Portalstehern
8, 9 gelagert ist.
An den Portalstehern 8, 9 ist zur Erfassung der Seitenflächen der Rohka
rosserie 2 bei deren Durchgang durch die optische Meßvorrichtung 4 je
weils ein Strahler und eine diesem zugeordnete Zeilenkamera angeordnet,
von denen in der Fig. 2 lediglich der Strahler 11 und die Zeilenkamera 12
am Portalsteher 8 dargestellt sind. Weiter sind zur Erfassung der Drauf
sichtflächen im Dachbereich, Motorhaubenbereich und Gepäckraumbereich
der Rohkarosserie 2 ein Strahler 13 und eine zugeordnete Zeilenkamera 14
in einem mittleren Bereich 15 des Portalquerträgers 10 sowie jeweils ein
Strahler 16 bzw. 19 und eine zugeordnete Zeilenkamera 17 bzw. 20 in
einem schräg zur Portalmitte 15 hin angestellten Seitenbereich 18, 21 des
Portalquerträgers 10 angeordnet.
Die Strahler 11, 13, 16, 19 und ihre jeweils zugeordneten Zeilenkameras
12, 14, 17, 20 sind dabei jeweils in gleicher Höhe an dem Portal 7 ange
bracht, wobei die Strahler 11, 13, 16, 19 jeweils in Förderrichtung der
Rohkarosserie 2 versetzt vor den Zeilenkameras 12, 14, 17, 20 angebracht
sind. Für geeignete Meßabstände und Reflexionswinkel sind die Strahler
11, 13, 16, 19 und die Zeilenkameras 12, 14, 17, 20 über die Rechneranla
ge 5 gesteuert schwenkbar an dem Portal 7 angeordnet.
Die Strahler 11, 13, 16, 19 bilden einen scheibenförmigen Lichttunnel 23
als Lichtvorhang mit einem definierten Gitterbild aus helleren und dunkle
ren Gitterbildpunkten als Meßstreifen 24 auf der Oberfläche der Rohkaros
serie 2 aus. Die Zeilenkameras 12, 14, 17 und 20 erfassen das von der
Oberfläche der Rohkarosserie 2 reflektierte Licht 25 als Abbildung der Git
terpunkte unter einem definierten Winkel und geben ein entsprechendes
Meßsignal ab, das an die Rechneranlage 5 weitergeleitet wird. Dort werden
unter Verwendung von an sich bekannten Triangulationsmethoden, ggf.
unter Berücksichtigung von räumlichen Phasenverschiebungen die eine
Nacharbeit erfordernden Oberflächenfehler bestimmt.
Der optischen Meßvorrichtung 4 ist eine Markiervorrichtung 32 nachgeord
net. Diese Markiervorrichtung umfaßt ein Portal 33 als Tragstruktur, das
aus zwei jeweils seitlich des Förderbandes 3 angeordneten Portalstehern
34, 35 und einem über die Rechneranlage 5 gesteuert höhenverstellbaren
Portalquerträger 36 besteht, der an den Portalstehern 34, 35 gelagert ist.
An dem Portal 33 sind gesteuert bewegbare und auslösbare Markierdüsen
38, 39, 44 angebracht, die mit wasserlöslicher Farbe zur Markierung von
relevanten Oberflächenfehlern 40, 41 beschickt sind. Für eine genaue Feh
lerstellenmarkierung darf dabei ein bestimmter Maximalabstand von der
Rohkarosserie nicht überschritten werden. Da der Abstand der seitlichen
Markierdüsen 38, 44 von den Seitenflächen der Rohkarosserie 2 im wesent
lichen stets gleichbleibt, ist lediglich eine konturgesteuerte Abstandsanpas
sung für die Markierdüse 39 erforderlich, die dazu über den Portalquerträ
ger 36 in der Höhe verstellt wird.
Wie dies in der Fig. 2 lediglich schematisch angedeutet ist, ist die Vorrich
tung 1 von einem lichtundurchlässigen Vorhang 42 als Abschirmung ge
gen Streulicht umgeben. Im Ein- und Austrittsbereich der Rohkarosserien 2
sind dazu entsprechend große Öffnungen 43 freigehalten.
Für einen variablen Einsatz der gesamten Vorrichtung 1 kann das Förder
band 3, die optische Meßvorrichtung 4 und die Markiervorrichtung 32 als
Containereinheit ausgebildet sein. Ein Einsatz einer derartigen Vorrichtung
1 findet bevorzugt in der Prozeßkette zwischen Rohbau-Fein-Finish und
Grundlackierung statt.
Claims (21)
1. Verfahren zur automatischen Erkennung von Oberflächenfehlern an
Rohkarosserien,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rohkarosserie (2) auf einem Fördermittel (3) gesteuert durch eine optische Meßvorrichtung (4) transportiert wird,
daß die optische Meßvorrichtung (4) eine Projektionsvorrichtung (11, 13, 16, 19) umfaßt, die einen etwa quer zur Förderrichtung verlaufen den, scheibenförmigen Lichttunnel (23) als Lichtvorhang erzeugt, durch den die Rohkarosserie (2) transportiert und dabei jeweils ein in einer Querebene der Rohkarosserie (2) liegender Meßstreifen (24) der Oberfläche der Rohkarosserie (2) bestrahlt wird,
daß die Projektionsvorrichtung (11, 13, 16, 19) eine Gitterstruktur ab strahlt und entsprechend der Meßstreifen (24) der Oberfläche der Roh karosserie (2) mit einem definierten Gitterbild aus helleren und dunkle ren Gitterbildpunkten bestrahlt wird,
daß die optische Meßvorrichtung (4) eine Kameravorrichtung (12, 14, 17, 20) umfaßt, die vom bestrahlten Meßstreifen (24) der Oberfläche der Rohkarosserie (2) reflektiertes Licht (25) als Abbildung der Gitterbild punkte unter einem definierten Winkel erfaßt und die von der Kamera vorrichtung (12, 14, 17, 20) detektierte Lage und Gestalt der Abbildung der reflektierten Gitterbildpunkte als Meßsignal einer Rechneranlage (5) zugeführt wird, und
daß in der Rechneranlage (5) auf der Grundlage des Meßsignals mit an sich bekannten Triangulationsmethoden gegebenenfalls unter Berück sichtigung von räumlichen Phasenverschiebungen Oberflächenun ebenheiten bestimmt und durch Vergleich mit abgelegten Fehlermu stern als relevante, eine Nacharbeit erfordernde Oberflächenfehler (40, 41) erkannt werden.
daß eine Rohkarosserie (2) auf einem Fördermittel (3) gesteuert durch eine optische Meßvorrichtung (4) transportiert wird,
daß die optische Meßvorrichtung (4) eine Projektionsvorrichtung (11, 13, 16, 19) umfaßt, die einen etwa quer zur Förderrichtung verlaufen den, scheibenförmigen Lichttunnel (23) als Lichtvorhang erzeugt, durch den die Rohkarosserie (2) transportiert und dabei jeweils ein in einer Querebene der Rohkarosserie (2) liegender Meßstreifen (24) der Oberfläche der Rohkarosserie (2) bestrahlt wird,
daß die Projektionsvorrichtung (11, 13, 16, 19) eine Gitterstruktur ab strahlt und entsprechend der Meßstreifen (24) der Oberfläche der Roh karosserie (2) mit einem definierten Gitterbild aus helleren und dunkle ren Gitterbildpunkten bestrahlt wird,
daß die optische Meßvorrichtung (4) eine Kameravorrichtung (12, 14, 17, 20) umfaßt, die vom bestrahlten Meßstreifen (24) der Oberfläche der Rohkarosserie (2) reflektiertes Licht (25) als Abbildung der Gitterbild punkte unter einem definierten Winkel erfaßt und die von der Kamera vorrichtung (12, 14, 17, 20) detektierte Lage und Gestalt der Abbildung der reflektierten Gitterbildpunkte als Meßsignal einer Rechneranlage (5) zugeführt wird, und
daß in der Rechneranlage (5) auf der Grundlage des Meßsignals mit an sich bekannten Triangulationsmethoden gegebenenfalls unter Berück sichtigung von räumlichen Phasenverschiebungen Oberflächenun ebenheiten bestimmt und durch Vergleich mit abgelegten Fehlermu stern als relevante, eine Nacharbeit erfordernde Oberflächenfehler (40, 41) erkannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Projek
tionsvorrichtung aus mehreren Strahlern (11, 13, 16, 19) besteht und
die Kameravorrichtung mehrere Zeilenkameras (12, 14, 17, 20) umfaßt,
wobei die Strahler (11, 13, 16, 19) und Zeilenkameras (12, 14, 17, 20)
zur gleichzeitigen Erfassung des Meßstreifens (24) auf der Oberfläche
der Rohkarosserie (2) von oben und von beiden Seiten an einem quer
zum Fördermittel (3) stehenden Portal (7) zur Portalmitte (15) gerichtet
angeordnet sind, und in ihrer Lage entsprechend der Karosseriekontur
konturgesteuert so verstellt werden, daß sie jeweils in einem Abstands
fenster zur Karosseriekontur liegen und/oder ein geeigneter Refle
xionswinkel gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß seitliche Portalsteher (8, 9) des Portals (7) ortsfest angebracht sind und zur Erfassung der beiden Seitenflächen der Rohkarosserie (2) Strahler (11) und Zeilenkameras (12) tragen, die gegebenenfalls an fe sten Lagerpunkten gesteuert verschwenkt werden, und
daß ein oberer Portalquerträger (10) höhenverstellbar an den Portalste hern (8, 9) gelagert ist und zur Erfassung der Draufsichtflächen im Dachbereich, Motorhaubenbereich und Gepäckraumbereich Strahler (13,16, 19) und Zeilenkameras (14, 17, 20) trägt, die gegebenenfalls an festen Lagerpunkten gesteuert verschwenkt werden und der Portalquer träger (10) zudem konturgesteuert in seiner Höhe entsprechend der Höhenkontur der Rohkarosserie (2) verstellt wird.
daß seitliche Portalsteher (8, 9) des Portals (7) ortsfest angebracht sind und zur Erfassung der beiden Seitenflächen der Rohkarosserie (2) Strahler (11) und Zeilenkameras (12) tragen, die gegebenenfalls an fe sten Lagerpunkten gesteuert verschwenkt werden, und
daß ein oberer Portalquerträger (10) höhenverstellbar an den Portalste hern (8, 9) gelagert ist und zur Erfassung der Draufsichtflächen im Dachbereich, Motorhaubenbereich und Gepäckraumbereich Strahler (13,16, 19) und Zeilenkameras (14, 17, 20) trägt, die gegebenenfalls an festen Lagerpunkten gesteuert verschwenkt werden und der Portalquer träger (10) zudem konturgesteuert in seiner Höhe entsprechend der Höhenkontur der Rohkarosserie (2) verstellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Eintritt in die optische Meßvorrichtung (4) über mit der Re
chenanlage (5) verbundene Sensoren (28, 29) der Anfang der Rohkaros
serie (2) bestimmt wird und von einem an der Rohkarosserie befestig
ten Fahrzeugdatenträger (30) Daten über den jeweiligen Fahrzeugtyp
und dessen Ausführung an die Rechenanlage (5) gegeben werden, wo
bei ein dort abgelegter, diesem Fahrzeugtyp und dieser Ausführung zu
geordneter Prüfplan aktiviert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in den abgelegten Fehlermustern als Grenzwerte für relevante, eine
Nacharbeit erfordernde Oberflächenfehler (40, 41) Kombinationen aus
den folgenden Meßdaten und Systemdaten berücksichtigt sind
- - Tiefe der Oberflächenfehler
- - Ausdehnung der Oberflächenfehler
- - örtliche Frequenz mehrerer beieinanderliegender Oberflächenfehler
- - Lage der Oberflächenfehler an der Rohkarosserie
- - typische Oberflächenfehler aus dem Bearbeitungsprozeß
- - zeitliche Häufigkeit, beispielsweise bedingt durch einen Werkzeugverschleiß.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein relevanter Oberflächenfehler durch eine subjektive Empfindung eines Prüfers mit dem menschlichen Auge und/oder Tast sinn erfaßt wird, und
daß dabei die Meß- und Auswerteeinrichtung angesteuert wird, die je weils zu diesem subjektiv erkannten Oberflächenfehler (40, 41) durch die Meßvorrichtung (4) erfaßten objektiven Meßdaten und Systemdaten als ein Fehlermuster zu übernehmen, so daß nach der subjektiven Er fassung einer Mehrzahl von relevanten Oberflächenfehlern (40, 41) ein entsprechender Katalog von in der Rechenanlage abgelegten, objektiv erfaßbaren Fehlermustern aufgebaut ist.
daß jeweils ein relevanter Oberflächenfehler durch eine subjektive Empfindung eines Prüfers mit dem menschlichen Auge und/oder Tast sinn erfaßt wird, und
daß dabei die Meß- und Auswerteeinrichtung angesteuert wird, die je weils zu diesem subjektiv erkannten Oberflächenfehler (40, 41) durch die Meßvorrichtung (4) erfaßten objektiven Meßdaten und Systemdaten als ein Fehlermuster zu übernehmen, so daß nach der subjektiven Er fassung einer Mehrzahl von relevanten Oberflächenfehlern (40, 41) ein entsprechender Katalog von in der Rechenanlage abgelegten, objektiv erfaßbaren Fehlermustern aufgebaut ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rechneranlage (5) aus einem Rechnerverband besteht, der aus
einem Steuerrechner, einem Meßrechner und einem Auswertungsrech
ner aufgebaut ist, die bevorzugt in einer Netzstruktur mit Glasfaserka
beln verbunden sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Erkennung von relevanten Oberflächenfehlern (40, 41) ver
wendete Software auf der Neuro-Fuzzy-Technik basiert, wobei Oberflä
chenfehler (40, 41) unscharf abgebildet, klassifiziert und ggf. korrigiert
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Erkennung von relevanten Oberflächenfehlern (40, 41) ver
wendete Software lernfähig ist, so daß neue Fehlertypen ergänzt wer
den können.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohkarosserie (2) nach dem Durchgang durch die optische
Meßvorrichtung (4) weiter durch eine Markiervorrichtung (32) mit steu
erbaren Markierdüsen (38, 39) transportiert wird, wo anhand der ermit
teiten Koordinatendaten für die als relevant erkannten Oberflächenfeh
ler (40, 41) dort selbsttätig eine entsprechende Markierung auf die
Oberfläche der Rohkarosserie (2) aufgebracht wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprü
chen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung (1) zur automatischen Erkennung von Oberflä
chenfehlern (40, 41) an Rohkarosserien (2) in der Serienproduktion
verwendet ist, bestehend aus
- - einem Fördermittel (3) zum Transport von Rohkarosserien (2),
- - einer optischen Meßvorrichtung (4), die das Fördermittel (3) quer zu dessen Förderrichtung mit einer Tragstruktur (7) umgibt,
- - einer Projektionsvorrichtung aus Strahlern (11, 13, 16, 19) und einer Kameravorrichtung aus Zeilenkameras (12, 14, 17, 20) als Be standteile der optischen Meßvorrichtung (4), die an der Tragstruktur (7) angeordnet sind und die auf eine auf dem Fördermittel (3) durch die optische Meßvorrichtung (4) transportierbare Rohkarosserie (2) gerichtet sind, wobei die Strahler (11, 13, 16, 19) einen scheibenför migen Lichttunnel (23) als Lichtvorhang mit einem definierten Git terbild aus helleren und dunkleren Gitterbildpunkten als Meßstrei fen (24) auf der Oberfläche der Rohkarosserie (2) erzeugen und die Zeilenkameras (12, 14, 17, 20) reflektiertes Licht (25) als Abbildung der Gitterpunkte unter einem definierten Winkel erfassen und ein entsprechendes Meßsignal abgeben, und
- - einer Rechneranlage (5), die mit den Strahlern (11, 13, 16, 19) und Zeilenkameras (12, 14, 17, 20) verbunden ist und die das Meßsignal unter Verwendung von an sich bekannten Triangulationsmethoden gegebenenfalls unter Berücksichtigung von räumlichen Phasenver schiebungen zur Bestimmung relevanter, eine Nacharbeit erfordern de Oberflächenfehler (40, 41) auswertet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das För
dermittel (3) ein kontinuierlich stabil und ruhig laufendes Förderband
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das För
derband (3) beidseitig je über eine feingliedrige Förderkette bewegbar
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tragstruktur ein Portal (7) mit wenigstens zwei seitli
chen Portalstehern (8, 9) und wenigstens einem oberen Portalquerträ
ger (10) ist, und sowohl an den seitlichen Portalstehern (8, 9) als auch
am oberen Portalquerträger (10) Strahler (11, 13, 16, 19) und Zeilen
kameras (12, 14, 17, 20) angeordnet sind, wobei bevorzugt jeweils ein
Strahler (11) und eine zugeordnete Zeilenkamera (12) an den Portalste
hern (8, 9), ein Strahler (13) und eine zugeordnete Zeilenkamera (14) in
der Mitte (15) des Portalquerträgers (10) und jeweils ein Strahler (16,
19) und eine zugeordnete Zeilenkamera (17, 20) in einem schräg zur
Portalmitte (15) hin angestellten Seitenbereich (18, 21) des Portalquer
trägers (10) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeweils ein Strahler (11, 13, 16, 19) und eine zugeordnete
Zeilenkamera (12, 14, 17, 20) in gleicher Höhe und in Förderrichtung
der Rohkarosserie (2) versetzt angebracht sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strahler (11, 13, 16, 19) und/oder Zeilenkameras (12,
14, 17, 20) gesteuert schwenkbar sind und/oder Teile der Tragstruktur
(7), bevorzugt ein Portalquerträger (10) gesteuert verlagerbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der optischen Meßvorrichtung (4) eine Sensoreinrichtung
(27) vorgeordnet ist, mit Sensoren (28, 29) zur Erfassung des Anfangs
der Rohkarosserie (2) und zur Erfassung von Karosseriedaten über
einen Fahrzeugdatenträger (30), und die Sensoren (28, 29) mit der Re
chenanlage (5) verbunden sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der optischen Meßvorrichtung (4) eine Markiervorrichtung (32) nachgeordnet ist,
die das Fördermittel (3) quer zu dessen Förderrichtung mit einer Tragstruktur (33), bevorzugt mit einem Portal aus wenigstens zwei seit lichen Portalstehern (34, 35) und wenigstens einem über die Rechner anlage (5) gesteuert verlagerbaren Portalquerträger (36) umgibt, und
die an der Tragstruktur (33) über die Rechneranlage (5) gesteuert be wegbare und auslösbare Markierdüsen (38, 39) aufweist, zur Markie rung von Stellen mit erkannten, relevanten Oberflächenfehlern (40, 41) mit wasserlöslicher Farbe.
daß der optischen Meßvorrichtung (4) eine Markiervorrichtung (32) nachgeordnet ist,
die das Fördermittel (3) quer zu dessen Förderrichtung mit einer Tragstruktur (33), bevorzugt mit einem Portal aus wenigstens zwei seit lichen Portalstehern (34, 35) und wenigstens einem über die Rechner anlage (5) gesteuert verlagerbaren Portalquerträger (36) umgibt, und
die an der Tragstruktur (33) über die Rechneranlage (5) gesteuert be wegbare und auslösbare Markierdüsen (38, 39) aufweist, zur Markie rung von Stellen mit erkannten, relevanten Oberflächenfehlern (40, 41) mit wasserlöslicher Farbe.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Fördermittel (3) und die optische Meßvorrichtung (4)
und/oder die Markiervorrichtung (32) eine Einheit als Container bilden.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens im Bereich der optischen Meßvorrichtung (4)
eine diese umgebende Abdeckung, bevorzugt ein lichtundurchlässiger
Vorhang (42) als Abschirmung gegen Streulicht angebracht ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese zwischen den Prozeßketten Rohbau-Fein-Finish und
Grundlackierung gegebenenfalls vor oder nach einer Wascheinrichtung
eingeschaltet ist.
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