DE10042537A1 - Verfahren zur Überprüfung einer Oberfläche auf fehlerhafte Stellen - Google Patents
Verfahren zur Überprüfung einer Oberfläche auf fehlerhafte StellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein gegenüber bekannten Verfahren vereinfachtes Verfahren zur Überprüfung einer Oberfläche (2), insbesondere einer lackierten Oberfläche, auf fehlerhafte Stellen, mit einer automatischen Fehlstellenidentifikation, welche die Koordinateninformation der fehlerhaften Stellen auf der Oberfläche (2) ermittelt. Erfindungsgemäß werden die fehlerhaften Stellen unter Verwendung der Koordinateninformation auf einer elektronischen Anzeigeeinrichtung (9) bezüglich der realen Oberfläche (2) des überprüften Gegenstandes (13) ortsrichtig dargestellt werden. Als Anzeigeeinrichtung kommen insbesondere eine teilweise transparente Datensichtbrille oder eine Laserprojektionseinrichtung in Frage. Die Erfindung hat den Vorteil, daß irgendwelche Veränderungen an der Oberfläche, wie z. B. die Farbmarkierungen zur Kennzeichnung der fehlerhaften Stellen, vollständig vermieden werden können. Bevorzugtes Anwendungsgebiet ist die Qualitätskontrolle der Lackierung von Kraftfahrzeugen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung einer Oberfläche auf fehlerhafte
Stellen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Nach der Lackierung von Kraftfahrzeugkarosserien bei der Automobilherstellung ist es
üblich, die lackierte Oberfläche im Rahmen einer Qualitätskontrolle bestimmten
Überprüfungen zu unterziehen. Bei einer derzeit angewendeten Überprüfungsmethode
wird die lackierte Karosserie durch einen Bereich von in einer bestimmten Art
angeordneten und ausgerichteten Leuchtmitteln gefahren und anhand von
ungleichmäßigen Lichtreflexionen fehlerhafte Stellen in der lackierten Oberfläche
erkannt. Die Erkennung von Fehlern kann einerseits rein manuell und andererseits zum
Teil automatisiert erfolgen.
Bei der manuellen Lackfehlererkennung sucht eine Person mit ihren Augen nach
Oberflächenfehlern, erkennt diese und bessert sie gegebenenfalls aus. Diese Methode
ist stark abhängig von Qualifikation, Übung und Tagesform der Person. Die
Reproduzierbarkeit dieser Methode ist naturgemäß relativ gering.
Bei der teilautomatisierten Lackfehlererkennung werden die fehlerhaften Stellen unter
Verwendung von optoelektronischen Systemen, wie z. B. Kameras, durch Vergleich von
aufgenommenen Bilddaten mit vordefinierten Fehlstellenmustern automatisch erkannt.
Im Vergleich zur manuellen Kontrolle werden hierdurch subjektive Einflüsse sowie die
Gefahr einer Ermüdung des menschlichen Auges oder anderweitige nicht
reproduzierbare Einflüsse vermieden. Die automatisch erkannten fehlerhaften Stellen
werden dann durch eine entsprechende Markieranlage, die mit einer Information über die
Position von fehlerhaften Stellen versorgt wird, ebenfalls automatisch farbig markiert,
indem mittels eines von einem Industrieroboter bewegten Sprühkopfes an den
fehlerhaften Stellen Farbmarkierungen aufgebracht werden. Anhand dieser
Farbmarkierungen ist hiernach eine relativ einfache manuelle Identifikation der
fehlerhaften Stellen sowie eine Reparatur möglich. Hierbei muß allerdings der zur
Markierung verwendete Farbauftrag wieder entfernt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren zur
Überprüfung einer lackierten Oberfläche auf fehlerhafte Stellen anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß irgendwelche Veränderungen an der Oberfläche, wie
z. B. die Farbmarkierungen zur Kennzeichnung der fehlerhaften Stellen, vollständig
vermieden werden können, so daß einerseits keine Farbe hierfür verbraucht wird,
andererseits kein Aufwand erforderlich ist, um diese Farbe erst aufzubringen und
hiernach wieder zu entfernen. Desweiteren kann die gesamte Anlage zur Aufbringung
der Farbmarkierungen eingespart werden.
Ein weiterer Vorteil ist, daß wegen der Vermeidung der manuellen Erkennung der Fehler
das Risiko nicht reproduzierbarer menschlicher Einflüsse vermieden wird und hierdurch
die Gefahr, daß ein Fehler übersehen wird, erheblich reduziert wird.
Gemäß vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird zur Visualisierung der
fehlerhaften Stellen ein von einem Benutzer tragbares Anzeigegerät, z. B. nach Art einer
Brille oder anders gearteten Durchsichtsystemen, verwandt, das vorzugsweise über eine
drahtlose Datenverbindung mit den darzustellenden Daten versorgt wird. Hierdurch wird
dem Benutzer ein Maximum an Bewegungsfreiheit gegeben, was zu einer schnellen und
kostengünstigen Ausbesserung der fehlerhaften Stellen beiträgt.
Als Durchsichtsystem wird hierbei jedes zur optischen Darstellung von Informationen
geeignete Medium angesehen, das zumindest teilweise optisch transparent ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Verwendung
einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Anlage zur Erkennung von Lackfehlern in schematischer Darstellung
und
Fig. 2 eine bevorzugte Ausgestaltung einer Anzeigeeinrichtung.
Die in der Fig. 1 dargestellte Anlage arbeitet unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gemäß den Patentansprüchen.
Ein Oberflächenfehler-Erkennungssystem (1) sucht die gesamte Lackoberfläche (2)
eines Fahrzeuges (13) mittels einer Kamera ab und wertet die von der Kamera
aufgenommenen Daten in einem über eine Leitung (4) angeschlossenen Rechner (3)
nach vorgegebenen Algorithmen aus. Mittels dieser Algorithmen werden z. B. Farbfehler,
Staubeinschlüsse, Krater, Nadelstiche, Tropfen, Lackläufer, Kratzer sowie auch
Orangenhaut erkannt. Für diese Erkennung verwendet das Erkennungssystem (1)
vorgegebene Fehlermuster, beispielsweise vorgegebene maximal zulässige
Farbdifferenzen zwischen zwei von der Kamera aufgenommenen Bildpunkten. Sobald
eine fehlerhafte Stelle in der Lackierung entdeckt wurde, ermittelt der Rechner (3) deren
Koordinatenposition bezüglich eines räumlichen Bezugspunkts und nimmt außerdem
eine Klassifikation der fehlerhaften Stelle je nach Art und Schwere des Defekts vor. Als
ein Beispiel seien folgende Informationen genannt:
Koordinaten X, Y, Z: 25, -37, 255
Art des Fehlers: Krater
Schwere des Fehlers: mittel
Koordinaten X, Y, Z: 25, -37, 255
Art des Fehlers: Krater
Schwere des Fehlers: mittel
Die so ermittelten Informationen sendet der Rechner (3) über eine weitere Leitung (4)
dann an einen weiteren Rechner (5) zur Speicherung und weiteren Auswertung.
Außerdem werden dem Rechner (5) Daten von dem untersuchten Fahrzeug (13)
übergeben, wie z. B. Fahrzeugtyp, geometrische Abmessungen oder Lackfarbe.
Der Rechner (5) dient als Auswerteeinrichtung für die von dem Rechner (3) übergebenen
Informationen und zur Steuerung des Anzeigeinhalts der von einem Benutzer (8)
getragenen Anzeigeeinrichtung (9). Die für die Anzeige der fehlerhaften Stellen
notwendigen Informationen sowie weitere Daten werden der Anzeigeeinrichtung (9) bzw.
einer damit verbundenen tragbaren Rechnereinrichtung über eine drahtlose
Verbindung (6), vorzugsweise eine Funk-Datenverbindung, zugeführt.
Auf der vorzugsweise als Durchsichtsystem, z. B. als LCD-Display, ausgebildeten
Anzeigeeinrichtung (9) werden dann an den durch die Koordinaten der fehlerhaften
Stellen angegebenen Positionen, wie von dem Erkennungssystem (1) ermittelt, durch
Markierungen dargestellt, die dem Benutzer (8) die auszubessernden Stellen an der
Lackierung des Fahrzeuges (13) angeben. Hierbei werden die Fahrzeugdaten sowie die
durch Sensoren ermittelte Blickrichtung und Kopfposition des Benutzers (8) automatisch
mit eingerechnet, so daß auch bei Kopfbewegungen des Benutzers (8) jederzeit die
fehlerhaften Stellen exakt und an der richtigen Position markiert werden.
Für die Darstellung der fehlerhaften Stellen auf dem Display werden beispielsweise
Kreuze, Kästchen, Pfeile oder ähnliche Symbole verwendet, wobei die Art des Symbols
und die Farbe, in der das Symbol dargestellt wird, in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung je nach Art und Schwere des Fehlers automatisch ausgewählt wird. So
können für leichte bis mittlere Fehler neutrale Farben, die sich jedoch von dem
Lackuntergrund der Fahrzeugkarosserie abheben müssen, gewählt werden, etwa blau
oder gelb, während schwere Fehler vorzugsweise in einer intuitiv als Warnfarbe
wahrgenommenen Farbe, z. B. rot, dargestellt werden. Es ist auch möglich, bestimmte
Fehler durch andere Effekte, z. B. Blinken, hervorzuheben oder auch bewegte Grafiken,
wie aus der Computertechnik bekannt, zu verwenden. Zusätzlich können dem
Benutzer (8) auf der Anzeigeeinrichtung (9) noch Reparatur- und Montagehinweise in
Form von Zeichnungen, Texten oder Bildern eingeblendet werden.
Zur weiteren Erleichterung der Orientierung bei der Erkennung und Ausbesserung der
fehlerhaften Stellen kann auf dem Display auch das Fahrzeug (13) anhand von
vorgegebenen Fahrzeugdaten ganz oder teilweise dargestellt werden. Bei der teilweisen
Darstellung kann die Darstellung einerseits auf bestimmte Teile des Fahrzeugs (13)
beschränkt werden, beispielsweise das im Zentrum des Blickfeldes des Benutzers (8)
gerade befindliche Teil wie etwa ein Kotflügel oder eine Tür, andererseits kann auch die
Detailtiefe beschränkt werden, indem z. B. das Fahrzeug oder Teile davon im Umriß
durch Linien abgebildet werden. Auch eine Kombination dieser Darstellungsarten ist
vorteilhaft anwendbar. In diesen Fällen ist auch ein nichttransparentes oder auch ein
stationäres Display einsetzbar.
Eine von dem Benutzer (8) ausgebesserte fehlerhafte Stelle in der Lackierung kann
dieser sodann entweder durch Spracheingabe oder durch Betätigung einer Quittiertaste
als repariert kennzeichnen, so daß diese Stelle im Display in einer anderen Farbe oder
gar nicht mehr dargestellt wird. Hierüber kann z. B. der Rechner (5) auch ein Protokoll
führen.
In der Fig. 2 ist der Kopf (7) des Benutzers (8) mit der Anzeigeeinrichtung (9) dargestellt.
Die Anzeigeeinrichtung (9) ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als
Laserprojektionseinrichtung ausgeführt, die die darzustellenden Bilder direkt auf die
Netzhaut eines Auges des Benutzers (8) projiziert. In einer weiteren, jedoch nicht
dargestellten Ausführungsform wird als Anzeigeeinrichtung (9) eine teildurchlässige
Datensichtbrille (head-up display) verwendet, die vor einem Auge oder vor beiden Augen
des Benutzers (8) angeordnet ist. Hier können auch beliebige andere Durchsichtsysteme
zum Einsatz kommen.
Die in der Fig. 2 dargestellte Anzeigeneinrichtung (9) ist über einen Bügel (11) an einem
Ohr (10) des Benutzers (8) mechanisch fixiert. An dem Bügel (11) ist desweiteren ein
Mikrofon (12) vorgesehen, über das der Benutzer (8) mittels Sprachsteuerung bestimmte
Kommandos an den von ihm mitgeführten Rechner bzw. an den Rechner (5) abgeben
kann, z. B. für eine Veränderung der von der Anzeigeeinrichtung (9) dargestellten
Informationsart.
Der Fachmann erkennt, daß die zuvor anhand eines Beispiels erläuterte Erfindung nicht
allein auf die Überprüfung von Lackflächen von Kraftfahrzeugen beschränkt ist, sondern
in allen Bereichen der Technik vorteilhaft einsetzbar ist, so z. B. bei der Überprüfung von
Schweißpunkten oder bei der Dichtigkeitskontrolle von Hausdächern oder Schiffsrümpfen
und ähnlichem.
Claims (9)
1. Verfahren zur Überprüfung einer Oberfläche (2), insbesondere einer lackierten
Oberfläche, auf fehlerhafte Stellen, mit einer automatischen
Fehlstellenidentifikation, welche die Koordinateninformation der fehlerhaften
Stellen auf der Oberfläche (2) ermittelt, dadurch gekennzeichnet, daß die
fehlerhaften Stellen unter Verwendung der Koordinateninformation auf einer
elektronischen Anzeigeeinrichtung (9) bezüglich der realen Oberfläche (2) des
überprüften Gegenstandes (13) ortsrichtig dargestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fehlerhaften
Stellen auf der Oberfläche (2) anhand von vordefinierten Fehlstellenmustern
automatisch erkannt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektronische Anzeigeeinrichtung (9) ein
Durchsichtsystem, insbesondere eine teilweise transparente, von einem
Benutzer (8) zu tragende Datensichtbrille, ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektronische Anzeigeeinrichtung (9) eine Laserprojektionseinrichtung ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektronische Anzeigeeinrichtung (9) über eine
drahtlose Datenübertragungsverbindung (6), insbesondere eine Funk-, Schall-
oder Lichtdatenverbindung, mit einer die Koordinateninformation der fehlerhaften
Stellen auswertenden Auswerteeinrichtung (5) verbunden ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche (2) Bestandteil eines Kraftfahrzeuges (13)
ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der elektronischen Anzeigeeinrichtung (9) der auf
fehlerhafte Stellen zu untersuchende Gegenstand (13) zur besseren Orientierung
zumindest teilweise eingeblendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bewegungen und die Kopfposition des Benutzers (8)
sensiert und bei der Darstellung der fehlerhaften Stellen auf der
Anzeigeeinrichtung (9) berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß automatisch eine Klassifikation der fehlerhaften Stellen je
nach Art und Schwere des Defekts vorgenommen und angezeigt wird.
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