DE19822392A1 - Verfahren zur Ermittlung von Koordinaten einer ausgewählten Stelle auf der Oberfläche eines Objektes sowie Verfahren zur Registrierung von Fehlerorten auf einer Qualitätsprüfung unterworfenen Prüfobjekten - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Koordinaten einer ausgewählten Stelle auf der Oberfläche eines Objektes sowie Verfahren zur Registrierung von Fehlerorten auf einer Qualitätsprüfung unterworfenen PrüfobjektenInfo
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- G01B11/002—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring two or more coordinates
Abstract
Es wird ein Verfahren zur Ermittlung von Koordinaten einer ausgewählten Stelle (5) auf der Oberfläche eines Objektes (2) in bekannter dreidimensionaler Gestalt vorgestellt. Ein solches Verfahren ist insbesondere innerhalb eines Verfahrens zur Registrierung von Koordinaten von Fehlerstellen (5) auf einer Qualitätsprüfung unterworfenen Prüfobjekten (2) anwendbar. Hierzu werden die ausgewählten Stellen (Fehlerstellen) (2) mittels einer Person beispielsweise mit einem Laserpointer angezeigt, während gleichzeitig das Objekt (2) von einer 3-D-Geometrieerfassungsvorrichtung (3, 4) erfaßt wird. Mit Hilfe der 3-D-Geometrieerfassungsvorrichtung (3, 4) können auf das Objekt (2) bezogenen Koordinaten der ausgewählten Stelle (5) automatisch ermittelt werden. Diese Automatisierung ermöglicht eine hochgenaue Bestimmung dieser Koordinaten, die die Grundlage für eine statistische Auswertung der Fehlerstellen (5) bietet. Hierdurch können Fehlerquellen leichter erkannt und gegebenenfalls beseitigt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Koordinaten einer ausgewählten Stelle
auf der Oberfläche eines Objektes mit bekannter dreidimensionaler Gestalt und ein Verfahren
zur Registrierung von Koordinaten von Fehlerstellen auf einer Qualitätsprüfung unterworfenen
Prüfobjekten.
Es kann insbesondere in Produktionsverfahren sinnvoll sein, die Koordinaten ausgewählter Stel
len auf der Oberfläche eines im Produktionsprozeß befindlichen Objekts, z. B. eines Halbfabri
kats, möglichst genau benennen zu können. Dies gilt zum Beispiel dann, wenn für die weitere
Produktion anzugeben ist, an welchen Stellen des Objekts weitere Fertigungsschritte auszuführen
oder ggf. Nachbesserungsmaßnahmen vorzunehmen sind.
Eine besondere Bedeutung kann ein Koordinatenermittlungsverfahren der eingangs genannten
Art für Fehlermanagementsysteme haben, nämlich wenn es sich bei den ausgewählten Stellen
um Fehlerstellen handelt. Die systematische Registrierung der Koordinaten der Fehlerstellen auf
Produkten, die einer Qualitätsprüfung unterworfen sind, und deren Auswertung kann das Auf
finden von Fehlerquellen und ggf. auch deren Beseitigung oder Minderung erheblich erleichtern.
Unter dem Ausdruck "Koordinaten einer ausgewählten Stelle auf der Oberfläche eines Objektes"
wird neben den üblichen kartesischen Koordinaten, Zylinder- oder Kugelkoordinaten jede belie
bige Angabe verstanden, die die ausgewählte Stelle auf der Objektoberfläche eindeutig identifi
ziert.
Es ist bekannt, die produzierten Objekte von Personal optisch und/oder tastend untersuchen zu
lassen, wobei die Fehlerstellen per Hand an dem Objekt mit einer Markierung versehen und/oder
handschriftlich oder per Eingabe in eine EDV-Anlage registriert werden. Derartige Registrie
rungsmethoden sind jedoch zeitaufwendig. Überdies können dabei in der Regel nur ungenaue
Angaben über den Ort der Fehlerstelle gemacht werden, z. B. indem ein solcher Ort durch vage
Angaben, wie "links/rechts", "oben/unten" und dergleichen beschrieben wird.
Es sind auch vollautomatische Qualitätsprüfungsverfahren bekannt, bei denen bereits die Fehler
mittels Bildverarbeitungssystemen automatisch erkannt werden und somit bei bekannter Geo
metrie des Prüfobjektes im Raum die Koordinaten der Fehlerstellen entsprechend genau automa
tisch erfaßbar und registrierbar sind. Zuverlässige Bildverarbeitungssysteme sind jedoch sehr
aufwendig und zudem in vielfacher Hinsicht dem menschlichen Auge oder Tastsinn bei der Er
kennung von Produktionsfehlern deutlich unterlegen.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung Verfahren der eingangs genannten Art bereitzu
stellen, bei denen eine zuverlässige und hinreichend genaue Ermittlung der Koordinaten der aus
gewählten Stellen unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Ermittlung von Koordinaten einer ausgewählten
Stelle auf der Oberfläche eines Objektes mit bekannter dreidimensionaler Gestalt dadurch gelöst,
daß
- a) die ausgewählte Stelle mit Hilfe optisch erfaßbarer Methoden von einer Person angezeigt wird,
- b) gleichzeitig die Gestalt zumindest eines Teils des Objekts mittels einer 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung erfaßt wird,
- c) die erfaßte Gestalt des zumindest einen Teils des Objekts mit der bekannten Gestalt des Ob jekts verglichen und hieraus die während der Gestalterfassung eingenommene Lage des Objekts im Raum bestimmt wird,
- d) gleichzeitig zum Verfahrensschritt gemäß Merkmal b) die angezeigte ausgewählte Stelle au tomatisch erfaßt und
- e) ihre auf das Objekt bezogenen Koordinaten unter Berücksichtigung der gemäß Merkmal c) bestimmten Lage des Objekts berechnet werden.
Hierdurch ist ein halbautomatisches Verfahren gegeben, bei dem allein das Ermitteln der Koor
dinaten der angezeigten ausgewählten Stelle(n) automatisiert ist. Beim Qualitätsprüfungsverfah
ren nimmt die Person beispielsweise das zu prüfende Objekt in die Hand und untersucht es auf
Fehler. Im Falle des Auffindens eines Fehlers wird das Objekt derart in einen Meßraums des
3D-Geometrieerfassungsvorrichtung gehalten, daß die Fehlerstelle hiervon ebenfalls erfaßt wird.
Gleichzeitig wird die Fehlerstelle angezeigt.
Es kann vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß als
3D-Geometrieerfassungsvorrichtung eine Mehrbildphotogrammetrie- und/oder eine Streifenpro
jektionsvorrichtung eingesetzt wird. Die Mehrbildphotogrammetrie sowie das Streifenprojekti
onsverfahren gehören zum Stand der Technik (siehe z. B. "Aktive Mehrbildphotogrammetrie für
die flächenhafte dreidimensionale Formerfassung", Tagungsband der 17. Jahrestagung der
DGPF, K./5. 9. 1997, Frankfurt (1997) und können alternativ oder einander ergänzend eingesetzt
werden. Das Streifenprojektionsverfahren erlaubt gegenüber der Mehrbildphotogrammetrie eine
höhere Ortsauflösung. In der Regel dürfte jedoch die Auflösung der Mehrbildphotogrammetrie
hinreichend sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiterhin so ausgeführt werden, daß das Anzeigen der
ausgewählten Stelle mit der Spitze eines Fingers oder eines länglichen Gegenstandes erfolgt.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt werden, daß das Anzeigen der
ausgewählten Stelle mit einem Strahlungspunkt, insbesondere einem durch einen Laserpointer
erzeugten Strahlungspunkt, erfolgt. Mit einem solchen Strahlungspunkt kann gegenüber einer
Fingerspitze eine genauere Anzeige der ausgewählten Stelle erfolgen.
Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt werden, daß die Erfassung der
angezeigten ausgewählten Stelle mittels der eingesetzten 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung
erfolgt.
Alternativ hierzu könnte die angezeigte ausgewählte Stelle auch von einem gesonderten Bildver
arbeitungssystem erfaßt werden, wenn ein geeigneter Datenaustausch mit dem
3D-Geometrieerfassungssystem gewährleistet ist.
Die vorgenannte Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Registrierung von Fehlerorten auf einer
Qualitätsprüfung unterworfenen Prüfobjekten dadurch gelöst, daß die auf das Prüfobjekt bezo
genen Koordinaten der Fehlerstellen gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5
ermittelt und anschließend einer Registrierung zugeführt werden.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Registrierung von Fehlerorten auf einer Qualitätsprüfung unterworfenen Prüfobjekten anhand
einer Figur dargestellt.
Die einzige Figur zeigt schematisch eine Prüfungsstation 1, an der die Qualität von Prüfobjekten
2 geprüft werden kann. Die Prüfstation 1 ist mit einer 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung ver
sehen, die nach dem Streifenprojektionsverfahren arbeitet und von der mehrere Kameras 3 und
ein Projektor 4 abgebildet sind.
Zur Qualitätsprüfung wird das Prüfobjekt 2 der Prüfungsstation 1 zugeführt. Eine hier nicht dar
gestellte prüfende Person nimmt das Prüfobjekt 2 und untersucht es auf Fehlerstellen. Falls eine
Fehlerstelle 5, z. B. ein Lunker, entdeckt wird, wird das Prüfobjekt 2 in das Meßvolumen der
3D-Geometrieerfassungsvorrichtung derart gehalten, daß auch die Fehlerstelle 5 von den Kame
ras 3 der 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung erfaßt wird. Gleichzeitig zeigt die prüfende Person
die Fehlerstelle 5 an, indem sie auf die Fehlerstelle 5 den Strahlungspunkt eines hier nicht darge
stellten Laserpointers richtet.
Mit Hilfe der 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung werden nun die auf das Prüfobjekt 2 bezoge
nen Koordinaten der Fehlerstelle 5 ermittelt: Hierzu erfaßt die
3D-Geometrieerfassungsvorrichtung mit ihren Kameras 3 zumindest einen Teil der dreidimen
sionalen Gestalt des in das Meßvolumen gehaltenen Prüfobjektes 2. In einer hier nicht darge
stellten, zur 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung gehörenden Datenverarbeitungseinheit ist die
dreidimensionale Gestalt des Prüfobjekts 2 bereits abgespeichert. Ein im Wege der Datenverar
beitung durchgeführter Vergleich zwischen der abgespeicherten Gestalt des Prüfobjekts 2 und
der mit angezeigter Fehlerstelle 5 erfaßten Gestalt ergibt die Lage des Prüfobjekts 2 im Raum.
Gleichzeitig mit der Lage des Prüfobjektes 2 im Raum wird die angezeigte Fehlerstelle 5 erfaßt,
indem der Strahlungspunkt des Laserpointers über eine Bildverarbeitung erkannt wird. Die Feh
lerstelle 5 kann anstatt mit einem Laserpointer auch z. B. mit einem Finger der prüfenden Person
angezeigt werden, indem sie mit der Fingerspitze die Fehlerstelle 5 berührt oder nahezu berührt.
Mit dem Streifenprojektionsverfahren kann die Position der Fingerspitze und somit der Ort der
Fehlerstelle festgestellt werden.
Da somit die Geometrie des Prüfobjektes 2 sowie dessen Lage im Raum und auch der Ort der
Fehlerstelle 5 zu einem bestimmten Zeitpunkt bekannt sind, können hieraus die auf das Prüfob
jekt 2 bezogenen Koordinaten der Fehlerstelle 5 ermittelt werden. Diese Koordinaten werden
einer hier nicht dargestellten Registriereinheit zugeführt und können dort z. B. statistisch ausge
wertet oder anderweitig verarbeitet werden.
1
Prüfungsstation
2
Prüfobjekt
3
Kamera
4
Projektor
5
Fehlerstelle
Claims (6)
1. Verfahren zur Ermittlung von Koordinaten einer ausgewählten Stelle (5) auf der
Oberfläche eines Objektes (2) mit bekannter dreidimensionaler Gestalt, bei dem
- a) die ausgewählte Stelle (5) mit Hilfe optisch erfaßbarer Methoden von einer Person angezeigt wird,
- b) gleichzeitig die Gestalt zumindest eines Teils des Objekts (2) mittels einer 3D-Geometrieerfassungsvorrichtung (3, 4) erfaßt wird,
- c) die erfaßte Gestalt des zumindest einen Teils des Objekts (2) mit der bekannten Gestalt des Objekts (2) verglichen und hieraus die während der Gestalterfassung eingenommene Lage des Objekts (2) im Raum bestimmt wird,
- d) gleichzeitig zum Verfahrensschritt gemäß Merkmal b) die angezeigte ausgewählte Stelle (5) automatisch erfaßt und
- e) ihre auf das Objekt (2) bezogenen Koordinaten unter Berücksichtigung der gemäß Merkmal c) bestimmten Lage des Objekts (2) berechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
3D-Geometrieerfassungsvorrichtung (3, 4) eine Mehrbildphotogrammetrie- und/oder eine Strei
fenprojektionsvorrichtung eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigen
der ausgewählten Stelle (5) mit der Spitze eines Fingers oder eines länglichen Gegenstandes er
folgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigen
der ausgewählten Stelle (5) mit einem Strahlungspunkt, insbesondere einem durch einen La
serpointer erzeugten Strahlungspunkt, erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassung der angezeigten ausgewählten Stelle (5) mittels der eingesetzten
3D-Geometrieerfassungsvorrichtung (3, 4) erfolgt.
6. Verfahren zur Registrierung von Koordinaten von Fehlerstellen (5) auf einer
Qualitätsprüfung unterworfenen Prüfobjekten (2), bei dem die auf das Prüfobjekt (2) bezogenen
Koordinaten der Fehlerstellen (5) gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 er
mittelt und anschließend einer Registrierung zugeführt werden.
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