DE19729891A1 - Verfahren zur gezielten Aufrauhung von Kunststoffoberflächen als Grundlage für eine verbesserte Haftung von Schichten und Schichtsystemen auf dem aufgerauhten Substrat - Google Patents
Verfahren zur gezielten Aufrauhung von Kunststoffoberflächen als Grundlage für eine verbesserte Haftung von Schichten und Schichtsystemen auf dem aufgerauhten SubstratInfo
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Description
Grundsätzlich sind zwei Verfahren zum Aufrauhen oder Abtragen von Materialien bekannt:
Zum einen das Injektorstrahlverfahren (Fig. 3 und Fig. 4) und zum Zweiten das Strahlen mit
einem Drucksystem (Fig. 5).
Bei diesem Verfahren werden Beschleunigungsmedien wie z. B. Druckluft oder
Flüssigkeiten in einer Düse unmittelbar vor dem Austritt so beschleunigt, daß in einer
zweiten Zuführung ein Unterdruck entsteht. Durch diesen Unterdruck wird das
Strahlmittel aus der Vorratskammer angesaugt, in der Düse mitgerissen und
beschleunigt. Die Mischung von Beschleunigungsmedium und Strahlmedium findet
unmittelbar vor dem Austritt statt [Firmenprospekt der Firma Nakenssen].
Hierbei wird das Strahlmittel in der Vorratskammer mit einem Medium druck
beaufschlagt. Dieses Medium hat die Aufgabe, das Strahlmittel zum Düsenkopf zu
transportieren und zu beschleunigen. Die Mischung beider Medien (Strahlmittel und
Transport-Beschleunigungsmedium) findet in der Vorratskammer statt.
Diese Verfahren können neben der Aufrauhung und Abtragung von Material, z. B. Metalle,
Beton, Mauerwerk, usw. auch für die Modifikation von Kunststoffen verwendet werden.
Durch die Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Beschleunigungsmediums in der
Düse wird ein Unterdruck von maximal 0,4 bar erzielt (ein hoher Druck des Beschleunigungs
mediums hat einen höheren Unterdruck im Zuführungsschlauch zur Folge). Dieser Unterdruck
bezogen auf den Querschnitt des Zuführungsschlauches ergibt eine Kraft, die der gesamten
Reibung des Strahlmittels im Schlauch entgegensteht. Da Haftreibung und Gleitreibung des
Strahlmittels im Schlauch voneinander variieren und die geringe Kraft (erzeugt durch den
geringen Unterdruck) nicht ausreicht, um das Strahlmittel im Schlauch gleichmäßig strömen
zu lassen, kommt es zu starken Volumenstromschwankungen. Des weiteren findet eine starke
Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit des Strahlmediums mit der Konsistenz des
Strahlmittels statt. Faktoren sind hierbei der Feuchtigkeitsgehalt des Strahlmittels und der
Abnutzungsgrad der Strahlkörner.
Hierbei wird das Strahlmittel direkt hinter der Vorratskammer mit dem Transport- und
Beschleunigungsmedium gemischt. Um die nötige Austrittsgeschwindigkeit zu erreichen,
muß ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem Strahlmittel und dem Transport- und
Beschleunigungsmedium eingestellt werden. Bei zu geringem Druck oder zu hohem
Strahlmittelstrom kommt es zu Strömungsbedingungen im Zuführungsschlauch, die zur Folge
haben, daß das Strahlmittel am Austrittspunkt (Strahldüse) nicht genügend Energie besitzt,
um die Kunststoffoberfläche optimal aufzurauhen. Aus den genannten Gründen ist es mit
diesem Verfahren nicht möglich, bei kleinen Strahldrücken hohe Strahlmittelströme zu
realisieren.
Da der Unterdruck im Zuführungsschlauch von der Strömungsgeschwindigkeit der
Beschleunigungsmedien abhängt, können hohe Strahlmittelströme nur mit einem sehr hohen
Druck in der Zuführung des Beschleunigungsmediums realisiert werden. Weiterhin sind die
Strahlmittelströme bei geringeren Drücken der Beschleunigungsmedien für eine optimale
Kunststoffoberflächenaufrauhung zu niedrig.
Da das Strahlmittel mit den Transport- und Beschleunigungsmedium unmittelbar hinter der
Vorratskammer gemischt wird, ist es unmöglich mit sehr kleinen Drücken des Transport- und
Beschleunigungsmediums, das Strahlmittel durch den gesamten Strahlmittelschlauch zu
transportieren. Arbeitsbereiche von 6 bis 25 bar sind für solche Systeme signifikant.
Der Strahlmittelvolumenstrom bei kleinen Drücken (< 1 bar) ist aufgrund einer niedrigen
Strömungsgeschwindigkeit des Beschleunigungsmediums sehr gering. Daraus folgt, daß eine
Aufrauhung nur mit deutlich längeren Strahlzeiten erreicht werden kann. Durch diese erhöhte
Strahldauer pro Flächeneinheit nimmt die Oberflächenzerrüttung deutlich zu. Diese hat bei
bestimmten Kunststoffen drastischen Einfluß auf das Verhalten dieser Werkstoffe
(insbesondere auf faserverstärkte oder fasergefüllte Kunststoffe).
Dieses Verfahren mit einem Arbeitsbereich von 6 bis 25 bar beschleunigt das Strahlmittel mit
einer für die Kunststoffaufrauhung zu hohen Energie. Daraus resultiert eine Aufrauhung, die
stets mit einer extrem hohen Abtragsrate verbunden ist. Zusätzlich wird der Werkstoff im
hohem Maß durch Oberflächenzerrüttung beeinträchtigt. Die hohen Abtragsraten haben
weiterhin zur Folge, daß die Formgenaugigkeit der Ausgangsteile nicht gewährleistet werden
kann.
Bei diesem Verfahren hängt der Strahlmittelvolumenstrom von der Geometrie des Injektor
kopfes und der Höhe des Unterdrucks im Stahlmittelschlauch ab. Eine Änderung des
Strahlmittelvolumenstroms über die Geometrie des Strahlkopfes ist nur in gewissen Grenzen
möglich und sehr kostenintensiv. Die Änderung des Unterdrucks ist abhängig von der
Strömungsgeschwindigkeit des Beschleunigungsmediums und somit vom Druck dieses
Mediums. Es ist nicht möglich, Strahlmittelvolumenstrom und Druck des Beschleunigungs
mediums getrennt und unabhängig voneinander zu variieren.
Der Strahlmittelstrom ist innerhalb bestimmter Grenzen vom Druck des Beschleunigungs
mediums abhängig, da dieses Verfahren nur unter bestimmten Strömungsbedingungen im
Zuführungsschlauch funktioniert. Daher ist hier keine unabhängige stufenlose Einstellung des
Druck des Beschleunigungsmediums und Strahlmittelstroms möglich.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, Kunststoffoberflächen
reproduzierbar, gleichmäßig, verbunden mit einem geringen Materialabtrag und mit einer sehr
geringen Oberflächenzerrüttung so zu rauhstrahlen, daß sich beim Beschichten eine optimale
Haltung zwischen Kunststoff und Schicht ergibt. Kunststoffverarbeitende Industriezweige
werden in der Lage sein, Kunststoffe haftfest zu beschichten und damit ihr Lieferprogramm
zu erweitern, da mit diesem Verfahren die Kunststoffoberfläche gegen chemische,
mechanische, und thermische Beanspruchung geschützt werden können; dies gilt auch für
Bauteile, die starken Belastungen ausgesetzt sind.
Diese Aufgaben werden durch das Verfahren des Anspruchs 1 gelöst:
Die Vorteile des Verfahren sind darin zu sehen, daß damit eine optimale Haftung zwischen
Metall und Kunststoff hergestellt werden kann. Das Verfahren erzeugt durch die folgenden
fünf Eigenschaften die für eine maximale Haftung nötige Oberflächentopographle:
- 1. konstanter und unabhängig regelbarer Strahlmittelvolumenstrom
- 2. konstante und unabhängig regelbare Austrittsgeschwindigkeit des Strahlmittels an der Düse
- 3. Prozeßsicherheit auch bei Strahldrücken von 0,1 bis 3 bar
- 4. Gleichmäßige Energiedichte über den gesamten Bereich des Strahlkegels
- 5. Geringe Geräuschentwicklung beim Betrieb der Anlage.
Dies wird realisiert, indem ein Zweikreissystem entwickelt wurde.
Die Funktionsweise stellt sich wie folgt dar:
Es stehen zwei unabhängige regelbare Druckkreisläufe zu Verfügung. Der Erste hat die Aufgabe, das Strahlmittel zur Düse zu transportieren und der zweite, das Strahlmittel zu beschleunigen Fig 6.
Es stehen zwei unabhängige regelbare Druckkreisläufe zu Verfügung. Der Erste hat die Aufgabe, das Strahlmittel zur Düse zu transportieren und der zweite, das Strahlmittel zu beschleunigen Fig 6.
Das Strahlmittel befindet sich in einer Vorratskammer und wird mit einem Transportmedium
(Druckluft, Wasser, Öl, u.s.w.) zum Düsenkopf (vorzugsweise 8 mm Durchmesser)
transportiert. Querschnitt und Druck sind so gewählt, daß sich im Transportschlauch eine
schleichende Strömung ausbildet. Daraus folgt, daß keine oder nur sehr geringe Turbulenzen
im Transportschlauch entstehen. Der Querschnitt wird erst unmittelbar vor der Düse auf den
gewünschten Strahlmittelvolumenstrom reduziert. Damit kann stets ein konstanter
Strahlmittelvolumenstrom gewährleistet werden. Die Transportgeschwindigkeit und die
Energie des Strahlmittels, das nur durch das Transportmedium auf die Probe auftrifft, sind
sehr gering und können deshalb vernachlässigt werden.
Ein weiterer Vorteil ist die unabhängige Einstellung der Beschleunigung des Strahlmittels in
der Düse. In einem zweiten Druckkreislauf kann der Druck des Beschleunigungsmediums
reguliert werden, mit dem das anstehende Strahlmittel in der Düse beschleunigt wird. Ein
wesentlicher Vorteil hierbei ist die Tatsache, daß Beschleunigungsdrücke im Bereich von 0,1
bis 6 bar realisiert werden können (Optimale Aufrauhung von Kunststoffen vorzugsweise 0,1
bis 6 bar).
Da der Druck des Transportmediums vorzugsweise auf 3 bar festgesetzt ist, wird ein
kontinuierlicher Strahlmittelvolumenstrom gewährleistet. Ein Vorteil des Verfahrens ist die
hohe Prozeßsicherheit auch bei kleinen Beschleunigungsdrücken des Strahlmittels. Mit
diesem Verfahren ist es möglich, Bauteile mit großen Abmessungen rauhzustrahlen (vzw. bis
8 m Länge bei 1 m Breite), da auch über sehr lange Strahlzeiten keine Schwankungen im
Strahlmittelvolumenstrom und/oder im Strom des Beschleunigungsmediums auftreten.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß das Strahlmittel durch den Druck des
Transportmediums durch die Düse gedrückt wird. Da die Querschnittsreduktion vzw. direkt
vor der Düse erfolgt, besteht eine gleichmäßige Strahlteilchendichte über den Querschnitt der
Düse. Wenn das Strahlmittel dann durch das Beschleunigungsmedium beschleunigt wird,
besteht die gleiche Teilchendichte über den Strahlkegelquerschnitt. Dies ermöglicht ein
gleichmäßiges Rauhstrahlen von großen Bauteilen, indem der Strahlkopf mit einer konstanten
Vorschubsgeschwindigkeit über das Werkstück geführt wird.
Diese Aufgaben werden durch das Verfahren des Anspruchs I und II gelöst:
Haftfestigkeitssteigerung durch ein Kombination aus Rauhstrahlen nach Anspruch I und einer
Kunststoffoberflächenplasmamodifikation. Hierbei wird die Oberfläche durch ein
anschließend an den Rauhstrahlprozeß, durch ein Plasma chemisch modifiziert und bietet
dadurch der Metallschicht eine höhere Haftungsneigung.
Hierbei wird eine vorzugsweise rauhgestrahlte Kunststoffoberfläche mit einem zusätzlichen
Plasmaätzvorgang modifiziert Fig. 9. Bei diesem Verfahren wird die Oberfläche aktiviert und
oxidiert das bei vorzugsweise CFK (Kohlenstoffaserverstärkten Kunststoffen), GFK
(Glasfaserverstärkten Kunststoffen), Polypropylen, Polystyrol, Acryl Butadien Styrol,
Polyäthylen in Verbindung mit einer Metallbeschichtung eine wesentlich höhere
Haftfestigkeit ergibt.
Diese Aufgaben werden durch das Verfahren des Anspruchs I und III gelöst:
In vielen Fällen ist es notwendig schwerzugängliche und oder inwendig befindliche Flächen
mit einer Metallschicht zu schützen. Dieses Verfahren wird hier auf folgende Kunststoffe
angewendet: CFK (Kohlenstoffaserverstärkten Kunststoffen), GFK (Glasfaserverstärkten
Kunststoffen), Polypropylen, Polystyrol, Acryl Butadien Styrol, Polyäthylen. Um dies Stellen
erreichen zu können ist es notwendig den Strahlmittelstrahl umzulenken. Die damit
verbundenen Reibung an der Umlenkvorrichtung hat eine geringe Standzeit zur Folge. Die
Vorrichtung nach Anspruch III zeichnet sich dadurch aus, daß der Strahlmittelstrom auf einem
Polster aus vorzugsweise Druckluft umgelenkt wird (Fig. 10.). Damit ist ausgeschlossen, daß
das Strahlmittel mit dem Werkstoff der Umlenkeinrichtung in Kontakt treten kann. Damit ist
der abrasive Verschleiß der Umlenkeinheit abgestellt und sehr hohe Standzeiten sind
realisierbar.
Fig. 1
Ausgehend von einer mit chemisch modifizierten Oberfläche ergeben sich nach dieser Behandlung zwar eine Oberflächenvergrößerung, aber es werden keine oder nur sehr wenig Hinterschneidungen erzeugt.
Ausgehend von einer mit chemisch modifizierten Oberfläche ergeben sich nach dieser Behandlung zwar eine Oberflächenvergrößerung, aber es werden keine oder nur sehr wenig Hinterschneidungen erzeugt.
Fig. 2
Ausgehend von einer faserverstärkten und einer nichtfaserverstärkten Kunststoffoberfläche wird die Änderung der Oberflächentopographie durch das Verfahren nach Anspruch 1 gezeigt. Hier wird verdeutlicht, daß die mechanischen Verankerungen die für eine erhöhte Haftung zu aufgebrachten Schichten notwendig sind, deutlich vorhanden sind.
Ausgehend von einer faserverstärkten und einer nichtfaserverstärkten Kunststoffoberfläche wird die Änderung der Oberflächentopographie durch das Verfahren nach Anspruch 1 gezeigt. Hier wird verdeutlicht, daß die mechanischen Verankerungen die für eine erhöhte Haftung zu aufgebrachten Schichten notwendig sind, deutlich vorhanden sind.
Fig. 3
Es wird verdeutlicht, daß sowohl Massenstrom des Strahlmittel und Strahlmittelbeschleunigung nur allein von der Einstellung der Druckluftzufuhr abhängt. Folglich ist keine unabhängige Regelung der Parameter, Strahlmittelmassenstrom und Strahlmittelbeschleunigung gewährleistet.
Es wird verdeutlicht, daß sowohl Massenstrom des Strahlmittel und Strahlmittelbeschleunigung nur allein von der Einstellung der Druckluftzufuhr abhängt. Folglich ist keine unabhängige Regelung der Parameter, Strahlmittelmassenstrom und Strahlmittelbeschleunigung gewährleistet.
Fig. 4
Durch die Strömungsgeschwindigkeit des Druckluftstroms wird im Bereich A ein Unterdruck erzeugt, welcher das Strahlmittel ansaugt und in den Druckluftstrom mitreißt.
Durch die Strömungsgeschwindigkeit des Druckluftstroms wird im Bereich A ein Unterdruck erzeugt, welcher das Strahlmittel ansaugt und in den Druckluftstrom mitreißt.
Fig. 5
Bei dem hier vorgestellten Drucksystem, besteht die Möglichkeit den Massenstrom zu regulieren, aber dieser ist in jedem Fall immer abhängig vom anstehenden Druck auf das gesamten System. Im begrenzten Bereich ist hier eine Einstellung des Massenstroms möglich.
Bei dem hier vorgestellten Drucksystem, besteht die Möglichkeit den Massenstrom zu regulieren, aber dieser ist in jedem Fall immer abhängig vom anstehenden Druck auf das gesamten System. Im begrenzten Bereich ist hier eine Einstellung des Massenstroms möglich.
Fig. 6
Zweikreissystem
Der Strahlkopf des Zweikreissystems mischt die beiden Massenströme in der Form, daß das Strahlmittel seine Beschleunigung (Energie) erst ab dem Punkt A erhält. Der Massenstrom 1 besteht aus Druckluft wobei auch andere Medien denkbar wären. Der Massenstrom 2 besteht aus einem Gemisch aus Strahlmittel vorzugsweise SiC P80 und zumeist Druckluft. Andere Medien wie Öl, Wasser, Stickstoff, Sauerstoff sind denkbar. Besonders gut eignen sich Düsen aus kubischem Bornitrid. Die unmittelbare Massenstromeinstellung vor der Mischdüse (ca. 40 mm vor Punkt A) ermöglicht einen konstanten Massenstrom des Strahlmittels über der Zeit. Das System besteht aus zwei unabhängig voneinander regelbaren Kreisläufen.
Das Strahlmittel in dem Vorratsbehälter wird mit einem konstantem Druck beaufschlagt (vorzugsweise 3 bar Überdruck). Das Strahlmittel wird aufgrund des Überdrucks durch den Zuführungsschlauch 2 gedrückt. Hierbei findet vom Vorratsbehälter bis zum Massenstromregelventil, welches unmittelbar vor der Mischdüse liegt, keine Querschnittsveränderung statt. Die Strömungsverhältnisse (hoher Massenstrom Strahlmittel, geringer Anteil Druckluft) gewährleisten im Schlauch eine schleichende Strömung.
Der zweite Kreislauf transportiert die Druckluft zum Anschluß 1 der Mischdüse. Der Druck ist hierbei von 0,1 bar bis 6 bar regelbar. Das Strahlmittel, welches mit einer sehr kleinen Strömungsgeschwindigkeit in der Mischdüse angelangt, wird durch die hohe Strömungs geschwindigkeit der Druckluft beschleunigt.
Das beschleunigte Strahlmittel trifft auf die Kunststoffoberfläche auf, verändert die Oberflächentopographie und wird in einem Sammelbehälter aufgefangen. Der Sammelbehälter ist mit dem Vorratsbehälter durch ein Ventil verbunden, welches sich bei einem Druck von ca. 1 bar im Vorratsbehälter öffnet. Das Strahlmittel kann dann durch die Schwerkraft zum Sammelbehälter in den Vorratsbehälter rutschen.
Zweikreissystem
Der Strahlkopf des Zweikreissystems mischt die beiden Massenströme in der Form, daß das Strahlmittel seine Beschleunigung (Energie) erst ab dem Punkt A erhält. Der Massenstrom 1 besteht aus Druckluft wobei auch andere Medien denkbar wären. Der Massenstrom 2 besteht aus einem Gemisch aus Strahlmittel vorzugsweise SiC P80 und zumeist Druckluft. Andere Medien wie Öl, Wasser, Stickstoff, Sauerstoff sind denkbar. Besonders gut eignen sich Düsen aus kubischem Bornitrid. Die unmittelbare Massenstromeinstellung vor der Mischdüse (ca. 40 mm vor Punkt A) ermöglicht einen konstanten Massenstrom des Strahlmittels über der Zeit. Das System besteht aus zwei unabhängig voneinander regelbaren Kreisläufen.
Das Strahlmittel in dem Vorratsbehälter wird mit einem konstantem Druck beaufschlagt (vorzugsweise 3 bar Überdruck). Das Strahlmittel wird aufgrund des Überdrucks durch den Zuführungsschlauch 2 gedrückt. Hierbei findet vom Vorratsbehälter bis zum Massenstromregelventil, welches unmittelbar vor der Mischdüse liegt, keine Querschnittsveränderung statt. Die Strömungsverhältnisse (hoher Massenstrom Strahlmittel, geringer Anteil Druckluft) gewährleisten im Schlauch eine schleichende Strömung.
Der zweite Kreislauf transportiert die Druckluft zum Anschluß 1 der Mischdüse. Der Druck ist hierbei von 0,1 bar bis 6 bar regelbar. Das Strahlmittel, welches mit einer sehr kleinen Strömungsgeschwindigkeit in der Mischdüse angelangt, wird durch die hohe Strömungs geschwindigkeit der Druckluft beschleunigt.
Das beschleunigte Strahlmittel trifft auf die Kunststoffoberfläche auf, verändert die Oberflächentopographie und wird in einem Sammelbehälter aufgefangen. Der Sammelbehälter ist mit dem Vorratsbehälter durch ein Ventil verbunden, welches sich bei einem Druck von ca. 1 bar im Vorratsbehälter öffnet. Das Strahlmittel kann dann durch die Schwerkraft zum Sammelbehälter in den Vorratsbehälter rutschen.
Fig. 7
Diese Rasterelektronenmikroskopaufnahme zeigt einen Querschnitt durch eine metallbeschichte CFK-Probe. Deutlich sind zu erkennen, daß die Kohlenstoffaser hier gezielt aus dem Matrixverbund heraus gelöst sind und nach der Beschichtung mit Nickel mechanisch verklammert ist.
Diese Rasterelektronenmikroskopaufnahme zeigt einen Querschnitt durch eine metallbeschichte CFK-Probe. Deutlich sind zu erkennen, daß die Kohlenstoffaser hier gezielt aus dem Matrixverbund heraus gelöst sind und nach der Beschichtung mit Nickel mechanisch verklammert ist.
Fig. 8
Die Vorbehandlung der Oberfläche verschiedener Bauteilgeometrien und Bauteilbereichen ist mit dem Verfahren nach Anspruch I folgendermaßen zu realisieren: Die Möglichkeit, den Strahlkopf in vier Achsen geregelt zu fahren, den Strahlkopfabstand und Strahlvorschub jeder Kontur und jedem Werkstoff anzupassen. Die Achse die für die Werkstückbewegung ermöglicht das Rauhstrahlen rotationssymmetrischer Bauteile.
Die Vorbehandlung der Oberfläche verschiedener Bauteilgeometrien und Bauteilbereichen ist mit dem Verfahren nach Anspruch I folgendermaßen zu realisieren: Die Möglichkeit, den Strahlkopf in vier Achsen geregelt zu fahren, den Strahlkopfabstand und Strahlvorschub jeder Kontur und jedem Werkstoff anzupassen. Die Achse die für die Werkstückbewegung ermöglicht das Rauhstrahlen rotationssymmetrischer Bauteile.
Fig. 9
Der prinzipielle Ablauf eine Kunststoffoberfläche zu plasmamodifizieren ist in diesem Bild dargestellt. Die Elektronen werden, erzeugt durch ein Plasma, auf die Oberfläche geschossen, um dort neu funktionale Gruppen zu bilden. Dieser Vorgang hat zur Folge, daß die Haftung zu einer später aufgebrachten Metallschicht erhöht wird.
Der prinzipielle Ablauf eine Kunststoffoberfläche zu plasmamodifizieren ist in diesem Bild dargestellt. Die Elektronen werden, erzeugt durch ein Plasma, auf die Oberfläche geschossen, um dort neu funktionale Gruppen zu bilden. Dieser Vorgang hat zur Folge, daß die Haftung zu einer später aufgebrachten Metallschicht erhöht wird.
Fig. 10
Das Rauhstrahlen von Kunststoffoberflächen von Bauteilen mit einer Innenkontur wird mit einem Innenstrahlkopf realisiert, der mit dem Zweikreissystem adaptiert wird, mit dem die Innenfläche definiert aufgerauht wird.
Der Druckluftstrom wird durch das Innenrohr auf den Streupilz geführt und dort umgelenkt. Der Strahlmittelstrom, vermischt mit einem zweiten Druckluftstrom, wird über des Strahlrohr zugeführt. Dieses Gemisch aus Druckluft und Strahlmittel wird am Strahlkopf teilweise umgelenkt. Da die Strömungsgeschwindigkeit hier noch sehr gering ist, ist der Verschleiß ebenfalls sehr gering. Die eigentliche Beschleunigung des Strahlmittel findet auf dem Druckluftpolster statt. Dieses Druckluftpolster hat zum einen die Aufgabe das Strahlmittel zu beschleunigen und zum anderen den Streupilz gegen abrasiven Verschleiß durch das Strahlmittel zu schützen.
Das Rauhstrahlen von Kunststoffoberflächen von Bauteilen mit einer Innenkontur wird mit einem Innenstrahlkopf realisiert, der mit dem Zweikreissystem adaptiert wird, mit dem die Innenfläche definiert aufgerauht wird.
Der Druckluftstrom wird durch das Innenrohr auf den Streupilz geführt und dort umgelenkt. Der Strahlmittelstrom, vermischt mit einem zweiten Druckluftstrom, wird über des Strahlrohr zugeführt. Dieses Gemisch aus Druckluft und Strahlmittel wird am Strahlkopf teilweise umgelenkt. Da die Strömungsgeschwindigkeit hier noch sehr gering ist, ist der Verschleiß ebenfalls sehr gering. Die eigentliche Beschleunigung des Strahlmittel findet auf dem Druckluftpolster statt. Dieses Druckluftpolster hat zum einen die Aufgabe das Strahlmittel zu beschleunigen und zum anderen den Streupilz gegen abrasiven Verschleiß durch das Strahlmittel zu schützen.
Atotech Deutschland GmbH: Zukunftsperspektiven für eine wirtschaftliche
Galvanik, Galvanotechnik 84 (1993), Nr. 8, S. 2632-2636.
H. Enger: Aufbereitung von Galvanikschlämmen. Galvanotechnik 84 (1993), Nr. 6, S. 1924-1926.
EPA 0363887, Mitsubishi Rayon Co. LTD.
Galvano Dresden GmbH: Abwasserfreie Anlage zum galvanischen Vernickeln und Verchromen. Galvanotechnik 84 (1993), Nr. 9, S. 2966-2968.
R.A. Haefer: Oberflächen- und Dünnschichttechnologie. Springer, 1987.
D. Hoffmann: Laser-Veredelung von Plasma-Spritzschichten, Fortschr.- Berichte VDI, Reihe 5, Nr. 240, 1991.
Kunststoff-Metallisierung. Handbuch für Theorie und Praxis. Leuze Verlag, Saulgau/Württ., 1991.
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H. Layain, K. Kuehn: Metallization of plastic objects. Vereinigte Flugtechnische Werke Fokker GmbH.
H. Meyer: Technische und wissenschaftliche Aspekte der Metallisierung von Polymeren. Berichtsband über das 15. Ulmer Gespräch, Leuze Verlag, Neu- Ulm, 1993, S.74-88.
J. Niestroj, Chr. Rupprich: Abfall- und abwasserwirtschaftliche Situation der Oberflächenbehandlungsbranche in Berlin und Brandenburg. Galvanotechnik 84 (1993), Nr. 10, S. 3422-3425.
Max Schlötter GmbH & Co KG: Badbeschreibungen. Geislingen, 1992.
M. Menningen: Untersuchungen zur haftfesten Metallisierung kohlenstoffaserverstärkten Kunststoffe. Schriftreihe Oberflächentechnik, Bericht Nr. LOT-01-04.95, Universität-GH-Siegen, Institut für Werkstofftechnik, Labor für Oberflächentechnik.
H. Enger: Aufbereitung von Galvanikschlämmen. Galvanotechnik 84 (1993), Nr. 6, S. 1924-1926.
EPA 0363887, Mitsubishi Rayon Co. LTD.
Galvano Dresden GmbH: Abwasserfreie Anlage zum galvanischen Vernickeln und Verchromen. Galvanotechnik 84 (1993), Nr. 9, S. 2966-2968.
R.A. Haefer: Oberflächen- und Dünnschichttechnologie. Springer, 1987.
D. Hoffmann: Laser-Veredelung von Plasma-Spritzschichten, Fortschr.- Berichte VDI, Reihe 5, Nr. 240, 1991.
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H. Meyer: Technische und wissenschaftliche Aspekte der Metallisierung von Polymeren. Berichtsband über das 15. Ulmer Gespräch, Leuze Verlag, Neu- Ulm, 1993, S.74-88.
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Max Schlötter GmbH & Co KG: Badbeschreibungen. Geislingen, 1992.
M. Menningen: Untersuchungen zur haftfesten Metallisierung kohlenstoffaserverstärkten Kunststoffe. Schriftreihe Oberflächentechnik, Bericht Nr. LOT-01-04.95, Universität-GH-Siegen, Institut für Werkstofftechnik, Labor für Oberflächentechnik.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Modifizieren von Kunststoffoberflächen, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß ein Material mit konstanter Strömungsgeschwindigkeit auf die
Kunststoffoberfläche beschleunigt wird. Dabei soll eine verbesserte Haftung zu anderen
Materialien hergestellt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlsystem zum
Aufrauhen der Kunststoffoberfläche zwei unabhängige, voneinander regelbare
Systemkreisläufe aufweist. (Vorzugsweise im ersten Systemkreis Druckluft und im zweiten
ein Druckluft/Strahlmittelgemisch)
3. Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffoberflächen nach einer kombinierten
Modifikation durch die Vorrichtung nach Anspruch I, II und einer Plasmabehandlung und
einer anschließenden Metallisierung eine verbesserte Haftung aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Kunststoffoberflächen innenseifig oder komplexe dreidimensionale Konturen modifiziert
werden und nach einer Metallisierung eine verbesserte Haftung aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufrauhen
vorzugsweise ein Strahlmittel SiC P80 verwendet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung eine unabhängige Einstellung des Volumenstroms (Strahlmittelmassenstroms)
vom Beschleunigungsstrom vorzugsweise Druckluft erlaubt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel im
Strahlmittelzuführungsschlauch bis zur Mischdüse eine niedrige Energiedichte besitzt. Das
Strahlmittel besitzt ohne Beschleunigung durch das Beschleunigungsmedium eine
Strömungsgeschwindigkeit von vorzugsweise 20 mm/sec bei einem Volumenstrom von 1
Liter/min.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Verfahren
eingesetzten Strahldüse für Außenkonturen hat einen Durchmesser von vorzugsweise
8 mm.
9. Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer hier beschriebenen Innenstrahldüse
Bauteile mit einer Innenkontur z. B. Rohre rauhgestrahlt werden können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Vorrichtung zum
Innenstrahlen (Fig. 10 Innenstrahldüse) längere Standzeiten realisieren lassen, da das
Strahlmittel erst nach der Umlenkung vorzugsweise 90° beschleunigt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Verfahren
CFK-Rohre (Kohlenstoffaserverstärkter Kunststoff) innen rauhgestrahlt werden können,
und mit einer Beschichtung vorzugsweise mit chemischem Nickel eine größere Haftung
zwischen dem Kunststoff und dem Metall erreicht werden kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffe wie CFK
(Kohlenstoffaserverstärkter Kunststoff), GKF (Glasfaserverstärkter Kunststoff), CFK,
Polyamid, Polystyrol, Polyäthylen, Polypropylen, Acryl Butadien Styrol, PMMA,. . .
rauhgestrahlt werden können, um bei einer anschließenden Beschichtung mit
außenstromlosen oder elektrolytischen Metall eine bessere Haftung zu erzielen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffe wie CFK
(Kohlenstoffaserverstärkter Kunststoff), GKF (Glasfaserverstärkter Kunststoff), CFK,
Polyamid, Polystyrol, Polyäthylen, Polypropylen, Acryl Butadien Styrol, PMMA,. . .
rauhgestrahlt werden können, um bei einer anschließenden Beschichtung, hergestellt durch
Kleben, thermischer Spritzen, galvanische Abscheidung oder chemische Abscheidung eine
wesentlich größere Haftung der Beschichtung zum Kunststoff erzielt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Vorrichtung
ein genauer Volumenstrom des Strahlmittels und eine konstante Auftreffgeschwindigkeit
der Strahlteilchen auf die Kunststoffoberfläche gewährleistet wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Skier mit diesem
Verfahren rauhgestrahlt werden, um dann mit einer Metallschicht haftfest beschichtet zu
werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Skier mit diesem
Verfahren rauhgestrahlt werden, um dann mit einer Teflonschicht haftfest beschichtet zu
werden.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, das Snowboards mit diesem Verfahren rauhgestrahlt
werden, um dann mit einer Metallschicht haftfest beschichtet zu werden.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Snowboards mit
diesem Verfahren rauhgestrahlt werden um dann mit einer Teflonschicht oder einer
Metallschicht haftfest beschichtet zu werden.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß, Surfbretter mit diesem
Verfahren rauhgestrahlt werden um dann mit einer Metallschicht haftfest beschichtet zu
werden.
20. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Surfbretter mit diesem
Verfahren rauhgestrahlt werden, um dann mit einer Metallschicht oder einer Teflonschicht
haftfest beschichtet zu werden.
21. Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffe wie: CFK (Kohlenstoffaserverstärkter
Kunststoff), GKF (Glasfaserverstärkter Kunststoff), CFK, Polyamid, Polystyrol,
Polyäthylen, Polypropylen, Acryl Butadien Styrol, und PMMA plasmamodifiziert werden,
und durch eine anschließenden Beschichtung mit außenstromlosen oder elektrolytischen
Metallbeschichtung eine bessere Haftung aufzuweisen.
22. Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß mit diesem Verfahren CFK-Fahrradfelgen
rauhgestrahlt werden und dann in diesem Bereich der Bremszone metallisiert werden, um
in diesem Bereich den Verschleiß zu reduzieren.
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