DE19727522C2 - Einrichtung zur Entwässerung eines Papiermaschinenfilzes - Google Patents
Einrichtung zur Entwässerung eines PapiermaschinenfilzesInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
- D21F7/00—Other details of machines for making continuous webs of paper
- D21F7/08—Felts
- D21F7/12—Drying
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Description
Die Erfindung betrifft eine Entwässerungseinrichtung zur Wasser
abfuhr von der Innenseite eines umlaufenden Papiermaschinenfiltzbandes
durch Fliehkraft in einem Bereich mit konvexer Krümmung der
Filzinnenseite wie beispielsweise in der US-PS 3 198 693 beschrieben.
Bildet man einen Papiermaschinenfilz stark zweiseitig aus mit einem dichten,
feinfaserigen, papierseitigen Vlies und mit einer groben, Hohlräume und
Durchbrüche enthaltenden Trägerschicht, z. B. einem Kunststoffsieb, dann
kann man in einem Fliehkraftfeld, in dem der Filz mit der groben Innenseite
auf einer konvexen Bahn läuft, bei hoher Geschwindigkeit in den Hohlräumen
gespeichertes Wasser in eine im Inneren der Filzschleife angeordnete
Auffangwanne abschleudern. Die Abschleuderung beginnt erst bei einer
Geschwindigkeit, bei welcher die Fliehkraft das auf
Oberflächenspannungskräften beruhende Wasserrückhaltevermögen des
Filzes übersteigt.
Wird aber die Vliesschicht so dicht gemacht, daß nicht ohne weiteres Luft
hindurchtreten kann, dann ist die Voraussetzung zum Abschleudern des
Wassers immer noch nicht gegeben, weil keine Luft zwischen Vlies und
Wasserschicht eindringen kann. Erst allmählich bilden sich in der Oberfläche
Wasserprotuberanzen aus, die durch Oberflächenspannung Wasser aus den
Gewebemaschen nachsaugen und dadurch eine Konvektionsbewegung in
Gang setzen, durch die der Austausch von Wasser und Luft in der
Trägerschicht erfolgt. Wegen der meist nur kurzen innen konvexen
Umschlingungszonen im Verlauf eines Papiermaschinenfilzes kann wegen
dieses anfänglichen Zeitverlustes bis zur Ausbildung der Konvektion nur eine
begrenzte Wassermenge abgeschleudert werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Mangel zu beseitigen und
insbesondere auch die Abschleuderung von größeren Wassermengen auch
bei relativ geringen Laufgeschwindigkeiten zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erfüllt, daß die
Wasseroberfläche im Siebgewebe durch Aufblasen vieler über die Filzbreite
verteilter Verdrängerfluidstrahlen vor oder in der konvexen Umlenkzone wellig
gemacht wird. Die Welligkeit entsteht dadurch, daß der Impuls der
aufprallenden Verdrängerfluidstrahlen den Flüssigkeitsspiegel in den
Auftreffbereichen eindrückt, so daß das dort verdrängte Wasser zu einer
Verdickung der Wasserschicht in Zeilen zwischen den Blasdüsen führt.
Dadurch ist eine geordnete Konvektionsbewegung in Gang gesetzt, und es
entstehen an den verdickten Stellen Protuberanzen, die weiteres Wasser
nachsaugen und abschleudern. Als Verdrängerfluid kann Wasser oder Luft
verwendet werden. Je nach örtlichen Verhältnissen kann das eine oder
andere vorteilhafter sein.
Der günstigste Abstand der Blasstrahlen in Maschinenquerrichtung ist 3 bis
12 mm. Der günstigste Abstand der Düsen von der Filzoberfläche ist unter
20 mm. Damit der Abstand über die Breite des Filzes immer gleich groß ist,
kann das Düsenrohr mit einem Gleitschuh oder einer Gleitfläche versehen
sein, die leicht an den Filz angedrückt wird, so daß dieser über die ganze
Breite anliegt. Dieses Andrücken ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn der Filz
im Andrückbereich noch nicht von der Gegenseite gestützt wird.
Die Erfindung ist anhand der Fig. 1 bis 5 näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Anordnung eines Düsenrohres in einer Filzschlaufe;
Fig. 2: Detailquerschnitt zu Fig. 1 in Schnittlinie II-II;
Fig. 3: Detaillängsschnitt aus Fig. 1;
Fig. 4: Detaillängsschnitt mit unterstütztem Filz;
Fig. 5: Detaillängsschnitt mit Stützleiste.
Fig. 6: Die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Entwässerungseinrichtung in der Pressenpartie einer
Papiermaschine
In Fig. 1 ist 1 ein in Pfeilrichtung 7 laufender Filz, der eine äußere Leitwalze 2
umschlingt, die an Endzapfen 2' drehbar gelagert ist. Die strichpunktierte Linie
1' zeigt schematisch, daß der Filz ein endloses Band ist. Die Bahn des Filzes
im Bereich 1' ist beliebig wählbar, und in diesem Bereich sind auch noch
andere den Filz beeinflussende Elemente enthalten, wie sie z. B. in
Naßpressen üblich sind. Von der Peripherie des Filzes 1 im Bereich der Walze
2 abgeschleudertes Wasser wird in einer Auffangwanne 3, die sich über die
ganze Breite des Filzes erstreckt, gesammelt und durch einen seitlichen
Ablauf 4 aus der Filzschlaufe herausgeführt. Kurz vor dem Auflauf des Filzes 1
auf die Walze 2 wird aus einem Blasrohr 5 mit einer Vielzahl von über die
Breite verteilten Düsen 6 Verdrängerfluid gegen die Innenseite des Filzes
geblasen.
In Fig. 2 ist der aus Trägerschicht 8 und Vliesschicht 9 bestehende Filz 1
über dem Blasrohr 5 mit Düsen 6 angeordnet. Durch den Impuls des gegen
die Filzunterseite geblasenen Verdrängerfluids wird das Wasser in den
Maschen eines als Trägerschicht 8 dienenden Gewebes nach oben
weggedrückt und weicht zur Seite aus, so daß die Oberfläche des
Wasserspiegels 10 in der Trägerschicht 8 wellig wird. Wenn diese gefurchte
Wasseroberfläche in den gekrümmten Bereich 12 der Filzbahn 1 gelangt,
ziehen die, wie in Fig. 3 zu sehen, auf einem größeren Radius R mit höherer
Fliehbeschleunigung laufenden Wasserrippen 13 weiteres Wasser aus den
Furchen nach, die infolge des kleineren Radius r einer geringeren
Fliehbeschleunigung unterworfen sind. Das in den Rippen 13 konzentrierte
Wasser wird abgeschleudert.
Damit die Wirkung des Verdrängerfluids über die ganze Filzbreite möglichst
gleichmäßig ist, kann das Blasrohr 5 über die ganze Breite, wie in Fig. 4
gezeigt, an den Filz angelegt werden. Damit ist der Abstand der Öffnungen
der Düsen 6 von der Oberfläche des Filzes 1 überall gleich groß.
In einer Variante, Fig. 5, wird das Rohr 5 mit aufgesetztem Gleitschuh 14 mit
Gleitfläche 15 etwas in den Filz 1 eingedrückt, mit demselben Ergebnis, daß
der Abstand der Öffnungen der Düsen 6 von der Unterseite von Filz 1 über
die Breite gleich groß ist.
Fig. 6 zeigt eine Pressenpartie einer Papiermaschine in der in einer
bevorzugten Ausführungsform eine Entwässerungsvorrichtung zur
Wasserabfuhr von der Innenseite eines umlaufenden Filzbandes durch
Fliehkraft, bei der vor dem gekrümmten Bereich ein Verdrängerfluid gegen
den Filz geblasen wird, Verwendung findet.
Die Pressenpartie gemäß Fig. 6 zeigt zwei Preßwalzen 100, 102, die eine
Preßzone 104 ausbilden. Jede der Preßwalzen wird von einem umlaufenden
Filzband 106, 108 beispielsweise einem stark zweiseitigen Filzband, umgeben.
Bei einem derartigen Filzband ist auf eine mit Durchbrüchen und Hohlräumen
durchsetzte Trägerschicht ein feines Faservlies aufgenadelt. Nachträglich
wurde die freie Oberfläche der in den Hohlräumen steckenden Vliesfasern
verkleinert.
Jedes der Filzbänder 106, 108 umfaßt eine Entwässerungsvorrichtung 110,
112 mit Düsen 114, 116 zum Aufbringen des Verdrängerfluides, sowie eine
Auffangwanne 118, 120 zur Aufnahme des abgeschleuderten Wassers. Die
Papierbahn läuft in der eingezeichneten Pfeilrichtung und wird durch
Abnahmewalze 122 an die Pressenpartie übergeben. Nach der Preßzone 104
folgt die Papierbahn dem Filz 108 und gelangt an ein Band 123. Dieses leitet
die Papierbahn zu weiteren Preßstationen und zu einer Trockenpartie.
Durch die Verwendung der Entwässerungsvorrichtungen 110, 112 mit Düsen
kann das Filzband stärker als bislang entwässert werden. Insbesondere ist es
möglich die Entwässerungsvorrichtungen 110, 112 anstelle von direkt an den
Preßwalzen 100, 102 angeordneten Mittel zum Abführen von Flüssigkeit zu
verwenden oder in Kombination mit denselben eine bislang unerreichte
Entwässerung des Filzbandes zu erzielen.
Claims (6)
1. Entwässerungseinrichtung zur Wasserabfuhr von der Innenseite eines
umlaufenden Papiermaschinenfilzbandes durch Fliehkraft in einem Bereich mit konvexer
Krümmung der Filzinnenseite, dadurch gekennzeichnet, daß im oder
vor dem gekrümmten Bereich über die Breite verteilte Düsen ein
Verdrängerfluid gegen den Filz blasen.
2. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsen Bestandteil eines maschinenbreiten Blasrohres sind.
3. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen einen Abstand von 2 bis 12 mm
zueinander haben.
4. Entwässerungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mündungen der Düsen 3 bis 15 mm von der
Filzoberfläche entfernt sind.
5. Entwässerungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Filz an einer am Blasrohr vorgesehenen
Gleitfläche gestützt wird.
6. Pressenpartie einer Papiermaschine, mit
mindestens zwei Preßwalzen, die eine Preßzone ausbilden, wobei
mindestens eine Preßwalze im Inneren eines endlosen Filzbandes
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das endlose Filzband eine Entwässerungseinrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 5 aufweist.
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Owner name: VOITH PAPER PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
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