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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer im wesentlichen
U-förmigen
Krampe zur Befestigung von Leitungen oder dergleichen an Sitzen
von Kraftfahrzeugen. Unter Leitungen werden hierbei allgemein langgestreckte
Gegenstände,
wie beispielsweise elektrische Kabel, Leitungen für flüssige oder
gasförmige
Medien, etc. verstanden.
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Es
ist bekannt, Leitungen in Fahrzeugen mit Hilfe von geeigneten Befestigungselementen,
wie z. B. Kabelschellen oder ähnlichen
Formelementen zu verlegen. Die Befestigungselemente sind dabei bevorzugt
auf die Geometrie der Leitung und/oder des Gegenstücks abgestimmt.
Insbesondere für
die Leitungsverlegung unter beengten Verhältnissen, wie z. B. bei Sitzen
von Kraftfahrzeugen, werden vorwiegend sogenannte Kabelbinder eingesetzt.
Die Befestigung der Leitungen erfolgt dabei in mehreren aufeinanderfolgenden
Arbeitsschritten, die nur zu einem geringen Teil automatisiert werden
können.
Aus diesem Grund ist die bekannte Befestigung über Kabelbinder kosten- und
zeitaufwendig, ebenso wie die bekannten Montageverfahren mit Formelementen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren für die Befestigung
von Leitungen an Sitzen von Kraftfahrzeugen aufzuzeigen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst..
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Kerngedanke
der Erfindung ist es, zur Befestigung der Leitung ein einfach gestaltetes
und automatisch zuführbares
Befestigungselement in Form einer Krampe zu verwenden, das für vielerlei
Arten von Leitungen und Gegenstücken
geeignet ist und in einfacher Weise am Gegenstück angebracht werden kann.
Besondere Vorteile ergeben sich zudem bei der Demontage der Leitung,
da sich die Krampen bei einer entsprechend gerichteten Zugbeanspruchung an
der Leitung (Ausreißbewegung) öffnen und
die Leitung freigeben, während
beispielsweise Kabelbinder durch ein eigenes Werkzeug aufgetrennt
werden müssen.
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Es
sind zwar aus der DE-PS 876 341 U-förmige Rohrschellen zur Befestigung
von Rohren bekannt, die in unvorbereitete Wände eingeschlagen werden können. Ferner
offenbart die
DE 19
13 517 U1 U-förmige
Bügel aus
einem federnden Werkstoff zur Befestigung von Leitungen auf speziell
vorbereiteten Trägerelementen
mit Lochungen. Die JP-07 212 932 A beschreibt die Befestigung von
Leitungen an der Dachinnenverkleidung eines Kraftfahrzeuges, bei
der U-förmige
Bügel mit
hakenförmigen
Endabschnitten in die Verkleidung eingedrückt werden. Die
GB 867 892 A betrifft U-förmige Rohrschellen,
die in einem speziell hierfür
vorbereiteten, mit Schlitzen versehenen flächigen Gegenstück aufgenommen werden.
Schließlich
sind aus der
DE 78
19 892 U1 Kabelschellen mit einem eine elektrische Leitung übergreifenden
Fixierteil aus Kunststoff sowie einem das Fixierteil übergreifenden
metallischen Klammerteil zum Einsetzen in eine Befestigungsfläche bekannt.
Keine der genannten Entgegenhaltungen gibt jedoch dem Fachmann einen
Hinweis auf die erfindungsgemäße Verwendung
U-förmiger
Krampen zur Befestigung von Leitungen an Sitzen von Kraftfahrzeugen.
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In
besonders vorteilhafter Weise können Krampen
gemäß Anspruch
2 beispielsweise zur Befestigung von Leitungen an drahtförmigen Federelementen
eines Kraftfahrzeugsitzes eingesetzt werden. Nach der Zuführung der
Krampe mit Hilfe eines Werkzeuges werden die Schenkel der Krampe
so weit zugedrückt,
bis die sie das Gegenstück
umschließen
und damit die Leitung fixieren.
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Bei
der Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 wird die Krampe
in eine sowieso vorhandene oder in einfacher Weise und nahezu kostenneutral
herstellbare Öffnung
des Gegenstückes
eingesetzt und nachfolgend so verformt, daß sie am Gegenstück fixiert
ist. Bevorzugt weist hierbei das Gegenstück eine randnahe Öffnung auf,
so daß die Krampe
mit nur einem ihrer Schenkel durch den Randabschnitt des Gegenstückes durchgeführt werden
muß. Alternativ
können
in einem langgestreckten oder flächigen
Gegenstück
zwei Öffnungen
zur Durchführung
beider Schenkel der Krampe vorgesehen sein. In beiden Fällen werden
Krampen mit stumpfen Enden verwendet. Im Vergleich zu Kabelbindern,
die das gesamte Gegenstück
umschlingen, sofern überhaupt
eine entsprechende Zugänglichkeit gegeben
ist, können
die Krampen vergleichsweise klein ausgebildet sein.
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Gemäß Anspruch
4 können
die Krampen auch direkt in die Oberfläche eines flächigen Gegenstücks eingesetzt
werden, wie dies an sich beispielsweise aus der US-PS 2,887,004
bekannt ist. Ein Verfahren zur Befestigung von Leitungen in einem Schaumteil,
einem textilen Träger,
einem Verstärkungsmaterial
etc. eines Fahrzeugsitzes ist in der US-PS jedoch nicht beschrieben.
Bevorzugt weisen Krampen für
ein Befestigungsverfahren nach Anspruch 4 Einrichtungen auf, die
ein Herausgleiten der Schenkel verhindern. Derartige Einrichtungen
können
beispielsweise von Widerhaken (wie in der
DE 78 10 381 U1 beschrieben)
oder von tannenbaumartigen Verzahnungen (siehe US-PS 4,014, 244)
gebildet werden. Zur Erhöhung
der Haltekräfte
im flächigen
Gegenstück
kann dieses mit einer oberflächennahen
Verstärkungsschicht
versehen sein.
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Durch
die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 wird erreicht, daß mit der
Verformung der Schenkel der Krampe Material aus dem oberflächennahen
Bereich des Gegenstücks
in Richtung auf die Leitung hin verlagert wird. Dieses Material
bildet somit eine Zwischenlage zwischen den Schenkeln der Krampe
und der Leitung, wodurch eine geschützte und elastische Fixierung
der Leitung erreicht wird. Durch dieses einfache Verfahren kann
die Verwendung aufwendig gestalteter Krampen, wie sie beispielsweise
in der DE-PS 204 303 beschrieben sind, umgangen werden.
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Durch
die Verwendung von Zwischenelementen (Anspruch 6) können mehrere
oder größere Leitungen
in einfacher Weise mit einfach geformten Krampen fixiert werden.
Eine mögliche
Ausführungsform
derartiger Zwischenelemente an sich ist beispielsweise in der US-PS
4,844,389 in Verbindung mit einem nagelartigen Befestigungselement
beschrieben.
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Bei
einem Leitungsbündel
kann eine der Einzelleitungen oder eine eingesetzte zusätzliche
Leitung zur Befestigung mit den Krampen herangezogen werden (Anspruch
7). Hierdurch können
auch Leitungsbündel
mit einem entsprechend großen
Gesamtdurchmesser mittels handelsüblicher kleiner Krampen befestigt
werden.
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Besondere
Vorteile ergeben sich, wenn die Befestigung der Leitungen automatisiert
erfolgt (Anspruch 8). Hierbei können
die Krampen aus einem Magazin in ein Fügewerkzeug eingeführt werden, das
nachfolgend die Verformung der Krampe zum Zwecke ihrer Befestigung
am Gegenstück
bewirkt. Bevorzugt werden die Krampen direkt aus einem Magazin verarbeitet,
wie dies an sich beispielsweise in der
DE 27 35 445 A1 beschrieben
ist.
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Durch
die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 9 wird sichergestellt,
daß die
Leitung durch die Krampen (insbesondere durch Krampen mit spitzen
Enden) nicht verletzt wird.
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Durch
die Ausbildung eines Steges mit erhöhtem Biegewiderstandsmoment
(Anspruch 10) wird verhindert, daß mit dem Zusammendrücken der Schenkel
der Krampe der Leitungsquerschnitt gequetscht wird. So bilden beispielsweise
bekannte Krampen mit dem Zusammendrücken ihrer Schenkel eine ovale „Öse" für die Leitung,
die von dem im allgemeinen kreisrunden Querschnitt der Leitung abweicht.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung nach
Anspruch 10 wird ein derartiges Einknicken der Krampe verhindert,
so daß die
runde Form der Krampe erhalten bleibt.
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Die
Ansprüche
11 und 12 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen von Krampen für die erfindungsgemäße Verwendung.
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Krampen
gemäß Anspruch
13 bestehen aus einem Metallkern, der eine entsprechende Formsteifigkeit,
Verformbarkeit und Festigkeit gewährleistet, sowie einer Ummantelung
aus einem Kunststoffmaterial. Durch die Ummantelung wird die Leitung
mit entsprechender Dämpfung
und Elastizität
innerhalb der Krampe aufgenommen, so daß Relativbewegungen und Klappergeräusche vermieden
werden. Außerdem
wird eine elektrische Isolation der Leitung gegenüber der
Krampe erreicht.
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Neben
Krampen aus einem metallischen Werkstoff können in gleicher Weise auch
Krampen aus anderen geeigneten Werkstoffen, die sich plastisch verformen
lassen und ausreichende Haltekräfte aufbringen
können,
verwendet werden, z. B. Krampen aus Kunststoffmaterialien. Das Material
der Krampen kann unter dem Gesichtspunkt der Recyclingfähigkeit
auf das Material der Leitung abgestimmt werden.
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Mögliche Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend
näher beschrieben.
Es zeigt:
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1, 2, 3a,
b Befestigungsanordnungen von Leitungen unter Verwendung von Krampen,
die das Gegenstück
zumindest teilweise umschließen,
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4a, 4b, 4c die
Befestigung einer Leitung mit einer in das Polstermaterial eines Fahrzeugsitzes
eingesetzten Krampe,
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5a bis
d, 6 eine Krampe mit erhöhtem Biegewiderstandsmoment
im Bereich ihres Steges,
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7 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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8 eine
erfindungsgemäße Befestigung einer
Leitung mit einem Zwischenelement und
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9 eine
erfindungsgemäße Befestigung eines
Leitungsbündels.
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In 1 ist
die Befestigung einer Leitung 1 an einem langgestreckten
Gegenstück 2,
beispielsweise dem drahtförmigen
Federelement eines Kraftfahrzeugsitzes, mittels einer Krampe 3 aus
einem plastisch verformbaren Material, beispielsweise einem Metalldraht,
dargestellt.
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Alternativ
kann die Leitung 1 auch an einem Gegenstück 4 gemäß 2 befestigt
werden. Das Gegenstück 4 ist
beispielsweise ein Abschnitt der Tragstruktur eines Fahrzeugsitzes.
Nahe ihres Randes 5 weist die Tragstruktur 4 eine
Durchgangsöffnung 6 auf,
durch die die Krampe 3 mit einem ihrer Schenkel durchgesteckt
wird. Anschließend
werden die Schenkel der Krampe 3 um diesen „Steg" 5 (zwischen
der Öffnung 6 und
dem Rand der Tragstruktur 4) herumgebogen und somit die
Krampe 3 geschlossen.
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Die
Krampe 3 kann auch mit beiden Schenkeln 8 in ein
Gegenstück 7 mit
zwei Öffnungen 6 (3a und 3b)
eingesetzt werden. Wie aus der Schnittdarstellung der 3b hervorgeht,
sind die beiden Schenkel 8 der Krampe 3 auf der
Rückseite des
Gegenstücks 7,
das zum Beispiel wiederum einen Teil der Tragstruktur eines Kraftfahrzeugsitzes bildet,
so zusammengedrückt,
daß sich
die beiden Schenkel 8 überlappen.
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Die 4a bis
c zeigen die Anbringung einer Leitung 1 an einem flächigen Gegenstück 10,
beispielsweise dem Polsterteil eines Kraftfahrzeugsitzes. Eine Krampe 11 wird
mit den spitzen Endabschnitten 12 ihrer Schenkel 8 zunächst mit
einer Tiefe s in das Polsterteil 10 eingesetzt. Anschließend werden
die beiden Schenkel 8 der Krampe 11 zusammengedrückt, wobei
Material aus dem Bereich 13 des Polsterteils 10 mit
den Schenkeln 8 nach oben gedrückt wird. Dieses Material 13 fixiert
die Leitung 1 elastisch innerhalb der Krampe 11.
Gemäß 4c kann
die Krampe 11 auch in ein Polsterteil 10 eingesetzt
werden, dessen Oberfläche
mit einer Verstärkungslage 21 versehen
ist. Die Verstärkungslage 21 wird
beispielsweise von einem textilen Gewebe oder einem Drahtgewebe
gebildet, das bereits bei der Herstellung des Polsterteils 10 in
die Schäumform
eingelegt wird und somit integraler Bestandteil des Polsterteils 10 ist.
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Das
flächige
Gegenstück,
das gemäß 4a bis
c als Polsterteil 10 ausgeführt ist, kann selbstverständlich auch
von anderen Bauelementen eines Kraftfahrzeuges gebildet werden.
So sind alle Arten von weichen Gegenstücken oder von Gegenstücken mit
wenigstens einer weichen Seite geeignet, wie beispielsweise Bauteile,
die zur Geräuschisolation
hinterschäumt
sind, hinterschäumte
Innenverkleidungsteile, Teppiche, etc. Insbesondere eignen sich
auch Bauteile aus Naturfasern zur Aufnahme von Krampen.
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5 zeigt in ihren Darstellungen a bis d eine
Krampe 14, deren Schenkel 8 einen runden Querschnitt
(5b) aufweisen, während der Steg 15 der
Krampe 14 abgeflacht ist. Der abgeflachte Querschnitt des
Steges 15 entsprechend der Schnittdarstellung der 5c weist
in Richtung der Biegebeanspruchung eine entsprechende Bauteilhöhe auf, so
daß dem
Zusammendrücken
der Krampe 14 ein erhöhter
Widerstand entgegengesetzt wird. Durch den erhöhten Biegewiderstand behält die Krampe 14 auch
nach dem Zusammendrücken
ihrer Schenkel 8 ihren annähernd runden Ausgangsquerschnitt
bei (6). Somit liegen nach dem Zusammendrücken der
Krampe 14 auch Leitungen 1 mit kleinem Durchmesser
noch am Gegenstück 4 an,
während
bei herkömmlichen
Krampen (mit strichlierten Linien in 6 dargestellt)
sich eine ovale Querschnittsform ergibt, bei der die Leitung 1 in
eine Ecke der Krampe gequetscht wird. In 5d ist
die Krampe 14 der Teilfiguren 5a bis
c mit einer Ummantelung 22 zur Geräuschdämmung versehen.
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7 zeigt
eine Krampe 16 aus einem Flachbandmaterial, deren Schenkel 8 nach
dem Zusammendrücken übereinander
zur Anlage kommen. Das Flachbandmaterial kann auch endlos ausgeführt sein
und in einer automatischen Zuführeinrichtung abgelängt und
direkt verarbeitet werden.
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Bei
Krampen 3 und 16 (gemäß den 1 bis 3 und 7) sind
die Endabschnitte 9 der Schenkel 8 bevorzugt stumpf
ausgeführt.
Es können
an geeigneten Stellen aus Gründen
der Vereinfachung und der Kostenreduzierung jedoch auch einheitlich
Krampen mit spitzen Endabschnitten verwendet werden.
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8 zeigt
eine Leitung 17 mit größerem Durchmesser,
die von einem in seiner Gesamtheit mit 18 bezeichneten
Zwischenelement und einer Krampe 3 an einem Gegenstück 2 gehalten
wird. Die Leitung 17 kann beispielsweise von einem Kabelbaum mit
einer Vielzahl elektrischer Einzelleitungen oder von einem Schlauch
oder einem Rohr für
ein gasförmiges
oder flüssiges
Medium gebildet werden. Das Zwischenelement 18 setzt sich
aus einem Band 19 sowie einem Halteteil 20 zusammen.
Das Band 19 ist schraubenförmig entlang des Umfangs der
Leitung 17 gewickelt und nimmt zwischen sich und der Leitung 17 das
Halteteil 20 auf, das seinerseits über die Krampe 3 mit
dem Gegenstück 2 verbunden
ist.
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9 zeigt
ein Leitungsbündel 24 aus
einer Mehrzahl von Einzelleitungen 23, die über ein
Wickelband 19 zusammengehalten werden. Das Leitungsbündel 24 kann
beispielsweise als Kabelbaum eines Kraftfahrzeuges ausgebildet sein.
Eine der Einzelleitungen 23 ist abschnittsweise aus dem
Leitungsbündel 24 ausgestellt. Über diese
Ausstellungen der Einzelleitung 23 wird das gesamte Leitungsbündel 24 mit
Krampen 3 befestigt. Anstelle der Einzelleitung 23 kann
auch eine ansonsten funktionslose Zusatzleitung in das Leitungsbündel 24 eingesetzt sein, über die
das Leitungsbündel 24 befestigt
wird.