DE19717823A1 - Verfahren zur Erzeugung eines Endoinulinase produzierenden Mikroorganismus, Verfahren zur Herstellung von Endoinulinase sowie Verfahren zur Herstellung von Oligofructosiden aus Insulin und Verfahren zur Detektion von Endoinulinase-Aktivität - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines Endoinulinase produzierenden Mikroorganismus, Verfahren zur Herstellung von Endoinulinase sowie Verfahren zur Herstellung von Oligofructosiden aus Insulin und Verfahren zur Detektion von Endoinulinase-AktivitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines
Endoinulinase produzierenden Mikroorganismus, den
Mikroorganismus selbst, ein Verfahren zur Herstellung von
Endoinulinase, ein Verfahren zur Herstellung von
Oligofructosiden aus Inulin sowie ein Verfahren zur Detektion
auf Endoinulinase-Aktivität.
Inulin ist nach Stärke das am häufigsten vorkommende
pflanzliche Reservekohlenhydrat. Es ist ein Fructosepolymer,
das im Wesentlichen durch Beta-D-(2 → 1)-fructosyl-fructose
glycosidische Bindungen linear verknüpft ist. Inulinmoleküle
beginnen am nicht-reduzierenden Ende oft mit einer
Glucoseeinheit. Üblicherweise sind zwei bis sechzig Einheiten
miteinander verknüpft. Die bekanntesten Inulinquellen sind
Chicorée-Wurzeln sowie die Knollen von Dahlien und Topinambur.
Letztere werden von Diabetikern als Kartoffel- bzw.
Stärkeersatz benutzt, da bei der Verdauung nicht Glucose,
sondern Fructose entsteht, der den Blutzuckerspiegel nicht
erhöht. In der Diagnostik spielt Inulin eine Rolle zur
Bestimmung der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate),
da radioaktive Methoden zunehmend auf Ablehnung stoßen.
Inulin ist im Handel unter dem Namen Fibrulin oder Raftilin
aus Chicorée-Wurzeln isoliert erhältlich. Die Kettenlängen von
Fibrulin und Raftilin schwanken zwischen 2 bis 60
Fructoseeinheiten. Diese Produkte enthalten einen gewissen
Anteil an Oligofructosiden sowie geringen Mengen an Glucose,
Fructose und Saccharose.
Inulinasen sind Enzyme, die Inulin hydrolytisch, d. h. unter
Einbau von Wassermolekülen spalten. Nach der Art der Spaltung
werden sie in Exoinulinasen und Endoinulinasen unterteilt.
Exoinulinasen spalten Inulin vom Ende her in
Fructoseeinheiten. Endoinulinasen spalten Inulin
intramolekular, wobei kürzere Inulineinheiten und
Oligofructoside, aber keine Fructose entsteht. In der Natur
kennt man bisher beide Enzymtypen gemeinsam, sei es aufgrund
des gleichzeitigen Vorkommens zweier Enzyme oder aufgrund
gleichzeitigen Vorkommens beider Aktivitäten auf demselben
Enzym. Die Einwirkung dieser Enzyme auf Inulin führt immer zu
Fructose als Endprodukt. Bisher sind verschiedene
Mikroorganismen, vor allem Pilze, bekannt, die Enzyme
synthetisieren, die sowohl Endo- wie auch Exoinulinase-Aktivität
besitzen.
Oligofructoside kommen in vielen Pflanzen, z. B. in Spargeln
und Zwiebeln, natürlich vor. Dabei handelt es sich um kurze
Inulinmoleküle, die aus 2 bis 10 miteinander verbundenen
Fructoseeinheiten bestehen. Im menschlichen Darm werden sie
nicht verdaut und sind deshalb, wie höher polymerisiertes
Inulin auch, als kalorienarmer Ballaststoff in Diätetika und
Diabetika einsetzbar. Sie beeinflussen die Darmflora günstig
und sind von medizinischem Interesse, insbesondere
hinsichtlich der Behandlung von Durchfallerkrankungen,
Verdauungsstörungen, Regenerierung der Darmflora nach
Antibiotika-Therapie. Sie sollen ferner eine lipidsenkende
Wirkung haben, so daß sie zur Vorbeugung und Behandlung
koronarer Herzkrankheiten eingesetzt werden können.
Bestimmte Oligofructoside werden industriell aus Saccharose
durch enzymatische Transfructosylierung hergestellt (vgl. DE 31 12 842 A1
). Dabei entsteht eine Mischung relativ kurzer
Oligofructoside aus zwei bis vier miteinander verbundenen
Einheiten, die enzymatisch aus Saccharose durch wiederholtes
Anknüpfen des Fructoserestes der Saccharose an ein anderes
Saccharose-Molekül hergestellt werden. Die Mischung dieser
Oligofructoside wird unter den Handelsnamen "Neosugar" oder
"Actilight" vertrieben.
Die Anwendung des Neosugar wird erheblich eingeschränkt durch
die abführende Wirkung der enthaltenen sehr kurzen
Oligofructoside. Es ist daher auf Dauer zur Nahrungsergänzung
bei Adipositas und Diabetes nicht geeignet. Außerdem ist
bedingt durch den Herstellungsprozeß Saccharose ebenfalls
enthalten, die abgetrennt werden muß, wenn der als
Lebensmittel verwendete Neosugar kalorienarm sein soll.
In der DE 40 03 140 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung
eines glucose-, fructose- und saccharosearmen
Inulo-Oligosaccharid-Produkts beschrieben, das auf enzymatischer
Hydrolyse mittels einer von Pilzen produzierten Endoinulinase
basiert. Das unter dem Namen Raftilose vertriebene Produkt ist
eine Mischung aus Oligofructosiden mit einer Kettenlänge von
zwei bis acht Einheiten. Zur Senkung des Gehalts an Glucose,
Fructose und Saccharose wird Alpha-Glucosidase im Laufe des
Verfahrens eingesetzt. Die verwendete Endoinulinase muß
außerdem in einem aufwendigen Reinigungsschritt zuvor von
Exoinulinase befreit werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, Mikroorganismen sowie Verfahren
zu ihrer Isolierung bereitzustellen, die Enzyme mit
ausschließlicher Endoinulinaseaktivität produzieren. Aufgabe
der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zur Herstellung von
Endoinulinase bzw. Oligofructosiden aus Inulin sowie ein
Verfahren zur Detektion der Endoinulinase-Aktivität
bereitzustellen.
Die Lösung besteht in einem Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, einem Mikroorganismus mit den Merkmalen des
Anspruchs 17, sowie Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche
19, 20 und 22.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren isolierten
Mikroorganismen stellen Enzyme her, die eine reine
Endoinulinase-Aktivität entfalten. Diese Enzyme können auf
bekannte Weise z. B. chromatographisch isoliert und ggf.
immobilisiert werden und zur Herstellung von Oligofructosiden
aus Inulin eingesetzt werden. Im einfachsten Fall genügt es,
den Überstand ohne eine weitere Aufarbeitung durch
Zentrifugation abzutrennen, einzumengen und zu lyophilisieren.
Die aufwendige Abtrennung der Exoinulinaseaktivität entfällt.
Die Behandlung mit Alpha-Glucosidase und die Abtrennung von
Monosaccariden entfällt ebenfalls.
Die hier beschriebene Endoinulinase wird von Inulin-abbauenden
Bakterien produziert. Durch Einwirken der bakteriellen
Endoinulinase auf inulinhaltige Lösungen oder geeigneten
Pflanzenextrakt entstehen bei 50 bis 60°C und pH 5-7
Oligofructoside. Fructose entsteht nicht oder nur in Spuren.
Das Verfahren der enzymatischen Hydrolyse mit bakterieller
Endoinulinase ist für die biotechnologische Produktion von
Oligofructosiden geeignet. Durch Variation der Einwirkungszeit
des Enzyms kann der Polymerisationsgrad der Oligofructoside
beeinflußt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der beigefügten
Abbildungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine dünnschichtchromatische Analyse des
Inulinabbaus durch die erfindungsgemäßen
Bakterienstämme BI (Spuren 1-6) und KJ (Spuren
13-16);
Fig. 2 eine dünnschichtchromatographische Analyse der
Wirkung von Succinat auf die Endoinulinase-Aktivität
des erfindungsgemäßen Bakterienstammes MN (Spuren
1-4 und 9-13);
Fig. 3 eine dünnschichtchromatographische Analyse der
Endoinulinase-Aktivität des erfindungsgemäßen
Bakterienstammes MN (Spuren 1-4 und 9-12);
Fig. 4 eine dünnschichtchromatographische Analyse der
pH-Abhängigkeit der Endoinulinase-Aktivität.
Zunächst wurden geeignete Mikroorganismen mit Hilfe Inulin
haltiger Anreicherungskulturen isoliert. Ausgangsstoff waren
Erdproben, die in den Gärten der Stadt Joinville, S.C.,
Brasilien gesammelt wurden. Die Erdproben wurden den
Wurzelbereichen von Dahlien, Chicorée, Agave und Topinambur
entnommen. Die Erdproben wurden in Blumentöpfen mit Wasser
feuchtgehalten und in Intervallen von drei bis fünf Tagen mit
einer inulin- oder fibrulinhaltigen wäßrigen Lösung mit einer
Konzentration von 1 Gew.-% Inulin bzw. Fibrulin versetzt.
Ferner wurde Pflanzengewebe aus zerfallenden Dahlienknollen in
M-Medium gegeben und geschüttelt. Inulin kann von der Firma
Serva, Heidelberg, Deutschland; Fibrulin von der Firma
Cosucra, Fontenoy, Belgien bezogen werden.
Für die weitere Behandlung wurden folgende Medien verwendet
(jeweils in Aqua bidest):
- 1. M-Medium, enthaltend 0,9 g/l Na2 HPO4×12 H2O, 0,7 g/l KH2PO4, 0,1 g/l MgSO4×7 H2O, 0,2 g/l CaCl2×2 H2O, 0,5 g/l (NH4)2SO4, 1 ml einer Stammlösung von Spurenelementen. Der pH-Wert wurde auf 6,5 eingestellt.
- 2. Stammlösung von Spurenelementen enthaltend 5,0 g/l FeSO4× 7 H2O, 1,0 g/l H3BO4, 0,45 g/l ZnSO4×7 H2O, 0,3 g/l MnCl2 ×4 H2O, 0,3 g/l CoCl2×6 H2O, 0,1 g/l CuSO4, 0,1 g/l KI, 0,04 g/l NaMoO4×2 H2O.
- 3. SM-Medium enthaltend M-Medium zuzüglich 1,0 g/l Bernsteinsäure bei einem pH von 6,5.
- 4. YM-Medium aus M-Medium zuzüglich 0,5 g/l Hefeextrakt (Unipath Ltd. Basingstoke, Hampshire, England).
- 5. SYM-Medium aus SM-Medium zuzüglich 0,5 g/l Hefeextrakt.
- 6. FYM-Medium aus YM-Medium zuzüglich 5 g/l Fibrulin.
- 7. FYSM-Medium aus SM-Medium zuzüglich 0,5 g/l Hefeextrakt und 5 g/l Fibrulin.
Zur Herstellung der Medien wurden eine 4,5-prozentige
Stammlösung Inulin und eine 10-%-ige Stammlösung Fibrulin in
Aqua bidest angesetzt, separat sterilisiert und dem jeweiligen
Medium zugefügt. Zur Herstellung von Plattenmedien wurden
1,5-2 Gew.-% Agar zugesetzt. Alle Medien wurden für 20
Minuten bei 121°C sterilisiert.
Für die Dünnschichtchromatographie wurden folgende
Lösemittelsysteme benutzt:
- I. Essigsäure : Chloroform :Wasser (7/6/1, v/v/v); vgl. Egge [7]
- II. Ethylacetat : 65% Isopropanol (1/3 v/v) unter Modifizierung des Verfahrens von Stahl und Kaltenbach [8]
- III. Butanol : Isoproponal : Wasser (3/12/4, v/v/v), vgl. [9].
Alle Lösemittelsysteme wurden täglich frisch angesetzt.
Ferner wurde ein kolorimetrischer quantitativer Nachweis der
Endoinulinase-Aktivität entwickelt. Dazu wurde zunächst ein
mit dem Farbstoff RBB (Remazol Brilliant Blue R; Sigma, St.
Louis, USA) markiertes Inulin (im Folgenden: RBB-Inulin)
hergestellt. Zur Herstellung dieses chromogenen Substrats
analog bekannter Verfahren [4, 5, 6] wurden 5 g Inulin in 50
ml H2O bei 50°C unter Schütteln suspendiert und zu 50 ml einer
wäßrigen RBB-Lösung (1 Gew.-% RBB in Wasser) zugefügt. Die
Mischung aus Inulin und RBB wurde bei 50°C weiter geschüttelt.
Anschließend wurde innerhalb 45 min 10 g festes Na2SO4 in
kleinen Mengen zugefügt. Anschließend wurden 5 ml 10%-ige
wäßrige Na3PO4-Lösung zugefügt. Die resultierende Lösung wurde
weitere 75 min bei 50°C geschüttelt und anschließend auf Eis
gekühlt. RBB-Inulin wurde durch Zentrifugation bei 4°C
(20-30 min, 5.000 rpm) erhalten. Der Niederschlag wurde zwei Mal
mit eiskaltem Wasser gewaschen, dann in etwa 20 bis 30 ml
kaltem Wasser suspendiert und gegen 5 Liter destilliertes
Wasser bei Raumtemperatur dialysiert. Während der Dialyse
wurde das Wasser häufig gewechselt, bis die Extinktion bei 592
nm bei etwa 0,006 lag. Das Produkt wurde mit 2 Vol. Ethanol
gefällt, zentrifugiert und bei Raumtemperatur getrocknet. Die
Ausbeute betrug 2,25 g RBB-Inulin. Die Reinheit wurde
dünnschichtchromatographisch (Lösemittelsysteme 1 und 3)
überprüft. Der Farbstoffgehalt wurde photometrisch zu etwa 5,7
% bei ε595 = 9,25×103 M-1 cm-1 und Mr etwa 5.000 für Inulin
bestimmt (vgl. [5]).
Zur Isolierung inulin-abbauender Stämme wurden 50 ml M-Medium
in 100 ml Erlenmeyer-Kolben mit einer kleinen Menge Bodenprobe
bzw. Gewebeprobe inokuliert und bei 50°C und 160 rpm
inkubiert. Dem M-Medium wurde 0,1 Gew.-% Inulin als einzige
Kohlenstoffquelle bzw. Energiequelle zugefügt. Höhere Anteile
an Inulin (bis 10 Gew.-%) zur Verbesserung der Wachstumsrate
sind möglich. Jedoch ist der Selektionsdruck umso höher, je
geringer der Inulin-Anteil ist. Bevorzugt ist ein Anteil von
0,1-2 Gew.-%. Jeden zweiten oder dritten Tag wurde frisches
Medium mit 0,5 bis 1 ml Überstand der alten Kultur beimpft.
Dieses sukzessive Kultivierungsverfahren wurde über drei
Wochen fortgesetzt.
Einige wenige Tropfen jeder nach drei Wochen resultierenden
Anreicherungskultur wurde auf M-Agar-Platten mit 0,1 Gew.-%
Inulin plattiert und bei 50°C kultiviert, bis Einzelkolonien
erhalten wurden. Einzelkolonien wurden gepickt und wieder
ausplattiert. Dieser Zyklus wurde mehrmals wiederholt, um
sicherzustellen, daß eine Reinkultur vorlag. Die
resultierenden Reinkulturen wurden für 2-3 Tage bei 50°C
in Flüssigmedium inkubiert. Die Stämme wurden auf M-Agar mit
0,1 Gew.-% Inulin oder auf FYSM-Agar in Schrägagar-Röhrchen
bei Raumtemperatur aufbewahrt. In Abständen von etwa einem
Monat wurden die Kulturen überimpft.
Der Abbau von Inulin und das Auftreten von Zwischenprodukten
während des Zellwachstums in den verschiedenen
Kultivierungsschritten wurde mit Hilfe
dünnschichtchromatographischer Analyse verfolgt.
Zur Herstellung von Endoinulinase wurden mit Bakterien
bewachsene Schrägagar-Röhrchen (FYSM) mit 2 ml sterilem
FYSM-Medium versetzt und heftig geschüttelt. Die resultierende
bakterielle Suspension wurde zur Inokulierung von 50 ml
FYSM-Medium in 100 ml-Erlenmeyerkolben benutzt. Die Inkubation
erfolgte bei 50°C und 160 rpm. Der Fibrulinabbau wurde täglich
dünnschichtchromatographisch überprüft.
Durch die beschriebenen Verfahrensschritte konnten drei
Endoinulinase-produzierende Mikroorganismenstämme BI, MN und
KJ isoliert werden. Die drei Stämme wurden am 15. April 1997
bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und
Zellkulturen GmbH, Mascheroder Weg 1 b, 38124 Braunschweig,
gemäß den Vorschriften des Budapester Vertrags hinterlegt. Die
Eingangsnummern sind:
Stamm BI: DSM 11508
Stamm KJ: DSM 11509
Stamm MN: DSM 11510.
Stamm BI: DSM 11508
Stamm KJ: DSM 11509
Stamm MN: DSM 11510.
Kopien der Empfangsbestätigungen sind beigefügt.
Die Auswahl erfolgte danach, ob die selektierten Stämme ein
Inulinabbau-Muster zeigten, das sehr niedrige Fructose-Anteile
enthält und auch während des Wachstums in inulin-haltigem
Medium Oligofructoside im Überstand nachweisbar war. Die
Zugabe von Hefeextrakt erwies sich als vorteilhaft für die
Wachstumsrate der selektierten Mikroorganismen. Die
selektierten Stämme wuchsen sowohl auf FYM- bzw. FYSM-Medium
als auch auf SYM-Medium mit 2 Gew.-% Inulin unabhängig von der
Kohlenstoffquelle (Inulin oder Fibrulin) gut. In flüssigem
FYM-Medium kann eine OD600 von 0,3 bis 0,4 innerhalb von einem
oder zwei Tagen erreicht werden. Bei Verwendung eines
FYSM-Mediums liegt der Wert bei 0,6 bis 0,75.
Die Dünnschichtchromatographie wurde durchgeführt mittels
manueller dreifacher Entwicklung analog zu den bekannten
automatisierten Verfahren in einem lösemittelgesättigtem Tank;
vgl. [10, 11]. Es wurden DC-Aluminiumbeschichtete
Silicagelkärtchen 60 F254 (Merck, Darmstadt) verwendet. Drei
Läufe zu 5, 10 und 20 Minuten wurden durchgeführt. Zwischen
jedem Lauf wurden die Kärtchen getrocknet. Die Oligofructoside
wurden durch Besprühen der Kärtchen mit Anilin-Diphenylamin-
Phosphorsäure-Reagenz [12] und Erhitzen für einige Minuten bei
100°C sichtbar gemacht. Als Referenzen dienten je 2 µg
Neosugar (Meiji Seika Kaisha Ltd., Kawasaki, Japan) und
Raftilose P 95 (Orafti S.A., Tienen, Belgien) bzw. je 1 µg
Fructose und Saccharose.
Es zeigte sich, daß im Lösemittelsystem I nur Inulin mit bis
zu 30 Einheiten, Glucose, Fructose, Saccharose und die im
Neosugar enthaltenden Oligofructoside der Kettenlänge 2 bis 4
aufgetrennt werden konnten. Mit den Lösemittelsystemen II und
III konnten höhere Rf-Werte erzielt werden, so daß Oligomere
mit mehr als 4 Einheiten aufgetrennt werden konnten.
Fig. 1 zeigt das Analyseergebnis der beiden Stämme BI (Spuren
1-6) und KJ (Spuren 13-16) während des Wachstums in
FYSM-Medium. Hierzu wurde je 1 µl des zellfreien Überstandes im
Lösemittelsystem III wie beschrieben aufgetrennt. Die Proben
wurden bei t = 0 (Spuren 1, 13), nach einem Tag (Spuren 2, 14) und
nach zwei (Spuren 3, 15), drei (Spuren 4, 16), vier (Spur 5) und
fünf (Spur 6) Tagen entnommen. Die Referenzsubstanzen sind
Raftilose (Spur 7), Neosugar (Spur 8), Fructose (Spur 9) und
Saccharose (Spur 10). Die Spuren 11 und 12 zeigen die
Sterilkontrollen zu Beginn bzw. bei Beendigung des
Experiments. Man erkennt eine kontinuierliche Zunahme der auf
die Endoinulinase-Aktivität zurückzuführenden Abbauprodukte,
jedoch keine auf Exoinulinase-Aktivität hindeutende Fructose.
Im FYSM-Medium enthaltenes Inulin wurde somit innerhalb von
drei Tagen zu Oligofructosiden abgebaut. Der Stamm BI
produzierte darüberhinaus ein weiteres Abbauprodukt, welches
angereichert wurde und auch nach längerer Inkubationszeit
nicht verschwand. Da der Anteil an generierter Fructose selbst
nach einer Inkubationszeit bis zu 24 Stunden extrem gering
war, ist eine Exoinulinase-Aktivität praktisch auszuschließen.
Alle drei isolierten Stämme BI, MN, KJ zeigten auch in den
Enzymtests mit gelöstem oder suspendiertem Inulin oder
Fibrulin und RBB-Inulin (siehe unten) signifikante
Endoinulinase-Aktivität.
Fig. 2 zeigt den Einfluß von Succinat auf die Endoinulinase-Aktivität
am Beispiel des Stammes MN während des Wachstums in
FYSM-Medium (Spuren 1-4) und FYM-Medium (Spuren 9-11). Die
Probenentnahme erfolgte bei t = 0 (Spur 1), nach einem Tag
(Spuren 2, 9) sowie nach zwei (Spuren 3, 10) und drei (Spuren
4, 11) Tagen. Die Spuren 5 bis 8 zeigen wiederum die
Referenzsubstanzen Raftilose, Neosugar, Fructose, Saccharose.
Die Spuren 12 und 13 sind die Sterilkontrollen zu Beginn und
Ende des Experiments. Man erkennt, daß im succinatfreiem
FYM-Medium kein Inulin- oder Fibrulin-Abbau stattfindet.
Enzymtests und weitere dünnschichtchromatographische Analysen
bestätigten, daß der zellfreie Überstand weder Exo- noch
Endoinulinaseaktivität aufweist. Daher scheint die Anwesenheit
von Succinat wesentlich für die Expression von Endoinulinase
zu sein.
Die enzymatische Aktivität der zellfreien Überstände der
Bakterienkulturen wurden wie folgt bestimmt. 0,1 ml Inulin- oder
Fibrulin-Lösung (4% in Natriumactetatpuffer, pH 6,0) und
0,1 ml Überstand wurden gemischt und bei 50°C inkubiert.
Aliquots von je 1 µl wurden dem Ansatz sofort und in
definierten Zeitabständen entnommen und
dünnschichtchromatographisch analysiert (Lösemittelsysteme II
oder III).
Fig. 3 illustriert das Ergebnis, nämlich die enzymatische
Gewinnung und Akkumulation kurzer Oligofructoside aus Inulin
mit etwa 30 Einheiten (Spuren 1-4) und Fibrulin (Spuren
9-12) mit Hilfe des Stammes MN. Zur
dünnschichtchromatographischen Analyse wurde das
Lösemittelsystem III verwendet. Die Probenentnahme erfolgte
bei t = 0 (Spuren 1, 9), nach 30 min (Spuren 2, 10), 3 h (Spuren
3, 11) und 22,5 h (Spuren 4, 12). Die Spuren 7-10 zeigen die
Referenzen Raftilose, Neosugar, Fructose und Saccharose. Der
Anteil der Oligofructoside steigt mit der Zeit.
Zur Ermittlung der Endoinulinaseaktivität in Abhängigkeit des
pH-Werts wurden die folgenden Puffer verwendet: 0,1 M
Natriumphosphat (pH 6 bis 8), Citratphospat (pH 3 bis 7) und
Glycin-NaOH (pH 9 bis 10). Die zellfreien Überstände wurden im
Verhältnis 1 : 10 mit den jeweiligen Puffern verdünnt und wie
oben beschrieben getestet. Die Reaktionszeit betrug 3 Stunden.
Das Ergebnis ist in Fig. 4 dargestellt. Sie zeigt die
dünnschichtchromatographische Analyse der Reaktionsansätze mit
Citratphosphat (Spuren 1-5), Natriumphosphat (Spuren 6-8)
und Glycin-NaOH (Spuren 9,10) bei pH 3 (Spur 1), pH 4 (Spur
2), pH 5 (Spur 3), pH 6 (Spuren 4, 6), pH 7 (Spuren 5, 7), pH 8
(Spur 8), pH 9 (Spur 9) und pH 10 (Spur 10). Spur 11 zeigt als
Referenz Raftilose.
Aus Fig. 4 wird sichtbar, daß sich die enzymatische Aktivität
auf einen pH-Bereich von 5 bis 7 beschränkt. Bei einem pH = 3
bzw. pH = 10 war keine enzymatische Aktivität zu beobachten.
Die Thermostabilität wurde überprüft, indem der
endoinulinasehaltige Überstand 20 Minuten in einem Wasserbad
zwischen 50 und 90°C inkubiert, anschließend auf
Raumtemperatur abgekühlt und wie beschrieben getestet wurde.
Die Endoinulinasen aller drei Stämme sind bis zu einer
Temperatur von etwa 60°C aktiv. Diese Thermotoleranz kann bei
biotechnischer Gewinnung reiner Endoinulinase von Vorteil
sein.
Zur kolorimetrischen Bestimmung wurde 0,1 ml RBB-Inulin (4%
in Natriumacetatpuffer, 0,1 M, pH 6,0, X µl Überstand und (100
- X) µl Natriumacetatpuffer bei 50°C inkubiert. Um die
enzymatische Reaktion zu stoppen, wurde 1,0 ml eiskaltes
Ethanol zugefügt und die Mischung für 10 Minuten bei -20°C
stehen gelassen, um die Fällung des nicht umgesetzten
Substrats zu vervollständigen. Nach Zentrifugation bei 10.000
rpm für 5 Minuten wurde die Extinktion des Überstands bei 592
nm bestimmt. Für die Negativproben wurde die in den
Überständen enthaltene Endoinulinase hitzeinaktiviert (20 min,
80°C).
Die Produkte der Enzymreaktion im Überstand wurden wie folgt
dünnschichtchromatographisch überprüft. 6 µl der die blauen
Oligofructoside enthaltenden ethanolischen Lösung wurden auf
DC-Kärtchen mit Konzentrationszone aufgebracht, im
Lösemittelsystem III entwickelt und wie oben beschrieben
sichtbar gemacht. Für die Berechnung der
Endoinulinaseaktivität wurden relative Einheiten (arbitrary
units, aU) definiert, wobei 1 aU Δε595/min = 1,0 entspricht.
Bei den kolorimetrischen Tests stellte es sich heraus, daß
RBB-Inulin als Substrat genauso gut angenommen wird wie
unverändertes Inulin oder Fibrulin. Die blau markierten
Oligofructoside zeigen in der Dünnschichtchromatographie
dasselbe Verhalten wie ihre nicht markierten Gegenstücke. Mit
dem Enzymtest kann auch Exoinulinase-Aktivität bestimmt
werden. Die Unterscheidung zwischen Exo- und Endoinulinase-Aktivität
ist dünnschichtchromatographisch möglich durch
Untersuchung der ethanolischen Überstände mit einem der
erwähnten Lösemittelsysteme. Dabei wird eventuell entstandene
Fructose abgetrennt. Der Enzymtest für die Bestimmung der
Endoinulinase-Aktivität ist einfacher und leichter zu
handhaben als die in der Literatur bisher bekannten Tests [7,
13].
Die kolorimetrischen Tests zeigten, daß die enzymatische
Aktivität in den ersten 50 Minuten der Reaktion linear ist und
anschließend eine Sättigung zeigt. Für Routinemessungen wird
eine Inkubationszeit von 30 Minuten mit 0,018 ≧ Δ ε592 ≧ 0,120
bevorzugt. In diesem Bereich kann der Test modifiziert werden,
z. B. durch Vervielfachung der Aliquotmengen und der
Probenentnahme in Intervallen von 5 bis 10 Minuten innerhalb
der ersten 50 Minuten.
Bei der Produktion von Endoinulinase kann eine Aktivität nach
dreitägiger Inkubation bei 50°C von 0,1 bis 0,5 aU/ml
erreicht. Dieser Wert kann durch Optimierung der
Züchtungsbedingungen bzw. durch Inkubation in großtechnischem
Rahmen gesteigert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren konnten also
Bakterienstämme isoliert werden, die reine
Endoinulinaseaktivität produzieren und thermotolerant sind.
Die Selektion erfolgt durch Minimalmedien, die Inulin als
einzige Kohlenstoffquelle enthalten. Die selektierten Stämme
produzieren in FYSM-Medium in zufriedenstellenden Ausbeuten
Endoinulinasen bei 50°C, wenn den Medien höhere
Inulinkonzentrationen, Hefeextrakt und Succinat zugeführt
werden. Für biotechnologische Prozesse kann der zellfreie
Überstand ohne weitere Reinigung benutzt werden. Die
bakteriellen Endoinulinasen sind bis zu 60°C katalytisch
aktiv.
- 1. De Leenheer, L. and H. Hoebregs Starch/Stärke 5 (1994), 193-196
- 2. Wiemken, A., M. Frehner, F. Keller, and W. Wagner: Current Topics in Plant Biochemistry and Physiology 5 (1985), 17-31
- 3. Fuchs, A.: Inulin and inulin-containing crops. Elsevier, Amsterdam 1993.
- 4. Rinderknecht, H., P. Wilding, and B. J. Haverback: Experientia 23 (1967), 805
- 5. Biely, P., D. Mislovicová, and R. Toman: Anal. Biochem. 144 (1985), 142-146
- 6. Castro, G. R., M. D. Baigoré, and F. Siñeriz: J. Microb. Meth. 22 (1995), 51-56
- 7. Azhari, R., A. M. Szlak, E. Ilan, S. Sideman, and N. Lotan: Biotechnol. Appl. Biochem. 11 (1989), 105-117
- 8. Stahl, E., and U. Kaltenbach: J. Chromatog 5 (1961), 351-355
- 9. Kawamura, M. and T. Uchiyama: Biosci. Biotech. Biochem. 57 (1993), 343
- 10. Jupille, T. H., and J. A. Perry: Science 194 (1976), 288-293
- 11. Burger, K. : Fresenius Z. Anal. Chem. 318 (1984), 228-233
- 12. Chaplin, M. F.: Monosaccarides, in: Carbohydrate analysis, a practical approach. Eds. Chaplin, M. F. and J. F. Kennedy. IRL Press, Oxford 1986, pp. 1-36
- 13. Ettalibi, M., and J. C. Baratti: Agric. Biol. Chem. 54 (1990), 61-68
Claims (23)
1. Verfahren zur Erzeugung eines Endoinulinase-produzierenden
Mikroorganismus, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- - Sammeln von Erdproben und/oder Gewebeproben aus dem Wurzelbereich inulinspeichernder Pflanzen,
- - Selektion von Mikroorganismen, die Inulin als einzige Kohlenstoffquelle nutzen, durch Zufügen von inulinhaltigem Medium über einen definierten Zeitraum,
- - Vereinzeln und Kultivieren der selektierten Mikroorganismen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Medium inulinhaltiges Minimal-Medium verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Inulingehalt des Mediums
auf 0,05 bis 10, vorzugsweise 0,1-2 Gew.-% eingestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Minimal-Medium
anorganische Salze, Spurenelemente und Inulin als einzige
Kohlenstoffquelle enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als inulinhaltiges Medium
Minimal-Medium zzgl. weiterer C-Quellen (Bernsteinsäure,
Zitronensäure) und/oder Hefeextrakt verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Inkubationstemperatur
50°C beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der definierte Zeitraum 2
bis 3 Wochen beträgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die selektierten
Mikroorganismen auf Platten vereinzelt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vereinzelten
Mikroorganismen auf Endoinulinase-Produktion getestet
werden, vorzugsweise durch Test des Kulturmediums auf
Endoinulinase-Aktivität.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aktivität mittels DC getestet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als Laufmittel Butanol : Isopropanol : Wasser (3/12/4,
v/v/v) verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aktivität kolorimetrisch getestet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Test markiertes Inulin, vorzugsweise RBB-Inulin
verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erdproben aus dem
Wurzelbereich von Dahlie, Chicorée, Agave und Topinambur
bzw. die Gewebeproben aus den Knollen von Dahlie,
gewonnen werden.
16. Mikroorganismus, gekennzeichnet durch die Produktion
reiner Endoinulinaseaktivität.
17. Mikroorganismus nach Anspruch 15, erhältlich durch ein
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15.
18. Mikroorganismus nach Anspruch 16 oder 17, hinterlegt bei
der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und
Zellkulturen GmbH, Eingangsnummer DSM 11508, 11509,
11510.
19. Verfahren zur Herstellung von reiner Endoinulinase,
gekennzeichnet durch die Kultivierung eines
Mikroorganismus nach Anspruch 15 oder 16 mittels eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, Abtrennung
der bei der Vermehrung des Mikroorganismus freigesetzten
Stoffwechselprodukte und Isolierung einer Fraktion mit
Endoinulinase-Aktivität.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Isolierung der Endoinulinaseaktivität der Überstand
durch Zentrifugation abgetrennt, eingeengt und
lyophilisiert wird.
21. Verfahren zur Herstellung von Oligofructosiden,
gekennzeichnet durch die Verwendung reiner Endoinulinase,
gewonnen gemäß Anspruch 19.
22. Verfahren zur Detektion von Inulinase-Aktivität,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Markieren von Inulin mit einer Markierungssubstanz
- - Inkubation des markierten Inulins mit Inulinase über einen definierten Zeitraum
- - Abtrennung des nicht umgesetzten markierten Inulins Bestimmung der Extinktion des Ansatzes bei 592 nm.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
Inulin mit RBB markiert wird.
24. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 22 oder 23 zur
Aktivitätsbestimmung von Exoinulinase oder Endoinulinase.
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DE1997117823 DE19717823A1 (de) | 1997-04-26 | 1997-04-26 | Verfahren zur Erzeugung eines Endoinulinase produzierenden Mikroorganismus, Verfahren zur Herstellung von Endoinulinase sowie Verfahren zur Herstellung von Oligofructosiden aus Insulin und Verfahren zur Detektion von Endoinulinase-Aktivität |
PCT/EP1998/002426 WO1998049277A2 (de) | 1997-04-26 | 1998-04-24 | Verfahren zur erzeugung eines endoinulinase produzierenden mikroorganismus und verfahren zur detektion von endoinulinase aktivität |
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DE1997117823 DE19717823A1 (de) | 1997-04-26 | 1997-04-26 | Verfahren zur Erzeugung eines Endoinulinase produzierenden Mikroorganismus, Verfahren zur Herstellung von Endoinulinase sowie Verfahren zur Herstellung von Oligofructosiden aus Insulin und Verfahren zur Detektion von Endoinulinase-Aktivität |
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-
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-
1998
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EP0293935A2 (de) * | 1987-06-05 | 1988-12-07 | MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. | Zusatz für Viehfutter, Zusatz enthaltendes Viehfutter und Verfahren zur Herstellung eines Zusatzes |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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Referat 90:130976 aus der Datenbank Biosis * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6361637B2 (en) | 1995-12-14 | 2002-03-26 | Gore Enterprise Holdings, Inc. | Method of making a kink resistant stent-graft |
Also Published As
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WO1998049277A2 (de) | 1998-11-05 |
WO1998049277A3 (de) | 1999-03-04 |
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