DE19717403A1

DE19717403A1 - Becherförmiger Behälter aus Kunststoff

Info

Publication number: DE19717403A1
Application number: DE1997117403
Authority: DE
Inventors: Manfred Dr Reichert; Bernd Dr Wilke; Hans-Peter Stadel
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1997-04-24
Filing date: 1997-04-24
Publication date: 1998-10-29
Also published as: JPH10305827A

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem becherförmigen Behälter aus Kunststoff nach der Gattung des Anspruchs 1, wie er beispielsweise aus dem DE-GM 72 27 210 bekannt geworden ist. Bei dem bekannten, im Spritzgußverfahren hergestellten Behälter sind auf der Wandung seines Rumpfes der Verstärkung dienende Wandzonen ausgebildet. Diese Wandzonen erstrecken sich zwar über die gesamte Höhe des Behälters, überdecken jedoch nur einen relativ geringen Teil der gesamten Rumpfoberfläche. Infolge dessen ist zwar der optische Eindruck des Behälters befriedigend, jedoch läßt seine Festigkeit noch zu wünschen übrig. Weiterhin ist es aus der DE 44 01 974 A1 bekannt, in dünnwandige Materialbahnen Beulstrukturen zur Festigkeitserhöhung auszubilden. Die Materialbahnen können zum Herstellen beispielsweise von Dosen verwendet werden. Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen becherförmigen Behälter aus Kunststoff derart weiterzubilden, daß er neben einer ansprechenden Optik insbesondere hohe Festigkeitswerte erreicht. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.

Vorteile der Erfindung

Der erfindungsgemäße becherförmige Behälter aus Kunststoff erlaubt durch seine hohen Festigkeitswerte eine Reduzierung der Wandstärke im Vergleich zu becherförmigen Behältern herkömmlicher Gestalt. Dadurch läßt sich Material und somit Rohstoff bei der Fertigung der Becher einsparen. Dadurch, daß sich die Verwölbungen über die gesamte Wandoberfläche des Rumpfes nahezu lückenlos erstrecken, weist der erfindungsgemäße becherförmige Behälter auch keine Bereiche mit reduzierter Festigkeit auf.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen becherförmigen Behälters aus Kunststoff ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die Fig. 1 bis 6 Seitenansichten von becherförmigen Behältern, und die Fig. 7 den Behälter nach Fig. 1 in einer detaillierteren Darstellung.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Der in den Figuren dargestellte, im Tiefziehverfahren hergestellte becherförmige Behälter 10 aus Kunststoff weist einen Boden 11, einen kegelstumpfförmig geformten, zur Öffnung 12 sich im Umfang erweiternden Rumpf 13, und einen flanschförmig umlaufenden Rand 14 auf. Der Behälter 10 dient zum Abfüllen von Lebensmitteln, insbesondere von Joghurt, und ist an seiner Oberseite mit einer nicht dargestellten Deckelfolie, die auf dem Rand 14 aufgesiegelt ist, verschlossen.

Zur Erhöhung der Festigkeit des Behälters 10 und insbesondere des Rumpfes 13 ist dieser strukturiert ausgebildet. Dazu sind über die gesamte Höhe H der Mantelfläche 15 des Rumpfes 13 Strukturen 16 in Form von Rauten 17, Rechtecken 18, Dreiecken 19, Ovalen 20, Mäander 21 oder sechseckigen Waben 22 ausgebildet. Die Anordnung der Strukturen 16 auf dem Rumpf 13 ist derart, daß diese die gesamte Mantelfläche 15 nahezu lückenlos, gegebenenfalls mit Ausnahme von zwischen den Strukturen 16 angeordneten Stegen 24, überdecken. Die Strukturen 16 können für sich genommen jeweils als ebene Fläche ausgebildet sein, oder jede Struktur 16 ist wiederum in mehrere ebene Flächen unterteilt. Bevorzugt erstrecken sich die Längsachsen der Strukturen 16 in der Längsachse des Behälters 10.

Als besonders vorteilhaft bezüglich seiner Festigkeitseigenschaften hat sich die in den Fig. 1 und 7 dargestellte Ausbildung des Behälters 10 mit als Rauten 17 ausgebildeten Strukturen 16 herausgestellt. Bei der in der Fig. 7 dargestellten Ausführungsform beträgt die Höhe H des Behälters 10 ohne Rand 14 zweiundsechzig mm. Bei einem maximalen Außendurchmesser von siebenundfünfzig mm und einem zum Entformen des Behälters 10 gewählten Neigungswinkel α der Mantelfläche 15 gegen die Senkrechte von drei Grad sind die Rauten 17 voneinander durch Stege 24 von ein bis zwei mm Breite getrennt. Jede der Rauten 17 ist aus vier Dreiecken 25 zusammengesetzt, die voneinander durch die lange Diagonale 26 bzw. die kurze Diagonale 27 getrennt sind. Der mit 28 gekennzeichnete Schnittpunkt der beiden Diagonalen 26, 27 weist gegenüber den vier Eckpunkten der Rauten 17, die auf der Mantelfläche 15 des Rumpfes 14 liegen, zum Behälterinnern hin. Um noch eine gute Entformung des Behälters 10 zu ermöglichen beträgt das Maß der Vertiefung des Punktes 28 zur Mantelfläche 15 ca. 0,7 mm, bei einer Länge der langen Diagonalen 26 von sechsundzwanzig mm, und einer Länge der kurzen Diagonalen 27 von zwölf mm. Die Längen der langen Diagonalen 26 und der kurzen Diagonalen 27 verändern sich über die Höhe H des Behälters 10 infolge seiner Konizität etwas, so die diese in Richtung des Bodens 11 hin etwas kleiner sind. Es ergibt sich somit ein Verhältnis zwischen der langen Diagonalen 26 zur kurzen Diagonalen 27 von ca. 2,2 : 1. Als Schwankungsbreiten für sinnvolle Verhältnisse der beiden Diagonalen 26, 27 ergibt sich ein Bereich zwischen ca. 1,5 : 1 und 2,5 : 1. Das Verhältnis der Vertiefung des Schnittpunktes 28 zur Länge der langen Diagonalen 26 beträgt 1 : 37. Es sind jedoch ebenfalls Verhältnisse von ca. 1 : 30 bis 1 : 45 denkbar. Mit Versuchsfolien aus Polystyrol, die eine Foliendicke von 1 mm und 1,2 mm hatten, konnte mit den entsprechend Fig. 7 ausgebildeten Behältern 10, bei Stauchdruckmessungen gegenüber unstrukturierten Behältern 10 die Festigkeit um ca. 20-50% gesteigert werden.

Claims

1. Becherförmiger Behälter (10) aus Kunststoff, insbesondere Joghurtbecher, mit einem einstückig an dessen Boden (11) anschließenden, konisch ausgebildeten Rumpf (13), einem an den Rumpf (13) anschließenden, flanschförmig umlaufenden Rand (14), und mit in der Mantelfläche (15) des Rumpfes (13) ausgebildeten Verwölbungen zur Verstärkung des Rumpfes (13), dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) im Tiefziehverfahren hergestellt ist, daß die Verwölbung als regelmäßige geometrische Struktur (16) ausbildet sind, daß die Struktur (16) wenigstens eine ebene Fläche aufweist, und daß die Strukturen (16) auf der gesamten Mantelfläche (15) des Rumpfes (13) nahezu zwischenraumfrei angeordnet sind.

2. Becherförmiger Behälter aus Kunststoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strukturen (16) die Form von Rechtecken (18), Dreiecken (19), Ovalen (20) oder Mäander (21) haben.

3. Becherförmiger Behälter aus Kunststoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Struktur (16) aus mehreren ebenen Flächen (25) ausbildet ist.

4. Becherförmiger Behälter aus Kunststoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ebenen Flächen (25) eine zwei Diagonalen (26, 27) aufweisende Raute (17) ausbilden.

5. Becherförmiger Behälter aus Kunststoff nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen der Strukturen (16) mit der Längsachse des Behälters (10) ausgerichtet sind.

6. Becherförmiger Behälter aus Kunststoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der langen Diagonalen (26) und der kurzen Diagonalen (27) 1,5 : 1 bis 2,5 : 1, bevorzugt 2,2 : 1 beträgt.

7. Becherförmiger Behälter aus Kunststoff nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt (28) der beiden Diagonalen (26, 27) zum Behälterinnern zeigt, daß die Eckpunkte der Rauten (17) auf der Mantelfläche (15) des Rumpfes (13) angeordnet sind, und daß das Verhältnis zwischen der Vertiefung des Schnittpunktes (28) in bezug auf die Mantelfläche (15) zur langen Diagonalen (26) zwischen 1 : 30 und 1 : 45, bevorzugt 1 : 37 beträgt.