DE19713350A1 - Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten Vlieses - Google Patents
Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten VliesesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten
Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren
Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett gegenüberliegenden Vliesauflage zwischen
einem Walzeneinlaß und einem Walzenabzug.
Bei herkömmlichen Vorrichtungen dieser Art wird das Vlies zwischen der dem Nadel
brett gegenüberliegenden Vliesauflage und einem Abstreifer zwischen der Vlies
auflage und dem Nadelbrett geführt, dessen Nadeln durch Durchtrittslöcher im
Abstreifer in das Vlies einstechen. Dem Abstreifer, der wie die Vliesauflage meist aus
einer Lochplatte besteht, kommt dabei die Aufgabe zu, das störungsfreie Herauszie
hen der Nadeln aus dem Vlies zu ermöglichen, das ohne einen solchen Abstreifer
nicht durch die Nadeln vollständig freigegeben würde, weil die für die Fasermitnahme
notwendigen Widerhaken der Nadeln das Vlies zumindest teilweise ungehindert anhe
ben könnten. Mit dem Vlies in Eingriff verbleibende Nadeln behindern aber naturge
mäß den Vliesvorschub entscheidend. Aus diesem Grunde kann trotz des erheblichen
Aufwandes für den entsprechend der Nadelteilung gebohrten Abstreifer, der ja nicht
nur bestimmten Festigkeitsanforderungen genügen, sondern auch in Einstichrichtung
zur Anpassung an die Vliesdicke verstellt werden muß, bei den bekannten Nade
lungsvorrichtungen nicht auf einen solchen Abstreifer verzichtet werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vernadelung
eines vorverfestigten Vlieses der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß
ein Abstreifer entbehrlich wird, ohne das Herausziehen der Nadeln aus dem Vlies zu
beeinträchtigen und den Vliesvorschub zu stören.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Nadelbrett unmittelbar
gegenüber der in Vliesdurchlaufrichtung stetig konvex gekrümmten Vliesauflage an
geordnet ist und daß die Abzugsgeschwindigkeit des Walzenabzuges die Förderge
schwindigkeit des Walzeneinlasses übersteigt.
Um auf einen herkömmlichen Abstreifer zwischen der Vliesauflage und dem Nadel
brett verzichten zu können, muß das Vlies entgegen dem Ausziehwiderstand der
Nadeln an die Vliesauflage angedrückt werden. Zu diesem Zweck wird die Vliesaufla
ge mit einer stetigen, konvexen Krümmung versehen und das Vlies einer entspre
chenden Zugspannung unterworfen, die aufgrund der konvexen Krümmung der
Vliesauflage das Vlies an die Vliesauflage andrückt, so daß die Nadeln ohne Schwie
rigkeiten aus dem Vlies herausgezogen werden können. Die Zugbelastung des
Vlieses wird in einfacher Weise über den Walzeneinlaß und den Walzenabzug erzielt,
wenn diese Walzenpaare mit einer entsprechenden Geschwindigkeitsdifferenz
angetrieben werden. Voraussetzung für das Aufbringen einer entsprechenden Zug
belastung auf das Vlies ist selbstverständlich, daß das Vlies eine ausreichende
Längsfestigkeit aufweist, was bei üblichen vorverfestigten Vliesen der Fall ist.
Um auch im Zu- und im Ablaufbereich der Vliesauflage ein sattes Anliegen des
Vlieses zu gewährleisten, darf das Vlies nicht in der tangentialen Zu- bzw. Ablauf
ebene der Vliesauflage geführt werden. Die Vliesdurchlaufflächen zwischen der
Vliesauflage einerseits und dem Walzeneinlaß bzw. dem Walzenabzug anderseits
müssen zu diesem Zweck vielmehr von der tangentialen Zu- bzw. Ablaufebene der
Vliesauflage auf der dem Nadelbrett abgekehrten Seite weggeneigt verlaufen, damit
das Vlies am Zu- bzw. Ablaufrand der Vliesauflage eine das satte Anliegen des
Vlieses auch im Zu- und Ablaufbereich gewährleistende Umlenkung erfährt.
Der Fortfall eines herkömmlichen Abstreifers bietet außerdem die Möglichkeit, das
Nadelbrett mit wenigstens einem sich über die Arbeitsbreite erstreckenden, unmittel
bar gegenüber der Vliesauflage angeordnete Nadelbereich zu versehen, der eine Min
destanzahl von fünf jeweils in einer gesonderten Bohrung eingesetzten Nadeln, vor
zugsweise von acht Nadeln je cm² aufweist. Da mit zunehmender Dichte der Nadel
verteilung einerseits der Verfilzungsgrad zunimmt und anderseits die Abhängigkeit
des Einstichbildes von der Vorschubgeschwindigkeit des Vlieses während des
Nadelns abnimmt, können bei einer entsprechend hohen Nadeldichte über die
Arbeitsbreite sowohl im Hinblick auf die Verfestigung als auch in bezug auf eine vom
jeweiligen Vliesvorschub unabhängige, gleichmäßige Einstichdichte besonders
günstige Verhältnisse geschaffen werden. Eine für diesen Zweck ausreichend hohe
Nadeldichte ist jedoch konstruktiv nur dann möglich, wenn kein Abstreifer zwischen
dem Nadelbrett und der Vliesauflage notwendig wird, weil nur dann die Beschränkung
des gegenseitigen Nadelabstandes durch den Lochabstand des Abstreifers entfällt.
Der gegenseitige Mindestabstand der Nadeln hängt somit lediglich von den Festig
keitsverhältnissen im Bereich des Nadelbrettes ab, was ausreichend hohe Nadeldich
ten ermöglicht. Um eine entsprechende Wirkung sicherzustellen, kann das Nadelbrett
In einem sich über die Arbeitsbreite erstreckenden Nadelbereich mit einer Mindest
anzahl von fünf Nadeln je cm² besetzt werden. Günstigere Verhältnisse ergeben sich
naturgemäß, wenn die Mindestanzahl auf acht Nadeln je cm² und darüber erhöht wird.
Die höhere Nadeldichte des Nadelbrettes verhindert selbstverständlich auch, daß die
Vliesauflage in herkömmlicher Weise als Lochplatte ausgebildet wird. Um trotzdem
ein Durchstechen des Vlieses sicherzustellen, kann die Vliesauflage im Verlänge
rungsbereich der Nadeln Oberflächenvertiefungen aufweisen, die die Festigkeit der
Vliesauflage nicht beeinträchtigen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nadeln eines vorverfestigten Vlieses
in einem schematischen Längsschnitt,
Fig. 2 eine Ausführungsform eines Nadelbrettes für die erfindungsgemäße Vorrich
tung ausschnittsweise in einer Draufsicht auf die Aufnahmebohrungen für die
Nadeln in einem größeren Maßstab und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Vliesauflage mit den in das Vlies einstechenden
Nadeln in einem vergrößerten Maßstab.
Die dargestellte Vorrichtung zur Vernadelung eines Vlieses 1 gemäß dem Ausfüh
rungsbeispiel nach der Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einer ruhenden Vlies
auflage 2 in Form einer Lochplatte und aus einem unmittelbar oberhalb der Vlies
auflage 2 angeordneten Nadelbrett 3, das quer zur Vliesauflage 2 hin- und hergehend
antreibbar ist, wie dies der Pfeil 4 andeutet. Die Nadeln des Nadelbrettes 3 sind mit
5 bezeichnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Vorrichtungen dieser Art fehlt zwi
schen dem Nadelbrett 3 und der Vliesauflage 2 ein Abstreifer. Der Verzicht auf einen
solchen Abstreifer wird möglich, weil die Vliesauflage 2 in Vliesdurchlaufrichtung 6
stetig konvex gekrümmt ist und auf das Vlies 1 eine Zugspannung zwischen einem
Walzeneinlaß 7 und einem Walzenabzug 8 aufgebracht wird, der zu diesem Zweck
mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit als der Walzeneinlaß 7 angetrieben wird.
Durch diese Zugbelastung des Vlieses 1 ergibt sich im Zusammenhang mit der
konvexen Krümmung der Vliesauflage 2 eine Andrückkraft des Vlieses 1 an die
ruhende Vliesauflage 2, so daß die auftretenden Normalkräfte dem Ausziehwiderstand
der Nadeln 5 aus dem Vlies 1 mit der Folge entgegenwirken, daß die Nadeln 5 trotzt
des fehlenden Abstreifers ohne Schwierigkeiten aus dem Vlies 1 herausgezogen
werden können. Damit Nadeln 5 gleicher Länge eingesetzt werden können, ist das
Nadelbrett 3 ebenfalls gekrümmt auszubilden, wie dies der Zeichnung entnommen
werden kann. Der zusätzliche Aufwand der gekrümmten Vliesauflage 2 und des
gekrümmten Nadelbrettes 3 wird durch die krümmungsbedingte Verbesserung der
Vliesverfilzung wettgemacht, weil ja die Nadeln 5 in unterschiedlichen Richtungen
gegenüber dem Vlies 1 in dieses einstechen.
Damit eine satte Vliesauflage auch im Zu- und Ablaufbereich der Vliesauflage 2
sichergestellt werden kann, verlaufen die Vliesdurchlaufflächen 9 einerseits zwischen
der Vliesauflage 2 und dem Walzeneinlaß 7 und anderseits zwischen der Vliesauflage
2 und dem Walzenabzug 8 auf der dem Nadelbrett 3 abgekehrten Seite von den
tangentialen Zu- bzw. Ablaufebenen 10 der Vliesauflage 2 weggeneigt, was eine
Umlenkung des Vlieses 1 im Bereich der Zu- und Ablaufränder der Vliesauflage 2
bedingt und damit ein Abheben des Vlieses 1 von der Vliesauflage 2 im Bereich der
Zu- und Ablaufränder ausschließt.
Wegen des Fehlens eines herkömmlichen Abstreifers zwischen dem Nadelbrett 3 und
der Vliesauflage 2 entfällt die Beschränkung des Mindestabstandes der Nadeln 5
voneinander durch den Mindestlochabstand der Lochplatte des Abstreifers, so daß
eine erheblich größere Nadeldichte von beispielsweise elf Nadeln pro cm² erreicht
werden kann. In der Fig. 2 ist eine solche im Vergleich zu herkömmlichen Nadel
brettern erheblich dichtere Nadelpackung anhand der Teilung der Aufnahmeboh
rungen 11 für die Nadeln 5 ohne weiteres ablesbar. Die Anordnung ist dabei so
getroffen, daß der gegenseitige Achsabstand der Aufnahmebohrungen 11 etwa dem
1,6 bis 1,7fachen Schafftdurchmesser der Nadeln 5 entspricht. Die Schwankungen
dieses Achsabstandes ergeben sich, weil die Aufnahmebohrungen 11 quer zur
Vliesdurchlaufrichtung 6 gegeneinander unregelmäßig versetzt angeordnet sind, um
örtlich höhere Einstichdichten zufolge einer völlig regelmäßigen Nadelanordnung zu
vermeiden.
Die höhere Dichte der Nadelverteilung verbietet selbstverständlich auch den Einsatz
einer Lochplatte als Vliesauflage 2, weil sonst wieder die Beschränkung der Dichte
der Nadelverteilung durch den Lochabstand der Vliesauflage 2 in Kauf genommen
werden müßte. Die Vliesauflage 2 könnte aus einzelnen mit gegenseitigem Abstand
angeordneten Lamellen bestehen. Für ein Nadeln insbesondere der Vliesoberfläche
wäre es auch möglich, eine nicht durchbrochene Platte mit einer durchgehenden,
glatten Oberfläche als Vliesauflage 2 vorzusehen, dann nämlich, wenn die Nadeln 5
das Vlies 1 nicht durchstechen, wie dies bei Gabelnadeln der fall sein könnte. Werden
für eine Oberflächenvernadelung Nadeln 5 mit Widerhaken 12 für die Fasermitnahme
gemäß der Fig. 3 eingesetzt, so ist dafür Sorge zu tragen, daß die Widerhaken 12
noch ausreichend tief in das Vlies 1 eindringen. Dies bedeutet einen vergleichsweise
kleinen Abstand zwischen der Nadelspitze und den Widerhaken 12, wobei allerdings
die Vliesdicke weitgehend für den Nadeleinstich ausgenützt werden muß. Günstigere
Einstichbedingungen ergeben sich bei Vliesauflagen 2, die im Verlängerungsbereich
der Nadeln 5 mit Oberflächenvertiefungen 13 versehen sind, wie dies in der Fig. 3
angedeutet ist. Diese Oberflächenvertiefungen 13 erlauben ja eine größere Ein
stichtiefe, ohne die erforderliche Festigkeit der Vliesauflage 2 zu gefährden.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten Vlieses mit wenigstens
einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer
dem Nadelbrett gegenüberliegenden, ruhenden Vliesauflage zwischen einem Walzen
einlaß und einem Walzenabzug, dadurch gekennzeichnet, daß das Nadelbrett (3)
unmittelbar gegenüber der in Vliesdurchlaufrichtung (6) stetig konvex gekrümmten
Vliesauflage (2) angeordnet ist und daß die Abzugsgeschwindigkeit des Walzen
abzuges (8) die Fördergeschwindigkeit des Walzeneinlasses (7) übersteigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesdurch
laufflächen (9) zwischen der Vliesauflage (2) einerseits und dem Walzeneinlaß (7)
bzw. dem Walzenabzug (8) anderseits von der tangentialen Zu- bzw. Ablaufebene
(10) der Vliesauflage (2) auf der dem Nadelbrett (3) abgekehrten Seite weggeneigt
verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nadel
brett (3) wenigstens einen sich über die Arbeitsbreite erstreckenden, unmittelbar
gegenüber der Vliesauflage (2) angeordnete Nadelbereich mit einer Mindestanzahl
von fünf jeweils in einer gesonderten Bohrung (11) eingesetzten Nadeln (5), vorzugs
weise von acht Nadeln (5) je cm² aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesauflage
(2) im Verlängerungsbereich der Nadeln (5) Oberflächenvertiefungen (13) aufweist.
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