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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin-und hergehend antreibbaren Nadelbett und mit einer dem Nadelbett gegenüberliegenden Stichuntertage zwischen einem Walzeneinlass und einem Walzenabzug.
Bel herkömmlichen Vorrichtungen dieser Art wird das Vlies zwischen der dem Nadelbett gegenüberliegenden Stichunterlage und einem Abstreifer zwischen der Stich-Unterlage und dem Nadelbett geführt, dessen Nadeln durch Durchtrittslöcher im Abstreifer in das Vlies einstechen. Dem Abstreifer, der wie die Stichunterlage meist aus einer Lochplatte besteht, kommt dabei die Aufgabe zu, das störungsfreie Herausziehen der Nadeln aus dem Vlies zu ermöglichen, das ohne einen solchen Abstreifer nicht durch die Nadeln vollständig freigegeben würde, weil die für die Fasermitnahme notwendigen Widerhaken der Nadeln das Vlies zumindest teilweise ungehindert anheben könnten. Mit dem Vlies in Eingriff verbleibende Nadeln behindern aber naturgemäss den Vliesvorschub entscheidend.
Aus diesem Grunde kann trotz des erheblichen Aufwandes für den entsprechend der Nadelteilung gebohrten Abstreifer, der ja nicht nur bestimmten Festigkeitsanforderungen genügen, sondern auch in Elnstlchnchtung zur Anpassung an die Vliesdicke verstellt werden muss, bel den bekannten Nadelungsvornchtungen nicht auf einen solchen Abstreifer verzichtet werden.
Zur schonenden Herstellung von Polviiesen ist es bekannt (DE 2 263 949 A), ein übliches breiteres Nadelbett in mehrere In Vliesdurchlaufnchtung hintereinander angeordnete schmale Nadelbretter aufzuteilen, die abwechselnd in das Vlies einstechen. Da ausserdem zwischen diesen schmalen Nadelbrettern N ! ederhatterrot) en vorgesehen sind, wird auf Abstreifer verzichtet, weil ja das Vlies stets abschnittsweise niedergehalten wird, und zwar gegen eine in Vliesdurchlaufrichtung bewegte Stichunterlage. Mit einer solchen bekannten Nadelvorrichtung ist jedoch keine hohen Vernadelungsansprüchen genügende Vliesführung Im Vernadelungsberelch möglich, weil das bereichswelse Abheben des Vlieses von der Stichunterlage durch die aus dem Vlies gezogenen Nadeln nicht unterbunden werden kann.
Ausserdem wird der Vliesvor- schub durch die Nadelbretter, deren Nadeln in das Vlies einstechen während die Nadeln der dazwischenliegenden Nadelbretter aus dem Vlies herausgezogen werden, behindert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vernadelung eines vorverfestigten Vlieses der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass ein Abstreifer entbehrlich wird, ohne das Herausziehen der Nadeln aus dem Vlies zu beeinträchtigen und den Vliesvorschub zu stören.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Nadelbett in an sich bekannter Weise unmittelbar gegenüber der in Vliesdurchlaufrichtung stetig konvex gekrümmten Stichunterlage angeordnet Ist und dass die Abzugsgeschwindigkeit des Walzenabzuges die Fördergeschwindigkeit des Walzeneinlasses übersteigt.
Um auf einen herkömmlichen Abstreifer zwischen der Stichunterlage und dem Nadelbett verzichten zu können, muss das Vlies entgegen dem Ausziehwiderstand der Nadeln an die Vliesauflage angedrückt werden. Zu diesem Zweck wird die Stichunterlage mit einer stetigen, konvexen Krümmung versehen und das Vlies einer entsprechenden Zugspannung unterworfen, die aufgrund der konvexen Krümmung der Stichunterlage das Vlies an die Stichunterlage andrückt, so dass die Nadeln ohne Schwierigkeiten aus dem Vlies herausgezogen werden können. Die Zugbelastung des Vlieses wird in einfacher Weise über den Walzeneinlass und den Walzenabzug erzielt, wenn diese Walzenpaare mit einer entsprechenden Geschwindigkeitsdifferenz angetrieben werden.
Voraussetzung für das Aufbringen einer entsprechenden Zugbelastung auf das Vlies ist selbstverständlich, dass das Vlies eine ausreichende Längsfestigkeit aufweist, was bei üblichen vorverfestigten Vliesen der Fall ist.
Um auch im Zu- und im Ablaufbereich der Stichunterlage ein sattes Anliegen des Vlieses zu gewährleisten, darf das Vlies nicht in der tangentialen Zu- bzw. Ablaufebene der Stichunterlage geführt werden. Die Vliesdurchlaufflächen zwischen der Stichunterlage einerseits und dem Walzeneinlass bzw. dem Walzenabzug anderseits müssen zu diesem Zweck vielmehr von der tangentialen Zu- bzw. Ablaufebene der
Stichunterlage auf der dem Nadelbett abgekehrten Seite weggeneigt verlaufen, damit das Vlies am Zu- bzw. Ablaufrand der Stichunterlage eine das satte Anliegen des Vlieses auch im Zu- und Ablaufbereich gewährleistende Umlenkung erfährt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird eine erfin- dungsgemässe Vorrichtung zum Nadeln eines vorverfestigten Vlieses in einem schematischen Längsschnitt gezeigt.
Die dargestellte Vorrichtung zur Vernadelung eines Vlieses 1 besteht im wesentlichen aus einer
Stichunterlage 2 in Form einer Lochplatte und aus einem unmittelbar oberhalb der Stichunterlage angeord- neten Nadelbett 3, das quer zur Stichunterlage 2 hin-und hergehend antreibbar ist, wie dies der Pfeil 4 andeutet. Die Nadeln des Nadelbettes 3 sind mit 5 bezeichnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Vorrichtungen dieser Art fehlt zwischen dem Nadelbett 3 und der Stichunterlage 2 ein Abstreifer.
Der
Verzicht auf einen solchen Abstrelfer wird möglich, weil die Stichunterlage 2 in Vliesdurchlaufrichtung 6
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stetig konvex gekrümmt ist und auf das Vlies 1 eine Zugspannung zwischen einem Walzeneinlass 7 und einem Walzenabzug 8 aufgebracht wird, der zu diesem Zweck mit einer grösseren Umfangsgeschwindigkeit als der Walzeneinlass 7 angetneben wird. Durch diese Zugbelastung des Vlieses 1 ergibt sich im Zusammenhang mit der konvexen Krümmung der Stichunterlage 2 eine Andrückkraft des Vlieses an die Stichunterlage, so dass die auftretenden Normalkräfte dem Ausziehwiderstand der Nadeln 5 aus dem Vlies 1 mit der Folge entgegenwirken, dass die Nadeln 5 trotzt des fehlenden Abstrelfers ohne Schwierigkeiten aus dem Vlies 1 herausgezogen werden können.
Damit gleichlange Nadeln 5 eingesetzt werden können, ist das Nadelbett 3 ebenfalls gekrümmt auszubilden, wie dies der Zeichnung entnommen werden kann. Der zusätzliche Aufwand der gekrümmten Stichuntertage 2 und des gekrümmten Nadelbettes 3 wird durch die krümmungsbedingte Verbesserung der Vliesverfilzung wettgemacht, weil ja die Nadeln 5 In unterschiedlichen Richtungen gegenüber dem Vlies 1 in dieses einstechen.
Damit eine satte Vliesauflage auch im Zu- und Ablaufbereich der Stichuntertage 2 sichergestellt werden kann, verlaufen die Vliesdurchlaufflächen 9 einerseits zwischen der Stichunterlage 2 und dem Walzenemlass 7 und anderseits zwischen der Stichunterlage 2 und dem Walzenabzug 8 auf der dem Nadelbett 3 abgekehrten Seite von den tangentialen Zu- bzw. Ablaufebenen 10 der Stichunterlage 2 weggeneigt, was eine Umlenkung des Vlieses 1 im Bereich der Zu- und Ablaufränder der Stichunterlage 2 bedingt und damit ein Abheben des Vlieses 1 von der Stichuntertage 2 im Bereich der Zu- und Ablaufränder ausschliesst.