DE19710489A1 - Faltbares Schutzelement für Leitungen - Google Patents
Faltbares Schutzelement für LeitungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein faltbares Schutzelement für Leitungen,
welches zusammen mit anderen Schutzelementen eine schützende Führung für
Kabel, Schläuche und andere Energieführungsleitungen bilden kann. Zum
Schutz vor mechanischen Einwirkungen und zur Sicherstellung ganz bestimm
ter Bewegungsbahnen für Energieführungsleitungen, die insbesondere nicht zu
stark gekrümmt oder gar geknickt werden dürfen, werden bevorzugt soge
nannte Energieführungsketten oder Energieführungsschläuche eingesetzt.
Ein Beispiel für eine solche Energieführungskette ist in der EP 0 415 050
B1 beschrieben, in deren Einleitung auch weitere Hinweise auf den Stand
der Technik erhalten sind. Aus der DD 2 65 449 A1 ist außerdem ein
sogenanntes Kabel- und Schlauchschlepp bekannt, welches die gleiche Funk
tion erfüllt, jedoch nicht aus einzelnen Kettengliedern zusammengesetzt,
sondern als geschlossenes Ganzes extrudiert und anschließend bearbeitet,
insbesondere geschlitzt ist.
Ein ähnlich hergestelltes System ist auch in der EP 0 544 027 A1 beschrie
ben.
Weiterhin ist aus der US 3,473,769 bekannt, ein flächiges Gebilde zu
extrudieren, welches durch Ausstanzen einzelner Teile und Zusammenfalten
seitlicher Stege zu einem Schutzsystem für Leitungen geformt werden kann.
Schließlich ist aus der EP 0 424 404 B1 ein Energieführungsträger bekannt,
der als Baueinheit mit Leitungen und Anschlußadaptern an den Enden
ausgebildet ist.
Bei den bekannten Schutzsystemen für Leitungen sind zwei Wege erkennbar,
wie unterschiedliche Anforderungen erfüllt werden können. Ein Weg geht
dahin, aus zwei oder vorzugsweise noch mehr Teilen zusammengesetzte
Kellenglieder herzustellen, die dann gemeinsam mit anderen Kettengliedern
eine Energieführungskette formen, die je nach Anwendungsfall mehr oder
weniger kompliziert aufgebaut ist. Der andere Weg geht dahin, einstückige
Energieführungssysteme auszubilden, indem langgestreckte Bauteile extrudiert
und danach in mehreren Bearbeitungsschritten durch Stanzen, Schneiden,
Biegen usw. Energieführungssysteme geschaffen werden. Dabei haben ex
trudierte Energieführungssysteme grundsätzlich den Nachteil, daß Quer
schnittsveränderungen in Extrusionsrichtung (außer der vollständigen nach
träglichen Entfernung von Material) nicht möglich sind, so daß sich viele
wünschenswerte mechanische Einzelheiten, insbesondere in Extrusionsrichtung
stabile Verbindungen auf diese Weise nicht herstellen lassen.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein faltbares Schutzelement für Leitungen zu schaf
fen, welches kostengünstig herstellbar ist, aber weitgehend in allen Dimen
sionen frei gestaltbar ist. Insbesondere soll sich das Schutzelement auch als
Teil einer einstückigen Schutzelementreihe ausbilden lassen, welche in ihrer
Endform die Funktion der nach dem Stand der Technik beschriebenen
Energieführungsketten hat.
Ebenfalls Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur
Herstellung einer einstückigen Reihe aus mehreren Schutzelementen bei
weitgehender Freiheit in der Formgebung und kostengünstiger Herstellung.
Diese Aufgabe wird durch ein faltbares Schutzelement für Leitungen gemäß
dem Anspruch 1 gelöst. Mehrere solche Schutzelemente können zu einer
einstückigen Schutzelementreihe nach dem Anspruch 11 geformt werden,
wobei ein entsprechendes Verfahren im Anspruch 21 angegeben wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen
enthalten.
Ein erfindungsgemäßes faltbares Schutzelement wird aus Kunststoff im
wesentlichen in einer ebenen flächigen Konfiguration einteilig gespritzt oder
gegossen und ist aus untereinander durch verbiegbare Brücken verbundenen
Segmenten aufgebaut. Dabei weist das Schutzelement ein Bodensegment mit
einer Unterseite und einer Oberseite und mindestens ein Wandsegment auf,
welche durch Biegen und/oder Falten Richtung Oberseite des Bodensegmentes
und mechanischen Schließen eines Schließmechanismus' zu einem geschlosse
nen Kanalabschnitt geformt werden können. Das Schutzelement ist dabei
entweder mit anderen gleichartigen Schutzelementen verbunden oder so
ausgebildet, daß es mit anderen gleichartigen Schutzelementen verbindbar ist,
so daß die Kanalabschnitte in einer Längsrichtung einen Kanal für Leitungen
bilden, insbesondere für beweglich verlegte Leitungen.
Die Herstellungsmethode durch Kunststoffspritzen oder -gießen erlaubt eine
in allen Richtungen komplexe Formgebung, wie sie von Kettengliedern bei
Energieführungsketten bekannt ist. So kann insbesondere ein Schließmechanis
mus ausgebildet werden, der auch bei relativ weichem Kunststoffmaterial in
axialer Richtung belastbar ist, was bei der Verwendung extrudierter Profile
grundsätzlich nicht möglich ist. Dadurch, daß das Schutzelement in einer
etwa ebenen, flächigen Konfiguration gespritzt bzw. gegossen wird, lassen
sich fast beliebige Materialprofile aller Wände der Kanalabschnitte herstellen,
insbesondere auch bei den Wandsegmenten, was bei U-förmig hergestellten
Kettengliedern beispielsweise nicht möglich ist.
Im einfachsten Fall kann das Schutzelement aus einem Bodensegment und
einem daran an einer Seite angeformten Wandsegment bestehen, welches
beim Zusammenbau zur Oberseite geknickt, zu einem Bogen geformt und an
der gegenüberliegenden Seite des Bodensegmentes mittels eines Schließmecha
nismus' eingehakt oder eingerastet wird. Ein so entstehender Kanalabschnitt
mit etwa halbkreisförmigem Querschnitt bildet die einfachste Form eines
Schutzelementes für beweglich verlegte Leitungen.
Um einen etwa dreieckigen Querschnitt des Schutzelementes zu erreichen,
kann dieses aus einem Bodensegment und zwei Wandsegmenten bestehen, die
entweder an unterschiedlichen Seiten des Bodensegmentes angeformt und
untereinander durch einen Schließmechanismus verbindbar sind oder die beide
in Folge an einer Seite des Bodensegmentes angeformt sind und durch zwei
maliges Falten in die gewünschte Form gebracht werden.
Um ein im Querschnitt etwa rechteckiges Schutzelement zu erhalten, wie es
für beweglich verlegte Leitungen bevorzugt wird, muß das Schutzelement ein
Bodensegment, mindestens zwei Wandsegmente und ein Deckelsegment
aufweisen. Diese können in unterschiedlicher Verteilung an dem Bodenseg
ment angeformt sein, wie anhand der Zeichnung noch näher erläutert wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß die verbiegbaren Brücken zwischen den
einzelnen Segmenten nicht für ein vielfaches Hin- und Herbiegen ausgelegt
sein müssen, sondern lediglich ein einmaliges Falten in eine Richtung
schadlos überstehen müssen. Es ist daher möglich, durch geeignete Aus
formung der Brücken sehr stabile Schutzelemente herzustellen, die in ihren
mechanischen Eigenschaften direkt U-förmig hergestellten Kettengliedern
durchaus ähnlich sind, sofern letztlich die Stabilität des gefalteten Verbundes
durch den Schließmechanismus sichergestellt wird. Dieser ist bevorzugt eine
Vorrichtung zum Einrasten, Verhaken und/oder Verriegeln, wobei er ins
besondere eine gegen unbeabsichtigtes Lösen unter Belastung gesicherte
Vorrichtung herstellen soll. Ob der Schließmechanismus nach dem Schließen
manuell wieder lösbar ausgelegt sein sollte, hängt vom jeweils vorgesehenen
Anwendungsfall ab. In vielen Fällen wird eine nicht wieder lösbare Einrast
verbindung ausreichen, da die Erfindung insbesondere für besonders preis
günstige Energieführungssysteme geeignet ist, bei denen eine Reparatur im
allgemeinen nicht in Betracht kommt, sondern beschädigte Systeme lediglich
komplett ausgetauscht werden. Grundsätzlich läßt die Erfindung aber auch
alle Arten von bekannten lösbaren Verbindungen als Schließmechanismus zu,
wobei die Art der Herstellung in einer ebenen, flächigen Konfiguration sogar
zusätzliche Freiheitsgrade in der Gestaltung des Schließmechanismus' zuläßt.
Um eine exakte Querschnittsform der Kanalabschnitte sicherzustellen, können
die einzelnen Segmente des Schutzelementes mit Formteilen, insbesondere
Stegen, Vorsprüngen, Ausnehmungen und dergleichen, versehen sein, durch
die das formgenaue Zusammenfalten sichergestellt wird. Solche Formteile
können zusätzlich die Stabilität der einzelnen Segmente verbessern, indem sie
Verstrebungen bilden.
Für Energieführungssysteme ist es auch bekannt, sogenannte Trennstege
vorzusehen, welche unterschiedliche Leitungen innerhalb des Schutzelementes
voneinander trennen, was einen definierten und schonenden Verlauf der
Leitungen im Inneren des Schutzsystems ermöglicht. Solche Trennstege, die
den zu formenden Kanalabschnitt in zwei oder mehr Teilquerschnittsflächen
unterteilen, können gemäß der vorliegenden Erfindung an mindestens eines
der Segmente angeformt sein. Dabei kann ein solcher Trennsteg entweder so
an eines der Segmente des Schutzelementes angeformt sein, daß er bereits
aus der Ebene der flächigen Konfiguration bei der Herstellung etwa senk
recht heraussteht, oder er kann so an eines der Segmente angeformt sein,
daß er sich später in die gewünschte Lage falten läßt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schutzelementes sind die die Segmente untereinander verbindenden Brücken
zumindest teilweise Kniegelenke, d. h. Gelenke, die aufgrund ihrer Bauform
in zwei unterschiedlichen Stellungen stabil stehenbleiben können. Solche
Gelenke sind beispielsweise aus dem Stand der Technik bei Kunststoffver
schlüssen für Flaschen bekannt. Insbesondere bei der Anwendung zur Befe
stigung von Deckelsegmenten an erfindungsgemäßen Schutzelementen können
sich erhebliche Vorteile ergeben, insbesondere bei der Montage des Systems.
Wenn aus den erfindungsgemäßen Schutzelementen übliche Energieführungs
ketten hergestellt werden sollen, so müssen diese Schutzelemente gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung Einrichtungen zum Anlenken von
benachbarten Schutzelementen aufweisen, insbesondere Zapfen und Führungs
löcher oder dergleichen. Grundsätzlich kommen hierfür sehr viele aus dem
Stand der Technik bekannte Ausführungsformen von Gelenken in Betracht,
insbesondere aber solche, bei denen die einzelnen Kettenglieder in ihrer
Endform miteinander verrastet werden können. Allerdings bietet die Erfin
dung auch die Möglichkeit, Schutzelemente noch in ihrer flächigen Kon
figuration vor dem Falten zusammenzusetzen und dann gemeinsam zu falten,
wodurch wiederum ein zusätzlicher Freiheitsgrad bei der Gestaltung der
Gelenkverbindungen geschaffen wird.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das Schutzele
ment Führungsöffnungen zur Aufnahme mindestens eines Führungsbandes
oder Führungsfadens zum Aneinanderreihen vieler Schutzelemente aufweist.
Wie anhand der Zeichnung näher erläutert wird, lassen sich so Schutzele
mente auf ein Führungsband oder auf Führungsfäden auffädeln, wodurch ein
einfaches Schutzsystem gebildet wird.
Besonders wichtig ist in vielen Fällen bei Schutzelementen für beweglich
verlegte Leitungen, daß bestimmte vorgegebene Krümmungsradien der Leitun
gen nicht unterschritten werden. In einer bevorzugten Ausführungsform weist
daher ein erfindungsgemäßes Schutzelement Mittel zur Begrenzung des
Winkels auf, um den es in Längsrichtung gegenüber einem benachbarten
Schutzelement abgewinkelt werden kann. Solche sogenannten Krümmungs
radiusbegrenzer sind in vielfältigen Formen aus dem Stand der Technik
bekannt. Es kann sich um eine spezielle Formgebung der Gelenke zu
benachbarten Schutzelementen handeln oder um Stege, die bei einem be
stimmten Winkel mit entsprechenden Stegen von benachbarten Schutzelemen
ten zusammenstoßen und eine weitere Biegung verhindern.
Einer der wesentlichsten Aspekte der vorliegenden Erfindung und ein bevor
zugtes Ausführungsbeispiel ist, daß mehrere Schutzelemente einstückig in
Form einer Schutzelementreihe hergestellt sind, wobei insbesondere die
Bodensegmente aneinanderhängen. Für kleine und vor allem kurze Leitungs
führungssysteme, beispielsweise mit einer Länge von 20 bis 150 cm, kann
es sehr kostengünstig sein, das komplette System mit einem einzigen Her
stellungsschritt herzustellen. Gerade bei Ketten aus sehr kleinen Kettenglie
dern ist der Montageaufwand erheblich und es sind komplizierte sehr präzise
Maschinen erforderlich, um solche Ketten aus mehreren Teilen zusammen
zubauen. Hier bietet die einstückige Herstellung entscheidende Vorteile bei
den Kosten, aber auch bezüglich der technischen Anwendungsmöglichkeiten,
wie im folgenden erläutert wird.
Bei einer erfindungsgemäßen einstücken Schutzelementreihe können bevorzugt
die Bodensegmente zusammen eine durchgehende, biegsame Bodenfläche
gleichmäßiger Materialdicke bilden, wodurch die Vorteile von extrudierten
Energieführungssystemen mit denen von Energieführungsketten kombiniert
werden können. Für einige Anwendungsfälle kann es jedoch auch vorteilhaft
sein, daß die Bodensegmente einer einstückigen Schutzelementreihe durch
elastische Biegebereiche miteinander verbunden sind, insbesondere durch
Abschnitte mit geringerer Materialdicke und/oder geringerer Breite als der
der Bodensegmente. Diese biegsamen Abschnitte übernehmen dann die
Funktion von Gelenken, haben jedoch, wie überhaupt die einstückige Anord
nung, den Vorteil, daß keine Teile aneinanderreiben, so daß kein Abrieb
entsteht und auch keine sich durch Verschleiß verändernden Toleranzen
auftreten. Dies kann für kleine Präzisionssysteme und die Anwendung in
Reinräumen, in denen Abrieb unerwünscht ist, von großem Vorteil sein.
Bei erfindungsgemäßen einstückigen Schutzelementreihen können die aus dem
Stand der Technik bekannten Mittel zur Begrenzung des Krümmungsradius'
eingesetzt werden. Insbesondere können an der Unterseite an jedem Boden
segment Stege angeordnet sein, die mit benachbarten Stegen so zusammen
wirken, daß die Schutzelementreihe nur bis zu einem vorgegebenen Mindest
krümmungsradius zur Unterseite hin gebogen werden kann. Diese Stege
können in Längsrichtung verlaufen und entsprechend dem gewünschten
Winkel zum Nachbarelement abgeschrägte Stirnseiten aufweisen. Eine andere
Alternative ist, daß die Stege quer zur Längsrichtung verlaufen und ent
sprechend abgeschrägte Seitenflächen haben.
Bei Energieführungssystemen mit einem zu einer Seite hin begrenzten mini
malen Krümmungsradius ist es häufig gewünscht, daß diese Systeme sich
nach der Oberseite hin nur maximal bis zu einer geraden Linie bewegen
lassen. Auf diese Weise können Energieführungssysteme selbst als tragende
Struktur für Leitungen dienen, wobei eine möglichst große sogenannte
freitragende Länge erwünscht ist. Da das Gewicht der zu führenden Leitun
gen und des Führungssystemes selbst bei größeren freitragenden Längen zu
einer Durchbiegung führt, ist es sogar manchmal erwünscht, das Energiefüh
rungssystem so zu konstruieren, daß es ohne Kraftaufwand nicht ganz gerade
gestreckt werden kann, so daß sich bei großen freitragenden Längen erst
durch das Gewicht des Systems eine gerade Form ergibt, wobei sich eine
gewisse elastische Verformung bildet. Man nennt Energieführungssysteme die
sich nur unter Kraftaufwand in eine gerade Form bringen lassen auch
"vorgespannte" Systeme. Dies läßt sich mit extrudierten Energieführungs
systemen nicht auf einfache Weise erreichen, da hierzu gekrümmte Profile
extrudiert werden müßten, was definiert reproduzierbar nur schwer möglich
ist. Durch nachträgliches Schlitzen oder Stanzen kann niemals die für eine
Vorspannung erforderliche Form hergestellt werden.
Demgegenüber ist es bei der vorliegenden Erfindung möglich, einstückige
Schutzelementreihen auch mit einer beliebigen Vorspannung herzustellen.
Dazu ist lediglich erforderlich, daß die Wand und/oder Deckelsegmente nicht
alle auf einer Seite der Bodensegmente anformt sind, sondern abwechselnd
auf beiden Seiten. Auf diese Weise ist genug Platz vorhanden, daß die
Wandsegmente, insbesondere aber die Deckelsegmente in ihrer Gesamtlänge
größer als die Gesamtlänge der Bodensegmente hergestellt werden können,
wodurch sich gerade die Vorspannung ergibt. Diese Anordnung hat außer
dem den Vorteil, daß Trennstege an den Wand- und/oder Deckelsegmenten
angeformt werden können.
Ein ganz besonderer Vorteil einer einstückig hergestellten Schutzelementreihe
besteht auch darin, - daß gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung an mindestens einem Ende ein Endstück angeformt
sein kann, welches zur Befestigung und/oder zur Aufnahme von Anschluß
mitteln für Leitungen dient. Bei aus einzelnen Kettengliedern hergestellten
Ketten ist es in vielen Fällen erforderlich, besondere Endstücke herzustellen,
was einen entsprechenden Aufwand bei Werkzeugen und Logistik erfordert.
Angeformte Endglieder für Energieführungssysteme, die in großen Stückzah
len benötigt werden, sind daher besonders günstig. Dieser Effekt wird noch
dadurch verstärkt, daß die Endstücke nicht nur Löcher oder bestimmte
Formen zur Befestigung an anderen Bauteilen aufweisen, sondern direkt als
Aufnahme für Anschlußmittel von Leitungen ausgeformt sind. Insbesondere
ist es möglich das Endstück mit vorgeformten Aufnahmen für elektrische
und/oder pneumatische und/oder hydraulische Steckverbindungen auszustatten,
wie anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert wird. Eine solche
einstückige Schutzelementreihe mit vorgeformten Endstücken läßt sich sehr
leicht mit Leitungen zu einem modularen Komplettsystem zusammenbauen,
insbesondere in einer Großserienfertigung.
Eine weitere erfindungsgemäße Möglichkeit zur Herstellung einer einstückigen
Schutzelementreihe besteht darin, daß Schutzelemente an mindestens ein Band
oder an zwei oder mehr Fäden in vorgegebenen Abständen angespritzt oder
angegossen werden. Dabei ist es auch möglich jeweils mehrere Schutzele
mente gleichzeitig an ein Band oder an Fäden anzugießen. Auf die Weise
entsteht ein gurtähnliches System welches viele günstige Eigenschaften von
extrudierten Energieführungssystemen und Energieführungsketten vereinigen
kann. Insbesondere ist eine Herstellung beliebiger Längen möglich, wobei
trotzdem die Einstückigkeit erhalten bleibt. Die Biegsamkeit und Belastbarkeit
des Systems kann dabei durch die Wahl des Bandes bzw. der Fäden und
durch die Abstände der Schutzelemente beeinflußt werden. Grundsätzlich
können dabei unterschiedliche Materialien für das Band bzw. die Fäden und
die Schutzelemente verwendet werden. Es ist jedoch auch möglich, beide aus
dem gleichem Material herzustellen.
Ein anderes erfindungsgemäßes Verfahren, welches eine besonders bevorzugte
Ausführung ist, ist die Herstellung einer einstückigen Schutzelementreihe von
vorgegebener Länge in einer einzigen Gieß- oder Spritzform. Erhöhten
Werkzeugkosten für diese eine Spritzform stehen erheblich geringere Kosten
für Spritzmaschinen, Montage und Montagewerkzeuge gegenüber, da nur
noch ein einziges Bauteil gehandhabt und gefaltet werden muß, während bei
aus Kettengliedern geformten Energieführungsketten viele Bauteile gehandhabt
werden müssen und bei extrudierten Systemen zahlreiche Nachbearbeitungs
schritte erforderlich sind.
Dies gilt insbesondere, wenn die Endstücke bereits angeformt sind, wie
bevorzugt bei der vorliegenden Erfindung vorgesehen.
Die Vorteile der Erfindung treten insbesondere zutage, wenn in größeren
Stückzahlen, von z. B. mehr als 100.000 Stück pro Jahr, Schutzelementreihen
mit schon eingelegten Leitungen und in Endstücke integrierten Anschlüssen
hergestellt werden sollen. Erfindungsgemäß ist dies leicht durch Herstellen
der Schutzelementreihe mit angeformten Endstücken in einer Form möglich,
wobei anschließend die Leitungen eingelegt und deren Anschlußstecker
und/oder Anschlußbuchsen in vorgeformten Aufnahmen in den Endstücken
fixiert werden. Durch Falten und Schließen der Schließmechanismen der
einzelnen Schutzelemente wird das System fertiggestellt.
Vorteile und bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung, auf die diese
jedoch nicht beschränkt ist, werden im folgenden anhand der Zeichnung
erläutert, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen einstücki
gen Schutzelementreihe mit Endstücken,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein einzelnes Schutzelement
dieser Schutzelementreihe im ungefalteten Zustand,
Fig. 3 eine Ansicht von oben auf ein herausgebrochenes
Teilstück der Schutzelementreihe in ungefalteter Stel
lung,
Fig. 4 eine schematische Explosionszeichnung des Endbe
reichs einer Schutzelementreihe mit Steckereinsatz und
Anschlußadapter,
Fig. 5 eine Ansicht von oben auf eine ungefaltete Schutz
elementreihe mit Endstücken,
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Schutzelementreihe aus
Fig. 5 im Bereich des vorletzten Schutzelementes,
Fig. 7 einen Querschnitt durch ein Endstück der Schutz
elementreihe aus Fig. 5,
Fig. 8 den schematischen Aufbau eines Schutzelementes im
Querschnitt in ungefalteter Stellung,
Fig. 9, 10 und 11 die einzelnen Schritte beim Zusammenfalten des
Schutzelementes aus Fig. 8 im Querschnitt,
Fig. 12, 13 und 14 einen Schließmechanismus für Schutzelemente in
geöffnetem bzw. geschlossenem Zustand,
Fig. 15, 16 und 17 ein anderes Ausführungsbeispiel eines Schutzelementes
im Querschnitt in ungefalteter, teilweise gefalteter
und geschlossener Darstellung,
Fig. 18, 19 und 20 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schutzelemen
tes im Querschnitt in gestreckter, teilweise gefalteter
und geschlossener Darstellung,
Fig. 21, 22 und 23 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schutzelemen
tes im Querschnitt in ungefalteter, teilweise gefalteter
und geschlossener Darstellung,
Fig. 24, 25 und 26 ein Beispiel für ein Kniehebelgelenk in geöffneter,
halb geschlossener und geschlossener Darstellung,
Fig. 27 ein schematisches Ausführungsbeispiel für eine
Schutzelementreihe mit einem Führungsband bzw.
zwei Führungsfäden und
Fig. 28 eine Ansicht von oben auf ein einzelnes, faltbares
Schutzelement in Form eines Kettengliedes.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung eines der
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung,
nämlich eine aus einem Stück gespritzte oder gegossene Schutzelementreihe
aus einstückig aneinanderhängenden Schutzelementen 1, welche Kanalabschnit
te 10 bilden. Diese weisen an ihrer Unterseite Stege 2 mit abgeschrägten
Stirnseiten 3 auf, welche beim Abwinkeln benachbarter Schutzelemente
sicherstellen, daß die Schutzelementreihe zu ihrer Unterseite hin nicht einen
minimalen Krümmungsradius R unterschreiten kann. An die Schutzelement
reihe sind einstückig Endstücke 30 angeformt, welche sich beispielsweise
mittels eines Verriegelungsmechanismus' 32, der in einen Verriegelungszapfen
37 eingreift an geeigneten Anschlußadaptern 36 befestigen lassen.
Wie anhand der Fig. 2 und 3 im Querschnitt bzw. in einer Ansicht von
oben verdeutlicht wird, sind die einzelnen Schutzelemente der Schutzelement
reihe durch Zusammenfalten eines ursprünglich in etwa ebener gestreckter
Form hergestellten zusammenhängenden Kunststoffgebildes entstanden. Jedes
Schutzelement 1 weist ein Bodensegment 11, zwei Wandsegmente 12, 13
und ein Deckelsegment 14 auf, welche durch verbiegbare Brücken 15
untereinander zusammenhängen. Die verbiegbaren Brücken 15 haben eine
geringere Materialdicke als die übrigen Segmente und sind in ihren Begren
zungen so geformt, daß sich beim Zusammenfalten ein stabiler, im Quer
schnitt rechteckiger Kanal 9 für jedes Schutzelement 1 ergibt. Das Falten
erfolgt zur Oberseite 4 des Bodensegmentes 11 hin, wobei ein Schließmecha
nismus 16, 17 das Verbinden der einander berührenden Enden eines Wand
segmentes 12 und des Deckelsegmentes 14 ermöglicht. Für den Schließme
chanismus 16, 17 kommen verschiedene, aus dem Stand der Technik bei
Energieführungsketten bekannte Formen in Betracht, insbesondere Haken,
Einrastungen, formschlüssige Verriegelungen und insbesondere elastisch
einschnappende Schnappverbindungen. In den vorliegenden Ausführungsbei
spielen ist eine solche Schnappverbindung dargestellt, bei der eine gerundete
Achse 17 in eine Ausbuchtung 16 einschnappt.
Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen für Schutz
elementreihen hängen die Bodensegmente 11 aneinander. Sie können dabei
im einfachsten Fall eine Führungsbahn überall gleichmäßiger Materialstärke
bilden, die sich relativ gleichmäßig bis zu einem minimalen Krümmungs
radius krümmen läßt. Um die Gelenkigkeit einer Schutzelementreihe zu
vergrößern, können jedoch zwischen den einzelnen Bodensegmenten 11 auch
elastische Biegebereiche 8 vorgesehen werden, die eine dünnere Materialdicke
und/oder eine geringere Materialbreite als die übrigen Bodensegmente 11
haben.
Um die Vorteile der erfindungsgemäßen Schutzelementreihen zu veranschauli
chen, zeigt Fig. 4 in perspektivischer Darstellung das Ende einer Schutz
elementreihe, wobei das Deckelsegment 14 des Endstückes 30 geöffnet
dargestellt ist. Dieses Endstück 30 ist mit Befestigungslöchern 33 versehen,
mittels welcher es an einer Struktur angeschraubt werden kann. Es weist
außerdem in ihrer Form speziell angepaßte Aufnahmen 31 auf, die die
sichere formschlüssige Halterung eines Steckereinsatzes 34 ermöglichen. Auf
diese Weise kann ein vorgefertigter Leitungsstrang mit Steckereinsätzen 34
am Ende einfach in eine noch offene Schutzelementreihe eingelegt und durch
Schließen der Deckelsegmente 14 der Endstücke 30 fixiert werden. Es
entsteht so eine modular aufgebaute Schutzelementreihe mit fest eingebauten
Leitungen, welche mit ihren Endstücken 30 an Anschlußadaptern 36 befestigt
werden kann. Ein Verriegelungsmechanismus 32 ermöglicht im Zusammen
wirken mit Verriegelungszapfen 37 an den Endstücken 30 eine sichere
Befestigung der Schutzelementreihe.
Das Herstellungsprinzip der in Fig. 4 dargestellten Schutzelementreihe wird
auch anhand der Fig. 5, 6 und 7 nochmals veranschaulicht. Die Fig. 5
zeigt in einer Ansicht von oben den Aufbau einer solchen Schutzelement
reihe in ungefalteter Stellung, wobei die Fig. 6 einen Querschnitt durch das
vorletzte Schutzelement und die Fig. 7 einen Querschnitt durch das Endstück
der Schutzelementreihe aus Fig. 5 zeigt. Die Bezugszeichen entsprechen
denen der vorhergehenden Figuren, so daß die Schutzelementreihe aus
Bodensegmenten 11 Wandsegmenten 12, 13 und Deckelsegmenten 14 aufge
baut ist. Die Längsrichtung ist durch einen Pfeil S in Fig. 5 angedeutet.
Fig. 5 veranschaulicht, daß die Deckelsegmente 14 abwechselnd an beiden
Seiten der ungefalteten Schutzelementreihe angeordnet sind, was einen
entscheidenden Vorteil bei der Dimensionierung mit sich bringt. Durch die
abwechselnde Anordnung besteht für die Deckelsegmente 14 genügend Platz,
daß diese eine Ausdehnung L' in Längsrichtung S haben können, welche
größer als die Ausdehnung L der einzelnen Bodensegmente 11 in Längs
richtung S ist. Je nach dem Aufmaß, welches die Länge L' der Deckelseg
mente 14 gegenüber der Länge L der Bodensegmente 11 aufweist, kann die
Vorspannung der Schutzelementreihe bestimmt werden, d. h. die Kraft, die
erforderlich ist, um die Schutzelementreihe in eine exakt gerade Ausrichtung
zu bringen, diese Vorspannung bestimmt die erreichbaren freitragenden
Längen solcher Schutzelementreihen und erlaubt die Beeinflussung des
Durchhangs bei besonders großen freitragenden Längen. Die Vorspannung
könnte prinzipiell außer durch die Dimensionierung der Deckelsegmente 14
auch durch eine geeignete Formgebung wechselseitig angeordneter Wandseg
mente 12, 13 erreicht werden, indem diese Wandsegmente geringfügig
trapezförmig gestaltet werden. Die einfachste und stabilste Ausführungsform
ist jedoch durch eine entsprechende Dimensionierung der Deckelsegmente 14
zu erreichen.
Als weitere Besonderheit ist in der Fig. 4 eine zusätzliche Ausgestaltung
schematisch dargestellt. Es handelt sich um einen Trennsteg 20, der an
einem Deckelsegment 14 angeformt ist und der sich so aus der Ebene seiner
Herstellung falten läßt, daß er beim Zusammenfalten der Schutzelemente in
eine Trennstegaufnahme 19 eingreift und so sicher befestigt den freien
Querschnitt eines Schutzelementes 1 unterteilt. Grundsätzlich könnten bei der
Herstellung der Schutzelemente Trennstege auch schon in einer Ausrichtung
senkrecht zur Ebene der einzelnen Segmente gespritzt bzw. gegossen werden,
wodurch ein zusätzliches Falten in die gewünschte Lage nicht mehr erforder
lich wäre.
Die Fig. 8, 9, 10, 11, 12, 13 und 14 zeigen nochmals im Detail im
Querschnitt ein Schutzelement in seiner Herstellungsebene und in unterschied
lichen Zuständen beim Zusammenfalten. Die einzelnen Teile tragen die
gleichen Bezugszeichen wie in den vorangegangenen Figuren.
Ein besonders einfach aufgebautes Schutzelement ist im Querschnitt in den
Fig. 15, 16 und 17 dargestellt, und zwar im Zustand der Herstellung,
in teilweise gefaltetem Zustand und in der geschlossenen Endform. Bei
diesem Ausführungsbeispiel weist das Schutzelement nur ein Bodensegment
11 und ein Wandsegment 12 auf, die durch eine verbiegbare Brücke 15
verbunden sind. Ein Formteil 25 bewirkt die richtige Lage beim Zusammen
falten und das biegsame Wandsegment 12 kann in eine Halbkreisform
gebracht und mittels eines Schließmechanismus' 16, 17 mit dem Bodenseg
ment 11 zu einer geschlossenen Form verriegelt werden. Bei dieser Art der
zumindest teilweise elastischen Verformung des Wandsegmentes 12 ist
insbesondere auch ein Einhaken in eine Öffnung im Bodensegment 11 als
Schließmechanismus geeignet, wobei der Haken durch die elastische Kraft in
einer entsprechenden Öffnung im Bodensegment 11 gehalten sein kann.
Fig. 17 zeigt zusätzlich in schematischer Form Führungsöffnungen 23 an der
Unterseite des Bodensegmentes 11 zur Aufnahme von nicht dargestellten
Führungsfäden 24. Mittels solcher Führungsöffnungen 23 lassen sich viele
Schutzelemente auf Führungsfäden 24 auffädeln, wodurch eine einfache
Schutzelementreihe entsteht. Natürlich kann eine solche Schutzelementreihe
auch bei dieser Ausführungsform genausogut durch einstückige Herstellung
einer Schutzelementreihe wie oben beschrieben hergestellt werden.
Fig. 18, 19 und 20 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung im Querschnitt, wiederum in gestreckter, teilweise gefalteter und
vollständig gefalteter Form. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist jedes
Schutzelement ein Bodensegment 11 und zwei Wandsegmente 12, 13 auf,
welche im zusammengefalteten Zustand einen dreieckigen Kanalabschnitt 10
bilden. Ein Verriegelungsmechanismus 16, 17 kann wiederum entsprechend
den auftretenden Belastungen so gestaltet sein, daß ein unbeabsichtigtes
Öffnen unter Belastung nicht möglich ist.
Fig. 20 zeigt zusätzlich ein Ausführungsbeispiel für eine Führungsöffnung
21 für ein Führungsband 22. Dadurch ist es, falls eine Schutzelementreihe
nicht einstückig hergestellt werden soll, möglich, viele Schutzelemente auf
ein Führungsband aufzufädeln. Ein solches Führungsband, kann beispielsweise
auch aus Federstahl bestehen, wodurch besondere Eigenschaften der Schutz
elementreihe und eine große Haltbarkeit erreichbar ist. Andere Materialien
kommen für das Führungsband 22 ebenfalls in Betracht.
Fig. 21, 22 und 23 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung im Querschnitt, wiederum in ungefaltetem, teilweise gefaltetem und
geschlossenem Zustand. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Wandseg
mente 12 gebogen geformt, so daß sie gleichzeitig die Funktion eines
Deckelsegmentes mitübernehmen können. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt
auch, daß unter einer flächigen, etwa ebenen Konfiguration trotzdem kom
plexere Formen verstanden werden können, die jedoch hauptsächlich so
gestaltet sind, daß sie, von bestimmten Besonderheiten abgesehen, im we
sentlichen durch Gußformen aus zwei Halbschalen hergestellt werden können.
Die Fig. 24, 25 und 26 zeigen eine, besondere Ausführungsform, bei der
anstelle der verbiegbaren Brücke 15 zwischen zwei Segmenten ein Kniehebel
gelenk 18 angeordnet sein kann. Solche Kniehebelgelenke 18 haben die
Eigenheit, durch Formgebung und Dimension von zwei oder drei Kunststoff
stegen in zwei Stellungen stabil stehen zu können. So kann ein mit einem
Kniehebelgelenk 18 an ein Wandsegment 13 angelenktes Deckelsegment 14
stabil in der Stellung wie in Fig. 24 dargestellt stehen. Nach einer gegen
einen Widerstand entsprechend der Pfeilrichtung in Fig. 25 durchgeführten
Bewegung kann das Deckelsegment 14 dann in einer zweiten Stellung, wie
in Fig. 26 dargestellt, stabil einrasten oder unter Federdruck an einer
Anlage anliegen. Solche Kniehebelgelenke können grundsätzlich an verschie
denen Stellen anstelle der oben beschriebenen verbiegbaren Brücken 15
eingesetzt werden, insbesondere jedoch für die Anlenkung der Deckelsegmen
te 14 benutzt werden. Sie sind auch für die Deckel von nicht faltbaren
Kettengliedern von Energieführungsketten geeignet.
Fig. 27 zeigt in schematischer Darstellung, wie eine Schutzelementreihe aus
einzelnen Schutzelementen 11 an ein Führungsband 22 oder an zwei Füh
rungsfäden 24 angespritzt sein kann. Moderne Kunststoffspritzmaschinen
lassen es zu, daß ein beliebig langes Führungsband 22 oder Führungsfäden
24 durch die Spritzgußformen geführt werden und jeweils in vorgegebenen
Abständen eines oder mehrere Schutzelemente mit ihren Bodensegmenten 11
an diese durchlaufenden Teile angespritzt werden. Dabei können die Materia
lien von Bodensegmenten 11 und Führungsband 22 bzw. Führungsfäden 24
gleich oder unterschiedlich sein. Auf diese Weise können besonders flexible
und haltbare Schutzelementreihen hergestellt werden. Auch diese Herstellung
ist prinzipiell mit nicht faltbaren Schutzelementen möglich.
Als letztes Ausführungsbeispiel zeigt die Fig. 28, daß die vorliegende
Erfindung auch zur Herstellung von Kettengliedern, wie sie an sich für den
Aufbau von Energieführungsketten bekannt sind, geeignet ist. Wie schema
tisch angedeutet, kann auch ein Energieführungskettenglied durch Falten aus
einem Bodensegment 11, einem Wandsegment 12 und einem Wandsegment
13 mit daranhängendem Deckelsegment 14 hergestellt werden. Bis auf die
verbiegbaren Brücken 15 braucht sich ein durch Falten hergestelltes Ketten
glied nicht von anderen bekannten Bauformen zu unterscheiden, so daß auch
alle dort bekannten Verbindungstechniken und Wege zur Begrenzung des
Krümmungsradius' eingesetzt werden können. Ein zusätzlicher Freiheitsgrad
bei der Gestaltung ergibt sich allerdings dadurch, daß bei der Herstellung in
einer im wesentlichen ebenen Form einteilige Kettenglieder hergestellt werden
können, die trotzdem an den Innen- und Außenseiten beliebige Strukturen
aufweisen können. Dies ist für einstückige oder U-förmige Kettenglieder
sonst nur mit extrem komplizierten Spritzguß-Formen möglich. Außerdem
ergibt sich als weiterer Vorteil, daß die Gelenke, wie auch immer sie
gestaltet sein mögen, nicht zwingend erst im gefalteten Zustand des Ketten
gliedes zusammengesetzt werden müssen, sondern auch bereits in der noch
gestreckten Form ineinandergesetzt werden können. Dies ermöglicht Baufor
men, z. B. lange Zapfen 6 in Führungslöchern 7, die sich bei einstückigen
Kettengliedern, die bereits in ihrer Endform hergestellt werden, überhaupt
nicht zusammenfügen lassen würden.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht daher durch das Konzept des gespritz
ten oder gegossenen faltbaren Schutzelementes zahlreiche kostengünstig
herstellbare und technisch vorteilhafte Bauformen von Schutzsystemen für
bewegliche und unbewegliche Leitungen, die mit herkömmlichen Verfahren
nicht herstellbar waren. Insbesondere lassen sich so kleine, preisgünstige
Leitungsführungssysteme in großen Stückzahlen herstellen, was ihre Anwen
dung in Bereichen möglich macht, in denen bisher solche Systeme nur
schwer einsetzbar waren, beispielsweise in kleinen Tischdruckern, bei Mani
pulatoren und Kleinmaschinen.
1
Schutzelement
2
Mittel zur Begrenzung des Krümmungsradius, Steg
3
abgeschrägte Stirnseite
4
Oberseite des Bodensegmentes
5
Unterseite des Bodensegmentes
6
Einrichtung zum Anlenken (Zapfen)
7
Einrichtung zum Anlenken (Führungsloch)
8
elastischer Biegebereich
9
Kanal
10
Kanalabschnitt
11
Bodensegment
12
Wandsegment
13
Wandsegment
14
Deckelsegment
15
verbiegbare Brücke
16
,
17
Schließmechanismus
18
Kniehebelgelenk
19
Trennstegaufnahme
20
Trennsteg
21
Führungsöffnung für Führungsband
22
Führungsband
23
Führungsöffnung für Führungsfaden
24
Führungsfaden
25
Formteil
30
Endstück
31
Aufnahme für Steckverbindungen
32
Verriegelungsmechanismus
33
Befestigungslöcher
34
Steckereinsatz
35
Leitung
36
Anschlußadapter
37
Verriegelungszapfen
L Länge eines Schutzelementes
L' Länge eines Deckelsegmentes
R Krümmungsradius
S Längsrichtung
L Länge eines Schutzelementes
L' Länge eines Deckelsegmentes
R Krümmungsradius
S Längsrichtung
Claims (25)
1. Faltbares Schutzelement (1) für, insbesondere beweglich verlegte, Leitun
gen (35), welches aus Kunststoff im wesentlichen in einer etwa ebenen,
flächigen Konfiguration einteilig gespritzt oder gegossen ist und unter
einander durch verbiegbare Brücken (15; 18) verbundene Segmente (11,
12, 13, 14) aufweist, wobei das Schutzelement (1) ein Bodensegment
(11) mit einer Oberseite (4) und einer Unterseite (5) und mindestens
ein Wandsegment (12) aufweist, welche durch Biegen und/oder Falten
Richtung Oberseite (4) des Bodensegmentes (11) und mechanisches
Schließen eines Schließmechanismus' (16, 17) zu einem geschlossenen
Kanalabschnitt (10) geformt werden können, und wobei das Schutzele
ment (1) vorzugsweise mit anderen gleichartigen Schutzelementen (1) so
verbunden oder verbindbar ist, daß die Kanalabschnitte (10) in einer
Längsrichtung (S) einen Kanal (9) für Leitungen (35) bilden.
2. Schutzelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
mindestens zwei Wandsegmente (12, 13) aufweist.
3. Schutzelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
mindestens zwei Wandsegmente (1,2, 13) und ein Deckelsegment (14)
aufweist.
4. Schutzelement (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließmechanismus (16, 17) eine Vorrichtung zum Einrasten,
Verhaken und/oder Verriegeln ist, insbesondere eine gegen unbeabsich
tigtes Lösen unter Belastung gesicherte Vorrichtung.
5. Schutzelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Segmente (11, 12, 13, 14) mit
Formteilen (25), insbesondere Stegen, Vorsprüngen, Ausnehmungen und
dergleichen, versehen sind, die das formgenaue Zusammenfalten sicher
stellen.
6. Schutzelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an mindestens eines der Segmente (14) mindestens
ein Trennsteg (20) angeformt ist, der den aus dem Schutzelement (1)
zu formenden Kanalabschnitt (10) in zwei Teilquerschnittsflächen unter
teilt.
7. Schutzelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Segmente (11, 12, 13, 14) untereinander
verbindenden Brücken (15) zumindest teilweise Kniehebelgelenke (18)
sind, die in zwei unterschiedlichen Stellungen stabil stehenbleiben.
8. Schutzelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Schutzelement (1) Einrichtungen zum Anlen
ken (6, 7) von benachbarten Schutzelementen (1) aufweist, insbesondere
Zapfen (6) und Führungslöcher (7) und dergleichen.
9. Schutzelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es Führungsöffnungen (21; 23) zur Aufnahme
mindestens eines Führungsbandes (22) oder Führungsfadens (24) zum
Aneinanderreihen vieler Schutzelemente (1) aufweist.
10. Schutzelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es Mittel (2) aufweist zur Begrenzung des Winkels,
um den es in Längsrichtung (R) gegenüber einem benachbarten Schutz
element (1) abgewinkelt werden kann.
11. Schutzelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schutzelement (1) mit benachbarten Schutzelementen
(1) einstückig in Form einer Schutzelementreihe hergestellt ist, wobei
insbesondere die Bodensegmente (11) aneinanderhängen.
12. Einstückige Schutzelementreihe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Bodensegmente (11) zusammen eine durchgehende, biegsa
me Bodenfläche gleichmäßiger Materialdicke bilden.
13. Einstückige Schutzelementreihe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Bodensegmente (11). durch elastische Biegebereiche (8) mit
einander verbunden sind, insbesondere durch Abschnitte mit geringerer
Materialdicke und/oder geringerer Breite als der der Bodensegmente
(11).
14. Einstückige Schutzelementreihe nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schutzelement (1) Mittel (2) aufweist
zur Begrenzung des Winkels, um den es in Längsrichtung gegenüber
einem benachbarten Schutzelement (1) abgewinkelt werden kann.
15. Einstückige Schutzelementreihe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß an jedem Bodensegment an der Unterseite mindestens ein Steg
(2) angeordnet ist, der mit benachbarten Stegen (2) so zusammenwirkt,
daß die Schutzelementreihe nur bis zu einem vorgegebenen Mindest
krümmungsradius zur Unterseite hin gebogen werden kann.
16. Einstückige Schutzelementreihe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Stege (2) in Längsrichtung verlaufen und insbesondere
abgeschrägte Stirnseiten (3) aufweisen.
17. Einstückige Schutzelementreihe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Stege (2) quer zur Längsrichtung verlaufen und insbesonde
re abgeschrägte Seitenflächen haben.
18. Einstückige Schutzelementreihe nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die bei zwei benachbarten Bodensegmenten
(11) seitlich anhängenden jeweiligen Wandsegmente (12, 13) und/oder
Deckelsegmente (14) abwechselnd an den beiden Seiten angeordnet sind,
so daß sich insbesondere Wandsegmente (11, 12) und/oder Deckelseg
mente (14) mit solchen Abmessungen (L') herstellen lassen, daß die
fertig gefaltete Schutzelementreihe zur Oberseite (4) hin nicht oder
jedenfalls nicht ohne Vorspannungskraft gekrümmt werden kann.
19. Einstückige Schutzelementreihe nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß sie angeformt an mindestens einem Ende
ein Endstück (30) aufweist, welches zur Befestigung und/oder zur
Aufnahme von Anschlußmitteln (34) für Leitungen dient.
20. Einstückige Schutzelementreihe nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß das Endstück (30) vorgeformte Aufnahmen (31) für elektrische
und/oder pneumatische und/oder hydraulische Steckverbindungen (34)
aufweist.
21. Verfahren zur Herstellung einer einstückigen Schutzelementreihe aus
Schutzelementen gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß an mindestens ein Führungsband (22) oder an zwei oder mehr
Führungsfäden (24) in vorgegebenen Abständen Schutzelemente (1) ange
spritzt oder angegossen werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem
Spritz- oder Gießvorgang jeweils mehrere Schutzelemente (1) angespritzt
bzw. angegossen werden.
23. Verfahren zur Herstellung einer einstückigen Schutzelementreihe gemäß
einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
einzigen Form in einem einzigen Gieß- oder Spritzvorgang eine Vielzahl
zusammenhängender faltbarer Schutzelemente (1) hergestellt wird, die
nach der Entnahme aus der Form zu einem flexiblen Kanal für Leitun
gen gefaltet werden können.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß in derselben
Form bei demselben Gieß- oder Spritzvorgang mindestens ein an die
Schutzelementreihe angeformtes Endstück (30) mit hergestellt wird,
welches zur Befestigung und/oder zur Aufnahme von Anschlüssen (34)
für Leitungen vorbereitet ist.
25. Verfahren zur Herstellung einer Schutzelementreihe mit eingelegten
Leitungen und in Endstücke (30) integrierten Anschlüssen (34), dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Schutzelementreihe gemäß Anspruch 24 hergestellt wird,
- - daß vor dem vollständigen Falten der Schutzelementreihe Leitungen mit Anschlußsteckern und/oder Anschlußbuchsen (34) in vorgeform te Aufnahmen (31) in dem mindestens einen Endstück (30) einge legt und entlang der Schutzelementreihe verlegt werden und
- - daß anschließend die Schutzelemente (1) fertig zusammengefaltet, die Endstücke (30) zur Fixierung der Anschlußstecker und/oder An schlußbuchsen (34) geschlossen und die Kanalabschnitte (10) mittels der Schließmechanismen (16, 17) ebenfalls geschlossen werden.
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