DE19706086A1 - Chirurgisches Hilfsmittel - Google Patents
Chirurgisches HilfsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Hilfsmittel, das ei
ne Nadel mit zwei Spitzen aufweist.
Ein solches chirurgisches Hilfsmittel (EP 0 687 446 A2) er
laubt das schonende Operieren auf engstem Raum, insbesondere
mit percutanen und endoskopischen Methoden, die nur einen mi
nimalen Einschnitt durch die Haut erfordern. Bei einer mögli
chen Anwendung wird die Nadel mit einem entsprechenden Nadel
halter durch die zu vernähende Sehne oder den sonstigen zu
vernähenden Körperteil gestochen, auf der anderen Seite auf
genommen und dann wieder in umgekehrter Richtung, jedoch in
einem anderen Winkel - in V-Form - durch den zu vernähenden
Körperteil geführt. Die Nadel braucht dabei nicht umgedreht
zu werden, wie dies bei einer normalen Nadel mit nur einer
Spitze der Fall wäre.
Eine Ruptur der Achillessehne kann mit der Nadel ohne übliche
Schnittführung von 10 bis 12 cm, die nach Literaturangaben
bis zu 17% Komplikationen wie Wundrandgewebsuntergang, In
fektion oder Nervenschädigung verursacht, durchgeführt wer
den. Die Naht wird nach Anlegen der winzigen Hautöffnung be
gonnen, indem die zweispitzige Nadel mit Faden nach Passieren
der Haut durch das Achillessehnengewebe so durchzogen wird,
daß die nachfolgende zweite Spitze der Nadel etwa 2 mm inner
halb des Achillessehnengewebes bleibt, so daß der Aus- und
Eintrittskanal an der Oberfläche (Haut- und Fettgewebe)
gleich bleibt und nur in der Tiefe durch eine Wendung schräg
geführt wird, so daß beim Ein- und Rückstich der Fadenverlauf
in der Tiefe innerhalb der Sehne V-förmig bzw. zickzackförmig
verläuft. Nach der Durchflechtungsnaht in beiden Teilen der
rupturierten Achillessehne wird zuletzt im Bereich der klei
nen Schnittführung der Faden verknotet. Von außen sieht man
statt 10 bis 12 cm Schnittführung bei üblicher Versorgung nur
eine Inzision von 0,5 bis 1 cm und auch die Nadelein- und
-ausstichstellen. Eine ähnliche Naht läßt sich auch bei ande
ren Sehnen und Bändern wie der Knie- und Sprunggelenke durch
führen. Auch die Hautnaht ist mit zweispitziger Nadel ohne
Strangulation der Haut und bleibenden Schnurfurchen möglich.
Auch eine Darmwandnaht zur Herstellung einer Anastomose ist
mit einer zweispitzigen Nadel in V-Rückstichform gut durch
führbar, ebenfalls die Naht nach einer Herzwandverletzung, um
die Gefäße an der Oberfläche zu schonen. Mit einer derartigen
Rückstichnaht mit zweispitzigen Nadeln können Krampfadern so
wie Verbindungen zwischen den äußeren und inneren Venen sowie
Venen-Arterien-Verbindungen an der Oberfläche ohne Hinterlas
sen einer Strangulation der Haut mit Schnurfurchen unterbun
den werden.
Mit einer geraden, zweispitzigen feinen Nadel kann unter ar
throskopischer Kontrolle eine Meniscus- oder Kapselnaht her
gestellt werden. Die zweispitzige Nadel sollte atraumatisch
als Einmalware verwendet werden, damit kein Schaden durch die
Verwendung der beschädigten Nadel im Gewebe entsteht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines ver
besserten chirurgischen Hilfsmittels, mit dem noch bessere
Nähte erzielt werden können.
Eine Lösung der Erfindung besteht darin, daß die Nadel eine
sich in ihrer Längsrichtung erstreckende rinnenförmige Ver
tiefung aufweist. Diese rinnenförmige Vertiefung nimmt wäh
rend des Durchstechens des Gewebes den Faden auf, so daß der
Einstich nicht dadurch unnötig groß wird, indem durch ihn die
Nadel und der Faden miteinander hindurchgeführt werden müs
sen.
Eine andere erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Nadel mehr als eine Befestigungseinrichtung für
einen Faden aufweist. Es können also mehr als ein Faden
gleichzeitig an der Nadel angebracht werden. Reißt ein Faden,
so kann mit dem verbleibenden Faden nach Auffädeln weiter ge
näht werden.
Die Ösen können paarweise durch eine Kerbe so angebracht wer
den, daß nach dem Auffädeln der Faden nicht übersteht.
Vorteilhafterweise sind sowohl die sich in Längsrichtung er
streckende rinnenförmige Vertiefung als auch mehrere Befesti
gungseinrichtungen für einen Faden vorgesehen, wobei insbe
sondere die rinnenförmige Vertiefung auch so groß sein kann,
daß sie den mehr als einen Faden während des Durchstechens
des Gewebes aufnehmen kann.
Zweckmäßigerweise sind die Befestigungseinrichtungen Ösen.
Die Nadel ist je nach dem Typ von Operation, der durchgeführt
werden muß, geradlinig oder gekrümmt sein oder kann auch zum
Beispiel einen gekrümmten und einen geradlinigen Bereich auf
weisen.
Zweckmäßigerweise hat die Nadel im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt. Bei anderen Ausführungsformen wird man einen
dreieckigen oder runden Querschnitt vorsehen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des chirurgischen
Hilfsmittels zeichnet sich dadurch aus, daß es einen oder
mehrere Fäden aufweist. Diese Fäden können vor Beginn des
Nähvorganges an der Nadel angebracht werden. Bei einer vor
teilhaften Ausführungsform sind der oder die Fäden fest an
der Nadel angebracht.
Wenn der oder die Fäden am vorderen mit der Nadel zu verbin
denden oder verbundenen Ende dünner sind als am hinteren En
de, so ist auch dann, wenn keine rinnenförmige Vertiefung zum
Aufnehmen des Fadens in der Nadel vorgesehen ist, der Durch
stich ohne zu große Verletzung des Gewebes möglich, da wegen
des vorderen dünneren Teils des Fadens der Faden hier nur we
nig Raum zusätzlich zur Nadel einnimmt. Die eigentliche Hal
tewirkung und Verbindungswirkung erfolgt dann aber durch den
dickeren Teil des Fadens.
Der Faden kann vorteilhafterweise die Form einer Kordel oder
eines Bandes haben. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
zeichnen sich dadurch aus, daß der oder die Fäden am hinteren
Ende mit Schlaufen, Knoten oder sonstigen Verdickungen oder
sich quer erstreckenden Endstücken versehen sind. Mit Hilfe
der Schlaufen kann auf besonders einfache Weise ein Knoten
hergestellt werden. Sind Verdickungen oder sich quer erstrec
kende Endstücke (z. B. ein kleiner Stift in gerader oder abge
winkelter Form) vorgesehen, so braucht das von der Nadel ent
fernt angeordnete Ende des Fadens überhaupt nicht verknotet
zu werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich da
durch aus, daß der gesamte Faden als eine Schlaufe ausgebil
det ist. Der Faden kann auch in seiner Mitte durch die Öse
der Nadel hindurchgeführt sein, so daß aus derselben auf bei
den Seiten gleich lange Fadenstücke herausragen und damit ein
Doppelfaden den folgenden Knotenvorgang erleichtert und der
Knoten wird kleiner.
Auch folgende Merkmale ergeben besonders vorteilhafte Ausfüh
rungsformen. So kann die Nadel zwei schlanke Spitzen oder
Lanzettenform haben. Die Ösen oder sonstigen Befestigungsein
richtungen für den Faden können in der Mitte der Nadel, nahe
bei den Nadelspitzen oder aber dazwischen, auch paarweise in
einer Kerbe oder auch ohne, angeordnet sein. Im Falle der er
wähnten Verwendung eines Doppelfadens (ein einfacher Faden
wird in seiner Mitte an der Öse befestigt), wird das Verkno
ten am Ende der Naht erleichtert. Die erwähnten Verdickungen
bleiben beim Durchzug des Fadens am Gewebe hängen, so daß ein
Anfangsknoten nicht mehr hergestellt werden muß. Dies ist ei
ne enorme Erleichterung z. B. bei laparoskopischen Operationen
und bei der Naht in tiefen Gewebeschichten. Statt des Knotens
können auch kleine resorbierbare Stifte in gerader oder abge
winkelter Form fest oder beweglich oder in Ankerform bzw. als
Kügelchen aus resorbierbarem oder nicht-resorbierbarem Mate
rial am Ende des Fadens angebracht werden. Statt des Fadens
kann auch eine Kordel verwendet werden. Der Faden, die Kordel
oder ein Band, das statt dessen vorgesehen ist, kann mit ein-
oder mehrfachen Schlingen versehen sein, die bei der Rückkehr
der Nadel nach Fertigstellung der Naht das Knoten erleichtern
und die Masse desselben reduzieren.
Die mit einer rinnenförmigen Vertiefung versehene Nadel
bringt durch diese rinnenförmige Vertiefung im Nadelrücken
den Vorteil des besseren Gleitens der Nadel-Faden-Verbindung
durch das Gewebe wie die Haut und tiefere Schichten wie beim
Nähen von großen Sehnen. Bei Nadeln mit rundem Körper kann
wie erwähnt auch ein sich zur Nadel hin verjüngender Faden
oder eine Kordel bzw. ein Band verwendet werden. Die Nadel
wird nur mit dem dünnen Teil des Faden oder der Kordel be
gleitet, so daß der dickere Teil des Fadens bzw. der Kordel
oder des Bandes durch den von der Nadel erzeugten Kanal nach
gezogen wird. Wenn der dünnere Teil der verjüngten Kordel aus
zwei Fäden besteht und die Kordel oder das Band mit Schlingen
versehen ist, wird dadurch das Verknoten erleichtert, und der
Knoten ist viel kleiner, als wenn nur mit der Kordel oder dem
Band verknotet wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von vorteilhaften Aus
führungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnun
gen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht eine erfindungsgemäße Nadel;
Fig. 2 die Nadel der Fig. 1 im Querschnitt;
Fig. 3 die Nadel der Fig. 1 in seitlicher Ansicht;
Fig. 4 eine von einem Nadelhalter gehaltene andere Ausfüh
rungsform;
Fig. 5 eine von einem Nadelhalter gehaltene noch andere Aus
führungsform;
Fig. 6 verschiedene Arten von Fäden, die in Verbindung mit
der erfindungsgemäßen Nadel verwendet werden können;
Fig. 7 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Na
del; und
Fig. 8 bis 11 Teilansichten, teilweise im Querschnitt, weiterer
Ausführungsformen.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Nadel 1 gezeigt, die ge
krümmt ist und zwei Spitzen 2 aufweist. In der Mitte ist sie
mit zwei Ösen 3 versehen, durch die ein Faden hindurchgeführt
werden kann oder an denen ein Faden befestigt werden kann.
Wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, hat die Nadel 1 im wesentli
chen elliptischen Querschnitt und weist eine rinnenförmige
Vertiefung 4 auf, die den Faden aufnehmen kann. Diese rinnen
förmige Vertiefung 4 ist auf der konkaven Außenseite der Na
del 1 vorgesehen, wie dies auch aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Während bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 die beiden
Ösen 3 in der Mitte der Nadel vorgesehen sind, ist bei den
Ausführungsformen der Fig. 4 und 5 eine Öse 3 näher zu einer
Spitze 2 angeordnet. In dieser Öse 3 ist ein Faden 5 befe
stigt, der sich bei der Ausführungsform der Fig. 5 zur Nadel
1 hin verjüngt und an seinem Ende mit zwei Einzelfäden 6 ver
sehen ist, die das Verknoten des Endes erleichtern. Mit 7 ist
ein Nadelhalter bezeichnet.
In Fig. 6 sind links eine gekrümmte Nadel 1 und rechts eine
gerade Nadel 1 gezeigt. Jeweils gestrichelt ist angedeutet,
daß nicht nur in der Mitte ein Faden 5 befestigt werden kann,
sondern auch in der Nähe einer der Spitzen oder beider Spit
zen 2. Zwischen den beiden Nadeln sind verschiedene Arten von
Fäden 5 mit verschiedenen Endbereichen gezeigt, die die oben
erwähnten Vorteile aufweisen.
Bei der Ausführungsform der Fig. 7 weist die Nadel 1 im Be
reich der nebeneinanderliegenden Ösen 3 auf der Innenseite
ineinander übergehende Einkerbungen 8 auf. Hier kann der Kno
ten eines Fadens angeordnet werden bzw., wenn der Faden U-förmig
durch die beiden Ösen 3 zum Doppelfaden eingelegt
wird, der die beiden Fadenlängen verbindende Fadenteil unter
gebracht werden, so daß er hier nicht vorsteht.
Fig. 8 zeigt einen im wesentlichen halbrunden Querschnitt der
Nadel 1. Fig. 9 zeigt einen im wesentlichen dreieckigen Quer
schnitt der Nadel 1. In beiden Fällen ist eine rinnenförmige
Vertiefung 4 vorgesehen. Bei der Ausführungsform der Fig. 10
ist eine rinnenförmige Vertiefung 4 nicht vorgesehen; die Na
del hat vielmehr kreisförmigen Querschnitt. Es sind aber die
erwähnten Einkerbungen 8 im Bereich der Ösen 3 vorgesehen.
Fig. 11 zeigt schließlich eine Nadel mit im wesentlichen
kreisförmigem Querschnitt, bei der im Bereich der Ösen 3 kei
ne Einkerbungen vorgesehen sind.
Claims (15)
1. Chirurgisches Hilfsmittel, das eine Nadel mit zwei Spit
zen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1)
eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende rinnenför
mige Vertiefung (4) aufweist.
2. Chirurgisches Hilfsmittel, das eine Nadel mit zwei Spit
zen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1)
mehr als eine Befestigungseinrichtung (3) für einen Faden
aufweist.
3. Chirurgisches Hilfsmittel, das eine Nadel mit zwei Spit
zen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1)
eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende rinnenför
mige Vertiefung (4) und mehr als eine Befestigungsein
richtung (3) für einen Faden aufweist.
4. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrich
tungen (3) Ösen sind.
5. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1) geradlinig
ist.
6. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1) gekrümmt
ist.
7. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1) einen ge
krümmten und einen geradlinigen Bereich aufweist.
8. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1) im wesentli
chen kreisförmigen oder ovalen Querschnitt hat.
9. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1) im wesentli
chen dreieckigen Querschnitt hat.
10. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (1) im Bereich
der Ösen (3) Einkerbungen (8) aufweist.
11. Chirurgisches Hilfsmittel nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ösen (3) nebeneinanderliegen und
die Einkerbungen (8) ineinander übergehen.
12. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß es einen oder mehrere Fä
den (5) aufweist.
13. Chirurgisches Hilfsmittel nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der oder die Fäden (5) fest an der Na
del (1) angebracht sind.
14. Chirurgisches Hilfsmittel nach Anspruch 12 oder 13, da
durch gekennzeichnet, daß der oder die Fäden (5) am vor
deren mit der Nadel (1) zu verbindenden oder verbundenen
Ende dünner sind als am hinteren Ende.
15. Chirurgisches Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Fäden (5) am
hinteren Ende mit Schlaufen, Knoten oder sonstigen Ver
dickungen oder sich quer erstreckenden Endstücken verse
hen sind.
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