DE19700890C1 - Verfahren zur Anordnung zum Betanken von Kraftfahrzeugen sowie Zapfventil zur Abgabe von Kraftstoffen - Google Patents
Verfahren zur Anordnung zum Betanken von Kraftfahrzeugen sowie Zapfventil zur Abgabe von KraftstoffenInfo
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zum Betanken von Kraftfahrzeugen gemäß den Merkmalen in
den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3 sowie ein Zapf
ventil zur Abgabe von Kraftstoffen an einer Betankungsan
lage.
An Tankstellen wird neben Dieselkraftstoff heute überwie
gend Ottokraftstoff verkauft. Ottokraftstoff steht in un
terschiedlichen Qualitäten zur Verfügung, die sich durch
ihre Klopffestigkeit (Oktanzahl) unterscheiden.
Der in korrosionssichern Tanks unterirdisch gelagerte
Kraftstoff wird beim Betanken von Kraftfahrzeugen durch
elektrisch betriebene Kraftstoffpumpen zu den Zapfsäulen
gefördert. Von dort wird der Kraftstoff über Durchfluß- bzw.
Volumenmeßeinrichtungen in den Zapfschlauch und
durch das Zapfventil (Zapfpistole) in den Kraftfahrzeug
tank gedrückt. Über ein Gasrückführsystem werden die aus
dem Fahrzeugtank bei der Betankung verdrängten Kraft
stoffdämpfe in den Gasraum eines der unterirdischen Vor
ratstanks zurückgeführt.
Bei den derzeit üblichen Zapfsäulen werden die Ottokraft
stoffe Benzin bleifrei (92 Oktan), Super bleifrei (95
Oktan) und Super plus bleifrei (98 Oktan) ebenso wie Die
selkraftstoff jeweils durch ein separates Abgabesystem an
den Kunden abgegeben.
Dies ist aufwendig, da allein für die Abgabe der drei
Ottokraftstoffe jeweils drei Kraftstoffpumpen, drei Volu
menmeßgeräte, drei Zapfschläuche mit Zapfventil und die
erforderlichen Rohrleitungen notwendig sind.
Ein-Schlauch-Systeme, bei denen Kraftstoff unterschiedli
cher Qualität in einer Zapfsäule über nur einen Zapf
schlauch und eine Zapfpistole abgegeben werden, gehören
bereits zum Stand der Technik, beispielsweise durch den
Prospekt Blending With Gilbarco der Firma Gilbert &
Barker Manufacturing Co., Großbritannien.
Hierbei wird ein Kraftstoffgemisch bei der Abgabe herge
stellt. Dazu werden zwei Kraftstoffarten separat geför
dert und in den oberen Gehäuseteil einer Zapfsäule trans
portiert. Hier werden die beiden Komponenten zusammenge
führt und über einen Zapfschlauch und die Zapfpistole ab
gegeben.
Als besonders nachteilig ist hierbei anzusehen, daß eine
Qualitätsverschlechterung des abzugebenden Kraftstoffs
eintreten kann infolge von Kraftstoffrückständen, die im
Zapfschlauch und im Zapfventil nach einem Tankvorgang
verbleiben.
Vorhandene Reste eines Kraftstoffs niedrigerer Qualität,
beispielsweise Normalbenzin, können dann zu einer Beein
trächtigung der Qualität eines anschließend getankten
Kraftstoffs führen. Eine Verringerung der Oktanzahl be
wirkt eine Verschlechterung des Wirkungsgrads bei der
Verbrennung. Hieraus resultiert dann ein erhöhter Kraft
stoffverbrauch.
Aber selbst wenn die Qualitätseinbuße für den im Motor
eines Kraftfahrzeugs ablaufenden Verbrennungsprozeß unter
Umständen nicht nachteilig ist, führt dieser Umstand doch
zu einer Verunsicherung bei den Kunden.
Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung
zum Betanken von Kraftfahrzeugen derart weiterzuent
wickeln, daß verschiedene Kraftstoffarten ohne nachtei
lige Qualitätseinbußen über ein Ein-Schlauch-System abge
geben werden können. Ferner zielt die Erfindung auf ein
in ein Ein-Schlauch-System integrierbares Zapfventil ab.
Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe be
steht in den im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen. Die Lösung des gegenständlichen Teils der Auf
gabe ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 3 bzw. 5
zu sehen.
Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, daß nach
einem Tankvorgang mit einer Kraftstoffart niedriger Qua
lität in die Zapfleitung und das Volumenmeßgerät eine de
finierte Menge einer Kraftstoffart, welche gegenüber der
getankten Kraftstoffart eine höhere Qualität besitzt,
eingespült wird. Überschüssiger Kraftstoff (Überschuß
menge) wird dabei einem Sammelbehälter zugeführt.
Dieser Spülvorgang kann unmittelbar nach Beendigung eines
Tankvorgangs erfolgen, beispielsweise nach Zurückhängen
des Zapfventils. Möglich ist es ferner, den Spülvorgang
vor dem nächsten Tankvorgang zu aktivieren, und zwar in
Abhängigkeit von der jeweils ausgewählten Kraftstoffart.
Der Spülvorgang wird hierbei sortenwahlabhängig nur dann
vorgenommen, wenn der nächste Kunde einen Kraftstoff ver
langt mit einer gegenüber dem vorher abgenommenen Kraft
stoff höheren Qualität.
Der Spülvorgang führt zu einer Mischung der Kraftstoffar
ten, wodurch eine Qualitätserhöhung des in der Abgabeein
heit anstehenden Kraftstoffs erreicht wird. Die Spülmenge
wird dementsprechend auf das Volumen der Zapfleitung und
des Volumenmeßgeräts abgestimmt. Bei einer Restkraft
stoffmenge in der Abgabeeinheit von beispielsweise 1 Li
ter genügt eine Spülmenge von ca. 0,5 Liter Spülkraft
stoff, um die Qualität ausreichend zu verbessern. Vor
teilhafterweise wird auch das Zapfventil gespült.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß beim nächsten
Tankvorgang keine nachteilige Qualitätseinbuße des ge
wünschten Kraftstoffs durch den in der Abgabeeinheit an
stehenden Restkraftstoff eintritt. Hierzu kann es weiter
hin sinnvoll sein, einen Tankvorgang an eine Mindestab
gabe von beispielsweise 5 l Kraftstoff zu koppeln.
Zweckmäßigerweise wird die Überschußmenge in den Behälter
(Tank) für den Kraftstoff mit der niedrigsten Qualität
überführt, wie dies Anspruch 2 vorsieht.
Auch wenn grundsätzlich die Überschußmenge über eine se
parate Ableitung abgeführt werden kann, sieht eine für
die Praxis besonders vorteilhafte Lösung vor, für die
Ableitung des überschüssigen Kraftstoffs die Gasrückführ
leitung zu nutzen. Der Gasrückführleitung kam bislang die
Aufgabe zu, die beim Tankvorgang aus dem Kraftfahrzeug
tank verdrängten Kraftstoffdämpfe in den Gasraum des
unterirdischen Behälters für Normalbenzin (92 Oktan)
zurückzuführen.
Im Rahmen der Erfindung erhält die Leitung nun eine Dop
pelfunktion hinsichtlich der Gas- und Kraftstoffablei
tung. Für diese Aufgaben kann es erforderlich sein, die
Ableitung entsprechend zu modifizieren. So ist es aus Si
cherheits- und Umweltgesichtspunkten zweckmäßig, die Ab
leitung doppelwandig auszuführen sowie eine
Leckageüberwachung vorzusehen.
Die einzelnen Kraftstoffarten werden in getrennten Behäl
tern bevorratet und über eine separate Kraftstoffleitung
bis zu einer Schaltventileinheit geführt. Hier befinden
sich Absperrventile zur Umschaltung zwischen den einzel
nen Kraftstoffarten. Von der Schaltventileinheit aus wird
der jeweils angeforderte Kraftstoff über eine gemeinsame
Zapfleitung bis zum Zapfventil geleitet. Hierbei passiert
der Kraftstoff das Volumenmeßgerät.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Anordnung ermög
licht dabei die Abgabe unterschiedlicher Kraftstoffarten
(Normal, Super, Super Plus) an einer Zapfsäule über ein
einziges Abgabesystem, ohne daß eine Qualitäts
einbuße der Super-Kraftstoffe zu befürchten ist. Für den
Kunden steht dann für alle Ottokraftstoffarten nur ein
Zapfschlauch mit endseitigem Zapfventil zur Verfügung.
Die jeweilige Sortenauswahl erfolgt über einen Sorten
wahlschalter.
Auch wenn vorstehend stets von Ottokraftstoffen die Rede
ist, ist die Erfindung grundsätzlich auch für die Abgabe
anderer Kraftstoffarten, wie Diesel, Super Diesel oder
Biodiesel, und andere Kraftstoffe geeignet.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 3 ist dem Zapfventil
ein Spülventil mit nachgeschalteter Ableitung zugeordnet.
Das Spülventil kann grundsätzlich als separate Bauteil
komponente am Ende des Zapfschlauchs vor dem Zapfventil
angeordnet sein. Eine andere Lösung sieht vor, das Spül
ventil in das Zapfventil zu integrieren.
Im einzelnen vollzieht sich ein Betankungsvorgang mit an
schließendem Spülvorgang folgendermaßen:
Der Kunde entnimmt das Zapfventil aus der Zapfventil
tasche und trifft die Sortenwahl. Hierdurch wird das Ab
gabesystem aktiviert. Eine integrierte Steuerung veran
laßt die Öffnung des Absperrventils der Kraftstoffleitung
des gewählten Kraftstoffs an der Schaltventileinheit. Die
Kraftstoffpumpe wird eingeschaltet und das Zählwerk wird
auf Null gestellt.
Nach dem Öffnen des Zapfventils durch den Kunden beginnt
die Kraftstoffabgabe. Die Kraftstoffabgabe endet entweder
durch den Kunden durch manuelles Abschalten des Zapfven
tils oder automatisch bei gefülltem Fahrzeugtank.
Der Kunde hängt dann das Zapfventil zurück in die Zapf
ventiltasche, woraufhin die Steuerung die Tankdaten an
das Kassensystem übermittelt. Gleichzeitig oder geringfü
gig zeitversetzt aktiviert die Steuerung das Spülventil
im Zapfventil, wodurch eine Kraftstoffumleitung erfolgt.
Ferner veranlaßt die Steuerung die Öffnung des Absperr
ventils für den Kraftstoff höherer Qualität, vorzugsweise
Super Plus.
Alternativ kann die Spülung auch erst vor einem nächsten
Tankvorgang durchgeführt werden, und zwar wenn feststeht,
welche Kraftstoffart der nächste Kunde wünscht. Wird ein
gegenüber dem vorher abgegebenen Kraftstoff höherwertiger
Kraftstoff verlangt, wird ein Spülvorgang veranlaßt.
Die Kraftstoffpumpe fördert dann eine definierte Menge
Kraftstoff höherer Qualität durch die Komponenten zwischen Schaltventil
einheit und Zapfventil über die Ableitung in den Sammel
behälter. Diese Spülmenge wird nicht an das Kassensystem
übermittelt.
Anschließend stellt die Steuerung die Kraftstoffumleitung
zurück und schaltet die Kraftstoffpumpe ab. Jetzt ist
eine erneute Kraftstoffabgabe für einen Tankvorgang mög
lich.
Zur Gewährleistung eines einwandfreien steuerungstechni
schen Ablaufs des Tank- und Spülvorgangs sind die Schalt
ventileinheit und das Spülventil gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 4 logisch verknüpft in die Abhängigkeit der
Steuerung gestellt.
Ein erfindungsgemäßes Zapfventil zeichnet sich nach den
Merkmalen des Anspruchs 5 durch ein integriertes, in Ab
hängigkeit von der getankten Kraftstoffart ansteuerbares
Spülventil aus. Bei diesem Spülventil handelt es sich
vorzugsweise um ein elektromagnetisch arbeitendes Schalt
organ. Mit Hilfe des Spülventils wird die Kraftstoffumleitung
im Zapfventil zur nachgeschalteten Ableitung beim
Spülvorgang bewerkstelligt.
Die Erfindung stellt damit für die drei derzeit verkauf
ten Ottokraftstoffe Normal, Super und Super Plus ein Ein-
Schlauch-System zur Verfügung, bei welchem Qualitätsein
bußen des abzugebenden Kraftstoffs infolge von Kraft
stoffrückständen geringerer Qualität vermieden werden.
Ferner erlaubt die Erfindung, die ansonsten erforderliche
Anzahl von Volumenmeßgeräten, Zapfschläuchen und Zapfven
tilen einschließlich der erforderlichen Rohrleitungen zu
reduzieren.
Grundsätzlich kann nach jedem Tankvorgang eine Spülung
vorgenommen werden. Wichtig ist dies jedoch insbesondere
nach Abgabe von Normalbenzin. Um nach Abgabe von Normal
benzin (92 Oktan) bei Sortenwahl von Super Plus (98
Oktan) die vorgeschriebene Oktanzahl zu erreichen, wird
das Schlauchsystem mit einer definierten Menge Super Plus
gespült. Überschüssiger Kraftstoff wird dann vorzugsweise
über die Gasrückführleitung in den Vorratstank für Nor
malbenzin gepumpt. Zweckmäßigerweise ist der Spülvorgang
an eine Mindestabgabemenge von 5 l gekoppelt. Eine Spü
lung nach Abgabe von Super Benzin mit 95 Oktan ist nicht
erforderlich.
Um die Spülmenge und damit die Verluste von höherwertigem
Kraftstoff möglichst gering zu halten, wird im Rahmen der
Erfindung eine Minimierung des Volumens von Volumenmeßge
rät, Zapfschlauch bzw. Zapfleitung und Zapfventil ange
strebt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 in technisch generalisierter Darstellungs
weise eine erfindungsgemäße Anordnung und
Fig. 2 den Schaltplan der Kraftstoffleitung in einem
erfindungsgemäßen Zapfventil.
In der Fig. 1 ist mit 1 eine Multiverteilerbatterie be
zeichnet für die Abgabe von Ottokraftstoffen und Diesel
kraftstoffen.
Dieselkraftstoff wird über eine Abgabeeinheit 2 bereitge
stellt. Dazu wird der Dieselkraftstoff vom unterirdisch
angeordneten Vorratstank 3 mit Hilfe einer Kraftstoff
pumpe 4 durch die Kraftstoffleitung 5 über ein Volumen
meßgerät 6 zur Abgabeeinheit 2 geführt. Die Entnahme er
folgt über den Zapfschlauch 7 und das Zapfventil 8.
Ottokraftstoffe, das heißt Normalbenzin (92 Oktan), Super
Benzin (95 Oktan) und Super Plus Benzin (98 Oktan) können
an der Abgabeeinheit 9 getankt werden.
Bei der Abgabeeinheit 9 handelt es sich um ein Ein-Schlauch-System,
welches die Abgabe von Ottokraftstoff
unabhängig von der Kraftstoffart über nur einen Zapf
schlauch 10 und ein Zapfventil 11 ermöglicht. Die jewei
lige Sortenwahl erfolgt über einen Sortenwahlschalter 12
an der Multiverteilerbatterie.
In den Vorratstanks 13, 14 und 15 wird Normalbenzin, Su
per und Super Plus Benzin bevorratet. Jedem Vorratstank
13-15 ist eine elektrisch betriebene Kraftstoffpumpe 16,
17, 18 zugeordnet, durch die der jeweilige Kraftstoff
über Kraftstoffleitungen 19, 20, 21 zu einer Schaltven
tileinheit 22 transportiert wird.
Die Schaltventileinheit 22 umfaßt drei Absperrventile 23,
24, 25 zum Umschalten, das heißt wahlweisen Öffnung bzw.
Sperrung der einzelnen Kraftstoffleitungen 19-21 je nach
ausgewählter Kraftstoffart.
Von der Schaltventileinheit 22 gelangt der Kraftstoff
über eine Zapfleitung 26 mit integriertem Volumenmeßgerät
27 zum Zapfventil 11, welches sich endseitig am Zapf
schlauch 10 befindet. Der Zapfschlauch 10 kann hierbei
als Teil der Zapfleitung 26 angesehen werden.
Bei dem Ein-Schlauch-System befindet sich nach einem
Tankvorgang eine Restkraftstoffmenge zwischen der Schalt
ventileinheit 22 bzw. den Absperrventilen 23-25 und dem
Zapfventil 11.
Nach einem Tankvorgang, bei dem Normalbenzin abgegeben
worden ist, wird die Zapfleitung 26 einschließlich Zapf
schlauch 10, das Volumenmeßgerät 27 und das Zapfventil 11
automatisch mit einer definierten Menge Super Plus Benzin
gespült. Hierdurch findet eine Verdrängung und Mischung
der Restmenge Normalbenzin mit dem Super Plus Benzin
statt, wodurch die Qualität (Oktanzahl) des verbleibenden
Kraftstoffs erhöht wird, so daß eine nachteilige Beein
flussung des beim nächsten Tankvorgang abgegebenen Kraft
stoffs vermieden wird.
Ein solcher Spülvorgang kann grundsätzlich im Anschluß,
also nach Beendigung eines Tankvorgangs, durchgeführt
werden. Besonders vorteilhaft ist es, eine Spülung erst
vor dem nächsten Tankvorgang durchzuführen, und zwar wenn
feststeht, welche Kraftstoffart verlangt wird. Der Spül
vorgang braucht dann nur in den Fällen aktiviert werden,
wenn über den Sortenwahlschalter 12 ein gegenüber dem
vorher abgegebenen Kraftstoff höherwertiger Kraftstoff
ausgewählt worden ist.
In das Zapfventil 11 ist ein ansteuerbares Spülventil 28
integriert. Das Spülventil 28 bewerkstelligt eine Um
schaltung der Kraftstofführung zu einer Ableitung 29.
Über die Ableitung 29 wird überschüssiger Kraftstoff in
den Vorratstank 13 (für Normal-Benzin) gefördert. Die Ableitung 29 wird auch
für die Gasrückführung der bei einem Tankvorgang aus dem
Kraftfahrzeugtank verdrängten Kraftstoffdämpfe genutzt.
Anhand der Fig. 2 ist das Schaltschema im Zapfventil 11
erläutert. Die Fahrzeugseite ist mit F, die Zapfsäulen
seite ist mit Z gekennzeichnet.
Beim Tankvorgang gelangt der Kraftstoff über die Zapflei
tung bzw. den Zapfschlauch 10 zum Zapfventil 11. In der
Phase "Tanken" ist das Ventil 30 geöffnet, wohingegen das
Spülventil 28 geschlossen ist. Gleichzeitig ist das Ven
til 31 geöffnet, damit Kraftstoffdämpfe aus dem Fahrzeug
tank während des Betankens abgeführt und über die Ablei
tung 29 zum hier nicht dargestellten Sammelbehälter 13 ge
leitet wird.
In der Phase "Spülen" ist dagegen das Spülventil 28 ge
öffnet, während die Ventile 30, 31 geschlossen sind. Auf
diese Weise erfolgt eine Kraftstoffumleitung im Zapfven
til 11 vom Zapfschlauch 10 in die Ableitung 29.
Um nach Abgabe von Normalbenzin bei Sortenwahl von Super
Plus die vorgeschriebene Oktanzahl zu erreichen, akti
viert die Steuerung des Tanksystems die Kraftstoffumlei
tung im Zapfventil 11 und öffnet das Absperrventil 25.
Die Kraftstoffpumpe 18 fördert dann eine definierte
Kraftstoffmenge Super Plus durch die Zapfleitung 26, das
Volumenmeßgerät 27 sowie den Zapfschlauch 10 und das
Zapfventil 11. Die Überschußmenge wird durch die Ablei
tung 29 in den Vorratstank 13 gepumpt.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß beim nächsten
Tankvorgang keine Restmenge Normalbenzin im Ein-Schlauch-System
ansteht, welches zu einer Absenkung der Oktanzahl
des anschließend entnommenen Kraftstoffs führen könnte.
Bezugszeichenliste
1 Multiverteilerbatterie
2 Abgabeeinheit (für Dieselkraftstoff)
3 Vorratstank (für Dieselkraftstoff)
4 Kraftstoffpumpe (für Dieselkraftstoff)
5 Kraftstoffleitung (für Dieselkraftstoff)
6 Volumenmeßgerät (für Dieselkraftstoff)
7 Zapfschlauch (für Dieselkraftstoff)
8 Zapfventil (für Dieselkraftstoff)
9 Abgabeeinheit (für Ottokraftstoffe)
10 Zapfschlauch (für Ottokraftstoffe)
11 Zapfventil (für Ottokraftstoffe)
12 Sortenwahlschalter (für Ottokraftstoffe)
13 Vorratstank (für Normal-Benzin)
14 Vorratstank (für Super-Benzin)
15 Vorratstank (für Super Plus-Benzin)
16 Kraftstoffpumpe (für Normal-Benzin)
17 Kraftstoffpumpe (für Super-Benzin)
18 Kraftstoffpumpe (für Super Plus-Benzin)
19 Kraftstoffleitung (für Normal-Benzin)
20 Kraftstoffleitung (für Super-Benzin)
21 Kraftstoffleitung (für Super Plus-Benzin)
22 Schaltventileinheit
23 Absperrventil (für Normal-Benzin)
24 Absperrventil (für Super-Benzin)
25 Absperrventil (für Super Plus-Benzin)
26 Zapfleitung
27 Volumenmeßgerät
28 Spülventil
29 Ableitung (für überschüssigen Ottokraftstoff)
30 Ventil (für Kraftstoffabgabe)
31 Ventil (für Kraftstoffdämpfe)
F Fahrzeugseite
Z Zapfsäulenseite
2 Abgabeeinheit (für Dieselkraftstoff)
3 Vorratstank (für Dieselkraftstoff)
4 Kraftstoffpumpe (für Dieselkraftstoff)
5 Kraftstoffleitung (für Dieselkraftstoff)
6 Volumenmeßgerät (für Dieselkraftstoff)
7 Zapfschlauch (für Dieselkraftstoff)
8 Zapfventil (für Dieselkraftstoff)
9 Abgabeeinheit (für Ottokraftstoffe)
10 Zapfschlauch (für Ottokraftstoffe)
11 Zapfventil (für Ottokraftstoffe)
12 Sortenwahlschalter (für Ottokraftstoffe)
13 Vorratstank (für Normal-Benzin)
14 Vorratstank (für Super-Benzin)
15 Vorratstank (für Super Plus-Benzin)
16 Kraftstoffpumpe (für Normal-Benzin)
17 Kraftstoffpumpe (für Super-Benzin)
18 Kraftstoffpumpe (für Super Plus-Benzin)
19 Kraftstoffleitung (für Normal-Benzin)
20 Kraftstoffleitung (für Super-Benzin)
21 Kraftstoffleitung (für Super Plus-Benzin)
22 Schaltventileinheit
23 Absperrventil (für Normal-Benzin)
24 Absperrventil (für Super-Benzin)
25 Absperrventil (für Super Plus-Benzin)
26 Zapfleitung
27 Volumenmeßgerät
28 Spülventil
29 Ableitung (für überschüssigen Ottokraftstoff)
30 Ventil (für Kraftstoffabgabe)
31 Ventil (für Kraftstoffdämpfe)
F Fahrzeugseite
Z Zapfsäulenseite
Claims (5)
1. Verfahren zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit in ge
trennten Behältern bevorrateten Kraftstoffen unter
schiedlicher Qualität, bei welchem wahlweise jede
Kraftstoffart aus ihrem Behälter (13, 14, 15) über
eine separate Kraftstoffleitung (19, 20, 21) zu einer
Schaltventileinheit (22) und von dieser Schaltven
tileinheit (22) aus über eine Zapfleitung (26) mit
integriertem Volumenmeßgerät (27) und endseitigem
Zapfventil (11) dem Kraftfahrzeug zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nach
der Betankung mit einer Kraftstoffart niedriger Qua
lität in die Zapfleitung (8) und das Volumenmeßgerät
(27) eine definierte Menge einer Kraftstoffart demge
genüber höherer Qualität eingespült und überschüssi
ger Kraftstoff (Überschußmenge) einem Sammelbehälter
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überschußmenge
in den Behälter (13) für den Kraftstoff mit der nied
rigsten Qualität als Sammelbehälter überführt wird.
3. Anordnung zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit in ge
trennten Behältern (13, 14, 15) bevorrateten Kraft
stoffen unterschiedlicher Qualität, bei welcher wahl
weise jede Kraftstoffart aus ihrem Behälter (13, 14,
15) über eine separate Kraftstoffleitung (19, 20, 21)
zu einer Schaltventileinheit (22) und von dieser
Schaltventileinheit (22) aus über eine Zapfleitung
(26) mit integriertem Volumenmeßgerät (27) und end
seitigem Zapfventil (11) dem Kraftfahrzeug zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Zapfventil (12) ein von der jeweils getankten
Kraftstoffart abhängig ansteuerbares Spülventil (28)
mit nachgeschalteter Ableitung (29) zugeordnet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaltventilein
heit (22) und das Spülventil (28) logisch verknüpft
in die Abhängigkeit einer Steuerung gestellt sind.
5. Zapfventil zur Abgabe von Kraftstoffen an einer gemäß einem der Ansprüche
1 bis 4 arbeitenden Betankungsanlage,
gekennzeichnet
durch ein integriertes von der jeweils getankten
Kraftstoffart abhängig ansteuerbares Spülventil (28).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997100890 DE19700890C1 (de) | 1997-01-14 | 1997-01-14 | Verfahren zur Anordnung zum Betanken von Kraftfahrzeugen sowie Zapfventil zur Abgabe von Kraftstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997100890 DE19700890C1 (de) | 1997-01-14 | 1997-01-14 | Verfahren zur Anordnung zum Betanken von Kraftfahrzeugen sowie Zapfventil zur Abgabe von Kraftstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19700890C1 true DE19700890C1 (de) | 1998-02-12 |
Family
ID=7817269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997100890 Expired - Fee Related DE19700890C1 (de) | 1997-01-14 | 1997-01-14 | Verfahren zur Anordnung zum Betanken von Kraftfahrzeugen sowie Zapfventil zur Abgabe von Kraftstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19700890C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19821559A1 (de) * | 1998-05-14 | 1999-11-18 | Gossler Fluidtec Gmbh | Verfahren und Einrichtung zur Abgabe meßbarer Mengen von unterschiedlichen Flüssigkeitssorten |
WO2004106218A1 (en) * | 2003-05-30 | 2004-12-09 | Syltone Plc | Fluid delivery apparatus with delivery hose flushing |
-
1997
- 1997-01-14 DE DE1997100890 patent/DE19700890C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Gilbert u. Barker Manufacturing Co., GB: "Blending with Gilbarco", Prospekt P-1876 * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19821559A1 (de) * | 1998-05-14 | 1999-11-18 | Gossler Fluidtec Gmbh | Verfahren und Einrichtung zur Abgabe meßbarer Mengen von unterschiedlichen Flüssigkeitssorten |
DE19821559C2 (de) * | 1998-05-14 | 2001-04-19 | Gossler Fluidtec Gmbh | Einrichtung zur Abgabe meßbarer Mengen von unterschiedlichen Flüssigkeitssorten |
WO2004106218A1 (en) * | 2003-05-30 | 2004-12-09 | Syltone Plc | Fluid delivery apparatus with delivery hose flushing |
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