DE19652451A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Verpacken einer Materialbahnrolle - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Verpacken einer MaterialbahnrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken
einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungsbahn, die
einen Verpackungsbahnspender aufweist, der parallel zur
Axialrichtung der Materialbahnrolle verfahrbar ist und
die Verpackungsbahn zumindest in einem Teil der axialen
Länge der Materialbahnrolle mit einem spitzen Winkel
zwischen ihrer Querrichtung und der Axialrichtung der
Materialbahnrolle ausgibt, und mit einer Ablage, auf
der die Materialbahnrolle liegt.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ver
packen einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungs
bahn, die schraubenlinienförmig um die Materialbahnrol
le herumgewickelt wird.
Eine Vorrichtung und ein Verfahren dieser Art sind aus
GB 1 429 445 bekannt. Dort wird eine Kunststoffolie
schraubenlinienförmig um die Materialbahnrolle herumge
führt. An den axialen Enden wird der Winkel zwischen
dem Verpackungsbahnspender und der Materialbahnrolle
wieder auf 90° ausgerichtet und weitere Windungen der
Folie um die Materialbahnrolle gelegt, um Endverpackun
gen zu erzeugen. Die so mit einer Umfangsverpackung
versehene Materialbahnrolle wird dann durch einen Wär
meofen geführt, um die Kunststoffolie auf die Material
bahnrolle aufzuschrumpfen.
Die Verpackung einer Materialbahnrolle mit einer
schraubenlinienförmig geführten Verpackungsbahn hat den
Vorteil, daß man mit einer einzigen Verpackungsbahn
breite eine Vielzahl von Materialbahnrollen mit unter
schiedlicher Breite verpacken kann. Dies erleichtert
die Bevorratung und auch die Handhabung, weil die Ver
packungsbahn schmaler sein kann als die Materialbahn
rolle. Ihr Gewicht ist dementsprechend geringer.
Allerdings ist die Verwendung von Kunststoffolien unter
Umweltgesichtspunkten nicht frei von Bedenken. Die Ver
wendung von Packpapier als Verpackungsbahn bereitet
aber andere Schwierigkeiten. So muß man zwischen der
Korpusverpackung, die schraubenlinienförmig um die Ma
terialbahnrolle herumgeführt wird, und den jeweiligen
Endverpackungen, die an den axialen Enden der Material
bahnrolle durch die in Umfangsrichtung verlaufende Ver
packungsbahn jeweils eine Trennung durchgeführt werden.
Danach muß die Verpackungsbahn wieder zur Materialbahn
rolle ausgerichtet und an dieser befestigt werden. Die
ses Prinzip ist aus der nachveröffentlichten
DE 195 35 746 A1 bekannt.
Man hat nun beobachtet, daß die Materialbahnrolle beim
Herstellen der Korpusverpackung, also beim schraubenli
nienförmigen Umwickeln der Materialbahnrolle mit der
Verpackungsbahn, axial wandert. Diese Wanderung kann
durchaus einen oder sogar mehrere Zentimeter betragen.
Sie ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß die
Materialbahnrolle beim Herstellen der Korpusverpackung
an einem Ende einen größeren Durchmesser als am anderen
Ende aufweist. Bei jeder Umdrehung wandert sie dann
einen kleinen Betrag in Richtung auf den größeren
Durchmesser. Da eine Vielzahl von Umdrehungen durchzu
führen sind, ergibt sich eine entsprechend große Wande
rungsbewegung. Dies kann unter Umständen beim erneuten
Positionieren des Verpackungsbahnspenders dazu führen,
daß die Endverpackungen nicht mehr an der gewünschten
Stelle angebracht werden, sondern entsprechend verscho
ben sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Qualität
der Verpackung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß ein Positionssensor
vorgesehen ist, der die axiale Position der Material
bahnrolle auf der Ablage ermittelt.
Mit Hilfe dieses Positionssensors können nun Informa
tionen gewonnen werden, die für eine Reihe von Schrit
ten beim Herstellen der Verpackung sehr hilfreich sind.
Zum einen läßt sich nun die axiale Position der Materi
albahnrolle auf der Ablage auch schon vor Beginn des
Wickelns ermitteln. Es ist also nicht mehr notwendig,
die Materialbahnrolle axial genau mittig auf der Ablage
zu positionieren, wie dies bei herkömmlichen Ver
packungsvorrichtungen der Fall ist. Es ist lediglich not
wendig, die Materialbahnrolle in einem Arbeitsbereich
zu positionieren, auf den alle notwendigen Aggregate,
wie beispielsweise ein Verpackungsbahnspender oder ge
gebenenfalls Packpressen, Falteinrichtungen, Stirn
deckelzuführeinrichtungen etc., Zugriff haben. Die Materi
albahnrolle wird durch die Zuführeinrichtung praktisch
immer in den Arbeitsbereich abgelegt. Da der Schritt
des zusätzlichen Positionierens entfällt, kann der ge
samte Verpackungsvorgang auch etwas verkürzt werden.
Beim Herstellen der Endverpackung kann die axiale Posi
tion der Materialbahnrolle ebenfalls ermittelt werden,
so daß die Endverpackung genauer positioniert werden
kann. Da der Verpackungsbahnspender ohnehin axial ver
fahrbar ist, müssen keine weiteren Maßnahmen getroffen
werden, wenn die Information über die axiale Position
der Materialbahnrolle zur Verfügung steht.
Vorzugsweise ist der Positionssensor als Abstandssensor
ausgebildet, der mit einer Stirnseite der Materialbahn
rolle zusammenwirkt. Ein einzelner Sensor kann eine
Vielzahl von Positionen ermitteln. Er ermittelt einen
Abstand zu einem Bezugspunkt, der bekannt ist. Auf die
se Weise läßt sich relativ einfach die Position der
Materialbahnrolle ermitteln.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Positionssen
sor als Ultraschall-Entfernungsmesser ausgebildet ist.
Derartige Sensoren arbeiten zuverlässig mit ausreichen
der Genauigkeit. Sie sind klein und relativ preiswert
erhältlich.
Mit Vorteil ist der Positionssensor in Axialrichtung
verfahrbar, wobei eine Lagedetektor vorgesehen ist, der
die axiale Position des Positionssensors ermittelt. Die
in Frage stehenden axialen Längen der Materialbahnrol
len liegen im Bereich von 0,5 bis 3,8 m oder sogar dar
über hinaus. Je größer der Meßbereich eines Entfer
nungsmessers ist, desto aufwendiger wird er bzw. desto
größer ist die Fehlertoleranz. Wenn man nun den Posi
tionssensor in Axialrichtung verfahren läßt, dann kann
man sich beispielsweise auf einen bestimmten Meßbereich
festlegen. Der Positionssensor wird dann solange ver
fahren, bis die Entfernung zur Stirnseite der Material
bahnrolle im gewünschten Meßbereich liegt. Die Ermitt
lung der Entfernung ist dann mit relativ großer Genau
igkeit möglich. Da der Lagedetektor den Bezugspunkt er
mitteln kann, demgegenüber die Entfernung zur Stirnsei
te der Materialbahnrolle besteht, ergibt sich die Posi
tion der Materialbahnrolle durch Addition der Entfer
nung der Stirnseite von dem Bezugspunkt und der Entfer
nung des Bezugspunkts von einem Basispunkt, der bei
spielsweise in einem Gestell der Vorrichtung vorgesehen
sein kann und auf den sich alle anderen Aggregate der
Vorrichtung ebenfalls beziehen können.
Mit Vorteil ist eine Falteinrichtung zum Einfalten ei
nes axialen Überstandes der Verpackungsbahn auf die
Stirnseite der Materialbahnrolle vorgesehen, die an
einem beweglichen Träger angeordnet ist, wobei der Po
sitionssensor mit dem Träger verbunden ist. Bei dieser
Ausgestaltung kann man den Positionssensor zusammen mit
der Falteinrichtung vor die Stirnseite der Material
bahnrolle bewegen. Eine derartige Bewegung der Faltein
richtung ist ohnehin notwendig, wenn man den axialen
Überstand der Verpackungsbahn auf die Stirnseite der
Materialbahnrolle einfalten will. Die Falteinrichtung
muß aber auch für unterschiedliche Durchmesser der zu
verpackenden Materialbahnrollen geeignet sein, der sich
beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 2,5 m bewegen
kann. Durch die Kopplung des Positionssensors an den
Träger der Falteinrichtung spart man auch einen Ar
beitstakt. Im Verlaufe der Verpackung muß die Faltein
richtung ohnehin zur Stirnseite hin verschwenkt werden.
Dieses Einfahren kann man auch vorziehen, so daß auch
dadurch der Verpackungsvorgang insgesamt zeitlich kür
zer gehalten werden kann. Weiterhin ist von Vorteil,
daß der Positionssensor dann auch die Position der End
verpackung ermitteln kann, so daß die Falteinrichtung
lagerichtig auf die Materialbahnrolle positioniert wer
den kann, um den Überstand der Endverpackung mit den
gewünschten Maßen auf die Stirnseite einfalten zu kön
nen.
Mit Vorteil weist die Falteinrichtung ein drehbares
Faltrad auf und der Positionssensor ist an einem Hilfs
träger angeordnet, der radial über das Faltrad über
steht. Der Positionssensor kann also durch das Faltrad
nicht abgedeckt werden. Er steht bei einer einge
schwenkten oder eingefahrenen Falteinrichtung vorzugs
weise radial nach innen auf die Mitte der Stirnseite
der Materialbahnrolle vor, so daß er die Stirnseite auf
jeden Fall erfaßt, unabhängig von dem Durchmesser der
Materialbahnrolle. Ein derartiger Hilfsträger ist in
vielen Fällen ohnehin vorgesehen und zwar als Tastarm,
der beim Einfalten des Überstandes auf die Stirnseite
einen Innenstirndeckel festhält.
Mit besonderem Vorteil ermittelt der Positionssensor
die axiale Position der Materialbahnrolle zumindest
während einer Rotationsbewegung der Materialbahnrolle
fortlaufend. Wie eingangs erwähnt, erfolgt bei dem
schraubenlinienförmigen Umwickeln der Materialbahnrolle
mit einer Verpackungsbahn aus Packpapier eine nicht
mehr zu vernachlässigende Wanderungsbewegung. Wenn nun
die Position der Materialbahnrolle laufend überwacht
wird, dann kann man bei Auftreten von Fehlern schneller
eingreifen. Größere Schäden können dann vermieden wer
den.
Dies gilt insbesondere dann, wenn der Positionssensor
mit einer Steuereinrichtung verbunden ist; die die
axiale Position des Verpackungsbahnspenders steuert.
Der Verpackungsbahnspender wird mit einer Geschwindig
keit parallel zur Achse der Materialbahnrolle verfah
ren, die sich aus der Steigung der Schraubenlinie und
der Umfangsgeschwindigkeit bzw. der Drehzahl der Mate
rialbahnrolle ergibt. Wenn man zusätzlich noch die
axiale Bewegung der Materialbahnrolle berücksichtigt,
die durchaus einen Fehler von einem oder mehreren Pro
zent bezogen auf die Länge der Materialbahnrolle betra
gen kann, berücksichtigt, dann erreicht man eine noch
bessere Qualität, d. h. die Verpackungsbahn kann dann
noch gleichmäßiger und über ihre gesamte Breite dichter
an die Materialbahnrolle angelegt werden. Ein Einreißen
der Verpackungsbahn aufgrund der Wanderungsbewegung
kann vermieden werden, weil die Wanderungsbewegung beim
Vortrieb des Verpackungsbahnspenders berücksichtigt
wird. Auch beim Herstellen der Endverpackungen können
kleinere Unregelmäßigkeiten ausgeglichen werden, die
sich durch die axiale Wanderungsbewegung der Material
bahnrolle ergeben können.
Vorteilhafterweise ist für jede Stirnseite eine Pack
presse und eine Falteinrichtung vorgesehen, die jeweils
in Axialrichtung verfahrbar sind, wobei die beiden
Packpressen und/oder die beiden Falteinrichtungen un
abhängig voneinander positionierbar sind. Normalerweise
fahren die Packpressen gemeinsam auf die axiale Mitte
der Verpackungsvorrichtung zu und legen die Außenstirn
deckel gleichzeitig an die Stirnseiten der Material
bahnrolle bzw. auf den eingefalteten Überstand an. Dies
hat den Vorteil, daß sich äußere axiale Kräfte auf die
Materialbahnrolle gegenseitig ausgleichen. Da die Mate
rialbahnrolle aber beim Herstellen einer schraubenli
nienförmigen Korpusverpackung aus der axialen Mitte
oder überhaupt aus einer axialen Position heraus be
wegt, würde ein derartiges Vorgehen dazu führen, daß
eine Packpresse eher auf die Materialbahnrolle trifft
als die andere. Sie schiebt dann die Materialbahnrolle
mit ihrer Geschwindigkeit auf die andere Packpresse zu.
Dort treffen Materialbahnrolle und Packpresse dann mit
der doppelten Geschwindigkeit aufeinander, was durchaus
zu einem Aufplatzen der Verpackung führen kann. Darüber
hinaus verursacht eine derartige Vorgehensweise einen
erheblichen Verschleiß am Packpressenantrieb, weil der
Packpressenantrieb das gesamte Gewicht der Material
bahnrolle bewegen muß. Das gleiche gilt im Grunde ge
nommen auch für die Falteinrichtungen. Auch hier ergibt
sich unter Umständen ein erheblicher Verschleiß. Wenn
man nun die Antriebe unabhängig voneinander steuert,
dann kann man sowohl die Packpressen als auch gegebe
nenfalls die Falteinrichtungen unabhängig voneinander
zu den jeweiligen Stirnseiten der Materialbahnrolle
verfahren und eine für die Antriebe und die Material
bahnrolle schonende Verpackung erreichen. Auch dies
verbessert die Qualität der Verpackung.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die axiale Position der
Materialbahnrolle während des Wickelns fortlaufend er
mittelt und der axiale Vorschub des Verpackungsbahn
spenders auch unter Berücksichtigung der aktuellen
axialen Position der Materialbahnrolle gesteuert wird.
Die Verpackungsbahn kann sich dann wesentlich besser an
den Umfang der Materialbahnrolle anlegen. Die axiale
Bewegung, die beim schraubenlinienförmigen Verpacken
der Materialbahnrolle auftritt, wird kompensiert. Der
Verpackungsbahnspender wird entsprechend schneller oder
langsamer parallel zur Axialrichtung der Materialbahn
rolle verfahren, so daß seine augenblickliche Lage im
mer so ist, daß die Verpackungsbahn vollflächig an den
Umfang der Materialbahnrolle zur Anlage kommt. Würde
der Verpackungsbahnspender voreilen, also die Wanderbe
wegung der Materialbahnrolle nicht berücksichtigen,
dann liegt die vordere Kante der Verpackungsbahn nicht
mit der gleichen Spannung an, wie die hintere Kante.
Die vordere Kante kann sich damit unter Umständen
leichter lösen. Umgekehrt ergibt sich bei einem Nachei
len des Verpackungsbahnspenders gegenüber der eigentli
chen Sollposition beim Wickeln das entsprechende Pro
blem für die hintere Kante der Verpackungsbahn. Wenn
man nun fortlaufend die Position der Materialbahnrolle
ermittelt, dann kann man den Verpackungsbahnspender so
steuern, daß axiale Wanderungsbewegungen der Material
bahnrolle kompensiert werden. Die fortlaufende Ermitt
lung der Position kann entweder kontinuierlich erfolgen
oder in kurzen Abständen. Der Abstand zwischen einzel
nen Messungen darf allerdings nur so groß sein, daß die
daraus gewonnenen Informationen noch zur Korrektur des
axialen Vorschubs des Verpackungsbahnspenders verwendet
werden können.
Vorzugsweise wird vor dem Beginn des Wickelns die axia
le Länge der Materialbahnrolle ermittelt. Damit steht
die axiale Position beider Stirnseiten der Material
bahnrolle fest, obwohl man nur einen einzigen Posi
tionssensor benötigt. Man spart hierdurch nicht nur den
zusätzlichen Sensor, sondern auch im Betrieb die zur
Auswertung eines zweiten Signals notwendigen Einrich
tungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1-3 verschiedene Schritte beim Herstellen einer
Umfangsverpackung einer Materialbahnrolle,
Fig. 4 eine Vorrichtung zum Verpacken und
Fig. 5 eine schematische Schnittansicht V-V nach
Fig. 4.
Das Verpacken einer Materialbahnrolle 2 ist schematisch
in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. Bei der Materialbahn
rolle handelt es sich um relativ große Gebilde mit ei
ner axialen Länge von bis zu 3,8 m oder größer. Die
untere Grenze liegt im Bereich von 0,5 m. Der Durchmes
ser liegt im Bereich von 0,5 bis 2,5 in. Verpackt wird
die Materialbahnrolle 2 mit einer wesentlich schmaleren
Verpackungsbahn 3 mit einer Breite im Bereich von 0,35
bis 0,8 m, vorzugsweise etwa 0,5 m, die hierzu von ei
nem Verpackungsbahnspender 4 abgegeben wird. Der Ver
packungsbahnspender ist zum einen auf Schienen 5, 6
parallel zur Axialrichtung der Materialbahnrolle ver
fahrbar. Er ist zum anderen aus einer Richtung recht
winklig zu den Schienen 5, 6 verdrehbar in eine Rich
tung, in der er mit den Schienen 5, 6 einen spitzen
Winkel einschließt, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Dementsprechend gibt er die Verpackungsbahn 3, die aus
Packpapier besteht, unter einem entsprechenden Winkel
aus. Wenn nun die Verpackungsbahn 3 um die Material
bahnrolle 2 gewickelt wird, wozu die Materialbahnrolle
2 auf Tragwalzen 7, 8, von denen eine angetrieben ist,
gedreht wird, dann ergibt sich eine schraubenlinienför
mige Korpusverpackung 11, die sich im wesentlichen über
die gesamte axiale Länge der Materialbahnrolle 2 er
streckt. Hierbei kann die Verpackungsbahn 3 auch durch
aus über die Stirnseiten 9, 10 der Materialbahnrolle 2
überstehen.
Wenn der Verpackungsbahnspender 4 die Korpusverpackung
11 fertiggestellt hat, also die Verpackungsbahn 3
schraubenlinienförmig von einem Ende der Materialbahn
rolle zum anderen geführt hat, befindet er sich am lin
ken Ende der Materialbahnrolle 2. Er wird dann, wie
dies in Fig. 2 dargestellt ist, wieder rechtwinklig zu
den Schienen 5, 6 ausgerichtet. Die Verpackungsbahn 3
wird dann unter Ausbildung eines axialen Überstandes 12
um die Materialbahnrolle 2 gewickelt. Es ergibt sich
hierdurch eine Endverpackung 13. Zwischen dem Wickel
vorgang, der in Fig. 1 dargestellt ist, und dem Wickel
vorgang, der in Fig. 2 dargestellt ist, wird die Ver
packungsbahn 3 abgetrennt. Nach dein Herstellen der End
verpackung 13 wird die Verpackungsbahn 3 ebenfalls
durchgetrennt. Der Verpackungsbahnspender 4 fährt dann
an das andere axiale Ende der Materialbahnrolle 2 und
stellt dort eine ähnliche Endverpackung 14 her, die
ebenfalls einen axialen Überstand aufweist.
Es läßt sich nun beobachten, daß die Materialbahnrolle
beim Herstellen der Korpusverpackung 11 (Fig. 1) axial
wandert, und zwar in Richtung auf den größeren Durch
messer hin, d. h. in Fig. 1 nach rechts. Diese Wanderbe
wegung kann man mit etwa 1 bis 2 cm pro Meter Länge der
Materialbahnrolle abschätzen.
Diese Wanderungsbewegung bringt nun einige Probleme mit
sich. Die Vorschubgeschwindigkeit des Verpackungsbahn
spenders 4, der parallel zur Achse der Materialbahnrol
le 2 bewegt wird, hängt bei einer axial an ihrer Posi
tion verbleibenden Materialbahnrolle nur von dem Stei
gungswinkel der Verpackungsbahn 3, dem Umfang der Mate
rialbahnrolle 2 und der Drehgeschwindigkeit der Materi
albahnrolle 2 auf den Tragwalzen 7, 8 (über die der
Antrieb erfolgt) ab. Wenn sich nun die Materialbahnrol
le 2 axial bewegt, beispielsweise in Fig. 1 nach
rechts, dann stimmt die Zuordnung zwischen dem Ver
packungsbahnspender und der Materialbahnrolle 2 nicht
mehr, so daß die Verpackungsbahn 3 nicht mehr glatt an
den Umfang der Materialbahnrolle angelegt wird.
Am Ende der Korpusverpackung 11 sollte die Verpackungs
bahn einen bestimmten, wohl definierten Überstand über
die Stirnseite 10 der Materialbahnrolle 2 aufweisen.
Wenn sich die Materialbahnrolle 2 bewegt hat, dann wird
dieser Überstand verändert werden, was unerwünscht ist.
Die Endverpackungen 13, 14 sollten ebenfalls so um die
Materialbahnrolle 2 gewickelt werden, daß ein vorbe
stimmter axialer Überstand entsteht. Würde man keine
zusätzlichen Maßnahmen treffen, sondern davon ausgehen,
daß die Materialbahnrolle 2 an ihrem Platz verbleibt,
dann wäre der axiale Überstand 12 der Endverpackung 13
zu groß und der der Endverpackung 14 zu klein.
Um dieses Problem zu umgehen, ist ein Positionssensor
27 vorgesehen, der als Ultraschall-Entfernungsmesser
ausgebildet ist. Die Lage und die Arbeitsweise des Po
sitionssensors 27 soll nun im Zusammenhang mit den Fig.
4 und 5 erläutert werden, die die Verpackungsvorrich
tung 1 in weiteren Einzelheiten zeigen.
Neben dem Verpackungsbahnspender 4 sind für jede Stirn
seite der Materialbahnrolle 2 je eine Packpresse 15, 16
dargestellt. Jede Packpresse weist einen Antrieb 17, 18
auf, mit dessen Hilfe sie auf einer Schiene 19, 20 in
Axialrichtung verfahrbar ist. Der Antrieb kann auch
durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung gebildet werden,
die zwischen der jeweiligen Packpresse 15, 16 und einem
nicht näher dargestellten Rahmen der Vorrichtung 1 an
geordnet ist. Die Antriebe 17, 18 sind voneinander un
abhängig.
Ferner ist für jede Stirnseite eine Falteinrichtung 21,
22 vorgesehen. Jede Falteinrichtung 21, 22 ist in Axi
alrichtung verfahrbar. Sie weist in bekannter Weise ein
Flügelrad 23 und einen Achsfortsatz 24 auf. Der Achs
fortsatz 24 wird auf den Umfang der Materialbahnrolle
aufgelegt. Das Flügelrad 23 rotiert entlang der sich
drehenden Materialbahnrolle und faltet dabei den axia
len Überstand 12 der Endverpackung 13 auf die Stirnsei
te 10 der Materialbahnrolle 2 ein. Das gleiche erfolgt
bei der anderen Stirnseite 9.
Als Besonderheit ist hier noch zu erwähnen, daß jede
Falteinrichtung 21, 22 mit einem Positionsmelder 25, 26
versehen ist, mit dessen Hilfe die axiale Lage der
Falteinrichtung 21, 22 festgestellt werden kann.
Der Positionssensor 27 ist nun an der Falteinrichtung
21 angeordnet. Die Falteinrichtung 21 weist einen Trä
ger 28 auf, mit dem sie aus der in Fig. 5 dargestellten
Lage nach unten geschwenkt werden kann, so daß sie mit
ihrem Achsfortsatz 24 auf den Umfang der Materialbahn
rolle 2 aufgelegt werden kann. Diese Position ist aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Am Träger 28 ist ein Hilfsträger 29 befestigt, an dem
der Positionssensor 27 so angeordnet ist, daß er radial
über das Flügelrad 23 vorsteht. Wenn nun der Träger 28
verschwenkt wird, um die Falteinrichtung 21 in Faltpo
sition zu bringen, wozu im vorliegenden Ausführungsbei
spiel ein Winkel im Bereich von 45° bis 90° erforder
lich ist, dann befindet sich der Positionssensor 27 vor
der Stirnseite 10 der Materialbahnrolle 2. Er kann nun
die Entfernung zwischen seiner Position und der Stirn
seite 10 der Materialbahnrolle 2 ermitteln. Seine Posi
tion ist über den Positionsmelder 25 bekannt, so daß
problemlos festgestellt werden kann, an welcher axialen
Position in Bezug auf die Vorrichtung 1 sich die Mate
rialbahnrolle 2 befindet.
Als Hilfsträger 29 kann man beispielsweise auch einen
Tastarm verwenden, der beim Einfalten des axialen Über
standes 12 der Endverpackung 13 auf die Stirnseite 10
der Materialbahnrolle 2 dazu dient, einen Innenstirn
deckel festzuhalten.
Mit Hilfe des Positionssensors 27 läßt sich nun der
Verpackungsvorgang wie folgt gestalten:
Die Materialbahnrolle 2, deren axiale Länge und deren Durchmesser zuvor ermittelt worden ist, also bekannt ist, wird in die Verpackungsvorrichtung 1 eingelegt, d. h. auf den Tragwalzen 7, 8 abgelegt. Hierbei ist es nun nicht mehr erforderlich, daß die Materialbahnrolle 2 zwischen den beiden Packpressen 15, 16 oder an einer anderen Mittenposition zentriert wird. Es reicht aus, wenn sie so in die Verpackungsvorrichtung 1 eingelegt wird, daß jede Stirnseite 9, 10 sowohl von der zugehö rigen Packpresse 16, 15 und der Falteinrichtung 22, 21 erreicht werden kann. Dies ergibt sich aber praktisch immer durch den normalen Transport der Materialbahnrol le 2 in die Verpackungsvorrichtung 1.
Die Materialbahnrolle 2, deren axiale Länge und deren Durchmesser zuvor ermittelt worden ist, also bekannt ist, wird in die Verpackungsvorrichtung 1 eingelegt, d. h. auf den Tragwalzen 7, 8 abgelegt. Hierbei ist es nun nicht mehr erforderlich, daß die Materialbahnrolle 2 zwischen den beiden Packpressen 15, 16 oder an einer anderen Mittenposition zentriert wird. Es reicht aus, wenn sie so in die Verpackungsvorrichtung 1 eingelegt wird, daß jede Stirnseite 9, 10 sowohl von der zugehö rigen Packpresse 16, 15 und der Falteinrichtung 22, 21 erreicht werden kann. Dies ergibt sich aber praktisch immer durch den normalen Transport der Materialbahnrol le 2 in die Verpackungsvorrichtung 1.
Sobald die Materialbahnrolle 2 auf den Tragwalzen 7, 8
liegt, wird die Falteinrichtung 21 in axialem Abstand
zur Stirnseite 10 der Materialbahnrolle 2 einge
schwenkt. Der axiale Abstand läßt sich beispielsweise
dadurch realisieren, daß die Falteinrichtung 21 in ihre
äußerste Position (in Fig. 4 links) verfahren wird. Der
Positionssensor 27 kann nun die Entfernung zwischen der
Stirnseite 10 und seiner Position ermitteln. Falls die
se Entfernung nicht in seinem Meßbereich liegt, dann
kann die Falteinrichtung 21 so lange axial verfahren
werden, bis die Entfernung im Meßbereich liegt.
Es erfolgt dann die Bestimmung der axialen Position
durch Addieren der Entfernung zwischen Positionssensor
27 und der Position des Positionssensors 27, die durch
den Positionsmelder 25 ermittelt wird. Der Positions
melder 25 kann beispielsweise eine Auswerteeinrichtung
aufweisen, die Impulse eines Schrittmotors 30 zählt,
mit dessen Hilfe die Falteinrichtung 21 axial verfahren
wird.
Da die axiale Länge der Materialbahnrolle 2 bekannt
ist, ergibt sich nach dem Messen der Position der
Stirnseite 10 auch die Position der Stirnseite 9. Der
Verpackungsbahnspender 4 kann axial in seine Ausgangs
position verfahren und in den richtigen Winkel ge
schwenkt werden. Es erfolgt dann die Herstellung der
Korpusverpackung 11, wobei der Positionssensor 27 kon
tinuierlich oder quasi kontinuierlich die axiale Posi
tion der Stirnseite 10 überwacht. Die Vorschubgeschwin
digkeit des Verpackungsbahnspenders parallel zur Axial
richtung der Materialbahnrolle 2 wird auch unter Be
rücksichtigung der Wanderbewegung der Materialbahnrolle
2 gesteuert und zwar durch eine Steuereinrichtung 31,
die mit dem Positionssensor 27 und dem Positionsmelder
25 verbunden ist.
Da nach dem Abschluß der Korpusverpackung 11 die Posi
tionen der Stirnseiten 9, 10 immer noch oder wieder
bekannt sind, können die Endverpackungen 13, 14 lage
richtig aufgebracht werden.
Alsdann können die Falteinrichtungen 21, 22 genau in
die Positionen gefahren werden, die zur Ausbildung ei
ner optimalen Faltung des Überstandes auf die Stirnsei
ten notwendig ist. Dies ist ebenfalls nur dann möglich,
wenn die axiale Position der Stirnseiten 9, 10 bekannt
ist. Da die Materialbahnrolle 2 nun nicht mehr mittig
liegt, ist es allerdings erforderlich, daß die Faltein
richtungen 21, 22 jeweils unabhängig voneinander steu
erbar sind. Es ist also möglich, daß die beiden Falt
einrichtungen 21, 22 unterschiedliche Wege zurücklegen,
bevor sie zur Anlage an die Materialbahnrolle 2 kommen.
Das gleiche gilt für die Packpressen 15, 16. Nach dem
Einfalten des Überstandes kann der Positionssensor 27
unter Umständen nicht mehr die axiale Position der
Stirnseiten 9, 10 ermitteln. Er ermittelt dann aber die
axiale Position des eingefalteten Überstandes, so daß
es möglich ist, die Packpressen 15, 16 bis dorthin zu
verfahren. Um die Außenstirndeckel, die mit den Pack
pressen aufgebracht werden sollen, dann mit dem notwen
digen Druck zu befestigen, können die Packpressen dann
druckgesteuert weiterverfahren werden. Es ist auch mög
lich, einen Druck- oder Tastsensor an jeder Packpresse
vorzusehen, der ein Signal ausgibt, wenn die Packpres
se, genauer gesagt ihre Pressenplatte, mit dem notwen
digen Druck an der Stirnseite der Materialbahnrolle
anliegt.
Mit einer derartigen Vorrichtung 1 ist es möglich, re
lativ hohe Verpackungsgeschwindigkeiten zu erzielen,
beispielsweise von etwa 300 m/min für die Verpackungs
bahn 3. Zwar steigt die Wanderungsbewegung der Materi
albahnrolle 2 mit zunehmender Geschwindigkeit. Dies ist
aber aufgrund der getroffenen Maßnahmen nicht kritisch.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle
mit einer Verpackungsbahn, die einen Verpackungs
bahnspender aufweist, der parallel zur Axialrich
tung der Materialbahnrolle verfahrbar ist und die
Verpackungsbahn zumindest in einem Teil der axialen
Länge der Materialbahnrolle mit einem spitzen Win
kel zwischen ihrer Querrichtung und der Axialrich
tung der Materialbahnrolle ausgibt, und mit einer
Ablage, auf der die Materialbahnrolle liegt, da
durch gekennzeichnet, daß ein Positionssensor (27)
vorgesehen ist, der die axiale Position der Materi
albahnrolle (2) auf der Ablage (7, 8) ermittelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Positionssensor (27) als Abstandssen
sor ausgebildet ist, der mit einer Stirnseite (10)
der Materialbahnrolle (2) zusammenwirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Positionssensor (27) als Ultraschall-Ent
fernungsmesser ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Positionssensor (27)
in Axialrichtung verfahrbar ist, wobei eine Lagede
tektor (25) vorgesehen ist, der die axiale Position
des Positionssensors (27) ermittelt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß eine Falteinrichtung (21)
zum Einfalten eines axialen Überstandes (12) der
Verpackungsbahn auf die Stirnseite (10) der Materi
albahnrolle (2) vorgesehen ist, die an einem beweg
lichen Träger (28) angeordnet ist, wobei der Posi
tionssensor (27) mit dem Träger (28) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Falteinrichtung (21) ein drehbares
Faltrad (23) aufweist und der Positionssensor (27)
an einem Hilfsträger (29) angeordnet ist, der radi
al über das Faltrad (23) übersteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Positionssensor (27)
die axiale Position der Materialbahnrolle (2) zu
mindest während einer Rotationsbewegung der Materi
albahnrolle (2) fortlaufend ermittelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Positionssensor (27) mit einer Steuer
einrichtung (31) verbunden ist, die die axiale Po
sition des Verpackungsbahnspenders (4) steuert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß für jede Stirnseite (9,
10) eine Packpresse (15, 16) und eine Falteinrich
tung (21, 22) vorgesehen ist, die jeweils in Axial
richtung verfahrbar sind, wobei die beiden Pack
pressen (15, 16) und/oder die beiden Falteinrich
tungen (21, 22) unabhängig voneinander positionier
bar sind.
10. Verfahren zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit
einer Verpackungsbahn, die schraubenlinienförmig um
die Materialbahnrolle herumgewickelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die axiale Position der Materi
albahnrolle während des Wickelns fortlaufend ermit
telt und der axiale Vorschub des Verpackungsbahn
spenders auch unter Berücksichtigung der aktuellen
axialen Position der Materialbahnrolle gesteuert
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Beginn des Wickelns die axiale Länge
der Materialbahnrolle ermittelt wird.
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