DE19651739A1 - Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton - Google Patents
Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder KartonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auftragwerk zum
direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Streichmediums auf eine laufende Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton.
Gattungsgemäße Auftragwerke werden im Rahmen von sogenannten
Streichanlagen eingesetzt, um eine laufende Materialbahn, die
beispielsweise aus Papier, Karton oder einem Textilwerkstoff
besteht, ein- oder beidseitig mit einer oder mehreren
Schichten des Streichmediums, beispielsweise Farbe, Stärke,
Imprägnierflüssigkeit oder dergleichen, zu versehen.
Beim sogenannten direkten Auftrag wird das flüssige oder
pastöse Streichmedium von einer Auftragseinrichtung direkt
auf die Oberfläche der laufenden Materialbahn aufgetragen,
die während des Auftrags auf einer umlaufenden Gegenfläche,
beispielsweise einem Endlosband oder einer Gegenwalze,
gestützt wird. Beim indirekten Auftrag des Mediums wird das
flüssige oder pastöse Streichmedium hingegen zunächst auf
eine Trägerfläche, z. B. die Oberfläche einer als Auftragwalze
ausgestalteten Gegenwalze, aufgebracht, um von dort in einem
Walzenspalt, durch den die Materialbahn hindurchläuft, von
der Auftragwalze auf die Materialbahn übertragen zu werden.
Aus der US-P-5,436,030 ist ein Auftragwerk zum direkten oder
indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton, bekannt, das eine Dosiereinrichtung
mit einem als Freistrahldüse ausgebildeten Dosierspalt
umfaßt, der zwischen einer zulaufseitigen und einer
ablaufseitigen Lippe gebildet ist. Derartige Auftragswerke
sind aufgrund der Ausbildung des durch die
Umgebungsatmosphäre verlaufenden freien Strahls des flüssigen
oder pastösen Mediums auch unter der Bezeichnung "Fountain
Jet Flow Applicator" bekannt. Diejenige Lippe der beiden den
Dosierspalt bildenden Lippen, die auf der Seite des
Dosierspalts liegt, auf der beim indirekten Auftrag des
Mediums die Auftragwalze bzw. beim direkten Auftrag des
Mediums die Materialbahn auf das Auftragwerk zuläuft, wird
als zulaufseitige Lippe bezeichnet. Entsprechend wird die
zweite Lippe, die auf der Seite des Dosierspalts liegt, auf
der die Auftragwalze bzw. die Materialbahn vom Auftragwerk
wegläuft, als ablaufseitige Lippe bezeichnet. In einer
Ausführungsform des Auftragwerks gemäß der US-P-5,436,030 ist
an dem freien Ende der zulaufseitigen oder ablaufseitigen
Lippe eine sich an den Dosierspalt anschließende konkav
gekrümmte Leitfläche für das flüssige oder pastöse
Streichmedium angeordnet.
Ein mit dem Auftragwerk gemäß der US-P-5,436,030
vergleichbares Auftragwerk wird auch von der Anmelderin unter
der Handelsbezeichnung "Jet Flow F" vertrieben.
In der Deutschen Patentanmeldung P 4432177.5-51 der
Anmelderin wird eine in einem "Jet Flow F-Auftragwerk"
verwendbar Verstelleinrichtung beansprucht, mit der die
zulaufseitige Lippe manuell oder automatisch in ihrem Abstand
zur ablaufseitigen Lippe einstellbar ist. Dabei ist dieser
Abstand, über die Länge des Auftragwerks gesehen, mittels
Stellglieder zonenweise unterschiedlich einstellbar, um
beispielsweise lokale Fertigungsungenauigkeiten auszugleichen
und/oder um ein gewünschtes Querprofil des aufgetragenen
flüssigen oder pastösen Mediums zu realisieren, das
bereichsweise unterschiedlich ausgebildet sein kann, z. B. an
den Rändern der Materialbahn abgeflacht. Auch ist eine
Voreinstellung des gesamten sich über die Länge des
Auftragwerks erstreckenden Dosierspalts möglich. Einer
jeweiligen Verstellzone sind üblicherweise ein oder mehrere
Stellglieder zugeordnet, die in einem bestimmten seitlichen
Abstand zueinander plaziert sind. Für eine optimale
Einstellung eines gewünschten Querprofils ist hierbei die
richtige Wahl der gegenseitigen Abstände der jeweiligen
Stellglieder besonders wichtig.
Es hat sich indes gezeigt, daß die Verstellung eines
einzelnen Stellglieds auch eine auf die Längserstreckung des
Dosierspaltes bzw. auf die Maschinenbreitenrichtung bezogene
Auswirkung auf den normalerweise von benachbarten
Stellgliedern zu beeinflussenden Abschnitt des Stroms des
flüssigen oder pastösen Streichmediums und damit einen
Einfluß auf das resultierende Querprofil hat. So verursacht
beispielsweise die durch die Betätigung eines einzelnen
Aktuators an einer Profilierstelle bedingte örtliche
Vergrößerung der Spaltbreite des Dosierspalts eine lokale
Änderung der durch eine vorgegebene Flächeneinheit
hindurchtretenden Menge des Streichmediums, wobei diese
Änderung jedoch noch auf den Bereich der Verstellzone des
betätigten Stellglieds beschränkbar ist. Bis zum Auftreffen
des Streichmediums auf die Oberfläche der laufenden
Materialbahn bzw. der Auftragwalze tritt aber in
Maschinenbreitenrichtung eine Art Aufweitungs- oder
Vergleichmäßigungseffekt im Strahl des Streichmediums auf, so
daß aus der ursprünglich lokal eingegrenzten Änderung der
Streichmediummenge eine zonenübergreifende Änderung des
Querprofils resultiert. Dieser durch ein einzelnes Stellglied
hervorgerufene Einfluß auf das Querprofil wird im
nachfolgenden als "Einflußbreite" bezeichnet.
Es ist offensichtlich, daß aufgrund der gegenseitigen
Beeinflussung der jeweiligen Stellglieder einer
Dosierspaltverstelleinrichtung und der daraus resultierenden
Überlagerung der Einflußbreiten benachbarter Stellglieder ein
gleichmäßiges Querprofil nur unter relativ hohem Regelaufwand
zu erzielen ist. Die von einem einzelnen Stellglied
resultierende Einflußbreite hängt zudem von diversen baulich
bzw. konstruktiv vorgegebenen technischen Parametern des
Auftragwerks und/oder von den Eigenschaften des verwendeten
Streichmediums ab (z. B. Gesamtpumpenleistung bzw.
Gesamtvolumenstrom des Auftragwerks, Betriebsgeschwindigkeit,
Rheologie des Streichmediums etc.), die von dem Anwender
eines fertiggestellten Auftragwerks nicht mehr zu
beeinflussen sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde
ein gattungsgemäßes Auftragwerk, das heißt ein Auftragwerk in
der Art des zuvor beschriebenen "Jet Flow F", derart
weiterzubilden, daß die von einzelnen Stellgliedern
hervorgerufene Einflußbreite manipuliert und auf einfache und
effektive Art und Weise eine exakte Einstellung eines
gewünschten endgültigen Querprofils und somit ein qualitativ
hochwertiges Endprodukt erzielt werden kann. Eine weitere
Aufgabe ist es, ein entsprechendes, geeignetes Verfahren zum
Einstellen eines gewünschten Querprofils eines mittels eines
solchen Auftragwerks auf eine laufende Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton, aufgetragenen flüssigen
oder pastösen Mediums zu schaffen.
Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungs
gemäßes Auftragwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Dieses Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen
eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine
laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton, umfaßt wenigstens eine
Dosiereinrichtung mit einem als Freistrahldüse ausgebildeten
Dosierspalt, der zwischen einer zulaufseitigen und einer
ablaufseitigen Lippe gebildet ist, und wenigstens eine sich
an den Ausgang des Dosierspaltes anschließende Leitfläche für
das aus dem Dosierspalt als Freistrahl austretende
Streichmedium, wobei die Länge der Leitfläche in mindestens
einer zur Strömungsrichtung des Streichmediums entlang der
Leitfläche im wesentlichen parallelen Richtung (das heißt in
Richtung wenigstens einer an die Leitfläche gelegten
Tangente) verstellbar ist. Im Sinne der Erfindung ist es
demnach auch vorgesehen, daß eine Längenverstellung je nach
Ausgestaltungsform der Leitfläche nicht nur in einer einzigen
Richtung (wobei die Leitfläche verkürzt oder verlängert
wird), sondern durchaus auch in mehreren Richtungen erfolgt,
wobei sich die Richtungsvektoren überkreuzen können.
Durch die Längenverstellbarkeit der Leitfläche kann auf
vorteilhafte Weise die Länge der Strahlführung des aus dem
Dosierspalt austretenden und an der Leitfläche
entlangströmenden Streichmediums und damit die Eigenschaften
des Strahls, insbesondere dessen örtliche
Strahlgeschwindigkeit und damit die örtliche Durchflußmenge
des Streichmediums oder die Strahlbreite, unabhängig von
einer möglichen Verstellung der Dosierspaltbreite selbst,
beeinflußt werden. Die Erfinder des vorliegenden
Anmeldungsgegenstands haben erkannt, daß die Geschwindigkeit
des Freistrahl wesentlich von der Reibung des strömenden
Streichmediums entlang der Leitfläche und damit von der Länge
der Leitfläche in Strömungsrichtung abhängt, und dieser
Effekt zur Beeinflussung des Querprofils herangezogen werden
kann. Die Längenänderung der Leitfläche gestattet ergo die
Manipulation der von einzelnen Stellglieder der
Dosierspaltverstelleinrichtung hervorgerufenen Einflußbreite
und ermöglicht somit auf einfache und effektive Art und Weise
eine exaktere Einstellung eines gewünschten endgültigen
Querprofils und somit die Herstellung eines qualitativ
hochwertigen Endprodukts. Des weiteren bietet die
längenverstellbare Leitfläche dem Anwender des Auftragwerks
die Möglichkeit trotz vorgegebener und anwenderseitig nicht
zu ändernden technischen Parametern des Auftragwerks und/oder
des verwendeten Streichmediums die Einflußbreite von ein oder
mehreren Stellgliedern im Bedarfsfall zu variieren.
Gemäß einem vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmal des
erfindungsgemäßen Auftragwerks ist die Länge der mindestens
eine Leitfläche zonenweise über die Maschinenbreite
verstellbar. Dies gestattet eine Variation und Einstellung
der Einflußbreite eines Stellgliedes an einer bestimmten
Profilierstelle und ermöglicht damit auf einfache Weise eine
schnelle und exakte Querprofileinstellung.
Gemäß einer anderen Variante der Erfindung ist die Länge der
Leitfläche gleichmäßig über im wesentlichen die gesamte
Maschinenbreite verstellbar. Die Längenverstellung über die
gesamte Maschinenbreite ist selbstverständlich auch mit der
Längenverstellung kombinierbar, die zonenweise erfolgt.
Die Leitfläche ist vorzugsweise lösbar am Auftragwerk
fixiert, so daß sie bei Bedarf leicht ausgetauscht und/oder
gewartet werden kann.
Ein anderes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sieht vor,
daß die Leitfläche von wenigstens einem Abschnitt der
zulaufseitigen und/oder ablaufseitigen Lippe gebildet ist.
Somit läßt sich die Leitfläche günstig in die Konstruktion
der Dosiereinrichtung des Auftragwerks integrieren und bei
Bedarf leicht eine Verstellung sowohl der Dosierspaltbreite
als auch der Leitflächenlänge vornehmen.
In Verbindung mit dem zuvor genannten Merkmal hat es sich
auch als positiv herausgestellt, daß die zulaufseitige und
die ablaufseitige Lippe in einer zur Strömungsrichtung des
Streichmediums im Dosierspalt im wesentlichen parallelen
Richtung relativ zueinander beweglich sind, und die Länge der
Leitfläche durch die Relativbewegung verstellbar ist. Je nach
Verstellung der Lippen kann hierbei entweder ein Abschnitt
der zulaufseitigen oder der ablaufseitigen Lippe die
längenverstellbare Leitfläche bilden und auch ein Wechsel der
Leitflächenanordnung vorgenommen werden.
In wenigstens einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Auftragwerks ist die Leitfläche zumindest teilweise gekrümmt
ausgestaltet. So kann die Leitfläche beispielsweise einen
konkaven oder auch konvexen Flächenabschnitt aufweisen. Durch
die Krümmung der Leitfläche sind sowohl die Strahlführung und
die Strahlcharakteristiken des flüssigen oder pastösen
Streichmediums als auch die Eigenschaften des Streichmediums
selbst zu beeinflussen. So ist ein konvexer
Leitflächenabschnitt beispielsweise vorteilhaft zum Entfernen
von Lufteinschlüssen aus dem Streichmedium einsetzbar.
In diesem Zusammenhang hat es sich auch als günstig erwiesen,
daß wenigstens ein Krümmungsradius der Leitfläche verstellbar
ist. Somit kann die Leitfläche besonders einfach und schnell
an veränderte Betriebsbedingungen und an ein anderes
Streichmedium angepaßt und bestimmte Eigenschaften des
Freistrahls erzielt werden.
Eben solche Vorteile ergeben sich daraus, daß gemäß einer
weiteren Ausgestaltungsvariante wenigstens ein
Krümmungswinkel der Leitfläche verstellbar ist. Die
Krümmungswinkeiverstellung ist zudem zur Einstellung des
Auftreffwinkels verwendbar. Als Auftreffwinkel ist hierbei
der Winkel zwischen dem auf die laufende Materialbahn bzw.
die Auftragwalze auftreffenden Freistrahl und einer im
Auftreffpunkt an die Materialbahn bzw. die Auftragwalze
gelegten Tangente zu verstehen.
Das Auftragwerk ist zweckmäßigerweise mit wenigstens einer
Längenverstelleinrichtung zum Verstellen der Länge der
Leitfläche ausgerüstet.
Zum Verstellen des Krümmungsradius der Leitfläche umfaßt das
Auftragwerk gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung wenigstens eine Krümmungsradiusverstelleinrichtung.
In einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Auftragwerks
ist wenigstens eine Krümmungswinkelverstelleinrichtung zum
Verstellen des Krümmungswinkels der Leitfläche vorgesehen.
Bei den zuvor genannten Verstelleinrichtungen kann es sich
zum Beispiel um geeignete mechanische, elektrische,
elektromagnetische, magnetische, magnetostriktive,
piezoelektrische, pneumatische, hydraulische
Verstelleinrichtungen oder dergleichen sowie um Kombinationen
daraus handeln.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform besitzt
das Auftragwerk wenigstens eine Regeleinrichtung, wobei die
Längenverstelleinrichtung und/oder die
Krümmungsradiusverstelleinrichtung und/oder die
Krümmungswinkelverstelleinrichtung in mindestens einen
Regelkreis dieser Regeleinrichtung eingebunden sind. Die
Regeleinrichtung dient dazu, die besagten
Verstelleinrichtungen auf der Grundlage von ermittelten Meß
werten des Querprofils und ggf. anderer Parameter des
aufgetragenen Streichmediums zonenweise und/oder über die
gesamte Maschinenbreite automatisch nachzuregeln. Die
Regeleinrichtung gestattet während des laufenden Betriebs des
Auftragwerks eine schnelle und zuverlässige Anpassung an sich
ändernde Betriebsbedingungen sowie eine rasche und exakte
Korrektur des Querprofils.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des weiteren
gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 14.
Bei diesem Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen
eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine
laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton,
mittels eines Auftragwerks, das wenigstens eine
Dosiereinrichtung mit einem zwischen einer zulaufseitigen und
einer ablaufseitigen Lippe als Freistrahldüse ausgebildeten
Dosierspalt besitzt, aus dem das Streichmedium in einem
Freistrahl austritt, wird der austretende Freistrahl des
Streichmediums an wenigstens einer Leitfläche entlang
geleitet und die Länge der Leitfläche in mindestens einer zur
Strömungsrichtung des Streichmediums entlang der Leitfläche
im wesentlichen parallelen Richtung verstellt. Es wird darauf
hingewiesen, daß die besagte Längenverstellung der Leitfläche
zweckmäßigerweise nur im Bedarfsfall erfolgt, d. h.
beispielsweise zum Einstellen oder Regulieren eines
bestimmten Querprofils des aufzutragenden oder aufgetragenen
Streichmediums. Die Längenverstellung der Leitfläche kann
abhängig oder unabhängig von einer eventuell zonenweise oder
gleichmäßig über die gesamte Maschinenbreite ausgeführten
Verstellung der Dosierspaltbreite erfolgen. Das
erfindungsgemäße Verfahren bietet die bereits im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläuterten Vorteile.
Im Sinne der Erfindung kann das Verstellen der Länge der
Leitfläche zonenweise und/oder gleichmäßig über im
wesentlichen die gesamte Maschinenbreite des Auftragwerks
erfolgen.
Gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird mittels des Verstellens der Länge der
Leitfläche eine Einstellung des
Geschwindigkeitsverhältnisses VFreistrahl/VMaterialbahn
vorgenommen, wobei VFreistrahl die Geschwindigkeit des aus
dem Dosierspalt austretenden Streichmediums und VMaterialbahn
die Geschwindigkeit der laufenden Materialbahn ist. Wie
bereits oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Auftragwerk erläutert, kann durch das Verlängern oder
Verkürzen der Leitfläche die örtliche Strahlgeschwindigkeit,
nämlich besagtes VFreistrahl, und damit das genannte
Geschwindigkeitsverhältnis, das im Hinblick auf das zu
erzielende Auftragsergebnis einen wichtigen Parameter
darstellt, effektiv beeinflußt werden.
Ferner ist gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren auch ein
Verändern von wenigstens einem Krümmungsradius der Leitfläche
und/oder das Verändern von wenigstens einem Krümmungswinkel
der Leitfläche vorgesehen. Die Auswirkungen derartiger
Variationen wurden bereits im Zusammenhang mit dem
erfindungsgemäßen Auftragwerk erläutert, so daß sich weitere
Darlegungen hierzu erübrigen.
Schließlich wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
auch gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 20.
Bei diesem Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen
eines flüssigen oder pastösen Streichmediums auf eine
laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton,
mittels eines Auftragwerks, das wenigstens eine
Dosiereinrichtung mit einem zwischen einer zulaufseitigen
und einer ablaufseitigen Lippe als Freistrahldüse
ausgebildeten Dosierspalt besitzt, aus dem das Streichmedium
in einem Freistrahl austritt, wird der austretende Freistrahl
entlang wenigstens einer Leitfläche, die eine konstante Länge
besitzt, geleitet, und bei Bedarf wird entweder gleichmäßig
über im wesentlichen die gesamte Maschinenbreite oder aber
zonenweise unterschiedlich der Krümmungswinkel und/oder der
Krümmungsradius und/oder die Teillängen zwischen wenigstens
zwei durch eine Krümmung und/oder unterschiedliche
Krümmungswinkel voneinander getrennten Teilabschnitten der
Leitfläche verstellt. Auch dieses Verfahren bietet die
bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung geschilderten Vorteile.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit
zusätzlichen Ausgestaltsdetails und weiteren Vorteilen sind
nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung einer
ersten bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich der
Dosiereinrichtung,
Fig. 2 eine schematische Querschnittsdarstellung einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich der
Dosiereinrichtung,
Fig. 3 eine schematische Querschnittsdarstellung einer
dritten bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich der
Dosiereinrichtung, und
Fig. 4a-c schematische Querschnittsdarstellungen einer
vierten bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich der
Dosiereinrichtung.
In der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren werden
zur Vermeidung von Wiederholungen gleiche Bauteile und
Komponenten auch mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet,
sofern keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
Der Fig. 1 ist in einer schematischen Querschnittsdarstellung
eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Auftragwerks zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums 2 auf eine laufende
Materialbahn 4, insbesondere aus Papier oder Karton, im
Bereich der einer die Materialbahn 4 stützenden Gegenwalze 6
gegenüberliegenden Auftrag- bzw. Dosiereinrichtung zu
entnehmen. Die Drehrichtung der Gegenwalze 6 ist durch einen
Pfeil angedeutet. Das Auftragwerk umfaßt einen Balken, der
sich über die gesamte Länge des Auftragwerks erstreckt. Im
Balken ist ein Verteilrohr für das aufzutragende flüssige
oder pastöse Streichmedium ausgebildet. An das Verteilrohr
schließt sich, über Durchtrittsöffnungen verbunden, ein
Ausgleichsraum an, der sich in einem Zuleitkanal 8 fortsetzt.
Der Zuleitkanal mündet in einen Dosierspalt 10, der zwischen
einer zulaufseitigen Lippe 12 und einer ablaufseitigen Lippe
14 gebildet ist und aus dem das unter Druck stehende
Streichmedium 2 in einem Freistrahl F austritt. Wie aus der
Zeichnung ersichtlich, liegt die zulaufseitige Lippe 12 auf
der Seite des Dosierspalts 10, auf der die Gegenwalze 6
ankommt, also zuläuft, während die ablaufseitige Lippe 14 auf
der gegenüberliegenden Seite des Dosierspalts 10 liegt, auf
der die Gegenwalze 6 vom Dosierspalt 10 wegläuft, also
abläuft. Das Ausführungsbeispiel ist mit einer nicht
gezeigten Spaltbreiten-Verstelleinrichtung ausgerüstet, mit
der die zulaufseitige 12 und die ablaufseitige Lippe 14 zur
Einstellung der Spaltbreite relativ zueinander beweglich
sind. Ebenso ist es natürlich möglich eine Dosiereinrichtung
mit einer unveränderbaren Dosierspaltbreite einzusetzen. In
der Figur sind der zuvor genannte Balken mit seinem
Verteilrohr und dem Ausgleichsraum sowie eine der
Dosiereinrichtung üblicherweise nachgeschaltete
Rakeleinrichtung der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
Wie der Fig. 1 des weiteren zu entnehmen, schließt sich an
den Ausgang des Dosierspalts 10 ein an der zulaufseitigen
Lippe 12 lösbar befestigtes, dünnes gerades Leitblech 18 an,
das sich über das freie Ende der ablaufseitigen Lippe 14
hinaus erstreckt. Das Leitblech 18 weist dosierspaltseitig
eine Leitfläche 16 auf, deren sich von dem Ausgang des
Dosierspaltes bis zum freien Ende der Leitfläche 16
erstreckende Länge L in einer zur Strömungsrichtung des
Streichmediums 2 entlang der Leitfläche 16 im wesentlichen
parallelen Richtung stufenlos verstellbar ist. Diese
Längenverstellbarkeit der Leitfläche 16 wird im vorliegenden
Fall durch ein an der ablaufseitigen Lippe 14 angeordnetes,
im wesentlichen U-förmiges Profil 14.2 ermöglicht, das
relativ zu einem feststehenden Abschnitt 14.6 der
ablaufseitigen Lippe 14 in einer im wesentlichen zur
Leitfläche 16 parallelen Richtung verschiebbar ist, wobei
eine Seitenfläche 14.4 des U-förmigen Profils 14.2 einen
Teilabschnitt der Dosierspaltwandung bildet. Zur Verstellung
der Länge L der Leitfläche 16 ist eine
Längenverstelleinrichtung 20 vorgesehen, die sowohl an dem
U-förmigen Profil 14.2 als auch dem feststehenden Abschnitt
14.6 der ablaufseitigen Lippe 14 angreift und in der in der
Zeichnung durch einen Doppelpfeil angedeuteten Richtung
verfahrbar ist.
Die dem Dosierspalt 10 abgewandte Seite des U-förmigen
Profils 14.2 umfaßt einen abgeschrägten Abschnitt 14.8, der
sich abdeckend über die Längenverstelleinrichtung 20
erstreckt und als Ablauffläche für überschüssiges
Streichmedium 2 dient. Zwischen dem beweglichen U-förmigen
Profil 14.2 und dem feststehenden Abschnitt 14.6 der
ablaufseitigen Lippe 14 können geeignete Dichtungselemente
vorgesehen sein. Diese sind in der Zeichnung nicht
dargestellt. Die Längenverstelleinrichtung 20 umfaßt bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 eine Vielzahl von in
Breitenrichtung des Auftragwerks seitlich voneinander
beabstandete Stellglieder 20, z. B. pneumatische Aktuatoren,
so daß die Länge L der Leitfläche 16 bei Bedarf durch die
zonenweise unterschiedlich oder gleichmäßig auf das U-förmige
Profil 14.2 einwirkenden Stellglieder 20 zonenweise oder aber
gleichmäßig über im wesentlichen die gesamte Maschinenbreite
verstellbar ist. Das U-förmige Profil 14.2 kann hierbei
derart ausgestaltet sein, daß es sich durchgehend über im
wesentlichen die gesamte Maschinenbreite des Auftragwerks
erstreckt, wobei die zonenweise Längenverstellbarkeit bei
unterschiedlicher Betätigung der Stellglieder 20 durch die
Elastizität des Profils 14.2 gewährleistet wird, das sich
entsprechend der Einwirkung der Stellglieder verformt, oder
daß es in separate, benachbarte Elemente aufgeteilt ist, die
in Längenverstellrichtung entsprechend gegeneinander
erschiebbar sind.
Das Auftragwerk nach Fig. 1 umfaßt des weiteren eine nicht
skizzierte Regeleinrichtung mit einem Regelkreis, in den
sowohl die Längenverstelleinrichtung 20 als auch die
Dosierspaltbreiten-Verstelleinrichtung eingebunden ist. Eine
geregelte Längenverstellung erfolgt hierbei je nach
Anwendungsfall abhängig oder unabhängig von einer Betätigung
der Dosierspaltbreiten-Verstelleinrichtung.
Fig. 2 zeigt analog zu der Fig. 1 eine schematische
Querschnittsdarstellung einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich
der Dosiereinrichtung. Bei dieser Variante ist am freien Ende
der zulaufseitigen Lippe 12 eine konkav gekrümmte Leitfläche
16 der Länge L ausgebildet, die sich über das freie Ende der
ablaufseitigen Lippe 14 hinaus erstreckt. Im Bereich der
ablaufseitigen Lippe 14 ist ein sich durchgehend über die
Maschinenbreite erstreckendes sektorförmiges Profil 22
schwenkbar angeordnet, dessen dem Dosierspalt 10 zugewandter
bogenförmiger Abschnitt 22.2 bei einer Verschwenkung um den
Schwenkwinkel β entlang dem spitz zulaufenden Ende der
ablaufseitigen Lippe 14 wandert. Der Radius des bogenförmigen
Abschnitts 22.2 ist dem Radius der gegenüberliegenden
konkaven Leitfläche 16 und der Breite des Dosierspalts 10
angepaßt. Die Länge L der Leitfläche 16 wird durch
Verschwenken des sektorförmigen Profils 22 um den Drehpunkt P
entsprechend verkürzt oder verlängert und somit eine
Einstellung über die gesamte Maschinenbreite erzielt. Bei
dieser Konfiguration kann, wie in der Fig. 2 eingezeichnet,
gleichzeitig mit der Verstellung der Länge der Leitfläche 16
auch der Krümmungswinkel α der Leitfläche 16 verstellt
werden. Das als Längenverstelleinrichtung fungierende
Stellglied 20 übernimmt damit gleichzeitig die Funktion einer
Krümmungswinkelverstelleinrichtung.
Durch eine geeignete Wahl des Krümmungsradius des
sektorförmigen Profils 22 und der Anordnung des Drehpunktes P
ist bei einer Längenänderung der Leitfläche 16 zugleich auch
eine Änderung der Breite des Dosierspaltes 10 realisierbar.
Grundsätzlich ist auch eine Ausführungsform denkbar, die auf
die konkave Leitfläche 16 verzichtet, wobei die zulaufseitige
Lippe dann beispielsweise eine Gestaltung aufweist, wie sie
in der Fig. 2 durch die gestrichelte Linie 24 angedeutet ist.
Der bogenförmige Abschnitt 22.2 des sektorförmigen Profils 22
fungiert dann als konvexe Leitfläche, deren Länge wiederum
auf die zuvor beschriebene Art und Weise verstellbar ist. Es
ist auch eine Anordnung denkbar, bei der der Punkt P in ein
oder zwei Achsen oder auf einem Kreisbogen veränderbar ist.
Fig. 3 zeigt analog zu der Fig. 1 eine schematische
Querschnittsdarstellung einer dritten bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich
der Dosiereinrichtung. Diese Variante besitzt eine sich an
den Ausgang des Dosierspalts 10 anschließende und an dem
freien Ende der zulaufseitigen Lippe 12 befindliche
Leitfläche 16, die von einem an der zulaufseitigen Lippe 12
fixierten gebogenen Leitblech 26 gebildet ist. Das Leitblech
26, dessen Leitfläche 16 mit der Gesamtlänge L sich von dem
Ausgang des Dosierspaltes 10 bis zu dem freien Ende des
Leitblechs 26 erstreckt, umfaßt einen sich an den Ausgang des
Dosierspalts 10 anschließenden ersten geraden Abschnitt 26.2
der Länge a, einen sich daran anschließenden gekrümmten
Abschnitt 26.4 mit dem Krümmungswinkel α und dem
Krümmungsradius R sowie einen sich an den gekrümmten
Abschnitt 26.4 anschließenden zweiten geraden Abschnitt 26.6
der Länge b. Für die Gesamtlänge L der Leitfläche 16 bzw. die
Länge der Strahlführung gilt hierbei:
Obwohl in dem Beispiel gemäß Fig. 3 aus Gründen der
einfacheren Darstellung ein Leitblech 28 mit einer Leitfläche
16 konstanter Länge dargestellt ist, sind die
Leitflächengrößen a, b, L, α und R im Sinne der Erfindung als
veränderlich anzusehen, wobei eine entsprechende Veränderung
entweder durch Austauschen des Leitblechs 28 gegen ein
anderes oder durch Bereitstellen entsprechender
Verstelleinrichtungen und Ausgestaltungsformen, wie sie
beispielsweise bei den Fig. 1 und 2 beschrieben wurden,
durchführbar ist. Wie ebenfalls bereits in Zusammenhang mit
den Fig. 1 und 2 dargelegt, kann die Veränderung der
Leitflächengrößen sowohl zonenweise als auch gleichmäßig über
die gesamte Maschinenbreite erfolgen.
Unter Berücksichtigung der zuvor genannten möglichen
Ausgestaltungsformen der Leitfläche 16 nach Fig. 3 ergeben
sich dabei durch eine Änderung bzw. Verstellung der gegebenen
Leitflächengrößen a, b, L, α und R die in der nachstehenden
Tabelle 1 aufgelisteten Verstell- bzw.
Änderungsmöglichkeiten:
Tabelle 1
Die durch eine Verstellung bzw. Änderung einer jeweiligen
Leitflächengröße, die sowohl separat als auch in Kombination
mit mindestens einer weiteren Leitflächengröße erfolgen kann,
verursachte Auswirkung auf die Einflußbreite sowie die
Amplitude einer Störung im Querprofils des aufgetragenen
flüssigen oder pastösen Streichmediums wurden von den
Erfindern des vorliegenden Anmeldungsgegenstands anhand der
in Fig. 3 gezeigten Konfiguration im Versuch ermittelt und
sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgelistet:
Tabelle 2
Zur Tabelle 2 ist ergänzend anzumerken, daß mit einer
Änderung der Größe α auch eine Auftreffwinkeleinstellung
durchführbar ist. Je nach Ausgestaltungsform der Leitfläche
und in Abhängigkeit der jeweiligen Leitflächenparameter,
insbesondere der Gesamtlänge und der Länge einzelner
Abschnitte der Leitfläche, können verschiedene Wirkungen
hinsichtlich des mit dem erfindungsgemäßen Auftragwerk
erzielten oder zu erzielenden Auftrags, insbesondere des
Querprofils, erreicht werden. Die in den Tabellen 1 und 2
genannten Daten sind daher lediglich als Beispiel zu
verstehen.
Fig. 4a bis c zeigen analog zu der Fig. 1 schematische
Querschnittsdarstellungen einer vierten bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Auftragwerks im Bereich
der Dosiereinrichtung. Bei diesem Auftragwerk sind die
zulaufseitige 12 und die ablaufseitige Lippe 14 in einer zur
Strömungsrichtung des Streichmediums 2 im Dosierspalt 10 im
wesentlichen parallelen Richtung relativ zueinander
beweglich, und die Länge L der durch einen Abschnitt der
zulaufseitigen 12 oder ablaufseitigen Lippe 14 gebildeten
Leitfläche 16 ist infolge dieser Relativbewegung verstellbar.
Bei der in Fig. 4a skizzierten Neutralposition, sind die
zulaufseitige 12 und die ablaufseitige Lippe 14 jeweils auf
die gleiche Höhe ausgefahren, so daß keine Leitfläche
vorhanden ist. Die Fig. 4b zeigt eine Konfiguration, bei der
die zulaufseitige 12 und die ablaufseitige Lippe 14 derart
relativ zueinander bewegt worden sind, daß sich der obere
Teilabschnitt der ablaufseitigen Lippe 14 über das freie Ende
der zulaufseitigen Lippe 12 erstreckt und dessen dem
Dosierspalt 10 zugeordnete Seitenfläche eine gerade
Leitfläche 16 der Länge L bildet. Die Länge L der Leitfläche
kann hierbei durch eine weitere Relativbewegung der Lippen
12, 14 in den durch Pfeile angedeuteten Richtungen verändert
werden. In Fig. 4c sind die relativen Positionen der beiden
Lippen 12 und 14 gegenüber der in Fig. 4b gezeigten
Konfiguration genau vertauscht. Die in ihrer Länge L
verstellbare Leitfläche 16 wird hierbei von einer
Seitenfläche der zulaufseitigen Lippe 12 gebildet. Es ist
ersichtlich, daß durch die besagte Relativbewegung der
zulaufseitigen 12 und ablaufseitigen Lippe 14 nicht nur die
Länge L der Leitfläche 16 verstellt sondern auch deren
"Anordnung" bzw. Lage vertauscht werden kann (vergl. Fig. 4b
und Fig. 4c). Die Ausgestaltungsform gemäß den Fig. 4a bis c
ist grundsätzlich auch dann anwendbar, falls eine der Lippen
12, 14 mit einer gekrümmten Leitfläche versehen ist.
Im laufenden Betrieb der in Verbindung mit den Fig. 1 bis 4c
beschriebenen Auftragwerke wird das als Freistrahl F aus dem
Dosierspalt 10 austretende flüssige oder pastöse
Streichmedium 2 entlang der Leitfläche 16 geleitet und im
Bedarfsfall durch Verstellen der Länge L der Leitfläche 16,
beziehungsweise von Teillängen a, b der Länge L, in
mindestens einer zur Strömungsrichtung des Streichmediums 2
entlang der Leitfläche 16 im wesentlichen parallelen
Richtung, wobei das Längenverstellen zonenweise oder
gleichmäßig über im wesentlichen die gesamte Maschinenbreite
des Auftragwerks erfolgt, die Einflußbreite und damit das
Querprofil des Auftrags reguliert. Mittels einer
Längenverstellung der Leitfläche 16 kann hierbei auch eine
Einstellung des Geschwindigkeitsverhältnisses
VFreistrahl/VMaterialbahn erfolgen, wobei VFreistrahl die
Geschwindigkeit des aus dem Dosierspalt 10 austretenden
Streichmediums 2 und VMaterialbahn die Geschwindigkeit der
laufenden Materialbahn 4 ist. Bei den Ausführungsformen nach
Fig. 2 und 3 kann, wie bereits erwähnt, aufgrund der
besonderen Ausgestaltung der Leitfläche 16 zudem der
Krümmungswinkel α der Leitfläche verändert werden. Bei der
Variante nach Fig. 3 ist ferner eine Veränderung des
Krümmungsradius R der Leitfläche 16 möglich.
Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele,
die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Grundgedankens
der Erfindung dienen, beschränkt. Im Rahmen des Schutzumfangs
kann das erfindungsgemäße Auftragwerk vielmehr auch andere
als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Das
Auftragwerk kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die
eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der
Ansprüche darstellen. Des weiteren sind andere als die
erläuterten und in den Zeichnungen dargestellten
Leitflächenformen realisierbar, zum Beispiel Leitbleche, die
mehrfach gekrümmt oder abgewinkelt sind.
Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den
Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der
Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
2
flüssiges oder pastöse Streichmedium
4
Materialbahn
6
Gegenwalze
8
Zuleitkanal
10
Dosierspalt
12
zulaufseitige Lippe
14
ablaufseitige Lippe
14.2
U-förmiges Profil von
14
14.4
Seitenfläche von
14
bzw.
14.2
14.6
feststehender Abschnitt von
14
14.8
abgeschrägter Abschnitt von
14
bzw.
14.2
16
Leitfläche
18
Leitblech
20
Längenverstelleinrichtung/Stellglied(er)
22
sektorförmiges Profil
22.2
bogenförmiger Abschnitt von
24
24
gestrichelte Linie
26
Leitblech
26.2
erster gerader Abschnitt von
28
26.4
gekrümmter Abschnitt von
28
26.6
zweiter gerader Abschnitt von
28
a Länge von
26.2
b Länge von
26.6
α Krümmungswinkel von
16
β Schwenkwinkel
F Freistrahl von
F Freistrahl von
2
L Gesamtlänge der Leitfläche
16
P Drehpunkt von
22
R Krümmungsradius von
16
,
26.4
Claims (20)
1. Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums (2) auf eine
laufende Materialbahn (4), insbesondere aus Papier oder
Karton, umfassend
- - wenigstens eine Dosiereinrichtung mit einem als Freistrahldüse ausgebildeten Dosierspalt (10), der zwischen einer zulaufseitigen (12) und einer ablaufseitigen Lippe (14) gebildet ist, und
- - wenigstens eine sich an den Ausgang des Dosierspaltes (10) anschließende Leitfläche (16) für das aus dem Dosierspalt (10) als Freistrahl (F) austretende Streichmedium (2), wobei die Länge (L) der Leitfläche (16) in mindestens einer zur Strömungsrichtung des Streichmediums (2) entlang der Leitfläche (16) im wesentlichen parallelen Richtung verstellbar ist.
2. Auftragwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge (L) der Leitfläche (16) zonenweise verstellbar
ist.
3. Auftragwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge (L) der Leitfläche (16) gleichmäßig über im
wesentlichen die gesamte Maschinenbreite verstellbar
ist.
4. Auftragwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitfläche (16) lösbar am Auftragwerk fixiert ist.
5. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitfläche (16) von wenigstens einem Abschnitt der
zulaufseitigen (12) und/oder ablaufseitigen Lippe (14)
gebildet ist.
6. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zulaufseitige (12) und die ablaufseitige Lippe (14)
in einer zur Strömungsrichtung des Streichmediums (2) im
Dosierspalt (10) im wesentlichen parallelen Richtung
relativ zueinander beweglich sind, und die Länge der
Leitfläche (16) durch die Relativbewegung verstellbar
ist.
7. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitfläche (16) zumindest teilweise gekrümmt
(R, 22.2) ist.
8. Auftragwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Krümmungsradius (R) der Leitfläche (16)
verstellbar ist.
9. Auftragwerk nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Krümmungswinkel (α) der Leitfläche (16)
verstellbar ist.
10. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses wenigstens eine Längenverstelleinrichtung (20)
zum Verstellen der Länge (L) der Leitfläche (16) umfaßt.
11. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses wenigstens eine
Krümmungsradiusverstelleinrichtung zum Verstellen des
Krümmungsradius (R) der Leitfläche (16) umfaßt.
12. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses wenigstens eine
Krümmungswinkelverstelleinrichtung (20) zum Verstellen
des Krümmungswinkels (α) der Leitfläche (16) umfaßt.
13. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses wenigstens eine Regeleinrichtung besitzt, wobei
die Längenverstelleinrichtung (20) und/oder die
Krümmungsradiusverstelleinrichtung und/oder die
Krümmungswinkelverstelleinrichtung (20) in mindestens
einen Regelkreis dieser Regeleinrichtung eingebunden
sind.
14. Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums (2) auf eine
laufende Materialbahn (4), insbesondere aus Papier oder
Karton, mittels eines Auftragwerks, das wenigstens eine
Dosiereinrichtung mit einem zwischen einer
zulaufseitigen (12) und einer ablaufseitigen Lippe (14)
als Freistrahldüse ausgebildeten Dosierspalt (10)
besitzt, aus dem das Streichmedium (2) in einem
Freistrahl (F) austritt,
umfassend die folgenden Schritte:
- - Leiten des austretenden Freistrahls (F) des Streichmediums (2) entlang wenigstens einer Leitfläche (16), und
- - Verstellen der Länge (L) der Leitfläche (16) in mindestens einer zur Strömungsrichtung des Streichmediums (2) entlang der Leitfläche (16) im wesentlichen parallelen Richtung.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstellen der Länge (L) der Leitfläche (16)
zonenweise erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstellen der Länge (L) der Leitfläche (16)
gleichmäßig über im wesentlichen die gesamte
Maschinenbreite des Auftragwerks erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
mittels des Verstellens der Länge (L) der Leitfläche
(16) eine Einstellung des Geschwindigkeitsverhältnisses
VFreistrahl/VMaterialbahn
erfolgt, wobei VFreistrahl die Geschwindigkeit des aus dem Dosierspalt (10) austretenden Streichmediums (2) und VMaterialbahn die Geschwindigkeit der laufenden Materialbahn (4) ist.
VFreistrahl/VMaterialbahn
erfolgt, wobei VFreistrahl die Geschwindigkeit des aus dem Dosierspalt (10) austretenden Streichmediums (2) und VMaterialbahn die Geschwindigkeit der laufenden Materialbahn (4) ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
gekennzeichnet durch
Verändern wenigstens eines Krümmungsradius (R) der
Leitfläche (16).
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
gekennzeichnet durch
Verändern wenigstens eines Krümmungswinkels (α) der
Leitfläche (16).
20. Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Streichmediums (2) auf eine
laufende Materialbahn (4), insbesondere aus Papier oder
Karton, mittels eines Auftragwerks, das wenigstens eine
Dosiereinrichtung mit einem zwischen einer
zulaufseitigen (12) und einer ablaufseitigen Lippe (14)
als Freistrahldüse ausgebildeten Dosierspalt (10)
besitzt, aus dem das Streichmedium (2) in einem
Freistrahl (F) austritt,
umfassend die folgenden Schritte:
- - Leiten des austretenden Freistrahls (F) des Streichmediums (2) entlang wenigstens einer Leitfläche (16), die eine konstante Länge (L) besitzt, und
- - über im wesentlichen die gesamte Maschinenbreite gleichmäßiges oder zonenweise unterschiedliches Verstellen des Krümmungswinkels (α) und/oder des Krümmungsradius (R) und/oder der Teillängen (a, b) zwischen wenigstens zwei durch eine Krümmung (R) und/oder unterschiedliche Krümmungswinkel (α) voneinander getrennten Teilabschnitten der Leitfläche (16).
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