DE19650539A1 - Tragbares Motorwerkzeug in Modulbauweise - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein tragbares Motorwerkzeug in Modul­ bauweise, das für unterschiedliche Funktionen ausgelegt ist.

Ein tragbares Motorwerkzeug läßt sich beispielsweise zu einem Trennschleifer oder zu einer Kettensäge umbauen. In einer Antriebseinheit des Motorwerkzeugs befindet sich eine An­ triebsquelle wie etwa ein kleiner luftgekühlter Zweitaktben­ zinmotor oder ein Elektromotor o. dgl. Typischerweise hat die Antriebseinheit einen Handgriff u. dgl., der gleichermaßen für beide dieser Funktionstypen verwendbar ist, ob nun an der Antriebseinheit ein Trennschleifer- oder Kettensägenanordnung angebracht ist. Unterschiedlich ist jedoch die Art und Weise, in der die Kraft von der Antriebseinheit zu den verschiedenen Werkzeuganordnungen übertragen wird: im Falle einer angebrach­ ten Trennschleiferanordnung wird Kraft typischerweise durch einen Riemenantrieb übertragen und im Fall einer Kettensäge wird sie durch ein Zahnrad direkt zu der Sägekette übertragen.

Bisher wird bei der Funktionsänderung eines solchen Motorwerk­ zeugs, beispielsweise von Trennwerkzeug zu Sägewerkzeug, eine Trennanordnung mit einer Schneidscheibe oder einem Schneid­ blatt, einer Blattschutzabdeckung und einem Tragarm u. dgl. von der Antriebseinheit entfernt. Dann wird die Riemenscheibe von der Kraftausgangs- oder Antriebswelle der Antriebsquelle entfernt, statt dessen wird ein Zahnrad aufgesetzt und wird eine Kettensägenanordnung an der Antriebseinheit angebracht. Das Rückwechseln zum Schneidwerkzeug erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Diese Prozesse sind mühselig und zeitraubend, insbesondere wenn wie häufig eine Zentrifugalkupplung zur Kraftübertragung von der Antriebswelle vorgesehen ist. Ernsthafte Nachteile ergeben sich insbesondere bei einem Notfall, beispielsweise bei der Rettung eines Menschen, der unter einem eingestürzten Haus gefangen ist.

Ziel der Erfindung ist es, ein tragbares Motorwerkzeug mit einem eine Antriebsquelle enthaltenden Antriebsmodul anzuge­ ben, an dem verschiedene Funktions- oder Werkzeugmodule effi­ zienter als bisher angebracht werden können. An der Antriebs­ welle der Antriebsquelle einer bevorzugten Ausführung sind zwei oder mehrere Drehmomentübertragungselemente angeordnet, um Kraft zum einen oder anderen verschiedener Werkzeugmodule wie etwa einem Trennschleifer oder einer Kettensäge zu über­ tragen. Infolgedessen ist es beim Wechsel von einer Werkzeug­ funktion zur anderen nicht mehr erforderlich, ein Drehmoment­ übertragungselement von der Antriebswelle zu entfernen und dieses durch ein anderes zu ersetzen.

Die Drehmomentübertragungselemente, z. B. eine Riemenscheibe und ein Zahnrad lassen sich zu einer Einheit kombinieren. Ferner lassen sie sich mit einer Zentrifugalkupplung kombinie­ ren.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.

Fig. 1 zeigt schematisch einen Trennschleifer von der Seite, dessen Schutzabdeckung entfernt ist, an einem Antriebs­ modul;

Fig. 2 zeigt einen schematischen Horizontalquerschnitt eines Teils des Trennschleifers von Fig. 1 in größerem Maß­ stab;

Fig. 3 zeigt schematisch eine Kettensäge von der Seite, deren Schutzabdeckung entfernt ist, an dem Antriebsmodul von Fig. 1;

Fig. 4 zeigt einen schematischen Horizontaiquerschnitt eines Teils der Kettensäge von Fig. 3 in größerem Maßstab; und

Fig. 5 ist eine teilgeschnittene Perspektivansicht eines einheitlichen Drehmomentübertragungselements für das Antriebs­ modul der Fig. 1 bis 4.

Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Trennschleifer umfaßt ein Antriebsmodul 2 mit einem kleinen luftgekühlten Zweitaktben­ zinmotor 7, der im wesentlichen mittig in dem Antriebsmodul 2 angeordnet ist. An seiner Rückseite trägt das Antriebsmodul 2 einen hinteren Handgriff 5 mit einem Gashebel 13 und einem Sicherheitssperrhebel 12 für den Gashebel 13. Der Gashebel 13 läßt sich nur betätigen, wenn der Sicherheitssperrhebel 12 niedergedrückt ist. Ein vorderer Handgriff 6 erstreckt sich von der unteren Mitte zur oberen Vorderseite des Antriebs­ moduls 2.

In einem Kurbelgehäuse 9 des Motors 7 trägt ein Lager 22 eine Kurbelwelle 15. Ein Zahnrad 23 zum Antrieb einer Ölpumpe (nicht gezeigt) und einer benachbarten Axialdruckaufnahmeplatte 24 sind an der Kurbelwelle 15 an einem Basisabschnitt des Antriebsendes der Kurbelwelle 15 angebracht. Ein Nadellager 26 ist an der Kurbelwelle 15 jenseits der Druckaufnahmeplatte 24 angebracht. Eine in Fig. 5 detailliert gezeigte Drehmoment­ übertragungsanordnung ist an dem Nadellager 26 drehbar ange­ bracht.

Die Drehmomentübertragungsanordnung 10 enthält ein sternförmi­ ges Zahnrad oder Ritzel 25, eine Keilriemenscheibe 30, die an einen vorstehenden Hülsenabschnitt 25a des Zahnrads 25 befe­ stigt ist, sowie eine Zentrifugalkupplung 20. An einer Kupp­ lungstrommel 20a der Zentrifugalkupplung 20 ist derjenige Seitenabschnitt der Antriebsriemenscheibe 30 befestigt, der von dem Zahnrad 25 wegweist. Das Zahnrad 25, die Antriebs­ riemenscheibe 30 und die Kupplungstrommel 20a sind so aufge­ baut, daß sie sich als Einheit drehen. Ein Halteansatzab­ schnitt 20b für Kupplungsschuhe 20c der Zentrifugalkupplung 20 ist auf einen Außengewindeendabschnitt 15a der Kurbelwelle 15 aufgeschraubt und dort befestigt und hält hier die Riemen­ scheibe 30 und das Zahnrad 25 über das Nadellager 26 auf der Ausgangswelle 15.

Das Antriebsmodul 2 läßt sich gemäß Fig. 1 und 2 als Trenn­ bzw. Trennschleifermodul 40 verwenden oder gemäß Fig. 3 und 4 als Kettensägenmodul 50. Das Trennschleifermodul 40 weist an der Kraftausgangsseite des Antriebsmoduls 2 eine Schutzab­ deckung 32 auf, dessen hinterer Abschnitt 32a die Drehmoment­ übertragungsanordnung 10 abdeckt und deren vorderer Abschnitt 32b einen Anbringungsbasisabschnitt abdeckt.

Das Schneidmodul 40 enthält ferner einen kastenförmigen Trag­ arm 42, eine Blattabdeckung 45, die am Vorderende des Tragarms 42 angebracht ist, ein rundes Schneidblatt 47, dessen hintere Hälfte durch die Blattabdeckung 45 geschützt ist, eine nicht angetriebene Keilriemenscheibe 46, die an der Schneidscheibe 47 angebracht ist, und einen Keilriemen 41 um die beiden Riemenscheiben 30 und 46. Der Durchmesser der nicht angetrie­ benen Riemenscheibe 46 ist größer als jener der Antriebsrie­ menscheibe 30. Der hintere Abschnitt des Tragarms 42 ist an dem Antriebsmodul 2 entfernbar angebracht und wird durch zwei Stehbolzen 36 an dem Antriebsmodul 2 und Muttern 37 über jeweilige Zwischenplatten 42a und 42b, die auch als Abstands­ halter dienen, festgehalten. Ein solches Trennmodul 40 ist beispielsweise in der japanischen Gebrauchsmusterschrift Nr. Heisei 5-18084 beschrieben.

Bei der Kettensäge 1′ der Fig. 3 und 4 sind das Antriebs­ modul 2, der Motor 7, die vorderen und hinteren Handgriffe 6 und 5, die Stehbolzen 36 und die Muttern 37 genauso wie in den Fig. 1 und 2. Anstelle des Trennmoduls 40 mit der Abdeckung 32 ist hier jedoch ein Kettensägenmodul 50 mit Schutzabdeckung 34 an dem Antriebsmodul 2 angebracht. Der hintere Abschnitt 34a der Abdeckung 34 schützt die Drehmomentübertragungsanord­ nung 40, und der vordere Abschnitt 34b schützt den hinteren Abschnitt der Kettensäge 51.

Das Kettensägenmodul 50 ist an sich herkömmlich und hat ein Führungsschwert 52, in deren Umfang sich ein Führungskanal 52a befindet, sowie eine Sägekette 51 mit langgestreckten Ketten­ zwischengliedern 51a und Antriebskettengliedern 51b mit drei­ eckigen Fortsätzen, die in das Zahnrad 25 eingreifen. Die Kettenglieder sind durch Stifte miteinander verbunden, und vom Außenumfang der Kettenzwischenglieder 51a stehen Sägeblatt­ abschnitte 51c vor. Die Sägekette 51 ist um das Kettenrad 25 und das Führungsschwert 52 herumgelegt, so daß sie sich ent­ lang des Außenumfangs des Führungsschwerts 52 bewegt.

Am vorderen Abschnitt 34b der Abdeckung 34 ist mittels Schrau­ ben 56 ein Abstandshalter 55 angebracht. Der Abstandshalter 55 der Abdeckung 34 und der hintere Abschnitt des Führungs­ schwerts 52 sind mittels der zwei Stehbolzen 36 und der Mut­ tern 37 an dem Antriebsmodul 2 entfernbar angebracht.

Ein Motorwerkzeug mit einem Antriebsmodul 2, das eine ein­ heitliche Drehmomentübertragungsanordnung 10 aus Riemenscheibe 30, Zahnrad 25 und Zentrifugalkupplung 20 enthält, ermöglicht einen schnellen Wechsel von der Schneidfunktion zur Sägefunk­ tion wie folgt: das Schneidmodul 40, das die Schutzabdeckung 32, das Schneidblatt 47, die Blattabdeckung 45 und den Tragarm 42 enthält, wird als Einheit von dem Antriebsmodul 2 entfernt, und der Keilriemen 41 wird von der Antriebsriemenscheibe 30 abgenommen. Das Kettensägenmodul 50, das die Sägekette 51 und das Führungsschwert 52 umfaßt, wird an dem Antriebsmodul 2 angebracht, und die Sägekette 51 wird auf das Zahnrad 25 aufgelegt. Man braucht die Riemenscheibe nicht von der Kurbel­ welle des Motors abnehmen und diese durch das Zahnrad erset­ zen. Dies erleichtert den Wechsel zwischen den beiden Funktio­ nen, was insbesondere in Notsituationen wichtig ist. Der Funktionswechsel zurück zum Schneidwerkzeug geschieht umge­ kehrt.

Als Variante können mehr als eine Riemenscheibe oder/und mehr als ein Zahnrad enthalten sein, und die Riemenscheiben und Zahnrädern können verschiedene Formen und Größen haben. Mög­ lich sind auch andere Werkzeugmodule als ein Trennschleifermo­ dul oder ein Kettensägenmodul.

Ein tragbares Motorwerkzeug umfaßt ein Antriebsmodul und ein Werkzeugmodul, z. B. ein Kettensägenmodul, das an dem Antriebs­ modul angebracht ist und leicht gegen ein anderes Werkzeug­ modul, wie etwa ein Trennmodul oder Trennschleifermodul, ausgetauscht werden kann. Das Antriebsmodul enthält eine Antriebsquelle, wie etwa einen Zweitaktbenzinmotor mit einer Antriebswelle. Um den schnellen Austausch der Werkzeugmodule zu erleichtern, sind an der Antriebswelle zwei oder mehrere Drehmomentübertragungselemente, etwa eine Riemenscheibe und ein Zahnrad, angeordnet, so daß an dem Antriebsmodul verschie­ dene Werkzeugmodule angebracht werden können, ohne das Drehmo­ mentübertragungselement entfernen und austauschen zu müssen.

Claims (14)

1. Antriebsmodul für ein Motorwerkzeug, wobei das Antriebs­ modul (2) zur wahlweisen Anbringung eines ersten Werk­ zeugmoduls (40) oder eines zweiten Werkzeugmoduls (50) ausgebildet ist, umfassend:

eine in dem Antriebsmodul (2) angeordnete Antriebs­ quelle (7) mit einer Antriebswelle (15); und
zumindest ein erstes (30) und ein zweites (25) Dreh­ momentübertragungselement, die an der Antriebswelle (15) angeordnet und zur Drehmomentübertragung von der An­ triebswelle (15) ausgebildet sind, wobei das erste Dreh­ momentübertragungselement (30) zur Drehmomentübertragung zu dem ersten Werkzeugmodul (40) dient, wenn das erste Werkzeugmodul (40) an dem Antriebsmodul (2) angebracht ist, und wobei das zweite Drehmomentübertragungselement (25) zur Drehmomentübertragung zu dem zweiten Werkzeug­ modul (50) dient, wenn das zweite Werkzeugmodul (50) an dem Antriebsmodul (2) angebracht ist.

2. Antriebsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zur wahlweisen Anbringung eines Trennscheibenmo­ duls (40) und eines Kettensägenmoduls (50) ausgebildet ist.

3. Antriebsmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Drehmomentübertragungselement (30) eine Riemenscheibe (30) und das zweite Drehmomentübertragungs­ element (25) ein Zahnrad (25) aufweist.

4. Antriebsmodul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheibe (30) und das Zahnrad (25) eine Einheit bilden.

5. Antriebsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zentrifugalkupplung (20), die zum Kuppeln des ersten und des zweiten Drehmomentübertragungselements (30, 25) mit der Antriebswelle (15) angeordnet und ausgebildet ist.

6. Antriebsmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Drehmomentübertragungselement (30) das zweite Drehmomentübertragungselement (25) und die Zen­ trifugalkupplung (20) eine Einheit bilden.

7. Motorwerkzeug, umfassend:

ein Antriebsmodul (2), das zum wahlweisen Anbringen zumindest eines ersten Werkzeugmoduls (40) und eines zweiten Werkzeugmoduls (50) ausgebildet ist,
eine in dem Antriebsmodul (2) angeordnete Antriebs­ quelle (2) mit einer Antriebswelle (15); zumindest ein erstes (30) und ein zweites (25) Drehmomentübertragungs­ element, die an der Antriebswelle (15) angeordnet und zur Drehmomentübertragung von der Antriebswelle (15) ausge­ bildet sind, wobei das erste Drehmomentübertragungsele­ ment (30) zur Drehmomentübertragung zu dem ersten Werk­ zeugmodul (30) dient, wenn das erste Werkzeugmodul (30) an dem Antriebsmodul (2) angebracht ist, und wobei das zweite Drehmomentübertragungselement (25) zur Drehmoment­ übertragung zu dem zweiten Werkzeugmodul (50) dient, wenn das zweite Werkzeugmodul (50) an dem Antriebsmodul (2) angebracht ist; und
wobei wahlweise eines der ersten und zweiten Werk­ zeugmodule (40, 50) an dem Antriebsmodul (2) angebracht und mit diesem zur Drehmomentübertragung durch das jewei­ lige Drehmomentübertragungselement (30, 25) gekoppelt ist.

8. Motorwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der ersten und zweiten Werkzeugmodule ein Trennscheibenmodul (40) und das andere der ersten und zweiten Werkzeugmodule ein Kettensägenmodul (50) ist.

9. Motorwerkzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Drehmomentübertragungselement (30) eine Riemenscheibe (30) und das zweite Drehmomentübertragungs­ element (25) ein Zahnrad (25) aufweist.

10. Motorwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheibe (30) und das Zahnrad (25) eine Einheit bilden.

11. Motorwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch Zentrifugalkupplung (20), die zum Kuppeln des ersten und des zweiten Drehmomentübertragungselements (30, 25) mit der Antriebswelle angeordnet und ausgebildet ist.

12. Motorwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Drehmomentübertragungselement (30), das zweite Drehmomentübertragungselement (25) und die Zen­ trifugalkupplung (20) eine Einheit bilden.