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Die
Erfindung betrifft ein handgeführtes Arbeitsgerät,
insbesondere ein tragbares, handgeführtes Arbeitsgerät
wie eine Motorsäge, einen Trennschleifer, ein Blasgerät
oder dgl., der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Aus
der
DE 2 201 068 A1 ist
eine tragbare Maschinensäge bekannt, bei der die Massenkräfte erster
Ordnung, die im Verbrennungsmotor entstehen, durch Unwuchtmassen
ausgeglichen werden. Die Unwuchtmassen werden über ein
Stirnradgetriebe gegensinnig zur Kurbelwelle angetrieben. Durch die
zusätzlichen Unwuchtmassen wird jedoch das Gesamtgewicht
der Säge erhöht, was bei handgeführten
und insbesondere bei tragbaren Arbeitsgeräten störend
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein handgeführtes
Arbeitsgerät der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, das eine gute und für den Bediener ermüdungsfreie
Handhabung erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein handgeführtes Arbeitsgerät
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass die zweite Bauteilgruppe gegensinnig zur ersten Bauteilgruppe
angetrieben ist, verringern sich die durch die rotierenden Massen
hervorgerufenen Massenkräfte. Dadurch, dass das Werkzeug
genutzt wird, um den Massenkräften des Verbrennungsmotors
entgegenzuwirken, werden keine oder geringere zusätzliche
Ausgleichsgewichte benötigt, so dass das Gesamtgewicht
des Arbeitsgeräts vergleichsweise gering gehalten werden
kann. Die gegensinnig angetriebene zweite Bauteilgruppe, die das
Werkzeug umfasst, führt außerdem zu einer signifikanten
Verringerung der Kreiselkräfte, die aufgrund der rotierenden
Massen entstehen. Die Verringerung der Kreiselkräfte vereinfacht
insbesondere bei tragbaren, handgeführten Arbeitsgeräten
die Handhabung bei Einsatzzwecken, bei denen schnelle Bewegungen
des Arbeitsgeräts erforderlich sind wie beispielsweise
beim Schwenken einer Motorsäge beim Entasten von Baumstämmen.
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Es
ist vorgesehen, dass die erste Bauteilgruppe um eine erste Drehachse
und die zweite Bauteilgruppe um eine zweite Drehachse angetrieben
ist. Vorteilhaft liegen die erste Drehachse und die zweite Drehachse
in einem Abstand zueinander und etwa parallel zueinander. Mit "etwa
parallel" ist dabei eine im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete
Ausrichtung bezeichnet. Als etwa parallel wird ein Winkel zwischen
den beiden Drehachsen von bis zu 10 Winkelgraden angesehen. Vorzugsweise
liegen die erste und die zweite Drehachse im Rahmen der Fertigungsgenauigkeit
exakt parallel zueinander. Es kann jedoch auch vorgesehen sein,
dass die erste und die zweite Drehachse zusammenfallen. Beim Zusammenfallen
der beiden Drehachsen ist ein besonders guter Ausgleich der Massenkräfte
möglich. Vorteilhaft beträgt das Produkt aus dem
polaren Massenträgheitsmoment um die erste Drehachse und
der Drehgeschwindigkeit der Bauteile der ersten Bauteilgruppe das
etwa 0,5fache bis etwa 2fache des Produkts aus dem polaren Massenträgheitsmoment um
die zweite Drehachse und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile der
zweiten Bauteilgruppe. Das Produkt aus polarem Massenträgheitsmoment
und Drehgeschwindigkeit gibt den Drall der Bauteilgruppen an. Insbesondere
beträgt das Produkt aus polarem Massenträgheitsmoment
um die erste Drehachse und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile
der ersten Bauteilgruppe das etwa 0,8fache bis etwa 1,5fache des
Produkts aus dem polaren Massenträgheitsmoment um die zweite
Drehachse und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile der zweiten Bauteilgruppe.
Als vorteilhaft wird insbesondere angesehen, wenn die Produkte aus
polarem Massenträgheitsmoment und der Drehgeschwindigkeit
für die beiden Bauteilgruppen etwa gleich sind.
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Es
ist vorgesehen, dass die erste Bauteilgruppe ein Schwungrad umfasst.
Das Schwungrad ist insbesondere als Lüfterrad zur Förderung
von Kühlluft für den Verbrennungsmotor ausgebildet.
Es ist vorgesehen, dass das Arbeitsgerät ein Blasgerät ist,
das als Werkzeug ein Gebläserad zur Förderung von
Arbeitsluft aufweist. Das Blasgerät kann dabei insbesondere
sowohl ein Gebläserad zur Förderung von Arbeitsluft
als auch ein Lüfterrad zur Förderung von Kühlluft
umfassen. Das Schwungrad und das Gebläserad werden dabei
insbesondere gegensinnig angetrieben. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass das Arbeitsgerät ein Trennschleifer ist, der
als Werkzeug eine Trennscheibe aufweist. Vorteilhaft ist das Arbeitsgerät
eine Motorsäge, die als Werkzeug eine Sägekette
aufweist.
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Ein
einfacher gegensinniger Antrieb der Bauteile der zweiten Bauteilgruppe
kann erreicht werden, wenn das Werkzeug über einen Riemen
von dem Verbrennungsmotor angetrieben ist, wobei der Riemen gekreuzt
verläuft. Der gekreuzte Verlauf des Riemens ermöglicht
ohne weitere Bauteile und damit auch ohne Gewichtserhöhung
des Arbeitsgeräts einen gegensinnigen Antrieb. Es kann
jedoch auch vorgesehen sein, dass das Werkzeug über ein
Getriebe von der Kurbelwelle angetrieben ist. Das Getriebe ist insbesondere
ein Stirnradgetriebe. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass
das Getriebe ein Planetengetriebe ist. Ein Planetengetriebe ermöglicht
eine gleichachsige Anordnung von Antriebsachse und Abtriebsachse
am Getriebe. Sowohl mit dem Stirnradgetriebe als auch mit dem Planetengetriebe
können unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
erreicht werden. Unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse ermöglichen
einen guten Ausgleich der Massenkräfte bei unterschiedlich
großen rotierenden Massen. Durch Wahl eines geeigneten Übersetzungsverhältnisses
können so die wirkenden Kreiselkräfte zusätzlich
verringert werden.
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Es
ist vorgesehen, dass die Kurbelwelle über eine Kupplung
mit dem Werkzeug verbunden ist. Die Kupplung ermöglicht
einen einfachen Start des Arbeitsgeräts, da beim Starten
das Werkzeug noch nicht mit der Kurbelwelle verbunden ist. Vorteilhaft
ist die Kupplung in der ersten Drehrichtung angetrieben und die
erste Bauteilgruppe ist aus Kurbelwelle, Schwungrad und der Kupplung
gebildet. Zusätzliche Massenkräfte wie Ausgleichs gewichte
oder dgl. sind damit nicht vorgesehen. Um die Massenkräfte
im Betrieb weiter zu verringern, kann jedoch auch vorgesehen sein,
dass die Kupplung in der zweiten Drehrichtung angetrieben ist, und
dass die erste Bauteilgruppe aus Kurbelwelle und Schwungrad gebildet
ist. Dadurch, dass sowohl das Werkzeug als auch die Kupplung gegensinnig
zu Kurbelwelle und Schwungrad angetrieben sind, wird ein guter Ausgleich
der Massenkräfte ermöglicht. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, dass das Schwungrad gegensinnig zur Kurbelwelle
angetrieben ist, um die im Betrieb entstehenden Kreiselkräfte
zu verringern. Insbesondere umfasst die erste Bauteilgruppe das
Werkzeug und die zweite Bauteilgruppe umfasst ein Schwungrad, wobei
die zweite Bauteilgruppe in einer zweiten Drehrichtung gegensinnig
zur ersten Drehrichtung angetrieben ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Trennschleifers mit schematisch gezeigten
Rotationsmassen,
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2 einen
schematischen Längsschnitt durch einen Trennschleifer,
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3 einen
schematischen Querschnitt durch einen Trennschleifer,
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4 und 5 schematische
Darstellungen des Antriebs der Trennscheibe eines Trennschleifers,
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6 eine
schematische Darstellung einer Motorsäge,
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7 eine
schematische Darstellung des Antriebs einer Motorsäge,
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8 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des
Antriebs einer Motorsäge,
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9 eine
schematische Darstellung eines Blasgeräts,
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10 eine
schematische Schnittdarstellung des Blasgeräts aus 9.
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In 1 ist
als tragbares, handgeführtes Arbeitsgerät ein
Trennschleifer 1 gezeigt. Der Trennschleifer 1 besitzt
ein Gehäuse 2, an dem ein hinterer Handgriff 3 sowie
ein Griffrohr 4 zum Führen des Trennschleifers 1 festgelegt
sind. Am hinteren Handgriff 3 sind Bedienelemente 5,
nämlich im Ausführungsbeispiel ein Gashebel sowie
eine Gashebelsperre, angeordnet. Auch weitere oder andere Bedienelemente
können vorgesehen sein. Am Gehäuse 2 des
Trennschleifers 1 ist ein Ausleger 6 angeordnet, der
sich nach vorne, also auf die dem hinteren Handgriff 3 abgewandte
Seite des Gehäuses 2 erstreckt und an dem eine
Trennscheibe 7 gelagert ist. Die Trennscheibe 7 ist
um eine zweite Drehachse 13 rotierend angetrieben.
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Zum
Antrieb der Trennscheibe 7 ist im Gehäuse 2 des
Trennschleifers 1 ein Verbrennungsmotor 14 angeordnet,
der in den 2 und 3 schematisch
gezeigt ist. Wie 3 zeigt, besitzt der Verbrennungsmotor
einen Kolben 24, der über ein Pleuel 25 eine
Kurbelwelle 15 um eine erste Drehachse 12 rotierend
antreibt. Die erste Drehachse 12 besitzt zur zweiten Drehachse 13 der
Trennscheibe 7 einen Abstand a (2).
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Wie
die 2 und 3 zeigen, ist auf der dem Ausleger 6 abgewandten
Seite auf der Kurbelwelle 15 ein Schwungrad 16 angeordnet.
Das Schwungrad 16 ist insbesondere als Lüfterrad
ausgebildet und fördert Kühlluft für
den Verbrennungsmotor 14. Benachbart zum Schwungrad 16 ist
eine Starteinrichtung 17 zum Starten des Verbrennungsmotors 14 angeordnet.
Der Verbrennungsmotor 14 ist vorteilhaft als Einzylindermotor,
insbesondere als Zweitaktmotor oder als gemischgeschmierter Viertaktmotor,
ausgebildet.
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Auf
der dem Schwungrad 16 abgewandten Seite des Verbrennungsmotors 14 ist
eine Kupplung 18 vorgesehen, die die Kurbelwelle 15 bei Überschreiten
einer konstruktiv vorgegebenen Drehzahl der Kurbelwelle 15 drehfest
mit einer Antriebsscheibe 19 eines Riementriebs verbindet.
Der Riementrieb umfasst neben der Antriebsscheibe 19 eine
Abtriebsscheibe 20 sowie einen Riemen 21, die
in 2 gezeigt sind. Die Antriebsscheibe 20 ist
an einer Lagerwelle 22 um die zweite Drehachse 13 rotierend
gelagert. An der Lagerwelle 22 ist auch die Trennscheibe 7 festgelegt.
Wie 2 zeigt, ist an der Trennscheibe 7 ein
Schutz 23 vorgesehen, der einen Teil der Trennscheibe 7 abdeckt.
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Der
Riemen 21 koppelt die Drehbewegung der Abtriebsscheibe 20 an
die Drehbewegung der Antriebsscheibe 19. Der Riemen 21 ist
zwischen der Antriebsscheibe 19 und der Abtriebsscheibe 20 gekreuzt.
Dies ist in 4 gezeigt. Dadurch wird die Antriebsscheibe 19 in
einer ersten Drehrichtung 10 um die erste Drehachse 12 angetrieben,
die gegensinnig zu einer zweiten Drehrichtung 11 der Abtriebsscheibe 20 und
der Trennscheibe 7 ist.
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1 zeigt
schematisch die Trägheitsmomente. Hierzu ist eine erste
Rotationsmasse 8 gezeigt, die in der ersten Drehrichtung 10 um
die erste Drehachse 12 rotiert. Die erste Rotationsmasse 8 besitzt
ein polares Massenträgheitsmoment θ1 und
rotiert mit einer Drehgeschwindigkeit ω1.
Die erste Rotationsmasse 8 stellt eine erste Bauteilgruppe
dar, die vom Schwungrad 16, der Kurbelwelle 15,
den in 3 gezeigten, an der Kurbelwelle 15 vorgesehenen
Kurbelwangen 80, der Kupplung 18 und der Antriebsscheibe 19 gebildet
wird. Die Starteinrichtung 17 ist im Betrieb vom Schwungrad 16 entkoppelt
und trägt deshalb nicht zur ersten Rotationsmasse 8 bei.
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In 1 ist
eine zweite Rotationsmasse 9 gezeigt, die in einer zweiten
Drehrichtung 11 um die zweite Drehachse 13 rotierend
angetrieben ist. Die zweite Rotationsmasse 9 besitzt ein
polares Massenträgheitsmoment θ2 und
rotiert mit einer Drehgeschwindigkeit ω2.
Im Ausführungsbeispiel sind die Antriebsscheibe 19 und
die Abtriebsscheibe 20 gleich groß, so dass auch
die Drehgeschwindigkeiten ω1 und ω2 gleich groß sind. Es können
jedoch auch unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten ω1 und ω2 vorgesehen
sein. Die Rotationsmasse 9 wird von einer zweiten Bauteilgruppe
gebildet, die die Abtriebsscheibe 20, die Lagerwelle 22 und
die Trennscheibe 7 umfasst.
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Das
polare Massenträgheitsmoment ist definiert als θ = ∫r2dm, wobei r der Abstand zur Drehachse und
m die Masse bezeichnet. Ein großes Massenträgheitsmoment
wird damit von Bauteilen mit großer Masse erzeugt. Das
Massenträgheitsmoment wird von der Massenverteilung bestimmt,
wobei Massenelemente mit großem Abstand zur Drehachse zu
einem großen Massenträgheitsmoment führen.
Das polare Massenträgheitsmoment θ1 der
ersten Bauteilgruppe wird damit im Wesentlichen bestimmt von dem
Schwungrad 16, der Kurbelwelle 15 und der Kupplung 18 und
das polare Massenträgheitsmoment θ2 der
zweiten Bauteilgruppe im Wesentlichen durch die Trennscheibe 7.
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Um
geringe Kreiselkräfte im Betrieb zu erreichen, soll das
Produkt aus polarem Massenträgheitsmoment θ und
der Drehgeschwindigkeit ω für die beiden Bauteilgruppen
nach Möglichkeit gleich sein. Vorteilhaft beträgt
das Verhältnis des Produkts von polarem Massenträgheitsmoment
und Drehgeschwindigkeit der ersten Bauteilgruppe zum Produkt aus
polarem Massenträgheitsmoment und Drehgeschwindigkeit der
zweiten Bauteilgruppe etwa 0,5 bis etwa 2. Insbesondere beträgt
das Verhältnis etwa 0,8 bis etwa 1,5. Das polare Massenträgheitsmoment θ wird
dabei jeweils um die Drehachse bestimmt, um die die Bauteile dieser
Bauteilgruppe rotieren.
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Ein
Ausführungsbeispiel für die Übertragung der
Drehung der Kurbelwelle 15 auf die Trennscheibe 7 ist
in 5 schematisch gezeigt. Die Kurbelwelle 15 ist
mit der Trenn scheibe 7 über ein Stirnradgetriebe 26 verbunden.
Die Kurbelwelle 15 treibt ein erstes Stirnrad 27 um
die erste Drehachse 12 in einer ersten Drehrichtung 10 an.
Wie auch in 3 zum ersten Ausführungsbeispiel
gezeigt, ist zwischen der Kurbelwelle 15 und dem ersten
Stirnrad 27 die in 5 nicht
gezeigte Kupplung 18 vorgesehen. Das erste Stirnrad 27 treibt
ein zweites Stirnrad 28 um eine Drehachse 30 in
einer Drehrichtung 29 rotierend an, wobei die Drehrichtung 29 gegensinnig
zur ersten Drehrichtung 10 ist. Am zweiten Stirnrad 28 ist
der Riemen 21 angeordnet, der die Abtriebsscheibe 20 in der
zweiten Drehrichtung 11 antreibt. Die zweite Drehrichtung 11 entspricht
dabei der Drehrichtung 29 des zweiten Stirnrads 28.
Der Riemen 21 aus 5 ist nicht
gekreuzt.
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Beim
Ausführungsbeispiel aus 5 rotiert die
zweite Bauteilgruppe um zwei Drehachsen, nämlich die Drehachse 30 des
zweiten Stirnrads 28 und die Drehachse 13 der
Trennscheibe 7. Bei der Ermittlung des polaren Massenträgheitsmoments θ2 der zweiten Bauteilgruppe kann das Massenträgheitsmoment
des zweiten Stirnrads 28 näherungsweise bezogen
auf die Drehachse 30 des zweiten Stirnrads 28 berücksichtigt
werden und mit der zugehörigen Drehgeschwindigkeit des
zweiten Stirnrads 28 multipliziert werden. Das polare Massenträgheitsmoment θ2 der Trennscheibe 7 ist als Trägheitsmoment
um die zweite Drehachse 13 der Trennscheibe 7 zu
berücksichtigen und mit der Drehgeschwindigkeit der Trennscheibe 7 zu
multiplizieren. Das Produkt aus polarem Massenträgheitsmoment
und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile der zweiten Bauteilgruppe
ergibt sich beim Ausführungsbeispiel aus 5 näherungsweise
aus der Summe der beiden Einzelprodukte. Bei großen Abständen
der Drehachsen 13 und 30 kann zusätzlich
der Abstand der Drehachsen 13, 30 zu berücksichtigen
sein.
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In 6 ist
als Ausführungsbeispiel für ein tragbares, handgeführtes
Arbeitsgerät eine Motorsäge 31 gezeigt.
Die Motorsäge 31 besitzt ein Gehäuse 32,
in dem ein in 6 schematisch gezeigter Verbrennungsmotor 44 angeordnet
ist. An dem Gehäuse 32 sind ein hinterer Handgriff 33 sowie
ein Griffrohr 34 festgelegt. Am hinteren Handgriff 33 sind
zwei Bedienelemente 35, nämlich ein Gashebel sowie
eine Gashebelsperre zur Bedienung der Motorsäge 31 vorgesehen.
An der dem hinteren Handgriff 33 abgewandten Seite des
Gehäuses 32 ist eine Führungsschiene 36 vorgesehen,
an der eine Sägekette 37 angeordnet ist. Der Verbrennungsmotor 44 treibt
die Sägekette 37 umlaufend an. Aus dem Gehäuse 32 ragt
ein Anwerfgriff 39, der zum Starten des Verbrennungsmotors 44 dient.
In 6 ist außerdem schematisch eine erste
Drehachse 42 gezeigt, um die die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors 44 angetrieben
ist.
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In 7 ist
der Antrieb der Motorsäge 31 schematisch gezeigt.
Der Verbrennungsmotor 44 besitzt eine Kurbelwelle 45,
die um die Drehachse 42 rotierend angetrieben ist. Der
Verbrennungsmotor 44 besitzt ein Kurbelgehäuse 51,
an dem die Kurbelwelle 45 mit Lagern 49 drehbar
gelagert ist. An der Kurbelwelle 51 ist ein Pleuel 55 zur
Verbindung mit einem in 7 nicht gezeigten Kolben des
Verbrennungsmotors 44 vorgesehen. Beidseitig des Pleuels 55 besitzt
die Kurbelwelle 45 Kurbelwangen 50, die Ausgleichsgewichte
zur Bewegung des Kolbens darstellen. Auf der Kurbelwelle 45 ist
ein Schwungrad 46 festgelegt, das Rippen 47 zur
Förderung von Kühlluft für den Verbrennungsmotor 44 aufweist.
Am Umfang des Schwungrads 46 sind außerdem Polschuhe 61 angeordnet,
die mit einem am Lüfterrad 46 angeordneten Magneten
verbunden sind und die mit einem nicht gezeigten Zündmodul
zur Steuerung der Zündung des Verbrennungsmotors zusammenwirken. Die
Kurbelwelle 45 rotiert zusammen mit dem Schwungrad 46 um
die erste Drehachse 42 in einer ersten Drehrichtung 40.
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An
der dem Schwungrad 46 gegenüberliegenden Seite
des Kurbelgehäuses 51 ist ein Stirnradgetriebe 56 vorgesehen.
Ein erstes Stirnrad 57 des Stirnradgetriebes 56 ist
drehfest mit der Kurbelwelle 45 verbunden. Das erste Stirnrad 57 treibt
ein zweites Stirnrad 58 um eine zweite Drehachse 43 in
einer zweiten, gegensinnigen Drehrichtung 41 an. Das zweite
Stirnrad 58 ist drehfest mit einer Lagerwelle 52 verbunden.
Hierzu ist eine Nut 59 vorgesehen, in der eine Feder 60 angeordnet
ist. Die Lagerwelle 52 ist über Lager 53 im
Kurbelgehäuse 51 gelagert. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, dass die Lagerwelle 52 in einem anderen
Bauteil, beispielsweise im Gehäuse 32, gelagert
ist. Das Kurbelgehäuse 51 kann auch ins Gehäuse 32 integriert
sein.
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Auf
der Lagerwelle 52 ist eine Kupplung 48 zur drehfesten
Verbindung der Lagerwelle 52 mit einem Antriebsritzel 54 angeordnet,
die die Lagerwelle 52 nach Überschreiten einer
konstruktiv vorgegebenen Drehzahl mit dem Antriebsritzel 54 verbindet. Das
Antriebsritzel 54 treibt die Sägekette 37 an.
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Die
Lagerwelle 52, das zweite Stirnrad 58, die Kupplung 48,
das Antriebsritzel 54 sowie die Sägekette 37 sind
um die zweite Drehachse 43 in der zweiten Drehrichtung 41 angetrieben.
Da die Sägekette 37 keine rotierende Bewegung,
sondern eine um die Führungsschiene 36 umlaufende
Bewegung ausführt, kann näherungsweise eine Rotation
um die zweite Drehachse 43 angenommen werden. Genauere
Werte ergeben sich, wenn als Drehachse die geometrische Mittellinie
der umlaufenden Sägekette ermittelt wird. Diese Mittellinie
verläuft senkrecht zur Ebene der Führungsschiene 36 und
schneidet die Führungsschiene 36 in einem mittigen
Bereich.
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Die
Motorsäge 31 besitzt eine erste Bauteilgruppe
aus Kurbelwelle 45, Schwungrad 46 und erstem Stirnrad 57,
die in der ersten Drehrichtung 40 um die erste Drehachse 42 angetrieben
sind, sowie eine zweite Bauteilgruppe, die durch das zweite Stirnrad 58,
die Lagerwelle 42, die Kupplung 48, das Antriebsritzel 54 und
die Sägekette 37 gebildet ist und die um die zweite
Drehachse 43 in einer zweiten, gegensinnigen Drehrichtung 41 angetrieben
ist. Die beiden Drehachsen 42 und 43 besitzen
dabei einen Abstand b zueinander. Die beiden Drehachsen 42 und 43 liegen
parallel zueinander. Der Achsversatz zwischen den beiden Drehachsen 42 und 43 ergibt sich
durch den Einsatz eines einstufigen Stirnradgetriebes 56.
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In
einer Ausführungsvariante der Motorsäge 31 kann
zwischen dem Schwungrad 46 und der Kurbelwelle 45 ein
in 7 gestrichelt gezeichnetes Getriebe 38 vorgesehen
sein. Dies bewirkt, dass das Schwungrad 46 in der in 7 gezeigten
Dreh richtung 41 gegensinnig zur Kurbelwelle 45 rotiert.
Es kann vorgesehen sein, dass stattdessen das Getriebe 56 entfällt,
so dass eine erste Bauteilgruppe die Kurbelwelle 45, die
Kupplung 48, das Antriebsritzel 54 und die Sägekette 37 umfasst
und eine zweite, gegensinnig drehende Bauteilgruppe vom Schwungrad 46 gebildet
wird. Dabei rotiert die erste Bauteilgruppe in Drehrichtung 40 und
die zweite Bauteilgruppe in der Drehrichtung 41. Es kann
auch vorgesehen sein, dass sowohl das Getriebe 38 als auch
das Getriebe 56 vorgesehen sind, so dass Schwungrad 46,
Kupplung 48, Antriebsritzel 54, Lagerwelle 42 und
die Sägekette 37 in der Drehrichtung 41 gegensinnig
zur Kurbelwelle 45 angetrieben sind. Das Getriebe 48 kann
dabei entweder ein Planetengetriebe oder ein Stirnradgetriebe sein.
Auch eine andere Ausführung des Getriebes 38 kann
vorteilhaft sein.
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Wie 8 zeigt,
kann der Achsversatz durch Einsatz eines Planetengetriebes 66 vermieden
werden. Der Antrieb aus 8 entspricht im Wesentlichen
dem Antrieb aus 7, wobei für gleiche
Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Die erste Bauteilgruppe
aus Schwungrad 46, Kurbelwelle 45 sowie einem
Sonnenrad 67 des Planetengetriebes 66 wird um
eine erste Drehachse 72 in einer ersten Drehrichtung 70 rotierend
angetrieben. Das Sonnenrad 67 treibt mehrere Planetenräder 68 an,
die zwischen dem Sonnenrad 67 und einem ortsfest angeordneten
Hohlrad 69 rotieren. Das Hohlrad 69 kann beispielsweise
mit dem Gehäuse 32 oder mit dem Kurbelgehäuse 51 verbunden
sein. Die Planetenräder 68 besitzen Lagerbolzen 75,
die in einem Planetenträger 74 gehalten sind.
Die Planetenräder 68 treiben den Planetenträger 74 um
eine zweite Drehachse 73 in einer zweiten, gegensinnigen
Drehrichtung 71 an. Die erste Drehachse 72 und
die zweite Drehachse 73 fallen dabei zusammen. Der Planetenträger 74 ist
mit der Kupplung 48 verbunden, die ihrerseits mit dem Antriebsritzel 54 verbunden
ist. Beim Ausführungsbeispiel nach 8 wird die
zweite, gegensinnig in der zweiten Drehrichtung 71 angetriebene
Bauteilgruppe durch die Planetenräder 68, die
Lagerbolzen 75, den Planetenträger 74,
die Kupplung 48, das Antriebsritzel 54 sowie die
umlaufend angetriebene Sägekette 37 gebildet.
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In
den 9 und 10 ist als weiteres Ausführungsbeispiel
eines handgeführten Arbeitsgeräts ein Blasgerät 81 gezeigt.
Das Blasgerät 81 besitzt ein Gehäuse 82,
an dessen Oberseite ein Handgriff 83 festgelegt ist. Am
Gehäuse 82 ist ein Blasrohr 84 angeordnet,
durch das ein im Gehäuse 82 angeordneter Verbrennungsmotor 94 einen
Luftstrom als Arbeitsluft fördert. Am Handgriff 83 und
benachbart zum Handgriff 83 sind Bedienelemente 85 zum
Bedienen des Blasgeräts 81 angeordnet. Aus dem
Gehäuse 82 ragt ein Anwerfgriff 89, der
zur Betätigung einer Startvorrichtung des Verbrennungsmotors 94 dient.
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In 10 ist
das Blasgerät 81 schematisch gezeigt. Im Gehäuse 82 des
Blasgeräts 81 ist der Verbrennungsmotor 94 angeordnet,
der einen Kolben 104 besitzt. Der Kolben 104 treibt über
ein Pleuel 105 eine Kurbelwelle 95 um eine erste
Drehachse 92 rotierend an. Die erste Drehachse 92 ist
auch in 9 gezeigt. Die Kurbelwelle 95 ist
in einer ersten Drehrichtung 90 angetrieben. Beidseitig
des Pleuels 105 sind Kurbelwangen 100 zum Ausgleich
der durch den Kolben 104 hervorgerufenen Massenkräfte
angeordnet. An der Kurbelwelle 95 ist ein Schwungrad 86 festgelegt,
das Kühlluft für den Verbrennungsmotor 94 fördert.
Auf der dem Verbrennungsmotor 94 abgewandten Seite des
Schwungrads 86 ist eine Starteinrichtung 97 vorgesehen,
die über den in 9 gezeigten Anwerfgriff 89 zu
betätigen ist.
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Auf
der gegenüberliegenden Seite des Verbrennungsmotors 94 ist
eine Kupplung 98 mit der Kurbelwelle 95 verbunden. Über
die Kupplung 98 kann die Kurbelwelle 95 drehfest
mit einem in 10 schematisch gezeigten Planetengetriebe 96 verbunden
werden, sobald die Kurbelwelle 95 eine konstruktiv vorgegebene
Drehzahl überschreitet. Der Aufbau des Planetengetriebes 96 entspricht
dem in 8 gezeigten Planetengetriebe 66. Das
Planetengetriebe 96 treibt ein Gebläserad 87 um
eine zweite Drehachse 93 rotierend an. Das Gebläserad 87 ist
in einer zweiten Drehrichtung 91 angetrieben, die gegensinnig
zur ersten Drehrichtung 90 verläuft. Das Blasgerät 81 besitzt
die auch in 9 gezeigte Gebläsespirale 88,
durch die das Gebläserad 87 den Arbeitsluftstrom
des Blasgeräts ins Blasrohr 84 fördert.
Wie 10 zeigt, fallen die erste Drehachse 92 und
die zweite Drehachse 93 zusammen. Anstatt des Planetengetriebes 96 kann
auch bei dem Blasgerät 81 aus den 9 und 10 ein
Stirnradgetriebe eingesetzt werden. Auch eine andere Art von Getriebe kann
vorgesehen sein.
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Ein
gegensinniger Antrieb einer Bauteilgruppe, die auch das einzige
Werkzeug des Arbeitsgeräts umfasst, kann auch bei anderen,
insbesondere tragbaren, handgeführten Arbeitsgeräten
vorteilhaft sein.
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Für
alle Arbeitsgeräte sollte das Produkt aus dem polaren Massenträgheitsmoment
um die erste Drehachse und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile
der ersten Bauteilgruppe das etwa 0,5fache bis etwa 2fache des Produkts
aus dem polaren Massenträgheitsmoment um die zweite Drehachse
und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile der zweiten Bauteilgruppe
betragen. Vorteilhaft sollte das Produkt aus dem polaren Massenträgheitsmoment
um die erste Drehachse und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile
der ersten Bauteilgruppe das etwa 0,8fache bis etwa 1,5fache des
Produkts aus dem polaren Massenträgheitsmoment um die zweite
Drehachse und der Drehgeschwindigkeit der Bauteile der zweiten Bauteilgruppe
betragen. Besitzt eine Bauteilgruppe mehrere Drehachsen oder mehrere
Drehgeschwindigkeiten, so kann näherungsweise die Summe
der jeweiligen Produkte aus Massenträgheitsmoment und Drehgeschwindigkeit
gebildet werden. Bei großen Abständen der Drehachsen,
insbesondere, wenn die Drehachsen nicht in einer Ebene liegen, kann
zusätzlich der Abstand der Drehachsen nach dem Satz von
Steiner zu berücksichtigen sein. Vorteilhaft ist das Produkt
aus polarem Massenträgheitsmoment und der Drehgeschwindigkeit
für die beiden Bauteilgruppen etwa gleich groß.
Es kann vorgesehen sein, zusätzlich oder alternativ das
Schwungrad gegensinnig zur Kurbelwelle anzutreiben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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