DE19648181A1 - Verteilvorrichtung für flexible flächige Gegenstände - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verteilvorrichtung für mittels eines Bandfördersystems transportierte flexible flächige Gegenstände, insbesondere Papierbogen.

Vorrichtungen der eingangs bezeichneten Art sind Bestandteil von ein- oder mehrnutzigen Fördereinrichtungen in papierverarbeitenden Maschinen, wobei die Papierbogen zuvor bei­ spielsweise durch Quer- und Längsschneideaggregate erhalten wurden und als Einzelobjekte im Zuge ihrer Weiterverwendung und Handhabung beispielsweise zu Bogenpaketen erster und zweiter Wahl verteilt bzw. sortiert und angesammelt oder bei Fehlerhaftigkeit als Ausschuß ausgesondert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Verteilvorrichtung funktionsmäßig und baumäßig optimal zu gestalten und in das Gesamtfördersystem zu integrieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch in das Bandfördersystem integrierte, die Gegenstände - ausgehend von einer einheitlichen Verteilstation - wahl- bzw. wechselweise zu drei Zielstationen leitende Ablenkorgane. Eine besonders kleinbauende bzw. eine relativ kurze Förderstrecke beanspruchende Anordnung der Ablenkorgane besteht gemäß einer vorteilhaf­ ten Weiterbildung darin, wenn sie als Dreiwegeweiche ausgebildet sind.

Eine sichere, gezielte Ablenkung der Gegenstände wird gemäß einer bevorzugten Ausgestal­ tung dadurch erreicht, daß die Dreiwegeweiche eine höhenverstellbare Andrückrolle, einen stationären Leitkeil sowie einen verstellbaren Leitkeil aufweist, welche zwischen zwei aufein­ anderfolgenden, unterseitigen Bandförderabschnitten angeordnet sind, wobei nach einer Wei­ terbildung die Andrückrolle die Gegenstände bzw. die Außenseite einer oberen Bänderbahn beaufschlagend anstellbar ist.

Eine gezielte und sichere Ablenkung wird nach einer Weiterbildung noch dadurch unterstützt, daß der mit der Andrückrolle zusammenwirkende stationäre Leitkeil eine aus der zu einer er­ sten Zielstation führenden Förderebene entgegen der Förderrichtung abwärtsgeneigte obere Keilfläche sowie eine auf eine zweite Zielstation ausgerichtete untere Keilfläche aufweist, wel­ che in einer Absenkstellung der Andrückrolle Leitflächen für die obere Bänderbahn bzw. die Gegenstände bilden, wobei darüber hinaus der in einer ersten Stellung mit dem stationären Leitkeil bzw. mit der Andrückrolle zusammenwirkende verstellbare Leitkeil in Zusammenwir­ kung mit der unteren Keilfläche des stationären Leitkeils eine auf die zweite Zielstation ausge­ richtete obere Keilfläche sowie eine in einer zweiten Stellung auf eine dritte Zielstation ausge­ richtete, mit der Andrückrolle zusammenwirkende untere Keilfläche aufweist, welche Leitflä­ chen für die Gegenstände bilden.

Eine Höhenverstellung der Andrückrolle ist auf verschiedene Weise denkbar. Bevorzugt wird eine Weiterbildung, gemäß der die Andrückrolle an einem um eine Achse verschwenkbaren Hebel gelagert ist.

Zur Ausführung der Verstellbewegung des verstellbaren Leitkeils sind alternative Ausgestal­ tungen vorgesehen, wonach der Leitkeil entweder um eine Achse verschwenkbar oder ver­ schiebbar angeordnet ist.

Es ist weiterhin vorgesehen, daß der die Ablenkorgane der Dreiwegeweiche aufnehmende Zwischenraum der Bandförderabschnitte durch Umlenkrollen von in Förderrichtung aufeinan­ derfolgenden Bänderbahnen begrenzt ist. Eine besonders zweckmäßige, bevorzugte Einsatz­ möglichkeit der Dreiwegeweiche ist nach einem weiteren Vorschlag dann gegeben, wenn die erste und zweite Zielstation als Sammelablagen und die dritte Zielstation als Aussonderungs­ station ausgebildet sind.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht in der kompakten bzw. die Baulänge des gesam­ ten Fördersystems reduzierenden Bauweise der Verteilvorrichtung, weil die Bogenverteilung auf eine einzige Bahnposition des Fördersystems konzentriert ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei­ spielen näher erläutert.

Hierbei zeigen:

Fig. 1a bis 1c unterschiedliche Arbeitsstellungen einer Dreiwegeweiche gemäß Erfindung,

Fig. 2a bis 2c unterschiedliche Arbeitsstellungen einer alternativen Ausführungsform der Dreiwegeweiche und

Fig. 3 ein Einbaubeispiel einer Dreiwegeweiche.

Die in den Fig. 1a bis 1c dargestellte Verteilvorrichtung für Papierbogen 1 ist in Form einer als Dreiwegeweiche 2 ausgebildeten Bogenweiche in ein Bandfördersystem integriert, welches im Bereich der Verteilvorrichtung eine obere durchlaufende Bänderbahn 3 und untere, um Umlenkrollen 4 bzw. 6 herumgeführte Bänderbahnen 7 bzw. 8 zweier mit Abstand aufeinan­ derfolgender Bandförderabschnitte aufweist.

Ausgehend von der zwischen den Bandförderabschnitten der unteren Bänderbahnen 7, 8 gebildeten einheitlichen Verteilstation 9 bestimmt die Dreiwegeweiche 2 eine Verteilung der Papierlagen 1 zu drei unterschiedlichen Zielstationen, deren wahl- bzw. wechselweise von der Verteilstation 9 abzweigende bzw. aktivierte Zuführwege durch die Pfeile 11 bzw. 12 bzw. 13 gemäß den Fig. 1a bis 1c gekennzeichnet sind.

In einer beispielhaften Gesamtanordnung gemäß Fig. 3 führt eine erste Abzweigung entlang des Zuführweges 11 zu einer ersten Zielstation in Form einer Sammelablage 14, beispiels­ weise für Papierbogen erster Wahl, eine zweite Abzweigung entlang des Zuführweges 12 zu einer zweiten Zielstation in Form einer Sammelablage 16, beispielsweise für Papierbogen zweiter Wahl und eine dritte Abzweigung entlang des Zuführweges 13 zu einer dritten Zielsta­ tion in Form einer Aussonderungsstation 17 für als Ausschuß erkannte Papierbogen 1.

Zur wahlweisen Lenkung der Papierbogen 1 auf die von der Verteilstation 9 abzweigenden Zuführwege 11, 12 oder 13 zu den drei Zielstationen 14 bzw. 16 bzw. 17 weist die Dreiwege­ weiche 2 drei Ablenkorgane auf in Form einer höhenverstellbaren Andrückrolle 18, die im Ausführungsbeispiel an einem um eine Achse 19 verschwenkbaren Hebel 21 angeordnet ist, eines oberen stationären Leitkeils 22 sowie eines verstellbaren bzw. gemäß Fig. 1 um eine Achse 23 verschwenkbaren Leitkeils 24.

Der stationäre Leitkeil 22 ist mit einer entgegen der Förderrichtung (Pfeil 11) abwärtsgeneigten oberen Keilfläche 26 sowie mit einer unteren Keilfläche 27 versehen, während der verstellbare Leitkeil 24 ebenfalls zwei Keilflächen 28 und 29 aufweist.

Die Keilflächen 26 bis 29 dienen in den nachfolgend beschriebenen Arbeits- bzw. Weichenstel­ lungen der Ablenkorgane 18, 22, 24 der Dreiwegeweiche 2 als Leitflächen für die Papierbogen 1 zu den drei Zielstationen 14, 16 oder 17.

In der angehobenen Stellung der Andrückrolle 18 gemäß Fig. 1a werden die zwischen den oberen und unteren Bänderbahnen 3 und 7 herantransportierten Papierbogen 1 geradeaus über die obere ansteigende Keilfläche 26 des Leitkeils 22 hinweg auf dem Zuführweg (Pfeil 11) zwischen den oberen und unteren Bänderbahnen 3, 8 zur ersten Zielstation bzw. zur Sammel­ ablage 14 gemäß Fig. 3 überführt.

In der abgesenkten Stellung der Andrückrolle 18 und der abwärtsgeschwenkten Stellung des unteren Leitkeils 24 gemäß Fig. 1b werden die Papierbogen 1 nach unten umgelenkt und zwischen den gegenüberliegenden Keilflächen 27 und 28 der Leitkeile 22 bzw. 24 auf dem Zuführweg (Pfeil 12) zur zweiten Zielstation bzw. zur Sammelablage 16 gemäß Fig. 3 über­ führt.

Bei gleicher abgesenkter Stellung der Andrückrolle 18 und aufwärtsgeschwenkter Stellung des unteren Leitkeils 24 gemäß Fig. 1c werden die Papierbogen 1 entlang der Keilfläche 29 des Leitkeils 24 noch weiter nach unten umgelenkt und auf dem Zuführweg (Pfeil 13) zur dritten Zielstation bzw. zur Aussonderungsstation 17 gemäß Fig. 3 überführt.

Bei der in den Fig. 2a bis 2c dargestellten, geringfügig abgewandelten Anordnung einer Dreiwegeweiche 102 erübrigt sich eine Beschreibung der mit um hundert erhöhten Bezugs­ zahlen versehenen Elemente, die prinzipiell denen der Anordnung gemäß Fig. 1 entspre­ chen. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß der verstellbare Leitkeil 124 in seine unter­ schiedlichen Arbeitsstellungen gemäß den Fig. 2a bis 2c seitlich verschiebbar ist.

Die Dreiwegeweiche 2 ist sowohl bei einem einbahnigen bzw. einnutzigen Bogentransport als auch bei einem mehrnutzigen Bogentransport einsetzbar, bei dem senkrecht zur Zeichen­ ebene mehrere parallele Transportbahnen verlaufen, wobei jeder einzelnen Transportbahn eine separate Dreiwegeweiche oder allen Transportbahnen eine gemeinsame, sich mit ihren Ablenkorganen 18, 22, 24 über die gesamte Breite aller Transportbahnen erstreckende Drei­ wegeweiche zugeordnet sein kann.

Claims (11)

1. Verteilvorrichtung für mittels eines Bandfördersystems transportierte flexible flächige Gegenstände, insbesondere Papierbogen, gekennzeichnet durch in das Bandfördersystem (3, 7, 8) integrierte, die Gegenstände (1) - ausgehend von einer einheitlichen Verteilstation (9) - wahl- bzw. wechselweise zu drei Zielstationen (14, 16, 17) leitende Ablenkorgane (18, 22, 24).

2. Verteilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkorgane (18, 22, 24) eine Dreiwegeweiche (2) bilden.

3. Verteilvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreiwe­ geweiche (2) eine höhenverstellbare Andrückrolle (18), einen stationären Leitkeil (22) sowie einen verstellbaren Leitkeil (24) aufweist, welche zwischen zwei aufeinanderfolgenden, unter­ seitigen Bandförderabschnitten (7, 8) angeordnet sind.

4. Verteilvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle (18) die Gegenstände (1) bzw. die Außenseite einer oberen Bänderbahn (3) beaufschlagend anstellbar ist.

5. Verteilvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Andrückrolle (18) zusammenwirkende stationäre Leitkeil (22) eine aus der zu einer ersten Zielstation (14) führenden Förderebene entgegen der Förderrichtung (Pfeil 11) abwärts geneigte obere Keilfläche (26) sowie eine auf eine zweite Zielstation (16) ausgerichtete untere Keilfläche (27) aufweist, welche in einer Absenkstellung der Andrückrolle Leitflächen für die obere Bänderbahn (3) bzw. die Gegenstände (1) bilden.

6. Verteilvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der in einer ersten Stellung mit dem stationären Leitkeil (22) bzw. mit der Andrückrolle (18) zu­ sammenwirkende verstellbare Leitkeil (24) in Zusammenwirkung mit der unteren Keilfläche (27) des stationären Leitkeils (22) eine auf die zweite Zielstation (16) ausgerichtete obere Keilfläche (28) sowie eine in einer zweiten Stellung auf eine dritte Zielstation (17) ausgerich­ tete, mit der Andrückrolle (18) zusammenwirkende untere Keilfläche (29) aufweist, welche Leitflächen für die Gegenstände (1) bilden.

7. Verteilvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle (18) an einem um eine Achse (19) verschwenkbaren Hebel (21) gelagert ist.

8. Verteilvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Leitkeil (24) um eine Achse (23) verschwenkbar angeordnet ist.

9. Verteilvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Leitkeil (124) verschiebbar angeordnet ist.

10. Verteilvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der die Ablenkorgane (18, 22, 24) der Dreiwegeweiche (2) aufnehmende Zwischenraum der Band­ förderabschnitte durch Umlenkrollen (4, 6) von in Förderrichtung aufeinanderfolgenden Bän­ derbahnen (7, 8) begrenzt ist.

11. Verteilvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Zielstation (14 bzw. 16) als Sammelablagen und die dritte Zielstation (17) als Aussonderungsstation ausgebildet sind.