DE19647092A1 - Verbrennungsmotorsteuerungsverfahren - Google Patents
VerbrennungsmotorsteuerungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines
Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeuges in der Aufwärmphase
nach einem Start.
Die Aufwärmphase erfolgt bei modernen Katalysatorfahrzeugen
bei hohen Saugrohrdrücken und hohen Abgastemperaturen. Um
den Katalysator möglichst schnell aufzuheizen, wird beim
Kaltstart mit sehr spätem Zündwinkel, d. h. schlechtem Motor
wirkungsgrad, gefahren. Die gewünschte Heizwirkung auf den
Katalysator ergibt sich als Folge einer gestiegenen Abga
stemperatur. Der schlechte Motorwirkungsgrad wird durch ei
nen erhöhten Durchsatz von Kraftstoffluftgemisch ausgegli
chen, der durch eine öffnende Ansteuerung der Drosselklappe
oder des Leerlaufstellgliedes hervorgerufen wird. Dadurch
ergibt sich gegenüber normalem Leerlauf oder Teillastbetrieb
ein deutlich erhöhter Saugrohrdruck, bzw. ein deutlich ver
ringerter Saugrohrunterdruck. Derartige Katalysatoraufheiz
funktionen sind beispielsweise aus der US 5 184 463 bekannt.
Die vorstehend beschriebene Erhöhung des Saugrohrdrucks wird
noch verstärkt, wenn gleichzeitig ein magerer Motorbetrieb
gewünscht ist. Dies führt zu dem Problem, daß unter Umstän
den nicht genügend Saugrohrunterdruck für den Bremskraftver
stärker zur Verfügung steht. Mit Saugrohrunterdruck als
Energiespeicher arbeitende Hilfskraftbremsanlagen sind bei
Personenkraftwagen und leichten bis mittelschweren Nutzfahr
zeugen weit verbreitet.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in
der Angabe eines Verfahrens und einer Vorrichtung, die eine
Optimierung der Aufheizfunktionen über die Motorsteuerung
erlaubt und dabei sicherstellt, daß der zur Bremsunterstüt
zung notwendige Saugrohrunterdruck im Bedarfsfall zur Verfü
gung steht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unab
hängigen Ansprüche.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, bei
einer Bremsbetätigung in die Motorsteuerung so einzugreifen,
daß der Saugrohrdruck einen vorbestimmten, an den Erforder
nissen der Bremsenfunktion ausgerichteten Maximalwert nicht
übersteigt. In den übrigen Fahrzuständen wird dagegen diese
Begrenzung nicht wirksam. Daraus ergibt sich als Vorteil,
daß der Bremsunterdruck im Bedarfsfall gesichert ist und daß
die Motorsteuerung in den allermeisten Fahrzuständen ohne
Rücksicht auf potentielle Bremsunterdruckerfordernisse im
Hinblick auf Magerbetrieb oder die Katalysatoraufheizfunkti
on optimiert werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden beschrieben.
Dabei zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in ih
rem technischen Umfeld und Fig. 2 stellt ein Flußdiagramm
als Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar.
Die Ziffer 1 in der Fig. 1 symbolisiert einen Verbrennungs
motor, der aus einem Saugrohr 2 Luft oder Kraft
stoff/Luftgemisch ansaugt und verbrennt. Die Luft strömt
über ein Leistungsstellglied 3, beispielsweise eine abhängig
vom Fahrerwunsch verstellbare Drosselklappe 4 oder ein Leer
laufsteller 5 in einem Bypass zur Drosselklappe, in das Saug
rohr. Über eine Einspritzventilanordnung 6 wird entsprechend
der Menge der angesaugten Luft und dem gewünschten Kraft
stoff/Luftverhältnis, Kraftstoff in das Saugrohr oder auch
direkt in die Brennräume des Verbrennungsmotors einge
spritzt. Die Verbrennung wird über eine Zündeinrichtung 7
ausgelöst. Die Ansteuerung des Leistungsstellgliedes 3, der
Einspritzventilanordnung 6 und der Zündeinrichtung 7 erfolgt
über ein Steuergerät 8, das die Motorsteuerungsfunktionen
koordiniert und dazu eine Reihe von Eingangssignalen verar
beitet, wie Motordrehzahl, Motortemperatur, Winkelposition
von Kurbel- und Nockenwelle, Ansauglufttemperatur und -
menge, Zusammensetzung des Kraftstoff/Luftgemisches etc. In
Fig. 1 wird dem Steuergerät stellvertretend für eine Aus
wahl aus den dargestellten Signalen, für alle und gegebenen
falls auch für weitere Signale ein Sammelsignal von dem
Block 9 zugeführt, der die Sensorik, d. h. die Gesamtheit der
zur Erfassung der genannten Signale erforderlichen Sensoren
symbolisiert. Zusätzlich wird dem Steuergerät 8 noch ein
Fahrgeschwindigkeitssignal von einem Geber 10 am Getriebe 11
sowie ein Bremsbetätigungssignal von einer Bremseinrichtung
12 zugeführt. Die Bremseinrichtung 12 besteht aus einem
Bremspedal 13, mit dem beispielsweise ein hydraulischer
Bremszylinder betätigt wird, der über ein Hydrauliksystem
auf Bremseinrichtungen 14 wirkt. Die Bremspedalkraft wird
durch eine Hilfskraft unterstützt, die von einem Bremskraft
verstärker 15 bereitgestellt wird. Dieser Bremskraftverstär
ker ist über eine Rohrleitung 16 an das Saugrohr der Brenn
kraftmaschine gekoppelt und so aufgebaut, daß der Saug
rohrunterdruck beim Betätigen der Bremse auf eine Membran
wirkt, die mit dem Bremspedal gekoppelt ist und so die Pe
dalkraft verstärkt.
Diese Vorrichtung wird im Rahmen der Erfindung folgenderma
ßen genutzt:
Unterdruck für den Bremskraftverstärker wird nur dann benö tigt, wenn tatsächlich gebremst werden soll und sich das Fahrzeug bewegt. Daher ist folgende Strategie möglich. Dem Motorsteuergerät wird ein Signal über die Bremsbetätigung und über den Bewegungszustand des Fahrzeugs zugeführt. So lange das Motorsteuergerät erkennt, daß die Bremse nicht be tätigt ist oder daß das Fahrzeug steht, ist kein Saugrohrun terdruck für die Bremsen notwendig. Damit müssen in diesem Betriebszustand keinerlei Einschränkungen für irgendwelche, den Saugrohrdruck erhöhende Funktionen wirksam sein. Wenn dagegen die Bremse betätigt wird und das Fahrzeug eine von Null verschiedene Geschwindigkeit besitzt, wird die Luft- bzw. Gemischmenge über eine schließende Ansteuerung des Lei stungsstellgliedes im Ansaugrohr abgesenkt oder zumindest so weit begrenzt, daß der an den Erfordernissen der Bremswir kung gemessene maximal zulässige Saugrohrdruck nicht über schritten wird. Gegebenenfalls muß der in Richtung "Spät" verstellte Zündwinkel für diese Zeit wieder in Richtung "Früh" gezogen werden, um den zu erwartenden Drehmomentab fall infolge der Leistungsstellgliedansteuerung zu kompen sieren. Da die Bremskraftverstärker in der Regel eine gewis se Speicherwirkung haben, ist es unter Umständen möglich, den Saugrohrunterdruck bei Bremsenbetätigung und von Null verschiedener Fahrzeuggeschwindigkeit nur kurzzeitig zu be grenzen und anschließend wieder freizugeben.
Unterdruck für den Bremskraftverstärker wird nur dann benö tigt, wenn tatsächlich gebremst werden soll und sich das Fahrzeug bewegt. Daher ist folgende Strategie möglich. Dem Motorsteuergerät wird ein Signal über die Bremsbetätigung und über den Bewegungszustand des Fahrzeugs zugeführt. So lange das Motorsteuergerät erkennt, daß die Bremse nicht be tätigt ist oder daß das Fahrzeug steht, ist kein Saugrohrun terdruck für die Bremsen notwendig. Damit müssen in diesem Betriebszustand keinerlei Einschränkungen für irgendwelche, den Saugrohrdruck erhöhende Funktionen wirksam sein. Wenn dagegen die Bremse betätigt wird und das Fahrzeug eine von Null verschiedene Geschwindigkeit besitzt, wird die Luft- bzw. Gemischmenge über eine schließende Ansteuerung des Lei stungsstellgliedes im Ansaugrohr abgesenkt oder zumindest so weit begrenzt, daß der an den Erfordernissen der Bremswir kung gemessene maximal zulässige Saugrohrdruck nicht über schritten wird. Gegebenenfalls muß der in Richtung "Spät" verstellte Zündwinkel für diese Zeit wieder in Richtung "Früh" gezogen werden, um den zu erwartenden Drehmomentab fall infolge der Leistungsstellgliedansteuerung zu kompen sieren. Da die Bremskraftverstärker in der Regel eine gewis se Speicherwirkung haben, ist es unter Umständen möglich, den Saugrohrunterdruck bei Bremsenbetätigung und von Null verschiedener Fahrzeuggeschwindigkeit nur kurzzeitig zu be grenzen und anschließend wieder freizugeben.
Fig. 2 veranschaulicht diese Strategie anhand eines Fluß
diagramms. Danach wird in einem Schritt S2, der nach dem
Start des Verbrennungsmotors in Schritt S1 erreicht wird,
das Hauptprogramm zur Motorsteuerung, d. h. insbesondere zur
Koordinierung und Steuerung von Einspritzung und Zündung ge
startet. In einem Schritt S3 wird abgefragt, ob die Aufwärm
phase nach dem Start bereits beendet ist. Kriterien dafür
können Zeitschwellwerte, Temperaturschwellwerte oder seit
dem Start aufintegrierte Last- und/oder Drehzahlwerte sein.
Wird dieser Schritt verneint, ist die Aufwärmphase also noch
nicht beendet, wird im Schritt S4 der Betrieb mit erhöhtem
Saugrohrdruck gestartet oder, falls er bereits gestartet
wurde, weitergeführt. In einem Schritt S5 wird abgefragt, ob
die Bremse betätigt wurde. Beim Verneinen von S5 wird die
Schleife aus den Schritten S2 bis S5 solange wiederholt
durchlaufen, bis die Aufwärmphase durch Bejahen des Schrit
tes S3 abgebrochen wird oder bis S5 durch das Betätigen der
Bremse bejaht wird. In diesem Fall schließt sich S6 an, in
dem die bereits genannten Maßnahmen zur Absenkung oder Be
grenzung des Saugrohrdruckes getroffen werden. Die Abfolge
von Schritt S5 nach Schritt S6 kann noch durch die Abfrage
in Schritt S7 (Marke A) ergänzt werden. Diese Verfahrensva
riante sieht vor, den Saugrohrdruck nur dann zu begrenzen,
wenn sich das Fahrzeug auch tatsächlich bewegt.
Eine weitere Verfahrensvariante ergibt sich durch S8, einge
fügt an der Marke B. Nach dieser Variante wird der durch die
Saugrohrdruckbegrenzung zu erwartende Drehmomentabfall durch
eine Drehmomentsteigerung, beispielsweise durch eine Früh
vorstellung der Zündung, kompensiert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung eines Verbrennungsmotors eines Kraft
fahrzeuges mit Hilfskraftbremsanlage, bei der die Hilfskraft
durch eine Kopplung eines Bremskraftverstärkers an den Saugrohr
druck des Verbrennungsmotors erzeugt wird,
bei welchem Verfahren der Verbrennungsmotor in der Aufwärmphase
nach einem Kaltstart mit erhöhtem Saugrohrdruck betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Bremsbetätigung über einen Ein
griff in die Motorsteuerung eine Absenkung des Saugrohrdruckes
bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die
Absenkung des Saugrohrdruckes durch eine Begrenzung des Saug
rohrdruckes auf einen Maximalwert bewirkt wird, der kleiner ist
als der sich ohne Bremsbetätigung bei ansonsten gleichen Bedin
gungen einstellende Wert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Bremsbetätigung nur dann in die Motorsteuerung eingreift, wenn
sich das Kraftfahrzeug bewegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der erhöhte Saugrohrdruck durch eine öffnende Ansteuerung eines
Leistungsstellgliedes im Ansaugrohr des Verbrennungsmotors her
vorgerufen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wirkung der infolge des erhöhten Saugrohrdruckes erhöhten Menge
des angesaugten Kraftstoff/Luft-Gemisches die Auswirkung einer
zur Erhöhung der Abgastemperatur erfolgenden Spätverstellung der
Zündung auf das Drehmoment des Motors kompensiert.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch die Bremsbetätigung ausgelöste Eingriff in die Motorsteue
rung eine Ansteuerung in Richtung geringerer Öffnung des Lei
stungsstellgliedes im Ansaugrohr bewirkt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
infolge der Ansteuerung des Leistungsstellgliedes in Richtung
geringerer Öffnung zu erwartende Drehmomentabfall durch eine
drehmomentsteigernd wirkende Verstellung des Zündzeitpunktes in
Richtung früh kompensiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Ansteue
rung eines Drosselklappenstellgliedes oder eines Leerlaufstell
gliedes in einem Bypass zur Drosselklappe als Leistungsstell
glied.
9. Vorrichtung zur Steuerung eines Verbrennungsmotors eines
Kraftfahrzeuges mit Hilfskraftbremsanlage, bei der die Hilfs
kraft durch eine Kopplung der Bremsbetätigung an den Saugrohr
druck des Verbrennungsmotors erzeugt wird,
mit wenigstens einem Leistungsstellglied im Ansaugrohr des Ver
brennungsmotors, über dessen Ansteuerung der Verbrennungsmotor
in der Aufwärmphase nach einem Kaltstart mit erhöhtem Saugrohr
druck betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Signal
über eine Bremsbetätigung in die Vorrichtung eingekoppelt wird
und dort im Falle einer Bremsbetätigung einen Eingriff in die
Motorsteuerung auslöst, der eine Absenkung des Saugrohrdrucks
bewirkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein zu
sätzliches Mittel, das ein Signal über den Bewegungszustand des
Kraftfahrzeugs an die Vorrichtung liefert, und daß die Absenkung
des Saugrohrdruckes infolge einer Bremsbetätigung nur im Fall
einer Bewegung des Kraftfahrzeuges ausgelöst wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19647092.7A DE19647092B4 (de) | 1996-11-14 | 1996-11-14 | Verbrennungsmotorsteuerungsverfahren |
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