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Die
Erfindung betrifft einen Antrieb für Planenabdeckungen, insbesondere
für mittels
Spriegel und Planen abgedeckter Eisenbahngüterwagen, bei denen die mit
Planen bespannten Spriegel mittels Verschlußeinrichtungen an den Stirnwänden des
Eisenbahngüterwagens
verklammerbar sind und mittels Laufwagen über an den Außenlangträgern des Eisenbahngüterwagens
angeordnete Laufschienen längs
verschieblich gelagert sind.
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Planenabdeckungen
für Eisenbahngüterwagen
der oben genannten Art sind aus der Praxis bekannt. Üblicherweise
ist hierbei der Laderaum des Eisenbahngüterwagens stirnseitig von Stirnwänden begrenzt
und weist einen ebenen oder mit Mulden oder sonstigen Einrichtungen
zum Festlegen des Ladegutes versehenen Fußboden auf. Seitenwände sind nicht
vorhanden, d.h. daß seitlich
und oben der Laderaum komplett von mit Planen bespannten Spriegeln abgedeckt
wird. Die stirnseitig letzten Spriegel sind dabei in Schließstellung
der Planenabdeckung mittels an den Stirnwänden angeordneten Verschlußeinrichtungen
fest gegen elastische Dichtungen der Stirnwände gezogen und verriegelt.
Zum Öffnen
der Planenabdeckung wird eine stirnseitige Verschlußeinrichtung
gelöst
und die Spriegel mit ihrer Plane über die Laufwagen der Spriegel
und die an den Außenlangträgern des
Eisenbahngüterwagens
angeordneten Laufschienen längs
zum Öffnen
verschoben. Dieses Verschieben erfolgt dabei in der Regel von einer
Wagenlängsseite
aus manuell. Bei diesem manuellen Verschieben wird in der Regel
der erste Spriegel einseitig in Öffnungsrichtung
verschoben und nimmt dann bei Anlage des Laufwagens des ersten Spriegels
an dem Laufwagen des zweiten Spriegels diesen Spriegel und darauf
folgend jeweils den nächsten
Spriegel mit. Dieses manuelle Verschieben ist nicht nur durch das
Verecken der Spriegel beim Aufschieben kraftaufwendig, sondern auch
durch die unterschiedlichen Standebenen des Bedieners sehr ungünstig. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß die Öffnung des Eisenbahngüterwagens
teilweise auch auf normalem Schotterbett vorgenommen werden muß, was wiederum
das Öffnen
nachteilig beeinflußt
und unfallgefährdend
ist.
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Ebenfalls
bekannt sind Antriebe für
derartige Planenabdeckungen, die das Öffnen der Planenabdeckung für die Bedienperson
erleichtern. Aus der
US
5,080,422 A ein Planenabdecksystem für Fahrzeuge, beispielsweise
für Lastkraftwagen,
Anhänger und
dergleichen, bekannt, bei dem mit einer Plane bespannte und mit
Führungsmitteln
versehene Spriegel mittels Zugmitteln entlang von auf beiden Längsseiten
einer Ladefläche
eines Fahrzeugs angeordneten Führungsschienen
in Längsrichtung
des Fahrzeugs zum Abdecken bzw. zum Aufdecken der Ladefläche verfahrbar
sind. Die Zugmittel umfassen ein endlos ausgebildetes Kabel, das
um drehbar gelagerte Scheiben nahe der Eckpunkte der Ladefläche gewunden
ist und sich entlang der beiden Längsseiten und einer der beiden
Querseiten der Ladefläche zweisträngig erstreckt.
Das Kabel ist mit den Führungsmitteln
des ersten Spriegels am heckseitigen Ende der Ladefläche verbunden,
so dass durch das Ziehen des Kabels an einer beliebigen Stelle der
erste Spriegel in Längsrichtung
des Fahrzeugs entlang der Führungsschienen
verfahrbar ist. Dadurch ist die Planenabdeckung samt der mit ihr
befestigten Spriegel, die bei abgedeckter Ladefläche beabstandet zueinander
angeordnet sind, je nach Zugrichtung des Kabels entweder harmonikaartig
zusammenfahrbar oder auseinanderfahrbar.
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In
der
DE 43 21 176 C1 ist
ebenfalls ein Antrieb für
eine bewegliche sich über
eine Ladefläche eines
Fahrzeugs erstreckende Planenabdeckung beschrieben, mit dem die
mit der Planenabdeckung bespannten Spriegel mittels Laufwerken an
den unteren Enden der Spriegelstützen
entlang von Laufschienen verfahrbar sind, die etwa in Höhe der Ladefläche an einem
Untergestell angeordnet sind und sich zwischen den Stirnseiten eines
Fahrzeugs erstrecken. Der Antrieb ist als ein mitfahrender Antrieb an
den Laufwerken der stirnseitennahen Spriegel ausgebildet. Durch
das Einleiten einer Kraft oder einer Drehbewegung an einer Bedienstelle
durch eine Bedienperson mittels eines Handrades oder einer handgehaltenen
Antriebsmaschine ist die Planenabdeckung jeweils von den Stirnseiten
aus bzw. zu diesen hin längs
verfahrbar.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nunmehr darin, einen
Antrieb für
Planenabdeckungen der Eingangs genannten Art bereitzustellen, der
das Öffnen
und Schließen
der Planenabdeckung auf einfache Weise und unfallsicher ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei besteht
das Zugelement nach einer Ausführung
der Erfindung aus einer Rollenkette, die auf nahe den Längsenden
der Außenlangträger drehbar
gelagerten Kettenrädern
aufsitzt und die über
das ebenfalls am Außenlangträger gelagerte
Getriebe über
den Eingriff von weiteren Kettenrädern beweglich ist. Beim Öffnen der
Verschlußeinrichtung
rastet selbsttätig
eine kraftschlüssig
mit dem ersten Spriegel in Verbindung stehende Mitnahmeeinrichtung
in das Zugelement ein, das wiederum von einem zweckmäßigerweise
in oder nahe der Längsmitte
außen
an dem Eisenbahnwagen angeordneten Getriebe manuell oder motorisch
angetrieben wird. Hierdurch ist es möglich, durch entsprechende
Wahl der Übersetzung
innerhalb des Getriebes von einem Standpunkt aus den Laderaum des
Eisenbahngüterwagens wahlweise
von beiden Stirnwänden
her zu öffnen.
Es wird auf vorteilhafte Weise eine kraftsparende und unfallsichere
Möglichkeit
zum Öffnen
der Planenabdeckung gefunden.
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Gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung der
Erfindung weist die Mitnahmeeinrichtung einen federbelasteten, vertikal
verschieblichen Bolzen auf, der in Schließstellung der Planenabdeckung
gegen die Kraft einer Feder aus der Rollenkette ausgerückt und
bei geöffneter
Verschlußeinrichtung
durch die Kraft der Feder in die Rollenkette horizontal längs kraftschlüssig eingerückt ist.
Hierbei ist der Bolzen in Ausrückstellung
aus der Rollenkette durch einen gelenkig gelagerten Winkelhebel
der Mitnahmeeinrichtung beaufschlagt. Der Winkelhebel wiederum ist
beaufschlagbar durch einen an dem Außenlangträger angeordneten Anschlag,
dessen Position so gewählt ist,
daß das
freie Ende des Winkelhebels nahe der Schließstellung von Plane und Spriegel
gegen den Anschlag anliegt und bei verschlossener Planenabdeckung
der Bolzen durch den Winkelhebel in Ausrückstellung bewegt ist. Durch
diese Ausführung
der Mitnahmeeinrichtung und der mit ihr zusammenwirkenden Einrichtungen
am Wagen ist gewährleistet, daß lediglich
durch das Öffnen
bzw. Verschließen
der Verschlußeinrichtung
der Planenabdeckung die Mitnahmeeinrichtung in Eingriff steht oder
aus dieser ausgerückt
ist. Fehlschaltungen sind somit ausgeschlossen.
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Bei
geöffneter
und gegen eine Stirnwand verschobenen Planenabdeckung ist die Verschlußeinrichtung
dieser Stirnwand ebenfalls lösbar
und das auf Block gefahrene Paket der Spriegel und Plane über das
Getriebe, Rollenkette und Mitnahmeeinrichtung auf den Laufschienen
in die andere Wagenlängsrichtung
verfahrbar.
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Zum
Beladen des kompletten Laderaumes braucht somit nicht erst nach
Beladen des geöffneten Teiles
des Laderaumes der Laderaum wieder verschlossen und dann von der
zweiten Stirnwand her geöffnet
zu werden, sondern das komplett gegen eine Stirnwand verfahrene
aus Plane und Spriegel bestehende Paket kann dann komplett in die
andere Wagenlängsrichtung
zum Öffnen
des bisher noch abgedeckten Teils des Laderaumes verfahren werden.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung und in den Ansprüchen erläutert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Es
zeigen
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1 die
Seitenansicht eines Eisenbahngüterwagens
mit einem Antrieb der Planenabdeckung gemäß der Erfindung
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2 einen
Schnitt nach Linie II-II der 1
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3 eine
vergrößerte Teilansicht
des Eisenbahngüterwagens
nach 1 ohne Planenabdeckung
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4 den
Schnitt nach Linie IV-IV der 3
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5 die
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit A der 3 in Vollansicht
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6 den
Schnitt nach Linie VI-VI der 3
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In
den 1 und 2 ist ein Eisenbahngüterwagen
dargestellt, der im wesentlichen aus den Drehgestellen 1,
dem Untergestell 2 und den stirnseitig an dem Untergestell 2 fest
angeordneten Stirnwänden 3 besteht.
Der Laderaum 4 des Eisenbahngüterwagens ist mit mit einer
Plane 6 bespannten Spriegeln 5 abgedeckt, wobei
die Spriegel 5 mit den Planen 6 in Längsrichtung
auf dem Eisenbahngüterwagen
zum Öffnen
des Laderaumes 4 verschiebbar sind. In Schließstellung
sind Spriegel 5 und Planen 6 mittels an den Stirnwänden 3 fest
angeordneten Verschlußeinrichtungen 7 verriegelt
und fest gegen die Stirnwände 3 verspannt.
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Außen an den
Außenlangträgern 8 des
Untergestells 2 sind mit Abstand Laufschienen 9 angeordnet,
auf denen die Spriegel 5 über an ihren unteren Enden
angeordneten mit Laufrollen 11 versehenen Laufwagen 10 verschieblich
gelagert sind. Zwischen dem Laufwagen 10 und dem Außenlangträger 8 ist über nahe
den Längsenden
des Eisenbahngüterwagens
an dem Außenlangträger 8 drehbar
gelagerte Kettenräder 12 eine
endlose Rollenkette 13 längs beweglich angeordnet. Die
Rollenkette 13 wird angetrieben über ein ebenfalls außen an dem
Außenlangträger 8 gelagertes
Handrad 14, das über
ein Zwischengetriebe 15 und ein weiteres Kettenrad 16 im
Eingriff mit der Rollenkette 13 steht. Zum Verspannen der
Rollenkette 13 und um den erforderlichen Umschlingungswinkel
für das
Getriebe 15 in die Rollenkette 13 zu erzielen,
sind beidseitig des Getriebes 15 unter der Rollenkette 13 weitere
sich mit dieser in Eingriff befindliche Kettenräder 17 angeordnet.
Beim Drehen des Handrades 14 wird somit über das
Getriebe 15 und das Kettenrad 16 die Rollenkette 13 wahlweise
in beide Längsrichtungen
des Eisenbahngüterwagens
bewegt.
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Der
jeweils erste und zweite Spriegel 5 mit ihren Laufwagen 10 sind
durch ein Verbindungsblech 18 abstandsfest miteinander
verbunden. An jedem Verbindungsblech 18 ist auf dessen
Innenseite eine Mitnahmeeinrichtung 19 angeordnet, die
in Arbeitsstellung in die Rollenkette 13 kraftschlüssig eingreift und
beim Drehen des Handrades 14 in Öffnungsrichtung die Spriegel
mit ihren Laufwagen und die Plane in Längsrichtung des Eisenbahngüterwagens
bewegt. Die Mitnahmeeinrichtung 19 besteht im wesentlichen
aus einem auf der Innenseite des Verbindungsblech 18 vertikal
verschieblich gelagerten Bolzen 20 und einem mit dem Bolzen 20 vertikal
kraftschlüssig
in Verbindung stehenden Winkelhebel 21 der gelenkig an
dem Verbindungsblech 18 gelagert ist.
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Der
Bolzen 20 ist über
eine Feder 22 druckbelastet bei entspanntem Winkelhebel 21 vertikal nach
unten verschoben und befindet sich dann im Eingriff mit der Rollenkette 13.
An dem Außenlangträger 8 des
Untergestells 2 ist jeweils nahe dessen Stirnenden außen ein
Anschlag 23 angeordnet.
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Beim
Verschieben der Spriegel 5 in Schließstellung schlägt nahe
der Endstellung des ersten Spriegels 5 an der Stirnwand 3 der
Winkelhebel 21 mit seinem oberen freien Ende gegen den
Anschlag 23 an und verschwenkt den Bolzen 20 vertikal
nach oben aus der Rollenkette 13.
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In
dieser Stellung der Spriegel 5 sind Plane und Spriegel über die
Verschlußeinrichtung 7 fest
gegen die Stirnwand anziehbar und verschließbar. Die Rollenkette 13 mit
dem Getriebe 15 kann in dieser Stellung über das
Handrad 14 frei bewegt werden. Beim Öffnen der Verschlußeinrichtung 7 und
dem durch das Entspannen des ersten Spriegels 5 von der
Stirnwand 3 geringfügigem
Verschieben des ersten und zweiten Spriegels 5 in Öffnungsrichtung
entfernt sich der Winkelhebel 21 von dem Anschlag 23 und
der Bolzen 20 rastet über
die Kraft der Feder 22 vertikal nach unten bewegt wieder
in die Rollenkette 13 ein. Die aus der Plane 2 und
dem Spriegel 5 bestehende Abdeckung des Eisenbahngüterwagens kann
somit wahlweise von beiden Wagenlängsenden geöffnet werden. Es ist auch denkbar,
daß nach
dem Verschieben der Plane mit den Spriegeln in eine Wagenlängsrichtung
zum Öffnen
des Laderaumes bis zur Blockstellung der Spriegel die Verschlußeinrichtung
der zweiten Stirnwand geöffnet
wird und durch Drehen des Handrades in die entgegengesetzte Richtung
der auf Block gefahrene Verband der Spriegel und Plane in die andere
Wagenlängsrichtung
verschoben wird.