DE19642665A1 - Elektromotorische Verstellvorrichtung, insbesondere zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents
Elektromotorische Verstellvorrichtung, insbesondere zum Verstellen eines KraftfahrzeugsitzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektromotorische Verstellvorrichtung, insbesondere
zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art.
Längsverstellbare Fahrzeugsitze sind in vielfacher Ausführung bekannt. Dabei geht
es in der Regel darum, insbesondere den Fahrersitz auf die individuellen
Bedürfnisse seines Benutzers auszurichten, so daß dieser während der Fahrt im
Hinblick auf die Anordnung der Pedale, Handhebel, Schalter und so weiter
ergonomisch richtig sitzt. Zu diesem Zwecke sind zahlreiche, meistens voneinander
unabhängige Verstelleinrichtungen am Sitz entwickelt worden, neben einer Höhen-
und Neigungverstellung eben auch die Längsverstellung. Dazu kann der Sitz nach
Aufhebung einer Arretierung ausgehend von einer mittleren Stellung um einige
Zentimeter nach vorn verschoben werden, wobei der Sitz nicht nur in den
Extremstellungen, sondern auch in Zwischenpositionen verrastet werden kann.
Es sind bereits elektromotorische Verstellvorrichtungen zum Verschieben eines
Kraftfahrzeugsitzes bekannt, bei denen separat ein rascher und ein langsamer
Antrieb dadurch ermöglicht wird, daß die Spannung an dem Antriebsmotor
wahlweise auf eine hohe oder niedrige Spannung umschaltbar ist. Die zu diesem
Zweck erforderlichen Schaltungsanordnungen bekannter Art sind noch recht
aufwendig.
Eine Drehzahlminderung kann man ohne eine Reduzierung der an den Bürsten
eines Gleichstrommotors anliegenden Spannung auch dadurch erreichen, daß man
die Bürsten jedes vorhandenen Polpaares nicht um 180° gegeneinander versetzt
anordnet, sondern um einen davon abweichenden Winkel, weil dann der wirksame
Strombelag des Rotors reduziert wird. Zur Verminderung der Drehzahl nur in der
einen Drehrichtung kann zusätzlich zu den beiden um 180° gegeneinander versetzt
angeordneten Bürsten des Antriebsmotors noch eine dritte Bürste vorgesehen
werden, die gegenüber einer Bürste um weniger als 90° versetzt angeordnet ist.
Eine derartig ausgebildete Antriebsanordnung mit drei Bürsten hat eine verringerte
Lebensdauer und ermöglicht nur eine Drehzahlspreizung von 1 : 1,8.
Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung einer Verschiebung des Fahrersitzes mit
unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten besteht darin, daß ein normaler
Gleichstrommotor mit einem Kommutator eingesetzt wird, wobei die Steuerung
des Gleichstrommotors über eine Pulsweitenmodulationsanordnung erfolgt. Hierzu
ist aber eine aufwendige Steuerelektronik erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromotorische
Verstellvorrichtung, insbesondere zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes zu
schaffen, bei dem der Gleichstrommotor zur Erzeugung von unterschiedlichen
Verschiebegeschwindigkeiten eines Kraftfahrzeugsitzes mit vier unterschiedlichen
Drehzahlstufen betreibbar ist. Diese Drehzahlerhöhungen bzw. -verminderungen
des Gleichstrommotors sollen ohne großen Schaltungsaufwand ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
Die erfindungsgemäße elektromotorische Verstellvorrichtung eignet sich
insbesondere zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes, wobei der Fahrzeugsitz im
Eilgang über eine größere Entfernung und dann im Langsamgang in die
gewünschte Endposition verstellbar ist.
Durch die vorteilhafte Ausbildung des Erfindungsgegenstandes nach
Patentanspruch 2 ermöglicht die unterschiedliche Wahl der Windungszahlen für die
beiden Wicklungen eine Drehzahlspreizung bis zu 1 : 5, ohne daß hierzu ein hoher
Steueraufwand erforderlich ist.
Die weitere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes nach Patentanspruch 4
gewährleistet eine kostengünstige Verstellvorrichtung dadurch, daß weitgehend
gleiche oder ähnliche Bauteile eingesetzt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den
weiteren Unteransprüchen zu entnehmen. Die Erfindung wird anhand eines
Ausfürungsbeispieles im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen motorisch verstellbaren Kraftzeugsitz,
Fig. 2 eine Verstellvorrichtung für den Fahrzeugsitz,
Fig. 3 den Anker des Gleichstrommotors mit zwei Kommutatoren,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Gleichstrommotor und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Wicklungen.
Die elektromotorische Verstellvorrichtung gemäß der Erfindung dient insbesondere
zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes 1, wobei ein Verstellmechanismus 2 mit
einem Stellgetriebe 3 und einem mit dessen Antriebsseite gekuppelten
Gleichstrommotor 5 mit umkehrbarer Drehrichtung vorgesehen ist. Der
Kraftfahrzeugsitz 1 ist fest an dem Verstellmechanismus 2 befestigt. Der
Verstellmechanismus 2 umfaßt gemäß Fig. 2 zwei Stützschienen 9, von denen
jede am Fahrzeugboden 2 über Konsolen 11 gehalten ist. Auf den Stützschienen 9
sind zwei Laufschienen 13 verschiebbar gelagert, von denen jede an ihren
entgegengesetzten Endabschnitten mit einem Paar von Tragarmen 15 versehen ist.
Jede Laufschiene 13 steht mit einem als Schneckengetriebe ausgebildeten
Stellgetriebe 3 in Wirkverbindung, von dem ein nicht näher dargestelltes
Schneckenrad mit einer zugeordneten Gewindespindel 17 in Eingriff steht. Der
Antrieb der Schneckenräder und damit der Schneckengetriebe erfolgt über eine
Antriebswelle 19, welche von dem Gleichstrommotor 5 mit umkehrbarer
Drehrichtung angetrieben wird. Die Gewindespindel 17 ist über den
Gleichstrommotor 5 derart antreibbar, daß die Laufschienen 13 in der
Längsrichtung des Fahrzeugaufbaus bewegt werden.
Da der Kraftfahrzeugsitz 1 an den Laufschienen 13 befestigt ist, wird dieser
wahlweise zwangläufig in den Pfeilrichtungen 21, 23 vor- oder zurückbewegt.
Im Rahmen der Erfindung kann der Verstellmechanismus auch anders ausgebildet
sein. Erfindungswesentlich ist der Aufbau des Gleichstrommotors 5, durch den
unterschiedliche Verstellgeschwindigkeiten für den Fahrzeugsitz 1 mit einfachsten
Mitteln erzielt werden. Zur Realisierung von unterschiedlichen Drehzahlen kommt
ein Gleichstrommotor 5 zum Einsatz, welcher auf jeder Seite seines Ankers 25 je
einen Kommutator 27, 29 aufweist.
Der Anker 25 enthält zwei Wicklungen 31, 33, welche jeweils mit einem
Kommutator 27, 29 verbunden sind. Weiterhin steht jeder Kommutator 27, 29 mit
je zwei Kohlebürsten 35, 37, 39, 41 in Kontaktberührung, siehe Fig. 3. Zur
Erzeugung von unterschiedlichen Drehzahlen haben die beiden Wicklungen 31, 33
unterschiedliche Drehzahlen, derart, daß eine Drehzahlspreizung von 1 : 5
erreichbar ist.
Erfindungsgemäß werden vier unterschiedliche Drehzahlen dadurch erreicht, daß
die beiden Wicklungen 31, 33 getrennt allein oder wahlweise additiv oder
subtraktiv in Reihe betrieben werden, derart, daß neben einer niedrigen
Arbeitsdrehzahl in die endgültige Position eine höhere Drehzahl als Hilfsdrehzahl
für einen Eilgang zum schnellen Verstellen des Fahrzeugsitzes über einen längeren
Weg einstellbar ist.
Da die auf den beiden Seiten des Ankers 25, angeordneten Bauteile wie
Kommutatoren 27, 29, Lagerbuchsen 43, 45 für die Ankerwelle 39 und die
Bürstenbrücken 47, 49 gleich oder zumindest ähnlich ausgebildet sind, ist die
elektromotorische Verstellvorrichtung kostengünstig herstellbar und für eine billige
Massenfertigung sehr gut geeignet.
Bei einer Wahl der Windungszahlen W1/W2=0,3 ergibt sich z. B. folgendes:
Einzelheiten sind den Fig. 3 und 5 zu entnehmen.
Bei einem additiven Betrieb des Gleichstrommotors 5 ergeben sich gegenüber einem
Einwicklungsmotor nur geringe Leistungseinbußen, welche durch den doppelten
Bürstenspannungsabfall entstehen. Der Vorteil beim subtraktiven Betrieb besteht
darin, daß ein wesentlich kleinerer Anlaufstrom vor allem beim als Hilfsdrehzahl
benutzten Betrieb im Vergleich zum Betrieb mit nur einer Wicklung vorliegt. Beim
additiven und subtraktiven Betrieb fließen die Ankerströme über alle 4
Kohlebürsten.
Claims (4)
1. Elektromotorische Verstellvorrichtung, insbesondere zum Verstellen
eines Kraftfahrzeugsitzes, mit einem Stell-Getriebe und einem mit dessen
Antriebsseite gekuppelten Gleichstrommotor mit umkehrbarer Drehrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrommotor (5) auf jeder Seite des
Ankers (25) je einen Kommutator (27, 29) aufweist, daß der Anker (25) zwei
Wicklungen (31, 33) enthält, welche mit jeweils einem Kommutator (27, 29)
verbunden sind, und daß jeder Kommutator (27, 29) mit je zwei Kohlebürsten
(35, 37, 39,41) in Kontaktberührung steht.
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Wicklungen (31, 33) unterschiedliche Windungszahlen haben, derart,
daß eine Drehzahlspreizung von 1 : 5 erreichbar ist.
3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Wicklungen (31, 33) getrennt allein oder wahlweise additiv oder
subtraktiv in Reihe betreibbar sind, derart, daß neben einer niedrigen
Arbeitsdrehzahl eine höhere Drehzahl als Hilfsdrehzahl für einen Eilgang zum
schnellen Verstellen des Kraftfahrzeugsitzes (1) erreichbar ist.
4. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf den beiden Seiten des Ankers (25) angeordneten
Bauteile, wie Kommutatoren (27, 29), Lagerbuchsen (43, 45) für die
Ankerwelle (39) und Bürstenbrücken (47, 49) gleich ausgebildet sind.
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